image

image

VORWORT

MINDFUL – YOGA ZUR ENTSPANNUNG DER FÜNF SINNE

DEUTSCHLAND

Echt schön und schön echt

SEEZEITLODGE, GONNESWEILER

Lifestyle trifft Nordsee

STRANDGUT RESORT, ST. PETER-ORDING

The Schloss Elmau Experience

SCHLOSS ELMAU, ELMAU

Wellnessurlaub im Sauerland

HOTEL FREUND, OBERORKE

TORE ZWISCHEN AUSSEN- UND INNENWELT.

ESSAY ÜBER DIE AUGEN

ÖSTERREICH

Alltag hinter sich lassen

CHESA VALISA, HIRSCHEGG

Ankommen und glücklich sein

FORSTHOFGUT, LEOGANG

Aufwachen und besser fühlen

BERGKRISTALL, SCHLADMING-ROHRMOOS

Bio, aktiv, echt

BIOHOTEL RUPERTUS, LEOGANG

Ein Haus für die Seele

AUERSPERG, SALZBURG

Für Zeitgeister und Freigeister

HAUS HIRT, BAD GASTEIN

Mit allem im Einklang

SOAMI, MILLSTATT

KLANG, STIMME UND STILLE.

ESSAY ÜBER DIE OHREN

Vereinigung von Ideen und Wundern

HOCHSCHOBER, TURRACHER HÖHE

Vom Leben nahe der Berge

ALPENHAUS GASTEINERTAL, BAD GASTEIN

Wertvolles in Goldlage

DAS GOLDBERG, BAD HOFGASTEIN

Zauber am Berg

MIRAMONTE, BAD GASTEIN

PFORTE FÜR GESCHMACK UND GENUSS.

ESSAY ÜBER DEN MUND

ITALIEN & SÜDTIROL

Naturverbundener Kraftort in den Alpen

FEUERSTEIN, PFLERSCHTAL

Schmied des eigenen Glücks

SCHWARZSCHMIED, LANA

Stille in grosszügiger Natur

SAALERWIRT, ST. LORENZEN

The Soulful Hotel

SILENA, VALS-MÜHLBACH

Zeit für Auszeit

IM TIEFENBRUNN, LANA

Wohlfühlen de luxe

ANDREUS RESORTS, ST. LEONHARD

WOHLGEFÜHL UND WARNUNG.

ESSAY ÜBER DIE NASE

SCHWEIZ

Klein, fein und persönlich

SCHWEIZERHOF, FLIMS

Allegra im Engadin

HOTEL ARNICA, SCUOL

SENSIBLE SOWIE DURCHLÄSSIGE GRENZE.

ESSAY ÜBER DIE HAUT

MALLORCA

Kraft der Ruhe

FINCA SON MOLA VELL, SON MACIA

Slow down & Relax!

SON MANERA, MONTUIRI

MYSTIK UND WAHRHEIT.

ESSAY ÜBER DEN SIEBTEN SINN

DIE SCHÖNSTEN

YOGA-HOTELS

image

Zu wunderbaren Hotels zu reisen und dort zu verweilen, gehört zweifelsohne zu den schönsten Dingen der Welt, will man sich etwas besonders Gutes gönnen. Die Praxis des Yoga ist ein ebenso wundervoller Zeitvertreib, der Körper und Geist guttut … Nichts liegt also näher, als Hotelreisen und Yoga miteinander zu verknüpfen, um den wohligen Genuss von freier Zeit und Urlaub zu verdoppeln.

In aller Welt wird die angesagte Freizeitbeschäftigung und Bewegungsform in Hotels als Teil des modernen Lifestyles angeboten, obwohl Yoga auf jahrtausendealten Wurzeln basiert und in der Jetztzeit erneut erblüht. Ich habe mich für dieses Buch mit den schönsten YOGA HOTELS in Europas beliebtesten Ferienregionen befasst und 25 aus weitaus zahlreicheren nennenswerten Häusern ausgewählt.

Nach welchen Kriterien?

Authentisches Yogaangebot und Yogaunterricht von kompetenten Yogalehrenden.

Sehens- und erlebenswerte Hotels, klein oder gross, jedoch mit dem gewissen Etwas.

Bezaubernde Umgebungen und Landschaften, die Entspannung, natürliche Meditation und Selbstfindung unterstützen – so herrlich, wie es eben nur die Natur uns zu schenken vermag.

Als weiteres Kriterium ist bei der Wahl und Empfehlung eines Hotels für mich wichtig, was das Haus zur bewussten Wahrnehmung und Entspannung unserer fünf Sinne bietet. Denn das spielt im traditionellen Yogaweg, der letztlich ein Weg zur Kontemplation und Meditation ist, eine wesentliche Rolle. Gilt es doch, unsere Sinneswahrnehmung weitestgehend zu minimieren, um zu meditieren.

Die auserwählten Hotels dieses Buches bieten ihren Gästen viel, um die fünf Sinne bewusst zu spüren und über intensive Sinnesgefühle zur Entspannung und zu tiefer Erholung zu finden … und auf diese Weise nachhaltig – auch nach der Auszeit – im Alltag davon zu zehren. Mein Dank gilt den 25 Hotels für die gelungene Zusammenarbeit und ihre Fürsorge für alle Gäste.

Ich wünsche allen Lesern schöne Reisen, sinnentiefe Aufenthalte und wundervolle Wohlgefühle mit dem Buch und bei der Praxis von Yoga in schönen Hotels.

Ihre Birgit Feliz Carrasco

image

image

Die weithin bekannte, aktive Bewegungsform des Yoga ist dabei nur eines von acht Elementen, die das holistische Lebenskonzept des Yoga umfasst. Der bewegende Teil des Yoga, das »Körperyoga«, wird heute allgemein als Yoga bezeichnet, was genau genommen nicht ganz korrekt ist. Zeitgenossen haben zahlreiche, bunte, neue Yogastile des Körperyoga entwickelt (Flow Yoga, Power Yoga, Kundalini Yoga, Faszien Yoga, Yin Yoga, Aerial Yoga, Stand-up-Paddeling Yoga, Anusara Yoga etc.), die allesamt und irgendwie auf der überlieferten Art des Hatha Yoga basieren, das ungefähr 1500 n. Chr. in Indien Verbreitung fand. Weitaus älter sind andere Elemente des Yogakonzeptes, die mit ihren philosophischen Aspekten bis in die Zeit 3000 v. Chr. zurückreichen und unter anderem Denker und Dichter wie Arthur Schopenhauer oder Hermann Hesse beeindruckten und faszinierten. Die Ganzheitlichkeit des Yoga ist das, was Menschen in aller Welt zu allen Zeiten und auch heute noch an diesem Lebens- und Bewegungskonzept fasziniert. Und so erklärt sich nicht nur die derzeitige Renaissance des Yoga schlüssig, sondern es begründet die Ewigkeit des Yoga in aller Zukunft – solange es Menschen gibt, die Yoga praktizieren und weitervermitteln.

Alle Elemente des Yogakonzeptes bilden eine Einheit, einen ganzheitlichen Weg, der richtungsweisend und hilfreich für die Lebensgestaltung aller Menschen zu allen Zeitaltern war, ist und sein wird. Die Elemente greifen ineinander und bauen aufeinander auf, denn sie vermitteln dem Praktizierenden nützliche Fertigkeiten wie Gelassenheit, Stabilität, Urvertrauen, Stärke sowie umfassende Gesundheit auf physischer, auf mentaler wie auf emotionaler Ebene.

Der Yogaweise Patanjali erläuterte uns in seinem Werk, das zirka 400 v. Chr. entstanden ist, den achtgliedrigen Yogaweg:

Die acht Elemente des Yogakonzeptes

Yama – ethische Empfehlungen zum Umgang mit der Mitwelt

Niyama – motivierende Empfehlungen zum Umgang mit sich selbst

Asana – vitalisierende Empfehlungen für den Körper

Pranayama – anregende Empfehlungen zur Atemintensität

Pratyahara – entspannende Empfehlungen zu Sinneswahrnehmungen

Dharana – förderliche Empfehlungen zur Erhöhung der Konzentrationsfähigkeit

Dhyana – Empfehlungen zur Erlangung der Meditationsfertigkeit

Samadhi – Leben und Handeln im erwachten Bewusstsein

DIE SINNE ZUR RUHE KOMMEN LASSEN

Dieses Buch befasst sich in innovativer Kombination mit Empfehlungen zu herrlichen Hotels sowie mit dem Yogaelement des Pratyahara. Warum? Unser moderner Lebensstil ist die Antwort. Denn wer kann heute noch Gedanken zu Ende denken, kann wirklich entspannen und zumindest zeitweilig wirklich zu selbst finden, ohne von äußeren Umständen und Anforderungen abgelenkt zu sein? Meiner langjährigen Erfahrung nach können das Wissen und die Fähigkeiten um Pratyahara einen beachtenswerten Beitrag dazu leisten, sich selbst, viele Menschen und vielleicht sogar die ganze Welt ruhiger zu machen.

Wer das Yogaelement des Pratyahara erlernt, lernt sich wahrlich gut kennen und kann diese intensive Bekanntschaft für profunde Regeneration und für lang anhaltende Gesundheit von Körper und Geist in der Freizeit und auch im Alltag praktizieren. Für die moderne, von Zeitmangel und Leistungsanforderung geprägte Lebensweise ist das Yogaelement

Darum war es mir bei der Hotelauswahl für dieses Buch wichtig, dass die erlesenen Häuser der Entspannung der Sinne ihrer Gäste liebevolle Beachtung schenken – in Kombination mit authentischen Yogaanleitungen für die Vitalität von Körper und Geist.

PRATYAHARA

SINNESEINDRÜCKE BEWUSST WAHRNEHMEN

image

Pratyahara eine immens sinnvolle Empfehlung im Rahmen des Yogakonzeptes, die zur bewussten Wahrnehmung der fünf Sinne und damit zur Kontrolle über Sinnesreize und neuzeitliche Überlastung der Sinneswahrnehmung führt.

Pratyahara stammt, wie alle Begrifflichkeiten des Yoga, aus der Sprache des altindischen Sanskrits und bedeutet in etwa »Rückzug der Sinne«, »Zurückziehen der Wahrnehmung« oder »Nachinnenlenken« der Aufmerksamkeit. Dies ist doch genau der Wunsch, den wir alle mehr oder weniger hegen: die Fähigkeit zu erlangen, sich im aktiven Lebenstag von allen Anforderungen zeitweilig abzuwenden, zur Beruhigung, Entspannung und Auffrischung, die Aufmerksamkeit nach innen zu lenken und für einige Momente in der inneren Stille zu verweilen. Wie ist das zu schaffen? Nur die Augen zu schließen, ist kurzzeitig machbar und hilfreich, aber was ist mit den weiteren Sinneswahrnehmungen, besonders dem Hörsinn?

Das Yogaelement des Pratyahara lehrt die Kunstfertigkeit des inneren Rückzugs und empfiehlt als ersten Schritt, sich vorerst der einzelnen Sinne und ihrer Wahrnehmungsfähigkeit bewusst zu werden. Dies klingt einfacher, als es ist, da das Nervensystem des Menschen und die angeschlossenen Sinnesorgane Augen, Ohren, Nase, Mund und Haut darauf trainiert sind, alles gleichzeitig und ohne Unterbrechung wahrzunehmen, um das Wahrgenommene an das Gehirn weiterzuleiten, damit entsprechend der Sinnesreize nötige (oder auch unnötige)

Reaktionen erfolgen können. Zu beschaulicheren Zeiten war dieses biologische Zusammenspiel der Funktionen mit wenig Schwierigkeiten verbunden. Doch heute ist der Mensch mit allem, was in sekündlicher Taktung an Sinnesreizen wahrgenommen wird und verarbeitet werden muss, nicht nur manchmal, sondern meist dauerhaft überfordert.

Die moderne Interpretation des Pratyahara besteht aus drei Schritten.

Die Sinne zur Ruhe kommen lassen und äußere Ablenkungen, beispielsweise während der Urlaubstage, minimieren.

Die fünf Sinneswahrnehmungen separieren, indem Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten bewusst und als Einzelwahrnehmung zelebriert werden.

Die Sinneswahrnehmungen während regenerierender Meditationszyklen nach innen richten, also versuchen, ins eigene Innere zu blicken, nach innen zu lauschen (zum Beispiel auf den Herzschlag), innerlich zu schnuppern und zu schmecken und sich beispielsweise vorzustellen, mit den Händen die inneren Organe zu ertasten.

image

image

Mit der Beherrschung des Pratyahara stellen sich die Fähigkeiten zur erhöhten Konzentrations- und Meditationsfähigkeit ein. Denn wer seine Sinneswahrnehmungen, die übrigens durchaus auch täuschend sein können, beherrscht, beherrscht den Geist, vermag Gedankenfluten anzuhalten und zeitweilig jedwede Körperwahrnehmung zu stoppen. Yoga und Meditation bedeutet, nicht nur das körperliche Gefäß zu leeren, sondern gänzlich aufzulösen, um ein neues Gefäß zu erschaffen und reine Lebensenergie hineinfließen zu lassen.

Der erlösende wie heilsame Ausweg des Pratyahara beginnt also bei der Abzweigung einzelner Sinneswahrnehmungen, die von den anderen vier Sinnen separiert werden. Dies schult und entspannt gleichermaßen und war bereits vor Urzeiten eine hilfreiche Vorbereitung zur Meditation. Man kann beispielsweise damit beginnen, die Augen zu schließen und gleichzeitig bewusst zu lauschen … das entspannt. Mit geschlossenen Augen bewusst zu riechen oder zu schmecken, macht jene empfindlichen Sinne wieder spürbar, die meist vom Sehsinn und auch vom Hörsinn überlagert werden. Ganz erlebnisreich wird es, wenn man beginnt, bewusst mit Haut, Händen und Füßen die Beschaffenheit von Gegenständen zu ertasten und sich vom feinfühligen Tastsinn berauschen zu lassen, statt anhaltend Tastaturen oder Touchscreens zu bedienen. Neue, intensive Sinnesgefühle zu entflammen, lässt das »bewusste Bewusstsein« gegenüber der Außenwelt wieder wachsen, statt als Schutz permanent Sinnesreize wegzudrücken und sie dabei doch ständig wahrzunehmen.

Am Arbeitsplatz oder in gewohnter Umgebung zu Hause ist die Praxis des Pratyahara ohne Übungserfahrung kaum noch möglich, jedoch bieten einige Urlaubstage eine wunderbare Gelegenheit, sich der fünf Sinne wieder bewusst zu werden. Die Sinne zu separieren – bewusst zu schauen, hören, riechen, schmecken und zu tasten –, lässt Körper und Geist gründlich entspannen und jeden Hotelaufenthalt zu einem tiefen, entspannten und regenerativen Erlebnis werden, das alle nötigen Reserven für den Lebensalltag wieder langfristig auftankt.

image

image

Der Bostalsee ist vielleicht nicht sehr bekannt, aber in jedem Fall eine Reise ins Saarland wert, so schön und schön echt ist es dort. Die historische Stadt Trier oder die Edelsteinstadt Idar-Oberstein sind in der Nähe und auch Ausflüge nach Luxemburg oder Frankreich sind leicht umsetzbar.