Frank W. Werneburg

 

 

 

 

 

 

Die Ruine

 

 

 

Bei Geistern zu Besuch 1

© Frank W. Werneburg

 

Frank W. Werneburg
Philipp-Kühner-Straße 2
99817 Eisenach

 

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Im Garten der Jugendherberge herrschte reger Betrieb. Die 7B war vor einigen Minuten von ihrem heutigen Ausflug zurückgekommen. Obwohl bis zum Abendessen noch reichlich Zeit war, hatte Frau Müller, ihre Klassenlehrerin, gemeint, es würde sich nicht lohnen, vorher noch etwas anderes in Angriff zu nehmen. 

Peter stand mit seinen Freunden zusammen. Sie waren auf Klassenfahrt hier und unterhielten sich gerade über die nahe gelegenen Ruine der Pezburg, die sie heute besucht hatten. 

„Ich bin mir sicher, dass dieses Loch in einen noch vorhandenen Keller führt. Aber die Müller hat ja gleich verrückt gespielt und mich zurück gepfiffen, nur weil ich über die Absperrung geklettert war“, meinte er gerade. „Am liebsten würde ich nach dem Abendessen noch mal heimlich hingehen und mich in Ruhe dort umsehen.“

„Was denkst du, was die mit dir macht, wenn sie das merkt?“, wandte Jars ein.

„Gestern hat sie sich nach dem Abendessen auch nicht weiter um uns gekümmert. Und Bettkontrolle hat auch niemand gemacht. Da wäre es erst heute zum Frühstück aufgefallen, wenn jemand weg gewesen wäre. So lange will ich ja gar nicht weg bleiben. Wenn ihr mich nicht verpfeift, wird schon niemand merken, wenn ich nachher einen kleinen Ausflug mache.“

Ulf unterbrach ihn mit einem leichten Rippenstoß und deutete mit dem Kopf auf eine Gruppe Mädchen, die gerade an ihnen vorbeiging. Allerdings schienen diese nichts gehört zu haben, denn sie gingen einfach weiter. Jars wollte das Gespräch gerade wieder aufnehmen, als eines der Mädchen alleine wieder zurück kam. Es war Leila, die erst vor wenigen Tagen neu in ihre Klasse gekommen war, denn ihre Eltern waren berufsbedingt mit ihr in die Stadt gezogen. Wie es der Zufall wollte, hatte nur 3 Tage später die Klassenfahrt angestanden, auf der sie jetzt alle waren.

Leila steuerte direkt auf die Jungen zu. „Was habt ihr nachher vor?“, fragte sie ohne Umschweife.

„Nachher?“, stellte sich Ulf dumm, womit er aber keinen großen Erfolg hatte.