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NR. 17

ICH STREITE MICH GERN

SIMON (65) UND BELLA (2)

Der Rentner, Haltertyp 2 (Der Traditionelle, >), hält schon sein ganzes Leben Cocker Spaniels. Mit Bella geht Simon besonders vorsichtig um, denn sie soll bei Hundeausstellungen Karriere machen. Leider streitet sich Bella regelmäßig mit anderen Hunden.

SIMON

Bella ist bereits der vierte Cocker Spaniel in meinem Leben. Man könnte also davon ausgehen, dass ich mich mit der Rasse auskenne. Stimmt ja auch, jedenfalls dachte ich das. Doch mit Bella habe ich Probleme, die ich mit meinen vorherigen Hunden nie hatte. Dabei wollte ich Bella ganz groß rausbringen. Die Züchterin meinte, sie würde sich freuen, wenn ich mit Bella zu Hundeausstellungen gehe. Weil sie optisch so gut geraten sei und die Rassestandards mehr als erfülle, hätte Bella gute Chancen, Preise zu gewinnen. Da habe ich mir gedacht: Warum eigentlich nicht? Jetzt, nach meiner Pensionierung, habe ich doch Zeit für so etwas. Bella ist inzwischen zwei Jahre alt und verhält sich leider oft wie eine Zicke. Ständig streitet sie sich mit anderen Hunden. Letztens hat sie sogar einen Rauhaardackel blutig gebissen. Ich kann sie praktisch gar nicht mehr frei laufen lassen. Immer wieder gibt es Ärger ...

BELLA

Neue Hundebekanntschaften mache ich nur selten. Mein Herrchen geht solchen Begegnungen lieber aus dem Weg. Wahrscheinlich, weil er nicht will, dass mir etwas passiert. Vom Welpenalter an hatte ich nur wenig Kontakt mit anderen Hunden. Wenn ich angeleint beim Spazierengehen Artgenossen treffe und mein Herrchen das Beschnuppern zulässt, ist mir das schnell unangenehm. Nähert sich mein Gegenüber – egal ob Hündin oder Rüde – zu forsch und aufdringlich, zeige ich meine Zähne und knurre. Und wenn das nicht hilft, schnappe ich auch schon mal zu. Ich muss mich ja wehren!

LENZEN

Simon bezeichnet Bella als »Zicke«. Menschlichen Klischee-»Zicken« werden folgenden Attribute zugeschrieben: launisch, überspannt, eigensinnig, selbstverliebt, arrogant, unberechenbar. Wie diese Metapher entstanden ist und was dahintersteht, können Soziologen und Sprachwissenschaftler genau erklären. In jedem Fall ist die Bezeichnung fester Bestandteil der Umgangs­sprache geworden und wird gern auf Hündinnen übertragen – meistens, um eigene Erziehungs­defizite zu kaschieren. Tatsächlich können Hündinnen genauso wenig zickig sein wie trotzig oder eifersüchtig. Bellas aggressives Verhalten bei Begegnungen mit forsch auftretenden Artgenossen ist eine Abwehrhaltung. Sie trifft selten auf andere Hunde, und deshalb braucht sie mehr Zeit, um Kontakt auf­zunehmen. Also zeigt sie die Zähne, um zu signalisieren: »Lass das, ich will das nicht, du kommst mir zu schnell zu nahe!« Und wenn der oder die andere daraufhin nicht ablässt, schnappt Bella eben kurz zu, um sich artgerecht Respekt zu verschaffen. Ich vermute, dass bei Bella aufgrund ihrer entsprechenden Erfahrungen diese »Jetzt reicht es mir«-Schwelle sehr schnell überschritten ist.

SIMON

Je öfter es draußen mit anderen Hunden »geknallt« hat, desto vorsichtiger bin ich geworden. Abgeleint lasse ich Bella inzwischen nur noch laufen, wenn ich das Gelände gut überblicken kann. So kann ich mich zumindest weitgehend vor ungewollten Hundebegegnungen schützen. Die Krise bekomme ich jedes Mal, wenn ein anderer Halter seinen frei laufenden Hund einfach so auf meine angeleinte Bella zulaufen lässt. Ich sage dann immer: »Bitte halten Sie Ihren Hund zurück!« Die Standardantwort darauf lautet: »Meiner tut nichts!« Woraufhin ich sage: »Ja, aber meine!« Natürlich beißt Bella nicht jedes Mal zu – aber die Gefahr liegt stets in der Luft. Würde meine angeleinte Bella einen nicht angeleinten Hund beißen, wäre ich als ihr Besitzer schuld und müsste gegebenenfalls die Tierarztkosten tragen, obwohl ich den Kontakt gar nicht zulassen wollte.

BELLA

Der Rauhaardackel-Rüde, den ich letztens gebissen habe, kam einfach so auf mich zugestürmt, wollte mich überall beschnüffeln und ist mich angesprungen. Obendrein hatte er auch noch eine »Bürste« auf dem Rücken. Sprich: Seine Nacken- und Rückenhaare waren aufgestellt, und das verhieß nichts Gutes. Er hat auf mein Abwehrverhalten nicht reagiert, dafür musste er einstecken.

LENZEN

Aufgestellte Nacken- und Rückenhaare deuten unter Hunden auf Aggression und Anspannung hin. Beim Rauhaardackel, mit dem sich Bella die Beißerei geliefert hat, könnte es sich auch um eine »falsche« Bürste gehandelt haben. Diese kommt häufig zustande, wenn ein – meist rauhaariger – Hund frisch getrimmt wurde (Info: Bürsten, Scheren, Trimmen, >). Dadurch, dass abgestorbenes Deckhaar aus dem Fell entfernt wird, kann sich auf dem Rücken des Hundes ein bürsten­ähnlicher Streifen bilden. Der frisch getrimmte Rauhaardackel ist also quasi, ohne es zu wissen, mit einem »ausgestreckten Stinkefinger« auf Bella zugestürmt. Ein ähnliches Problem gibt es übrigens auch beim Rhodesian Ridgeback, dessen dunkelbrauner, gegen die Haarwuchsrichtung vom Rückgrat bis zum Nacken verlaufender Haarkamm (»Ridge«) von Artgenossen ebenfalls häufig als »Bürste« gedeutet wird und damit Anspannung signalisiert.

SIMON

Ich möchte nicht ausschließen, dass ich irgend­etwas falsch gemacht und somit Bellas Abwehrverhalten begünstigt habe. Vielleicht liegt es unter anderem daran, dass ich mit meiner Cocker-Spaniel-Hündin an Rasseausstellungen teilnehme. Ich bin sehr ambitioniert an die Sache herangegangen, habe Bellas Karriere zu meinem neuen Hobby gemacht. Und ich wusste, wie schnell Bella aus einer Beißerei mit bleibenden Schäden heraus­gehen könnte. Schäden, die sie im Alltag zwar nicht behindern, aber ihre Chancen auf Pokale bei Ausstellungen minimieren würden. Da reicht schon ein Riss im Ohr oder eine kleine Wunde an der Pfote. Dementsprechend habe ich versucht, Bella weitestmöglich vor Begegnungen mit anderen Hunden zu schützen. Mit einer Ausnahme: Mit ihrer Schwester Berta, die bei einem befreundeten Paar nur ein paar Häuser weiter wohnt, durfte Bella spielen.

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LENZEN

Simon ist mit seiner Hündin in einem Teufelskreis gelandet: Durch sein übervorsichtiges Verhalten tritt Bella anderen Hunden gegenüber sehr unsicher auf. Dann hat sie mehrere Male schlechte Erfahrungen gemacht, die diese Unsicherheit noch verstärkt haben. Im Laufe der Zeit hat sie sich einen Schutzschild mit der Aufschrift »Angriff ist die beste Verteidigung« zugelegt. Bellas Streitereien mit anderen Hunden haben wiede­rum Simon in seiner Übervorsichtigkeit bestätigt. Aus dieser Nummer kommt Simon nicht mehr raus. Er kann den angerichteten Schaden lediglich begrenzen ...

BELLA

Regelmäßig gespielt habe ich als Welpe nur mit meiner Schwester Berta. Sie stammt aus demselben Wurf wie ich, und wir besuchen uns oft. Dabei kann es schon mal passieren, dass wir ziemlich heftig spielen. Im Zweifelsfall gewinne ich diese Kämpfchen. Anders gesagt: Meine Schwester liegt deutlich häufiger auf dem Rücken als ich. Vielleicht hat mein Herrchen auch deshalb nie eingegriffen. Den Australian-Shepherd-Rüden, der nur eine Etage über uns wohnt, durfte ich dagegen noch nie beschnüffeln. Wenn er uns draußen oder im Treppenhaus begegnet, zieht mich Herrchen immer sofort weg. Ich und der Australian Shepherd hängen immer sofort an straffer Leine und giften uns gegenseitig an. Fremde Hunde habe ich eigentlich nur kennengelernt, wenn Herrchen es nicht verhindern konnte ...

LENZEN

Ich komme auf die »Zicken«-Schublade zurück, in die Simon seine Bella gesteckt hat – und wiederhole noch einmal: Hündinnen können nicht zickig im Sinne von launisch, überspannt oder eigensinnig sein. In der sehr berechenbaren Hundewelt existieren diese unberechenbaren Eigenschaften schlicht und einfach nicht. Eine Hündin, der man ein unberechenbares Verhalten nachweisen könnte, müsste verhaltensgestört oder krank sein. Denn der von uns Menschen interpretierte »Zickenalarm« beim ersten Kennenlernen kann normalerweise durchaus in eine spielerische und harmonische Begegnung übergehen. Unter Hunden und Hündinnen, die sich »gut riechen« können – ebenso wie das genaue Gegenteil. Manchmal dauert es nur ein paar Sekunden, bis klar ist, ob Sympathie besteht oder nicht. Dauerhaft problematisch wird es dann, wenn ein Hund – wie Bella – in seiner Kindheit und Jugend nicht ausreichend mit Artgenossen sozialisiert wurde und mit einer unsicheren Grundhaltung in die gegenseitige Geruchskontrolle geht. Die Begegnung kann dann schnell in Richtung Aggression kippen ...

SIMON

Was kann ich denn konkret tun, um Bellas Verhalten zu kontrollieren und den Alltag mit ihr entspannter zu gestalten? Wenn Hunde berechenbare Eigenschaften haben, dann müsste es doch zumindest möglich sein, ihnen gewisse Unarten im Training wieder abzugewöhnen.

LENZEN

Unberechenbar sind nur die Hundehalter. Viele fahren Slalom in der Erziehung. Mal erlauben sie dies, mal verbieten sie das, mal lassen sie eine Ausnahme zu, mal nicht. Hunde wünschen sich aber einen Rudelführer, der klare Regeln vorgibt und diese konsequent durchsetzt. So ein Mensch ist für den Hund berechenbar, und er folgt und vertraut ihm gern. Im Fall Bella hat Simon sich so sehr auf mögliche Pokalerfolge bei Hunde-Wettbewerben fixiert, dass er seiner Hündin verwehrt hat, im Umgang mit anderen Hunden ein nor­males Sozialverhalten zu lernen. Die leicht in Schnapp- und Beißverhalten kippende Unsicherheit fremden Hunden gegenüber hat sich in Bellas Prägephase bereits fest auf ihrer »Festplatte« verankert. Simon wird diesen fehlerhaften »Code« nie mehr löschen können – aber er kann durch diverse Maßnahmen versuchen, ihn zumindest teilweise zu überschreiben, und seine Hündin so gut wie möglich kontrollieren.

SIMON

Ich habe mir jetzt gleich mehrere Aufgaben vorgenommen. Ich möchte Bella beibringen, nicht mehr an der Leine zu ziehen, wenn wir auf andere Hunde treffen (Fall Nr. 5, >) und ihr – je nach Fall – durch kontrolliertes Hintereinanderherlaufen ein entspanntes Kennenlernen von Artgenossen ermöglichen (Fall Nr. 9, >). Ich möchte mit der Schleppleine üben, dass Bella immer zu mir zurückkommt – als Vorstufe zum kontrollierten Freilauf (Fall Nr. 11, >). Und ich möchte außerdem die Abbruchsignale »Nein!«, »Aus!«, »Ab!« noch einmal neu trainieren und schärfen, um Bella im besten Fall auch aus Konfliktsituationen mit Artgenossen herausholen zu können (Info: »Nein!«, »Aus!« und »Ab!«, >).

Nachdem es trotz der relativ wenigen Hundekontakte schon vergleichsweise viel Zoff und Beißereien gab, wird es mir schwerfallen, den Kontakt zu Artgenossen öfter zuzulassen. Was mir noch mehr Sicherheit gäbe, wäre eine Handlungsan­weisung für den Krisenfall: Wie kann ich Hunde trennen, wenn sie sich verbissen haben? Dass die immer alles unter sich ausmachen, halte ich für ein Gerücht ...

LENZEN

Letztlich kann man eine Eskalation nie ausschließen. Normalerweise lassen die Hunde tatsächlich schnell wieder voneinander ab. Doch was zählt die eigene Sicherheit, wenn im schlimmsten Fall das Leben des geliebten Hundes in Gefahr ist? Es gibt Momente, da muss jemand eingreifen. Dabei geht es keineswegs darum, den Helden zu spielen. Die einfachste und ungefährlichste Variante, zwei ineinander verbissene Hunde zu trennen, ist eine kalte Dusche mit einem Eimer Wasser oder dem Gartenschlauch.

Oft bleibt aber nur folgende Notlösung, um die Hunde zu trennen: Jeweils eine Person packt einen der verbissenen Hunde am Halsband, dann werden die Hunde gegeneinandergedrückt, statt sie auseinanderzuziehen. Das überrascht die Kämpfer und bewirkt meistens, dass sie sich gegenseitig loslassen bzw. der beißende Hund erst loslässt, dann aber nachgreifen will. Diesen Moment muss man nutzen und die Hunde trennen. Bei größeren Rassen hilft es auch, die Hinterläufe des zubeißenden Hundes zu packen, den Hund wie eine Schubkarre zu halten und so aus dem Gleichgewicht zu bringen. Man muss allerdings gut festhalten, damit sich der Hund nicht umdreht und zubeißt. Sollte der Hund loslassen, zieht man ihn im »Schubkarrengriff« an den Hinterbeinen so schnell wie möglich aus dem Geschehen heraus. Erst dann greift man ihn am Halsband und versucht, ihn anzuleinen und zu kontrollieren.

SIMON

Ich habe die Hundeausstellungen erst einmal hintangestellt und arbeite zunächst daran, Bella besser in den Griff zu bekommen. Aggressives Verhalten Artgenossen gegenüber kommt bei den Preisrichtern nämlich gar nicht gut an. Bella hat sich schon mehrmals danebenbenommen, und man gewinnt keine Pokale, wenn man die Siegertreppchen-Konkurrenten angiftet.

Die ersten »Nachschulungs«-Wochen liefen recht gut. Ich habe mit Schleppleine trainiert, Bella abzurufen. Zoff mit einem anderen Hund gab’s trotzdem einmal. Ich zwinge mich dazu, Bella wieder langsam an die eine oder andere Begegnung mit Artgenossen heranzuführen und generell so konsequent wie möglich zu sein. Es kann ja nicht sein, dass ihre Schwester Berta für den Rest ihres Lebens ihre einzige Spielpartnerin bleibt.

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»BLEIB!« IST EIN BASIC

Dieses Grundkommando setzt man ein, um seinen Hund zu »parken«. Botschaft: Ich komme wieder zurück. Trainieren Sie zunächst in Wohnung oder Garten, draußen anfangs mit Schleppleine. Der Hund sitzt oder liegt neben oder vor Ihnen. Sie sagen »Bleib!« und entfernen sich im gleichen Augenblick, zunächst nur ein bis zwei Schritte mit Blickrichtung zum Hund.

Wenn er seine Position hält, gehen Sie sofort zu ihm zurück und loben ihn überschwänglich. Steht er auf und folgt Ihnen, bringen Sie ihn wortlos zur Ausgangsposition zurück und lassen ihn »Sitz« oder »Platz« machen. Bleibt er auf seinem Platz, vergrößern Sie die Entfernung, später verlängern Sie auch die Abwesenheitszeit, bevor Sie zu ihm zurückkehren und ihn loben. Nie aus der Entfernung loben, denn dann wird der Hund wahrscheinlich zu Ihnen laufen, und das Signal »Bleib!« nutzt sich ab.

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ZUSAMMENFASSUNG

Wenn Hunde sich oft streiten, gibt es dafür viele mögliche Ursachen. Häufig wurden ihnen in der Prägephase keine Grenzen gesetzt. Der Hund hat Chefallüren und geht auf Konfrontationskurs zu Artgenossen. Oder ihm wurde wenig bis gar kein Kontakt zu Art­genossen ermöglicht, sodass er zu übertriebenem Abwehrverhalten neigt. Zur Therapie bietet sich ein Bündel von allgemeinen Nach­schulungsmaßnahmen an: Erziehen Sie Ihren Hund so, dass Sie ihn bei Begegnungen mit anderen Hunden jederzeit abrufen können (Fall Nr. 11, >). Falls nötig, gewöhnen Sie ihm das Ziehen an der Leine ab (Fall Nr. 5, >). Trainieren Sie die Abbruchsignale »Nein!«, »Aus!« und »Ab!« (Info, >). Welche Kontakte zu Artgenossen letztendlich Sinn machen, ist individuell zu entscheiden. Manchmal ist es besser, sich damit abzufinden, einen Hund zu haben, den man ein wenig, aber nicht vollkommen kontrollieren kann. Im Zweifelsfall von Experimenten absehen.

TOPS

So sollten Sie handeln

1. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund schon im Welpenalter ausreichend Kontakt mit Artgenossen hat und »hündisch« sozialisiert wird.

2. Üben Sie die Abrufbarkeit Ihres Hundes an der Schleppleine, damit er später frei laufend über eine »unsichtbare Leine« stets für Sie erreichbar ist (Fall Nr. 11, >). So vermeiden Sie Konflikte.

3. Prägen Sie sich Techniken ein, um ineinander verbissene Hunde zu trennen (>): So können Sie als Halter selbstbewusster in die Begegnungen mit anderen Hunden gehen.

4. Setzen Sie Ihrem Hund Grenzen und arbeiten Sie am Gehorsam: Ein Hund, der Sie in einer Führungsposition sieht, wird weniger schnell zum »Streithansl« bzw. kann leichter kontrolliert werden (Hörzeichen üben!).

5. Ermöglichen Sie Ihrem Hund hin und wieder durch kontrolliertes Hinter­einanderherlaufen ein entspanntes Kennenlernen von Artgenossen (>). Achten Sie auf passende Größen­verhältnisse der Hunde.

FLOPS

Das sollten Sie vermeiden

1. Zu wenige Kontakte mit Artgenossen können langfristig dazu führen, dass Ihr Hund unsicher und aggressiv bei Begegnungen auftritt. Im schlimmsten Fall agiert er nach der Devise »Angriff ist die beste Verteidigung«.

2. Zu wenig Vorsicht ist auch keine Lösung: Lassen Sie Ihren Hund niemals unkontrolliert auf eine Hundewiese und bestimmen Sie so weit wie möglich, mit wem er wann Kontakt hat. Wird Ihr Hund von anderen »gemobbt«, ohne sich selbst aus der Situation befreien zu können, dann sollten Sie eingreifen.

3. Verharmlosen Sie aggressives Verhalten Ihres Hundes nicht. Besser: Stellen Sie sich ehrlich den Fehlern, die Sie als Halter begangen haben. Suchen Sie nach Möglichkeiten, Ihren Hund besser zu kontrollieren.

4. Vermeiden Sie, dass sich Ihr Hund in die Leine »hängt«, wenn er auf andere Hunde trifft. Das baut Aggression auf. Üben Sie die Leinenführigkeit mit ihm (Fall Nr. 5, >).

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NR. 18

BÜRSTEN MAG ICH NICHT

ANDRÉ (41) UND LEYLA (2)

Weil seine Frau drei Monate im Ausland arbeitet, muss André allein auf Bobtail Leyla aufpassen – und unterschätzt, wie pflege­bedürftig das Fell der Hündin ist. Als Halter entspricht der Wissenschaftler am ehesten Typ 1 (Der Spontane, >).

ANDRÉ

Meine Frau wollte unbedingt einen Bobtail, und sie versprach, sich um die Fellpflege zu kümmern. Jetzt ist sie für ein berufliches Projekt drei Monate im Ausland, und Leylas Pflege bleibt an mir hängen. Im Alltag habe ich nicht darauf geachtet, wie oft meine Frau das Fell unserer Hündin gebürstet hat. Daher kam mir ihr »Jeden Tag bürsten!«-Auftrag übertrieben vor. Ich meine, jeder zweite oder dritte Tag bürsten müsste reichen. Tatsächlich ist daraus dann eher jeder vierte oder fünfte Tag geworden. Doch Leylas Fell ist offenbar pflegeintensiver, als ich dachte – und inzwischen ziemlich verfilzt. Wenn ich die Bürste an den verfilzten Stellen ansetze, fängt Leyla an zu knurren und nach mir zu schnappen. In ein paar Tagen kommt meine Frau für ein Wochenende nach Hause. Bis dahin muss Leylas Fell tipptopp sein.

LEYLA

Mein Frauchen weiß, was Hunde wollen – mein Herrchen nicht. Zumindest nicht, wenn es um meine Fellpflege geht. Frauchen ist momentan nicht da – und Herrchen bürstet viel zu selten und viel zu grob. Manchmal zieht er die Bürste einfach durch Fellknoten und tut mir dabei richtig weh. Klar, dass ich mich mit allen Mitteln dagegen wehre ...

LENZEN

Gerade bei Hunden mit dichter Unterwolle und eher zotteligem Fell wie Bobtail, Briard oder Bearded Collie darf man die Fellpflege nicht unterschätzen. Schon nach einem »verpassten« Tag kann das Fell verfilzen, besonders an den Achseln, an den Pfoten und am Kopf. Oft bleiben auch noch Kletten im Fell kleben, die der Hund nicht allein entfernen kann. Ich kann mir gut vorstellen, mit welchen Problemen André nach drei bis vier bürstenfreien Tagen zu kämpfen hatte.

ANDRÉ

Zwei Wochen nach dem Abflug meiner Frau musste ich einen Termin beim Hundefriseur absagen. Dumm gelaufen, denn dann wäre es sicher nicht zu den Verfilzungen gekommen. Jetzt muss ich selbst versuchen, die Haarknoten aufzulösen. Ich verwende eine hochwertige Drahtbürste und bürste Leyla einmal gegen den Strich, so wie meine Frau es mir aufgetragen hat. Danach bürste ich in Wuchsrichtung des Fells. Weil ich mich am Anfang um die Fellpflege gedrückt habe, stoße ich schnell auf kleinere Knötchen. Die bekomme ich meistens weg. Aber die größeren Verfilzungen! Ich dachte, mit etwas Kraft auf die Bürste könnte ich sie auflösen – Leyla war dagegen ...

LEYLA

Ich bin es ja gewöhnt, dass man mich bürstet. Doch meinem Herrchen musste ich die Grenzen aufzeigen. Was passiert ist? Na, zuerst bürstet er mich immer am Rücken. Noch okay. Dann wechselt er zum Bauch. Meistens stößt er dort auf die eine oder andere Verfilzung, und die Bürste hakt sich fest. Wisst ihr, wie er darauf reagiert?! Er zieht die Drahtbürste einfach durch. Glaubt, so kann er die Knoten auflösen. Funktioniert aber nicht. Ich jaule vor Schmerz auf und schnappe instinktiv nach der Bürstenhand, die mir dort wehgetan hat, wo die Haut unter dem Fell besonders empfindlich ist. Mein Herrchen hört auf, mich zu bürsten. Meine Erziehungsmaßnahme war also erfolgreich ...

ANDRÉ

Ich habe mich richtig erschrocken. Meine Hündin hat mich vorher noch nie gebissen oder nach mir geschnappt. Gleichzeitig macht mich der Vorfall traurig. Denn auch wenn ich nicht so ein Fellpflege-Enthusiast bin wie meine Frau, hänge ich doch sehr an Leyla, bin stets für sie da und mache die meisten Gassigänge. Nach ihrem ersten Zuschnappen habe ich mich bemüht, etwas sanfter zu bürsten. Ich habe dann erst mal am Rücken und an den Beinen weitergebürstet, wo es bisher nie größere Komplikationen gab. Als ich mich dann aber dem Bauch widmen wollte und die Bürste an einer Stelle hakte, hat Leyla wieder nach mir geschnappt. Natürlich habe ich sofort die Fellpflege abgebrochen.

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LENZEN

Was Bobtail Leyla fühlt, wenn die Drahtbürste zwickt? Ich möchte das anhand von zwei Beispielen deutlich machen. Beispiel eins: Eine Frau will sich die Haare schneiden lassen. Plötzlich fängt der Friseur an, an den Haaren herumzuzupfen – zum Teil so stark, dass die Frau vor Schmerz aufschreit. Beispiel zwei: Eine Mutter kämmt das lange, lockige Haar ihrer Tochter. Als sie mit der Bürste hängen bleibt und sie dann mit aller Kraft durchs Haar zieht, kommentiert sie die Wehlaute des Kindes mit einem »Stell dich nicht so an, die Knötchen müssen raus!«. Mit Sicherheit bleiben bei den Betroffenen in beiden Beispielen entsprechende Verknüpfungen im Gedächtnis. Allerdings können sie sich mit Worten wehren und ihr Gegenüber auf das Erlittene aufmerksam machen. Auch Leyla speichert eine Verknüpfung, nämlich: »Wenn ich nach Herrchen schnappe, hört er auf, mir mit der Bürste wehzutun.« Um sich zu wehren, hat sie jedoch nur ihre Stimme und ihr Maul. Sie kann zur Warnung knurren und zur Abwehr schnappen. Insofern ist es aus Hundesicht nur konsequent, dass Leyla auf diese Verknüpfung zurückgreift und »Grobbürster« André korrigiert, wenn er sie an ihren schmerzempfindlichen Par­tien bürsten will.

LEYLA

Ich weiß jetzt genau, was ich machen muss, um zu verhindern, dass Herrchen mit diesen Drahtding an die Stellen kommt, wo es mir wehtut. Schnappen ist gar nicht mehr notwendig. Es reicht schon ein warnendes Brummen – und er hört sofort auf.

LENZEN

André wird in diesem Leben sicher keinen Hundefriseursalon eröffnen, aber er kann es schaffen, Leylas Vertrauen zurückzugewinnen, und ihr vor Frauchens Heimatbesuch wieder eine filzfreie Frisur zu verpassen. Das funktioniert nicht von heute auf morgen, aber ein paar Tage Zeit hat er ja noch bis zum Wochenende.

Wäre Leyla ein Welpe, würde er sie zunächst möglichst sanft an die Fellpflege gewöhnen: Den Hund mit beiden Händen streicheln. Währenddessen in einer Hand die Bürste zwischen Daumen und Zeigefinger einklemmen. So kann man mit den freien Fingern der Bürstenhand weiterstreicheln, während die Bürste sanft durchs Fell gleitet. Der Welpe soll speichern: »Wenn dieser neue Gegenstand mit im Spiel ist, dann ist das für mich so ähnlich wie kuscheln.«

Leyla kennt die Bürste bereits gut und ist erwachsen. Sie hat jedoch Andrés Art zu bürsten negativ, also mit drohenden Schmerzen, verknüpft. André muss bei der Fellfpflege sensibler vorgehen und ein besseres Gespür für Leylas Empfindlichkeit entwickeln ...

ANDRÉ

Mein Trainer hat mir eingeschärft, Leylas Schnappen nicht persönlich zu nehmen. Gleichzeitig soll ich beim Bürsten sanfter mit ihr umgehen. Vermutlich war ich zu grob, weil ich die für mich unangenehme Aufgabe schnell hinter mich bringen wollte. Ich versuche es: Streichle Leyla sanft, bürste erst mal ihren nicht ganz so empfindlichen Rücken. Streichle, bürste, streichle, bürste. Dabei rede ich beruhigend auf sie ein. Gleich kommen die »gefährlichen« Filzstellen am Bauch und an den Achseln. Hätte ich Leyla doch bloß von Anfang an täglich gebürstet, gäbe es diesen Stress für sie und mich nicht.

LENZEN

Hat man einmal den Fehler gemacht, dem Hund mit der Bürste so heftige Schmerzen zuzufügen, dass er mit Zuschnappen reagiert, sollte man möglichst viele Streicheleinheiten in die Fellpflege einfließen lassen – so als müsste man einen Welpen an die Bürste gewöhnen. Gegebenenfalls kann man sich im Fachhandel oder Hundesalon beraten lassen, mit welchen weiteren, gegebenenfalls rassespezifischen Pflegeutensilien man kleine Knötchen und verfilzte Stellen so schmerzarm wie möglich entfernt. Im Idealfall reagiert der Hund auf den Wechsel von der »harten« hin zur »weichen« Fellpflegeprozedur ohne Droh- und Schnappverhalten. Eine Garantie dafür gibt es aber nicht.

LEYLA

Mein Herrchen macht jetzt einiges besser. Er nimmt sich mehr Zeit und streichelt mich viel. Am Bauch und an den Achseln geht er besonders vorsichtig vor. Und er behandelt jeden Tag eine andere Problemstelle, nimmt sich nicht das komplette Fell in einem Rutsch vor. Besonders verfilzte Stellen schneidet er einfach mit der Schere raus. Das alles ist immer noch nicht angenehm, aber durch den Streichel-Begleitservice gut zu ertragen ...

LENZEN

Jeder Hund ist anders, und jeder hat ein anderes Schmerzempfinden. Umso mehr sollten Sie Ihren Hund beim Bürsten genau beobachten, wenn Knoten oder Filz zu lösen sind: Wann und an welchen Stellen reagiert er empfindlich? Wenn es trotzdem einmal passiert, dass Sie Ihrem Hund wehtun und er knurrt oder gar ein Schnappen andeutet, korrigieren Sie ihn mit dem Hörzeichen »Nein!«. Ist es aber bereits einmal zu einem »Schnapp«-Vorfall gekommen, können Sie Ihren Hund bei der Fellpflege zusätzlich mit einer Hand am Halsband festhalten, während die andere die empfindlichen Stellen bearbeitet. Zur Sicherheit kann man den Hund während des Bürstens an die Leine nehmen.

Im schlechtesten Fall überträgt der Hund sein erfolgreiches Abwehrverhalten auch auf andere Bereiche. Oder er reagiert aggressiv gegen Hunde­friseure, die schon insofern besonders schnapp- und beißgefährdet sind, weil ihnen der Hund auf dem »Behandlungsstuhl« quasi Auge in Auge gegenübersitzt.

Doch bevor man sich selbst und andere gefährdet, legt man einem aufs Schnappen konditionierten Hund besser einen Maulkorb oder eine Halskrause an. So kann er die Verknüpfung »Bürsten zwickt« = »Ich schnappe, dann hört es auf« nicht weiter vertiefen, und die bürstende Hand ist vor Attacken geschützt. Außerdem macht es in solchen Fällen Sinn, die besonders hartnäckigen Knoten und Verfilzungen ausnahmsweise mit einer Fellschere herauszuschneiden. Generell sollte man einen Hund mit vernachlässigtem Fell auf keinen Fall anderthalb Stunden an einem Stück bürsten, sondern besser versuchen, das Fell langsam wieder in Form zu bringen – zum Beispiel, indem man jeden Tag nur eine der sensiblen und schmerzempfindlichen Stellen behandelt. Und schließlich gibt es ja auch noch den Hundefriseur.

ANDRÉ

Ich habe Leylas Fell vor dem Wochenendbesuch meiner Frau eigentlich ziemlich ordentlich hinbekommen – zumindest sah es für mich danach aus. Ich kam mir dabei fast vor wie eine Art Chirurg, der seine Operationen nicht mit Skalpell, sondern mit Drahtborsten vornimmt. Mit viel Geduld und unzähligen Streicheleinheiten habe ich mich an Leylas Haarkleid abgearbeitet – bis auch der letzte Fellknoten gelöst war.

Trotzdem hat es nur drei Sekunden gedauert, bis meine Frau die »Aber was ist denn mit Leylas Fell los?!«-Frage gestellt hat. Sie war zwar sauer, aber meine Beschwichtigungssignale haben letztendlich gewirkt. Ich musste versprechen, Leylas Frisur nicht mehr zu vernachlässigen, und habe sofort einen neuen Fellpflege-Termin im Hunde­salon ausgemacht.

LENZEN

Natürlich haben die meisten Hunde ein anderes Fell als der Bobtail Leyla. Im Grunde genommen ist das Problem bei Hunden, die nicht gebürstet, sondern geschoren oder getrimmt werden, aber das gleiche: Auch ihnen ist bei der Fellpflege unbewusst oder fahrlässig Schmerz zugefügt worden, und auch sie haben sich gewehrt, indem sie nach der pflegenden Hand geschnappt haben. Die Anti-Schnapp-Therapie, wie in diesem Fall beschrieben, gilt deshalb für alle Hunde, die mit der Fellpflege etwas Negatives verknüpfen.

 

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BÜRSTEN, SCHEREN, TRIMMEN

Regelmäßige Pflege unterstreicht nicht nur die Schönheit, sondern beugt auch Krankheiten vor

Lang, kurz, glatt, gelockt, borstig – Hunde haben unterschiedliche Fellstrukturen. Dementsprechend variieren natürlich auch Pflegeart und Pflegerhythmus des Haarkleids. Die Fellpflege unterstützt außerdem den jahreszeitlich bedingten natürlichen Fellwechsel.

Bei Rassen mit rauem Fell, etwa Terrier oder Rauhaardackel, wird das Fell neben dem regelmäßigen Bürsten alle drei bis vier Monate getrimmt. Unterwolle und abgestorbenes Deckhaar werden mit einem Trimmmesser entfernt, um auf diese Weise das Fellwachstum anzuregen. Die gleiche Wirkung hat bei langhaarigen Hunden das Ausbürsten der Unterwolle.Je nach Rasse muss der Hund täglich gebürstet werden, wie zum Beispiel Bobtail oder Briard, und zwei- bis dreimal wöchentlich, wie etwa Spitz oder Border Collie.

Bei langhaarigen Rassen mit wenig Unterwolle, wie beispielsweise dem Yorkshire Terrier, und bei kurzhaarigen Rassen mit wenig Unterwolle, wie etwa dem Labrador, muss man beim Scheren und/oder Bürsten besonders aufpassen, dass man nicht die Haut des Tieres verletzt. Baden und Duschen sollte man Hunde nicht allzu oft. Je nach Rasse braucht das Haar mehrere Wochen, um seinen Fettschutz neu aufzubauen und die schützende Funktion des Haarkleids wiederherzustellen.

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ZUSAMMENFASSUNG

Ganz gleich, ob sie langes Fell mit viel Unterwolle oder kurzes Fell mit wenig bis gar keiner Unterwolle haben – Hunde, die wiederholt bei der Fellpflege nach ihrem Halter oder dem Hundefriseur schnappen, um sich gegen das Bürsten oder Trimmen zu wehren, greifen auf »Erlerntes« zurück: »Sobald ich mich wehre, unterlässt der Mensch seine schmerzhafte Behandlung.« Zur Therapie sollten Sie die Fellfpflege mit Streicheleinheiten verknüpfen. Nur kurze Pflegeeinheiten ansetzen, Vertrauen neu aufbauen und bei stark verfilzten Stellen besonders sanft vorgehen. Zu Ihrem Schutz dem Hund im Zweifelsfall einen Maulkorb anlegen. Das ist besser, als wenn er erneut zum Zuschnappen kommt. Dabei festigt er nämlich sein Abwehrverhalten und überträgt es im schlechtesten Fall sogar auf andere Bereiche. Am besten durch regelmäßige, disziplinierte Fellpflege Knoten und Verfilzungen von Anfang an vermeiden.

TOPS

So sollten Sie handeln

1. Den Hund am besten von klein auf sanft an die regelmäßige Pflege gewöhnen. Bürsten und streicheln Sie ihn im Wechsel.

2. Haarknoten oder gar Filzmatten müssen nicht sein. Pflegen Sie das Fell Ihres Hundes ebenso gründlich und regelmäßig wie Ihr eigenes Haar – ja nach Rasse täglich bis mehrmals wöchentlich. So verhindern Sie Parasiten und Hautkrankheiten.

3. Bei der Therapie für »Schnapper« ähnlich wie bei Welpen vorgehen: Bürsten und Kämmen mit Streicheln kombinieren.

4. Drohverhalten des Hundes mit »Nein!« korrigieren. Zum Selbstschutz den Hund während der Fellpflege an die Leine nehmen und/oder ihm einen Maulkorb oder eine Halskrause anlegen.

5. Hunde, die bei der Fellpflege Schmerzen erlitten haben, nicht überfordern. Bei jedem Bürsten nur eine der besonders empfindlichen Stellen wie Bauch, Achseln oder Pfoten behandeln.

FLOPS

Das sollten Sie vermeiden

1. Kaufen Sie keine Billigprodukte für die Fellpflege. Hochwertige Bürsten, Kämme und Pflegeutensilien zahlen sich aus. Lassen Sie sich am besten von einem Fachmann beraten.

2. Planen Sie für Ihren Hund zwei- bis viermal im Jahr einen Besuch beim Hundefriseur ein. Bei langhaarigen Rassen mit viel Unterwolle sollten Sie die Kosten und den Aufwand für die Fellpflege nicht unterschätzen und vor der Anschaffung des Hundes durchkalkulieren.

3. Besonders hartnäckige Knoten und verfilzte Stellen im Zweifelsfall besser mit den Fingern lösen oder mit einer Fell­schere herausschneiden, statt in Kauf zu nehmen, dass der Hund Schmerzen beim Bürsten erleidet.

4. Nicht zu grob bürsten. Gerade bei kurzhaarigen Hunden mit eher glattem Fell kann die Haut schnell verletzt werden.

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NR. 19

ICH PINKLE IN DIE WOHNUNG

JUSTUS (36) UND BALOU (9 MONATE)

Der freiberufliche Grafiker arbeitet im Home-Office. Sein Parson Russell Terrier Balou pinkelt neuerdings immer öfter in die Wohnung. Als Halter ist Justus eine Mischung aus Typ 4 (Der Kuschelige, >) und Typ 3 (Der Sportliche, >).