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Impressum

„Sammelband: Die Privatpatientin + Swinging Wanda“ von Kai Ericson

herausgegeben von: Club der Sinne®, Eichenallee 23 E, 16767 Leegebruch, Dezember 2017

zitiert: Ericson, Kai: Sammelband: Die Privatpatientin, 1. Auflage 2016

zitiert: Ericson, Kai: Sammelband: Swinging Wanda, 1. Auflage 2017

 

© 2017

Club der Sinne®

Inh. Katrin Graßmann

Eichenallee 23 E

16767 Leegebruch

www.Club-der-Sinne.de

kontakt@club-der-sinne.de

 

Stand: 01. Dezember 2017

 

Gestaltung und Satz: Club der Sinne®, 16767 Leegebruch

Coverfoto: © Studio10Artur/shutterstock.com

Covergestaltung: Club der Sinne®

 

ISBN 978-3-95604-834-0

 

Dieses eBook ist urheberrechtlich geschützt.

 

Weitere eBooks von Kai Ericson finden Sie hier:

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Weitere erotische Literatur zum Sofortdownload finden Sie unter

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Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden und volljährig.

Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Erfundene Personen können darauf verzichten, aber im realen Leben gilt: Safer Sex!

 

 

Gesamtverzeichnis

DIE PRIVATPATIENTIN

SWINGING WANDA

 

 

Die Privatpatientin

 

 

Inhaltsverzeichnis

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

 

1

Das Stöhnen und Ächzen war kaum auszuhalten. Zugegeben, ein Hexenschuss konnte sehr schmerzhaft sein, aber sterben konnte man daran nicht. Ich verpasste dem Helden zwei Spritzen, verschrieb die üblichen Tabletten und wünschte gute Besserung.

Nachdem der Bandscheibenvorfall hinausgehumpelt war, lehnte ich mich zurück und dehnte Arme und Schultern. Es war der letzte Patient für heute: endlich Feierabend!

Als ich den PC herunterfahren wollte, klingelte das Telefon.

„Was gibt’s, Rita?“, meldete ich mich, wobei ich mich voller Vorfreude im Schritt kratzte. Wieso sperrte meine Sprechstundenhilfe nicht einfach die Praxis ab und kam vorbei? Wollte sie sich heute nicht ihre Sondergratifikation zustecken lassen?

„Herr Dr. Iffländer, wir haben doch noch jemanden im Wartezimmer.“

„Wie bitte? Es ist fast zwanzig Uhr!“ Mit gedämpfter Stimme schickte ich verärgert hinterher, dass die offizielle Sprechstundenzeit seit über zwei Stunden vorbei war.

„Ich kenn die Uhr, Chef“, flüsterte sie.

„Und warum hast du den Patienten dann nicht abgewimmelt?“

„Es ist ein Notfall“, sagte sie, jetzt wieder laut und in formellem Ton.

„Unfälle sollen um die Zeit ins Krankenhaus.“

„Es ist kein Un-, sondern ein Notfall … ich komm mal vorbei.“

Bevor ich widersprechen konnte, hatte Rita aufgelegt. Zehn Sekunden später betrat meine Perle das Büro und schloss mit auffallender Sorgfalt die Tür hinter sich.

„Wir sollten den Fall zunächst unter vier Augen erörtern“, sagte sie energisch.

„Gern, Süße: Nach Dienst bist du der Chef.“

„Richard, kannst du nicht ernst bleiben?“

„Du magst keine Komplimente mehr?“

Ritas grüne Katzenaugen funkelten – allerdings nicht in dem von mir gewünschten Sinn. Ein weiteres Indiz, dass sie noch nicht in den Feierabendmodus gewechselt war, wurde durch die Art offenkundig, in der sie ihr kastanienfarbenes Haar trug. Rita hatte die aufregend lange Lockenmähne noch immer zu einem Pferdeschwanz gebändigt.

„Die Leute im Wartezimmer können mithören, wenn ich an der Rezeption telefoniere“, sagte sie. „Deshalb will ich die Situation persönlich mit dir besprechen.“

„Die einzige Situation, um die ich mich zu so später Stunde noch kümmern werde, heißt Rita Paulsen. Sie wird zwar schon jetzt weit über Tarif bezahlt, aber auf Grund ihres vorbildlichen Engagements bin ich auch heute bereit, ihr eine spezielle Sonderprämie zu gewähren. Du weißt, ich zahle in harter Währung. Und die werde ich der rassigen Frau Paulsen zwischen die Prachtschenkel schieben. Sooft ich kann!“

„Musst du so vulgär reden?“

Und ob ich das musste. Ritas Entrüstung war geheuchelt, denn in Wahrheit liebte sie zweideutige Anspielungen, und beim Sex kam sie umso schneller in Rage, wenn ich sie nicht nur mit Händen, Mund und Schwanz, sondern auch mit ordinären Sprüchen belästigte.

Unverschämt lächelnd fing ich an, meinen Arztkittel aufzuknöpfen. „Also, Rita-Schätzchen: zu dir oder zu mir?“

„Richard!“

„Du hast es eilig? Schön, dann bleiben wir hier.“

Rita strich sich nervös eine Strähne aus der faltenumwölkten Stirn und atmete so tief durch, dass der Kittel an ihrem Busen eng wurde.

Auch ich rang nach Atem. Dass der weiße Stoff ihre kleinen runden Brüste so straff umschloss, verstärkte ihre Wirkung. Dabei war die hübsche Rita mit ihren endlos langen, wohlgeformten Beinen und der wallenden Haarpracht auch schon extrem sexy, wenn sich ihr Busen nicht so eindrucksvoll in Szene setzte.

„Du willst mich wieder auf dem Schreibtisch nehmen?“, hauchte sie leicht verstört. „So wie in der gestrigen Mittagspause?“

„War ein echt scharfer Fick, oder?“

„Schon.“

„Na, so begeistert klingt das aber nicht.“

„Weil es nur ein Quickie war.“

Nur ein Quickie. Ich überlegte, ob ich beleidigt sein sollte. Ich rammelte mir die Seele aus dem Leib, und Madame maulte herum. Aber durfte ich wie eine Mimose reagieren? Nein, sonst würde sie die Beine garantiert nicht für mich breit machen. Rita war nicht nur eine unglaublich attraktive, sondern auch eine komplizierte Frau. Wenn ihr heute danach war, erobert zu werden, durfte ich in der Tat nicht über sie herfallen wie ein wochenlang auf hoher See gewesener Matrose über die Hafennutte.

„Zugegeben, gestern war ich ein wenig ungestüm“, flötete ich. „Heute wird das anders. Ganz anders. Ich werde mir viel Zeit für die Dinge nehmen, die du besonders magst“, raunte ich ihr augenzwinkernd zu.

„Wirklich?“

Hatte ich die rassige Schönheit am Haken? Sicherheitshalber unterstrich ich mein Angebot mit obszöner Geste.

„Ich hab schon verstanden“, stöhnte sie sehnsuchtsvoll auf, nachdem ich mit der Zungenspitze die Oberlippe gekitzelt hatte. „Du willst vorher all meine Lippen küssen, nicht wahr?“

„Nur ein Viertelstündchen.“

„So lang willst du mich lecken?“, fragte sie ungläubig staunend.

„Warum nicht?“, feixte ich anzüglich schmunzelnd. „Du verdienst es!“

Seit sich Rita die Schamhaare abrasierte, verwöhnte ich sie noch lieber mit dem Mund als zuvor. Beim Gedanken an ihre blanke Pussy und ihr heiseres, ungeduldiges Keuchen, wenn ich sie so lang wie möglich auf hohem Erregungslevel hinhielt, beschleunigte sich mein Puls spürbar. Auch heute würde ich es so machen. Die Strategie hatte sich bewährt: Meist stieg ich erst über sie, wenn sie kurz vor dem Höhepunkt war. Rita kam es dann schon nach wenigen Stößen, oft folgte ein zweiter Orgasmus rasch nach, gelegentlich schaffte ich es sogar, dass es ihr dreimal hintereinander kam.

Rita dachte offenbar an so eine Orgasmen-Serie, denn ihre Knospen zeichneten sich jetzt unter dem Kittel ab. Sie atmete erneut tief durch und senkte die Lider. Leider währte ihr Schlafzimmerblick nur zwei Atemzüge. Sie gab sich einen Ruck und konstatierte: „Ich komme gern auf dein Angebot zurück – aber erst morgen, du Lüstling.“

„Wichtige Dinge sollte man nicht aufschieben.“

„Meine Rede: Im Wartezimmer sitzt immer noch der Notfall.“

„Rita, bitte!“

„Schön, dass deine Berufsehre über deine niederen Instinkte gesiegt hat.“

„Das hat sie nicht: Ich bin nicht mehr im Dienst!“

Während ich demonstrativ auf die Wanduhr sah, deutete sie auf die im Regal zwischen Roter Liste und Pschyrembel eingeklemmte Bronzebüste.

„Richard, was soll das? Hast du den Eid des Hippokrates abgelegt oder den von Dr. Reibach?“

„Jetzt hör aber auf: Um die Zeit bin ich wirklich nicht mehr zuständig.“

„Auch nicht für eine langjährige Privatpatientin?“

„Ich mache keinen Unterschied zwischen Kasse und privat, das weißt du doch. Also: Schick sie weg!“

„Das kann ich nicht – so verzweifelt wie heute war sie noch nie!“

„Wer ist es überhaupt?“

„Saskia Feyl.“

Nach einem Stoßseufzer schloss ich kurz die Augen, dann sah ich Rita zerknirscht an.

„Hol sie her“, brummte ich und knöpfte den weißen Kittel wieder zu.

Eine halbe Minute später führte Rita die Patientin in mein Büro. Die Schwarzhaarige mit den dunklen Augen und der eigentümlichen Frisur war einen halben Kopf kleiner als meine Sprechstundenhilfe, aber bestimmt zehn Pfund schwerer. Während Ritas Body-Mass-Index bei dreiundzwanzig lag, schätzte ich Saskia Feyls BMI auf acht- bis neunundzwanzig.

Mit sparsamem Lächeln bot ich ihr den seitlich neben meinem Schreibtisch stehenden Stuhl an. Nach einigen ebenso umständlichen wie überflüssigen Bewegungen nahm sie Platz – neben ihren verheulten Augen offenbarte auch ihre Körpersprache, dass sie mächtig aufgewühlt war.

Obwohl deshalb Mitleid angebracht gewesen wäre, musste ich mir ein süffisantes Schmunzeln verkneifen. Bei ihrer Frisur war mir Prinz Eisenherz in den Sinn gekommen – ihr glänzendes Haar wirkte heute in der Tat wie ein Helm aus schwarzem Metall.

„Guten Abend, Frau Feyl“, begrüßte ich sie, wobei ich mich bemühte, nicht allzu vorwurfsvoll zu klingen. „Was führt Sie denn zu so später Stunde noch in meine Praxis?“

Statt zu antworten, kniff sie lediglich ihre vollen Lippen zusammen, bis ihr Mund nur noch ein Strich war.

„Wenn ich Ihnen helfen soll, müssen Sie schon mit mir reden, Frau Feyl.“

Sie sah verlegen zu Boden. Obwohl das leicht mollige Persönchen Anfang dreißig war, wirkte sie wie ein Schulmädchen aus einem englischen Internat. Das mochte neben ihrer scheuen Art wohl auch am konservativen Schnitt ihres Kostüms liegen.

Ich musterte sie erneut. Neben dem neuen, biederen Pagenschnitt schien heute noch etwas an ihr anders zu sein – hatte sie sich etwa einer Brust-OP unterzogen? Dabei hatte ich ihr dringend davon abgeraten, denn die Natur hatte die Feyl bereits mit beeindruckend vollen Brüsten ausgestattet. Ich seufzte, vermutlich war nur ihre Bluse zu eng.

„Es tut mir … schrecklich leid … Herr Dr. Iffländer“, stammelte die Feyl schließlich, während sie immer noch die Spitzen ihrer Lackschuhe fixierte, die exakt den gleichen Malventon wie ihr Kostüm hatten. „Ich weiß, Ihre Praxis ist längst geschlossen, aber …“

Im gleichen Augenblick, in dem sie den Satz abgebrochen hatte, schielte sie in Richtung der schräg hinter ihr postierten Sprechstundenhilfe.

Nach dezentem Räuspern sagte Rita: „Sie brauchen mich nicht mehr, Herr Dr. Iffländer, nicht wahr?“

„Das wird sich zeigen.“

Ich musterte Saskia Feyl eindringlich. Als sie meinem Blick auswich, fragte ich die Patientin: „Gehe ich recht in der Annahme, dass abermals weder Salben noch Tabletten zum gewünschten Erfolg geführt haben?“

Sie deutete ein verschämtes Nicken an.

„Sie haben sich aber exakt an die Dosierungen gehalten, oder etwa nicht, Frau Feyl?“

„Aber natürlich, Herr Doktor!“, echauffierte sie sich mit unerwarteter Vehemenz. „Und nicht nur das. Auch wenn ich mehrmals über meinen Schatten springen musste, habe ich auch alle anderen Empfehlungen beherzigt. Sogar die unkonventionellen. Nichts hat gefruchtet. Gar nichts – die letzten zwei Wochen waren eine einzige Katastrophe – ich kann nicht mehr!“

Meine Arzthelferin machte ein besorgtes Gesicht und schickte sich an, den Raum zu verlassen.

Ich hob die Hand. „Rita, ich möchte Sie bitten, zu bleiben.“

„Aber Herr Doktor, ich kann doch eine derart delikate Problematik nicht vor Ihrer Angestellten ausbreiten“, beschwerte sich die Feyl. „Außerdem müssen Sie mich heute behandeln. Unbedingt!“

„Wenn ein ambulanter Eingriff hilft, Ihre Beschwerden zu lindern, werde ich ihn natürlich vornehmen. Ein Grund mehr, weshalb Frau Paulsen bleiben wird.“

Die Patientin schnappte nach Luft. Bevor sie intervenieren konnte, sagte ich betont streng: „Hier gibt es keine Diskussion.“

„Und was ist mit der ärztlichen Schweigepflicht?“, quengelte sie.

„Die gilt für Frau Paulsen ebenso wie für mich.“

„Aber Herr Dok…“

„Nichts ABER!“, schnitt ich ihr schroff das Wort ab. Als sie erneut widersprechen wollte, schlug ich mit der flachen Hand so fest auf die Tischplatte, dass sogar Rita zusammenzuckte.

Meine Helferin funkelte mich missbilligend an. Ich ärgerte mich. Auch nach einem harten Zwölfstundentag sollte ich mich im Griff haben. Eine nervlich labile Patientin wie die Feyl brauchte keine autoritären Zurechtweisungen, sondern Verständnis und Zuspruch.

Verlegen an meiner dunkelbraunen Hornbrille nestelnd entschuldigte ich mich mehrmals und erklärte der verschreckten Feyl anschließend in konziliantem Tonfall: „Es tut mir wirklich leid, aber es ist Vorschrift, dass eine dritte Person anwesend ist, wenn nackte Patientinnen untersucht werden.“

„Es gibt leider schon zu viele unberechtigte Anzeigen“, sprang mir die treue Rita zur Seite. „Ärzte werden viel zu oft von verwirrten Patientinnen bezichtigt, sie sexuell belästigt zu haben.“

Die Feyl hob abwehrend beide Hände. „Das käme mir nie in den Sinn – außerdem: Ich bin vielleicht ein wenig nervös, aber verwirrt bin ich nicht!“

„Aber natürlich nicht, meine liebe Frau Feyl“, flötete ich mit dem zartesten Schmelz, mit dem ich meine Zunge belegen konnte. „Aber Sie wissen doch – wir sind in Deutschland – unsere ebenso unschlagbare wie berüchtigte Bürokratie peinigt auch die immer weniger werdenden Hausärzte. Wie gesagt, es tut mir außerordentlich leid, hier kann ich aber leider nichts machen.“

Ihre Hände krallten sich in den Saum ihres Rockes. „Aber Sie können meine Beschwerden lindern?“

„Wir werden sehen …“

Mit sich rötenden Wangen hüstelte sie: „Hab ich das vorhin richtig gehört? Ich soll meine Kleider … ablegen? Direkt vor Ihnen?“

„Meine Helferin führt Sie in Behandlungsraum Zwo. Dort können Sie sich ausziehen. Warten Sie dort bitte auf mich. Ich will nur noch einen kurzen Blick in Ihre Unterlagen werfen, dann komme ich nach.“

Jetzt nickte sie brav, stand auf und schlich Rita mit hängenden Schultern hinterher.

Ich ballte die Fäuste. Diese Frau hatte mir gerade noch gefehlt. Statt dass ich jetzt mit heruntergelassenen Hosen vor dem Schreibtisch stand, auf dem mir meine Rita mit weit gespreizten Schenkeln ihr feucht schimmerndes Paradies anbot, musste ich jetzt noch therapeutisch tätig werden. Ich fluchte in mich hinein, denn ich ahnte, dass ich die Feyl so schnell nicht wieder loswerden würde – hätte Rita dann überhaupt noch Lust?

Bestimmt. Dem Angebot, sie vor dem Vögeln ausgiebig zu lecken, könnte sie bestimmt nicht widerstehen. Ich freute mich jedes Mal auf Rita, als ob es unser erster heißer Flirt wäre. Was würde mich diesmal erwarten? Würde sie mir den Schwanz wieder mit dieser liebevollen Hingabe blasen wie bei unserem vorletzten Zusammensein? Oder würde sie mich wieder mit einem ihrer herrlich versauten Spielchen überraschen?

Ihre Kreativität beim Sex gefiel mir, doch dass sie mich seit zwei Wochen überreden wollte, mit ihr einen Swinger-Club zu besuchen, ging mir entschieden zu weit.

In einem der hiesigen Bums-Schuppen konnte ich mich auf Grund meiner beruflichen Position nicht sehen lassen und in unserer knapp bemessenen Freizeit wollte ich nicht ewig weit fahren müssen, nur um an einer dieser fragwürdigen Orgien teilzunehmen. Das waren die offiziellen Argumente, ein anderer Grund war, dass ich Rita für mich alleine haben wollte. Um nicht als altmodischer Spießer verhöhnt zu werden, behielt ich das jedoch für mich.

Ich überlegte, mit welcher Strategie ich die Feyl abwimmeln könnte. Die Zeit war kostbar – ich wollte sie mit meiner geilen Rita verbringen. Ich hörte mich voller Ungeduld seufzen, denn ich konnte es kaum erwarten, ihr zu zeigen, dass die Fahrt zu einem Swinger-Club überflüssig war: Ja, ich wollte es dem Luder einmal wieder so toll besorgen, dass sie um Gnade winselte. Ich liebte es, wenn sie unter meinen unerbittlich harten, wilden und schnellen Stößen in einer Mischung aus Lust und Pein wimmerte, genoss es, wenn sie in Ekstase unkontrolliert um sich schlug. Was für eine Frau. Ganz das Gegenteil meiner Ex. Bärbel wollte, wenn überhaupt, Sex nur im Bett. Dabei musste es auch noch dunkel sein, dennoch lag sie meist da wie ein Brett. Lecken ließ sie sich zwar ganz gern, meinen Schwanz hatte sie allerdings nur mit der Hand berührt. Und das nur selten. Meist war sie gar nicht bei der Sache gewesen. Wenn ich beispielsweise mit Engelszungen einen Stellungswechsel angeregt hatte, konnte es mir passieren, dass sie mir von irgendwelchen Klamotten erzählte, die sie im Internet bestellt hatte. Die Gedanken an Bärbel waren ernüchternd, aber warum dachte ich trotzdem noch so oft an sie?

Ich zuckte mit den Schultern. Es war wirklich an der Zeit, die Liaison mit Bärbel abzuhaken, schließlich hatte sie mich vor – ich rechnete kurz nach – vor sieben Monaten verlassen. Wir würden uns zu selten sehen, hatte sie sich beschwert, wenn ich abgekämpft nach Hause kam oder wenn ich zu Noteinsätzen gerufen wurde. Ich würde nur Leidenschaft für meinen Beruf aufbringen, aber nicht für sie. Außerdem würde ich mich in meiner Praxis wohler fühlen als bei ihr. Nun, damit lag sie auch richtig. Bärbel wurde noch abweisender, ich wurde gegenüber charmanten Damen immer anfälliger und machte mehr Überstunden, auch absolvierte ich mehr Hausbesuche.

Doch vor gut einem Jahr ereignete sich etwas in meinem Umfeld, das mir die Augen öffnete. Ich kam zum Nachdenken ... wie arglos ich doch unkalkulierbare Risiken in Kauf genommen hatte, wie leichtfertig ich wegen meiner gut gemeinten Hilfsbereitschaft über verdammt dünnes Eis geschlittert war. Es grenzte wirklich an ein Wunder, dass ich noch nicht eingebrochen war.

Ich handelte entschlossen: Frau Hagen, meine frühere Sprechstundenhilfe, verließ die Praxis, ich stellte Rita Paulsen ein. Zwar war sie fachlich nicht so kompetent wie ihre Vorgängerin, aber sie brachte den gewünschten Schwung in die Praxis. Und in meine Gefühlswelt. Die Beziehungskrise mit Bärbel verschärfte sich, aus der Sechzig- wurde eine Siebzigstundenwoche – auch heute war kein Ende in Sicht.

Missmutig hackte ich auf die Tastatur ein, bis sich auf dem Bildschirm die Akte Saskia Feyl öffnete. Beim Blick auf ihr Geburtsdatum fiel mir diesmal auf, dass sie bis auf wenige Tage Unterschied exakt eine Dekade jünger war als ein gewisser Dr. Iffländer. Patientin war sie seit sechs Jahren, ihr letzter Praxisbesuch lag drei Wochen zurück. Ich überflog die Einträge: Ihre depressiven Phasen waren beinahe überwunden, meine Bemühungen, sie an einen Neurologen zu überweisen, waren gescheitert. Sie würde nur mir vertrauen, wiederholte sie gebetsmühlenartig. Vor einem halben Jahr hatte ich eine neue Diagnose gestellt. Die war allerdings vage, bin schließlich kein Gynäkologe. Ich kam darauf, weil die Feyl über sporadische Unterleibsbeschwerden geklagt hatte. Die Ursache konnte ich als Allgemeinmediziner natürlich nicht ermitteln, ich konnte lediglich mittels Ultraschall ausschließen, dass größere Zysten oder Polypen gewachsen waren. Des Weiteren gab es bei der Feyl Anzeichen, die auf Frigidität hindeuteten. Ich empfahl ihr eine renommierte Frauenärztin, gab dabei auch zu, dass mir die Erfahrung dafür fehlen würde, alles auf den einschlägigen Ultraschallaufnahmen zu erkennen. Leider lehnte sie abermals den Wechsel zu einem Facharzt beziehungsweise einer Fachärztin ab. Rigoros. Bitte schön – aber warum konnte ich nicht SIE ablehnen?

Mit grimmigem Blick zur Bronzebüste des Hippokrates stand ich auf und ging in den Flur. Vor der Tür von „Behandlung Zwo“ stutzte ich – warum war die Feyl mit Rita in ein derart lebhaftes Gespräch verwickelt?

Wollte sich die Frau mit der Helmfrisur nur ausquatschen? Hatte sie keine Freundin? Ich wollte schon mein Ohr an die Tür legen, doch dann besann ich mich. Ein seriöser Arzt lauscht nicht, unterbrechen wollte ich den Dialog aber auch nicht. Folglich drehte ich auf dem Absatz um und schlurfte ins Büro zurück – der Abend war ohnehin im Eimer, da musste ich jetzt auch keinen Stress mehr machen.

Während ich wartete, überdachte ich mein Verhalten. Es war sicher nicht korrekt, sich vor dem Sermon der Patientin zu drücken, aber vielleicht würde sie sich einer Frau lieber offenbaren. Es war ja schön, dass sie auch zu Rita Vertrauen hatte. Und eine Hedonistin wie meine Helferin war fürs Erste vielleicht sogar die bessere Adresse für eine so introvertierte und zur Schwermut neigende Person. Bei ihr wäre die Feyl bestimmt unverkrampfter, offener, ehrlicher. Und irgendwann würde mich meine Sprechstundenhilfe dann schon einweihen ... fragte sich nur: wann?

Es dauerte geschlagene zwanzig Minuten, bis Rita zurückkam.

„Sorry, Chef“, sagte sie, nachdem ich sie theatralisch gähnend empfangen hatte, „aber kaum dass ich mit ihr allein war, sprudelte es nur so aus ihr heraus.“

„Was hat die Feyl offenbart?“

„Dass sie alles versucht hätte und dass sie sich entsetzlich wegen der Sünden schämen würde, zu denen sie von dir angestiftet worden ist.“

„Sie hat sich die empfohlenen Dildos und Vibratoren gekauft?“

„Und sie auch eifrig angewendet. Sie hat mir auch erzählt, dass sie dabei Pornos geschaut hat. Es waren ganz spezielle Filme dabei, Richard – das hätte ich der Feyl nicht zugetraut.“

„Zum Beispiel?“

„Sie erzählte mir, dass sie Szenen mag, in denen es eine Frau mit mehreren Männern gleichzeitig treibt.“

„Steht die Feyl auf die sogenannten Sandwich-Nummern?“

„Was soll das denn sein?“

„Kennst du doch, zumindest aus Filmen: Sie klemmt zwischen zwei Hengsten, beide Schwänze zucken im Unterleib der Frau. Wird meist im Stehen gemacht.“

„Ich denk, dass sie sowas erwähnt hat, ihr Lieblingsfilm heißt schließlich Schneeflittchen und die sieben Schwänze.

„Idiotischer Titel, aber gut, wer gern Märchenfilme anguckt – bitte.“

„Die Handlung ist schon an die Geschichte der Gebrüder Grimm angelehnt, allerdings ist es nur der Rahmen für eine endlose Folge von Sexszenen. Im Finale kommen alle Zwerge zum Schuss. Klein sind die Darsteller jedoch nicht – keiner von ihnen!“

Meine Helferin deutete mit den Händen die Größe der Zwergen-Pimmel an.

Ich stutzte. „Willst du, dass ich Komplexe kriege?“

„Warum?“, fragte sie unverschämt grinsend.

„Elendes Luder, am liebsten würde ich dich übers Knie legen!“

„Was kann ich dafür, wenn jeder Zwerg einen längeren Schwanz hat als mein Chef?“

„Unter den Porno-Hengsten mag es ja schon die eine oder andere Größe geben, aber dass jeder Zwerg ein Ungetüm von dreißig Zentimetern hat, glaubst du doch wohl selbst nicht.“

„Ich muss es ja auch nicht glauben, ich gebe nur weiter, was mir unsere Patientin erklärt hat.“

„Hat die Feyl auch erzählt, wie es Schneeflittchen mit den Riesen getrieben hat?“

„Hat sie.“

„Mit allen gleichzeitig?“

„Du kennst den Streifen?“

„Nein, aber die Abläufe in so einem Machwerk sind ja wirklich nicht schwer zu erraten.“

„Wollen wir uns auch mal wieder einen Porno reinziehen, Richard? Der mit dem Forscher-Team, das auf Borneo von den Amazonen überfallen wurde, war doch scharf. Vor allem wie die Exotinnen die Jungs zu dressierten Sexsklaven gemacht haben …“

„Bitte, Rita“, fiel ich ihr ins Wort. „Bleib bei der Sache!“

„Gern … wo war ich?“

„Du wolltest mir erzählen, wie die Feyl auf den obskuren Märchenfilm reagiert hat.“

„Ach ja, stimmt. Aus Schneewittchen haben die Drehbuchschreiber Schneeflittchen gemacht, besser wäre Schwanzflittchen gewesen, denn sie konnte nicht genug davon haben. Zwei Zwerge rammten der Hauptdarstellerin ihre Riesen in Möse und Po und rammelten sie kräftig durch.“

„Sag ich doch: Sandwich-Nummer!“

„Stimmt, die Variante darf nicht fehlen“, hauchte sie versonnen.

Ich schluckte, warum sah mich Rita jetzt so merkwürdig an? Wollte sie deshalb in den Swinger-Club, weil ihr ein echter und ein gelegentlich mitmischender Gummi-Schwanz zu wenig waren? Wäre sie auch gern von sieben stoßbereiten Männern umringt, die sich dann alle an und in ihr austobten?

„Zwei Stecher waren versorgt“, sagte ich eilig. „Was war mit den anderen?“

„Die restlichen fünf hatten natürlich auch ihren Spaß: Zwei Helden bekamen ihre Keulen von Hand gewichst, an den Schwänzen der restlichen drei Kerle lutschte die Schlampe abwechselnd. So lange, bis es jedem kam.“

„Und dann?“

„Das habe ich unsere Saskia auch gefragt. Eigentlich eine überflüssige Frage, aber ich wollte aus ihrem Mund hören, dass sich Schwanzflittchen erst auf die Titten und dann mitten ins Gesicht spritzen ließ.“

„Schöne Sauerei.“

„Du sagst es, Richard.“

Ich atmete tief durch. „Das hat dir die Feyl brühwarm erzählt? Einfach so?“

„Hat mich auch gewundert, dass sie so ungeniert alle Details geschildert hat.“

„Hat sie noch mehr ausgeplaudert?“

„Die Feyl hat auch alle Fellatio-Techniken ausführlich dargelegt, die die Hauptdarstellerin draufhatte. Zudem hat sie erzählt, wie viel Samen welcher Zwerg abschoss und wie weit er spritzte. Und wohin, natürlich. Unsere Patientin hat anschließend auch beschrieben, wie Schwanzflittchen die Kerle leer gesaugt hat.“

„Ist ja allerhand!“

„Finde ich auch, vor allem weil unsere Gute so scheu und naiv wirkt. Irgendwie ist sie auch drollig … hat sie zwei Gesichter? Tagsüber das einer Nonne und nachts das einer Hure?“

„Woher soll ich das wissen, Rita?“

„Du bist Arzt … zumindest bis neunzehn Uhr fünfundvierzig, schließlich ist dir der Feierabend heilig.“

„Impertinentes Ding!“

„Nun, ein Allgemeinmediziner ist nun mal kein Psychoanalytiker … wolltest du das mit deinem Kommentar andeuten?“

„Manchmal vermisse ich Frau Hagen. Die hätte sich niemals so etwas herausgenommen. Auch wenn wir ein sehr spezielles Verhältnis haben: Ich bin immer noch dein Chef!“

Sie senkte die Lider und machte einen Schmollmund. „Ich bin untröstlich, können Sie mir noch einmal verzeihen, Herr Dr. Iffländer?“

„Schon gut jetzt. Erzähl mir lieber, ob der Feyl die Dildo-Porno-Show was gebracht hat?“

„Sie erzählte mir zunächst von ihrem Sortiment“, fuhr Rita nun in wieder geschäftsmäßig gewordenem Ton fort. „Beim Porno-Gucken schob sie sich meist vorn und hinten einen Bolzen rein, ließ zugleich eine Vibrator-Eichel an ihrem Kitzler schnurren, doch den ersehnten Höhepunkt erreichte sie trotzdem nicht.“

„Wirklich nicht?“ Ich kratzte mich hinterm Ohr. „Das ist wirklich ungewöhnlich.“

„Stimmt. Aber unsere Saskia ist hartnäckig. Sie wollte nicht aufgeben und wagte deshalb den nächsten Schritt.“

„Sie stieg von Penisattrappen auf echte Männer um?“

„Richtig, sie experimentierte nun mit echten Schwänzen.“

„Hat sie einen Freund?“

„Nein. Es passierte bei One-Night-Stands, aber selbst richtiger Sex erlöste sie nicht von ihrem Dilemma.“

„Wie viele hat sie getestet?“

„Sieben.“

„Zwerge?“

„Männer, du Blödmann“, blaffte sie mich an. „Echte Männer!“

„Oh!“ Ich ließ mich gegen die Rückenlehne fallen. „Diesen Behandlungseifer hätt’ ich der Kleinen gar nicht zugetraut.“

„Stille Wasser sind tief.“

Nachdenklich verzog ich das Gesicht. „Ob der Frau überhaupt zu helfen ist?“

Rita runzelte die Stirn und saugte die Unterlippe ein. Sie schien ebenfalls zu grübeln. Plötzlich hellte sich ihre Miene auf.

„Was schwebt dir vor, Rita?“

Sie antwortete nicht. Ich wurde noch neugieriger, zudem machte mich das unergründliche Schimmern in ihren Augen nervös.

„Jetzt sag schon, was du vorhast“, drängte ich.

„Es wird dir gefallen.“

Als ich immer unruhiger auf meinem Sessel hin und her rutschte, sagte sie: „Vielleicht müssen wir unsere ursprünglichen Pläne für diesen Abend gar nicht ändern.“

Als ich mit fragendem Blick die Brauen hob, schmunzelte sie anzüglich und drückte dann ihre Zunge auf unmissverständlich obszöne Weise gegen die Wange. Wieso deutete sie Fellatio an, wenn ich noch eine Patientin behandeln sollte – Moment, wollte sie etwa andeuten, dass … ich konnte das nicht glauben.

„Rita: Du machst Witze?“

„Keineswegs, Richard“, sagte sie resolut. „So verbinden wir auf ideale Weise das Angenehme mit dem Nützlichen.“

Ich tippte mir mehrmals mit dem Zeigefinger gegen die Stirn.

„Ich bitte dich, Richard: Nur weil dir der Sinn fürs Kreative abgeht, musst du mir nicht gleich den Vogel zeigen“, sagte sie blasiert, griff sich in den Nacken und löste den Haargummi, mit dem sie ihre Mähne zum Pferdeschwanz gebändigt hatte. Nachdem Rita den Kopf so lange geschüttelt hatte, bis ihre kastanienfarbenen Locken das Gesicht säumten und auch vorne über die Schultern gefallen waren, fügte sie an: „Vielleicht erfährt die Patientin dabei genau die Inspiration, die sie zur Genesung braucht.“

Ich hob abwehrend die Hände. „Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass der Behandlungserfolg begünstigt wird, wenn wir die Feyl beim Sex zugucken lassen?“

 

2

Rita stöhnte selig. Zum einen, weil sie sich (einmal mehr) durchgesetzt hatte, und zum anderen, weil mein Harter jetzt schon seit mehr als zwei Minuten in ihrer wundervoll feuchten Pussy hin- und herglitt.

Auch Saskia Feyl stöhnte, wenn auch bedeutend leiser. Nur noch mit mintgrünem Seiden-BH und Slip bekleidet saß sie mit großen Augen direkt neben der Behandlungspritsche, auf der die von mir behandelte Assistentin lag. Rita war nackt, ich selbst trug nur noch den aufgeknöpften Arztkittel. So stand ich vor der Liege, Ritas wundervoll lange Beine, an denen ich mich festhielt, standen im rechten Winkel nach oben. Meine Patientin wagte ich kaum anzusehen, denn die fünfzehn Pfund, die sie schwerer als Rita sein mochte, trug sie nicht auf den Rippen. Das Mehrgewicht saß an den richtigen Stellen: Saskia Feyl hatte stramme Schenkel, einen kugelrunden Knackarsch und einen atemberaubend vollen Busen – selten hatte ich eine ebenso kurvenreiche wie attraktive Person gesehen. Wie konnte es sein, dass so eine Sexbombe kaum Sex hatte? Und warum fand sie keine Befriedigung, wenn sie mit Männern intim war? Die sieben Männer konnten doch nicht alle Stümper gewesen sein.

Woran mochte es liegen? Der Ehrgeiz packte mich: Ich wollte es herausfinden, selbst wenn es die ganze Nacht dauern würde.

„War der Beischlaf, den die von Ihnen ausgewählten Männer mit Ihnen praktiziert haben, dieser Demonstration ähnlich?“, fragte ich schwer atmend meine Patientin.

„Wie bitte?“, krächzte das Mysterium mit belegter Stimme. „Ich verstehe nicht, Herr Doktor …“

Rita schaltete sich ein. „Mein Chef wollte wissen, ob du – wir können uns doch duzen, oder? – ob du von deinen Lovern ebenso schwungvoll geliebt worden bist?“

„Von lieben möchte ich da nicht sprechen“, wich die Gefragte aus.

„Verstehe, ihr habt nur gefickt.“

Die Feyl nickte beschämt.

„Und in welchen Stellungen habt ihr es gemacht?“, hakte Rita nach, die angefangen hatte, sich die kleinen runden Brüste zu massieren.

„Es passierte immer in der gleichen.“

„Und in welcher?“, wollte ich von der Patientin wissen, deren Wangen ein zartes Rosa angenommen hatten.

„Muss ich das sagen?“

Nachdem ich meinen Schwanz aus Rita gezogen hatte, um ihn dann genüsslich langsam wieder in ihrer herrlich nassen Fotze zu versenken, keuchte ich: „Je mehr Sie erzählen, desto besser kann ich Sie behandeln.“

„Die Männer nahmen mich ausnahmslos von hinten.“

„Alle? Waren die Typen – Verzeihung: Ihre Liebhaber – waren sie so unansehnlich?“

„Aber Herr Doktor“, echauffierte sie sich, „denken Sie etwa, ich nehme jemand mit, der aussieht wie Frankensteins Monster?“

„Natürlich nicht. Eine so attraktive Lady hat die Qual der Wahl und kann sich unter einem Dutzend Kandidaten den passabelsten aussuchen.“

„Nun, ganz so einfach ist das nun auch wieder nicht. Ich lege die Latte schon hoch.“

Ich verkniff mir das Wortspiel, das mir zu ihrer letzten Formulierung eingefallen war, und forderte sie lediglich auf, ihre Aussage zu konkretisieren.

„Es gibt einige K.-o.-Kriterien“, sagte sie. „Mit Männern, die durchs Raster fallen, rede ich nicht mal, geschweige denn dass ich mich von so einer Person berühren lasse.“

„Wie ist Ihr Raster definiert? Ist es sehr feinmaschig?“

„Ansichtssache. Jedenfalls verabscheue ich Raucher, Trinker und Machos. Mit Softies komm ich aber auch nicht klar.“

„Viele bleiben dann aber nicht übrig, oder?“

„Der Kreis meiner Kandidaten ist schon übersichtlich, denn Männer mit schiefen Zähnen und Partner, die kleiner sind als ich, kommen auch nicht in Frage. Bärtige mag ich nicht, zudem dürfen meine Partner weder zu jung noch zu alt sein. Und selbstredend lege ich Wert auf ein gewisses intellektuelles Niveau und tadellose Manieren.“

„Noblesse oblige?“

Rita grinste breit. Das kam auch nicht gut, denn Saskia Feyl sah uns verstimmt an. „Machen Sie sich lustig über mich?“

„Das käme mir nie in den Sinn, Gnädigste“, beschwichtigte ich meine Patientin.

Nachdem auch meine Helferin den Vorwurf entkräftet hatte, deutete die Frau in den seidig schimmernden Dessous ein dezentes Lächeln an.

„Zugegeben, ich bin wählerisch, aber trotz meiner Ansprüche ist es mir gelungen, einige Herren für mein Vorhaben zu rekrutieren.“

Ich zog erneut meinen Harten aus Rita. „Und diese Herren waren alle beim Koitus mit a tergo einverstanden?“

„Warum einverstanden? Es war Bedingung, dass sie mich nur von hinten beglücken … obwohl, das mit dem Beglücken klappte ja nicht wie beabsichtigt.“

„Waren die Männer ungeeignet?“

„Körperlich gesehen? Nein, sie waren jung genug und trotzdem erfahren, sie waren fast alle ausdauernd und verfügten über eine Männlichkeit, die durchaus ansehnlich war.“

„Ansehnlich?“, hakte Rita nach. „Das klingt ein wenig nebulös. Waren die Schwänze deiner Lover ähnlich proportioniert wie der meines Chefs?“

Die Feyl begutachtete mein bestes Stück ausgiebig und schüttelte dann den Kopf. „Leider waren nur zwei ähnlich kräftig. Einer war Anwalt und hieß Jochen …“

„Aber?“

„Jochen war genau der, der nur kurz in mir verweilte.“

Ein guter Hinweis. Weil ich kein Jochen sein wollte, musste ich mir die Kraft sorgsamer einteilen. Ich steckte Rita wieder meinen Harten zu, bewegte mich nun aber nur noch verhalten in ihr, auch weil ich den Eindruck hatte, dass sich die Befragung noch weiter in die Länge ziehen könnte.

„Und was war mit dem anderen, der ähnlich gut bestückt war?“

„Rüdiger? Sein Glied war beinahe noch stattlicher als das Instrument, das ich in dieser Praxis bewundern darf, dennoch, Rüdiger war der größte Flop. Er konnte zwar ewig, wollte mich aber nur von ganz, ganz hinten.“

„Wie?“, fragte Rita. „Er wollte dich nur in den Arsch ficken?“

Die Feyl nickte demoralisiert.

„Zurück zu dem Anwalt“, sagte ich rasch – Ritas spontane Kommentare behagten mir gar nicht. „Wie war es mit ihm?“

„Schön, doch wie bereits gesagt, war es ein viel zu kurzes Glück“, haderte die Patientin. „Der Paragrafenhengst zuckte nur wenige Male in mir, dann spürte ich, wie er sich entlud. Dabei schlug er mir auf den Hintern und röchelte, als ob er sterben würde.“

„Hätte er Ihre Lust entfachen können, wenn ER standhafter geblieben wäre?“

Sie ließ den Kopf hängen und zuckte mit den Achseln. „Ich wollte ihn zu einer neuen Runde animieren, aber der Egoist schlief sofort ein, nachdem er fertig war.“

„Du Ärmste“, bedauerte sie Rita.

„Es war eine traurige Nacht“, schniefte die Feyl. „Und die letzte meiner Testserie, denn der Advokat war Nummer sieben. Ich gab frustriert auf, wusste jetzt, dass mir nur noch ein guter Arzt helfen kann.“

Ich strahlte sie dankbar an. „Ich freue mich, dass Sie mir Ihr Vertrauen schenken … haben Sie während Ihrer Studien nicht in Erwägung gezogen, andere Stellungen auszuprobieren?“

„Nein.“

„Verstehe. Sie bevorzugen diese Form des Akts, weil die Männer in dieser Stellung ganz besonders tief in Sie eindringen können, nicht wahr?“

Sie senkte verschämt den Blick und murmelte: „Das ist nicht der Grund.“

„Sondern?“, fragte ich und zog meinen Schwanz wieder aus meiner Helferin.

„Ich kann fremden Männern beim Sex nicht in die Augen sehen.“

„Aber warum, Saskia?“, mischte sich Rita wieder ein.

„Weil …“ Saskia Feyl brach den Satz schon nach dem ersten Wort ab, ihre Hände verknoteten sich.

Ich wollte sie nicht drängen. Warum auch? So konnte ich in Ruhe den Anblick genießen, den mir meine Helferin bot. Im Gegensatz zu der Patientin wusste sie nämlich ihre Hände zu nutzen. Nachdem sie ihre verlassene Möse ein wenig gestreichelt hatte, fing sie nun an, ihren Kitzler zu stimulieren.

Die Feyl räusperte sich und sah mich vorwurfsvoll an. „Dass Sie das erlauben, Herr Doktor …“

„Was?“

„Dass Ihre Sprechstundenhilfe direkt vor mir masturbiert!“

Bevor ich antworten konnte, stöhnte Rita: „Irgendwie muss ich ja die von meinem Chef angeheizte Lust am Leben erhalten … machst du es dir nicht selbst, Saskia?“

„Das schickt sich nicht.“

Die Feyl war wirklich eine hyperkomplizierte Person. Sie ließ sich von fremden Kerlen bespringen, aber sich selbst ein wenig Entspannung gönnen schickte sich nicht. Bei ihr war einiges im Argen. War ich da der Richtige, um sie zu kurieren? Nun, angefangen hatte ich mit dem Versuch, da konnte ich auch nicht auf halber Strecke umkehren. Ich grübelte, jedenfalls war das Feyl’sche Problem vielschichtig. Eines war aber schon jetzt deutlich geworden: Trotz ihrer Testreihe war sie verklemmt. Meine Rita war das glatte Gegenteil. Sie wurde immer hemmungsloser. Das langmähnige Luder ließ die Kuppen von Mittel- und Zeigefinger immer schneller über ihre Perle kreisen, dann steckte sie sogar den Zeigefinger der anderen Hand ins Loch und ließ ihn langsam rein- und rausgleiten.

„Sorry, Saskia“, wimmerte sie nach innigen Seufzern. „Aber wenn ich geil bin, gibt es für mich kein Halten!“

„Ich beneide dich“, sagte die Feyl. Ihre Stimme war zittrig geworden, die Knospen ihrer üppigen Brüste zeichneten sich inzwischen deutlich unter dem mintgrünen Büstenhalter ab. „Ich wünschte, ich könnte auch so zwanglos agieren.“

„Warum probierst du es nicht einfach aus?“, schlug Rita vor. „Greif dir in den Slip und reib deine Perle … ich wette, sie juckt ähnlich toll wie meine!“

„Nein, ich meine, ja … es kribbelt schon ein wenig bei mir, aber was würde denn der Herr Doktor von mir denken?“

„Nur, dass Sie bei der Behandlung gut mitarbeiten“, machte ich unserer Patientin Mut. Doch das Einzige, was ich erreichte, war, dass die Feyl einen hochroten Kopf bekam und auf den Boden starrte.

Rita stöhnte derweil immer lauter. Wurde sie durch das schamhafte Verhalten der Dunkelhaarigen noch mehr erregt? Möglich, jedenfalls wurden ihre Hände noch unruhiger, dabei sah sie mich provozierend an. Als ihr Blick zwischen meinen Augen und meinem vor Verlangen pochenden Schwanz hin- und herwanderte, war klar, dass sie wieder hart gefickt werden wollte.

Bitte, das konnte sie haben. Energisch riss ich ihre Hände zur Seite, dirigierte meine rot glühende Kuppe zwischen ihre inzwischen beinah fingerdick geschwollenen Schamlippen und ließ mein Becken ruckartig nach vorn schnellen. Als mein Steifer wieder bis zum Anschlag in meiner Sprechstundenhilfe steckte, wartete ich noch immer auf Saskias Begründung. Vergeblich.

„Oh ja, Chef … fick mich wieder!“

Schwanzgeile Sau, logisch knall ich dich – und zwar so wild, dass deine Fotze wie verrückt quietscht!, hätte ich gern in Ritas Jargon geantwortet, während mein Schwanz Fahrt aufnahm. Schließlich wusste ich doch, dass meine Rita durch obszöne Redensarten noch hitziger wurde. Ich verzichtete jedoch darauf, denn in Gegenwart der Patientin wollte ich weiterhin halbwegs seriös wirken – falls das in dieser Konstellation überhaupt möglich war.

Ich fickte meine Helferin mit immer mehr Schwung. Es zeigte Wirkung: Rita stöhnte lauter als zuvor, auch die Erregung der Patientin schien zu wachsen. Die Feyl atmete schwer, doch die Antwort auf die Frage, warum sie ihre Stecher beim Vögeln nicht ansehen konnte, blieb sie uns weiterhin schuldig.

Ich fragte abermals nach, doch die Feyl wollte einfach nicht mit der Sprache herausrücken.

„Saskia, rede mit uns!“, forderte Rita. Sie hatte die Geduld verloren. „Warum willst du deine Hengste beim Sex nicht ansehen?“

„Weil …“

„WARUM?“

„“