Harald Welzer
Klimakriege
Wofür im 21. Jahrhundert getötet wird
Sachbuch
FISCHER E-Books
Harald Welzer, geboren 1958, ist Direktor von Futurzwei – Stiftung Zukunftsfähigkeit und Professor für Transformationsdesign an der Universtät Flensburg. Daneben lehrt er an der Universität Sankt Gallen.
In den S. Fischer Verlagen sind von ihm erschienen: ›‚Opa war kein Nazi‘. Nationalsozialismus und Holocaust im Familiengedächtnis‹ (zus. mit S. Moller u. K. Tschuggnall, 2002); ›Täter. Wie aus ganz normalen Menschen Masssenmöder werden‹ (2005); ›Soldaten. Protokolle vom Kämpfen, Töten und Sterben‹ (zus. mit Sönke Neitzel, 2011) und zuletzt ›Selbst Denken‹ (2013). Seine Bücher sind in 21 Ländern erschienen.
Erschienen bei FISCHER E-Books
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2009
Covergestaltung: Gundula Hißmann und Andreas Heilmann, Hamburg
Coverfoto: © 2007 Michael Poliza, www.michaelpoliza.com - The Eduard Bohlen Wreck, South of Conception Bay, Namibia aus Eyes Over Africa by Michael Poliza, erschienen im teNeues Verlag, www.teneues.com
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Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.
ISBN 978-3-10-400724-3
Jan Bart Gewald: The Issue of Forced Labour in the ›Onjembo‹: German South West Africa 1904–1908, Bulletin of the Leyden Centre for the History of European Expansion, 19/1995, S.97–104, hier S.102.
Medardus Brehl: Vernichtung der Herero. Diskurse der Gewalt in der deutschen Kolonialliteratur, München 2007, S.96.
Ebd., S.98.
Jürgen Zimmerer: Krieg, KZ und Völkermord in Südwestafrika, in: Jürgen Zimmerer und Joachim Zeller (Hg.), Völkermord in Deutsch-Südwestafrika. Der Kolonialkrieg (1904–1908) in Namibia und seine Folgen, Berlin 2003, S.52.
Ebd., S.54ff.
Zit. nach ebd., S.45.
Siehe http//:www.frontex.europa.eu
Zunächst vereinbarten Deutschland, Frankreich, Belgien, Luxemburg und die Niederlande, den Reiseverkehr an ihren gemeinsamen Grenzen zu erleichtern; gleichzeitig die Außengrenzen dafür strenger abzusichern. Dem Abkommen schlossen sich Italien (1990), Portugal (1991), Griechenland (1992), Österreich (1995), Dänemark, Finnland, Schweden (1996) an. 1997 erfolgte die Überführung des Schengener Abkommens in EU-Recht. Als Nicht-EU-Länder traten Norwegen, Island und die Schweiz bei.
Ein Platz kostet derzeit zwischen 2000 und 4000 Euro. Dieses Geld wird von den Familien der Flüchtlinge als Kredit in der Hoffnung aufgebracht, mittelfristig höhere Beträge von den später in Europa arbeitenden Migranten zurücküberwiesen zu bekommen. Vgl. Klaus Brinkbäumer: Der Traum vom Leben. Eine afrikanische Odyssee, Frankfurt am Main 2007.
Vgl. Anm. 7.
Cornelia Gunßer: Der europäische Krieg gegen Flüchtlinge, ak – analyse und kritik, 19.November 2004. Eine aktualisierte Fassung (2005) in: http://www.fluechtlingsrat-hamburg.de/content/eua_EULagerplaene Gunsser.pdf
Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU): Welt im Wandel – Sicherheitsrisiko Klimawandel, Berlin/Heidelberg 2007 (im Erscheinen); Expertisen und Zusammenfassung in: http://www.rhombos.de/shop/a/show/story/?1106&PHPSESSID=8398524d78686a29de09a62fe51342d3
Gerard Prunier: Darfur. Der uneindeutige Genozid, Hamburg 2006.
Nicholas Stern: Stern Review on the Economics of Climate Change, Cambridge u.a. 2007.
Während die Neuzulassungen in Deutschland in allen anderen Fahrzeugkategorien rückläufig sind, verzeichnen Geländewagen in der Zulassungsstatistik einen Zuwachs von 5,2 Prozent; bei Sportwagen sind es sogar 17 Prozent (vgl. Kraftfahrt-Bundesamt: Fahrzeugzulassungen im Juni 2007, Pressemitteilung Nr. 21/2007).
Werbebeilage zu Investmentfonds aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung v. 2.10.2007, S.12.
Andrea Sáenz-Arroyo u.a.: Rapidly Shifting Environmental Baselines Among Fishers of the Gulf of California, Proceedings of the Royal Society, 272/2005, S.1957–1962.
Der sozialpsychologische Klassiker in diesem Zusammenhang ist die Theorie der kognitiven Dissonanz, die Leon Festinger mit seinen Kollegen am Beispiel der Mitglieder einer amerikanischen Sekte entwickelte, die in Erwartung des Weltuntergangs alle Habe veräußerten und sich auf einem Berg versammelten, um als Auserwählte das Weltenende zu überleben. Bekanntermaßen blieb dieses aus, was bei den Sektenmitgliedern erhebliche kognitive Dissonanz hervorrufen musste. Festinger und seine Kollegen interviewten die Gläubigen, die natürlich keinerlei Zweifel an der Realitätsangemessenheit ihrer Erwartung hegten: Das sei nur eine weitere Prüfung der Festigkeit ihres Glaubens gewesen, die ihren Status der Auserwähltheit bestätige. Die Theorie der kognitiven Dissonanz geht vor diesem Hintergrund davon aus, dass Menschen Dissonanzen empfinden, wenn Erwartungen und Tatsachen nicht übereinstimmen, und dass sie danach trachten, entstandene Dissonanzen zu reduzieren. Dies kann auf zwei Wegen geschehen – indem die Erwartungen den Tatsachen angepasst, also nachträglich revidiert werden, oder die Tatsachen den Erwartungen entsprechend interpretiert werden. Vgl. Leon Festinger, Henry W. Riecken und Stanley Schachter: When Prophecy Fails, Minneapolis 1956.
Harald Welzer: Täter. Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder werden, Frankfurt am Main 2005.
Erving Goffman hat in seinen Untersuchungen zu psychiatrischen Anstalten den Begriff der »totalen Institution« geprägt, die sich dadurch auszeichnet, dass für ihre Mitglieder die Regeln des außerinstitutionellen Alltags nicht mehr in Geltung sind. Zum Beispiel fehlt den Mitgliedern die gewöhnliche Identitätsausstattung – sie können nicht mehr selbst über ihr Aussehen verfügen, bekommen den Kopf geschoren und eine Uniform bzw. Anstaltskleidung verpasst. Sie können ihren Tagesrhythmus nicht selbst regulieren, werden in bestimmter Form angeredet und haben nur sporadischen oder gar keinen Kontakt zur Welt außerhalb der Institution. Innerhalb der Institution entwickelt sich ein eigenes Regelsystem, das in vielen Aspekten den außerhalb geltenden Normen zuwiderläuft. Totale Institutionen sind beispielsweise Kadettenanstalten und andere militärische Ausbildungslager, psychiatrische Anstalten oder Klöster (vgl. Erving Goffman: Asyle, Frankfurt am Main 1973).
So sprach etwa Otto Ohlendorf, Führer der Einsatzgruppe D, im Nürnberger Prozess darüber, dass die Massenerschießungen »sowohl die Opfer als auch die, die zur Tötung befohlen waren, unendlich seelisch belastete(n)« (Internationaler Militärgerichtshof: Der Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher, Bd. 4, Nürnberg 1948, S.355).
Dass das Morden als gemeinsame Lösung einer schweren, dem moralischen Empfinden zuwiderlaufenden Arbeit definiert wurde, ist programmatisch in Heinrich Himmlers Posener Rede von 4.Oktober 1943 formuliert: »Ich will hier vor Ihnen in aller Offenheit auch ein ganz schweres Kapitel erwähnen. Unter uns soll es einmal ganz offen ausgesprochen sein, und trotzdem werden wir in der Öffentlichkeit nie darüber reden. [...] Ich meine jetzt die Judenevakuierung, die Ausrottung des jüdischen Volkes. Es gehört zu den Dingen, die man leicht ausspricht. – ›Das jüdische Volk wird ausgerottet‹, sagt ein jeder Parteigenosse, ganz klar steht in unserem Programm, Ausschaltung der Juden, Ausrottung, machen wir. Und dann kommen sie alle an, die braven 80 Millionen Deutschen, und jeder hat seinen anständigen Juden. Es ist ja klar, die anderen sind Schweine, aber der ist ein prima Jude. Und von allen, die so reden, hat keiner zugesehen, keiner hat es durchgestanden. Von Euch werden die meisten wissen, was es heißt, wenn 100 Leichen beisammen, wenn 500 daliegen oder wenn 1000 daliegen. Dies durchgehalten zu haben und dabei – abgesehen von Ausnahmen menschlicher Schwächen – anständig geblieben zu sein, das hat uns hart gemacht. Dies ist ein niemals geschriebenes und niemals zu schreibendes Ruhmesblatt unserer Geschichte, denn wir wissen, wie schwer wir uns täten, wenn wir heute noch in jeder Stadt – bei den Bombenangriffen, bei den Lasten und bei den Entbehrungen des Krieges – noch die Juden als Geheimsaboteure, Agitatoren und Hetzer hätten. [...] Wir hatten das moralische Recht, wir hatten die Pflicht gegenüber unserem Volk, dieses Volk, das uns umbringen wollte, umzubringen. [...] Insgesamt aber können wir sagen, dass wir diese schwerste Aufgabe in Liebe zu unserem Volk erfüllt haben. Und wir haben keinen Schaden in unserem Inneren, in unserer Seele, in unserem Charakter daran genommen.« (Internationaler Militärgerichtshof: Der Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher, Bd. 29, S.145 [1919–PS]).
Für diese Prognose ist nicht entscheidend, ob man es gegenwärtig mit einem anthropogenen Klimawandel oder mit einer »natürlichen« Klimaschwankung zu tun hat. Die Antwort auf diese strittige Frage ist relevant hinsichtlich umweltpolitischer Strategien zur Emissionsreduzierung etc., nicht aber für die Auseinandersetzung mit den sozialen und politischen Folgen des Klimawandels, um die es hier geht.
Zygmunt Bauman: Die Rationalität des Bösen, in: Harald Welzer (Hg.), Auf den Trümmern der Geschichte, Tübingen 1999, S.101.
Heinrich Popitz: Phänomene der Macht, Tübingen 1986, S.97.
So wurde übrigens die »Deutschen Afrika-Linien« als Rechtsnachfolgerin der Woermann-Linie, für die die »Eduard Bohlen« fuhr, im September 2001 durch Vertreter der Herero für ihre Beteiligung am Völkermord verklagt.
Jonathan Swift: Satiren und Streitschriften, München 1993.
Norman M. Naimark: Flammender Hass. Ethnische Säuberungen im 20. Jahrhundert, München 2005; Michael Mann: Die dunkle Seite der Demokratie. Eine Theorie der ethnischen Säuberung, Hamburg 2007.
Zygmunt Bauman: Dialektik der Ordnung, Hamburg 1992.
Ebd., S.15.
Ebd., S.17.
Ebd., S.25.
Vgl. Hannah Arendt: Social Science Techniques and the Study of Concentration Camps, in: Dies. und Jerome Kohn (Hg.), Essays in Understanding 1930–1954, New York 1994, S.232. Diese Arbeit war zugleich ein radikaler Versuch, das Verhältnis der Sozialwissenschaften zum Holocaust zu problematisieren: Die Vernichtungslager, schreibt Arendt, könnten möglicherweise die Grundannahmen über die Sozialität, die sozialwissenschaftliches wie alltagsweltliches Denken gleichermaßen prägen, aufs Heftigste erschüttern, weil in und mit ihnen soziale Verhältnisse etabliert worden sind, die unvorhersehbar und ohne historisches Vorbild waren. Sie bezieht sich hier auf Grundannahmen wie die, dass sich soziale Handlungen im Rahmen identifizierbarer Kausalzusammenhänge abspielen, dass ihnen Sinn zugeschrieben werden kann, dass es intersubjektive Verständigungsmöglichkeiten über diesen Sinn gibt – kurz: dass alles, was in der sozialen Realität stattfindet, sich im Rahmen von grundsätzlich aufklärbaren Motiven, Handlungen und Handlungsfolgen abspielt.
Broszat, Manfred: Nach Hitler. Der schwierige Umgang mit unserer Geschichte, München 1987.
Diese Kontexte unterliegen mit dem Fortgang der Gewalt selbst der Veränderung; die Technik des Tötens bleibt in diesem Prozess nicht dieselbe – sie wird verbessert, es entwickelt sich Routine, Know-how, man benutzt Handwerkszeug, Berufskleidung und führt Innovationen ein. Alf Lüdtke hat an vielen Stellen die Verwandtschaft von Industrieund Kriegsarbeit herausgestellt und deutlich gemacht, dass gerade in proletarischen Schichten man als »Arbeit« ansah, was man in anderer Funktion, etwa als Soldat oder Reservepolizist, tat. In den autobiografischen Zeugnissen solcher Männer, also in Feldpostbriefen und Tagebüchern aus dem Zweiten Weltkrieg, finden sich Lüdtke zufolge vielfältige Analogsetzungen von Krieg und Arbeit, was sich etwa in der Disziplin verkörpert, in der Monotonie von Vollzügen, sich aber auch in Bemerkungen äußert, »in denen eine militärische Aktion, d.h. das Zurückwerfen oder Vernichten des Gegners – also das Töten von Menschen und Zerstören von Material als gute Arbeit gilt.« Lüdtke fasst zusammen: »Gewalteinsatz, Gewaltandrohung, das Töten oder doch Schmerzzufügen ließ sich als Arbeit begreifen und damit als sinnvoll, zumindest als notwendig und unvermeidbar erfahren.« Vgl. Alf Lüdtke: Gewalt und Alltag im 20. Jahrhundert, in: Wolfgang Bergsdorf u.a. (Hg.), Gewalt und Terror, Weimar 2003, S.35–52, hier S.47.
Zit. nach Popitz, Phänomene, (Anm. 25) S.87.
Deutsch in: Spektrum der Wissenschaft, Januar 2002 sowie in: Spektrum der Wissenschaft Dossier, 2/2005: Die Erde im Treibhaus.
Vgl. http://www.forumcivique.org/index.php?lang=DE&site= ARCHIPEL&sub_ a=ARCHI_ 131&article=731
John R. Logan: The Impact of Katrina: Race and Class in Storm-Damaged Neighborhoods, Brown University 2006, in: http://www.s4.brown.edu/katrina/report.pdf
John R. Logan: Unnatural Disaster: Social Impacts and Policy Choices after Katrina, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hg.), Die Natur der Gesellschaft. Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006, Frankfurt am Main (im Erscheinen).
Auf einen bislang unbeachteten Aspekt von sozialen Katastrophen hat Naomi Klein hingewiesen: Desaster können auch als Chancen für Strukturmaßnahmen gesehen werden, die sich unter normalgesellschaftlichen Umständen nicht durchsetzen lassen. Der Untergang von New Orleans etwa wurde für eine weitgehende Privatisierung des Schulsystems genutzt – statt 131 öffentlicher Schulen wie vor der Überschwemmung sind es jetzt nur noch vier, statt sieben privater zuvor sind es nun 31 sogenannter Charter Schools (Naomi Klein: Die Schock-Strategie. Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus, Frankfurt am Main 2007, S.16). John R. Logan dagegen berichtet von der Wiedereröffnung von 54 public schools bis Herbst 2006 (Logan, Unnatural Disasters, [Anm. 40] S.464). Übrigens hatten schon die Planer um Albert Speer im Zweiten Weltkrieg die alliierte Bombardierung der deutschen Städte nicht nur mit Missfallen betrachtet, sondern darin auch gesehen, dass ihnen für den ohnehin geplanten Neuaufbau nach dem Krieg die Abrissarbeit abgenommen wurde. Insofern haben Katastrophen auch positive Aspekte für den, der sie zu nutzen weiß. Das Beispiel Speer zeigt, dass sich daraus allerdings keine neue Strategie des globalen Kapitalismus ablesen lässt, wie Naomi Klein behauptet.
Geenen, Elke M.: Kollektive Krisen. Katastrophe, Terror, Revolution – Gemeinsamkeiten und Unterschiede, in: Lars Clausen u.a. (Hg.), Entsetzliche soziale Prozesse, Münster 2003, S.5–24. Gesellschaften werden zum Beispiel desto verletzlicher, je komplexer sie vernetzt sind; Individuen, Gruppen, Unternehmen, Politiker haben, wie Lars Clausen schreibt, unterschiedliche Planungshorizonte, woraus nicht nur Konflikte entstehen, sondern auch verbreitete Gefühle von Verunsicherung, Entfremdung etc. resultieren können (vgl. Lars Clausen: Reale Gefahren und katastrophensoziologische Theorie, in: Ders.u.a. (Hg.), Entsetzliche soziale Prozesse, Münster 2003, S.51–76, hier S.58).
Das wird auch daran deutlich, dass es erstaunlich wenig Untersuchungen über das Unterleben der gesellschaftlichen Normalitätsfassade, also über das Bild hinter dem Bild gibt, das die Gesellschaft von sich hat. Prostitution, Schattenökonomien, Gewaltkulturen etc. sind die Stiefkinder soziologischer Forschung.
Joachim Radkau: Natur und Macht. Eine Weltgeschichte der Umwelt, München 2000; Josef H. Reicholf: Eine kurze Naturgeschichte des letzten Jahrtausends, Frankfurt am Main 2007; Jared Diamond: Arm und Reich. Die Schicksale menschlicher Gesellschaften, Frankfurt am Main 2006.
Fred Pearce: Wenn die Flüsse versiegen, München 2007, S.275.
Tim Flannery: Wir Wettermacher. Wie die Menschen das Klima verändern und was das für unser Leben auf der Erde bedeutet, Frankfurt am Main 2006.
Pearce, Flüsse, (Anm. 45).
Jill Jäger: Was verträgt unsere Erde noch?, Frankfurt am Main 2007.
Klaus-Dieter Frankenberger: Chinas Hunger nach Energie, Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 27.3.2007, S.12.
Diamond, Arm und Reich, (Anm. 44).
Die Besorgnis über die Erwärmung des Klimas ist übrigens auch nicht neu. Bereits seit zwei Jahrzehnten werden entsprechende Warnungen ausgesprochen, das Phänomen der so genannten Treibhausgase wird ebenfalls seit langer Zeit thematisiert. In der Ökonomie der Aufmerksamkeit (Georg Franck) in Bezug auf Umweltprobleme lassen sich ähnliche Konjunkturen und Ungleichverteilungen verzeichnen wie in anderen ökonomischen Feldern.
Durch die erdölfördernde Industrie werden jährlich 150 bis 170 Milliarden Kubikmeter Erdgas abgefackelt werden – so viel, wie die Industrienationen Deutschland und Italien zusammen im Jahr verbrauchen (Anselm Waldermann: Profitdenken schlägt Umweltschutz, Spiegel-online, 6.9.2007, in: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,504278,00.html).
Rainer Münz: Weltbevölkerung und weltweite Migration, in: Ernst Peter Fischer und Klaus Wiegand (Hg.), Die Zukunft der Erde, Frankfurt am Main 2006, S.111. Bis zur Jahrhundertwende wird mit zehn bis elf Milliarden Menschen gerechnet, danach sollen es wieder weniger werden (Ebd., S.112).
Ebd., S.6.
Ebd., S.7.
Ebd., S.8.
Ebd., S.16.
Vgl. Eva Berié u.a. (Red.): Der Fischer-Weltalmanach 2008, Frankfurt am Main 2007, S.538ff. In Angola, wo lediglich 53 Prozent der Bevölkerung sicheren Zugang zu Trinkwasser haben, herrscht seit 2006 eine verheerende Cholera-Epidemie, die bislang 2174 Tote gefordert hat und die wesentlich auf die Unterversorgung mit Trinkwasser zurückgeführt wird (Ebd., S.55).
Robert S. Watson u.a. (Hg.), The Regional Impacts of Climate Change: An Assessment of Vulnerability. A special report of IPCC working group II, Cambridge 1997, S.10.
Das NASA-Klimainstitut hat bereits 2001 einen erheblichen Anstieg des Sturmflutrisikos für New York prognostiziert. Aus diesem Grund sollen drei Sturmflutbarrieren gebaut werden, die den Großraum New York sichern (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.7.2007, S.35).
Fred Pearce: Das Wetter von morgen. Wenn das Klima zur Bedrohung wird, München 2007, S.309ff.
Mischa Meier: Krisen und Krisenwahrnehmung im 6. Jahrhundert n. Chr., in: Helga Scholten (Hg.), Die Wahrnehmung von Krisenphänomenen. Fallbeispiele von der Antike bis in die Neuzeit, Köln u.a. 2007, S.111–125, hier S.116.
Ebd., S.119.
Ebd., S.117.
Ebd., S.121.
Erving Goffman: Rahmenanalyse, Frankfurt am Main 1978.
Scott Straus: The Order of Genocide. Race, Power, and War in Rwanda, New York 2006, S.154 (Übersetzung H. W.).
Ebd.
Vgl. Welzer, Täter, (Anm. 19); Jacques Semelin: Säubern und Vernichten. Die politische Dimension von Massakern und Völkermorden, Hamburg 2007, S.87ff.
Die Lektüre von Goebbels’ Tagebüchern etwa führt schlagend vor, dass er tatsächlich von der Existenz einer jüdischen Weltverschwörung überzeugt war und diese Überzeugung keineswegs nur ein propagandistischer Trick war, an den er selbst nicht glaubte. Himmler, Hitler, Göring und die zahllosen anderen Vordenker und Exekutoren der Vernichtung auf allen anderen Hierarchie- und Funktionsebenen teilten diese Überzeugung in mehr oder minder ausgeprägtem, aber jedenfalls hinreichendem Maße, um das gigantische Projekt der Vernichtung der Juden ins Werk zu setzen und fast zur Vollendung zu bringen.
Zit. nach David Anderson: What Really Happened, in: Ders. (Hg.), Facing My Lai. Beyond the Massacre, Kansas 1998, S.1–17, hier S.8 (Übersetzung H. W.).
»Search and destroy« bezeichnet das Aufspüren und vollständige Zerstören von »Widerstandsnestern«, Waffenlagern, Verstecken, etc. Die Erklärung von Kampfgebieten zu »Free Fire Zones« bedeutete, dass innerhalb dieser Zonen auf jeden geschossen werden durfte, der das Pech hatte, sich in einer solchen Zone zu befinden, egal, ob er Soldat, Kind oder Greis war. Vgl. Bernd Greiner: »A Licence to Kill«: Annäherungen an das Kriegsverbrechen von My Lai, Mittelweg 36, Dezember 1998/Januar 1999, S.4–24, hier S.5.
Barbara Tuchman: Die Torheit der Regierenden. Von Troja bis Vietnam, Frankfurt am Main 2001, S.439.
So die Selbstbeschreibung von Willy Peter Reese, einem jungen intellektuellen Soldaten der deutschen Wehrmacht, der sich zunehmend in Gewalttaten verstrickt sieht (Willy Peter Reese: Mir selber seltsam fremd. Die Unmenschlichkeit des Kriegs. Russland 1941–44 [hg. v. Stefan Schmitz], Berlin 2004).
Bernd Greiner: Krieg ohne Fronten. Die USA in Vietnam, Hamburg 2007, S.41.
Tuchman, Die Torheit, (Anm. 73), S.474.
Gruppendenken entfaltet seine verhängnisvolle Wirkung dann, wenn innerhalb der Gruppe das Bemühen um Übereinstimmung Widersprüche überlagert und realistische Betrachtungen der Lage blockiert (vgl. Elliot Aronson: Sozialpsychologie. Menschliches Verhalten und gesellschaftlicher Einfluss, München 1994, S.39).
Tobias Debiel, Dirk Messner und Franz Nuscheler: Globale Trends 2007. Frieden, Entwicklung, Umwelt, Frankfurt am Main 2007, S.97.
Die Rangfolge wird auf der Grundlage von Indikatoren gebildet, die etwa demographische Entwicklungen, Flüchtlingszahlen, Menschenrechtsverletzungen, externe Interventionen abbilden (ebd., S.90ff.).
Jan Philipp Reemtsma: Nachbarschaft als Gewaltressource, Mittelweg 36, 13/5 2004, S.103.
Natalija Basic: Krieg als Abenteuer. Feindbilder und Gewalt aus der Perspektive ex-jugoslawischer Soldaten 1991–1995, Gießen 2004 (Diss. Hamburg), S.226. In Vietnam galt als sicherster Weg, um jemanden als Vietcong zu identifizieren, ihn als Vietcong zu behandeln: »if it’s dead and it’s Vietnamese, it’s VC.« (Bernd Greiner: »First To Go, Last to Know«. Der Dschungelkrieger in Vietnam, Geschichte und Gesellschaft, 29/2003, S.239–261, hier S.257.) Wenn jemand getötet wurde, dann war er Vietcong; Töten und Definieren fällt hier in eins.
Durch die wissenschaftliche Literatur geistern gelegentlich Zitate, deren ursprüngliche Quelle nicht zu identifizieren ist, die aber so gut sind, dass sie immer wieder abgeschrieben werden. So auch hier. Die Quelle dieser Äußerung Kissingers ist nicht zu verifizieren; ich habe das Zitat übernommen aus Rudi Anschober und Petra Ramsauer: Die Klimarevolution. So retten wir die Welt, Wien 2007, S.161.
Diese Blickbeschränkung ist kein Privileg von postdiktatorischen Gesellschaften. Auch etablierte Nationalstaaten leisten es sich bis heute, keinerlei Phantasie in Bezug auf Vergemeinschaftungsformen jenseits des Nationalen zu entwickeln, obwohl der Globalisierungsprozess mittelfristig genau das erfordern wird.
Mann, Die dunkle Seite (Anm. 28).
Jared Diamond: Kollaps, Frankfurt am Main 2005.
Ebd., S.140.
John Keegan: Die Kultur des Krieges, Reinbek 1997, S.53.
Diamond, Kollaps, (Anm. 85), S.140.
Ebd., S.126.
Ebd., S.138.
Ernst Bloch: Erbschaft dieser Zeit, Frankfurt am Main 1962.
Das Beispiel stammt von Stanley Milgram.
Norbert Elias: Die Gesellschaft der Individuen, Frankfurt am Main 1987; Norbert Elias: Engagement und Distanzierung, Frankfurt am Main 1983.
Tuchman, Torheit, (Anm. 73), S.16.
Keegan, Kultur des Krieges, (Anm. 87), S.31. Von Gegnern, die solcher Ordnung des Krieges nicht folgten und traditionellen Vorstellungen des Kampfes Mann gegen Mann anhingen, wurde diese Art von Kriegführung als lächerlich und absurd empfunden (ebd.).
Vgl. hierzu die literarische Beschreibung bei W. G. Sebald: Austerlitz, Frankfurt am Main 2003, S.25ff.
Heinrich Popitz: Prozesse der Machtbildung, Tübingen 1976, S.9ff.
Keegan, Kultur des Krieges, (Anm. 87), S.55.
Ebd., S.58.
Radkau, Natur und Macht, (Anm. 44), S.198.
Catherine André und Jean-Philippe Platteau: Land Relations under Unbearable Stress: Rwanda Caught in the Malthusian Trap, Journal of Economic Behavior and Organization, 34/1998, S.1–47; zit. nach Diamond, Kollaps, (Anm. 85), S.399.
Semelin bezeichnet es irrigerweise als Dissonanzreduktion und als Verschleierung, wenn im Nationalsozialismus Juden als »schädliche Tiere« oder in Ruanda das Töten als »Ausmisten« bezeichnet wird. Man kommt der Sache näher, wenn man diese Begriffe als Konzepte versteht, die für die Täter Wirklichkeiten beschreiben (Semelin, Säubern und Vernichten, [Anm. 69] S.277ff.).
Anna-Maria Brandstetter: Die Rhetorik von Reinheit, Gewalt und Gemeinschaft: Bürgerkrieg und Genozid in Rwanda, Sociologus, 51/1–2 2001, S.148–184, hier S.166.
Alison Des Forges: Kein Zeuge darf überleben. Der Genozid in Ruanda, Hamburg 2002, S.212.
Brandstetter, Die Rhetorik von Reinheit, Anm. (103), S.168.
Das ist klassisch von Benjamin Lee Whorf gezeigt worden (Language, Thought, and Reality, Cambridge 1956).
Des Forges, Zeuge, Anm. 104), S.94.
Ebenda.
Prunier, Darfur, (Anm. 13), S.132ff.
Ebd., S.133.
Ebd., S.20.
Ebd., S.129ff.
Ebd., S.130.
Ebd.
United Nations Environment Programme (UNEP) 2007, S.81.
Früher mussten die Nomaden, wenn sie das Land der Bauern durchquerten und ihr Vieh weiden und trinken ließen, Entschädigungszahlungen leisten. Die Konflikte wuchsen parallel zur zunehmenden Verknappung von Wasser und Weideflächen, übrigens auch deswegen, weil die Viehherden immer größer wurden.
Alexander Carius, Dennis Tänzler und Judith Winterstein: Weltkarte von Umweltkonflikten – Ansätze zu einer Typologisierung, Potsdam 2007, S.13, in: www.wbgu.de/wbgu_jg2007_ex02.pdf
Prunier, Darfur, (Anm. 13) S.83.
Ebd., S.78.
Ebd., S.69.
Ebd., S.72.
Diese Angaben zum Verlauf des Konflikts folgen der Darstellung in: Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages: Der Darfur-Konflikt – Genese und Verlauf, Oktober 2006.
Ebd., S.15.
Wolfgang Schreiber: Sudan/Darfur, Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung Universität Hamburg, in: www.sozialwiss.uni-hamburg. de/publish/Ipw/Akuf/Kriege/301ak_sudan_darfur.htm, zit. nach Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages, Darfur-Konflikt, (Anm. 123).
Vgl. Mary Kaldor: Neue und alte Kriege. Organisierte Gewalt im Zeitalter der Globalisierung, Frankfurt am Main 2000; Herfried Münkler: Die neuen Kriege, Reinbek 2002.
Vgl. http://web.fu-berlin.de/ethnologie/publikationen/media/ Georg_Elwert-Gewalt_und_Maerkte.pdf (ohne Paginierung)
Florian Rötzer: Anhaltender Krieg in Afghanistan verursacht schwere Umweltschäden, telepolis, 23.8.2007, in: http://www.heise.de/tp/ r4/artikel/26/26020/1.html
Vo Quy: Ökozid in Vietnam. Erforschung und Wiederherstellung der Umwelt, AG Friedensforschung der Universität Kassel, in: http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/Vietnam/fabig-voquy.html
Ebd.
Einige Teile dieses Abschnitts basieren auf dem Projektantrag »Failing Societies«, der in gemeinsamer Arbeit mit Tobias Debiel entstanden ist.
Alle Daten UNEP 2007, (Anm. 115), hier S.61.
Dabei handelt es sich um einen Index, der nach verschiedenen Indikatoren wie Ungleichheit, Flüchtlingszahlen etc. das Niveau der Staatlichkeit misst.
Tobias Debiel u.a., Globale Trends, (Anm. 78), S.90ff.
Es gibt einen deutlichen Zusammenhang von Armut und kriegerischer Gewalt. Von Staaten, die einen relativ geringen Entwicklungsstand aufweisen, erlebte die Hälfte zwischen 1995 und 2004 jeweils einen oder mehrere Kriege, während das in Ländern mit mittlerer Entwicklung nur zu 29 % und bei jenen mit hoher Entwicklung nur zu 5,5 % der Fall war. Ebd., S.95.
Ebd.
Andreas Mehler: Oligopolies of Violence in Africa South of the Sahara, Institut für Afrika-Kunde, Discussion Paper, Hamburg 2004; Tobias Debiel u.a.: Zwischen Ignorieren und Intervenieren. Strategien und Dilemmata externer Akteure in fragilen Staaten, Reihe Policy Paper der Stiftung Entwicklung und Frieden, Nr. 23. Bonn 2005.
Jon Barnett: Climate Change, Insecurity and Justice, Paper presented at ›Justice in Adaptation to Climate Change‹, Zuckerman Institute for Connective Environmental Research, University of East Anglia, Norwich 2003, S.3.
Vgl. Stephan Libiszewski: International Conflicts over Freshwater Resources, in: Mohamed Suliman (Hg.), Ecology, Politics and Violent Conflict, London/New York 1999, S.115–138; Steven C. Lonergan: Water and Conflict: Rhetoric and Reality, in: Nils P. Gleditsch und Paul Diehl (Hg.), Democracy, Conflict and the Environment, Boulder 2001; Joachim Blatter und Helen Ingram: New Approaches to Transboundary Conflicts and Cooperation, Massachusetts 2001; Aron T. Wolf und Yoffe B. Shira u.a.: Conflict and Cooperation over International Freshwater Resources: Indicators of Basins at Risk, Journal of the American Water Resources Association, 39/5 2003, S.1109–1126; Geoffrey Dabelko und Alexander Carius u.a.: Water, Conflict and Cooperation, Environmental Change and Security Project Report, 10/2004, S.60–66; Larry Swatuk: Environmental Security in Practice: Transboundary Natural Resource Management in Southern Africa. Water Development and Cooperation: Lessons from Southern Africa and Euphrates Tigris, Bonn 2004; Lars Wirkus und Volker Böge: Afrikas internationale Flüsse und Seen. Stand und Erfahrungen im grenzüberschreitenden Wassermanagement in Afrika an ausgewählten Beispielen, Discussion Paper, Bonn 2005.
Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU): Welt im Wandel – Herausforderung für die deutsche Wissenschaft. Zusammenfassung für Entscheidungsträger, Bremerhaven 1996.
Günther Bächler: Transformation of Resource Conflicts: Approaches and Instruments, Bern 2002.
Cord Jacobeit und Chris Methmann: Klimaflüchtlinge. Eine Studie im Auftrag von Greenpeace, Hamburg 2007.
Ragnhild Nordas: Climate Conflicts: Commonsense or Nonsense?, Paper presented at the 13th Annual National Political Science Conference, Hurdalsjoen 2005; Barnett, Climate Change, (Anm. 137).
Tobias Debiel und Dieter Reinhardt: Staatsverfall und Weltordnungspolitik. Analytische Zugänge und politische Strategien zu Beginn des 21. Jahrhunderts, Nord-Süd aktuell, 18/3 2004, S.525–538.
I. William Zartman: Introduction: Posing the Problem of State Collapse, in: Ders., Collapsed States: The Disintegration and Restoration of Legitimate Authority, Boulder 1995, S.1–11.
Jochen Hippler (Hg.): Nation-Building – A Key Concept for Peaceful Conflict Transformation?, London 2005.
Ludger Pries: Transnationalisierung der sozialen Welt?, Berliner Journal für Soziologie, 12/2 2002, S.263–272.
Diamond, Kollaps, (Anm. 85), S.398ff.; Jack A. Goldstone: Population and Security: How Demographic Change Can Lead to Violent Conflict, Journal of International Affairs, 56/1 2002, S.3–22.
Heidrun Zinecker: Gewalt im Frieden. Formen und Ursachen der Nachkriegsgewalt in Guatemala, HSFK-Report, 8/2006.
Vgl. Anm. 126.
Ken Menkhaus: Governance without Government in Somalia. Spoiler, State Building, and the Politics of Coping, International Security, 31/3 2006, S.74–106.
Vgl. Stern, Review, (Anm. 14), wie auch die Berichte des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC).
Donella Meadows, Dennis L. Meadows und Jørgen Randers u.a.: Die Grenzen des Wachstums. Berichte des Club of Rome zur Lage der Menschheit, München 1972.
Bächler, Transformation, (Anm. 140); Thomas Homer-Dixon: Environment, Scarcity and Violence, Princeton 1999; Nils P. Gleditsch: Environmental Change, Security, and Conflict, in: Chester A. Crocker, Fen O. Hampson und Pamela Aall (Hg.),Turbulent Peace. The Challenges of Managing International Conflict, Washington D. C. 2001, S.53–68.
Richard A. Matthew und Michael Brklacich u.a.: Global Environmental Change and Human Security Gaps in Research on Social Vulnerabirity and Conflict, Washington 2003. Diese Differenzierung kann man allerdings für trivial halten, denn es ist nie die Umweltbedingung an sich, die ein bestimmtes Verhalten hervorruft, sondern die Deutung und Schlussfolgerung, die jemand daraus zieht.
Pearce, Flüsse, (Anm. 45), S.129.
Paul Kollier u.a.: Breaking the Conflict Trap. Civil War and Development Policy, Washington D. C. 2003, (A World Bank Policy Research Report 2003 [15.08.2005], in: http://econ.worldbank.org/programs /conflict).
Watson u.a, Regional Impacts of Climate Change, (Anm. 59).
Tilman Santarius: Klimawandel und globale Gerechtigkeit, Aus Politik und Zeitgeschichte, 24/2007, S.20.
UNICEF/WHO: Meeting the MDG Drinking Water and Sanitation Target. A Mid-Term Assessment of Progress, 2005, in: http://www.unicef.org/wes/mdgreport/millenium.php
Maarten de Wit und Jacek Stankiewicz: Changes in Surface Water Supply Across Africa with Predicted Climate Change, Science, 311/2006 (5769), S.1917–1921.
Joshua C. Nkomo und Anthony Nyong u.a.: The Impacts of Climate Change in Africa, in: The Stern Review on the Economics of Climate Change, 2006, in: http://www.hmtreasury.gov.uk/independent_reviews/stern_review_ economics_climate_change/stern_review_supporting_ documents.cfm
Ebd.
Pearce, Flüsse, (Anm. 45), S.134.
Ebd., S.224ff. Pearce bezeichnet den Sechs-Tage-Krieg als ersten Wasserkrieg der Neuzeit, weil sich nach dem Krieg das Jordanbecken fast vollständig unter israelischer Kontrolle befand und Israel seither eine Politik der »hydrologischen Apartheid« (Ebd., S.217) betreibe.
Ebd., S.129.
Anschober/Ramsauer, Klimarevolution, (Anm. 82), S.119.
Eva Berié u.a., Der Fischer-Weltalmanach, (Anm. 58), S.231.
Jacobeit/Methmann, Klimaflüchtlinge, (Anm. 141), S.2.
Santarius, Klimawandel, (Anm. 158), S.18.
Ebd., S.19.
Astrid Epiney: »Gerechtigkeit« im Umweltvölkerrecht, Aus Politik und Zeitgeschichte, 24/2007, S.38.
Barnett, Climate Change, (Anm. 137).
Jürgen Müller-Hohagen: Verleugnet, verdrängt, verschwiegen, München 2005; Klaus Naumann: Nachkrieg in Deutschland, Hamburg 2001; Harald Welzer, Sabine Moller und Karoline Tschuggnall: »Opa war kein Nazi!« Nationalsozialismus und Holocaust im Familiengedächtnis, Frankfurt am Main 2002; Hartmut Radebold (Hg.): Kindheiten im Zweiten Weltkrieg und ihre Folgen, München 2004.
Popitz, Phänomene, (Anm. 25) S.83.
Jean Claude Pressac: Die Krematorien von Auschwitz. Die Technik des Massenmordes, München 1995; Harald Welzer: Partikulare Vernunft. Über Soldaten, Ingenieure und andere Produzenten der Vernichtung, in: Aleida Assmann, Frank Hiddemann und Eckhard Schwarzenberger (Hg.): Firma Topf & Söhne. – Hersteller der Öfen für Auschwitz, Frankfurt am Main 2002, S.139–156.
Beim »Madagaskarplan« handelte es sich um das zeitweilig ernsthaft erwogene Vorhaben, die »Endlösung der Judenfrage« durch eine Umsiedlung nach Madagaskar, also durch eine ethnische Säuberung, zu realisieren.
Jede soziale Handlung stellt eine vermutete Erwartung eines Gegenübers – also eines Gesprächs- oder Geschäftspartners oder von Dritten – in Rechnung, bevor sie überhaupt vollzogen wird. Ein grundlegendes Prinzip sozialen Handelns ist wechselseitige Beobachtung. Jeder Akteur ist nicht nur Subjekt seines Handelns, sondern zugleich Objekt der Beobachtung des jeweils anderen – das ist die Bedingung für die Möglichkeit der Perspektivenübernahme, die wiederum die Bedingung für erfolgreiches soziales Handeln ist. Beobachtungen am jeweils anderen in einem Gespräch etwa müssen keineswegs nur darauf gerichtet sind, was dieser verbal zum Ausdruck bringt, sondern auf alle wahrnehmbaren Merkmale seines Handelns in einer Situation: Gestik, Mimik, körperliche Reaktionen wie Rotwerden oder Pupillenerweiterungen, Aufgeregtheit etc. – alles das gehört Erving Goffman zufolge zum Ausdrucksverhalten, das im komplexen Wechselspiel sozialer Interaktion permanent in Rechnung gestellt wird. Dabei wiederum ist zu beachten, dass Ausdrucksverhalten selbst Gegenstand bewusster Kontrolle oder Manipulation sein und dem Zweck dienen kann, das Gegenüber hinters Licht zu führen – die Operation des gewieften Pokerspielers, die auf der Annahme basiert, dass das Gegenüber eben grundsätzlich dazu neigen wird, sich zunutze zu machen, was das Ausdrucksverhalten des anderen ihm eröffnet. Daraus leitet sich das Interesse des Beobachteten ab, »das Sichzunutzemachen seines Verhaltens durch den Beobachter sich zunutze zu machen, ehe das noch der Beobachter selbst tun kann« – also Eindrucksmanipulation zu treiben, wie Goffman das nennt, etwas vorzutäuschen, was nicht der Fall ist. Dieses Modell lässt sich noch eine Windung weiterschrauben, nämlich bis zu dem Rekursionsproblem, dass die Einschätzung, die der eine zu durchschauen versucht, nämlich die, zu der der andere wahrscheinlich kommt, selbst schon in Rechnung stellen muss, dass sein Versuch, sie zu durchschauen, in der Einschätzung schon enthalten ist. Das hört sich kompliziert an, liefert aber die Basis für jedes soziale Handeln und macht unmittelbar klar, dass dessen grundlegende Kategorie nicht Kausalität, sondern Beziehung ist (vgl. Erving Goffman: Strategische Interaktion, München 1981, S.88).
Keegan, Kultur des Krieges, (Anm. 87), S.22ff.
Alle folgenden Zahlen stammen aus der Übersicht der Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung an der Universität Hamburg (AKUF), vgl. http://www.sozialwiss.uni-hamburg.de/publish/Ipw/ Akuf/index.htm AKUF definiert Krieg als »gewaltsamen Massenkonflikt, der alle folgenden Merkmale aufweist: (a) an den Kämpfen sind zwei oder mehr bewaffnete Streitkräfte beteiligt, bei denen es sich mindestens auf einer Seite um reguläre Streitkräfte (Militär, paramilitärische Verbände, Polizeieinheiten) der Regierung handelt; (b) auf beiden Seiten muss ein Mindestmaß an zentralgelenkter Organisation der Kriegführenden und des Kampfes gegeben sein [...]; (c) die bewaffneten Operationen ereignen sich mit einer gewissen Kontinuierlichkeit und nicht nur als gelegentliche, spontane Zusammenstöße, d. h. beide Seiten operieren nach einer planmäßigen Strategie, gleichgültig ob die Kämpfe auf dem Gebiet einer oder mehrerer Gesellschaften stattfinden und wie lange sie dauern.«
Debiel u.a., Globale Trends, (Anm. 78), S.82.
Ebd., S.26ff.
Ebd.
Pearce, Flüsse, (Anm. 45), S.128ff.
Russische Nachrichten- und Informationsagentur NOVOSTI v. 1.8.2007.
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 19.10.2007, S.6.
Prunier, Darfur, (Anm. 13), S.12.
Ebd., S.10.
Die Unterscheidung geht im wesentlichen auf die verdienstvollen Arbeiten von Mary Kaldor einerseits und Herfried Münkler andererseits zurück (vgl. Anm. 125).
Keegan, Kultur des Krieges, (Anm. 87), S.149ff.
Kaldor, Neue und alte Kriege, (Anm. 125), S.15ff.
Münkler, Die neuen Kriege, (Anm. 125), S.240.
Keegan, Kultur des Krieges, (Anm. 87), S.537
Kaldor, Neue und alte Kriege, (Anm. 125), 3S.158.
Ebd., S.161.
Klein, Schock-Strategie, (Anm. 41), S.26; das amerikanische Heimatschutzministerium hat bis 2006 115 000 solcher Verträge geschlossen.
Frankfurter Allgemeines Zeitung v. 24.9.2007, S.8.
Kaldor, Neue und alte Kriege, (wie Anm. 125), S.251.
Im September 2007 führte die Ermordung von Zivilisten im Irak durch Söldner dazu, dass die irakische Regierung mit Unterstützung des amerikanischen Außenministeriums der Sicherheitsfirma Blackwater die Lizenz entzog.
Vgl. http://web.fu-berlin.de/ethnologie/publikationen/media/Georg_ Elwert-Gewalt_und_Maerkte.pdf
Wolfgang Höpken: Gewalt auf dem Balkan. Erklärungsversuche zwischen »Struktur« und »Kultur«, in: Ders. und Michael Rieckenberg (Hg.): Politische und ethnische Gewalt in Südosteuropa und Lateinamerika, Köln u.a. 2001, S.53–95; Holm Sundhaussen: Der »wilde Balkan«. Imagination und Realität einer europäischen Konfliktregion, Ost-West, Europäische Perspektiven, 1/1 2000, S.79–100; Marija Todorova: Die Erfindung des Balkans. Europas bequemes Vorurteil, Darmstadt 1999.
Goffman, Asyle, (Anm. 20).
Münkler, Die neuen Kriege, (Anm. 125).
Vgl. Straus, The Order of Genocide, (Anm. 67); Welzer, Täter, (Anm. 19).
Da in Konflikten dieser Art ständig neue »Bewegungen« auftreten, ist es von außen oft nur schwer nachvollziehbar, worum es wem überhaupt geht – ein Umstand, der beträchtliche Folgen für die Kommunizierbarkeit der Gewaltkonflikte hat. So versucht zum Beispiel ein Bericht in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 25.9.2007 (S.6) unter der Überschrift »Gefechte in Somalia« einen Konfliktverlauf zu beschreiben, in dem ein zwei Wochen zuvor gegründetes »Bündnis für die Wiederbefreiung Somalias« eine zentrale Rolle zu spielen scheint, an dem kurze Zeit vorher von Äthiopiern aus Mogadischu vertriebene Islamisten sowie verschiedene »Zivilgruppen« beteiligt sind. Als Leser gibt man nach kurzer Zeit den Versuch auf zu verstehen, wer die Akteure sind und worauf die Gefechte zurückgehen.
Vgl. www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,druck-510917,00.html
Zit. nach Naimark, Flammender Hass, (Anm. 28), S.141.
Rainer Geißler: Struktur und Entwicklung der Bevölkerung. Bundeszentrale für politische Bildung, in: http://www.bpb.de/publikationen/ 7WF4KK.html Dies sind im Unterschied zur landläufigen Annahme keine gesicherten Zahlen, sondern Schätzungen auf zum Teil unsolider Grundlage. Die tatsächliche Opferzahl dürfte um einiges niedriger sein (Ingo Haar: Hochgerechnetes Unglück. Die Zahl der deutschen Opfer nach dem Zweiten Weltkrieg wird übertrieben, Süddeutsche Zeitung v. 14.11.2006).
Naimark, Flammender Hass, (Anm. 28), S.125ff.
Darüberhinaus trägt auch die Rückkehr puritanischer Religiosität Züge der Modernisierung, da sie – wie Claus Leggewie schreibt – transnational und individualistisch operiere (Claus Leggewie: Glaubensgemeinschaften zwischen nationalen Staatskirchen und globalen Religionsmärkten, Einleitungsvortrag des International Congress on Justice and Human Values in Europe, 10.5.2007).
Kaldor, Neue und alte Kriege, (Anm. 125), S.18.
Ebd., S.19.
Ebd., S.20.
Mann, Die dunkle Seite, (Anm. 28), S.744.
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 30.8.2007.
Tagesschau v. 20.7.2007.
ORF, in: http://news.orf.at/051010–92154/92155txt_story.html
Mann, Die dunkle Seite, (Anm. 28), S.772.
Carius/Tänzler/Winterstein, Weltkarte, (Anm. 117), S.10.
Ebd., S.14.
Ebd., S.46.
Ebd., S.27.
Ebd., S.47.
Nichole Argo: Human Bombs: Rethinking Religion and Terror, Working Paper, MIT Center for International Studies, 6/7 2008, S.1–5.
Bruce Hoffman: Terrorismus. Der unerklärte Krieg, Frankfurt am Main 1999, S.211.
Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtet, dass allein zwischen dem 1.Januar und dem 23.September 2007 1533 Bombenanschläge im Irak verübt wurden, davon mehr als ein Drittel Selbstmordattentate. Die Zahl der dabei getöteten bzw. verletzten Menschen beläuft sich auf 14624 bzw. 29341 (Markus Wehner: Werkzeug des Terrorismus, FAS v. 30.9.2007, S.4).
Hoffman, Terrorismus, (Anm. 224), S.211ff.
Ebd., S.213.
Osama bin Laden brüstete sich mit derlei Kostenrelationen in einer Videobotschaft, jeder von al-Qaida investierte Dollar habe »mit Allahs Erlaubnis eine Million Dollar vernichtet und dazu noch eine riesige Zahl von Arbeitsplätzen« (zit. nach ebd., S.215).
Insofern stellt es die höchste Form der Beunruhigung dar, wenn potenzielle Terroristen keine besonderen Merkmale aufweisen – das Beispiel der Konvertiten Fritz G. und Daniel Martin S., die einen Bombenanschlag in Deutschland planten und im September 2007 verhaftet wurden, versetzte die Öffentlichkeit in größere Aufregung, als es der Fall gewesen wäre, wenn es sich um Personen aus islamischen Ländern gehandelt hätte.
Marc Sageman: Understanding Terror Networks, Philadelphia 2004.
Argo, Human Bombs, (Anm. 223), S.1.
Darauf nehmen auch Argumentationen in so genannten Hasspredigten bezug. Mohammed Fazazi etwa, dessen Hamburger Predigten einige Attentäter des 11.September besuchten, argumentiert mit einer starken Entgegensetzung westlicher und islamistischer Werte, betont den kolonialen Hintergrund einer kontinuierlichen Ausbeutungs- und Unterdrückungserfahrung und unterstreicht so die Notwendigkeit einer islamistischen Selbstermächtigung zu Rechtsbruch und Terror (Romuald Karmakar: Hamburger Lektionen, Dokumentarfilm 2007).
Argo, Human Bombs, (Anm. 223), Übersetzung H. W.
Shiv Malik: Der Bomber und sein Bruder, ZEITmagazin Leben, 28/2007, S.21.
Sageman, Understanding Terror, (Anm. 230), vgl. Argo, Human Bombs, (Anm. 223), S.3.
Malik, Der Bomber (Anm. 234), S.20. Personen, die nur begrenzt in dieses Schema passen, sind Konvertiten wie Fritz G. und Daniel Martin S., die keiner gesellschaftlichen Minderheit angehörten, bevor sie zum Islam konvertierten. Wenn man sich allerdings an die Zeit des RAF-Terrors erinnert, wird deutlich, dass es nicht reale, sondern vor allem gefühlte Ungerechtigkeit in Verbindung mit einem elitären Selbstverständnis sein kann, die Menschen zu Sympathie und Unterstützung oder gar zum Eintritt in terroristische Gruppen veranlasst.
Zit. nach Wolf-Dieter Roth: Warum Terroristen töten, in: http://www.heise.de/bin/tp/issue/r4/dl-artikel2.cgi?artikelnr= 22140&mode=print
agit 883 zit. nach Butz Peters: Tödlicher Irrtum. Die Geschichte der RAF, Frankfurt am Main 2004, S.194.
Ebd., S.268.
Ebd., S.197.
Auch vor diesem Hintergrund ist der Terrorismus dieser Bürgerkinder der zweiten Generation gespenstisch, zeigt er doch alle Anzeichen der Tradierung einer historischen Erfahrung, die in einer seltsamen Umkehrung der politischen Vorzeichen transgenerationell wirksam wird und ihren Ausdruck in totalitärer Gewalt findet. Das erklärt übrigens auch, weshalb Protagonisten dieser totalitären Linken von Horst Mahler bis Bernd Rabehl später mühelos diese Vorzeichen von ganz links nach ganz rechts wechseln konnten. Ein solches Denken leistet keiner Konversion Widerstand.
Klassisch hierzu Henry Tajfel: Human Groups and Social Categories, Cambridge 1981; Muzafer Sherif: The Psychology of Social Norms, New York 1936.
Totale Gruppen sind, in Anlehnung an Goffmans Begriff der totalen Institution, solche, die die Lebenswelt ihrer Mitglieder über weite zeitliche Strecken bilden und weder individuelle Zeitregime noch Entscheidungen noch Fluchten zulassen. Diese Merkmale gelten für Seglercrews ebenso wie für Polizeibataillone im Vernichtungskrieg.
Sebastian Haffner: Geschichte eines Deutschen, Stuttgart 2002, S.279ff.
Hannah Arendt: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, München 1996, S.675ff.
Hoffman, Terrorismus, (wie Anm. 224), S.411.
Für die folgenden Hinweise danke ich Alfred Hirsch.
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger: Der Fall Khaled el Masri. Regierung im Zwiespalt zwischen Terrorbekämpfung und Menschenrechten, in: Till Müller-Heidelberg u. a (Hg.): Grundrechte-Report 2006. Zur Lage der Bürger- und Menschenrechte in Deutschland, Frankfurt am Main 2006, S.24–28.
Barbara Lochbihler: Aufklärung und Prävention. Die offenen Aufgaben der Bundesregierung im Kampf gegen den Terrorismus mit Blick auf die Menschenrechte, in: Till Müller-Heidelberg u.a. (Hg.): Grundrechte-Report 2006. Zur Lage der Bürger- und Menschenrechte in Deutschland, Frankfurt am Main 2006, S.177–181.
Die folgenden Informationen, besonders bezüglich der zeitlichen Dynamik und der räumlichen Ausbreitung, sind hauptsächlich einem Übersichtsbericht des Zentrums für Strategieanalysen (Centre danalyse stratégique), das direkt dem französischen Premierminister unterstellt ist, entnommen (in: http://www.strategie.gouv.fr/rubrique. php3?id_rubrique=21). Vgl. hierzu auch Paul Silverstein und Chantal Tetreault: Postcolonial Urban Apartheid, Items and Issues, 5/4 2006. Hinweise hierzu verdanke ich Jacques Chlopzyk.
Norbert Elias: Studien über die Deutschen, Frankfurt am Main 1989, S.315.
Dieser Abschnitt basiert auf Recherchen von Sebastian Wessels.
Abschiebungen finden jedoch längst nicht immer in dieser legalen Form statt; die Länder, in die Flüchtlinge abgeschoben werden, sind nicht unbedingt ihre Herkunftsländer. In Marokko zum Beispiel wurden wiederholt Flüchtlinge einfach in der Wüste ausgesetzt.
Martin Dahms: Der weite Weg in die erste Welt, Das Parlament, 28/2006; in: http://www.bundestag.de/dasparlament/2006/28–29/ Europa/007.html
Ralf Streck: »Massensterben« vor den Kanarischen Inseln, telepolis, 24.03.2006; in: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/22/22317/1.html
Harald Neuber: Festung Europa: Beispiel Spanien, telepolis, 22.10.2004.
Helmut Dietrich: Die Front in der Wüste, Konkret, 12/2004, S.5f.; in: http://nolager.de/blog/files/nolager/lampedusa.pdf
Dahms, Weg, (Anm. 254).
Ralf Streck: Sechs Satelliten sollen Flüchtlinge aufspüren, telepolis, 30.5.2006, in: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/22/22780/1.html
Severin Carrell: Revealed: Robot Spyplanes to Guard Europe’s Borders, The Independent, 4.6.2006, in: http://news.independent.co.uk/ europe/article624667.ece
Infoblatt des »Directorate General Enterprise and Industry – Security Research« der EU: Preparatory Action for Security Research – Border Surveillance UAV, 2005, in: http://ec.europa.eu/enterprise/ security/doc/project_flyers/766–06_bsuav.pdf
Dietrich, Front, (Anm. 257), S.6.
Alfred Hackensberger: Anschlag auf die Grenze, telepolis, 3.10.2005, in: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21064/1.html
Florian Rötzer: Ansturm auf die neue Mauer, telepolis, 6.10.2005, in: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21086/1.html
n-tv: Noch ein Zaun für Melilla, 4.10.2005, in: http://www.n-tv.de/ 586970.html
Hackensberger, Anschlag, (Anm. 263).
Stern/dpa: Spanien beginnt mit Abschiebungen, 7.10.2005, in: http://www.stern.de/politik/ausland/:Fl%FCchtlingsdrama-Spanien-Abschiebungen /547229.html
telepolis16102005421211531