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Inhalt

Insel mit vielen Gesichtern

Reisen auf Mallorca

Planungshilfe für Ihre Reise

Vorschläge für Rundreisen

Wissenswertes über Mallorca

Steckbrief Mallorca

Natur und Umwelt

Wirtschaft

Geschichte

Zeittafel

Gesellschaft und Alltagskultur

Architektur und Kunst

Wissenswertes für die Reise

Anreise und Verkehr

Übernachten

Essen und Trinken

Outdoor

Feste und Veranstaltungen

Reiseinfos von A bis Z

Unterwegs auf Mallorca

Kapitel 1 – Palma und der Südwesten

Auf einen Blick: Palma und der Südwesten

Palma – Zentrum

Sa Portella – die maurische Stadt

Vila de Baix – die Unterstadt

Es Jonquet und Santa Catalina

Boulevards und Plätze

Vila de Dalt – die Oberstadt

Palma – Außenbezirke und Platja de Palma

Östlich der Innenstadt

Westlich der Innenstadt

Strände im Osten

Die Küste westlich von Palma

Cala Major

Ses Illetes

Gènova

Porto Portals

Palmanova/Magaluf

Abenteuerfahrt nach Portals Vells

Santa Ponça

Peguera und Andratx

Peguera

Aktiv: Wanderung zum Cap Andritxol

Camp de Mar

Durch das Hinterland nach Westen

Andratx

Port d’Andratx

Aktiv: Ausflug zur Illa Sa Dragonera

Sant Elm

Aktiv: Auf alten Pilgerpfaden nach La Trapa

Kapitel 2 – Der Nordwesten

Auf einen Blick: Nordwesten

Puig de Galatzó, Valldemossa und Deià

Estellencs

Aktiv: Zum Baden und Fischessen nach Port des Canonge

Banyalbufar

La Granja

Esporles

Puigpunyent

La Reserva Puig de Galatzó ∙ Galilea

Finca Pública de Galatzó

Aktiv: Wanderung auf den Bauçà

Valldemossa

Küste von Valldemossa bis Deià

Deià

Lluc-Alcari

Sóller und die Serra de Tramuntana Central

Sóller

Aktiv: Wanderung zum Santuari Santa Maria de L’Olivar und zu Sa Capelleta

Port de Sóller

Aktiv: Wanderung zur Torre Picada

Aktiv: Wanderung auf dem Camí des Barranc

Biniaraix

Fornalutx

Gebirgsroute nach Lluc

Lluc

Aktiv: Aufstieg zum Doppelgipfel Massanella

Das Vorland der Tramuntana

Sa Cabaneta und Pòrtol

Santa Maria del Camí

Raixa

Jardins d’Alfàbia

Von Bunyola nach Alaró

Aktiv: Aussichtsgipfel Puig d’Alaró

Binissalem

Lloseta

Inca

Puig d’Inca ∙ Caimari

Aktiv: Historischer Pilgerweg Camí Vell de Lluc

Binibona ∙ Campanet

Kapitel 3 – Das Zentrum

Auf einen Blick: Das Zentrum

Pollença und die Halbinsel Formentor

Pollença

Aktiv: Wanderung auf den Puig de Santa Maria

Cala Sant Vicenç

Aktiv: Zur Punta de Coves Blanques

Port de Pollença

Halbinsel Formentor

Alcúdia und die Badia de Alcúdia

Crestatx

Alcúdia

Aktiv: Radtour durch die Albufereta de Pollença

Halbinsel Victòria

Aktiv: Rundwanderung auf der Halbinsel Victòria

Port d’Alcúdia

Platja de Muro

Naturpark s’Albufera de Mallorca

Can Picafort

Aktiv: Birdwatching im Naturpark s’Albufera

Aktiv: Rundweg durch die Finca Son Real

Es Pla – die Ebene

Sa Pobla

Muro

Santa Margalida

Costitx

Sineu

Petra

Vilafranca de Bonany

Els Calderers

Montuïri

Algaida

Natura Parc

Pina

Puig de Randa

Porreres

Kapitel 4 – Der Süden

Auf einen Blick: Der Süden

Llucmajor, Campos und die Südwestküste

Llucmajor

Capocorb Vell ∙ Cala Pi

Campos

Aktiv: Radtour zwischen Campos und Colònia de Sant Jordi

Banys de la Font Santa

Salines de Llevant

Platja des Trenc

Colònia de Sant Jordi

Aktiv: Küstenwanderung im Süden Mallorcas

Aktiv: Bootsfahrt zum Nationalpark Cabrera

Arxipèlag de Cabrera

Ses Salines, Santanyí und die Südostküste

Ses Salines

Botanicactus

Santanyí

Cala Figuera

Santuari de Consolació

Parc Natural de Mondragó

Portopetro

Aktiv: Wanderungen im Naturpark Mondragó

Cala d’Or

Cala Sa Nau

Kapitel 5 – Der Osten

Auf einen Blick: Osten

Felanitx, Manacor und die Serra de Llevant

Felanitx

Serra de Llevant

Portocolom

Manacor

Cales de Mallorca

Porto Cristo

Die Küste von Cala Millor bis Cala Rajada

Cala Millor

Aktiv: Radtour ab Cala Millor

Son Servera

Canyamel

Capdepera

Cala Rajada

Cala Mesquida

Artà und die Península de Llevant

Artà

Aktiv: Wilde Strände im Nordosten

Aktiv: Wanderung im Naturpark Llevant

Ermita de Betlem

Colònia de Sant Pere

Sprachführer

Kulinarisches Lexikon

Abbildungsnachweis/Impressum

Themen

Knappes Wasser – derzeit kein Grund zur Sorge

Rätselhafte Megalithmonumente

Gaudí und die Kathedrale von Palma

Das traditionelle Boot der Mallorquiner

»Ein Winter auf Mallorca«: Chopin und George Sand

Ludwig Salvator – Resident der ersten Stunde

Traditionell und modern – Mallorcas Schuhindustrie

Junípero Serra – Gründer von San Francisco

Gutsbesitzer und Tagelöhner

Ramón Llull – der ›Erfinder des Computers‹

Tropfsteinhöhlen

Alle Karten auf einen Blick

Palma und der Südwesten: Überblick

Palma de Mallorca

Palma – Außenbezirke und Platja de Palma

Die Küste westlich von Palma

Wanderung zum Cap Andritxol

Peguera und Andratx

Ausflug zur Illa Sa Dragonera

Auf alten Pilgerpfaden nach La Trapa

Nordwesten: Überblick

Nordwestküste

Zum Baden und Fischessen nach Port des Canonge

Sóller

Wanderung zum Santuari Santa Maria de L’Olivar und zu Sa Capelleta

Wanderung auf dem Camí des Barranc

Gebirgsroute

Aufstieg zum Doppelgipfel Massanella

Nach Alaró

Aussichtsgipfel Puig d’Alaró

Historischer Pilgerweg Camí Vell de Lluc

Das Zentrum: Überblick

Pollença und die Halbinsel Formentor

Pollença

Zur Punta de Coves Blanques

Alcúdia

Rundwanderung auf der Halbinsel Victòria

Birdwatching im Naturpark s’Albufera

Puig de Randa

Der Süden: Überblick

Llucmajor, Campos und die Südwestküste

Radtour zwischen Campos und Colònia de Sant Jordi

Ses Salines, Santanyí und die Südostküste

Wanderungen im Naturpark Mondragó

Osten: Überblick

Felanitx, Manacor und die Serra de Llevant

Wilde Strände im Nordosten

Wanderung im Naturpark Llevant

Insel mit vielen Gesichtern

So wie Santiago Rusiñol (1861–1931), der katalanische Gelehrte, Mallorca in seinem 1912 erstmals erschienenen Buch »Mallorca, isla de la calma«, »Mallorca – Insel der Ruhe«, beschrieben hat, ist die Ferieninsel mit Sicherheit nicht mehr überall – insbesondere nicht am internationalen Flughafen Palma de Mallorca, einem der größten von ganz Spanien, auf dem vor allem im Sommer fast rund um die Uhr ein Flugzeug nach dem anderen landet.

Zahlreiche Fernsehsendungen, Zeitungen, Magazine, die Regenbogenpresse, Bücher, das Internet – alle vermitteln die vielfältigsten Bilder von Mallorca. Es wird berichtet von Ballermännern, Sangria in Eimern, von der deutschen und internationalen Schickeria, von überschwänglichem Luxus, auch von der Landschaft, den Menschen – einheimischen wie aus verschiedensten Ländern zugewanderten. So existieren ganz verschiedene Vorstellungen von Mallorca, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Wer nur eine Facette der Insel entdeckt, mag enttäuscht oder begeistert sein. Wer versucht das Ganze zu sehen, ist mit Sicherheit fasziniert von der Vielschichtigkeit Mallorcas – in den Sommermonaten wie auch im Winterhalbjahr.

Die Inselmetropole Palma de Mallorca ist zunächst einmal geschichtsträchtig. Römer und Mauren haben Spuren hinterlassen, vor allem aber die Christen haben nach der Reconquista die Stadt geprägt. Vor historischer Kulisse gibt sich Palma heute urban und dem Zeitgeist verpflichtet, manchmal hektisch, aber immer auch mit mediterraner Leichtigkeit. Palma ist die Stadt der Cafés, engen Gassen, malerischen Innenhöfe, schicken Boutiquen. Hier kaufen nicht nur Einheimische, denn Shoppingtrips nach Palma sind trendy! Etliche Modedesigner stammen von Mallorca und präsentieren ihre Kreationen in eigenen Stores. Auch Gourmets werden auf den Märkten und in den Delikatessengeschäften fündig und kommen natürlich in den zahlreichen ambitionierten Restaurants auf ihre Kosten. Altertümliches und Modernes vermischt sich in Mallorcas Hauptstadt auf angenehme Weise. Dass noch vor wenigen Jahrzehnten ein Großteil der Inselbevölkerung von der Landwirtschaft lebte, ist im Palma der Gegenwart nur noch an den Stadtpalästen einstiger Großgrundbesitzer und Landadeliger zu erkennen.

Die Serra de Tramuntana nimmt als höchster Gebirgszug Mallorcas fast die gesamte Nordwestseite ein und schützt den Rest der Insel vor den oft heftig aus Nordwesten wehenden Winden. Ihre von Orangenplantagen und Obstgärten umgebenen Dörfer sind malerisch und strahlen Ruhe aus. Mühselig aufgeschichtete Mauern aus groben Bruchsteinen halten die Erde auf den vielfach aufgelassenen Feldern fest, anmutig zeigen sich uralte Olivenhaine. Weite Teile der Serra de Tramuntana sind unbesiedelt, einmal abgesehen von den verstreut in einsamen Tälern oder auf Almen gelegenen Bauernhöfen. Die Berge sind nicht allzu hoch, aber schroff, karg, nur hier und da mit knorrigen Steineichen bewachsen. Allgegenwärtig ist hingegen das scharfkantige Dissgras, vor dem sich Wanderer in Acht nehmen sollten. Die Landschaft mutet wie ein großer Steingarten an, in dem sich Felsbrocken zu bizarren Gebilden türmen. Immer wieder fällt der Blick auf das Meer, worüber sich Wanderer und sportliche Radfahrer freuen. Die Serra de Llevant im Südosten und die Serra d’Artà im Osten sind sanftere Gebirgslandschaften. Während sich erstere im Wesentlichen unzugänglich zeigt, ist letztere zum großen Teil Naturpark und lädt auf noch verhältnismäßig einsamen Wegen zum Wandern ein.

Große Teile des Inselzentrums sind flach oder nur leicht hügelig, vor allem im Frühjahr und Herbst ein ideales Terrain für Radfahrer. Während im Sommer die Luft vor Hitze flimmert, zieht im Februar die Mandelblüte zahlreiche Besucher an den Rand von Es Pla, wo die meisten Mandelbäume wachsen. Schon beim Blick aus dem Flugzeugfenster fallen unzählige Windräder auf. Als Mallorca noch reines Agrarland war, trieben sie Wasserschöpfräder an, und bis heute sind sie unlöslich mit dem Landschaftsbild Mallorcas verbunden. Die Landstädte abseits der Küste haben sich einen Teil ihrer Ursprünglichkeit bewahrt. Zwischenzeitlich spielte die Landwirtschaft hier zwar kaum mehr eine Rolle, doch mittlerweile sind der Weinbau und die Produktion von Gemüse ebenso wieder im Kommen wie die Haltung von Kühen und Schafen zur Herstellung von Käse.

Dennoch lebt Mallorca nach wie vor hauptsächlich vom Tourismus. Ohne die Sandstrände und die liebliche mediterrane Atmosphäre wäre das nicht der Fall. Sicher haben die Inselregierungen in der Vergangenheit Fehler gemacht und schändliche Bauprojekte zugelassen. Die Massen kamen aber dennoch, für sie wurde ja gebaut. Inzwischen besinnt man sich jedoch und versucht offensichtliche Bausünden wieder gutzumachen. Überall werden hässliche Hotels und Apartmenthäuser abgerissen und durch gefälligere Bauten oder auch durch Parkanlagen ersetzt. Straßen am Meer wurden in attraktive, mit Palmen begrünte Promenaden verwandelt. Die Küstenabschnitte sind so unterschiedlich wie die vielen Gesichter Mallorcas: Planvoll angelegte große Ferienzentren mit perfekter touristischer Infrastruktur wechseln mit idyllischen Fischerdörfern und verborgenen Buchten in noch weitgehend unverbauter Landschaft ab.

Die Autoren

© Susanne Lipps, Duisburg

Susanne Lipps

© Susanne Lipps, Duisburg

Oliver Breda

www.dumontreise.de/magazin/autoren

Susanne Lipps ist als Reiseleiterin auf Mallorca, aber auch auf den Kanarischen Inseln, Madeira und den Azoren tätig. Sie verfasste für den DuMont Reiseverlag die Wanderführer »Mallorca«, »La Palma«, »Teneriffa« und »Madeira« sowie die Reisetaschenbücher »La Palma«, »Fuerteventura«, »Madeira« und »Azoren«. Oliver Breda schreibt Wander- und Reisebücher und führt Wandergruppen auf Madeira, den Kapverden und den Azoren. Nach Mallorca zieht es ihn immer wieder wegen der wilden Landschaft der Serra de Tramuntana. Für den DuMont Reiseverlag betreut er zusammen mit Susanne Lipps das Reisehandbuch »Andalusien« und die Reisetaschenbücher »La Gomera« und »Kapverdische Inseln«.

Reisen auf Mallorca

Schon im 19. Jh. zog es Touristen auf die Insel, darunter auch Frédéric Chopin und George Sand, die hier 1838/39 ihren legendären »Winter auf Mallorca« verbrachten. 1867 reiste Erzherzog Ludwig Salvator erstmals nach Mallorca, wo er sich später sogar niederließ. Mallorcas berühmteste Besucherin war Kaiserin Elisabeth von Österreich (Sisi). So richtig los mit dem Tourismus ging es aber erst um 1930, als sich reiche Briten in den Badeort Port de Pollença verliebten.

Insel für Entdecker?

Seit den 1950er-Jahren entwickelte sich Mallorca zur liebsten Ferieninsel der Deutschen, mit der heute viele den Trubel am fast schon legendären Ballermann oder die Glitzerwelt des Jetsets, der sich in Jachthäfen, auf Golfplätzen und in Nobelrestaurants vergnügt, verbinden. Doch Mallorca hat auch eine dritte Seite: Sobald die Sommerhitze nachlässt, zieht es die Menschen in die Natur. Dort gibt es dunkelgrüne Steineichenwälder, ockerfarbene Dörfer, türkisfarbenes Meer und – in der Winterzeit – vielleicht einen Hauch von Schnee auf den Berggipfeln zu entdecken.

Für jeden etwas

Die überwiegende Zahl der Urlauber kommt in den Sommermonaten nach Mallorca, um einen Strandurlaub zu verbringen. Legendär ist das Nachtleben an der Platja de Palma, dem sogenannten ›Ballermann‹. Aktivurlauber widmen sich in der heißen Zeit dem Wassersport, während Golfer, Radfahrer und Wanderer die kühleren Monate bevorzugen. Auf Individualisten übt Mallorca wegen seiner zauberhaften Landschaften und vielfältigen kulturellen Aspekte großen Reiz aus. Die Infrastruktur ist perfekt: Für jeden Geldbeutel wird etwas geboten. Die Palette der möglichen Quartiere reicht von der schlichten Klosterzelle oder Berghütte über eine unüberschaubare Vielzahl von Mittelklassehotels, Pensionen und Ferienwohnungen bis hin zur Luxusherberge oder der exklusiv genutzten Finca mit Pool. Sterneköche und andere Kochkünstler wetteifern um die Gunst des Publikums und Selbstversorger finden auf bunten mediterranen Märkten ein riesiges Angebot.

Das kulturelle Herz – Palma

Die Inselmetropole Palma de Mallorca glänzt mit der größten Altstadt Europas, deren unbestrittene Highlights die mittelalterliche Kathedrale La Seu und die exotisch anmutenden Arabischen Bäder Banys Árabs sind. Flaneure schlendern über den platanengesäumten Passeig des Born oder die palmengesäumte Küstenstraße, wo sich die schicken und meist gut besuchten Straßencafés aneinander reihen. An hochkarätige zeitgenössische Kunst führt die interessante Sammlung des Museums Es Baluard heran und die Fundació Pilar i Joan Miró in einem Vorort von Palma widmet sich dem Werk des katalanischen Künstlers, der jahrzehntelang auf Mallorca lebte.

Dörfer zum Träumen

Die ländlichen Städte Sóller, Pollença, Alcúdia und Artà beeindrucken durch viel Historie, herrschaftliche Stadthäuser und lauschige Plätze. Hier gibt es Kunstgalerien und unwiderstehliche Delikatessenläden. Ein- oder zweimal in der Woche werden überall lebhafte Märkte in den Straßen abgehalten. Besondere Anziehungspunkte sind der Viehmarkt von Sineu und der Bauernmarkt von Campos mit frischen Produkten aus der Region. Ein ganz spezielles Flair besitzt das Künstlerdorf Deià. Die Bergdörfer Fornalutx und Orient bestechen durch ihre pittoreske Lage. Absoluter Besuchermagnet ist das Kloster von Valldemossa, das durch den Aufenthalt von Frédéric Chopin und George Sand zu Berühmtheit gelangte. Trotz des Zulaufs strahlt das Dorf in den Seitenstraßen und engen Gassen immer noch die Ruhe von anno dazumal aus.

Zu Fuß und per Auto in die Berge

In der Serra de Tramuntana erreichen die Berge mit 1000 bis 1500 m zwar keine alpinen Höhen, für Wanderer ist das Gebiet aber ein Paradies. Besonders um das einsam gelegene Kloster Lluc sind zahlreiche Wege und Pfade markiert. Aber auch Gipfel wie der Galatzó, der Teix oder der Massanella sind ein Muss. Auch sportliche Radfahrer finden hier ihr Revier, etwa auf der Gebirgsroute zwischen Sóller und Lluc. Für Autofahrer steht die spektakuläre Straße nach Sa Calobra an erster Stelle. Bizarre Tiefblicke eröffnen sich auf der Halbinsel Formentor. Am Fuß der Serra, wo reichlich Wasser aus Quellen sprudelt, finden sich subtropisch üppige Gärten, allen voran diejenigen von Alfàbia und Raixa.

Und natürlich: herrliche Strände und Buchten

Berühmtester Strand ist die 5 km lange Platja de Palma, südöstlich der Hauptstadt gelegen. Wären da nicht die ganzen Geschichten um ausufernde Partys mit all ihren Begleiterscheinungen, könnte der Strand als einer der schönsten der Insel gelten. Die Infrastruktur ist perfekt, alles wirkt sauber und gepflegt. Daneben bietet Mallorca über 200 weitere Strände. Der längste (12 km) liegt im Norden in der Bucht von Alcúdia. Das Gegenstück dazu stellen die winzigen Strände in den Cales, den vor allem an der Ostküste zu findenden Felsbuchten, dar. Steinige und daher weniger besuchte Strände finden sich in den engen Buchten der Tramuntana-Küste. Bei den Ferienorten sind die Strände touristisch erschlossen, mit Gastronomie, sanitären Anlagen, Verleih von Strandliegen und Sonnenschirmen, Tretbootvermietung und Strandwache. Das volle Angebot besteht allerdings nur während der sommerlichen Badesaison, etwa von Anfang Juni bis in die ersten Oktobertage hinein. Die unerschlossenen und nicht bewachten Strände sind umständlicher zu erreichen, am besten per Auto oder Fahrrad, manchmal nur auf abenteuerlichen Fußwegen. Einige davon stehen unter Naturschutz und dürfen nicht bebaut werden. Der kleine Fischerhafen Cala Figuera bietet eine besonders urige Atmosphäre. Während hier bunte, offene Boote überwiegen, laufen aus Cala Rajada noch größere Fischkutter aus. In den meisten Häfen beherrschen allerdings Jachten das Bild, etwa in der mondänen Marina Porto Portals. In Port d’Andratx die Wintersonne auf der Hafenpromenade zu genießen, ist ein Erlebnis, das man gerne wiederholt.

© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Heuer

Badeparadies Caló des Moro bei Santanyí

Pauschal oder individuell?

Auf Mallorca eindeutige Vorschläge zu diesem Thema zu machen, ist schwierig. Jede Reiseart hat ihre Vor- und Nachteile, jede Leserin und jeder Leser wird persönliche Vorlieben haben. Alles ist möglich und organisatorisch ohne großen Aufwand durchführbar. Die Touristenbüros (OIT) sind gut mit Informationsmaterial bestückt. Autovermieter und Fahrradverleihfirmen gibt es zur Genüge. Radfahrer oder Wanderer, die gerne in einer Gruppe unterwegs sind, finden zahlreiche Angebote sowohl über Reisebüros oder Internet als auch vor Ort. Es gibt kaum einen Spezialveranstalter, der die Insel nicht im Programm führt. Wer lieber individuell reist oder wandert, findet sich auf Mallorca problemlos zurecht. Die Straßenbeschilderung ist nahezu perfekt, öffentliche Verkehrsmittel können auch ohne Kenntnisse der spanischen oder katalanischen Sprache ohne Schwierigkeiten benutzt werden. Wege und Pfade im Gebirge sind gut markiert. Allerdings darf privater Großgrundbesitz oft nicht betreten werden, was sich kurzfristig immer mal ändern kann. Dann ist es gut, sich zuvor informiert zu haben. Routingfähige Karten für Navigationsgeräte sind leicht zu bekommen und meist aktuell. Unterkünfte bucht man am besten schon frühzeitig. Wer einfach so ›ins Blaue‹ hinein anreist, findet je nach Jahreszeit ein knapperes Angebot vor, wird aber nicht auf der Straße übernachten müssen. Im Zweifelsfall helfen Touristeninformationsbüros weiter.

Wichtige Fragen vor der Reise

Wie gestalte ich die Anreise am günstigsten, einfachsten oder bequemsten? s. >>>>

Kommt man auf der Insel mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurecht? s. >>>>

Gibt es Besonderheiten bei den Verkehrsregeln? s. >>>>

Kann ich überall ohne Probleme Bank- und Kreditkarten einsetzen? s. >>>>

Welche Kleidung sollte in den Koffer? s. >>>>

Welches Wetter ist in den verschiedenen Jahreszeiten zu erwarten? s. >>>>

Welche Aktivitäten sind in welcher Reisezeit angesagt? s. >>>>

Wie viel Geld muss ich für die Nebenkosten vor Ort einplanen? s. >>>>

Wie steht es um die Sicherheit auf Mallorca? s. >>>>

Planungshilfe für Ihre Reise

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Die Kapitel in diesem Buch

1. Palma und der Südwesten: s. >>>>

2. Der Nordwesten: s. >>>>

3. Das Zentrum: s. >>>>

4. Der Süden: s. >>>>

5. Der Osten: s. >>>>

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Kulturerlebnis

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Naturerlebnis

Angaben zur Zeitplanung

Bei den folgenden Zeitangaben handelt es sich um Empfehlungswerte für Reisende, die ihr Zeitbudget eher knapp kalkulieren.

1. Palma und der Südwesten

Die lebhafte Inselmetropole ist mit ihrer gepflegten Altstadt, aus der die Kathedrale herausragt, dem sehenswerten Museum für moderne Kunst Es Baluard, einer variantenreichen Gastronomie und hervorragenden Einkaufsmöglichkeiten auf jeden Fall einen Ausflug wert. Um Palma de Mallorca intensiver kennen zu lernen, empfiehlt sich ein mehrtägiger Aufenthalt in einem zentral gelegenen Quartier z. B. in einem umgebauten Stadtpalast in der Altstadt. Für Ausflüge nach Palma von einem anderen Standort auf der Insel eignen sich wegen der Hitze im Sommer besser die übrigen Jahreszeiten. Die Platja de Palma ist nicht nur Bade-, sondern auch Partyzone. Eher familienfreundlich sind ihre östlichen Abschnitte. Gediegene, beim deutschsprachigen Publikum beliebte Urlaubsorte im Südwesten sind Peguera und Port d’Andratx. Vergleichsweise ruhig geht es im landschaftlich reizvollen südwestlichen Teil der Insel zu. Bei einer Wanderung von Peguera zum Cap Andritxol sollte man unbedingt ein Picknick mitnehmen. Mit dem Boot geht es zur Illa Sa Dragonera, wo Seevögel die steilen Felsklippen bevölkern. Durch Terassenfelder führt eine Wanderung zur Klosterruine La Trapa.

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Palma de Mallorca

Gut zu wissen: Palma de Mallorca stellt für ortsunkundige Autofahrer eine Herausforderung dar. Nach Möglichkeit sollte man den Mietwagen in einem der Parkhäuser am Altstadtrand abstellen und die Stadt zu Fuß erkunden. Palma lässt sich von auswärts auch problemlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen.

Zeitplanung:

Palma de Mallorca:                  1–2 Tage

Südwestküste, ohne und

mit Wanderungen:                  1–3 Tage

© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Heuer

Palma de Mallorca – Metropole des Mittelmeers

2. Der Nordwesten

In der Serra de Tramuntana zeigt sich Mallorca von seiner wilden, ursprünglichen Seite. Hier gibt es weder Massentourismus noch Partymeilen. Dafür locken idyllische Dörfer und Kleinstädte wie Deià mit seinem mittelalterlichen Stadthügel oder Sóller mit seinem lauschigen Zentralplatz Plaça de la Constitució. Wunderschön gelegen ist das Bergkloster Monestir de Miramar, die üppige subtropische Pflanzenwelt lernt man in den Gärten von Alfàbia und Raixa kennen. Winzige Badebuchten wie die Cala Tuent, geschichtsträchtige Ruinen wie das Castel d’Alaró und schattige Steineichenwälder in der Umgebung von Lluc sind Ziele von herrlichen Wanderungen. Um die Serra de Tramuntana und ihr Vorland intensiv zu erforschen, genügt ein Urlaub kaum. Wer dazu noch wandern oder Rad fahren will, wird wiederkommen. Ideal ist ein fester Standort im oder am Gebirge, um lange Anfahrtswege aus anderen Inselteilen zu vermeiden. Die viel besuchten touristischen Highlights, etwa Valldemossa oder das Kloster Lluc, erkundet man am besten in den frühen Morgenstunden, am späteren Nachmittag oder in der Nebensaison.

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• Valldemossa

• Deià

• Sóller

• Lluc

• Jardins d’Alfàbia

• Castell d’Alaró

Gut zu wissen: Abgesehen von Valldemossa und Sóller ist die Serra de Tramuntana mit öffentlichen Verkehrsmitteln eher umständlich zu bereisen, ein Mietwagen empfiehlt sich. Der Fernwanderweg GR 221 durchzieht das Gebirge. Auch viele Tages- oder Halbtageswanderungen sind möglich.

Zeitplanung:

Ausflüge:                                          3–4 Tage

Ausflüge und Wanderungen:    7 Tage

Fernwanderweg GR 221:             10 Tage

© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Heuer

Die Gassen von Deià verströmen ein sehr authentisches Balearenflair

3. Das Zentrum

Lange, helle Sandstrände, hinter denen sich dicht an dicht Hotels reihen, aber auch bizarre Felsküstenabschnitte sind charakteristisch für die Nordostküste. In ihrem Hinterland lohnen nette Landstädte wie die Ordensritterstadt Pollença oder die einstige königliche Residenz Sineu einen Besuch. Die von Mandelhainen bedeckte zentrale Ebene Es Pla liegt abseits des touristischen Trubels, dort haben die Ortschaften wie Sa Pobla oder Santa Margalida ihre Ursprünglichkeit fern von jeder Hektik bewahrt. Die wenigen Unterkünfte hier sind genau das Richtige für Individualisten, die absolute Ruhe und Ursprünglichkeit suchen. Mit Baden, Wassersport, Wandern oder Radfahren kann man sich leicht ein oder zwei Wochen an der Nordostküste beschäftigen. Wer aus anderen Inselteilen einen Ausflug hierher unternimmt, sollte für einen Besuch von Alcúdia, Pollença, den Markt von Sineu, das Landgut Els Calderers und den Klosterberg Randa jeweils einen halben Tag einplanen. Um die Halbinsel Formentor und den Naturpark Albufera wandernd zu erkunden, sind jeweils ein bis zwei Tage ausreichend. Wanderer finden auch in den nördlichen Ausläufern der Serra de Tramuntana und auf der Halbinsel Victòria schöne Reviere. Die guten, oft wenig befahrenen Straßen in der sanft gewellten Landschaft des Inselinneren ziehen vor allem Radfahrer an.

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• Alcúdia

• Sineu

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Parc Natural de s’Albufera de Mallorca

Gut zu wissen: Während die Nordostküste gut per Linienbus erschlossen ist, empfiehlt sich für das Inselzentrum ein Mietwagen.

Zeitplanung:

Ausflüge: 2 Tage

Wanderungen/Radtouren: 3–7 Tage

Halbinsel Formentor: 2 Tage

4. Der Süden

Im Süden der Insel liegen zwischen dem Cap Blanc und dem Cap de ses Salines reizvolle Naturstrände, zu den schönsten zählt die Platja des Trenc. Wie der Name Cap de ses Salines schon vermuten lässt, liegen im Hinterland in der Sonne glitzernde Salinen, die Salines de Llevant, in denen noch heute nach alter Tradition Meersalz gewonnen wird. Wer nicht ohnehin im Süden Badeferien verbringt, kann bei einer Rundfahrt mit dem Mietwagen an einem Tag einen guten Überblick gewinnen, um später zwecks intensiverer Erkundungen wiederzukommen. Ansonsten ist der Süden der Insel noch recht ursprünglich. Bei Radfahrern ist die flache Landschaft im Süden bei Colònia de Sant Jordi beliebt. Ein wunderbarer Tagesausflug lässt sich zum vorgelagerten Archipel Cabrera mit dem Boot unternehmen.

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• Platja des Trenc

• Botanicactus

Gut zu wissen: Das Gebiet ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen. Von Colònia de Sant Jordi fahren Boote nach Cabrera.

Zeitplanung:

Stadt- und Dorferkundungen: 2–3 Tage

Besichtigungen: 3 Tage

5. Der Osten

Den Osten prägen schmale Badebuchten mit türkisfarbenem Wasser, von denen einige wie die Cala Mondragó unverbaut geblieben oder gar nur zu Fuß erreichbar sind. Der Naturpark Mondragó lädt zum Wandern oder zu botanischen und ornithologischen Erkundungen ein. Auf Berggipfeln mit fantastischem Küstenblick thronen die Burgruine des Castell de Santueri und die Einsiedelei Ermita de Betlem. Weitere Highlights sind die gewaltigen Tropfsteinhöhlen, in den Coves del Drac breitet sich sogar der größte unterirdische See der Welt aus. Die Cales de Mallorca und die Strände bei Cala Millor sind in der Hauptbadesaison ziemlich überlaufen, aber in kleinen Cales kann man noch ruhige Plätzchen finden. Aktive unternehmen eine Radtour auf der Via Verde oder wandern ein bis zwei Tage im Naturpark Llevant.

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• Artá

• Santuari de Sant Salvador

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Coves del Drac

Gut zu wissen: Manacor ist durch eine Eisenbahnlinie mit Palma verbunden, aber auch für Busse ist die Stadt Verkehrsknotenpunkt.

Zeitplanung:

Stadt- und Dorferkundungen: 2–3 Tage

Mit Wanderungen oder Radtour: 3 Tage

Vorschläge für Rundreisen

1. Tag: Ankunft auf Mallorca und Bezug einer Unterkunft für drei Nächte in Palma.

2. Tag: Vormittags Besichtigung der Altstadt von Palma, die am Almudaina-Palast und der Kathedrale beginnen kann. Nach einem Blick in das Museu de Mallorca lädt der hübsche Garten der Banys Àrabs zu einer Rast ein. Weitere Stationen sind das Kloster Sant Francesc, wo ein Besuch des Kreuzgangs nicht versäumt werden sollte, und die Església Santa Eulàlia. Am markanten Palau March vorbei geht es dann zurück zur Plaça de la Reina. Zum Abschluss lohnt noch ein Abstecher zur palmenbestandenen Uferstraße, um einen Blick auf Llotja und Consolat de Mar im Stadtteil Vila de Baix zu werfen. Nachmittags steht der Besuch des Museu Es Baluard und des Castell de Bellver oder ein Strandaufenthalt an der Platja de Palma auf dem Programm.

3. Tag: Fahrt mit der historischen Eisenbahn nach Sóller, weiter mit der Nostalgie-Straßenbahn nach Port de Sóller. Auf der Rückfahrt Zwischenhalt bei den blühenden Gärten von Alfàbia.

4. Tag: Rückflug oder Beginn eines Bade- oder Wanderaufenthalts.

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1. Tag: Anreise und Fahrt mit Mietwagen zur für 7 Nächte gebuchten Unterkunft in Pollença oder Port de Pollença.

2. Tag: Vormittags Stadtrundgang durch Pollença und Kurzwanderung auf den Puig de Santa Maria, nachmittags Spaziergang durch das Bóquer-Tal bei Port de Pollença.

3. Tag: Rundgang durch die mittelalterliche Stadt Alcúdia. Anschließend Wanderung über die Halbinsel Victòria.

4. Tag: Besuch des Klosters Lluc. Dann entweder anspruchsvolle Bergwanderung auf den Massanella oder Fahrt nach Sa Calobra an die Mündung des Torrent de Pareis.

5. Tag: Wanderung zur Punta de Coves Blanques, anschließend Badetag in Cala Sant Vicenç.

6. Tag: Wanderung auf den Puig d’Alaró mit Einkehr in der urigen Finca Es Verger. Weiterfahrt nach Sóller, dann über die Panorama-Bergstrecke nach Pollença.

7. Tag: Aussichtsreiche Fahrt zum Cap de Formentor mit Badestopp an der Platja de Formentor. Nachmittags Spaziergang durch den Naturpark Albufera.

8. Tag: Rückflug.

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1. Tag: Anreise und Taxi- oder Bustransfer nach Peguera (7 Übernachtungen).

2. Tag: Mit dem Linienbus nach Palma, Stadtbesichtigung.

3. Tag: Per Bus nach Andratx, idealerweise an einem Mittwoch zum Wochenmarkt. Anschließend zum Hafen von Port d’Andratx.

4. Tag: Wanderung zum Cap Andritxol, nachmittags Baden am Stadtstrand von Peguera oder in der Cala Fornells.

5. Tag: Vormittag per Bus über Port d’Andratx nach Sant Elm. Dort Wanderung nach La Trapa oder Bootsfahrt zur Insel Sa Dragonera.

6. Tag: Morgens mit dem Bus über Palma nach Valldemossa. Nachmittags weiter nach Sóller und von dort mit dem historischen Zug nach Palma, dann per Bus zurück nach Peguera.

7. Tag: Mit Linienbus 104 nach Magaluf, Haltestelle Av. Olivera 18, umsteigen in Linie 107 nach Urb. Sol de Mallorca. Von der Endstation Spaziergang zur Playa del Mago oder zur Cala Portals Vells, um dort einen gemütlichen Badetag einzulegen.

8. Tag: Umzug nach Cala Rajada, entweder mit Mietwagen ab Peguera (mit der Möglichkeit zur Rückgabe am Flughafen eine Woche später) oder Fahrt mit dem Taxi bzw. dem Linienbus zum Flughafen und dort Übernahme des Mietwagens für eine Woche. Erkundung von Cala Rajada und Abstecher zur Burg von Capdepera.

9. Tag: Wanderung im Naturpark Llevant, nachmittags Besichtigung von Artà.

10. Tag: Fahrt nach Sineu, am besten an einem Mittwoch, um den dortigen, ursprünglichen Markt nicht zu verpassen. Nachmittags Besuch der beschaulichen Stadt Petra und des Landguts Els Calderers.

11. Tag: Besuch der malerischen Städte Alcúdia und Pollença. Nachmittags Badeaufenthalt an der Platja de Muro oder auf der Halbinsel Formentor, alternativ Spaziergang durch das Feuchtgebiet Albufera.

12. Tag: Vormittags Fahrt über Inca zum Kloster Lluc und weiter auf abenteuerlicher Strecke nach Sa Calobra, zur Mündung des Torrent de Pareis. Rückfahrt über Fornalutx, Sóller, Palma und Manacor.

13. Tag: Badetag in der Cala Agulla oder in der Cala Mesquida, vielleicht auch an der weiter entfernten, aber reizvollen Platja des Trenc. Alternativ kann man bei Porto Cristo die Coves del Drac besuchen und einen Abstecher nach Ses Salines zum Botanicactus-Garten unternehmen.

14. Tag: Fahrt zur Cala Torta, in deren Nähe nur zu Fuß erreichbare Strände locken. Dort bietet sich auch eine längere Küstenwanderung an.

15. Tag: Rückflug.

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Wissenswertes über Mallorca

»Die Mauren … belästigten mit ihren Überfällen die spanischen Küsten ... speziell Mallorca. Wacht-Thürme wurden der ganzen Küste entlang gebaut und die einzelnen Thurmwächter gaben mit Signale von Rauch bei Tag und Feuer bei Nacht einer dem anderen das Alarmzeichen der zuletzt auf die Torre del Angel des Palacio del Almudaina in Palma sein letztes Echo fand …«

Erzherzog Ludwig Salvator, Märchen aus Mallorca

© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Heuer

Mirador de la Creueta am Kap Formentor

Steckbrief Mallorca

Daten und Fakten

Name: Mallorca. Der Name ›Balearen‹ leitet sich vom griechischen Wort ballein (werfen, schleudern) ab, denn die Ureinwohner hatten das Steineschleudern als Kriegstechnik perfektioniert. Die Römer nannten die große Insel Balearis Maior, daraus wurde Mallorca.

Fläche: 3640 km2. Mallorca ist die größte Insel der Balearen. Ihre Ost-West-Ausdehnung beträgt 110 km, die maximale Nord-Süd-Ausdehnung 70 km.

Hauptstadt: Palma

Amtssprachen: Kastilisch und Katalanisch

Einwohner: ca. 860 000, davon 434 000 in der Gemeinde Palma de Mallorca

Bevölkerungsdichte: 240 Einwohner pro Quadratkilometer

Ausländeranteil: ca. 17,5 %

Bruttoinlandsprodukt: im Jahr ca. 25 000 € pro Kopf

Zeitzone: MEZ, im Sommer MESZ

Landesvorwahl: 0034

Flagge von Mallorca: Sie stammt aus der Zeit nach der Reconquista. Vier rote Streifen auf gelbem Grund entsprechen der katalanischen Flagge (La Senyera) und symbolisieren die blutigen Finger des fränkischen Königs, der im 9. Jh. nach einem gemeinsamen Sieg über die Normannen über den vergoldeten Schild des Grafen von Barcelona strich. Hinzu kommt eine Darstellung des königlichen Palastes von Palma (s. >>>>) auf blauviolettem Grund.

Geografie

Mit einer Küstenlinie von 555 km Länge ist Mallorca die größte der Baleareninseln. Von Barcelona ist Mallorca 250 km entfernt, nach Valencia sind es 260 km und die Entfernung nach Algier beträgt 315 km.

Die Serra de Tramuntana ist das größte Gebirge der Insel mit Gipfelhöhen über 1000 m. Es zieht sich an der gesamten Nordwestküste entlang. Weite Teile sind nicht besiedelt. Höchster Berg Mallorcas ist mit 1443 m der Puig Major. Er ist allerdings militärisches Sperrgebiet und darf daher nur mit Genehmigung bestiegen werden. Höchster allgemein zugänglicher Gipfel ist der Puig Massanella mit 1348 m. Nordwestlich von Palma erstreckt sich das Hügelland Serra de Na Burguesa mit Gipfelhöhen um 300 m. Weitere kleine Gebirge sind die Serra de Llevant im Südosten und die Serra d’Artà im Osten der Insel mit Gipfelhöhen von ca. 500 m. Im Zentrum der Insel liegt die relativ flache, niedrige und fruchtbare Ebene Es Pla.

Die Nordwestküste Mallorcas ist steil und zerklüftet, Strände gibt es hier kaum. Im Norden verfügen die Buchten von Pollença und Alcúdia dagegen über ausgedehnte Sandstrände. Typisch für die vielfach felsige Ostküste sind die Cales: schmale, oft tief ins Land eingeschnittene Buchten mit kleinen, aber feinen Sandstränden. Die Südküste ist zum großen Teil felsig und bis auf wenige Buchten und den weiten Sandstrand Es Trenc kaum zugänglich.

Ganzjährig Wasser führende Flüsse gibt es auf Mallorca nicht. Die sogenannten Torrents (Wildbäche) führen nur nach Regenfällen, gelegentlich auch im Winter Wasser. Die Stauseen Cúber und Gorg Blau in der Serra de Tramuntana dienen der Trinkwasserversorgung. Ihr Wasserstand ist jahreszeitlich starken Schwankungen unterworfen.

Geschichte

Mallorca war schon um 6000 v. Chr. besiedelt. 123 v. Chr. eroberte Rom die Insel und gründete die Städte Pollentia (bei Alcudia) und Palma. Im Verlauf des Zerfalls des Weströmischen Reiches übernahmen 465 n. Chr. die Vandalen die Herrschaft über Mallorca, wurden im Jahre 534 aber von den Byzantinern abgelöst. 902 begann die arabische Epoche. Die Mauren herrschten bis 1229 auf der Insel, was in der Landschaftsgestaltung und auch in der Sprache bis heute zu erkennen ist. Mit der Eroberung durch König Jaume I. von Aragón wurde Mallorca wieder christlich. Von 1276 bis 1349 war Mallorca eigenständiges Königreich, fiel dann aber wiederum an das Königreich Aragón, das später im spanischen Zentralstaat aufging. Während des Spanischen Bürgerkriegs (1936–39) stand Mallorca unter der Herrschaft der Anhänger Francos. Nach Beendigung der Franco-Diktatur 1975/76 führte der heutige König von Spanien, Juan Carlos I., die konstitutionelle Erbmonarchie mit parlamentarischer Regierung ein. Seit 1983 sind die Balearen eine von 17 autonomen Gemeinschaften (comunidades autónomas) Spaniens.

Staat und Politik

Seitdem die Balearen autonom sind, können sie sich weitgehend unabhängig von der Zentralregierung in Madrid verwalten. Hauptstadt und Regierungssitz ist Palma de Mallorca. Alle vier Jahre wird das Parlament mit 59 Mitgliedern gewählt, das wiederum den Präsidenten der Balearen wählt. Wichtige Parteien sind die konservative christliche Partei PP (Partit Popular, Partido Popular) und die sozialdemokratische PSOE (Partit Socialista Obrer Espanyol), die in der Vergangenheit abwechselnd regierten. Bei den Regionalwahlen im Mai 2015 musste die PP große Verluste hinnehmen und verlor die absolute Mehrheit, ist jedoch immer noch stärkste Partei im Parlament. Nach einigem Hin und Her ist seit Juli 2015 Francina Armengol von der PSOE (zweitstärkste Kraft) Präsidentin der autonomen Region der Balearen. Für die Wahlen 2019 wird eine Kräfteverschiebung hin zu den Ciudadanos und der bürgerlichen Regionalpartei El Pi erwartet.

Wirtschaft und Tourismus

Tragende Kraft der Wirtschaft ist mit 80 % des BIP und 73 % der Arbeitsplätze der Dienstleistungssektor (mit dem Schwerpunkt Tourismus, über 45 % Anteil am BIP). Jährlich kommen rund 9 Mio. Urlauber nach Mallorca, davon 3,5 Mio. aus Deutschland. Deutlich schlechter als zu Beginn des 3. Jt. geht es dem Bausektor. Die Arbeitslosenquote auf den Balearen lag in den letzten Jahren im Bereich von 20 %. Im Sommer – zur Hochsaison – rutscht sie jedoch regelmäßig unter 15 %.

Die 2016 eingeführte Touristensteuer wurde 2018 auf 1–4 € pro Besucher ab 16 Jahre verdoppelt. Sie wird in den Umwelt- und Denkmalschutz und die touristische Infrastruktur investiert.

Bevölkerung

Mit etwa 240 Einw./km2 ist Mallorca im Vergleich zu Spanien (94 Einw./km2) sehr dicht besiedelt. Gut die Hälfte der Mallorquiner wohnt in der Gemeinde Palma. Die Zahl der mit dauerhaftem Wohnsitz offiziell auf Mallorca gemeldeten Deutschen hat sich seit 2011 halbiert auf ca. 19 000 (Stand 2017). Auch die Zahl der Briten ist rückläufig, als Grund dafür gelten Änderungen der Besteuerung. Größte ausländische Gruppe sind die Südamerikaner (ca. 34 000).

Natur und Umwelt

Schroffe Küstenfelsen wechseln mit engen Buchten ab, traumhafte Sandstrände mit ausgedehnten Sümpfen. Die Berge sind von dichter Macchie und von Steineichenwald überzogen, unter den höchsten Gipfeln erstrecken sich Almwiesen. Die noch naturnah gebliebenen Inselbereiche stehen heute unter Schutz.

Erdgeschichtliche Daten

Die geologische Geschichte Mallorcas beginnt vor rund 200 Mio. Jahren in der Trias, dem ersten Abschnitt des Erdmittelalters. Das damalige Mittelmeer, von den Geologen Tethys genannt, war ungefähr fünfmal so groß wie heute. In seinen Becken lagerten sich während des gesamten Erdmittelalters, das bis vor etwa 65 Mio. Jahren andauerte, bis zu 2000 m mächtige Sedimente ab.

Auffaltung in der Erdneuzeit

In der Erdneuzeit kam es zu gewaltigen Umbrüchen in der westlichen Mittelmeerregion. Die Kontinentalplatten Afrikas und Europas drifteten aufeinander zu, wodurch die Tethys immer schmaler wurde. Durch den Schub warfen sich die Sedimentpakete zu Faltengebirgen auf (Alpen, Pyrenäen u. a.).

Serra de Tramuntana und Serra de Llevant

Auch die Gebirgszüge Mallorcas entstanden auf diese Weise. Hier begannen die Faltungen vor etwa 26 Mio. Jahren und endeten vor rund zwei Mio. Jahren. Damals war Mallorca auch zeitweise mit Ibiza und den Gebirgen auf dem angrenzenden spanischen Festland verbunden. Die 80 km lange Serra de Tramuntana im Nordwesten der Insel war zunächst 2000 m hoch. Nachfolgende Erosion sorgte dafür, dass mit dem Puig Major der höchste Gipfel heute nur noch 1443 m hoch aufragt. Fast spiegelbildlich zur Serra de Tramuntana erstreckt sich entlang der Südostküste die deutlich bescheidener ausgeprägte Bergkette der Serra de Llevant, deren höchste Erhebungen nur an wenigen Punkten die 500-m-Marke überschreiten (Morei 561 m).

Sedimentgesteine mit fossilen Einschlüssen

Im Verlauf der Faltungsprozesse gelangten Sedimentgesteine der Trias, des Jura und der Kreide an die Oberfläche. Großenteils bauen sich die Gebirgszüge aus Kreidekalken auf. Nur im Zentrum der Serra de Tramuntana stehen Kalkgesteine des Jura an. Sie setzen sich aus den Gehäusen winziger Einzeller (Foraminiferen) zusammen und enthalten darüber hinaus Fossilien größerer Meerestiere (Muscheln, Seeigel, Ammoniten u. a.). Buntsandstein tritt vor allem an der Steilküste zwischen Port de Valldemossa und Estellencs zutage. Ein beliebtes Baumaterial ist der marès (Sandstein) aus Santanyí, der sich durch besondere Kompaktheit und goldene Farbe auszeichnet.

Landschaftsbildung durch Erosion

Die zentrale Ebene Es Pla

Zwischen den beiden Faltengebirgen hatte sich eine Senke gebildet, die im Verlauf der Jahrmillionen immer wieder vom Meer überschwemmt wurde. Dort lagerte sich Erosionsmaterial aus den Bergen ab (Sande, Tone, Mergel). So entstand im Zentrum der Insel die Ebene Es Pla mit ihrem fruchtbaren Boden, der sich für die Landwirtschaft bestens eignet. Charakteristisch für Es Pla sind kleinere, isolierte Erhebungen, auf deren Gipfeln oft Klöster und Einsiedeleien errichtet wurden.

Schroffe Gebirgslandschaften und Tropfsteinhöhlen

Sichtbare Auswirkungen der Erosionsvorgänge vor allem in der Serra de Tramuntana sind tief eingeschnittene Schluchten, allen voran der Torrent de Pareis (s. >>>>), bizarre Berggipfel und steile Küsten. Die torrents (Gebirgsbäche) führen meist nur periodisch Wasser. In den regenreichen Herbst- und Wintermonaten oder nach Gewittern können sie sich in reißende Sturzbäche verwandeln, die übrige Zeit sind sie ausgetrocknet.Charakteristisch für Mallorca sind die zahlreichen und besonders attraktiven Tropfsteinhöhlen (s. >>>>). Sie verdanken ihre Entstehung Verkarstungsprozessen im Kalkgestein. Eine weitere, in den Bergen sehr häufige Karsterscheinung sind die Karren (auch Schratten genannt). Diese manchmal nur Millimeter breiten, zuweilen aber bis zu einer Fußbreite messenden Furchen treten an geneigten, nackt daliegenden Gesteinsflächen auf. Sie entstehen durch die gesteinsauflösende Wirkung des Regenwassers. Zwischen den Furchen bleiben scharfkantige Rippen stehen. Im Verlauf von Jahrhunderten werden die Rinnen immer tiefer, da das Regenwasser nun schon natürliche Bahnen vorfindet.

© laif, Köln: Gerber

Serra de Tramuntana mit dem Embalse de Cúber, Mallorcas größtem Stausee

Knappes Wasser – derzeit kein Grund zur Sorge

Zu Beginn des dritten Jahrtausends schien es schlimm um Mallorcas Wasserversorgung bestellt. Nach extrem regenarmen Jahren waren die Stauseen leer, die Grundwasserreserven schienen erschöpft. Inzwischen hat sich die Lage dank verschiedener Maßnahmen zur verbesserten Wassernutzung wie auch dank einer Reihe regenreicher Winter entspannt.

© laif, Köln: Amme

Immer noch hat die Landwirtschaft einen erheblichen Anteil am Wasserverbrauch Mallorcas, auch wenn vielerorts inzwischen wassersparende Bewässerungsmethoden zum Einsatz kommen. Vor allem der Tourismus sowie das Bevölkerungswachstum und der parallel zum Lebensstandard rapide angestiegene private Verbrauch trug in den 1990er-Jahren und zu Beginn des neuen Jahrtausends dazu bei, dass die Situation prekär wurde. Oberirdische Wasservorkommen gibt es kaum. Die Stauseen Cúber und Gorg Blau in der Serra de Tramuntana, die Palma und die Gemeinde Calvià versorgen, liefern in guten Jahren etwa 5 % des insgesamt auf Mallorca verbrauchten Wassers. Demgegenüber werden etwa 75 % des Trink- und Brauchwassers aus Brunnen in Küstennähe gewonnen. Wird zuviel heraufgepumpt, dringt Meerwasser ein. Zudem gibt es auf der Insel vier Entsalzungsanlagen für Meerwasser. Diese werden allerdings nur in der Hochsaison in Betrieb genommen. Trotzdem kann es vorkommen, dass gerade im Sommer das Leitungswasser versalzt. Es empfiehlt sich daher Wasser zum Trinken im Supermarkt zu kaufen.

1994 erklärte die Regierung in Madrid die Balearen zum Wasser-Notstandsgebiet. Daraufhin wurde Wasser aus dem Ebro mit Tankschiffen nach Mallorca gebracht. Auf heftige Proteste der Bewohner des Ebro-Deltas hin musste die Aktion gestoppt werden. Dem Fluss sollten 15 % des dort für die Bewässerung dringend benötigten Wassers entzogen werden. Im Jahr 2000 erlebte die Insel die schlimmste Dürre seit 1954. Experten warnten davor, es würde jetzt von Jahr zu Jahr weniger Niederschläge geben. Seit 2004 hat es jedoch deutlich mehr geregnet. Die Jahre 2009 bis 2013 waren sogar außerordentlich niederschlagsreich. Zusätzlich konnte 2009 die ergiebige Quelle von Sa Costera (s. >>>>) erschlossen werden. Sie liefert doppelt so viel Wasser wie die beiden Talsperren. Dennoch spiegeln die Meldungen in den Zeitungen das ständige Auf und Ab der Wassersituation. Im Herbst/Winter 2015 regnete es wieder so wenig, dass der Stausee Gorg Blau nur noch zu 27 % gefüllt war. 2017 hingegen lag die Regenmenge auf Mallorca um bis zu 50 % über dem langjährigen Mittel. Auch das Jahr 2018 gab sich regenreich.

Das marode Leitungsnetz, über das viel Wasser verloren ging, wird repariert und Golfplätze werden mit Wasser aus Kläranlagen bewässert. Zudem gelang es durch Aufklärung der Bevölkerung den Wasserverbrauch in den letzten Jahren zu senken. Der durchschnittliche Tagesverbrauch pro Kopf ging von 2000 bis 2015 von ca. 135 Liter auf ca. 110 Liter zurück. Touristen verbrauchen allerdings immer noch 270 Liter.

Insel der Traumstrände

Nicht zuletzt die ausgezeichneten Sandstrände machen Mallorca als Urlaubsziel beliebt. An vielen Stellen besteht der Sand aus den erodierten Kalkgesteinen der Gebirge, denen er seine Feinheit und besonders helle Farbe verdankt. Oft haben sich regelrechte Dünenlandschaften hinter den Stränden gebildet, die schönsten an der Platja des Trenc, bei Son Real und am Arenal de sa Canova.

Mittelmeerflora

Mallorca besitzt ein mediterranes Klima mit trockenheißen Sommern und milden, niederschlagsreichen Wintern. Die Vegetation hat sich auf diese Bedingungen eingestellt. Die meisten Pflanzen sind immergrün. Da es von Mai bis September oft wochenlang nicht regnet, schützen Hartlaubgewächse ihre Blätter durch eine ledrige Oberfläche vor Verdunstung. Andere Pflanzen verringern die Oberfläche, indem sie nadel- oder dornenförmige Blätter ausbilden. Sukkulenten sammeln das lebensnotwendige Nass in verdickten Blättern, Stängeln oder Wurzeln. Manche Arten überstehen die Trockenzeit als Zwiebeln oder Knollen, die nach den ersten Regenfällen im Herbst wieder austreiben. Der für Mittelmeerpflanzen charakteristische Duft wird durch ätherische Öle verursacht. Sie stellen eine Art Schutzschirm gegen die Sonneneinstrahlung dar.

Die Hauptblüte entfaltet sich von März bis Mai. Ab Ende September kommt es zu einer zweiten, allerdings nicht ganz so prachtvollen Blütezeit. In den Wintermonaten gibt es Blüten nur in den Küstengebieten.

Küstengebiet

Hinter den langen Sandstränden rund um Colònia de Sant Jordi, in der Bucht von Alcúdia und an der Cala Mesquida sind natürliche Dünengebiete erhalten geblieben. Die Pflanzen müssen hier im Sommer mit starker Austrocknung zurechtkommen. Hinzu kommt die Überwehung mit Sand. Dennoch gedeiht eine artenreiche Flora, deren attraktivste Vertreter die Stranddistel und die Dünentrichternarzisse sind. Landeinwärts wird die Dünenvegetation von dichten Wäldern aus Aleppokiefern abgelöst. Diese werden oft mit Pinien verwechselt, haben aber keine schirmförmige Krone! Die Kiefernbestände gehen z. T. auf Aufforstungen des 17. Jh. zurück. Das Vordringen von Piraten sollte so verhindert werden. Im Unterholz blüht in den Wintermonaten die Vielblütige Heide, eine Verwandte unserer Erika. Auch zahlreiche Wildorchideen gedeihen hier (Knabenkraut, Ragwurz u. a.).

pa amb oli