Für meinen Kumpel Olaf!

Nach einer schweren Kopfverletzung

kämpfte er sich in bewundernswerter Weise

zurück ins Leben. Zum Sprachtraining mit seiner Logopädin

wählte er Texte aus diesem Büchlein.

Wahre Helden tragen keine Capes.

Bernd Peter Marquart

Von Menschen, Menschinnen und Diversen

Satirische Gedichte … und mehr

Mit Illustrationen von

Bernd Peter Marquart und Sarah Stepien

Inhalt

„Och neee, bloß keine Lyrik!“

Über die Satire

Vom Streben nach Glück

Der Suchende

Vom Altwerden und Altsein

Die Diva

Der misanthropische Philanthrop

Homo sapiens femininum karrierensis …oder… Karrieremenschin

Auf der Flucht vor dem Ich

Das Apfelbrot

Der Optipessimist

Das Maibaumgartenloch

Tempus fugit … oder… die „Hätt-ich-doch“-Pandemie

Der Selbstfinder

Die PORSCHE-Verführung

Der Held und der Philosoph

Von Wechselmenschen und Hockenbleibern

Der Supergigalativ …oder… der megahypersuperexzellente Hirte

Ein moderner Linker

Im Kreislauf der Macht

Das Leiden der Zeit (Tempus fugit II)

Verdorben

Der Krokant-Elefant

Das ING-Ding: Echt zum Verzweifling

Die Hausmaus …oder… ungerechte Tierliebe

Der Geschlechter-Deal

Genderwahn

Der Zahn der Zeit

Vielfalt und Toleranz

Das Meisterwerk

Gute Zeiten, schlechte Zeiten

Tierische Interna

Die Christmettenflatulenz, eine Weihnachtsgeschichte

Gute Vorsätze

Thilo und Lilo …oder… jeder ist seines Glückes Zuckerbäcker

Die wunderliche Welt des Datensch(m)utzes

Wir und die anderen

Die Einstein-Inflation

Das „Tom und Jerry“-Erfolgsprinzip

Frohgemut in den Konkurs

Die Dröhnung der Schöpfung

Plan B

Was zum Kuckuck sind Limerickoide?

Verborgenes Talent (ein lupenreiner Limerick)

Verborgenes Talent (Limerickoid Marquartscher Provenienz)

Landleben

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Der Senkrechtstarter

Der Unersetzliche

Der Streber

So ein Adolf

Schaffenskrise

Das Karriere-Monster

Der gute Mime

Der Bühnenautor

Die ideale Gefährtin

Ego-Freiheits-Trip

Verschlimmbesserung

Eheversprecher

Müllidioten

Der Herr Professor

Betreutes Denken

Der Desillusionierte

Fleischeslust

Das größte Thema der Weltliteratur: die Liebe

Noch nie!

Zeit der Liebe

So fern und doch so nah!

Vaterglück

Vaterglück II

Lyrik kann auch anders

Die beherrschende M8

Heimat

Verlassene Heimat

Das Prinzip Macht

Am Abgrund

Abschiedsbrief an die Ex

Freier Fall

Gerade noch davongekommen

Dr. Herbst rät

Sonntag im Frühling

Wirklich das Allerletzte

Nachtrag(end?)

Verzeichnis der Illustrationen

Über den Autor

Über die Illustratorin

„Och neee, bloß keine Lyrik!“

Ich bin glücklicher Vater dreier wundervoller Kinder und als ob das nicht schon genug wäre, interessieren sich meine Lieben auch noch für das schreibende Schaffen ihres Familienoberhauptes.Als kürzlich mein Sohn hereinschneite und mich die Laptop-Tastatur traktieren sah, entstand folgender, bezeichnender Dia-log:

Sohn: Hey Paps! Na, wieder mal kreativ?

Ich: Hi Kumpel! Jap, so gut ich ´s eben vermag.

Sohn: Theaterstück oder Erzählung?

Ich: Lyrik.

Sohn: Gedichte? (distanziert) Echt jetzt! Liest das heute noch jemand?

Ich: Ja, warum nicht?! Komische, satirische Lyrik macht doch jedem Spaß. Magst ´was hören?

Sohn: Och neee, bloß keine Lyrik, lass mal stecken! In der Schule […]

Nun möchte ich keineswegs in diese abgegriffen-geistlose Schul-Bashing-Kerbe hauen, aber leider kommen die Schulen bei der Vermittlung der Lyrik-Lust wirklich nicht besonders gut weg. Es scheint, als ob der Vermittlung von Metrik, Form- und Stilanalyse – mit unaussprechlichen rhetorischen Figuren – mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird, als der schönen Aufgabe, die pure Lust auf Gedichte zu wecken und zu fördern.

Unsere schöne Sprache kennt zwar die wundervollsten Liebesgedichte – über Jahrhunderte entstanden – doch zum Einstieg empfehle ich den Humor. Komische Lyrik gibt es reichlich.

Mein Tipp: Schnappt euch den Wilhelm Busch-Band, der irgendwo im Haus rumgeistert, erfreut euch an Erich Kästner, Christian Morgenstern, Bertolt Brecht oder am großartigen Eugen Roth.

Habt Spaß! Lest witzige Passagen laut vor, denn das steigert die Lust … und genießt den Rhythmus, denn Gedichte leben von der Melodie, der Emotion, von sprachlichen Experimenten und von einer schier unerschöpflichen Vielfalt.

Lyrik ist nicht unzeitgemäß oder veraltet. Slam Poetry ist Lyrik!

Oder schmökert in diesem Büchlein, das ihr soeben in Händen haltet. Ihr werdet aktuelle, moderne Themen finden und neue Sichtweisen darauf entdecken. Oben habe ich beispielsweise das Wort „Bashing“ verwendet, obwohl ich Anglizismen noch weniger mag, als Wasser in den Schuhen. Darum mein Lesetipp: „Das ING-Ding: Echt zum Verzweifling“.

Schmunzelt über den „Supergigalativ“, lächelt über den „Krokant-Elefant“ oder lasst euch vom „Genderwahn“ amüsieren, denn Lyrik soll Spaß machen! Und solltet ihr Lust auf eine ungewöhnliche Weihnachtsgeschichte verspüren, so empfehle ich euch „Die Christmettenflatulenz“.

Übrigens lassen sich kleine Gedichte wunderbar zitieren und sagen oft mehr als tausend umständliche Worte. Sollte sich beispielsweise eine Freundin, ein Kollege oder ein Familienmitglied mal wieder über Kleinigkeiten aufregen und das Positive der Sache geflissentlich übersehen, so trumpft mit Eugen Roth auf und rezitiert sein Gedicht „Sprichwörtliches“:

„Ein Mensch bemerkt mit bitterm Zorn,

Dass keine Rose ohne Dorn.

Doch muss ihn noch viel mehr erbosen,

Dass sehr viel Dornen ohne Rosen.“1

Philosophisch, eloquent und zugleich witzig. Was will man mehr?!

In diesem Band findet ihr auch einige Zeichnungen. Acht davon stammen von Sarah, einer „Abiturientin“ aus Nizza. Sie zeichnet fürs Leben gerne, möchte später Design studieren und präsentiert euch hier ein paar Kostproben ihres Könnens.

Die übrigen 21 Zeichnungen habe ich für euch geschaffen.

Und nun, viel Freude beim Schmökern und herzliche Grüße,

Euer Bernd

1 Roth, Eugen: Sämtliche Menschen. München: Carl Hanser Verlag (1983), S. 35 (Rechtschreibung aktualisiert: von ß zu ss).

1

Von Menschen, Menschinnen und Diversen.

Satirische Gedichte