Beobachten und bestimmen

Name

Biotop

Ruf

Frequenz

Große Bartfledermaus

fliegt entlang von Waldwegen

trockener, sehr regelmäßiger Rhythmus »dig – dig – dig« der an das Ticken einer Uhr erinnert

keine deutliche Hauptfrequenz, gut zu empfangen bei 45–50 kHz

Kleine Bartfledermaus

fliegt entlang von Waldwegen

im Detektor von der Großen Bartfledermaus nur vom Fachmann zu unterscheiden

keine deutliche Hauptfrequenz, gut zu empfangen bei 45–50 kHz

Zwergfledermaus

fliegt entlang von Waldwegen,Lichtungsbereichen und Hecken

nasse Laute, mitunter in sehr unregelmäßigem Rhythmus »pipi-pupu-pipipupupupu«

Hauptfrequenz bei 43–45 kHz

Rauhautfledermaus

fliegt entlang von Waldwegen Lichtungsbereichen und Hecken

nasse Laute, die schwerer klingen und mehr holpern als bei der Zwergfledermaus »papapa-papa-papapapap«

Hauptfrequenz bei 38–40 kHz

Nordfledermaus

fliegt entlang von Waldrändern

nasse Laute, langsamer, unregelmäßiger Rhythmus

Hauptfrequenz bei 30 kHz

Zweifarbfledermaus

fliegt entlang von Waldrändern

nasser Laut, ähnlich dem der Breitflügelfledermaus, etwas langsamer

Hauptfrequenz bei 25 kHz

Breitflügelfledermaus

jagt entlang von Waldrändern, über offenen Waldwegen

nasse Laute, gleichmäßiges dampf- lokartiges »tjappe, tjappe, tjappe«

Hauptfrequenz meist bei 27–30 kHz

Bechsteinfledermaus

jagt dicht entlang der Waldvegetation

trockene, schnelle »ticke« Rufe

keine deutliche Hauptfrequenz, gut zu empfangen bei 45–50 kHz

Mopsfledermaus

jagt entlang von Baumkronen

kurzes, hartes, etwas nasses Ticken mit relativ deutlichem Oberton

Hauptfrequenz bei 33–35 bzw. bei etwa 65 kHz

Fransenfledermaus

jagt zwischen den Baumkronen

sehr trockene zum Teil unregelmäßige »dig-dig-dig« Rufe

keine deutliche Hauptfrequenz, gut zu empfangen bei 45–50 kHz

Braunes Langohr

jagt direkt an der Vegetation

sehr leise, schnelle Rufe »vmnt«

bei 35 und 50 kHz etwas deutlicher zu hören

Graues Langohr

fliegt direkt an der Vegetation

der Ruf von dem des Braunen Langohrs nur durch einen Fachmann zu unterscheiden

bei 35 und 50 kHz etwas deutlicher zu hören

Großer Abendsegler

fliegt im offenen Luftraum über Wiesen und Gewässern

nasse zweigeteilte aufeinanderfolgende Rufe »Plip-Plop«

Hauptfrequenz der beiden Rufe bei 23–25 bzw. bei 19–20 kHz

Kleiner Abendsegler

fliegt im offenen Luftraum über Wiesen und Gewässern

nasse zweigeteilte aufeinanderfolgende Rufe »Plip-Plop«

Hauptfrequenz der Rufe bei 30 bzw. 25 kHz

Großes Mausohr

Bodenjagd in offenen Buchenbestän­den oder auf sandigenWaldwegen

meist trockene, hart klingende, recht gleichmäßige Laute »tek-tek-tek-tek«

Hauptfrequenz bei etwa 35 kHz

Wasserfledermaus

fliegt tief über der Wasseroberfläche

trockener, stakkatoartiger Zweitaktrhythmus »tikete-tikete-tikete-tikete«

Hauptfrequenz bei etwa 45 kHz

Inhalt

Ein Erfolgsmodell

Fledermäuse beobachten & schützen

Der Kosmos-Farbcode teilt die Fledermäuse in drei Gruppen ein:

Hufeisennasen

Glattnasen

Bulldoggfledermäuse

Beobachten und bestimmen

Impressum

Abkürzungen im Bestimmungsteil

L = Länge; FS = Flügelspannweite; G = Gewicht

Foto: König

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Fledermäuse beobachten & schützen

Fünf Prozent der Flugsäuger ernähren sich sogar von Nektar. Langzungenflughunde in der Alten und Blattnasen-Fledermäuse in der Neuen Welt übernehmen die Rolle von Bestäubern. Um sie anzulocken, verströmen fledermausblütige Pflanzen besondere Düfte, erblühen nachts zur rechten Flugzeit und bilden ihre Blüten an gut erreichbaren »Landeplätzen« am Stamm oder an langen Stielen aus. Während die meisten Fledertiere auf den Blüten landen müssen, können die südamerikanischen Langzungen-Fledermäuse als »Kolibris der Nacht« vor den Blütenkelchen rütteln, um dabei mit ihrer überlangen Zunge blitzschnell an den Nektar zu gelangen. Eine ganze Reihe tropischer Pflanzenarten – von der Wildbanane bis zum Balsaholzbaum – ist auf die Fledertierbestäubung angewiesen.

Die Welt unserer einheimischen bzw. europäischen Fledermausarten ist längst nicht so arten- und anpassungsreich wie die in den Tropen. Bis auf zwei Ausnahmen ernähren sich alle bei uns von Insekten und Spinnen. Dennoch hat jede Art ihre Besonderheiten, die das Beobachten und Erkennen spannend und erlebnisreich machen.

Fledermausforschung mit Infrarotscheinwerfern, Monitor und Nachtsichtgerät.
Foto: Stephan

FLEDERMÄUSE BEOBACHTEN