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Titelseite

Erdlinge aufgepasst!

Mein Name ist G1. Ich bin Chef der Galaktischen Sicherheitskräfte, genannt G-Wache, und habe eine wichtige Nachricht für euch.

Wir befinden uns im Jahr 2121. Unsere Planeten werden von einem Gesetzlosen angegriffen. Sein Name ist Kaos. Er hat fünf mächtige Außerirdische in unsere Galaxie gebeamt und ihnen befohlen, sie zu zerstören. Wenn ihnen das gelingt, bedeutet dies für uns alle das Ende.

Wir müssen alles tun, um die Außerirdischen aufzuhalten. Mehr noch: Wir brauchen einen Helden, der uns rettet. Einen, der sich in die gefährlichsten Regionen des Weltalls wagt. Einen, der mit ungewöhnlichem Mut gegen die Eindringlinge kämpft. Einen, der die Kraft des Universums besitzt! Dieser Held ist ein Menschenjunge. Er ist unsere einzige Hoffnung.

Alarm!

Gooka Bik arbeitete in einem Steinbruch auf dem Planeten Abu. Gerade startete er den Drillatron, eine Photonen-Bohrmaschine. Die Photonen-Batterie brummte und die Kopfscheinwerfer leuchteten im grünen Nebel auf. Gooka bewegte die Beine und die Laufstelzen der Maschine schoben sich über den steinigen Boden. Der Drillatron stampfte wie ein schwerfälliger Roboter los. Gooka saß in der gläsernen Steuerkuppel. Dort war er vor der giftigen Luft auf Abu geschützt und konnte das Gebiet gut überblicken.

Im Steinbruch sechs wurde Radoniumerz abgebaut, das wertvollste Mineral in der Galaxie. Gooka steuerte den Drillatron auf die Felswand zu, wo bereits ein Laster wartete. Er drückte auf zwei Abzughebel und aktivierte die kräftigen Arme des Drillatrons. Mit ihren Metallhänden packte die Maschine den Fels. Gooka schaltete den Bohrer an und presste ihn gegen die Felswand. Staub hüllte seine Glaskabine ein, während der Bohrer große Brocken schimmerndes grünes Radoniumerz zutage förderte.

Gooka senkte den Schaufelbagger des Drillatrons und hob die mineralhaltigen Felsbrocken hoch. Dann drehte er die Maschine und schüttete die Ladung auf den Laster.

Er arbeitete drei Stunden ohne Pause. Und bohrte so viel Stein aus der Felswand, bis der Laster voll beladen war. „Du kannst jetzt fahren“, sagte er über sein Mikrofon zum Fahrer des Lasters.

„Verstanden“, antwortete der Androide.

Gooka wischte sich den Schweiß von seinem haarigen Gesicht. Der Laster rumpelte in Richtung des Nuklear-Reaktors davon. Dort wurden Hyperantriebszellen mit der Energie des Radoniumerzes aufgeladen, die die Raumschiffe für ihre Reisen durchs All mit Hypergeschwindigkeit benötigten.

Jeden Monat ließ Gooka seine Familie zwei Wochen allein zurück, um für die Firma Energax zu arbeiten. Wie alle anderen Steinbrucharbeiter kannte er die Gefahren. Wer mit der giftigen Luft auf Abu in Berührung kam, konnte die Strahlenkrankheit bekommen, die verrückt machte und sogar zum Tod führte. Doch er war gut ausgebildet und man zahlte ihm einen hohen Lohn.

Gooka beobachtete aus seiner Glaskabine den Laster, der im Nebel verschwand und ins Moor- und Sumpfland fuhr. Er sah zum Himmel hoch und dachte an seine Familie auf Vega. „Nur noch einen halben Monat durchhalten, dann sehe ich euch wieder“, dachte er voller Sehnsucht.

Ein Licht blitzte über ihm auf und Gooka hörte ein entferntes Grollen, das wie Donner klang. „Komisch, es sind doch gar keine elektromagnetischen Stürme vorausgesagt worden“, wunderte er sich. Das Grollen wurde lauter. Erschrocken keuchte er auf, als er ein großes Flugobjekt entdeckte, das vom Himmel herabsauste. Es landete krachend im Steinbruch. Dann gab es eine gewaltige Explosion und der Drillatron wurde gegen die Felswand geschleudert. Die Glaskabine zerbrach.

Wiep! Wiep! Der Alarm ertönte. Giftige Luft strömte in die Kabine.

Gooka rief über sein Mikrofon um Hilfe. „Hier spricht Gooka Bik. Etwas ist gerade im Steinbruch sechs gelandet. Meine Kabine ist zerbrochen. Ich atme Radoniumgas ein!“ Sein Hals wurde eng und er musste husten.

„Bleib ruhig. Wir kommen und holen dich“, antwortete der Steinbruchleiter, Florius Dax. Hustend drehte sich Gooka um und schrie entsetzt auf. Aus einem Krater im Boden stieg ein riesiger Außerirdischer.

„Ich muss träumen“, dachte Gooka schon ganz benommen von der giftigen Luft. Er rieb sich ungläubig die Augen, aber das Monster kam direkt auf ihn zu. Es war größer als der Drillatron und dampfte. Der Körper des Monsters leuchtete giftgrün. „Ich bin Atomik!“, brüllte es. „Ich komme auf Befehl von Kaos und werde diesen Planeten zerstören!“

Weit weg von der Erde

„Nuri, programmier die Route zum Planeten Abu ein“, bat Cosmo.

Agentin Nuri, Cosmos blauhäutige Copilotin vom Planeten Etrusia, gab die Flugdaten in die Steuerkonsole des Raumschiffs ein. „Ich suche nach der kürzesten Strecke“, erklärte sie.

Cosmo und Nuri befanden sich auf einer Mission für die galaktischen Sicherheitskräfte. Mit ihrem Raumschiff, dem Dragster 7000, flogen sie vom Planeten Ozeania zum äußeren Rand der Galaxie.

„Fertig“, sagte Nuri. Sie tippte auf die Frontscheibe und aktivierte den Sternenschreiber. Wörter erschienen dort.

ZIEL: PLANET ABU

STERNENSYSTEM: ÄUSSERER RAND DER GALAXIE

ROUTE: HYBERBAHN 7 AB SIRIUS

ENTFERNUNG: 1,7 BILLIONEN MEILEN

Cosmo steuerte den Dragster auf Sirius zu, einen rot leuchtenden Stern. Er beschleunigte den Dragster auf elf Vektronen und das Cockpit wurde in rotes Sternenlicht getaucht.

„Halte dich von den Solarflammen fern, Master“, piepste Hirn-I, der Gehirnroboter des Raumschiffs vom Kontrollpult.

Cosmo hatte Sirius bisher nur durch ein Teleskop auf der Erde gesehen. Aus der Nähe konnte er heftige Explosionen erkennen, die auf der Oberfläche tobten und Solarflammen ins All schleuderten. „Danke für die Warnung, Hirn-I“, sagte er und neigte das Lenkrad, sodass sie den roten Stern weit umkurvten.

„Gut gemacht“, sagte Nuri lächelnd.

Cosmo war froh, dass Nuri und Hirn-I bei ihm waren. Er konnte kaum glauben, dass er sie erst seit vier Tagen kannte.