UNARTIG

Cosette

– Erotik –

Inhalt

Deutschland, Berlin – Sklavenstolz

Frankreich, Paris – An den Falschen geraten

Niederlande, Den Haag – Eigenwilliger Eignungstest

Japan, Tokyo – Die Lehre der Disziplin

Italien, Sardinien – Der Wunderdoktor

Jamaika, Ocho Rios – In die Schranken gewiesen

Russland, Moskau – Als hätte man sie dressiert

BDSM AROUND THE WORLD
ODER

GEFICKT WIRD ÜBERALL AUF DER WELT

Ich möchte Unartig meiner Testleserin widmen,
weil ich für ihre konstruktive Kritik sehr dankbar bin.

SKLAVENSTOLZ (BERLIN)

Als Hannah sich vor das Andreaskreuz stellte, kamen ihr erste Bedenken. Sie hatte noch nie mit einem Dominus gespielt, den sie gerade erst kennengelernt hatte. Abenteuerlustig war sie in dieser Nacht durch Berlin gestreift und im SM-Club Gargoyle gestrandet. Nun stand sie hier, erregt und zweifelnd. Dieser fremde Dom wusste ja nicht, was ihr gefiel und was sie auf den Tod nicht ausstehen konnte.

Deshalb beschloss sie, ihn aufzuklären: «Mein Busen ist tabu, ich meine für Schläge.»

«So, so, deine Tittchen darf ich nicht schlagen, nur zärtlich streicheln, vermute ich.» Der Marquis d’Agonie, wie er sich nannte, ließ die Handfessel aus Stahl zuschnappen und fixierte somit Hannahs rechtes Handgelenk.

«Das Korsett möchte ich anbehalten», klärte Hannah ihn auf. «Die halben Schalen heben meine Brüste an. Sie sehen dadurch hübsch aus, wie auf einem Präsentierteller.»

Er fesselte auch die linke Hand an das Kreuz. «Und du möchtest hübsch aussehen, nicht wahr? Während der ganzen Session wie aus dem Ei gepellt.»

Lag Sarkasmus in seiner Stimme? Hannah hob blasiert ihre Augenbrauen. «Natürlich! Welche Frau möchte schon hässlich sein?»

«Für einen Dom ist eine Sub am schönsten, wenn sie leidet», sagte er gelassen, «wenn sich ihr Gesicht vor Schmerz verzerrt, wenn sie vor Geilheit schwitzt und trieft und Speichel aus ihrem Mundwinkel tropft.» Er ging vor ihr in die Hocke und spreizte ihre Beine.

Furcht breitete sich in Hannah aus, aber es war eine Art Angst, die ihre Säfte fließen ließ. Eilig fügte sie hinzu: «Klammern an meinen Schamlippen mag ich auch nicht, besonders nicht die mit den Zähnchen.»

«Das ist gut zu wissen.»

Er schmunzelte, während er die Stahlfesseln an beiden Seiten um Hannahs Fußgelenke schloss, aber er lächelte sie nicht an, sondern in sich hinein, was Hannahs mulmiges Gefühl verstärkte. «Ich sage das alles nur, weil ein Dom und eine Sklavin vor einer Session abklären müssen, wie weit sie gehen.»

«Und du bist eine Sklavin?» Er runzelte die Stirn.

Hannah fand, dass das die dämlichste Frage war, die sie jemals gehört hatte, und zischte: «Sieht man doch.»

«Und du sagst mir, wie weit ich bei dir gehen darf?» Schwungvoll erhob er sich.

«Du musst doch wissen, was ich will und was nicht.»

Der Marquis d’Agonie trat einen Schritt zurück, verschränkte die Arme vor dem Oberkörper und betrachtete sein Werk eingehend. «Meinst du nicht, es ist ziemlich hochmütig von dir, deinen Herrn zu duzen? Wäre ein Sie nicht angebrachter?»

«Das Spiel hat doch noch gar nicht begonnen.» Sie hatte Mühe sich zusammenzureißen. Dieser Dominus war wirklich seltsam!

Verklärt lächelnd nahm der Marquis eine Gerte von der Halterung an der Wand und schlug auf die Innenseite von Hannahs rechtem Oberschenkel, so nah an den äußeren Schamlippen, dass sie den Windhauch an ihrer Möse spürte. «Die Session hat angefangen, als wir dieses Separee betreten haben, Sklavin!»

Hannah war auf einmal unsicher, ob sie die richtige Wahl getroffen hatte. Oliver, der normalerweise ihren Herrn spielte, hatte in dieser Nacht keine Lust gehabt auszugehen. Da sich Hannah aber den Spaß durch einen bockigen Dom nicht verderben lassen wollte, war sie eben alleine aufgebrochen. Zuerst hatte sie den Ku’damm unsicher gemacht, doch ihre Geilheit war zu groß gewesen, um sie zu ignorieren, und so war sie schließlich ins Gargoyle gefahren. Mit ihrem langen, rot gefärbten Haar hatte sie große Aufmerksamkeit auf sich gezogen und war von vielen Meistern angebaggert worden. Sie hatte sich für den Marquis entschieden, weil er so beherrscht auftrat und sie aufgrund seiner stahlblauen Augen, die so herrlich kalt und dominant wirkten, erschauerte.

Nun wandelte sich diese Faszination in Grauen.

Der Marquis d’Agonie lief vor ihr auf und ab und schwang die Gerte wie ein Lehrer den Rohrstock. «Ein Dominus sollte mit seiner Sklavin vor der Session über Tabus sprechen, über Extreme wie Kaviar, Nadeln oder Cutting. Du, Sklavin, hast kein Recht deinem Herrn vorzuschreiben, wo er welche Klammer anzulegen hat. Hast du mich verstanden?»

«Ja, aber –»

Er holte aus und schlug ihr mit dem flachen Ende der Gerte auf den rasierten Venushügel. «Das Wörtchen ‚aber‘ kommt im Wortschatz einer Sub nicht vor.»

Wütend biss Hannah die Zähne zusammen. Sie hätte sich ohrfeigen können, weil sie bei dem Schlag zusammengezuckt war. «Ja», brachte sie gepresst hervor.

«Ja, was?» Erneut traf er ihren Schamhügel, diesmal jedoch tief als zuvor.

Blut schoss in ihr Fötzchen. Oliver hatte sie bisher nur auf den Hintern und die Rückseite ihrer Oberschenkel geschlagen, weil sie ihr Okay zu mehr nicht gegeben hatte. Schnippisch sagte sie: «Ja, verehrter Marquis d’Agonie.»

«Dein aufmüpfiger Unterton gefällt mir ganz und gar nicht.»

Es folgten drei schnelle Schläge auf ihre Klitoris, nicht so fest, dass Hannah in Tränen ausgebrochen wäre, aber der Schreck raubte ihr dennoch für Sekunden den Atem. Danach stieg Hitze in ihrem Kitzler auf. Instinktiv riss sie an ihren Fußfesseln, die ihre Beine gespreizt hielten, doch das war aussichtslos. Sie war den Hieben hilflos ausgeliefert.

Der Marquis sah ihr ins Gesicht und weidete sich an ihrer Verzweiflung.

«Das war nicht nötig gewesen», jammerte Hannah. «Das war zu krass.»

«Drastisches Fehlverhalten erfordert drastische Erziehungsmaßnahmen.» Er kam so nah heran, dass ihre Nasen sich fast berührten. Seine Hände stützte er rechts und links neben ihrem Körper am Andreaskreuz ab.

Mit seiner Nähe raubte er ihr die Luft zum Atmen. Er war so viel dominanter, als sie es von Oliver gewohnt war, und sie wusste nicht damit umzugehen. Der Marquis war zu streng, so viel stand fest. Aber verhielt er sich nicht genau so, wie eine Sklavin es sich wünschte? Sie errötete, denn sie spürte, wie das Feuer in ihrer Klitoris auf ihre Muschi übersprang und Mösensaft ihre Schenkel hinunterfloss. Dass sie derart auslief, hatte Hannah noch nicht erlebt.

«Als wir das Separee betreten haben, habe ich dir ein Safeword ins Ohr geflüstert: fièrement

«Das kann ich nicht aussprechen.»

Trocken erwiderte er: «Das ist dein Problem.»

Hannah traute ihren Ohren nicht. Was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein? Dachte er, er wäre so unwiderstehlich, dass er alles mit ihr tun konnte? Oh ja, das dachte er auf jeden Fall, und seine Überheblichkeit machte Hannah auch noch an.

«Sobald du es aussprichst, werde ich dich losbinden und wir gehen getrennte Wege.» Er schaute ihr tief und mit kühlem Blick in die Augen. «Aber solange diese Session stattfindet, unterwirfst du dich meinen Regeln. Ich werde deine Grenzen ausloten und sie erweitern. Ich werde alles mit dir tun, wozu ich Lust habe. Deine Meinung zählt nicht, denn du bist eine Sklavin.»

Sie schluckte den Kloß in ihrer Kehle hinunter und sagte widerspenstig: «Bei BDSM geht es um den Lustgewinn, sowohl vom Subbie als auch vom Top.»

Der Marquis runzelte zornig seine Stirn und legte die Gerte quer unter Hannahs Kinn. Grob drückte er es hoch, sodass sie seine Macht spürte. «Erst einmal bekommst du fünf Schläge, weil du die Sub zuerst genannt hast. Wohin ich schlagen werde, hast du mir schon verraten, natürlich auf deinen Busen.»

«Aber das mag ich nicht.»

«Genau deshalb.» Seine Stimme troff vor Genugtuung. «Zweitens wirst du während der Schläge eine Krokodilklammer an deiner Schamlippe tragen, weil du so dreist bist und Lust von deinem Herrn erwartest, dabei hast du rein gar nichts zu erwarten. Du bist meinem Wohlwollen ausgeliefert und wirst um Orgasmen flehen, manchmal erfolgreich – manchmal vergeblich.»

Sie schüttelte zaghaft den Kopf, denn sie begriff langsam, dass mit diesem Herrn nicht gut Kirschen essen war. «Bitte, nicht die Zahnklammer. Ich sagte doch, dass ich die nicht will. Sie tut so schrecklich weh.»

«Genau deshalb werde ich sie dir anlegen. Und drittens –»

«Was habe ich noch falsch gemacht?»

«Du hast das Wörtchen ‚aber‘ schon wieder benutzt, obwohl ich es dir verboten habe.» Er schnalzte. «Wir werden viel Spaß miteinander haben, denn du bettelst mit jedem Satz um eine Strafe.»

«Warum?», fragte Hannah und konnte sich selbst kaum verstehen, da sie so leise sprach. «Warum sind Sie so hart zu mir?»

Lächelnd streichelte er ihre Wange und nahm die Gerte weg. «Nicht hart, sondern konsequent. Du bist keine Sklavin, sondern musst erst noch zu einer erzogen werden. Du bist so sehr mit Fehlern behaftet, dass sich kein Dominus herablassen sollte, sich mit dir zu beschäftigen, weil du es nicht wert bist. Also danke mir, dass ich die Last deiner Erziehung auf mich nehme.»

Seine Worte trafen sie ins Herz. Sie war kein fehlerhaftes, wertloses Nichts. Warum machte diese Erniedrigung sie nur so geil?

«Dein größter Fehler ist dein Stolz – ton fièrement! Du gibst vor, eine Sklavin zu sein, bist aber zu stolz, dich zu unterwerfen, und denkst, du könntest den Top manipulieren, doch als Bottom liegt dein Schicksal in seiner Hand. Daher rate ich dir, leide für mich, schöne Hannah, gib dich dem Schmerz genauso wie der Geilheit hin, damit ich zufrieden mit dir bin. Ansonsten beginne ich von vorne und treibe meine Späße noch ärger mit dir.»

Hannah war wie paralysiert. Sie wagte kaum zu atmen, weil seine Macht sie fest im Griff hatte. Sein Lächeln erschien ihr wie eine bittersüße Drohung, wie die Ruhe vor dem Sturm. Ihr war angst und bange. Sie wollte fliehen, nur um im nächsten Moment endlich von ihm gepeinigt und danach gevögelt zu werden. Würde er sie ficken oder ahnte er ihre Wünsche und tat genau das Gegenteil?

Dieser Marquis d’Agonie, wer auch immer hinter dem Namen steckte, war ein Teufelskerl!

Er griff an Hannahs Rücken. Während er ihr in die Augen schaute, öffnete er provozierend langsam die Schnüre ihres Korsetts.

«Ich möchte nicht –» Da sein Blick sich verdunkelte, brach sie ab und sagte stattdessen: «Bitte, lassen Sie mich das Korsett tragen.»

«Formuliere deine Frage unterwürfiger», herrschte er sie an.

Sie überlegte, aber es fiel ihr schwer, da er so nah vor ihr stand. Seine Präsenz besaß etwas überwältigend Bedrohliches. «Ich, nun, ich bitte Sie von ganzem Herzen, mir wenigstens dieses Kleidungsstück zu lassen.»

«Das kannst du besser», erwiderte er, ohne mit dem Lösen der Schnüre aufzuhören.

Hannah beeilte sich zu sagen: «Bitte, verehrter Marquis, ich flehe Sie an, erweisen Sie mir die Gnade, das Korsett tragen zu dürfen.»

Er nickte. «Es geht also doch.»

Das Gefühl der Demütigung wich der Erleichterung. Als er jedoch ein Messer zückte, die gelockerten Schnüre durchschnitt und ihr das Korsett förmlich vom Körper riss, war sie völlig verwirrt. «Ich habe getan, was Sie wollten. Warum …?»

Der Marquis baute sich vor ihr auf und sagte von oben herab: «Wer hat behauptet, dass ich deiner Bitte nachgeben muss, sobald du dich vor mir erniedrigst? Du kannst froh sein, dass ich den kostbaren Stoff nicht zerschnitten habe, sondern nur die Schnüre, die günstig ersetzt werden können. Also, solltest du mir jetzt nicht deine Dankbarkeit erweisen?»

Hannah kochte vor Wut. «Wieso soll ich mich klein machen, wenn es nichts nutzt?»

Der Marquis vergrub seine Hand in ihren langen, roten Haaren und zog ihren Kopf schmerzhaft nach hinten. «Weil du gut daran tust, alles, wirklich alles, zu versuchen, um mich milde zu stimmen. Denn wenn du weiterhin eine stolze Sklavin sein möchtest, wirst du dies ertragen müssen.» Er kramte mit der freien Hand in seiner Hosentasche.

Dann durchfuhr Hannah ein starker Schmerz. Der Marquis hatte eine Klammer an ihre rechte Schamlippe gesetzt, und es war eine mit Zähnchen, die sich nun in ihr zartes Fleisch bohrten. Hannah hätte ihm am liebsten die Augen ausgekratzt, aber sie konnte lediglich in ihren Fesseln zappeln. Schimpfsalven lagen ihr auf der Zunge, doch kein Wort kam über ihre Lippen, weil sie unfähig war zu sprechen. Sie biss die Zähne zusammen und spürte, dass ihre Augen feucht wurden. Der Schmerz war unerträglich. Sie hasste ihn! Doch als der Marquis seinen Daumen auf ihre Klitoris drückte, kamen zu den Schmerzwellen Wogen der Lust dazu.

Sanft säuselte er in ihr Ohr: «Ich will meine Sklavin nackt sehen, denn sie besitzt nichts außer ihrer Geilheit, die sie mir zum Geschenk macht. Ich verlange jede Regung ihres Körpers zu sehen, möchte jeden Leberfleck an ihr kennen und die Stellen aufspüren, an denen sie besonders empfindlich ist.»

Hannah war benommen. Der Schmerz setzte ihr zu, genauso wie die Demütigung. Obwohl es nur eine Äußerlichkeit war, fühlte sie sich vollständig nackt, sogar noch ausgelieferter als mit Korsett, das zwar nicht viel verhüllt hatte, aber eine Art Schutzpanzer gewesen war. Nun war sie auf ihren Körper reduziert. Jede Unzulänglichkeit kam zum Vorschein. Eine weitere Erniedrigung auf dem steinigen Weg zur echten Sklavin.

«Ich sehe ein, dass ich zu viele Einschränkungen gemacht habe», jammerte sie und schniefte.

«Wohl eher Vorschriften», maßregelte er sie.

«Es tut mir aufrichtig leid. Ich bettele auch darum, ich tue alles, nur bitte nehmen Sie die Krokodilklammer ab. Sie bringt mich um.»

Der Marquis ließ seinen Daumen über ihren Kitzler kreisen, sodass Hannah vor wachsender Geilheit erzitterte. «Du genießt die Qual, das ist offensichtlich. Es gibt keinen Grund, dich davon zu erlösen.»

Bevor sie zum Höhepunkt kam, nahm er den Daumen weg. Wie zufällig stieß er gegen die Klammer. Hannah gab einen spitzen Schrei von sich. Ihr Körper versteifte sich. Sie zog an den Fesseln, die unnachgiebig ihre Arme und Beine gespreizt hielten.

«Ich will kein Barbar sein und sehe, dass du mehr leidest, als du ertragen kannst, daher biete ich dir einen Tausch an.» Er lächelte hinterhältig. «Ich entferne die Klammer mit den hässlichen Zähnchen sofort, wenn du bereit bist, einige Schläge auf die Klit hinzunehmen.»

«Niemals!», schoss es aus Hannah heraus.

Er nickte. «In Ordnung, dann lassen wir die Klammer eben dran.» Kaum hatte er es ausgesprochen, schnippte er mit dem Finger gegen ihre Nippel, immer und immer wieder.

Über Hannahs Gesicht liefen dicke Tränen. Sie schluchzte und zog undamenhaft die Nase hoch. Ihr Atem überschlug sich. Hemmungslos flennte sie. Sie wollte schreien, aber die Schreie blieben ihr im Hals stecken.

Dann endlich brachte sie ein klägliches «Ja» heraus.

Zufrieden hörte er auf. Erst als er über die Innenseite ihrer Schenkel strich, bemerkte Hannah, dass wieder Mösensaft ihre Beine hinunterfloss. Der Marquis fuhr mit seinen Fingerspitzen durch den Saft und verteilte ihn auf Hannahs Lippen. Angewidert drehte sie das Gesicht zur Seite, aber ein Entkommen war unmöglich. Warum hatte sie sich nur von ihm ans Andreaskreuz fesseln lassen? Und wieso wollte sie, trotz aller Qual, dass er weitermachte?

«Ich will dich nicht brechen, Hannah», sprach er sanft und leckte den Mösensaft von ihren Lippen. «Ich will dir nur deinen verdammten Stolz austreiben, denn der steht einer Sklavin nicht, und das ist es doch, was du sein möchtest, oder?»

«Ja, Herr.» Instinktiv neigte sie den Kopf nach vorne, um ihn zu küssen, doch er zog sich zurück.

«Du versuchst schon wieder, das Spiel zu lenken.»

Verlegen senkte sie den Blick. Sie schämte sich, weil er nun wusste, dass sie ihn trotz allem, was er ihr angetan hatte, begehrte.

Er legte die Hand unter ihr Kinn und hob es dann an. Diesmal sah sein Lächeln ehrlich aus. «Ich fasse den versuchten Kuss als Kompliment auf. Aber nun kommen wir zu den Schlägen auf deinen Busen. Du wirst sie ertragen, habe ich recht?»

Obwohl sie unsicher war, antwortete sie: «Ja, verehrter Marquis.»

Während er einige Schritte zurückging und das flache Ende der Gerte auf ihren Busen legte, als wollte er damit sein Ziel markieren, dachte Hannah an Oliver, dem sie ständig sagen musste: ‚Lass mich doch vor dir niederknien’ oder ‚Du könntest mich doch über den Schoß legen und mir den Hintern versohlen.’ Jetzt wusste sie, dass ihre Sessions mit Oliver Kinderkram gewesen waren.

Ihre Gedanken wurden vom ersten Schlag unterbrochen, der nicht fest war, aber einen Vorgeschmack auf das lieferte, was folgen würde. Ihr Brustkorb hob und senkte sich, weil sie Angst hatte. Der zweite Schlag traf dieselbe Stelle, nur diesmal fester. Hannah presste die Lippen aufeinander und stöhnte. Beim dritten Schlag zuckte sie so stark zusammen, dass der Schmerz an der Schamlippe, an der die Klammer noch immer saß, zunahm. Er breitete sich ebenso aus wie der Schmerz in der Brust.

Zwei pulsierende Stellen, die Hannahs Erregung anfachten.

Dem vierten Schlag, wieder auf dieselbe Stelle, versuchte sie instinktiv auszuweichen, weil die Hiebe an Intensität zunahmen, und sie ahnte, dass der nächste wehtun würde. Das tat er auch. Ausweichen war unmöglich. Sie presste einen unterdrückten Schrei hervor und starrte ungläubig auf den roten Fleck, der ihr Tittchen markierte. Ein Fremder schlug ihre Brust, das war unfassbar. Schläge auf ihren Hintern und auf die Rückseite ihrer Oberschenkel waren in Ordnung für sie. Aber doch nicht auf den Busen.

Noch unfassbarer war jedoch, wie stark ihre Erregung dadurch in die Höhe schoss. Ihre Tittchen foltern zu lassen war für Hannah ein Tabu gewesen, eine Grenze, die der Marquis nun durchbrochen hatte. Und so schlimm war der Schmerz doch gar nicht.

Kaum hatte sie eine gewisse Art von Erleichterung verspürt, schlug der Marquis ein fünftes Mal zu. Den letzten Schlag platzierte er nicht auf die bewährte Stelle, sondern auf die Brustwarze. Hannah schrie ihren Schmerz und ihre Überraschung heraus. Ihr Nippel pochte. Er fühlte sich heiß an. Hart und hochrot stand er hervor.

Der Marquis massierte Hannahs Klitoris. «Hast du mir nichts zu sagen?»

Zuerst verstand sie nicht, dann dämmerte ihr, was er hören wollte. «Ich danke Ihnen, Herr, für diese Züchtigung.» Ihre Geilheit schwoll durch seine Stimulation schnell an. Hannah verdrehte ihre Augen vor Lust und war kaum fähig, seinen Worten zu folgen.

«Brav. Mit jedem Schlag ist dein Stolz ein Stück mehr gebröckelt. Nun folgt die Klit.»

Erschrocken sah sie ihn an. Sie wollte widersprechen und ihn im nächsten Moment anbetteln, es nicht zu tun, aber das würde ihn nur noch mehr gegen sie aufbringen.

Außerdem raubte die Geilheit ihr den Atem. Quälend langsam rieb er ihren Kitzler, steckte ihr seine Zunge tief in den Hals, sodass ihr noch weniger Luft zum Atmen blieb. Der Zungenkuss schmeckte himmlisch. Sie fühlte sich beflügelt. Bald würde sie kommen. Ihre Muskeln verkrampften sich. Sie zog an den Fesseln. Der Orgasmus war zum Greifen nah.

Doch der Marquis ließ von ihr ab.

Enttäuscht, aber berauscht säuselte sie: «Herzlichen Dank für den umwerfenden Kuss, den Sie mir gnädigerweise gewährt haben.»

Hannah erkannte sich selbst nicht wieder. Sie kam sich vor wie Wachs in seinen Händen, ein Gefühl, das sie bisher nicht gekannt hatte. Dadurch, dass sie sogar im Spiel mit Oliver die Kontrolle behalten hatte, hatte sie sich auch nie wirklich hingegeben. Sie begehrte den Marquis. Sie wollte ihren Stolz über Bord werfen und sich ihm beugen. Er hatte sie dazu gebracht, und sie war ihm dankbar dafür.

Der Marquis d’Agonie legte die Gerte an den Kitzler. Kurz schaute er Hannah in die Augen, dann holte er aus und schlug zu, aber nicht nur ein Mal, und er gönnte ihr auch keine Pause zwischen den Hieben.

Kurze, nicht allzu feste Schläge prasselten konstant auf Hannahs Klitoris.

Ohne Unterlass malträtierte der Marquis ihre Klit, die durch die Massage zuvor höchst empfindlich war. Hannah wand sich unter den Schlägen. Sie wollte die Schenkel schließen, was unmöglich war. Sie zuckte und zappelte hilflos in ihren Fesseln, bis sich ihr Unterleib zusammenzog und der Orgasmus sie erschütterte. Flüssigkeit schoss aus ihrer Möse hervor. Hatte sie etwa soeben abgespritzt?

Ihre Augen waren geschlossen und Tränen flossen ihre Wangen hinab, als der Marquis endlich aufhörte, ihre Klit zu schlagen. Er entfernte die Klammer, Hannah schrie auf und lehnte sich schluchzend an seine Schulter.

Nach einer Weile band er sie los und fing sie auf. Er trug sie zu einem roten Ledersofa, das in der Ecke stand.

Hannah genoss die Nähe und seine Umarmung und dachte, wie seltsam es doch war, dass sie kein einziges Mal in Erwägung gezogen hatte, das Safeword auszusprechen.

Vorsichtig bettete er sie auf die Couch und säuselte: «Dein Herr daheim ist ein Versager. Er weiß dich nicht zu erziehen. Ich erwarte dich morgen pünktlich um zwanzig Uhr in Grunewald. Knie dich nackt vor meine Haustür und warte, bis ich dir die Gnade erweise, dich hereinzulassen, egal, wie lange es dauert. Und dann wirst du dich ausgiebig um meine Bedürfnisse kümmern.» Er steckte ihr eine Visitenkarte zu.

Verdutzt öffnete Hannah die Augen. Ein erwartungsvolles Prickeln floss durch ihren Körper. Sie lächelte den Marquis unterwürfig an. Gehorsam nickte sie. «Wie Sie befehlen, mein Herr.»