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Inhalt



Willkommen in Berlin

Top 10 & Mein Berlin

image Top 10: Das sollte man gesehen haben

image Mein Berlin: Lieblingsplätze der Autorin

Stadttour

Von Berlins historischer Mitte zum Potsdamer Platz

Streifzüge

Zu Fuß durch das Regierungsviertel

Kudammbummel und Berliner Westen

Kulturszene und Spuren jüdischen Lebens: Spandauer Vorstadt

Alternativ-kreativ: Friedrichshain-Kreuzberg

Lebensart: Prenzlauer Berg

Das grüne Berlin: Treptow-Köpenick

Berliner Größen: Wannsee und Grunewald

Vista Points – Sehenswertes

Museen und Galerien

Friedhöfe

Gedenkstätten

Architektur und andere Sehenswürdigkeiten

Die Berliner Mauer

Erleben & Genießen

Übernachten

Essen und Trinken

Nightlife

Kultur und Unterhaltung

Shopping

Mit Kindern in der Stadt

Erholung im Grünen und Wellness

Chronik

Daten zur Stadtgeschichte

Service von A bis Z

Service von A bis Z

Register

Bildnachweis und Impressum

Zeichenerklärung

image Top 10
Das sollte man gesehen haben
image Mein Berlin
Lieblingsplätze der Autorin
image Vista Point
Museen, Galerien, Architektur und andere Sehenswürdigkeiten
image Kartensymbol: Verweist auf das entsprechende Planquadrat der ausfaltbaren Karte bzw. der Detailpläne im Buch.

Top 10 & Mein Berlin

Top 10: Das sollte man gesehen haben

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Museumsinsel

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Kunstliebhaber können sich in den fünf Museen verlieren und in einzigartige Schätze verlieben. Bringen Sie Zeit und Muße mit!

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Zeughaus – Deutsches Historisches Museum

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In »Epochenschritten« durch 2000 Jahre deutsche Geschichte, geschickt aufgeteilt für Eilige und solche, die es ganz genau wissen wollen.

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Gendarmenmarkt

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Die Berliner sind überzeugt: Einen schöneren Platz gibt es in ganz Europa nicht!

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Brandenburger Tor

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Einmal durchs Brandenburger Tor schreiten wie ein Staatsgast und dann die Fotos an die Freunde zuhause schicken – damit sie auch kommen!

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Reichstag und Regierungsviertel

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Mit Zeitfensterticket oder spontan mit Wartezeit: Der Aufstieg in die Gläserne Kuppel wird mit fantastischen Ausblicken – nach innen und außen – belohnt.

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Denkmal für die ermordeten Juden Europas/Holocaust-Mahnmal

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Das labyrinthische Stelenfeld bietet Anlass zum Nachdenken, der unterirdische Ort der Information liefert die historischen Zusammenhänge dazu.

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Potsdamer Platz

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Weltberühmt in den Goldenen Zwanziger Jahren, nach dem Krieg eine Brache im Schatten der Mauer und seit der Wiedervereinigung Berlins der neue Treffpunkt in der Mitte der Hauptstadt.

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Gemäldegalerie

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Raffael, Tizian, Caravaggio, Dürer, Rubens, Rembrandt: Die Reihe großer Namen lässt sich fortsetzen. Die Berliner Sammlung Alter Meister vom 13. bis 18. Jahrhundert gehört zu den bedeutendsten der Welt.

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Schloss Charlottenburg

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Flanieren auf Spuren der Hohenzollernkönige durch Prunksäle, Wohnräume, Schatzkammern und den Schlossgarten.

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Gedenkstätte Berliner Mauer

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Die originalen Grenzanlagen sind verschwunden, aber Mauerstreifen, Informationstafeln und ein Dokumentationszentrum vermitteln ein eindringliches Bild des Lebens im geteilten Berlin.

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Mein Berlin
Lieblingsplätze der Autorin

Liebe Leser,
dies sind einige wenige besondere Punkte dieser Stadt, an die ich immer wieder gern zurückkehre. Eine spannende Zeit in Berlin wünscht Ihnen

Ortrun Egelkraut

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Kulturforum Potsdamer Platz

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Der Blick vom Kulturforum (großartige Kunst) auf den Potsdamer Platz an einem Sommerabend: Was für eine Skyline!

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Pfaueninsel

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Die Großstadt bleibt draußen: Vogelgezwitscher begleitet den Spaziergang in diesem Naturschutzgebiet mit Märchenschloss und verspielten Parkbauten.

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Astor Film Lounge

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Kino mit Genussfaktor: Ein Drink zur Begrüßung, auf Wunsch leckeres Fingerfood und superbequeme Ledersessel – die gibt es übrigens auch im Zoo-Palast.

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Fassbender & Rausch

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Der Duft von Schokolade, kunstvolle Schaustücke und verlockende Präsentationen von Pralinen, Konfekt und Edelschokolade. Wer sich hier nicht verführen lässt …

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Strandbar Mitte

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Es ist ein Glücksspiel, aber wenn man das große Los eines freien Liegestuhls gezogen hat, ist der Sommer(nachts)-traum perfekt.

Stadttour

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Von Berlins historischer Mitte zum Potsdamer Platz

Vormittag
Alexanderplatz – Fernsehturm – Rotes Rathaus – Nikolaiviertel – Marx-Engels-Forum – Humboldt-Box – Berliner Dom – (evtl. Museumsinsel) – Zeughaus – Unter den Linden – Neue Wache – Bebelplatz – Gendarmenmarkt (zahlreiche Restaurants) – Friedrichstraße – Unter den Linden – Pariser Platz – Brandenburger Tor – Reichstag – Potsdamer Platz (ca. 3–4 Std.).

Nachmittag
Architektur- und Einkaufsbummel am Potsdamer Platz, evtl. Museumsbesuch (Deutsche Kinemathek/Filmmuseum, Kulturforum).

Alternative zum Nachmittag
Vom Reichstag Sightseeing-Tour mit Bus 100 durch den Tiergarten, vorbei am Haus der Kulturen der Welt, Schloss Bellevue, Großer Stern bis zum Kudamm (Route im Stadtplan gestrichelt markiert).

Tipps für die Stadttour »andersherum«
Wer den Vormittagsspaziergang in umgekehrter Richtung am Brandenburger Tor beginnt, für den bietet sich zum Mittagessen z.B. das Nikolaiviertel mit seinen zahlreichen Restaurants an. Auch am Hackeschen Markt – eine S-Bahn-Station vom Alexanderplatz entfernt – gibt es eine große Auswahl. Köstliche Delikatessen kann man in der Galeria Kaufhof probieren. Rückfahrt zum Zoo mit der S-Bahn ab Alexanderplatz über Hackescher Markt, Friedrichstraße und Hauptbahnhof: Es eröffnen sich ganz andere Perspektiven auf die Stadt.

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Achtung Baustelle: Zwischen Brandenburger Tor und Alexanderplatz wird die U-Bahnlinie verlängert. Die Bauarbeiten im Untergrund führen auch zu Behinderungen und Einschränkungen auf der Flaniermeile Unter den Linden, für Autofahrer wie Fußgänger. Gebaut wird abschnittsweise; die erste U-Bahn auf dieser Strecke soll 2019 fahren.

»Wind gibt es massenhaft am Alex. An der Ecke zieht es lausig«. Wie in den 1920er Jahren, als Al-fred Döblins Romanheld Franz Biberkopf »Berlin Alexanderplatz« zu Weltruhm verhalf, pfeift der Wind über das weitläufige Areal image D9/Google Map . Die Weltzeituhr und der bunt emaillierte Brunnen der Völkerfreundschaft konservieren ein letztes Stück DDR zwischen modernen Einkaufszentren, Cafés und Würstchenbuden, dem Hochhaushotel Park Inn und dem Bahnhof Alexanderplatz image D9/Google Map mit der mächtigen, restaurierten Bahnsteighalle von 1926. Rundum wird seit Jahren gebaut und das Gesicht des Platzes wird sich weiter verändern.

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Alexanderplatz mit Weltzeituhr und Fernsehturm

Überragt wird der Alexanderplatz vom Fernsehturm image D9/Google Map , mit 365 Metern das höchste Bauwerk Berlins. In 200 Metern Höhe lockt ein Dreh-Restaurant mit fantastischer Aussicht. Zwischen der verloren wirkenden St. Marienkirche image D9/Google Map , einem der ältesten Gotteshäuser Berlins (13. Jh., mehrmals verändert) und dem markanten Roten Rathaus, dem Sitz des Regierenden Bürgermeisters, gibt der Neptunbrunnen dem weiten Platz einen Ruhepunkt. Die Rathaus-Passagen schließen ihn zur verkehrsreichen Grunerstraße hin ab. Vor dem Rathaus und im Umfeld wird bis 2019 für die Verlängerung der U-Bahn-Linie 5 (Alexanderplatz bis Brandenburger Tor) gebaut.

Südwestlich der Spandauer Straße beginnt das Nikolaiviertel image D9/E9/Google Map , das gemeinsam mit der auf der anderen Seite der Spree gelegenen Schwesterstadt Cölln im 13. Jahrhundert »die Wiege Berlins« bildete. Im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört, wurde das Nikolaiviertel zur 750-Jahr-Feier der Stadt 1987 als Vorzeigeobjekt der DDR wieder aufgebaut. Die seltsame Mischung aus Plattenbau und historisierenden Giebeln, aus Rekonstruktion und originalen Versatzstücken hat sich zu einem vor allem bei Touristen beliebten Viertel entwickelt. Ein bisschen Alt-Berlin – oder was man dafür hält – mit Souvenirgeschäften, Brunnen und Denkmälern, Kneipen, Restaurants und Cafés. In einem der Plattenbauten (Propststr. 11) zeigt das Zille-Museum image E9/Google Map Werke des Berliner »Milljöh«-Malers. Das kleine Theater im Nikolaiviertel (Nikolaikirch-platz 5/7) bringt »Zille sein Milljöh« musikalisch-szenisch auf die Bühne. Heinrich Zilles Lieblingskneipe »Zum Nußbaum« wurde neben der Nikolaikirche image D9/E9/Google Map (Museum zur Geschichte des Bauwerks) rekonstruiert. Das stattliche Knoblauchhaus image E9/Google Map , 1759 erbaut, ist das einzige original erhaltene Bürgerhaus; eine ständige Ausstellung des Stadtmuseums gibt Einblick in die bürgerliche Wohnkultur der Biedermeierzeit. Die Historische Weinstube im Erdgeschoss und im Keller bewahrt Alt-Berliner Charme. Das prachtvolle Ephraim-Palais image E9/Google Map mit seinen verschnörkelten goldenen Balkongittern an der Ecke Mühlendamm zeigt aktuelle Ausstellungen des Stadtmuseums zur Berliner Kulturgeschichte.

Entlang der Spree fällt der Blick auf den grauen Bau des Marstalls, in dem einst 300 Pferde und Kutschen Platz fanden (heute Stadt-bibliothek und Sitz der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin). An der Ecke Rathaus-/Poststraße geben ein knallgelber Infoturm und ein paar Schritte weiter ein Infowaggon spannende Einblicke in das aufwendige U-Bahn-Bauprojekt. Das Baulogistikzentrum nimmt einen großen Teil des Parks Marx-Engels-Forum image D8/D9/Google Map ein. Das überlebensgroße Bronzedenkmal des sitzenden Karl Marx und des stehenden Friedrich Engels wurde wegen der Baustelle an den westlichen Rand des Platzes gerückt. Jetzt blicken die beiden kommunistischen Vordenker auf die Großbaustelle des Humboldtforums. 2015 wurde Richtfest gefeiert.

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Das Rote Rathaus und der Neptunbrunnen in Berlin-Mitte

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Blick vom Berliner Dom auf den Lustgarten

Auf dem Schlossplatz jenseits der Spree stand das Berliner Stadtschloss, Residenz der brandenburgischen Kurfürsten und ab 1701 der preußischen Monarchen. Nach Abdankung Kaiser Wilhelm II. rief Karl Liebknecht 1918 die »Freie Sozialistische Republik« aus – vom Balkon eines Portals des monumentalen Schlosses, das zu den Meisterwerken des Baumeisters Andreas Schlüter (1659/60–1714) zählt. 1950 ließ die DDR das Stadtschloss sprengen und errichtete an dieser Stelle von 1973 bis 1976 den Palast der Republik als Sitz der Volkskammer und öffentliches Kulturhaus. Nach langen Debatten, Schließungen und Zwischennutzungen (1990–2006) wurde der Palast bis 2008 abgetragen.

Der Neubau für das Humboldtforum image D8/Google Map in Stadtschlossgröße mit barocker Fassade und rekonstruierter Kuppel soll u.a. die außereuropäischen Sammlungen der Museen Dahlem aufnehmen und zu einem internationalen Forum der Kunst, Kultur und Wissenschaft werden. Die Eröffnung ist für 2019 geplant. Bis dahin bietet die kühn konstruierte Humboldt-Box Einblicke in Künftiges und großartige Ausblicke auf die Umgebung.

Südwestlich ragen die Türme der von Karl Friedrich Schinkel erbauten Friedrichswerderschen Kirche image E8/Google Map (1824–30; derzeit wegen Schäden am Gebäude geschlossen) empor. Gleich daneben wirbt der Fassadennachbau von Schinkels Bauakademie für deren Wiederaufbau. Der ansprechende Schinkelplatz nördlich davon ist originalgetreu rekonstruiert.

Schinkel prägte einst auch den Lustgarten image D8/Google Map; heute ist das Tor zur Museumsinsel als Liegewiese ausgewiesen und im Sommer entsprechend fröhlich bevölkert. Schinkels ersten Berliner Dom image D8/Google Map ließ Kaiser Wilhelm II. abreißen und durch den Monumentalbau mit wuchtiger Kuppel ersetzen (1894–1905). Am Ende des Lustgartens erhebt sich die klassizistische Fassade des Alten Museums. Dem ersten Museumsbau Berlins (1830, nach Schinkels Plänen) folgten weitere auf der image Museumsinsel image D8/Google Map: Alte Nationalgalerie, Neues Museum, Bode- und Pergamonmuseum (der Pergamon-Altar ist wegen Renovierung für Jahre nicht zu sehen). Für Museumsbesuche generell sollte man einen oder mehrere Extra-Tage einplanen. Das Neue Museum, bis vor Kurzem Kriegsruine, erlebte durch den britischen Architekten David Chipperfield eine sensationelle Wiederauferstehung. Die Spuren der Geschichte blieben erhalten und wurden eindrucksvoll mit neuen Elementen verknüpft. Die prächtigen Räume auf drei Stockwerken teilen sich die Sammlungen des Ägyptischen Museums – Nofretete prunkt im Nördlichen Kuppelsaal – und des Museums für Vor- und Frühgeschichte, ergänzt durch Objekte der Antikensammlung.

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Verherrlichung der Kriegskunst: Fassadendetail am Zeughaus, das heute das Deutsche Historische Museum beherbergt

Die Museumsinsel, seit 1999 UNESCO-Welterbe, wird nach einem »Masterplan« unter Chipperfields Leitung kontinuierlich saniert und in einigen Bereichen weiter umgebaut.

Von Stararchitekt I. M. Pei stammt der Museumsneubau mit gläserner Fassade und markantem Spiralturm an der Straße Hinter dem Gießhaus. Diese neue Ausstellungshalle des image Deutschen Historischen Museums image D8/Google Map ist unterirdisch mit dem Zeughaus, dem angestammten Platz des DHM verbunden. Das 1695 begonnene Waffenarsenal ist das älteste Bauwerk des Boulevards. Die Dauerausstellung lädt zu einem material- und faktenreichen Rundgang durch 2000 Jahre deutsche Geschichte in ihrem europäischen Zusammenhang ein.

Vor dem Haupteingang des Zeughauses, genauer an der Schlossbrücke, beginnt die Straße Unter den Linden image D8/Google Map . Im Jahr 1647 ließ Kurfürst Friedrich Wilhelm die ersten Lindenbäume entlang dem Reitweg vom Schloss ins Jagdrevier Tiergarten pflanzen. Friedrich II., der Große, sorgte rund 100 Jahre später für den Ausbau zum Pracht-Boulevard von 60 Metern Breite.

Hinter der rekonstruierten Fassade der ehemaligen Stadtkommandatur residiert mit der noblen Adresse Unter den Linden 1 heute der Medienkonzern Bertelsmann. Kronprinzenpalais und Prinzessinnenpalais schließen sich an. Schinkels Neue Wache image D8/Google Map auf der Nordseite wurde mit einer Pietà von Käthe Kollwitz zur »Zentralen Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland«.

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In der Gestalt eines griechischen Tempels: die Alte Nationalgalerie auf der Museumsinsel in Berlin-Mitte

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Deutscher Dom am Gendarmenmarkt

Mit dem Forum Fridericianum rund um den heutigen Bebelplatz image D8/E8/Google Map wollte Friedrich der Große königliche Macht, Kunst und Wissenschaft an einem Ort vereinen. Zu diesem Ensemble gehören die Staatsoper (derzeit Baustelle), die St.-Hedwigs-Kathedrale und die Alte Bibliothek sowie die Humboldt-Universität. Auf dem Mittelstreifen reitet Friedrich der Große; das monumentale Reiterstandbild stammt von Christian Daniel Rauch. Unter einer Glasscheibe mitten auf dem Bebelplatz erblickt man leere Bücherregale. Das Denkmal des israelischen Künstlers Micha Ullman erinnert an die dortige Bücherverbrennung am 10. Mai 1933.

Ein kleiner Schlenker, vorbei am Luxus-»Hotel de Rome« in einem ehemaligen Bankgebäude, führt zum image Gendarmenmarkt image E8/Google Map , dem schönsten Platz Berlins. In der Mitte erhebt sich das von Schinkel entworfene Schauspielhaus, nach seiner neuen Funktion in Konzerthaus umbenannt, mit einer eindrucksvollen Freitreppe. Tagsüber steht die obere Tür offen. Durch eine Glasscheibe kann man den Konzertsaal bewundern und eventuell Musiker bei der Probe beobachten. Der Französische Dom am Nordende des Platzes beherbergt das Hugenottenmuseum und ermöglicht den Aufstieg in die Kuppel zu einer grandiosen Rundumsicht. Im Deutschen Dom am Südende des Gendarmenmarktes widmet sich eine Ausstellung der parlamentarischen Demokratie in Deutschland.

Die Friedrichstraße image C7–F8/Google Map steht für das alte und neue Flair der Mitte Berlins mit Luxusgeschäften, Cafés und Restaurants, Hotels, Büros und Wohnungen. Unterirdische Einkaufspassagen verbinden die »Quartiere« 205 und 206 mit dem französischen Warenhaus Galeries Lafayette.

Zurück auf dem Boulevard Unter den Linden, vorbei an der einstigen Sowjetischen und heutigen Russischen Botschaft, gelangt man zum image Brandenburger Tor image E7/Google Map am Pariser Platz. Das berühmte Hotel Adlon ist in den historischen Dimensionen mit allem modernen Komfort wieder erstanden. Haus Liebermann, die Französische und die Amerikanische Botschaft sowie die Akademie der Künste mit ihrer Glasfassade umrahmen den fußgängerfreundlichen Platz. Eine Passage (bis Sommer 2016 wegen Bauarbeiten geschl.) führt durch das Akademie-Gebäude zur Behrenstraße und zum Holocaust-Mahnmal.

Auf dem Brandenburger Tor prangt die Quadriga in restaurierter Schönheit. Kaum ein Staatsgast, der nicht das 1788–91 errichtete Tor (Gottfried Schadow) durchschreitet, und kaum ein Großereignis, das nicht vor dieser klassizistischen Kulisse stattfindet. Am Platz des 18. März, auf der Westseite, fällt im Boden eine doppelte Pflastersteinlinie auf, die in der Innenstadt den einstigen Mauerverlauf nachzeichnet.

Weiter geradeaus erreicht man auf der Straße des 17. Juni das Sowjetische Ehrenmal; der Marmor stammt aus Hitlers Reichskanzlei. Rechts geht es durch den Park zum image Reichstag image D7/Google Map , in dem die Plenarsitzungen des Deutschen Bundestags stattfinden. Der Aufstieg in die gläserne Kuppel und auf die Dachterrasse ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich.

Vom Brandenburger Tor aus nach Süden geht es vorbei am image Denkmal für die ermordeten Juden Europas image E7/Google Map und diversen Landesvertretungen in den »Ministergärten« zum Potsdamer Platz.

Der image Potsdamer Platz image E6/F6/7/Google Map, Berlins »neue Mitte«, die sich vor allem bei Berlin-Besuchern großer Beliebtheit erfreut, besteht aus mehreren architektonischen Einheiten rund um den Bahnhof Potsdamer Platz. Vom Norden kommend erreicht man zuerst das Beisheim Center image E7/Google Map mit den Fünf-Sterne-Hotels Marriott und Ritz-Carlton.

Während sich östlich davon das historische Oktogon des Leipziger Platzes image E7/Google Map seit der Eröffnung des Einkaufszentrums Mall of Berlin der Vollendung nähert, hat sich das Sony Center image E6/Google Map von Helmut Jahn längst zum populären Treffpunkt entwickelt. Unter der spektakulären Zeltdachkonstruktion findet man zahlreiche Cafés, Restaurants das Kino Cinestar IMAX und den geschickt in das moderne Umfeld integrierten »Kaisersaal« des ehemaligen Grand Hotel Esplanade. Das Sony Center beherbergt u. a. auch das Filmmuseum der Deutschen Kinemathek mit Schätzen aus dem Nachlass von Marlene Dietrich und einer Dauerausstellung zur deutschen Film- und Fernsehgeschichte.

Auf der anderen Seite der Potsdamer Straße bietet das Klinker-Hochhaus von Hans Kollhoff mit dem schnellsten Aufzug Europas aus rund 90 Metern Höhe atemraubende Aussichten, nicht nur auf den Potsdamer Platz zu Füßen. Ein Panoramacafé hoch oben lädt dazu ein, den Ausblick entspannt zu genießen.

Als Daimler-Areal image E6/E7/Google Map eröffnete 1998 der älteste Bereich des neuen Stadtviertels. Nach dem Auszug von Daimler sucht der 109 Meter hohe Atrium Tower mit dem grünen Würfel auf der Spitze nach neuen Nutzern. Anziehungspunkte rund um den von den Bauten des Architekten Renzo Piano geprägten Marlene-Dietrich-Platz sind das Musicaltheater, jede Menge Kinos, Cafés und Bars, die Spielbank und das Einkaufszentrum Potsdamer Platz Arkaden.

Richtung Westen schließt sich das Kulturforum Potsdamer Platz image E6/F6/Google Map an. Dazu gehören Staatsbibliothek, Philharmonie, Kammermusiksaal und Musikinstrumenten-Museum sowie diverse Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin: 8 Gemäldegalerie, das sanierte und modernisierte Kunstgewerbemuseum, Kupferstichkabinett und Kunstbibliothek. Allesamt lohnen den Besuch. Die Neue Nationalgalerie, der lichte Tempel von Mies van der Rohe, ist wegen Sanierung für Jahre geschlossen. Großartig ist der Blick von der Piazzetta am image Kulturforum auf die angestrahlten Bauten des Potsdamer Platzes – am besten an einem lauen Sommerabend!

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Der Potsdamer Platz mit dem Zeltdach des Sony-Centers, unten das Kulturforum, links die Philharmonie, rechts die St. Matthäuskirche

Vom Potsdamer Platz fährt der Bus 200 zum Bahnhof Zoo, alternativ bietet die U2 (bis Wittenbergplatz oder Zoologischer Garten) eine schnelle Verbindung in die City West.

Bustour durch den Tiergarten zur City West

Die Bustour ist in der Faltkarte als rote, gepunktete Linie dargestellt.

Vom Reichstag aus gelangt man bequem mit dem Bus 100 in die City West. Der Bus fährt zunächst vorbei am Haus der Kulturen der Welt image D6/Google Map , das den internationalen zeitgenössischen Künsten ein vielbeachtetes Forum bietet, dann am Schloss Bellevue image D5/Google Map , dem Amtssitz des Bundespräsidenten sowie am Bundespräsidialamt image E5/Google Map . Am Großen Stern mit der Siegessäule und der Siegesgöttin Victoria kreuzt die Straße des 17. Juni image E3–6/Google Map , die den Tiergarten image D4/E4–6/Google Map in der ganzen Länge von Ost nach West durchschneidet. Berlins zweitgrößter innerstädtischer Park (nach dem Tempelhofer Feld) bietet neben Bäumen, Wiesen, Blumenbeeten und kleinen Seen auch viele Denkmäler.

Der »Hunderter« durchquert den Park Richtung Süden. Dort haben sich zahlreiche Botschaften angesiedelt. Viele Vertretungen sind zugleich architektonische Visitenkarten der jeweiligen Länder wie die Indische Botschaft (Tier gartenstraße), die der Vereinigten Arabischen Emirate (Hiroshimastraße) sowie der Nordischen Länder und Mexikos (Klingelhöferstraße). An der Budapester Straße, gleich nach dem Elefantentor image F4/Google Map , dem Eingang zum Zoo, ist die City West erreicht. Dort befinden sich u. a. das Europa-Center image F4/Google Map und die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche sowie das schicke Einkaufszentrum Bikini Berlin mit Ausblick auf den Zoo.

Streifzüge

Berlin mit seinen gewaltigen Ausdehnungen – 45 Kilometer von Ost nach West, 38 Kilometer von Nord nach Süd – und seinen zwölf Bezirken, die alle einen eigenen Charakter bewahrt haben, lädt zu weiteren Entdeckungsreisen ein: zu kleinen Spaziergängen durch den Kiez, wie der Berliner sein Wohnviertel nennt, oder zu Ausflügen ins Grüne – mitten in der Stadt oder hinaus ins weite Umland. Der Unternehmungslust sind keine Grenzen gesetzt.

Zu Fuß durch das Regierungsviertel

Bundeskanzleramt, Paul-Löbe-Haus mit Abgeordnetenbüros und Sitzungssälen, Kindertagesstätte des Bundestags, Marie-Elisabeth-Lüders-Haus mit der Parlamentsbibliothek und Bundespressekonferenz: Die Bauten der Bundesregierung ziehen sich als »Band des Bundes« image D6/D7/Google Map nördlich des Reichstags von West nach Ost. Sie werden gerahmt vom Spreebogen und sind am schönsten vom Wasser aus zu erleben. Der Uferweg, zwischen dem Paul-Löbe-Haus und dem Haus der Kulturen der Welt rund ein Kilometer lang, führt vorbei am vielbesuchten Capital Beach und am Kanzleramt image D6/Google Map. An der Spree hinter dem Haus der Kulturen der Welt liegt eine Schiffsanlegestelle, vor dem Kulturzentrum hat man wieder Anschluss an den Bus 100.

Oder man nimmt den Fußweg durch den Spreebogenpark zur nördlichen Uferseite. Hier, am Humboldthafen, lockt im Sommer die große Strandbar Metaxa Bay – bis auch dieses Areal bebaut wird.

Wie ein gläserner Palast erhebt sich der Hauptbahnhof mit seinem gigantischen Glasdach. Er bietet Einkaufsmöglichkeiten auf drei Ebenen (sonntags zum Teil geschlossen) und Anschluss an die U- und S-Bahn, die Regional- und Fernbahn.

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Das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus im Regierungsviertel beherbergt das Wissenschaftliche Dienstleistungszentrum des Deutschen Bundestages

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Moderne Skulptur vor der Silhouette der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche

Kudammbummel und Berliner Westen

Seit die historische Mitte Berlins wieder ihre alte Pracht entfaltet und neue Stadtviertel Berliner Aufbruchstimmung repräsentieren, war der gute alte Kurfürstendamm etwas aus der Mode gekommen. Doch der West-Boulevard ist wieder »in«. Ein erstes Zeichen setzte das Luxushotel Waldorf Astoria Berlin im 115 Meter hohen Zoofenster, das Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche image F4/Google Map und Europa-Center weit überragt. Der Breitscheidplatz dazwischen ist rund um Joachim Schmettaus Weltkugelbrunnen, den sogenannten Wasserklops, ein beliebter Treffpunkt und Schauplatz vieler Jahrmarktsveranstaltungen. Gegenüber, an der Budapester Straße, ist mit dem Bikini Berlin eine Lifestyle-Shopping-Adresse entstanden – mit großer Dachterrasse und Blick auf den Zoologischen Garten. Monkey Bar und Neni-Restaurant in der zehnten Etage des stylischen Hotels 25hours sind Szene-Hotspots in der City West.

Östlich der Gedächtniskirche beginnt die Tauentzienstraße mit dem berühmten KaDeWe image F4/Google Map am Wittenbergplatz. Das Kaufhaus des Westens ist das größte Warenhaus Kontinentaleuropas und bietet auf sechs Etagen eine unermessliche Auswahl an überwiegend edlen Produkten. Heiß begehrt sind die Schlemmer-Etage im 6. Stock, wo man diverse Leckereien vor dem Einkaufen probieren kann und die große Cafeteria unter einem Glasdach in der 7. Etage.

Der Kurfürstendamm image G1–F4,3,5/Google Map Kilometer lang und einst wie die Linden ein Reitweg Richtung Westen ins Grüne, ist ein lebhafter Boulevard und die Einkaufsmeile der City West. An der Joachimstaler Straße stehen sich das Swiss-Hotel mit seiner behäbig runden Fassade und das in den Himmel ragende »Neue Kranzler Eck« gegenüber. Vom traditionellen Café Kranzler ist zwar nur die 1950er-Jahre-Rotunde übrig geblieben, aber der Kuchen schmeckt noch immer. Am Kudamm, wie der Kurfürstendamm genannt wird, kann man sich ins Einkaufsgetümmel stürzen und durch die eleganten Seitenstraßen flanieren. In der Fasanenstraße image F3/Google Map liegt das Literaturhaus, das sich die Räumlichkeiten in einer eleganten Villa des 19. Jahrhunderts mit dem stilvollen Restaurant im Wintergarten teilt.

Nördlich vom Kudamm führt die Fasanenstraße vorbei am Hotel Kempinski und am Jüdischen Gemeindehaus und stößt an der Kantstraße auf den Delphi-Filmpalast, das Theater des Westens mit seiner neoklassizistischen Fassade und das von Josef Paul Kleihues entworfene Hochhaus Kantdreieck mit dem eigenwilligen Dachsegel. Noch ein Stück weiter Richtung Norden gelangt man zum Ludwig-Erhard-Haus image E3/F3/Google Map, in dem u. a. die Börse untergebracht ist und das seiner ausufernden Formen wegen »Gürteltier« genannt wird.

Zurück am Kudamm: Im Häuserblock zwischen Uhland- und Knesebeckstraße liegen die Kudamm-Bühnen image F3/Google Map, Berlins erfolgreiche Boulevard-Theater, und die Erlebnis-Ausstellung »The Story of Berlin«.

Im weiteren Verlauf bis zum Rathenauplatz bietet der Kurfürstendamm die ganz normale Berliner Mischung aus Wohn- und Geschäftshäusern, die auch seinen Charme ausmacht. Zur Luxusmeile wird er zwischen Bleibtreustraße und Olivaer Platz image F2/F3/Google Map, wo alle internationalen Top-Designer und Nobeljuweliere angesiedelt sind. Am Lehniner Platz verdient das Haus der renommierten Schaubühne image F2/Google Map Aufmerksamkeit. Die Fassade ist eine originalgetreue Rekonstruktion des von Erich Mendelsohn in den 1920er Jahren errichteten Kinos, im Innern erhielt der Neubau modernste Bühnentechnik.

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Die Hackeschen Höfe an der Rosenthaler Straße in Berlin-Mitte

Kulturszene und Spuren jüdischen Lebens
Spandauer Vorstadt

Hackescher Markt image D8/Google Map und Hackesche Höfe sind beinahe ein Synonym für pulsierendes Großstadtleben, das Berliner und Touristen in Scharen anzieht, abends und nachts fast noch mehr als am Tag. Um acht labyrinthische Höfe entstand Anfang des 20. Jahrhunderts die typische Berliner Mischung aus Wohnen, Gewerbe und Kultur. Heute, nach umfangreicher Restaurierung, finden sich in dem Komplex das Varieté Chamäleon, Kinos, Galerien, Restaurants, Kneipen, schicke Geschäfte und immer noch Wohnungen. Besonders sehenswert ist der erste Hof mit seinen farbigen Fliesen. Auch außerhalb der Höfe, vor allem an der Oranienburger und der Rosenthaler Straße, reihen sich Bars, Boutiquen, Restaurants und Galerien aneinander.

In der Sophienstraße sind die Sophiensäle image D8/Google Map, ehemals Ballsäle und Versammlungsstätten des 1844 gegründeten Berliner Handwerkervereins, Spielstätte für anspruchsvolles Off-Theater und Performance-Projekte. Die Auguststraße hat sich zur Galerien-Meile entwickelt; immer einen Besuch wert sind die Kunst-Werke Berlin image C8/Google Map, ein Ausstellungshaus für zeitgenössische Kunst. Gleich daneben hat der Sammler Thomas Olbricht mit »me Collectors Room« ein offenes Haus für seine eigenwillige Kunstsammlung geschaffen, die Werke vom Beginn des 16. Jahrhunderts bis zur Gegenwartskunst umfasst.

Was heute quirliges Szene-Viertel ist, war einst das Zentrum jüdischen Lebens. Ein Rundgang durch die Spandauer Vorstadt, die ihren Namen der Lage am Weg Richtung Spandau verdankt, bringt dem Besucher ein wichtiges Kapitel Berliner Geschichte näher. An der Großen Hamburger Straße liegen die Reste des ersten jüdischen Friedhofs image D8/Google Map. Unmittelbar davor stand ein jüdisches Altenheim, das die Nazis zum Sammellager für Deportationen machten. Ein Mahnmal und ein Gedenkstein erinnern daran. In der Jüdischen Oberschule daneben werden heute auch Schüler anderer Konfessionen unterrichtet. Weithin sichtbar glänzt die goldene Kuppel der Neuen Synagoge image D8/Google Map in der Oranienburger Straße. Nachdem sie in der »Reichskristallnacht« 1938 durch einen mutigen Polizisten vor der Zerstörung bewahrt wurde, fiel sie dann 1943 doch noch Bomben zum Opfer. 1991 waren der Wiederaufbau des Vordergebäudes und der Kuppel vollendet. Die Umrisse der zerstörten Synagoge sind auf dem Freigelände markiert und damit die einstigen Dimensionen erkennbar. Nebenan, in einem integrierten Neubau, gibt das jüdische Kulturzentrum Centrum Judaicum Einblick in die Geschichte der Berliner Juden. Aktuelles jüdisches Leben findet man u. a. in der Tucholskystraße mit dem Beth-Café und in der Auguststraße. Hier sind in die ehemalige Jüdische Mädchenschule Galerien, das Museum The Kennedys image C8/Google Map und ein Restaurant eingezogen.

Alternativ-kreativ: Friedrichshain-Kreuzberg

Kreuzberg, der multikulturelle und alternative Bezirk des alten West-Berlin, beäugte nach der Bezirksreform erst etwas skeptisch den neuen Partner auf der anderen Seite der Spree, doch Friedrichshain schaffte rasant den Aufschwung zum neuen Szeneviertel. Dafür spricht allein schon die Kneipendichte zwischen dem »Boxi«, dem Boxhagener Platz image E12/Google Map, der Restaurant- und Kneipenmeile Simon-Dach-Straße und dem RAW-Gelände. Beim ehemaligen Reichsbahn-Ausbesserungswerk haben sich vielfältige Initiativen angesiedelt, von Clubs und Bars, Kunst und Kultur über Skaterhalle und Kletterturm bis zu Pool mit Sonnendeck und Streetfoodmarket.

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Café im Szeneviertel Berlin-Friedrichshain

Familienfreundlich ist der Volkspark Friedrichshain image C1/D10/11/Google Map, davon zeugt schon der Märchenbrunnen am südwestlichen Eingang (Am Friedrichshain/Friedenstraße). Zentrale Achse des Bezirks ist jedoch die Karl-Marx-Allee image D9–E12/Google Map, die vom Frankfurter Tor an der Warschauer Straße bis zum Alexanderplatz führt. Die rund 1500 Meter bis zum Strausberger Platz sind Deutschlands längstes Baudenkmal und zugleich Denkmal des sozialistischen Aufbauwillens. Hier entstanden 1952–58 an der damaligen Stalinallee bis zu neun Stockwerke hohe Hochhäuser im Zuckerbäckerstil mit kleinteiligem Fassadenschmuck aus Meißener Kacheln sowie prunkvollen Säulen.

Dem südöstlichen Teil Kreuzbergs, genannt SO 36 image F9/G9–11/Google Map nach dem früheren Postbezirk, verdankt der Stadtteil seine Bekanntheit als Zentrum der Hausbesetzer und alternativen Szene. Inzwischen sind auch hierher Unternehmen sowie feine Restaurants und Kneipen gezogen. Sehenswürdigkeiten in dieser Gegend sind u.a. die auf einstigem Grenzgebiet wiederhergestellte Gartenanlage im Engelbecken image F9/10/Google Map (mit idyllischem Café am Wasser), die lebhafte Oranienstraße image F9/10/Google Map und das Bethanien image F10/Google Map am Mariannenplatz. Das ehemalige Krankenhaus beherbergt mehrere Kunstprojekte und Kulturinitiativen.

Im Viktoriapark image G7/H7/Google Map bietet der 66 Meter hohe Kreuzberg schöne Aussichten. Bekrönt wird er von Schinkels 20 Meter hohem Nationaldenkmal zur Erinnerung an die Befreiungskriege (1813–15). Eine Besonderheit ist der künstliche Wasserfall, der nachts und im Winter abgestellt wird.

Durch den Viktoriapark geht es zu Riehmers Hofgarten image G7/Google Map : Die großzügige und helle Wohnanlage zwischen Yorck- und Hagelberger Straße wurde als Gegenbeispiel zu den düsteren Mietskasernen der Gründerzeit um 1880 geplant. Rund um den lebendigen Marheinekeplatz image G8/Google Map mit der über 100 Jahre alten, einladend modernisierten Markthalle gibt es alternative Boutiquen, und freakige Läden. Die Passionskirche ist ein beliebter Veranstaltungsort für Rock- und Jazz-Konzerte. In der Bergmannstraße reihen sich bis zum Mehringdamm angesagte Bars und Restaurants aneinander.

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Die Oberbaumbrücke, längste Flussbrücke Berlins, verbindet die Stadtteile Kreuzberg und Friedrichshain

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Gastronomie am Prenzlauer Berg

Eine andere Kulturmeile nördlich von Landwehrkanal und Hochbahn verbindet Museen und Gedenkstätten, die sich alle, dicht am ehemaligen Grenzstreifen, auf unterschiedliche Weise mit deutscher Geschichte auseinandersetzen. Dazu gehören das Jüdische Museum Berlin image F8/Google Map, die Berlinische Galerie image F8/Google Map, das Mauermuseum – Museum Haus am Checkpoint Charlie image E8/F8/Google Map, die »Black Box« image E8/Google Map mit Dokumenten zum Kalten Krieg, die Panorama-Installation zum geteilten Berlin »asisi Panorama DIE MAUER« image E8/Google Map, die Gedenkstätte mit Dokumentationszentrum Topographie des Terrors image F7/Google Map und das Ausstellungshaus Martin-Gropius-Bau image F7/Google Map an einer markanten Schnittstelle zwischen West und Ost.

Lebensart: Prenzlauer Berg

Das ehemalige Arbeiterviertel Prenzlauer Berg war schon vor der Wiedervereinigung der erste Szenebezirk Ost-Berlins und gilt noch immer als das östliche Gegenstück zu Kreuzberg. Der Stadtteil, der mit Pankow, dem ehemaligen Sitz der DDR-Regierung, eine neue Bezirksverbindung einging, ist vor allem ein Treffpunkt für junge Leute, Künstler, Touristen und zunehmend mehr Familien. Zentraler Anlaufpunkt ist der Kollwitzplatz image B9/Google Map mit seiner lebendigen Kneipenszene. Einige Musikclubs im Umfeld mussten jedoch bereits dem Ruhebedürfnis der Neuzugezogenen weichen.

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