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DAS AMT  an der SCHLEI


DAS AMT an der SCHLEI

Innenansichten einer Kommunalverwaltung

von: Reinhard Vieth

2,99 €

Verlag: Tredition GmbH
Format: EPUB
Veröffentl.: 05.05.2021
ISBN/EAN: 9783347309562
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 184

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Der Autor, Reinhard Vieth, berichtet amüsant und locker was er in seiner beruflichen Tätigkeit als Verwaltungsangestellter eines kleinen ländlichen Amtes in der schleswig-holsteinischen Verwaltungslandschaft erlebt hat. Dabei gibt er dem Leser einen Eindruck über die früher kleinräumliche Gliederung der Ämter, die seinerzeit noch den direkten Bezug zum Bürger hatten. Heute sind die Ämter so groß, dass der Kontakt, auch mal auf ein menschlich normales Schwätzchen, am Rande einer dienstlichen Angelegenheit kaum mehr möglich ist. Dabei ist gerade das aber das Salz in der Suppe, dass man eben mit menschlicher Hinwendung den Sinn des bürokratischen Erfordernisses erklärt.
Aber auch die Beamten kommen wieder einmal nicht zu kurz. Deutlich zeigt er auf, dass sie unter sich, vielleicht nicht immer gewollt, aber dennoch eine verschworene Gemeinschaft sind. Stets verschaffen sie sich selbst, auch wenn sie sich persönlich einmal nicht so gewogen sein sollten, dennoch gegenseitig Vorteile. In dem Zusammenhang wird auch deutlich gemacht, dass der Rentner, auch nach der fälschlicherweise hoch gelobten Rentenreform, im Vergleich zum kleinsten Beamten immer noch gewaltig im Nachteil ist.
Kleine Anekdoten am Rande lockern die Geschehnisse auf. Etwa wie er seinem Amtsvorsteher den Unterschied zwischen Backbord und Steuerbord erklärt oder wie er mit seinem Kollegen zu einem Einsatz gerufen wird, bei dem die Beiden von einer spärlich bekleideten Badenixe empfangen werden. Lassen Sie sich entführen in die platt-deutsche Umgangsweise, wenn er drei Bauern unter einen Hut bringen muss.
Selbst der alte Schiller mit seinem Stück "Kabale und Liebe" musste herhalten um so manch intrigantes Verhalten, das auch heute noch durch Amtsstuben geistert, aufzuzeigen.
Reinhard Vieth wurde am 27.Aug. 1946 in Hildesheim geboren. Aufgewachsen ist er dann in der kleinen Residenzstadt Detmold. Viel Zeit verbrachte er bei seinen Großeltern in Minden, bevor er dann eine kaufmännische Lehre in Hildesheim begann. Dort wohnte er zunächst bei seiner Tante und seinem Onkel, der ihm schon gleich zu Beginn seiner Lehre die Gewerkschaft nahe brachte.
Hier trat er in die DAG ein. Nach Beendigung seiner Lehrzeit stand die Bundeswehr an, die damals noch von der Wehrpflicht getragen wurde. Er informierte sich über die verschiedenen Waffengattungen, um dann zur Marine zu gehen. Dort landete er bei den Marinefliegern und lernte in der Umgebung des Flugplatzes, in Schleswig, seine spätere Ehefrau kennen, mit der er zwei Töchter hat.
Nach der Dienstzeit bei der Bundeswehr machte er durch Fehlinformationen mehrere Berufsanflüge, bevor er dann in Fleckeby, in einer kleinen Amtsverwaltung landete. Hier fühlte er sich zuhause. Da aber nicht alles so bleibt, wie es einmal angefangen hatte, unternahm er einige Versuche, sich bei der Landesregierung zu bewerben.
Gleich nach der Familie war für ihn die Gewerkschaft, inzwischen aber auch die Politik wichtig. Er war Mitglied der SPD und berichtet bildhaft, wie er im Wahlkampf auf die konservative Landbevölkerung traf. Er hat die SPD von der Pike auf kennengelernt, aber Beziehungen gibt es auch in der SPD nur ab einem gewissen Kader, dem er aber nicht angehörte.
Im Jahre 2003 bewarb er sich als Bürgermeister in Satow, einer kleinen Gemeinde in Mecklenburg-Vorpommern. Dort musste er jedoch feststellen, dass auch nach 14 Jahren Einheit die alten Seilschaften immer noch intakt waren, die den Wessi verhinderten.
Als er dann gerade in den Ruhestand gegangen war, bewarb er sich Parteiintern als Kandidat für den Bundestagswahlkreis.
Nicht weil ihm dabei übel mitgespielt wurde, aber weil die SPD inzwischen die Tugend, eine Arbeitnehmerpartei zu sein, verloren hatte, trat er aus der SPD aus und beginnt hier mit Bedauern und Achselzucken zu berichten, dass aus der bunten SPD inzwischen eine graue lahme Ente geworden ist, die aufgrund ihrer fehlenden Flügel nicht mal mehr vom Boden hochkommt.

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