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Der deus ex machina im Literaturvergleich. Euripides' und Mattias Brauns Medea


Der deus ex machina im Literaturvergleich. Euripides' und Mattias Brauns Medea


1. Auflage

von: Christian Ziesmer

13,99 €

Verlag: Grin Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 17.01.2019
ISBN/EAN: 9783668866867
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 15

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Beschreibungen

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,0, Universität Potsdam (Institut der Germanistik), Veranstaltung: Babarenmachen. Kulturkontakte der Gewalt in modernen Adaptionen des Medea-Mythos, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Hausarbeit wird die Neugestaltung der Schlussszene bei Braun im Bezug zum deus ex machina bei Euripides untersucht. Hierzu wird zuallererst der Begriff deus ex machina und Wandlungsprozess erklärt. Im Anschluss folgt eine kurze Einführung zur Vorgeschichte des Medea- Mythos. Folgend werden beide Werke inhaltlich zusammengefasst, wobei der Schwerpunkt auf eine ausführliche Darstellung der jeweiligen Schlussszene gesetzt wird. Die Schlussszene wird durch zu Hilfenahme der aktuellen Forschungsliteratur analysiert und abschließend die eigenen Schlussfolgerungen entwickelt.

Das Bild der barbarischen Mörderin, die vor der Tötung ihrer Kinder nicht zurückschreckte, wird eine der ersten Assoziationen sein, wenn der Name Medea fällt. Dieses Bild entstand durch den griechischen Tragödiendichter Euripides, der für einen Theaterwettkampf im Jahr 431 v. u. Z., den sogenannten Großen Dionysien, aus der Mutter Medea die Kindsmörderin transformierte. Das Bild der Kindsmörderin blieb über die Jahrhunderte erhalten, doch durchlebte das Theaterstück eine vielschichtige Metamorphose.

Eine der markantesten Stellen der euripideischen Medea ist ein göttlicher Drachenwagen, der Medea vor ihrem irdischen Schicksal rettet. Doch wurde dieses von Euripides erfundene Werkzeug, der deus ex machina, von antiken Mitstreitern kritisiert, da es die wahre Auflösung der Tragödie verhindere. Dieser Version folgend, schuf Mattias Braun im Jahr 1958 seine eigene Version der Tragödie Medea, die im Rahmen der Luisenburger Festspiele uraufgeführt wurde. Im Gegensatz zu vielen bekannten Metamorphosen der Medea veränderte Braun die inhaltliche Struktur von Euripides Medea nicht sehr stark. Doch verzichtete Braun auf die in der Antike umstrittene göttliche Einmischung in der Schlussszene.