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Der Räuber Papedönke und das Mädchen


Der Räuber Papedönke und das Mädchen

Sagen rund um Brüsewitz
1. Auflage

von: Adelheid Schwichtenberg

5,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 20.02.2021
ISBN/EAN: 9783965212992
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 92

Dieses eBook erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

Es gilt einen Schatz zu heben. Einen Sagenschatz: Wie ist es den Menschen in und um Brüsewitz in früheren Zeiten ergangen? Was hat sie bewegt? Was haben sie erlebt? Und wie haben sie Erlebtes weitererzählt? Auskunft darüber geben mündliche Nachrichten, die im Dorfkrug und beim Kirchgang ausgetauscht wurden, immer wenn sich Menschen oder die Familien trafen. Kamen Fremde ins Dorf, so wurden ihre Erzählungen begierig aufgenommen und weitererzählt. Das so Gesagte wurde zu Sagen, die über die Jahrhunderte hinweg manchmal in Vergessenheit gerieten. Dafür entstanden andere, neue Sagen.
Erfahren Sie von und erfreuen Sie sich zum Beispiel an den Geschichten vom armem Hütejungen aus Brüsewitz und dem Silberglöckchen mit dem lieblichen Ton, vom betrogenen Bleichermädchen, von der Raubburg bei Zarrentin, deren Bewohner vor allem Lübecker Kaufleute überfielen und umbrachten, vom folgenreichen Tanz vor dem Altar und von einem Gottesurteil bei Wittenburg im Jahre des Herrn 1351, das den Glauben an die Gerechtigkeit wiederhergestellt hat. Und lesen Sie vor allem vom weithin gefürchteten Räuber Papedönke, der einst Westmecklenburg bis ins Ratzeburger Land in Angst und Schrecken versetzte, ein junges Mädchen zwang, seine Frau zu werden und ihm sieben Söhne zu gebären, denen er aber gleich nach ihrer Geburt die Köpfe abschnitt.
Insgesamt 37 Sagen warten auf ihre Schatzhebung. Adelheid Schwichtenberg hat sie gesucht und gefunden, sortiert und für heutige Leserinnen und Leser neu und liebevoll nacherzählt.
Brüsewitz – der Ort der Birken
Brüsewitz - aus seiner Geschichte
Die Sagen
Das Silberglöckchen
Der Bauer als Gläubiger
Der Räuber Papedönke und das Mädchen
Das Bleichermädchen
Die Raubburg bei Zarrentin
Ein Gottesurteil zu Wittenburg
Das Riesenspielzeug
Puck, der Poltergeist
Der Glockenguss
Die tanzenden Mädchen vor dem Altar
Das Hemd des Toten
Am Sarg des Toten
Der Spökenkieker
Der Spuk in der Kirche
Die Maränen von Zarrentin
Der Gotteslohn
Der gefundene Schatz
Zwei Brüder im Duell
Der Goldschatz aus Schwerin
Der Glockendiebstahl
Die Sage von Lustig Kiekut bei Böken
Der furchtlose Müllergeselle
Der Hexenzaum
Die Hexe von Camin bei Wittenburg
Der Freischütz und sein Lehrling
Der Jäger als Freischütz
Der Musikant in der Wolfsgrube
Ewig leben
Der gottlose Ackersmann
Eine Frau wird in Stein verwandelt
Der Raub der Schlangenkrone
Der Traum vom Schatz auf der Brücke
Der Bauer und der Werwolf
Die Müllerin überlistet die Wölfe
Das versunkene Mühlen Eichsen
Der Fuchsriemen
Von den drei Kuchen
Adelheid Schwichtenberg wurde am 26. Mai 1942 in dem Dorf Kazimierek geboren. Gemeinsam mit ihren Eltern gelangte sie Ende 1948 aus Polen nach Deutschland und nach Mecklenburg, wo sie in Augustenhof bei Pinnow ein neues Zuhause fanden. Noch im selben Jahr wurde sie dort auch eingeschult und absolvierte nach der Mittelschule 1958 bis 1960 eine Lehre als Krankenpflegerin. Nach den folgenden zwei Jahren an der ABF Rostock legte sie in der Hansestadt das Abitur ab und studierte von 1963 bis 1967 an der Pädagogischen Hochschule Güstrow. Ihre berufliche Laufbahn als Lehrerin begann sie in Gadebusch, weitere Stationen waren Perleberg, Schwerin, Parchim und von 1982 bis zur Wende wieder Schwerin. Schwichtenberg unterrichtete vornehmlich Biologie und Deutsch. Zwischen Wende und Rente war sie dann für die „Deutsche Gesellschaft für Umwelterziehung“ tätig. Ihr Interesse für die heimischen Sagen hatte bereits früh ihr Pinnower Lehrer Hans Stamer geweckt, der während der Schulwandertage Geschichten „rund um den Pinnower See“ erzählte. Einige davon brachte EDITION digital unter dem Titel „Die Burg im See“ als Buch und E-Book heraus. Später holte sie Dr. Jürgen Borchardt zum Kulturverein Sagenland Mecklenburg-Vorpommern e.V., in dem sie nach wie vor aktiv ist: „Sagen sind ein bedeutendes Kulturgut unserer Heimat. Wir sollten darauf achten, dass es nicht verloren geht“, so Schwichtenberg. Ihre Sagen-Sammlung „Papedönke“, die unter edition-digital.de sowie im stationären und Online-Buchhandel sowohl als E-Book wie auch als gedruckte Ausgabe gekauft werden kann, ist die erste Veröffentlichung der in Schwerin lebenden Autorin. Adelheid Schwichtenberg ist verwitwet und hat zwei erwachsene Kinder.
Der Bauer und der Werwolf
In dem Dorfe Vietlübbe lebte vor mehr als hundert Jahren ein Bauer, der sehr beherzt und auch umsichtig war. Dieser ritt eines Tages nach der benachbarten Stadt Gadebusch, um dort mehrere Einkäufe zu machen.
Er hatte sich ziemlich lange in der Stadt aufgehalten. Es wurde schon dunkel, als er den finsteren Tannenwald erreichte, durch den ihn sein Weg führte. Und als er durch den Gadebuscher Bach ritt, der über den Weg fließt und an beiden Ufern mit dichtem Erlengebüsch und Birken bewachsen ist, wurde sein Pferd plötzlich unruhig und ängstlich und wollte nicht weiter vorwärtsgehen. Erstaunt über dies ungewohnte Benehmen des sonst gar nicht scheuen Tieres wollte er schon absteigen, um es am Zügel zu führen, als plötzlich aus dem Dickicht ein Wolf hervorsprang und wütend nach dem Pferd schnappte. Der erschrockene Bauer hatte es gar nicht nötig, das Pferd zur eiligen Flucht anzutreiben. Das Pferd lief nun so schnell es konnte, um seinem gefährlichen Feind zu entrinnen. Allein bald waren seine Kräfte erschöpft, so dass der Verfolger es wieder eingeholt hatte und gierig in die Höhe sprang, um ihm die Gurgel aufzureißen.
Da fiel dem Bauern ein, dass er seit vielen Jahren nichts mehr gehört hatte, dass es in dieser Gegend noch Wölfe im Wald gab. Es konnte also nur ein Werwolf sein, nämlich ein Mensch, der sich durch Zauberei in einen Werwolf verwandeln könne. Es ging nämlich das Gerücht im Dorfe um, sein Nachbar sei ein solcher Zauberer, der sich öfters in einen Werwolf verwandele und als solcher die benachbarten Wälder durchstreife und manche Beute nach Hause bringe. Nun hatte ihm ein kluger Mann gesagt, ein solcher Werwolf müsse augenblicklich seine Menschengestalt annehmen und könne keinen weiteren Schaden anrichten, wenn er bei seinem Taufnamen angerufen würde. Als daher der Wolf jetzt sein Pferd wieder angriff und es zu zerfleischen drohte, rief der Bauer rasch: „Bist du das, Ernst N.?“
Kaum waren diese Worte aus seinem Munde, als der Wolf sich in einen Menschen verwandelte und sein Nachbar, dessen Namen er ausgesprochen hatte, zitternd vor ihm stand und ihn flehentlich bat, er möge diese Begebenheit doch nicht erzählen, er wolle ihm auch nie wieder etwas zuleide tun, auch den Schaden, den das Pferd durch seine Bisse erlitten hat, wolle er ersetzen. Der Bauer gab ihm das Versprechen des Schweigens, aber erst nachdem der Nachbar gelobt hatte, sich nie wieder in einen Werwolf zu verwandeln, was er wohl auch gehalten haben wird. Denn danach ist in dieser Gegend nie wieder ein Werwolf aufgetaucht, jedenfalls hat niemand wieder etwas von einem Werwolf gehört.
Der Ort Vietlübbe wird erstmals 1230 als Fitelube erwähnt. Der Name kommt aus dem slawischen und bedeutet „Ort der Familie Vitolub“ oder „Ort des Vitelub, des Gewinnliebenden“.
Eine besondere Sehenswürdigkeit in diesem Ort ist die spätromanische Kirche aus dem zwölften Jahrhundert

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