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Die fingierte Mündlichkeit.


Die fingierte Mündlichkeit. "Der Brenner und der Liebe Gott". Eine Übersetzungsanalyse


1. Auflage

von: Vera Calia

15,99 €

Verlag: Grin Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 26.02.2020
ISBN/EAN: 9783346120465
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 30

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Beschreibungen

Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 30 cum laude, Università degli Studi di Torino, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit einiger Zeit steht das Spannungsverhältnis zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit im sprachwissenschaftlichen Bereich sowie in zunehmend übersetzungsbezogenen Studien im Vordergrund. Dabei belegen die Erfindung der Massenkommunikation, des Internets und auf die anschließende Verbreitung immer neuer Kommunikationsformen wie E-Mail, SMS und Chat zweifellos eine ausschlaggebende Rolle. Schwitalla und Tittula zufolge (2009) seien diese neuen Kommunikationsmittel für das „Fallen“ der konventionellen Grenzen zwischen dem Gesprochenen und dem Geschriebenen zuständig und hätten zu einer Intensivierung der Verschränkung dieser zwei Dimensionen beigetragen. Daraus ergibt sich eine immer stärkere Aufwertung der gesprochenen Sprache, die sich heutzutage fast in allen Lebensbereichen abzeichnet und zu erheblichen Veränderungen auch in den traditionellen Kommunikationsformen führt.
Einer von diesen Bereichen stellt der literarische Bereich dar, in dem sich immer mehr Autoren mit der gesprochenen Sprache beschäftigen. Groesch (1985) spricht dabei von „Fingierte Mündlichkeit“.
Im Besonderen bezeichnet der Begriff den dosierten und stilbezogenen Rückgriff in literarischen Texten auf Merkmale, die auf die gesprochensprachliche Dimension beschränkt und daher in der Schriftsprache nicht vorkommend sind. Um die Atmosphäre einer typisch mündlichen Kommunikation zu kreieren, muss der Autor für eine besonders geschickte Sortierung markierter Elemente und ihre Distribution im Text sorgen. Denn es handelt sich bei den literarischen Texten um medial und konzeptionell schriftliche, d.h. „an eine geradezu typische Distanz-Situation gebundene“ Äußerungsformen (Nicklaus, 2015).
Einer der Autoren, die heutzutage am besten diese neue Tendenz vertreten, ist der Österreicher Wolf Haas. Bei seiner Brenner-Reihe spielt die Sprache eine sehr entscheidende Rolle und wird sogar zum Protagonisten des ganzen Werkes.