Details

Die Schrecken der Prärie


Die Schrecken der Prärie


1. Auflage

von: Berndt-Olov terFehn

2,99 €

Verlag: Betts & Atterberry
Format: PDF
Veröffentl.: 19.03.2023
ISBN/EAN: 9783961273249
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 211

Dieses eBook erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

Wie war es vor über hundertfünfzig Jahren im Westen der USA, als die Wölfe noch die Herren der Prärie waren und die Farmer einen harten, erbarmungslosen und oft verzweifelten Kampf gegen sie führen mussten.
Als der Richard Shane und seine Familie nach dem Westen Amerikas aufbrechen, um dort ein Stück Neuland zu erwerben um eine Farm aufzubauen, muss Sohn Harry wegen der Wölfe von seinem geliebten Schäferhund Tip Abschied nehmen. Es heißt, dass Schäferhunde die Wölfe anlocken und mir ihnen laufen. Dennoch gibt es ein Wiedersehen der beiden. Lange Zeit sind sie danach unzertrennliche Gefährten im Kampf gegen die Wölfe , bis ein Ereignis eintritt, das die bösen Vermutungen zu bestätigen scheint. Gibt es noch eine Rettung für Harrys Freund?
Diese Erzählung aus der Siedlungszeit Amerikas hat alle Qualitäten, die man von einem spannenden Tier- und Abenteuerbuch erwarten kann.

Berndt-Olov terFehn ist das Pseudonym eines norddeutschen Schriftstellers, der viele Jahre als Steuermann, Erster Offizier und Kapitän zur See gefahren ist.
Der große Planwagen rollte die erste lange Steigung der Prärie westlich der Stadt Salado hinauf und gelangte auf die Kuppe der sanften Anhöhe. Noch auf diese Entfernung war Tips Bellen zu hören. Sie hatten die Hündin beim Schmied zurückgelassen.
Harry, der Junge, saß hinten im Wagen, schloss die Augen und stopfte sich die Finger in die Ohren, um Tip nicht mehr zu hören, die mit ihm zusammen weiterziehen wollte. Nun, da er nichts mehr hörte, versuchte er ruhig zu überlegen. Es musste doch etwas geben, das er sagen oder tun konnte, um den Hund zurückzubekommen.
Nach Westen hin lag die große, leicht gewellte Ebene vor ihnen. In der Morgenstille wirkte sie durch die Bodenwellen wie ein riesiges Meer. Etwa eine halbe Tagesreise entfernt, deutete frisches Grün in einer Senke die Vegetation an den Ufern eines Flusses an, den sie überqueren mussten. Dahinter, aber viel weiter entfernt als eine ganze Tagesreise, ragten steile Berge auf, deren Gipfel mit Schnee bedeckt waren; in den tieferen Schluchten wuchsen niedrige Fichten, Kiefern und Espen.
Harry sah dies alles, aber ohne jedes Interesse, denn er war in seinen Gedanken ganz mit dem Kampf um Tip beschäftigt.
Ruhig saß sein Vater vorn auf dem Sitz unter der Plane des großen Wagens. Er fuhr nach Westen und blickte über die gelblichgrüne Prärie hin; die Zügel und die Peitsche lagen schlaff in seinen großen, abgearbeiteten Händen.
Bis jetzt war Richard Shane ein fröhlicher Mann gewesen, der lachte, Scherze machte und die Fliegen von den kräftigen Kruppen von Babe und Jim, den beiden Pferden, vertrieb, während er sie von Zeit zu Zeit aufmunterte. Auf der ganzen Fahrt von ihrer kleinen Farm in Ohio, die sie verkauft hatten, war er stets der gleiche geblieben. Nun jedoch achtete er nicht mehr auf die Fliegen oder auf den Schritt der Pferde. Stumpf und regungslos saß er da, wie ein Mann, der ein Schuldbewusstsein zu verbergen sucht. Er tat einen tiefen Atemzug, entschlossen, sich von seinen Gedanken nicht unterkriegen zu lassen, und sagte: „Ich glaube, unsere neue Heimat liegt genau auf dieser Seite der Hügel.“ Er deutete mit der Peitsche auf eine Reihe von Bodenerhebungen, die den Bergen vorgelagert waren.
Weder der Junge noch seine Mutter schienen die Worte des Vaters zu verstehen. Die kleine Stadt Salado versank nun hinter der Anhöhe.
„Als Tip noch klein war, hast du mir versprochen, sie würde mir gehören“, sagte nun der Junge. „Und jetzt hast du sie dem Schmied gegeben, nur weil er gesagt hat, sie würde Wölfe anlocken.“
Harry kroch nach vorn in den Wagen. Er war ein hochaufgeschossener Junge, der aber noch etwas in die Breite gehen musste; es war ihm anzusehen, dass er eines Tages stählerne Muskeln haben würde, vielleicht so starke wie sein Vater.
Mit noch etwas größerer Aufsässigkeit in der Stimme rief er nun: „Tip würde auch die Wölfe verjagen, Pa.“
Er wartete. Als er von seinem Vater keine Antwort erhielt, unternahm er den letzten Versuch, sich für seinen Hund einzusetzen. „Darf ich nicht zurücklaufen und Tip holen?“
Der Vater schüttelte den Kopf, ohne sich nach seinem Jungen umzusehen. „Es ist schon so, wie der Schmied sagt. Sie würde gleich mit einem Wolfsrudel mitlaufen.“
„Das würde sie nicht tun“, erwiderte Harry mit Nachdruck. „Ich kenne sie, Pa. Ich habe sie doch von klein an aufgezogen.“
Ellen Shane, seine Mutter, seufzte auf. Sie saß in einem Schaukelstuhl, den sie mitgenommen hatten, gleich hinter dem Querbrett, auf dem der Vater hockte, und hielt ihre Hände im Schoß gefaltet.
In der unheimlichen Stille, die sie umgab, knarrten die Räder, und die schweren Ketten klirrten. Als sollte es sie auf ewig verfolgen, war immer noch das Bellen des Hundes zu hören, den der Schmied bei sich auf dem Hof angebunden hatte.
„Werde ich denn Tip niemals wiedersehen, Pa?“
Zornig wandte sich der Farmer um. „Denk an das, was ich dir gleich beim Aufbruch gesagt habe: du kommst jetzt in indianisches Gebiet, und indianische Kinder beklagen sich niemals, was auch geschehen mag.“
„Es würde Harry aber doch nichts schaden, wenn er wusste, dass er Tip immer sehen und mit ihr Zusammensein kann, wenn wir zum Einkäufen in die Stadt kommen“, warf die Mutter nun ein.
Der Vater schüttelte seinen großen, dunklen Kopf. „Du hast noch nicht recht verstanden, Ellen. Ich . . .“ Plötzlich befasste er sich sehr geschäftig mit seinen Pferden.
„Pa! Der Mann wird doch ..er wird doch Tip nicht erschießen?“
Der Farmer räusperte sich. „Wenn wir erst einmal die Farm in Gang gebracht haben, die Ernten hereinkommen und damit auch Geld, kannst du ein eigenes Pony bekommen.“
„Aber du hast mir doch versprochen, dass Tip mir gehört.“
„Richard“, mischte sich Ellen ein, „quäl den Jungen nicht länger. Der Schmied wird doch Tip nicht erschießen?“ Sie beugte sich erregt vor, als könnte sie so etwas nicht glauben.
„Der Mann weiß hier Bescheid“, murmelte der Vater. „Es war ja nicht falsch, den Rat eines Mannes anzunehmen, wenn man sich in einem ganz neuen Land befindet.“
„Du hast ihm doch nicht etwa erlaubt - Tip umzubringen?“ Die Stimme der Mutter war voller Empörung und unterdrückter Anklage.
Richard senkte den Kopf. „Ich habe ihm fünfzig Cents gegeben.“ Seine Stimme klang verzweifelt und entschlossen. „Aber wollt ihr mich jetzt endlich in Ruhe lassen? Ich habe es ja nur zu unserem Besten getan.“
„Pa!“ Harry starrte seinen Vater entsetzt an, er konnte es nicht fassen. Dann wandte er sich um und kroch in den hinteren Teil des Wagens zurück. Dort streckte er sich auf dem Bett aus, das über den Säcken mit Futtermitteln und Saatgut stand. Er war zornig und fühlte sich verletzt, dass der Vater das Töten des Hundes veranlasst hatte, ohne ihn erst ins Vertrauen zu ziehen und sich mit ihm zu beraten. Tip war doch immerhin sein Hund!
Er ließ den linken Arm vom Bett herabhängen, und dabei berührten seine Fingerspitzen den großen Krug mit Zuckerrohrsirup, den seine Mutter dort verstaut hatte. Nichts mochte Tip lieber als diesen Sirup, dachte er verbittert.
Seine Hand spielte mit dem Holzstöpsel, während seine Gedanken nun mit etwas ganz anderem beschäftigt waren. Vielleicht würde Tip sich losreißen, wenn sie etwas röche, das sie so sehr liebte. Ein leichter Wind wehte in Richtung auf die Stadt über die Prärie.
Der Stöpsel saß zwar sehr fest, aber mit der Zeit gelang es Harry, ihn herauszuziehen.
Vielleicht würde sich Tip auch ohnedies losreißen, und der verschüttete Sirup könnte ihr helfen, leichter ihre Spuren zu finden.
Er kippte den Krug um. Er rutschte ihm aus der Hand, und er hörte das träge Gluckern, während der zähe Sirup herausfloss. Dann bereute er es und versuchte mit seiner vom Sirup verklebten Hand, den Krug wieder aufzurichten, aber in diesem Augenblick zwängte sich seine Mutter zu ihm nach hinten durch. Er merkte es daran, dass der Schaukelstuhl knarrte; das tat er immer, wenn sich jemand aus ihm erhob. Harry hörte Mutters Rock rascheln, als sie sich an Kisten, Fässern und Möbelstücken vorbeidrängte.
„Du darfst nicht so traurig sein, mein Junge.“ Sie berührte seine Schulter.
Er hatte versucht, mit einem Finger seiner linken Hand den Sirupkrug zu schließen, um das Abfließen zu verhindern oder es doch auf ein dünnes Sickern herabzumindern.
Molly, die Kuh, die hinter dem Wagen ging, senkte den Kopf zum Boden und leckte im Gehen etwas von dem Sirup auf. Er tropfte also bereits durch die Bodenbretter des Wagens.
„Vater hätte Tip nicht zurückgelassen, wenn er eine Möglichkeit gesehen hätte, es anders zu machen“, flüsterte ihm die Mutter zu und klopfte ihm zärtlich auf die Schulter.
Harry hatte jetzt den Mittelfinger im Hals des Kruges und fühlte, wie das Fließen nachließ.
Nun hörten die beiden den Vater sagen: „Ich muss ihn abhärten, wenn wir jetzt in den Westen kommen. Es ist ein hartes Land.“
Ellen streichelte das hellbraune Haar des Jungen. Harry ähnelte seiner Mutter; sein Haar war fast das gleiche wie das ihre, und er hatte die gleichen zutraulichen, blauen Augen.
Richard war ganz anders. In seinen Farmerstiefeln mit den niedrigen Absätzen, wie man sie in Ohio trug, war er ein fast riesiger Mann. Sein Haar war glatt und schwarz wie Ebenholz, und die gleiche Farbe hatte auch sein Schnurrbart, der ihm lang auf beiden Seiten der Oberlippe herunterhing. Die Sonne hatte sein breites Gesicht mit den kraftvollen Zügen so gebräunt, dass es wie aus Bronze geschmiedet schien. Es war ein Gesicht, dem man seinen unbeugsamen Willen ansah, Reichtum aus dem Ackerbau zu schlagen.
Er hob seine mächtigen Schultern an und zog die warme Frühlingsluft tief in seine Lungen ein. Seine Hände beschäftigten sich nun mit den Zügeln und der Peitsche. Es waren starke Hände, die danach verlangten, die Arbeit auf seinem großen Stück Land anzupacken.
„Dies ganze Land - es ist mein!“ Sein großer Kopf nickte dazu wie zur Bestätigung. Dreihundertzwanzig Morgen fruchtbares Ackerland - und alles mein!“
Ellen ließ Harry wieder allein und kehrte in den vorderen Teil des Wagens zurück. Dort blieb sie hinter Richard stehen, eine Hand auf seiner Schulter. Schließlich fragte sie:
„Wann werden wir unsere neue Heimstatt sehen können?“
„Erst eine Weile nachdem wir den Weißen Fluss überquert haben, der da vor uns liegt. Der Rechtsanwalt hat gesagt, die Farm liege etwa eine halbe Tagesreise von der Furt entfernt.“
Harry war auf dem Bett liegengeblieben; sein linker Arm hing noch immer herab, und sein Mittelfinger steckte weiterhin im Hals des Kruges.
„Tip wird das riechen können“, sagte er zu sich.
Plötzlich rief sein Vater aufgeregt: „Da ist der Fluss. Dort drüben rechts sehe ich, wie die Sonne sich auf dem Wasser spiegelt!“
Harry blickte hinten zum Wagen hinaus. Dann fiel ihm wieder Tip ein, und es beschlich ihn ein Gefühl der Schuld, nicht mehr für sie unternommen zu haben. Er schaute auf die in der Ferne sich verlierenden Wagenspuren. Die Stadt vermochte er in dem welligen Gelände nicht mehr zu sehen.
Bei dem Gedanken, dass sie nun den Fluss überqueren würden, packte ihn die Angst. War erst einmal der Fluss überschritten, würde Tip sie vielleicht niemals wiederfinden. Er kroch neben den Verschlag mit den Hühnern, von wo aus er sich, ohne bemerkt zu werden, zu Boden gleiten lassen konnte.
„Wenn ich jetzt laufe“, sagte er zu sich, „komme ich vielleicht noch hin, bevor der Schmied Gelegenheit hatte, Tip zu erschießen.“
Die Pferde trabten nun, vom Gewicht des Wagens gedrängt, den sanften Hang hinab. Auch trieb sie der Eifer des Vaters an. Jetzt sah auch Harry, wie das Sonnenlicht auf dem seichten Wasser vor ihnen glitzerte.
Plötzlich wandte sich seine Mutter zu ihm um und sah ihn an.
„Du bleibst besser im Wagen“, sagte sie. „Wir überqueren gleich den Fluss.“
„Harry, du hältst die Kuh am langen Strick“, rief der Vater, „damit du ihr etwas Spielraum geben kannst, falls das nötig sein sollte.“
Harry beugte sich von seinem hohen Platz auf dem Verschlag mit den Hühnern hinab und packte den Strick der Kuh. Sie näherte sich mit schwerfälligen Schritten dem Wagen, als er am Strick zog und mit ihr sprach.
Der Weiße Fluss würde sich aller Wahrscheinlichkeit nach mit dem Ohio daheim im Osten nicht vergleichen lassen. Einmal war Harry mit seinem Vater am Fluss gewesen. Große Schaufeldampfer waren auf dem Ohio gefahren, Schiffe mit hohen Schornsteinen, aus denen schwarzer Qualm hervorquoll. Er war nicht so sicher, wie es hier mit Schiffen sein würde. Wahrscheinlich würden sie eher wie die kleinen Kähne sein, die am Ufer des Ohio entlang von Männern mit Stangen vorwärts gestoßen wurden. Nun blickte er gespannt nach vorn. Das Wasser glänzte, aber es waren keine Boote zu sehen. Vom anderen Ufer erhob sich träge ein weißer Reiher auf weit gespreizten Flügeln in die Luft. Weiter nach Norden schlug ein Schwarm Enten das Wasser mit den Flügeln, bis sie sich schließlich in die Luft erhoben.
Die Pferde planschten im Wasser am Ufer, und Harry packte den Strick der Kuh fester. Molly zögerte und watete dann ins flache Wasser. Es stieg ihr nur bis zum Bauch.
Der Wagen gelangte ans andere Ufer und blieb unter kanadischen Pappeln stehen.
„Such etwas Brennholz und mach ein Feuer“, befahl der Vater. „Mutter wird uns etwas zu essen kochen, bevor wir weiterziehen.“
Harry versuchte, zu kauen und zu schlucken, aber das Essen blieb ihm im Halse stecken, denn er musste an Tip denken. Er würgte und hätte sich fast übergeben.
„Schluck’s nur ’runter und nimm dich zusammen“, sagte sein Vater. „Ich habe noch niemals ein solches Theater wegen eines blöden Hundes gesehen.“
Harry zwang nur mühsam das Essen hinunter.
Bald ging die Fahrt weiter.
Sie gelangten in eine Senke und über weitere Bodenwellen der Prärie. Harry beobachtete, wie die Sonne sich den schneebedeckten Gipfeln zuneigte.
„Dort ist die Farm!“ brüllte Richard und deutete mit seiner Peitsche nach vorn. „Da ist mein neues Land!“
Er trieb das Gespann zu einem raschen Trab auf das ebene, tiefliegende Land an, auf dem einige baufällige Gebäude standen.
Das Wohnhaus war niedrig und bestand nur aus dem Erdgeschoss. Es war aus Graswasen erbaut und hatte ein Pultdach, ebenfalls mit Graswasen bedeckt. In der Mitte war die Tür, links und rechts je ein kleines Fenster.
Die Glut des Sonnenuntergangs tauchte den Himmel in Rot und Gold. Aber dieses Licht zeigte keine weitere menschliche Ansiedlung.
Sie kamen nun näher, und Richard rief: „Das ist bestimmt die Farm. Der Anwalt sagte, am Gatter zum Pferch hänge ein Schild mit dem Namen Smith. Das sind die Leute, denen die Farm früher gehörte. Da ist ja auch das Schild.“
Im Hof brachte er den Planwagen zum Stehen und sprang zu Boden. Seine Blicke schweiften über die Prärie hin. Vor ihm breitete sich sanft gewellt das Land aus, so weit das Auge nach Norden, Süden und nach Westen bis zu den felsigen, bewaldeten Vorbergen reichte. Er sagte: „Uns gehört es genau bis zu den Vorbergen, und wenn wir wollen, können wir auch alle Berge, die dahinterliegen, noch nehmen.“
Er rannte am Haus vorbei zum nächstgelegenen Feld und griff mit beiden Händen in die Erde. Es war fruchtbare Erde, auf die ein Mann stolz sein konnte. Er starrte diese fette Erde an wie ein Mann, der Gold gefunden hat.
„Der beste Boden, den ich jemals gesehen habe“, rief er. Er zerkrümelte die Erdbrocken zwischen seinen großen Händen und ließ sie wieder zu Boden rieseln.
„Würdest du mir bitte herunterhelfen, Richard?“ bat die Mutter.
Der Vater wandte sich um, lief auf seine Frau zu, stürzte dann plötzlich an ihr vorbei und riss das kleine Namensschild vom Gatter. „Jetzt gehört alles mir! Dreihundertzwanzig Morgen. Die frucht-barste ..."
Dann fiel ihm seine Frau wieder ein, und er eilte auf sie zu. Er hob sie von dem hohen Rad herab, als wäre sie ein kleines Mädchen.
„Hättest du etwas dagegen, wenn ich mir mein Haus einmal ansehe?“
Richard sah den energischen Zug um ihren Mund. Er nahm ihren Arm. „Ich werde dich begleiten und es dir zeigen, wie es sich gehört. Es ist ja im Augenblick noch nicht weit her damit. Aber bei diesem Boden wird schon bald ein prächtiges Haus hier stehen.“
Sie ging ein wenig vor ihm her, als wollte sie das Schlimmste rasch hinter sich haben.
Richard stieß seiner Frau die Tür auf. Etwas flog heraus. Es war wie ein Vogel, aber Harry erkannte am Flug, dass es eine kleine Fledermaus war.
Seine Mutter duckte sich und ging hinein. „Noch mehr Fledermäuse“, rief sie.
Richard lachte auf und schlug mit seiner breiten Hand nach einer Fledermaus.

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