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Die Transformation des Faches Sozialkunde zu Politik und Wirtschaft in Hessen: Ein Ergebnis erfolgreicher neoliberaler Strategien?


Die Transformation des Faches Sozialkunde zu Politik und Wirtschaft in Hessen: Ein Ergebnis erfolgreicher neoliberaler Strategien?


1. Auflage

von: Sven Zalac

18,00 €

Verlag: diplom.de
Format: PDF
Veröffentl.: 10.03.2014
ISBN/EAN: 9783842835115
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 85

Dieses eBook erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

Einleitung:
1. Einleitung - die inhaltliche Gegenstandsdefinition dieser Arbeit:
‘Die hessischen Lehrpläne für ‚Politik und Wirtschaft‘ von 2002 [haben sich] (insbesondere die für die Gymnasien) dem Zeitgeist geöffnet und den globalen Paradigmenwechsel mit vollzogen, der die Freiheit der Märkte zum obersten Richtwert macht’ (Steffens & Widmaier 2008, S. 4). So sehen es zumindest Steffens und Widmaier in ihren einleitenden Worten zu einem Band, der sich mit der Ökonomisierung der politischen Bildung an allgemeinbildenden Schulen beschäftigt. Sie beziehen sich dabei auf die Einführung der neuen Lehrpläne 2002, welche die Änderung des Fachs Sozialkunde zu Politik und Wirtschaft inhaltlich in Kraft gesetzt hat.
Auf diese Transformation des Schulfachs beziehe ich mich im Rahmen dieser Arbeit. Dabei werde ich überprüfen, ob sich, wie von Steffens und Widmaier beschrieben, ein Paradigmenwechsel überhaupt in den Lehrplänen nieder-geschlagen hat und ob eventuell Interessengruppen, die für ein bestimmtes Marktmodell stehen, diesen Wechsel im Dienste von Eigeninteressen forciert haben.
Da im Rahmen von bildungspolitischen Entscheidungsfindungen die Zahl der Akteure nahezu unüberschaubar ist (vgl. Hepp 2011, S. 6), werde ich meine Betrachtungen unter folgenden Prämissen eingrenzen. Ich werde eine exemplarische Strategie, die nachweislich von relevanten Interessengruppen zur Zielrealisierung genutzt wird, auf ihren Einfluss untersuchen, den Sachzwang.
Ich werde überprüfen, ob die neoliberale Strategie des Sachzwangs gezielt dazu eingesetzt wurde, um Einfluss auf die Gestaltung der Lehrpläne des Fachs Politik und Wirtschaft in Hessen zu nehmen, und ob so erfolgreich marktliberale Ziele umgesetzt wurden.
Zur Begründung: Die eingangs zitierte oberste Priorisierung der Märkte weckt unwillkürlich Assoziationen zu Vorgängen der Deregulierung, Privatisierung und Liberalisierung. Prozesse, die in der öffentlichen Diskussion mit Schlagwörtern wie Abbau des Sozialstaates, mehr Markt, weniger Staat oder Ich-AG begleitet wurden. Diese meist sehr undifferenziert verwendeten und emotional stark aufgeladenen Begrifflichkeiten, werden unter Globalisierungsprozessen und ihren negativen Auswirkungen subsumiert. Ich möchte im Rahmen dieser wissen-schaftlichen Hausarbeit untersuchen, inwiefern sich diese Entwicklungen auf die Lehrpläne ausgewirkt haben, und zwar an dem ganz konkreten Beispiel der Umwandlung des Fachs Sozialkunde zu Politik und Wirtschaft in Hessen. [...]
Einleitung:
1. Einleitung - die inhaltliche Gegenstandsdefinition dieser Arbeit:
‘Die hessischen Lehrpläne für ‚Politik und Wirtschaft‘ von 2002 [haben sich] (insbesondere die für die Gymnasien) dem Zeitgeist geöffnet und den globalen Paradigmenwechsel mit vollzogen, der die Freiheit der Märkte zum obersten Richtwert macht’ (Steffens & Widmaier ...
Inhaltsverzeichnis:
1.|Einleitung – die inhaltliche Gegenstandsdefinition dieser Arbeit| 3
2.|Die Strategie des Sachzwangs als Mittel zur Durchsetzung von (neo-)liberalen Eigeninteressen|5
2.1.|Neoliberalismus – eine Abgrenzung im Kontext dieser Arbeit| 6
2.2.|Der ‘Homo oeconomicus’| 8
2.3.|Der Sachzwang – ein systemisches Instrument|10
3.|Die Initialzündung zur Transformation des Fachs Sozialkunde zu Politik und Wirtschaft in Hessen|13
3.1.|Die öffentliche Diskussion im Vorfeld der Umwandlung| S. 14
3.1.1.|Interessenlage auf Unternehmerseite – Memorandum der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände|15
3.1.2.|Schulfach Ökonomie – das Memorandum des Deutschen Aktieninstituts|18
3.1.3.|Positionspapier der Deutschen Vereinigung für politische Bildung|21
3.1.4.|Stellungnahme der Lehrerverbände – das Memorandum ‘Ökonomische Grundbildung ist Teil der Allgemeinbildung’|22
3.1.5.|Erstes Ergebnis der öffentlichen Auseinandersetzung – die gemeinsame Stellungnahme der Interessenverbände|24
3.1.6.|Position der Ständigen Konferenz der Kultusminister|27
3.1.7.|Zusammenfassendes erstes Zwischenfazit|28
3.2.|Erfolge der Interessenparteien – die Beschlüsse der Ständigen Konferenz der Kultusminister|31
4.|Sozialkunde vs. Politik und Wirtschaft – eine Gegenüberstellung|34
4.1.|Die Rahmenpläne für Sozialkunde und Gemeinschaftskunde (1995)|35
4.2.|Der Lehrplan Sozialkunde (2002)|38
4.3.|Zusammenfassung der Veränderungen zwischen Rahmenplan und Lehrplan|40
5.|Der Ausbau ökonomischer Bildung aus didaktischer Perspektive|44
5.1.|Der mündige (Wirtschafts-)Bürger – Argumente der Befürworter|46
5.1.1.|Die wirtschaftswissenschaftliche Methode als Erweiterung des sozialwissenschaftlichen Instrumentariums|46
5.1.2.|Mangelnde Berücksichtigung ökonomischer Inhalte|48
5.1.3.|Defizitäre Lehrerausbildung|51
5.1.4.|Positiveffekte der Kosten/Nutzen-Verhaltenstheorie– normative Begründungen für einen Ausbau wirtschaftswissenschaftlicher Denkschemata|53
5.2.|Das entmündigte Wirtschaftssubjekt – Argumente der Vertreter klassischer politischer Bildung|55
5.2.1.|Die praktische Undurchführbarkeit des ‘Disziplinismus’|55
5.2.2.|Unangemessene quantitative Forderungen der Wirtschaft(sdidaktiker)|58
5.2.3.|Integrative Multiperspektivität als notwendige Voraussetzung zur Erschließung der Lebenswelt|60
5.2.4.|Die Eindimensionalität der Verhaltenstheorie und deren Unvereinbarkeit mit dem Beutelsbacher Konsens|63
6.|Resümee|67
|Bibliografie|74
|Anhang|82

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