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Ein Turmmodell der östlichen Han-Dynastie als Mingqi. Semantik und bautechnische Elemente


Ein Turmmodell der östlichen Han-Dynastie als Mingqi. Semantik und bautechnische Elemente


1. Auflage

von: Rastagar Ahmad Ilyas Munir

13,99 €

Verlag: Grin Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 18.11.2019
ISBN/EAN: 9783346065490
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 21

Dieses eBook erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

Akademische Arbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1,3, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Institut für Kunstgeschichte Ostasiens), Sprache: Deutsch, Abstract: Von allen Han-zeitlichen Mingqi in Form von Turmmodellen sind es vor allem die Funde aus Fucheng in Hebei, die besondere Aufmerksamkeit verdienen. Dies liegt darin begründet, dass sich diese Turmmodelle von anderen modellhaften Nachbildungen dieser nun nicht mehr erhaltenen Bauten in ihrer enormen Größe unterscheiden. Da diese Objektgruppe in der deutschsprachigen Sekundärliteratur bislang nur im Rahmen von Katalogtexten oder in kurzen Erwähnungen, jedoch nicht in Form von eigens dieser Objektgruppe gewidmeten Arbeiten bearbeitet wurden, versucht der Autor hiermit, diese Lücke etwas zu schließen.

In dieser Arbeit konzentriert sich der Autor auf einen 2,16 Meter hohen Wachturm aus glasierter Irdenware aus dem Hebei Institute of Archaeology. Er datiert in die östliche Han-Dynastie (25-220 n. Chr.) und ist das bislang höchste Turmmodell. 1990 wurde er in Sangzhuang, Fucheng, in Hebei in einem mehrräumigen Ziegelsteingrab entdeckt. Das Grab ist in der Ortschaft als "Maulbeerhaus" bekannt und verläuft von Westen nach Osten. Dieses Exemplar gehört zur Gruppe der Modelltürme mit Mezzaninen, welche nur in Hebei gefunden wurden. Ziel dieser Arbeit ist, die einzelnen bautechnischen und gestalterischen Elemente des Turmmodells zu analysieren, um schließlich dessen Semantik und dessen Funktion im Grab eruieren zu können.

Beim Übergang von der westlichen zur östlichen Han-Dynastie fand ein Wandel in der Thematik der Mingqi statt. Während in der ersteren bevorzugt anthropomorphe Figuren bei häuslichen Tätigkeiten oder Festen abgebildet wurden, verlagerte sich in der östlichen Han-Zeit, wohl bedingt durch das Aufkommen der Shi-Klasse des Feudalwesens , die Thematik hin zu Bauwerken. So wurden vor allem inmitten von Metropolregionen, wie in Henan, Hebei oder auch in Shanxi, Modelle größerer Architekturkomplexe produziert. Diese gaben nun konkrete und vertraute Orte wieder, was der zu dieser Zeit als Staatsideologie aufblühende Konfuzianismus forderte. Diese magische Imitation der realen Welt schaffte Orientierung im unbekannten Jenseits. Innerhalb der Architekturdarstellungen verdienen die Modelle von Türmen (lou) besondere Aufmerksamkeit. Diese geben neben den späteren Pagoden den einzigen Gebäudetyp innerhalb der chinesischen Architektur mit vertikaler Ausrichtung wieder, waren doch im chinesischen Formenreichtum horizontale Bauten von geringer Höhe vorherrschend.

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