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Kulturen der Sorge


Beschreibungen

Mediale Darstellungen und öffentliche Debatten setzen Demenz meist mit Verlust der Persönlichkeit gleich. Dieser Band zeigt das Gegenteil: Menschen mit Demenz sind selbstverantwortlich handelnde Persönlichkeiten, und sie haben eine Stimme, die gehört werden sollte. Was berichten sie über ihre Erfahrungen und Gefühle? Wie deuten, gestalten und organisieren sie ihren Alltag? Aber auch: Wie reagiert das Umfeld? Welche Netzwerke der Selbsthilfe und Sorge bilden sich infolge einer Demenzdiagnose? Die Beiträger plädieren für eine kulturwissenschaftliche Demenzforschung und erkunden Dimensionen von Demenz mit der Absicht, Lebenslagen von Betroffenen, ihren Angehörigen und ihrer Umgebung zu verbessern.
Inhalt Vorwort Kulturen der Sorge - bei Demenz: Kulturwissenschaftliche Gesichtspunkte 9 Preface Cultures of Care - Facing Dementia: Cultural Studies Perspectives 23 I. Kulturen der Sorge Sorge bei Demenz 39 Andreas Kruse "Sorge" - Kulturwissenschaftliche Annäherungen an einen schillernden Begriff 69 Eberhard Wolff "Fremdes" Alter - Ausgrenzungen, Selbstsorge, Sorge 79 Christine Matter Doing Age in Other Ways - Formen "anderen Alterns": Weitere Facetten der Verwirklichung des Alterns 99 Klaus R. Schroeter Sorge für hochbetagte Menschen in einer Kultur des Anti-Aging: Sozialethische Herausforderungen. Ambivalenz des Alters 127 Heinz Rüegger Das Schicksal Demenz und Hiobs Botschaft 153 Ralph Kunz The Alzheimerization of Growing Old in America 163 Renée L. Beard II. Lebensweltliche Arrangements bei Demenz On Heroes, Alzheimer's, and Fallacies of Care: Stories of Utopia and Commitment 177 Annette Leibing "Das ganze Kreative einbringen" - Unterstützer/innenkreise zur Stärkung der Sorgestrukturen für Menschen mit Demenz 195 Andrea Newerla "Gute Praxis" als Ausweg? Zum Verhältnis von familialer Demenzsorge und Expert/innenrat 217 Heinrich Grebe Viel Sorge, aber auch Glück und Gelingen: Zur Diversität von Erfahrungen der Angehörigen von Demenzkranken 235 Esther Gajek Allein leben mit Alzheimer - Aufrechterhaltung und Verhandlung von Autonomie in einer Sorgefiguration 259 Nina Wolf, Yelena Wysling "Gott, was kommt jetzt daher?" Wie sich ältere Frauen in prekären Lebenslagen um ihre Zukunft sorgen 283 Irene Götz, Petra Schweiger Arbeit an der Grauzone - Sorgebeziehungen zwischen einem Gedächtnistraining und dessen Nutzer/innen 313 Cordula Endter Wie eignen sich Menschen mit demen­ziellen Erkrankungen neue Pflegetechniken an? Selektive Türschließtechniken zwischen humanistischer Theorie und ökonomisierter Praxis in der Demenz­pflege 333 Mone Spindler III. Mediale Repräsentationen von Demenz Forget, Forgot, Forgotten? Cultural Constructions of Dementia in Janet Hepburn's Care Home Novel Flee, Fly, Flown (2013) 361 Ulla Kriebernegg "Keine Erfahrung haben mit dem Auseinanderfallen" - Funktionen der bi-perspektivischen Erzählung von Demenz in Ulrike Draesners "Ichs Heimweg macht alles alleine" (2006) 385 Susanne K. Christ Eiserne Ladies und alternde Cowboys im Sonnenuntergang: Ethische Aspekte der Darstellung von Demenz im zeitgenössischen Spielfilm 403 Mark Schweda Figurationsprozesse und Balancen der Demenzpflege in populären Narrationen 423 Dirk H. Medebach Reflexionen der Sorge: Demenz in privaten Tagebüchern 447 Malte Völk IV. Gesellschaft und Zivilgesellschaft: Who cares? Demenzbarometer Schweiz - Vorstellungen, Einstellungen und Erfahrungen zu Altern und Demenz in der Bevölkerung 461 Hans Rudolf Schelling Wohlfahrtspluralismus und Subsidiarität in modernen Gesellschaften: Grundlagen für neue Antworten auf die Frage: Who cares? 479 Thomas Klie The Dementia-Friendly Community 493 Reimer Gronemeyer Wahrhaftige Sorge oder künstlicher Umgang mit demenziell veränderten Bürgerinnen und Bürgern 511 Peter Wißmann 24-Stundenpflege: Wenn sich europäische Wohlfahrtsstaaten globale Dienstboten halten 527 Marianne Egger de Campo Exploring Relational Citizenship at the Intersection of Creativity and Dementia 543 Pia Kontos, Alisa Grigorovich, Alexis P. Kontos, Karen-Lee Miller Autorinnen und Autoren 561
Harm-Peer Zimmermann ist Professor am Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft der Universität Zürich.

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