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Phraseolexeme im Unterricht Spanisch als Fremdsprache. Linguistische Überlegungen mit Blick auf Lernende mit deutscher Muttersprache


Phraseolexeme im Unterricht Spanisch als Fremdsprache. Linguistische Überlegungen mit Blick auf Lernende mit deutscher Muttersprache


1. Auflage

von: Doreen Walter

15,99 €

Verlag: Grin Verlag
Format: EPUB, PDF
Veröffentl.: 19.01.2005
ISBN/EAN: 9783638340205
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 22

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Beschreibungen

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Didaktik - Spanisch, Note: 1,5, Universität Leipzig (Institut für Romanistik), Veranstaltung: Ausgewählte Probleme der spanischen Grammatik, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit wollen wir uns linguistischen Überlegungen zuwenden, die für die Vermittlung von Phraseolexemen im Unterricht Spanisch als Fremdsprache relevant sind. Phraseolexeme gehören in den Bereich der Phraseologie, die eine Teildisziplin der Sprachwissenschaft darstellt und sich im Allgemeinen mit Phraseologismen auseinandersetzt, d.h. mit festen Wortverbindungen (polylexikalischen Einheiten) einer Sprache. Phraseolexeme gelten dabei als Phraseologismen im engeren Sinne und bilden den Kernbereich des phraseologischen Bestandes. Als Beispiele könnten u.A. genannt werden: tener la mosca detras de la oreja (die Fliege hinter dem Ohr haben = misstrauisch sein) oder meter la pata (die Pfote hineinstecken = ins Fettnäpfchen treten). Ihr wohl wichtigstes Merkmal ist die Idiomatizität, die die Abweichung der phraseologischen Bedeutung von der freien Bedeutung eines Phraseologismus (Bphras ¹ Bf) beschreibt, d.h. die wendungsexterne und wendungsinterne Bedeutung der Bestandteile stimmt nicht überein (vgl. Fleischer 1997, 30ff.).

Phraseolexeme gehören zu den sogenannten sprachlichen Universalien, d.h. sie sind Bestandteil jeder natürlichen Sprache und finden sowohl im mündlichen als auch im schriftlichen Sprachgebrauch häufig Anwendung. In der Sprachwissenschaft und insbesondere in der Sprachdidaktik wurden die Phraseolexeme jedoch bezüglich ihrer Behandlung im Fremdsprachenunterricht lange Zeit sehr stiefmütterlich behandelt2, und es bestehen in dieser Hinsicht noch immer konträre Meinungen. Einerseits wird behauptet, Phraseolexeme seien Randerscheinungen, die für die Verständigung nicht unmittelbar notwendig sind. Andererseits wird die Ansicht vertreten, dass sie für die Kommunikation unverzichtbar und ein wichtiger Maßstab für die Kompetenz in der Fremdsprache sind.

Unserer Meinung nach bereichern Phraseolexeme den Wortschatz erheblich; man könnte sie aus lexikalischer Sicht als das „Salz in der Suppe“ bezeichnen. Sie werden auch als „ein Qualitätsmerkmal der Sprachbeherrschung“ (Ulbricht 1989, 98) angesehen, und da Sprachbeherrschung bzw. sprachliche Kompetenz im Fremdsprachenerwerb das eigentliche Lernziel verkörpert, sollten Phraseolexeme im Fremdsprachenunterricht nicht unberücksichtigt bleiben. Ob sie für die Kommunikation unverzichtbar sind, vermögen wir nicht zu sagen; in jedem Fall aber üben sie eine unterstützende Funktion in Bezug auf Verstehensprozesse in der Fremdsprache aus.