Cover

Ulli Olvedi

Das Stille Qi Gong nach Meister Zhi-Chang Li

Innere Übungen zur Stärkung der Lebensenergie

Knaur e-books

Inhaltsübersicht

Über Ulli Olvedi

Ulli Olvedi ist diplomierte Qi Gong-Lehrerin und ausgebildet in Atemarbeit, buddhistischer Psychologie und buddhistisch-tantrischer Energiearbeit. Auf dieser Basis entwickelte sie die »Integrale Energiearbeit« für westliche Menschen, die sie auch in Kursen und Workshops unterrichtet. Sie war außerdem als Dokumentarfilmautorin und Wissenschaftsjournalistin tätig und schreibt heute überwiegend Romane.

Über dieses Buch

Was ist »Stilles Qi Gong«?

Im »Stillen Qi Gong« arbeitet man vor allem mit dem Atem. Durch die Atemübungen und die lenkende Kraft des nach innen gerichteten Geistes wird die Lebensenergie Qi durch die subtilen Bahnen des Körpers gelenkt. Diese Übungen sind Tausende von Jahre alt und bilden die meditative Urform der chinesischen Energiearbeit.

 

Was bewirkt »Stilles Qi Gong«?

Auflösung von Blockaden und Spannungen

Harmonisierung aller Körperfunktionen

Stärkung des Immunsystems und der Selbstheilungskräfte

Linderung chronischer Leiden

Wachheit und geistige Fitness

Innere Ruhe und Kraft aus der Mitte

Impressum

Copyright © 2011 der eBook-Ausgabe by Knaur eBook

Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt

Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Covergestaltung: ZERO Werbeagentur, München

Coverabbildung: FinePic®, München

ISBN 978-3-426-41144-5

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Fußnoten

1

Chinesische Termini sind im Glossar, S. 307ff., erläutert.

Endnoten

1

Namkhai Norbu: Dzog Chen – Der ursprüngliche Zustand, S. 22.

2

Ebenda, S. 21.

3

»Kleiner Kreislauf« und »Pflege des Qi«.

4

Siehe 3. Kapitel, »Die drei Schätze«.

5

Chang Po-Tuan: Das Geheimnis des Goldenen Elixiers. Der Autor war ein Gelehrter des 11. Jahrhunderts und der Begründer der »Südlichen Schule der Vollkommenen Weisheit«.

6

Ebenda, S. 23.

7

Frank E. Manuel: A Portrait of Isaac Newton, zitiert in Morris Berman: Die Wiederverzauberung der Welt, S. 105.

8

Jeremy Hayward: Die Erforschung der Innenwelt, S. 45.

9

Fritjof Capra in Marilyn Ferguson: Die sanfte Verschwörung, S. 167.

10

Jean Gebser: Ursprung und Gegenwart, Bd. 1, S. 89.

11

C. G. Jung in Der Mensch und seine Symbole, S. 94.

12

Jean Gebser: Ursprung und Gegenwart, Bd. 2, S. 417.

13

Maturana/Varela: Der Baum der Erkenntnis, S. 20.

14

Francisco Varela: Kognitionswissenschaft – Kognitionstechnik, S. 15.

15

Morris Berman: Die Wiederverzauberung der Welt, S. 82.

16

Jeremy Hayward, Die Erforschung der Innenwelt, S. 19.

17

Ebenda, S. 22.

18

Siehe C. G. Jungs Kommentar zu Richard Wilhelms Übersetzung von Das Geheimnis der Goldenen Blüte.

19

Dazu gehörten auch die Kampfkünste (Wushu).

20

Eva Wong: Cultivating Stillness, S. 20.

21

Chang Po-tuan: Das Geheimnis des Goldenen Elixiers, »Fünfzig Verse zum Zerstreuen der Zweifel«, Vers 42, S. 185.

22

Thomas Ots: Stiller Körper – Lauter Leib – Aufstieg und Untergang der jungen chinesischen Heilbewegung Kranich-qigong, Dissertation, Universität Hamburg, 1990.

23

Ebenda.

24

Ots beschreibt den kleinen, aber wesentlichen Unterschied, der darin besteht, dass in der früheren Form ein am Steißbein befestigtes, schwingendes Pendel visualisiert wurde; diese Vorstellung aktivierte offenbar die spontanen Bewegungen und wurde deshalb in der zweiten Version abgeändert. Die Anweisung lautete nun, man möge sich ein unbewegtes, nach unten ziehendes Pendel vorstellen. Damit versiegten zwar die unerwünschten spontanen Bewegungen, doch zugleich nahm auch das Interesse der Bevölkerung an Qi Gong zusehends ab. Ots schreibt: »Als ich im November 1989 anlässlich der Gründungskonferenz der World Scientific Association of Medical Qigong … den Beijinger Ditan-Park aufsuchte, waren die hunderte von Kranich-Anhängern, die dort in den Jahren zuvor geübt hatten, nicht mehr zu sehen. Wo zuvor mehrere Gruppen in unterschiedlichen Teilen des Parkes Kranich-Qi-Gong geübt hatten, existierte nur noch eine kleine Gruppe von zehn Übenden … Wo in früheren Jahren aus Leibeskräften gebrüllt worden war, durchbrach nun kein – auch noch so leiser – Laut diese von mir als sehr bedrückend und unangenehm empfundene Stille.«

25

David Eisenberg: Chinesische Medizin – Begegnungen mit Qi, S. 149.

26

»Hua-Yin-Magazin für chinesische Naturheilkunde«, S. 38.

27

Lu Haixing: The Thirty-six Effective and Responsive Introductory Approaches to the Supreme Dao.

28

Ebenda, S. 131.

29

John Blofeld: Der Taoismus, S. 70.

30

Ebenda.

31

Eine Übersetzung ins Englische ist: Eva Wong: Cultivating Stillness.

32

»Bei dieser Übung wird beim Ausatmen ein bestimmter Laut ausgestoßen, der jeweils einem der Funktionskreise zugeordnet ist und für den die jeweilige Mundstellung genau vorgeschrieben ist. Außerdem geht das Ausstoßen dieser Laute mit ganzkörperlichen Bewegungen und gezielter Konzentration einher. Dadurch werden leichte Vibrationen im gesamten Körper hervorgerufen, welche die entsprechenden Leitbahnen und Funktionskreise beeinflussen.« Aus Ute Engelhardt: »Therapeutische Anwendungsmöglichkeiten des Qigong«, in Chinesische Medizin, 5. Jahrg., Heft 3, 9/1990, S. 58.

33

John Blofeld: Der Taoismus, S. 27.

34

Ots, S. 44.

35

Eva Wing: Cultivating Stillness, S. xxii.

36

Chang Po-Tuan: Das Geheimnis des Goldenen Elixiers, S. 108.

37

Ted J. Kaptchuk: Das große Buch der chinesischen Medizin, S. 55, 56.

38

Ren Mai (vertikal in der Körpermitte vorn) und Du Mai (vertikal in der Körpermitte hinten) sind die beiden Hauptkanäle, durch die das Qi im »Kleinen Kreislauf« fließt.

39

Huai-Chin Nan: Tao & Longevity, S. 93.

40

Ebenda, S. 92.

41

Ted. J. Kaptchuk: Das große Buch der chinesischen Medizin, S. 57.

42

Eva Wong: Cultivating Stillness, S. 69.

43

Ebenda, S. 72.

44

Ebenda, S. 5.

45

Ebenda, S. 7.

46

Nach John Blofeld: Der Taoismus.

47

Chang Po-Tuan: Das Geheimnis des Goldenen Elixiers, S. 82.

48

Ebenda, S. 8.

49

Ebenda, S. 86.

50

Ebenda, S. 90.

51

Eva Wong: Cultivating Stillness, S. 48.

52

Ebenda, S. 63.

53

Cheng-tao Ke, zitiert in Alan Watts: Zen-Buddhismus.

54

Chang Po-Tuan: Das Geheimnis des Goldenen Elixiers, S. 67.

55

Die allgemein übliche, aber unzutreffende Bezeichnung ist: »Fünf Elemente«.

56

Eva Wong: Cultivating Stillness, S. xvii.

57

Laozi (Laotse): Daodejing (Taoteking): »Das Buch vom Sinn und Leben«, Vers 42.

58

David Eisenberg: Chinesische Medizin, S. 36.

59

John Blofeld: Der Taoismus, S. 24.

60

Ted. J. Kaptchuk: Das große Buch der chinesischen Medizin, S. 145.

61

Kaye Hoffmann/Franz Redl: Tao-Tanz.

62

Lu Haixing: »The Thirty-six Effective and Responsive Introductory Approaches to the Supreme Dao.«

63

Richard Wilhelm, C. G. Jung: Das Geheimnis der Goldenen Blüte, S. 130f.

64

Lu K’uan Yü: Geheimnisse der chinesischen Meditation, S. 240 (»Lebensstrom« und »Prana« bezeichnen hier Qi).

65

Huai-Chin Nan: Tao & Longevity, S. 37.

66

Ebenda, S. 48.

67

Ebenda, S. 41.

68

Ebenda, S. 49. Māra, der »Zerstörer«, eigentlich die Verkörperung des Todes, symbolisiert im Buddhismus die den Menschen überwältigenden Leidenschaften.

69

Ebenda, S. 54.

70

Ebenda, S. 55.

71

Ebenda, S. 55.

72

Ebenda, S. 78.

73

Richard Wilhelm, C. G. Jung: Das Geheimnis der Goldenen Blüte, S. 104.

74

Hua Yin. Magazin für chinesische Naturheilkunde, LAM Verlag, Saarlouis, 1/90, S. 36.

75

Ebenda, S. 38.

76

Ebenda, S. 38.

77

Thomas Ots: Stiller Körper – Lauter Leib, S. 93.

78

Ebenda, S. 93.

79

Hua Yin, 1/90, S. 35.

80

David Eisenberg: Chinesische Medizin – Begegnungen mit Qi, S. 219.

81

Hua Yin, 1/90, S. 38.

82

Yves Requena: Qi Gong, S. 331.

83

David Eisenberg: Chinesische Medizin – Begegnungen mit Qi, S. 232.

84

Ebenda, S. 248.

85

G. R. S. Mead: Die Lehre vom feinstofflichen Körper in der westlichen Tradition, S. 27.

86

Ebenda, S. 29.

87

Ebenda, S. 104.

88

Ebenda, S. 113.

89

W. H. Tenhaeff: Außergewöhnliche Heilkräfte, S. 21.

90

Für Körperbehinderte wurde zur Arbeit am Computer ein Infrarotempfänger entwickelt, der den Blick als Strahl interpretiert und damit die manuelle Berührung der Tasten ersetzt.

91

Ebermuth Rudolph: Die geheimnisvollen Ärzte.

92

Wilhelm Reich: Die Entdeckung des Orgons, S. 328f.

93

Alexander Lowen: Bio-Energetik, S. 5.

94

Ebenda, S. 5.

95

Ebenda, S. 33.

96

Ebenda, S. 52.

97

Ebenda, S. 26.

98

David Boadella: Biosynthese-Therapie. Die drei Formen der Panzerung sind: 1. »viszerale Panzerung« (Zusammenbruch bzw. Dysfunktion der Peristaltik und/oder der Atmung); 2. »Muskel- und Gewebepanzerung« (Hypotonus – Schwäche, Mangel an energetischer Ladung bzw. Hypertonus – Verspanntheit, energetische Überladung; Störungen der Flüssigkeitsverteilung im Gewebe); 3. »Gehirnpanzerung« (Störungen der zerebrospinalen Rhythmen, des transzephalen Stroms, des Sehvermögens und Augenkontakts, Tendenz zu zwanghaftem und schizophrenem Denken).

99

Boadella in John Rowan/Windy Dryden: Neue Entwicklungen der Psychotherapie, S. 171.

100

Edward M. Podvoll: The Seduction of Madness, S. 178.

101

Ostrander/Schröder: Psi, S. 323.

102

Janine Fontaine: Heilung beginnt im Unsichtbaren, S. 16.

103

Ebenda, S. 26.

104

Ebenda, S. 61.

105

Ebenda, S. 135–137.

106

Ebenda, S. 167–168.

107

Barbara Ann Brennan: Licht-Arbeit, S. 79.

108

Rupert Sheldrake: Das Gedächtnis der Natur, S. 106.

109

Barbara Ann Brennan: Licht-Arbeit, S. 86.

110

Ebenda, S. 286.

111

Ebenda, S. 283–285.

112

Ebenda, S. 448.

113

Ebenda, S. 292–293.

114

Nach Meister Zhi-Chang Li.

115

Siehe auch »Erläuterungen zum buddhistischen Qi Gong«, S. 258ff.

116

Alexander Lowen: Bioenergetik als Körpertherapie.

117

Z.B. Klara Wolf: Integrale Atemschulung.

118

Z.B. Dr. med. T. Nakamura: Das große Buch vom richtigen Atmen.

119

Die Möglichkeit, mit therapeutischer Hilfe an diesen Voraussetzungen zu arbeiten, ist ein Vorteil, den wir gegenüber den chinesischen Gepflogenheiten haben. Meister Zhi-Chang Li sagt dazu: »In China ist es so: Wer die Übungen machen kann, macht sie; wer sie nicht machen kann, lässt sie.«

120

Eine zusätzliche Version der Körperatmung beschreibt Choa Kok Sui in Durch kosmische Energie heilen, wobei »Prāna-Atmung« als Körperatmung und »Prāna« als Qi aufzufassen ist:

»Durch Konzentration auf die Sohlen-Chakras werden diese bis zu einem gewissen Grad aktiviert. Die gleichzeitige Prāna-Atmung erleichtert die Aufnahme von energetisierendem Boden-Prāna, das für die Heilung des sichtbaren physischen Körpers, beispielsweise bei Wunden und Knochenbrüchen, wirksamer zu sein scheint als Luftprana.« (S. 95)

Choa Kok Sui ist ein philippinischer Heiler, der als seinen wichtigsten Lehrer den chinesischen Qi-Gong-Meister Mei Ling nennt. In seiner Darstellung der Körperatmung gibt er die Anweisung zur Bauchatmung mit Atemanhalten – eine weniger wirkungsvolle Art der Körperatmung.

121

Diese »Größenangabe« zitierte Meister Li als Anregung, die sein buddhistischer Meister gegeben hat und die als Orientierung, nicht aber als absoluter Wert zu betrachten ist.

122

Richard Wilhelm/C. G. Jung: Das Geheimnis der Goldenen Blüte, S. 93f.

123

Dies ist die Lokalisierung, die Meister Li vorgenommen hat. Es gibt auch andere Versionen.

124

Eva-Wong: Cultivating Stillness, S. xxi.

125

Chang Po-Tuan: Das Geheimnis des Goldenen Elixiers, S. 185. Die »gelbe Frau« wird auch »die Erdmutter in der Mitte« genannt (»weil sie Yin und Yang harmonisieren und die Vier Formen vereinen kann«, S. 148).

126

Ebenda, S. 176.

127

Jolan Chang: Das Tao der Liebe, S. 54.

128

John Blofeld: Der Taoismus, S. 212.

129

Ebenda, S. 213.

130

Da Liu: Tao der Gesundheit und Lebensfreude, S. 169. Der Autor zitiert eine von Chiao Pi Chen empfohlene Übung zur Bewahrung des Jing, die viel Ähnlichkeit mit dem Großen Kreislauf hat.

131

Keith Dowman: Die Meister der Mahamudra, S. 262.

132

Ebenda, S. 262f.

133

Ebenda, S. 263.

134

Eva Wong: Cultivating Stillness, S. 114.

135

Dr. med. Stephen T. Chang: Das Handbuch ganzheitlicher Selbstheilung, S. 25.

136

Ebenda, S. 97.

137

Mantak Chia: Tao Yoga der heilenden Liebe, S. 33.

138

Herbert V. Guenther: Tantra als Lebensanschauung, S. 104f.

139

Eva Wong: Cultivating Stillness, S. 42f.

140

Mantak Chia: Tao Yoga der heilenden Liebe, S. 34.

141

Margo Anand: Tantra oder die Kunst der sexuellen Ekstase.

142

Dr. med. Stephen T. Chang: Das Handbuch ganzheitlicher Selbstheilung, S. 101.

143

Die Frage danach, welche Therapieform »die beste« sei, wird immer wieder gestellt. Sie ist so gar nicht zu beantworten. An erster Stelle steht die Person des Therapeuten, ihre Integrität, ihr Maß an Mitgefühl, ihr Einfühlungsvermögen, ihre geistige Klarheit. An zweiter Stelle stehen die Methoden, die ihr zur Verfügung stehen, und die Geschicklichkeit, mit der sie diese einsetzt.

Ein Therapeut, der über mehrere Techniken verfügt, wird weniger eingeengt sein. Die passende Technik sollte sich nicht nur nach dem Erscheinungsbild der Störung, sondern auch – oder noch mehr – nach der Persönlichkeit des Klienten richten.

144

Yves Requena bemerkt in Gi Gong. Das geheime Übungssystem für Lebenskraft und Langlebigkeit: »Auch in den Schriften der Maya Südamerikas findet man das Interesse, die Menstruation zu verkürzen oder zu stoppen. Das Training besteht darin, sich während der Monatsblutung auf den Rücken zu legen, dann die Hüften hochzuheben. Schenkel und Gesäßbacken sind dabei angehoben und werden von den Händen gestützt, die Ellenbogen ruhen auf dem Boden. Gleichzeitig atmet die Frau stark ein und zieht den Anus zusammen.« S. 358.

145

In der Hirschübung für den Mann wird der erste Teil ersetzt durch das Reiben der Hoden.

146

Thomas Cleary: Das Tao der weisen Frauen, S. 10.

147

Ebenda, S. 8f.

148

Ebenda, S. 55.

149

Ebenda, S. 57.

150

Ebenda, S. 157.

151

Ebenda, S. 158.

152

Ebenda, S. 158.

153

Zitiert in Peter Gang: Das Tantra der verborgenen Vereinigung, S. 34f.

154

Chang Po-tuan: Das Geheimnis des Goldenen Elixiers, S. 174.

155

Ebenda, S. 178.

156

Z.B. »Die sechs Übungen des Eisenhemd-Chi Kung« in Mantak Chia: Tao Yoga. Eisenhemd Chi Kung.

157

Eisenberg: Chinesische Medizin, S. 155ff.

158

Lu Haixing: »The Thirty-six Approaches …«

159

Diese Übungen wurden von Lu Haixing vorgestellt.

160

Aus Longchen Rabjams Schriften über Dzogpa Chenpo, in Tulku Tondrup Rinpoche: Buddha Mind.

161

Chinesische Versionen des grundlegenden tibetischen »Energie-Yoga«-Textes »Die Sechs Yogas des Naropa« wurden in Hongkong und Taiwan aufgefunden; siehe Garma C. C. Chang: The Six Yogas of Naropa, 1963.

162

Namkhai Norbu: Dream Yoga and the Practice of Natural Light, S. 34.

163

Ebenda, S. 87.

164

Garma C. C. Chang: The Six Yogas of Naropa, S. 75. Die zentralen Übungen der Sechs Yogas des Naropa sind nach Tashi Namgyal Folgende:

1. Unterweisungen im Yoga der Hitze oder Tummo-Yoga – Die Grundlage des Pfades

2. Die Unterweisungen im Yoga des Illusionskörpers – Die Stütze des Pfades

3. Unterweisungen im Traum-Yoga – Der Maßstab des Pfades

4. Unterweisungen im Licht-Yoga – Die Essenz des Pfades

5. Unterweisungen im Bardo-Yoga – Das, was auf dem Pfade angetroffen wird

6. Unterweisung im Yoga der Transformation – Das Herz des Pfades

165

Diese Geschichte erzählte Meister Zhi-Chang Li.

166

Peter Gang (Hrsg.): Das Tantra der verborgenen Vereinigung, S. 42f.

167

Ebenda, S. 43.

168

»Mantra« bedeutet »symbolische Worte«

169

Tathagata bedeutet »der Soseiende«, der Erleuchtete.

170

Lama Sherab Gyaltsen Amipa: Geistesschulung im tibetischen Buddhismus, S. 134f.

171

Diese Übung hat Ähnlichkeit mit der vorbereiteten »Tsadul«-Übung des tibetischen »Yantra der Vereinigung von Sonne und Mond« nach Namkhai Norbu, in der jedoch nur die Art des Atmens ohne Hinweis auf die Energiebahnen im Körper beschrieben wird (Namkhai Norbu, »Yantra Yoga«).

172

Garma C. C. Chang: The Six Yogas of Naropa, S. 124.

173

Ebenda, S. 61.

174

Die von Geshe Rabten beschriebene Art der Vasen-Atmung unterscheidet sich in einigen Details von anderen Darstellungen. Die drei Kanäle werden z.B. zunächst als unten offen visualisiert; erst im Verlauf der Übung werden die Verbindungsstücke zwischen den Kanälen imaginativ »eingebaut«.

175

Geshe Rabten: »Auf dem Weg zur geistigen Freude«, in Tibet und Buddhismus, S. 15 und S. 18.

176

Namkhai Norbu: Dzog Chen – Der ursprüngliche Zustand, S. 21f.

177

»Dampf« steht in diesem Text für gereinigtes Qi.

178

Cultivating Stillness, übers. und komment. von Eva Wong, S. xvii–xviii.

179

Ebenda, S. xviii.

180

Ebenda, S. viii.

181

Ebenda, S. xii.

182

»Das Kultivieren der Stille« (Cultivating Stillness) ist ein Text des taoistischen Kanons und Teil der esoterischen Tradition, die man als Innere Alchimie bezeichnet, und gilt als eine der apokryphen Schriften des Laotse. Niedergeschrieben wurde er wahrscheinlich um 300–200 v.Chr. Die verschiedenen Kommentare, die dazu verfasst wurden, verteilen sich über die folgenden Jahrhunderte bis ins 19. Jahrhundert.

183

Ebenda, S. xxvi.

184

Ebenda, S. 31.

185

Ebenda, S. 31.

186

Ebenda, S. 31.

187

Sādhana ist die Bezeichnung für die vollständige Form einer tantrischen Meditation.

188

Dharmadhātu bedeutet wörtlich »Bereich der Lehre«; hier ist der innere, rein geistige Raum gemeint, in dem die Phänomene entstehen und vergehen.

189

Tulku Urgyen: Repeating the Words of the Buddha, S. 80ff.

190

Lama Thubten Yeshe: Wege zur Glückseligkeit, S. 123f.

191

Garma C. C. Chang: The Six Yogas of Naropa, S. 14.

192

Lu K’uan Yü: Geheimnisse der chinesischen Meditation, S. 264.

193

Das Geheimnis der Goldenen Blüte, übersetzt und erläutert von Richard Wilhelm, mit einem europäischen Kommentar von C. G. Jung, S. 4.

194

Ebenda, C. G. Jung, Vorrede zur 2. Auflage, S. VIII.

195

Jeremy Hayward: Die Erforschung der Innenwelt, S. 296.

196

Carma C. C. Chang: The Six Yogas of Naropa, S. 15.

Garma C. C. Chang lässt in seiner Einführung einige Skrupel deutlich werden: »Der Übersetzer, von Sorge erfüllt, dass diese wichtigen Lehren in ihrem Mutterland unter der Tyrannei des Kommunismus verloren gehen könnten, hat mit der Tradition gebrochen, indem er diese bisher ›unter strenger Geheimhaltung‹ bewahrten Dokumente in englischer Übersetzung veröffentlichte, in der Hoffnung, dass sie sich für Sucher der Wahrheit als nützlich erweisen mögen.« S. 15.

197

Namkhai Norbu: Dzogchen, S. 22.

198

»Contemplative Psychotherapy« wurde von dem tibetischen Meister Chögyam Trungpa kreiert; diese Disziplin wird am Naropa Institute in Boulder, Colorado, gelehrt. Siehe auch: Wit: Kontemplative Psychotherapie.

199

Jeffrey M. Fortuna: »Playing With Illusion«, in Naropa Institute Journal of Psychology, Vol. 3, 1983, S. 84.

200

Ebenda, S. 84ff.

201

Ein junger tibetischer Lehrmeister, Dzigar Kongtrul Rinpoche, der in den USA lebt und lehrt, zitiert eine typische asiatische Variante des Problems: »In Hindu-Filmen werden oft Sadhus [heilige Männer mit paranormalen Kräften] dargestellt, die sehr beeindruckend auftreten und sehr überlegen und ausgeglichen wirken. Doch wehe, wenn jemand etwas sagt oder tut, was ihnen nicht passt – dann verfluchen sie den armen Kerl! Diese Sadhus verfügen tatsächlich auch heute noch über besondere Energien, doch wenn diese Kräfte von einem egobesetzten Geist verwaltet werden, können sie außerordentlich gefährlich werden.«

202

Siehe Chögyam Trungpa: Spirituellen Materialismus durchschneiden, Theseus, Zürich, 1991.

203

Tai Situpa, the Twelfth: Relative World – Ultimate Mind, S. 57ff.

204

Chögyam Trungpa: Feuer trinken, Erde atmen, S. 56–57.

205

Lu Haixing: The Thirty-six Approaches to the Supreme Dao, S. 26.

206

Chögyam Trungpa: Das Buch vom meditativen Leben.

207

Edward M. Podvoll: The Seduction of Madness, S. 212.

208

Ebenda, S. 224.

209

Rocky Mountain Dharma Center, Colorado, USA.

210

Das Gedicht wurde ursprünglich in englischer Sprache verfasst:

Kami Shrine RMDC

Calm residence of white dressed Amaterasu
Where heaven-Qi and earth-Qi
Are celebrating their sacred intercourse –
I’m a part of their feast

Because I’m so lonely
I’m free to fall in love 108 times a minute
Being so lonely
Sets me free to dwell on the throne of female dignity
Nothing prevents me from being the universe
Condensed in this flesh and bone
Beyond all territories my life can unfold
With galactical thunderstorms of bitter-sweet passion
HEY HO

The gaze of a curious squirrel
Brings tears to my eyes

Vorwort

von Meister Zhi-Chang Li

Qi Gong ist das Kleinod des chinesischen kulturellen Erbes. Es beruht auf der uralten chinesischen Tradition der zentralen Pflege und Kultivierung von Körper und Geist und beinhaltet ein hochdifferenziertes Wissen um die »Kernkraft« des Lebens und um die Art und Weise, wie wir diese allesdurchdringende Kraft aktivieren, trainieren und nähren können.

Unsere Welt, unser Leben sind heute ernsthaft bedroht. Die Vorteile der westlichen Wissenschaft sind zugleich ihre Nachteile. Es ist ein großes Wissen entstanden, wie wir die äußeren Dinge manipulieren können, aber diese Fähigkeit hat uns immer weiter von der Natur entfernt und richtet sich oft unwissentlich gegen die Gesetzmäßigkeiten der subtileren Ebenen des Lebens.

Gemäß der chinesischen Medizin nimmt die essenzielle Lebensenergie ab dem neunzehnten Lebensjahr kontinuierlich ab. Schädliche Umweltbedingungen und eine ungesunde Lebensführung beschleunigen diesen Abbau, der sich in nachlassenden Kräften, Anfälligkeit für physische und psychische Krankheiten und raschem körperlichem Verschleiß äußert. Die Qi-Gong-Praxis hingegen stärkt und nährt die Lebensenergie und verhilft uns zu einem gesunden, langen Leben in einer guten, lebensbejahenden geistigen Verfassung. Die Entscheidung für Qi Gong bedeutet, dass wir die Verantwortung für unser Schicksal selbst übernehmen und lernen, mit der Natur anstatt gegen sie zu leben.

Heute praktizieren sechzig Millionen Menschen in China Qi Gong, und außerhalb Chinas gibt es weltweit bereits mehrere Millionen Qi-Gong-Anhänger. Die Verbreitung des Qi Gong kann weitreichende Konsequenzen für jeden Einzelnen und für die gesamte Umwelt haben. Menschen, die ihre Lebenskraft kultivieren, entwickeln ein natürliches Verständnis dafür, was lebensfeindlich und was lebensfreundlich ist. Die menschliche Gesellschaft ist Teil des Kosmos; Qi Gong ist der Weg, um den verborgenen Code der Natur zu entdecken und das Geheimnis des Lebens unmittelbar zu erfahren.

Es ist mein großer Wunsch, dass auch die Wissenschaft sich für Qi Gong öffnen möge. Die gesamte Einstellung zur Zielsetzung und Vorgehensweise der Naturwissenschaften könnte dadurch positiv beeinflusst werden. Qi Gong ist im tiefsten Sinne eine »Wissenschaft vom Leben« – ein Wissen, das mit Weisheit verbunden ist.

Ich hoffe, dass dieses Buch zur Verbreitung des wahren Qi Gong beitragen wird, so dass viele Menschen dadurch inspiriert werden, ihre eigenen, unendlich reichen Ressourcen zu aktivieren und dem näherzukommen, was in unserer kostbaren menschlichen Existenz an Erfüllung angelegt ist.

Einführung Zum Verständnis der »Inneren Kunst« des Qi Gong

»Der Mensch lebt inmitten von Qi, und Qi erfüllt den Menschen. Angefangen bei Himmel und Erde bis zu den zehntausend Wesen braucht alles das Qi, um zu leben.«

Huang Di Nei Jing

Begegnung mit einem neuen alten Weg

Als ich in meinem ersten Qi-Gong-Seminar bei dem chinesischen Meister Zhi-Chang Li zum ersten Mal mit dieser stillen Energiearbeit der chinesischen Tradition in Berührung kam, war es wie eine Wiederbegegnung. Einerseits erschien mir diese Arbeit sehr vertraut, andererseits hatte sie jedoch auch den Zauber des ganz Neuen und Frischen. Und es war eine Ergänzung, nach der ich lange gesucht hatte, ohne zu ahnen, dass ich sie in der – mir eher fremden – chinesischen Tradition finden würde.

Das Stille Qi Gong oder Yi Qi Gong ist eine innere Methode, mit der wir das Qi, die Lebensenergie, die allen physischen und psychischen Funktionen zugrunde liegt, aktivieren, nähren und in einer ausgeglichenen Weise in unserem Körper verteilen können. Das wichtigste Mittel dabei ist die Vorstellung. Der Verlauf und die Bewegung des Qi unterliegen bestimmten Gesetzmäßigkeiten, die man dabei natürlich berücksichtigen muss. Die Vorstellung dieser bestimmten Verläufe und Bewegungen aktiviert das Qi und fördert so die Gesundheit von Körper und Geist.

In zwanzig Jahren buddhistischer Meditationspraxis (zuerst Zen, dann tibetische Formen) und ebenso langer Erfahrung mit der Atemtherapie hatte ich einiges über das Zusammenspiel von Körper und Geist gelernt, wobei ich die Einseitigkeit des mens sana in corpore sano eher umzukehren geneigt war und der Gesunderhaltung des Geistes die unbedingte Priorität zusprach.

Eine Bemerkung in einem Buch des tibetischen Meditationsmeisters Namkhai Norbu erschütterte jedoch diese Überzeugung:

Der Geist beeinflusst sowohl Körper als auch Energie und hängt gleichzeitig vom Zustand beider ab … Es ist sehr wichtig, die gegenseitige Abhängigkeit von Geist und Energie zu verstehen … Es gibt Fälle, in denen es nicht möglich ist, den Geist durch Meditation zur Ruhe zu bringen. Dann wird es notwendig, Bewegungen und Atmungen des Yantra Yoga auszuführen, um die Energie wieder zu kontrollieren.[1]

»Energie« – war dies der Mittler zwischen Körper und Geist? Und gab es diesseits der unzugänglichen Hoheitsgebiete von Schamanen, Geistheilern und Höhlen-Yogis einen methodischen Zugang zu dieser Energie?

Fragen bei meinen tibetischen Lehrern nach solchen Energie-Übungen führten nicht weit. Ich wurde belehrt, dass Methoden des Tsa Lung (»Energie-Yoga«) zwar in den tibetisch-buddhistischen Traditionslinien existieren, innerhalb der meditativen Schulungswege jedoch nur nach einer langen und gründlichen Vorbereitung vermittelt werden; im anderen Fall sei ihre Anwendung viel zu gefährlich. Immer wieder stieß ich in der tibetisch-buddhistischen Literatur auf Hinweise auf diese Methoden, aber stets nur in theoretischer Form. Erst seit kurzem beginnen tibetische Lehrmeister den Zugang zur tibetischen »Meditation subtiler Kanäle und Energien« zusehends zu öffnen.

Als ich eines Tages die Ankündigung eines Qi-Gong-Seminars las, hatte ich kaum eine Vorstellung davon, was Qi Gong beinhaltet, außer, dass es wohl so etwas Ähnliches sei wie Taijiquan[1]. Trotzdem meldete ich mich – völlig gegen alle meine Gewohnheiten – ohne nachzudenken für dieses Seminar an. Schon bei meinen ersten Versuchen mit dieser klassischen Energiearbeit kam ich zu der Überzeugung, etwas gefunden zu haben, das eine gewaltige Lücke füllte. Es war zunächst der Aspekt der Heilmöglichkeiten auf der körperlichen Ebene, der mich besonders beeindruckte. Ein Leben mit den allzu vielen Verpflichtungen einer alleinstehenden Mutter begann zunehmend seinen Tribut zu fordern – meine vitale Energie nahm rapide ab.

Meiner buddhistischen Ausbildung gemäß war ich immer davon ausgegangen, dass der Geist über dem Körper steht. Wenn ich es also nicht fertigbrachte, meinen Geist zu einem besseren Herrn und Meister meines Körpers zu machen, so war das eben mein Fehler! Inzwischen ist mir jedoch klargeworden, dass eine heimliche, aber katastrophale Körperverachtung in dieser Haltung liegt, die ich nur mit Einschränkungen dem Buddhismus anlasten möchte. In meinem Fall ist sie auf dem Boden einer extrem körperfeindlichen christlichen Erziehung gewachsen. Der tibetische Buddhismus, in dem ich später meinen geistigen Weg fand, wurde traditionell hauptsächlich in Klöstern praktiziert. Vielleicht ist dies der Grund, weshalb im tibetischen Energie-Yoga die Verbindung zur körperlichen Ebene so wenig Gewicht hat im Verhältnis zur Verbindung mit der geistigen Ebene.

Namkhai Norbu, ein Meister der Nyingma-Traditionslinie, wendet sich hingegen ausdrücklich gegen solche Einseitigkeit:

Wir haben einen sehr empfindlichen materiellen Körper mit vielerlei Bedürfnissen, die wir beachten müssen. Wenn wir Hunger haben, müssen wir essen, wenn wir müde sind, müssen wir uns ausruhen usw. Tun wir das nicht, können daraus ernsthafte gesundheitliche Probleme entstehen, denn die Grenzen unseres Körpers sind konkret. Die (buddhistische) Lehre spricht zwar immer davon, die Anhaftung an den Körper zu überwinden, aber das bedeutet nicht, willkürlich seine Grenzen zu überschreiten und seine Bedürfnisse zu verleugnen. Der erste Schritt, die Anhaftung zu überwinden, ist, die Lebensbedingungen des Körpers zu verstehen und entsprechend zu respektieren.[2]

Gerade dies, so war mein spontaner Eindruck, war es, was durch Qi Gong möglich wurde: den Lebensbedingungen des Körpers wirklich gerecht zu werden und ihn so zu einem Freund und Helfer des Geistes zu machen anstatt zum vernachlässigten »Bruder Esel«. Die Existenz einer umfassenden »Lebensenergie« erschien mir nicht im Geringsten zweifelhaft. Längst hatte ich die Erfahrung gemacht, dass ich die Atemarbeit mit einer ganz präzisen geistigen Steuerung der »Atemenergie« (Skrt.: Prāna, griech.: Pneuma) verbinden konnte: Eine Nierenerkrankung hatte ich einmal erfolgreich damit behandelt, dass ich mir vorstellte, die »Atemenergie« in meine Nieren zu lenken. Auch Knochenbrüche, so konnte ich feststellen, heilten schneller durch dieses »Hinatmen«. Dass Mütter mit »Handauflegen« bei ihren Kindern erstaunliche Erfolge erzielen können, ist bekannt; die geistige Steuerung – der Wunsch, die Schmerzen selbst aufzunehmen und heilende Energie in die schmerzende Stelle zu leiten – scheint auf der materiellen Ebene zu wirken.

Das Neue an Qi Gong war für mich die Präzision, mit der sich diese geistige Steuerung einsetzen lässt, und der Reichtum an Methoden, der sich in dieser uralten Kunst des Umgangs mit den verschiedenen Erscheinungsformen der »Lebensenergie« angesammelt hat. Über allen Vertrauensvorschuss hinaus, den ich dieser Methode entgegenbrachte, ergab sich sehr bald eine Gelegenheit, die Möglichkeiten des Qi Gong in einer Notsituation zu erproben. Kaum hatte ich mich mit ein paar Grundübungen annähernd vertraut gemacht, da entschloss sich mein Körper zu einem dramatischen Signal, dass er sich die übermäßige Beanspruchung, der ich ihn gewohnheitsmäßig aussetzte, nun nicht mehr länger gefallen lassen wolle. Ich wurde sehr krank.

Meine Krankheit (»Vestibularisausfall«) sei, wie einer der Ärzte auf meine beharrlichen Fragen hin erklärte, ziemlich selten, und viel tun könne man da nicht, außer die anfänglichen dramatischen Symptome zu lindern. Es würde, so fügte er gelassen hinzu, gewiss sehr lange dauern, bis ich wieder in Ordnung sei, und ich würde möglicherweise nie wieder so gut funktionieren wie vorher. Genaueres ließe sich nicht sagen. Viele Patienten würden sich noch jahrelang mit den Nachwirkungen herumschlagen, und es sei möglich, dass ich meinen Beruf (freischaffende Journalistin und Buchautorin) für lange Zeit nicht ausüben könne …

In einem Krankenhausbett am Tropf hängend, unfähig zu jeder Bewegung, war die einzige Aktivität, die mir blieb, geistiger Art. Die Gelegenheit war, von einem unvoreingenommenen Standpunkt aus betrachtet, überaus günstig: Ich hatte die beste Motivation und viel Zeit, die paar Grundübungen des Stillen Qi Gong, die ich gelernt hatte[3], anzuwenden.

Ich kann nicht sagen, dass ich eine unmittelbare körperliche Heilwirkung verspürte, jedenfalls nicht in der Weise, wie man etwa die Wirkung einer Schmerztablette erlebt. Das hatte ich auch nicht erwartet, und der Qi-Gong-Meister hatte nichts Derartiges versprochen. Aber es war zunächst schon eine sehr große Erleichterung, dass ich überhaupt die Möglichkeit hatte, aktiv etwas für meine Heilung tun zu können und nicht nur hilflos dazuliegen und auf die Kunst der Ärzte zu hoffen, die in diesem Fall offensichtlich zu wünschen übrig ließ.

Meine Krankenhaustage waren ausgefüllt mit inneren Qi-Gong-Übungen, die sich ohne weiteres im Liegen ausführen ließen. Es dauerte nicht lange, bis ich begann, die Bewegung des Qi wahrzunehmen – als eine Art von »Spüren« wie auch als eine Art von innerem »Sehen«. Meine emotionale Verfassung verbesserte sich mit dieser Praxis – bald hatte ich nicht mehr das Gefühl, ernsthaft »krank« zu sein. Zur Verwirrung der Ärzte pflegte ich bei der Visite auf die beiläufige Frage, wie es mir ginge, heiter zu antworten: »Meinem Körper geht es nicht so gut, aber meinem Geist geht es sehr gut.«

Als ich nach etwa einer Woche in der Lage war, kleine Ausflüge in den sommerlichen Krankenhauspark zu wagen, wurde ich von einer ganz außergewöhnlichen Erfahrung überrascht. Es war, als wäre ich gestorben und in eine ganz neue Welt hineingeboren worden, die unendlich viel reicher an Licht, Farben, Formen und Tönen war als die mir bekannte. Ich war zutiefst ergriffen von der durchdringenden Schönheit und Intensität des Grüns der Bäume, dem in unendliche Ferne reichenden Blau des Himmels, der ahnungsvollen Tiefe der Schatten zwischen den Büschen. Das Plätschern des kleinen Flusses erinnerte mich an den begeisterten Ausspruch meines Sohnes im Kleinkindalter bei einem Spaziergang am Flussufer: »Wasser Musik!«. Offenbar erlebte ich die Welt, wie Kinder sie erleben – mit offenen Sinnen und ohne Voreingenommenheit. Es war ein zutiefst beglückender, klarer, in einer sehr stillen Weise ekstatischer Zustand. Und ich erinnere mich, dass ich ihn für mich selbst mit der Formulierung zu beschreiben versuchte: »Das Qi tanzt.«

Aus der Distanz von Jahren wüsste ich auch heute keine passendere Definition zu geben. Durch das häufige Üben war wohl ein Prozess der Bewusstseinsintensivierung angeregt worden, der möglicherweise mit der im Taoismus beschriebenen »Transformation«[4] zusammenhing. Die Erholung ging viel schneller und gründlicher vonstatten, als ich zu hoffen gewagt hatte. Der ekstatische Zustand flaute zwar ab, als ich wieder meinen üblichen Lebens- und Arbeitsrhythmus aufnehmen musste, aber die Inspiration, die er mir vermittelt hatte, und das Vertrauen in die Methode des Qi Gong blieben erhalten.

Die Zeit meiner weiteren Qi-Gong-Ausbildung war zugleich eine Zeit intensiver Selbstheilpraxis. Die Basis meiner langen Erfahrung mit kontemplativen Techniken erwies sich als überaus hilfreich im Umgang mit der »Inneren Kunst« des Qi Gong und bewahrte mich weitgehend vor Missverständnissen. In den Schwierigkeiten mancher meiner Qi-Gong-Mitschüler erkannte ich meine eigenen Anfangsschwierigkeiten auf dem Weg der meditativen Schulung wieder. Dazu gehörten übertriebene Erwartungen, Gier nach außergewöhnlichen Erfahrungen oder hochgestochene Interpretationen solcher Erfahrungen, unangemessene Projektionen auf den Lehrmeister und so weiter. Hinzu kommt bei Qi-Gong-Anfängern oft eine mechanistische Auffassung dieser »Energiearbeit« – ein Begriff, der die komplexe Kunst des Qi Gong allzu sehr vereinfacht. (Ich werde den Begriff dennoch gelegentlich verwenden, wenn der Aspekt des praktischen Übens im Vordergrund steht.)

Die Missverständnisse und Verzerrungen, die unvermeidlich entstehen, wenn man sich ein kulturfremdes System zu eigen machen möchte, hatte ich auf meinem buddhistischen Lernweg zur Genüge kennengelernt. Nach der bedrückenden Enge des überkommenen »mechanistischen« Weltbildes war es zu Beginn der siebziger Jahre eine ungeheure Erlösung gewesen, an die »Wiederverzauberung« unserer eindimensional gewordenen Welt glauben zu können und die Abgrenzung gegen andere Kulturen aufzuheben. Es war wunderbar, an die Macht des Geistes und damit an die Macht der Ideale zu glauben, anstatt an die Macht der Materie und des Rationalismus. Dass dies ein Sprung vom Regen in die Traufe war und das eine Extrem nur gegen das andere ausgetauscht wurde – die rationalistische Verengung gegen die »esoterische Inflation« –, vermochte ich, wie viele andere, erst nach einiger Zeit einzusehen, nachdem der geistige Rauschzustand der Blumenkinder-Phase vergangen war.

Der Wunsch, das alte enge Weltbild aufzubrechen und die geistige Expedition in fremde Kulturen zu wagen, war zunächst gewiss notwendig und gesund. Doch was am Anfang den Charakter einer Initiation in ein ganz neues Menschen- und Weltbild hatte, wurde oft zur Farce, zum erfolgreich vermarkteten Theater, und die nachahmende Geste ersetzte den langen Weg zur tatsächlichen Integration. Zen, Yoga, Taiji, indianische Rituale – alles wurde zur Ware im spirituellen Supermarkt. Dass alle Methoden der ganzheitlichen Heilung und Entwicklung der Disziplin, der Hingabe und eines langen Durchhaltevermögens bedürfen, wurde beim unterhaltsamen Shopping in diesem Supermarkt nicht berücksichtigt.

Um das Maß an möglichen Missverständnissen bei der Annäherung an Qi Gong so gering wie möglich zu halten, möchte ich deshalb zuerst die wichtigsten Schritte der Bewusstseinsarbeit beschreiben, die damit verbunden sein sollte.

Jenseits der Extreme

Es scheint, dass wir Menschen des Abendlandes nur schwer einen mittleren Weg finden zwischen den Extremen Rationalismus und Irrationalismus. Doch werden wir Systeme anderer Kulturen nur dann in der Fülle ihrer Möglichkeiten integrieren können, wenn wir lernen, die Gewohnheitsmuster unseres Denkens zu durchbrechen.

Qi Gong hat das Potenzial, eine Revolution in der westlichen Auffassung von »Lebensenergie« und im Umgang mit ihr einzuleiten. In unserer abendländischen Vergangenheit wurden zwar immer wieder Vermutungen über eine aller Existenz zugrunde liegende Ur-Energie angestellt, aber auf der praktischen Ebene blieb es bei Zufallstreffern. Mesmers Theorie vom »animalischen Magnetismus« und Reichs »Orgon«-Theorie beruhen ohne Zweifel auf bestimmten Erfahrungen mit jener »Energie«, die in der chinesischen Tradition als Qi bezeichnet wird. Doch im Gegensatz zu den westlichen Ansätzen basiert die chinesische Energiearbeit auf einem über Jahrtausende gewachsenen, von vielen Generationen erprobten und systematisierten Wissen um die Funktionsweise der vitalen Kräfte.

Die authentische Überlieferung dieses Wissens hat durch den Zerfall des chinesischen Reiches und die kommunistische Herrschaft sehr gelitten. Zwar entstand ein Untergrund, in dem die verbotene klassische Medizin und die »Innere Kunst« weitergegeben wurden, und die Meister der alten Heil- und Selbstheilungstraditionen scharten weiterhin Schüler um sich und lehrten im Geheimen. Doch diese Schüler waren Kinder einer neuen Zeit und eines neuen Denkens, infiziert von einem materialistischen Weltbild, das sie bewusst wohl ablehnen mochten, dessen spezieller Bewusstseinsmodus aber dennoch seine Spuren in ihnen hinterließ.

Nur so ist es zu erklären, dass selbst moderne chinesische Qi-Gong-Meister, die innerhalb der chinesischen Tradition ausgebildet worden sind, ihre Kunst im Westen als simple »Technik« präsentieren, ohne den komplexen geistigen Hintergrund mitzuliefern, der den tatsächlichen Gehalt des Qi Gong erst zugänglich macht. Daraus entstehen zwei Gefahren: Wer Qi Gong so »technisch« auffasst, wird möglicherweise nach einiger Zeit das Interesse daran verlieren; denn ohne die Inspiration eines größeren geistigen Kontextes wird die Bereitschaft zur nötigen Disziplin und Kontinuität abnehmen, sobald der Reiz der Neuheit verflogen ist. Oder der Qi-Gong-Adept versucht, diese Lücke durch hausgemachte esoterische Theorien zu füllen; so dies geschieht, kann jede kontemplative Praxis zur Gefahr für die geistige Gesundheit werden.

Qi Gong vereinigt in sich mehrere Wirkungsebenen – von der groben körperlichen bis zur subtilsten geistigen Ebene –, die man nur mit Vorbehalten voneinander getrennt betrachten kann. Wir westlichen Menschen mit unseren vorwiegend linearen, kategorisierenden und abstrahierenden Denkgewohnheiten haben eine besonders ausgeprägte Neigung, Standpunkte zu fixieren und zu ideologisieren und damit die natürliche Fülle der Phänomene auf dürre Begriffe zu reduzieren. Um Qi Gong in der richtigen Weise praktizieren zu können, sollten wir deshalb unsere Geisteshaltung untersuchen und sie sozusagen »neu einstellen«. Denn unsere eigene geistige Orientierung bestimmt das Ergebnis unserer Qi-Gong-Praxis.

Schon in klassischen chinesischen Texten finden sich Hinweise auf die zentrale Bedeutung der angemessenen Orientierung, und der Streit, welche nun die letztlich richtige sei, hat Tradition. So schrieb zum Beispiel der Taoist Liu I-ming 1808 in seinen Erläuterungen zu dem alchimistischen Werk Das Geheimnis des Goldenen Elixiers mit der Leidenschaft des Puristen:

Die Menschen der späteren Zeitalter ergründeten nicht die Bedeutung der alchimistischen Klassiker, sondern klebten nur an den Symbolen: Die Konfuzianer sahen in ihnen nichts als abergläubischen Unsinn, während die Taoisten sie nur oberflächlich verstanden. In extremen Fällen versteiften sich die Menschen nur auf die Symbole, erfanden aufs Geratewohl alle möglichen Praktiken und verirrten sich so in Sackgassen und auf Irrwege. So fügten sich unzählige Menschen selbst geistigen und körperlichen Schaden zu.[5]

Geheimnis des Goldenen Elixiers: