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Deutsche Erstausgabe (ePub) Juli 2018

 

Für die Originalausgabe:

Copyright © Carol Lynne 2008

Originally published in the English language as

»Cattle Valley: Bad Boy Cowboy«

by Totally Entwined Group Limited, UK

 

The moral rights of the author have been asserted.

 

Für die deutschsprachige Ausgabe:

© 2018 by Cursed Verlag

Inh. Julia Schwenk

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung,

des öffentlichen Vortrags, sowie der Übertragung

durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile,

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit

Genehmigung des Verlages.

 

Bildrechte Umschlagillustration

vermittelt durch Shutterstock LLC; iStock

Satz & Layout: Cursed Verlag

Covergestaltung: Hannelore Nistor

Lektorat: Susanne Scholze

 

ISBN-13: 978-3-95823-703-2

 

Besuchen Sie uns im Internet:

www.cursed-verlag.de


 

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Aus dem Englischen von Jilan Greyfould


 

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

vielen Dank, dass Sie dieses eBook gekauft haben! Damit unterstützen Sie vor allem die Autorin des Buches und zeigen Ihre Wertschätzung gegenüber ihrer Arbeit. Außerdem schaffen Sie dadurch die Grundlage für viele weitere Romane der Autorin und aus unserem Verlag, mit denen wir Sie auch in Zukunft erfreuen möchten.

 

Vielen Dank!

Ihr Cursed-Team

 

 

 

 

Klappentext:

 

Als Logan Miller mit seiner glänzenden Harley auf der Ranch EZ Does-It auftaucht, haut es Vorarbeiter Jax Brolin beinahe aus den Cowboystiefeln. Ist dieser sexy, tätowierte Mann wirklich der kleine Junge, der immer mit Jax‘ jüngerem Bruder gespielt hat? Doch Jax ist nicht bereit, sich auf eine neue Beziehung einzulassen, nachdem seine letzte Affäre bitter endete. Schafft es Logan, nicht nur zu seinen Weg zu Jax, sondern auch in dessen Herz zu finden?


 

 

 

 

Widmung

 

 

Für Michael T. Chamberlain.

 


 

Kapitel 1

 

 

Als Jax um die Ecke der Scheune bog, blieb er wie angewurzelt stehen. Scheiße. Keine fünf Meter von ihm entfernt stand Logan, der seine nackte Brust zur Schau trug und außerdem auch beachtlich viel von seinem… »Warum trägst du eigentlich immer diese Art Jeans? Jedes Mal, wenn du dich vorbeugst, sieht man deinen halben Hintern.«

Bedächtig richtete sich Logan zu seinen vollen 1,88 Metern Größe auf und grinste. »Hat sich noch keiner beschwert. Bis jetzt.«

Aus der Fassung gebracht, machte Jax einen Schritt auf ihn zu. »Wer würde sich schon beschweren, wenn du diesen Anblick gratis anbietest? Das ist einfach nicht professionell. Hier gehen tagtäglich Käufer und Lieferanten ein und aus.«

Logan hob eine Augenbraue. »Professionell?« Er sah sich um. »Das ist eine verdammte Rinderfarm. Ich sehe hier kein professionelles Fachpersonal. Wir sind ein Haufen Cowboys.«

»Ich habe noch nie einen Cowboy gesehen, der eine Hüftjeans trägt, die die Hälfte seines Schritts entblößt, du etwa? Warum konzentrierst du dich nicht darauf, deinen Job zu erledigen, anstatt hier herumzustolzieren und zum Anbeißen auszusehen?«

Logan kam mehrere Schritte heran und war beinahe so nah, dass er sich an Jax hätte pressen können. »So bin ich eben. Das ist, wer ich bin und wie ich mich kleide. Ich arbeite verdammt hart, aber wenn du mich dafür feuern willst, dass ich gerne damit prahle, was Gott mir gegeben hat, tu dir keinen Zwang an.« Er ließ eine Hand über die höllisch attraktiven Tattoos auf seiner Brust wandern. »Vielleicht willst du nur nicht, dass andere das angaffen, was du gerne in deinem Bett hättest.«

Wütend stemmte sich Jax gegen Logans verschwitzte Brust. »Vorsicht! Ich habe dich vielleicht eingestellt, um meinem kleinen Bruder einen Gefallen zu tun, aber ich werde dich umgehend feuern, wenn du den Bogen überspannst.«

Logan schenkte ihm dieses atemberaubende, verruchte Lächeln, trat einen Schritt zurück und hob die Hände. »Du bist der Boss, Boss.« Er ging zu dem Pferd zurück, um das er sich gerade gekümmert hatte, und nahm den Hufkratzer wieder auf.

Jax konnte den Blick nicht von Logans Hintern abwenden, als dieser sich vorbeugte. Du verdammter Quälgeist. Er machte auf dem Absatz kehrt, bog erneut um die Ecke der Scheune und ging geradewegs zu seinem Büro zurück. Er ließ sich auf seinen Stuhl fallen und sah sich im Raum um. Er musste das Zimmer wirklich einmal putzen. Eine Staubschicht bedeckte jede Oberfläche und er entdeckte Spinnweben in den Ecken. Was nicht verwunderlich war, schließlich befand sich das Büro im vorderen Teil der Scheune, doch er wusste, dass er bei der Reinigung nachlässig gewesen war. Seine Gedanken waren mit anderen Dingen beschäftigt gewesen, als sich um Staub und Spinnen zu sorgen.

Jax nahm den Arbeitsplan heraus. Wenn jemand hereinkam, würde er wenigstens denken, dass er seine Arbeit erledigte. Seine Gedanken kehrten zu dem Tag zurück, als Logan Miller zum ersten Mal auf seiner schwarz-grauen Harley vorgefahren war.

 

»Wir müssen nächste Woche mit dem Heu anfangen. Kümmere dich darum, dass die Ballenpresse in gutem Zustand ist«, wies Jax Neil an.

»Mach ich.«

Das Geräusch eines Motorrads, das mit hoher Geschwindigkeit über die Zufahrt zur Farm raste, zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. »Was zum…?« Jax öffnete seine Bürotür, als eine Harley neben der Scheune zum Stehen kam. Er erkannte das Gesicht sofort wieder, doch dieser Körper? Der gehörte definitiv nicht dem Achtzehnjährigen, den er damals in Montana gekannt hatte.

Jax spürte, wie sein Schwanz allein bei Logans Anblick hart wurde.

Logan stieg von seiner Maschine, grinste und kam direkt auf Jax zu. »Schön, ein vertrautes Gesicht zu sehen«, sagte er.

Er erwischte Jax unvorbereitet, als er ihn in eine Umarmung zog. Jax schlang reflexartig die Arme um seinen neuen Angestellten und war überrascht von den Muskeln, die unter seinen Händen spielten. Fast hätte er sich an seiner eigenen Zunge verschluckt, als Logans Länge Jax' Bauch streifte. War er etwa auch hart?

Jax wich zurück und sah auf. Er hatte seine Körpergröße immer für durchschnittlich gehalten, doch neben Logan fühlte er sich wie ein Kind. »Wann zum Teufel bist du so groß geworden?« Bei den meisten Menschen kam das Wachstum zum Erliegen, bevor sie achtzehn wurden, aber Logan war offensichtlich ein Spätzünder. Er musste mindestens sieben Zentimeter gewachsen sein, seitdem er ihn zum letzten Mal gesehen hatte.

Wieder bedachte Logan ihn mit diesem verruchten Lächeln und öffnete seine schwarze Lederjacke. Darunter trug er nichts außer einem dünnen, weißen Tanktop und der unglaubliche Körperbau des Mannes war nicht zu übersehen. »Gefällt er dir? Ich bin etwas reifer geworden, seit du das letzte Mal zu Hause warst.«

»Wahre Worte«, sagte Jax, bevor er sich selbst daran hindern konnte. Sein Blick wanderte zu der verführerischsten Jeans, die er je gesehen hatte. Scheiße. Es sind nicht mal fünf Minuten vergangen und ich habe mir schon Ärger angelacht. Er wandte sich Neil zu, der neben ihnen stand und Logan mit offenem Mund anstarrte. »Neil, zeig Logan sein Zimmer in der Baracke. Du hast Glück. Wir haben gerade nur vier Farmhelfer, dich eingeschlossen, also bekommst du dein eigenes Zimmer.«

Logan nickte und löste die große Reisetasche, die er hinten auf der Maschine befestigt hatte. »Ich habe einiges von meinem Werkzeug per Post verschickt. Das sollte in ein paar Tagen hier sein.«

Jax nickte. »Bis dahin haben wir wahrscheinlich auch da, was du brauchst. Komm zu mir ins Büro, sobald du richtig angekommen bist.« Er deutete zu der Tür an der Ecke der Scheune.

Logan tippte mit dem Finger an seinen abgenutzten Strohhut. »Mach ich.«

Nachdem Neil und Logan gegangen waren, zog Jax sich in sein Büro zurück. Er presste seinen Handballen gegen die harte Wölbung in seiner Jeans. In der Vergangenheit hatte er schon einmal zugelassen, dass sein Schwanz ihn in eine katastrophale Affäre manövrierte; eine, die zwei Jahre zu lange Bestand gehabt hatte. Jax hatte gewusst, dass das Arschloch nichts Gutes für ihn bedeutete, aber verdammt, der Mann war ein Traum im Bett gewesen. Noch immer versuchte er, sich von der Scham zu erholen, die diese Affäre mit sich gebracht hatte. Auf keinen Fall würde er seinem Schwanz bei seinem Liebesleben die Führung überlassen. Logan ist ein Angestellter und Jakeys bester Freund, ermahnte er sich selbst. Ihm war bewusst, dass er das zu seinem Mantra machen musste, wenn er es überleben sollte, mit diesem Mann auf derselben Ranch zu leben und zu arbeiten.

 

Ein Klopfen an der Tür riss ihn aus seinen Erinnerungen. »Komm rein.«

Ezra schob die Tür mit der Schulter auf und kam herein. »Hast du eine Minute?«, fragte sein Boss.

»Klar, aber du weißt schon, dass dir alles hier gehört, oder? Du brauchst nicht anzuklopfen, bevor du dein eigenes Farmbüro betrittst.« Jax legte den Arbeitsplan beiseite und widmete Ezra seine ungeteilte Aufmerksamkeit.

»Zunächst einmal ist das dein Büro. Meins ist im Haus. Ich würde nie erwarten, dass du einfach so in mein Büro spazierst, also erweise ich dir gerne die gleiche Höflichkeit.« Ezra nahm seinen Hut ab und ließ sich auf der Sitzbank neben der Tür nieder.

»Stimmt schon«, sagte Jax. »Was kann ich für dich tun?«

»Wollte nur sichergehen, dass alles reibungslos läuft. Ich weiß, dass Wyn und ich schrecklich viel Zeit oben in den Bergen verbringen, und ich wollte bloß mal vorbeischauen.«

»Wie geht es mit dem Club voran?«, fragte Jax. Die Ski-Lodge, die gerade gebaut wurde, sollte Touristen in die Gegend locken. Jax war sich nicht sicher, ob ihm die Vorstellung gefiel oder nicht, aber er konnte es kaum erwarten, den Club in der Lodge zu sehen, an dem Ezra und Wyn so hart gearbeitet hatten.

»Gut. Wirklich gut. Richard war die perfekte Wahl, um den Laden zu leiten. Wyn und ich kommen schon gar nicht mehr hinterher, so viele Ideen hat er.«

»Wann wird eröffnet?« Er liebte es, die Begeisterung auf Ezras Gesicht zu sehen. Lange Zeit hatte der große Mann einschüchternd auf die Einheimischen gewirkt, doch das war, bevor Wyn in sein Leben getreten war.

»Offiziell nicht vor dem siebzehnten Januar, aber wir schmeißen an Silvester eine große Party, um unseren Freunden das vollendete Projekt zu zeigen.« Ezra schmunzelte. »Ja, du bekommst eine Einladung. Ich würde dich niemals außen vor lassen.«

»Danke. Es wird toll sein, einen Ort außer Sheridan zu haben, wo ich hingehen kann, wenn ich Lust zu tanzen habe.«

Ezra spielte einen Augenblick mit seinem Hut herum. »Hast du jemand Bestimmten im Kopf, mit dem du tanzen gehen willst?«

»Nope«, sagte Jax postwendend. Die Vorstellung, in Logans Armen zu liegen, schob er weit von sich.

»Hmm. Ich dachte, ich hätte ein paar Funken zwischen dir und dem Neuen fliegen sehen.«

»Nope. Soweit es mich betrifft, ist Logan einfach nur ein weiterer Cowboy. Außerdem ist das, was gut für mein Sexleben ist, nicht notwendigerweise auch gut für mein Herz. Das habe ich auf die harte Tour gelernt und ich habe nicht vor, denselben Fehler zweimal zu begehen.«

Ezra hob die Augenbrauen. Jax wusste, dass ihm das neu war. Jax war in Cattle Valley nie offen mit jemandem ausgegangen. Sein zwei Jahre währender Fehler hatte im Geheimen stattgefunden, Momente in dunklen Gassen, auf Ladeflächen von Pick-ups und in billigen Motels außerhalb der Stadt. Nein. Davon hatte er für den Rest seines Lebens wirklich genug gehabt.

Er unterhielt sich noch weitere zwanzig Minuten mit Ezra über die Ranch und die bevorstehende Heusaison, bevor er bemerkte, wie spät es war. »Kommst du mit uns ins Brewster’s zum Taco-Dienstag?«

»Nee, lieber nicht. Brewster ist immer noch nicht gut auf mich und Wyn zu sprechen, weil wir den Club eröffnen.«

»Eine Schande, dass du deswegen auf die besten Tacos der Stadt verzichten musst. Soll ich dir einen ganzen Haufen davon mitbringen?«

Ezras Magen wählte genau diesen Moment, um zu knurren. Er lachte leise. »Klingt gut.« Er zog seinen Geldbeutel aus seiner hinteren Hosentasche. »Hol mir so etwa zwanzig, als Beilage Chips und Salsa-Soße und etwas Bohnenmus.«

Jax begann zu lachen und schüttelte den Kopf. »Und was will Wyn haben?« Bei dem Ausdruck auf Ezras Gesicht lachte er noch etwas lauter.

»Klugscheißer.« Ezra erhob sich und setzte sich den Hut wieder auf. »Ich werde mir noch etwas Kleines zu essen suchen müssen, um meinen Magen zu beruhigen, bis du wieder da bist.«

»Okay. Wir werden nicht lange weg sein. Die Jungs haben angefangen, am Dienstagabend immer diese neue Polizeiserie zu schauen.« Jax verdrehte die Augen. »Die meisten würden dir nicht mal sagen können, wovon sie eigentlich handelt, aber mit Sicherheit können sie aufzählen, wie oft die Schauspieler in einer beliebigen Woche entweder oben ohne oder in Unterwäsche auftauchen.«

»Das kann ich auch«, sagte Ezra. »Ich liebe diese Serie.«

Jax lachte immer noch, als der Big Boss bereits gegangen war. Wieder allein verstaute er den Arbeitsplan, den er noch fertigstellen musste, und fuhr sich mit einem Kamm durch die Haare. Als er in die Scheune ging, entdeckte er Chaney und Trevor. »Seid ihr startklar?«

»Jepp. Wir warten nur noch auf Neil und Logan«, sagte Chaney und schob sich einen Strohhalm zwischen die Lippen.

Jax' Nackenhaare standen zu Berge. »Warum sind sie so spät dran?«

Chaney zuckte mit den Schultern. »Haben sie nicht gesagt. Sie sind gerade aus dem Lagerschuppen gekommen und meinten, sie bräuchten noch zehn Minuten, um aufzuräumen.«

Plötzlich war Jax sauer und stapfte auf seinen weißen Pick-up zu. »Ich werde nicht auf sie warten. Wollt ihr bei mir mitfahren?«

Trevor und Chaney tauschten einen Blick. Schließlich trat Chaney vor. »Ich komme mit. Trevor kann auf die anderen warten.«

Jax sah den drahtigen blonden Mann an. »Wie du willst.« Das Letzte, was er brauchte, war, auf Logan warten zu müssen, weil der sich höchstwahrscheinlich im Schuppen amüsiert hatte. Er weigerte sich, sich deswegen Gedanken zu machen. Logan konnte ficken, wen auch immer er wollte, das ging ihn nichts an.

 

Logan zog den Stuhl heraus, der Jax gegenüberstand, und setzte sich. »Danke fürs Warten«, murmelte er.

Jax trank einen Schluck von seinem Bier. »Sei nächstes Mal einfach startklar. Wir fahren immer um fünf los, das weißt du.« Er wandte sich ab und begann, sich mit Richard zu unterhalten.

Nachdem Logan seine Bestellung aufgegeben hatte, stand er auf und steuerte den Billardtisch an. Das Letzte, was er brauchte, war, Jax dabei zuzusehen, wie er sich ganz prächtig mit dem 1,90 Meter großen Cowboy aus Tulsa verstand. Er knallte ein paar Münzen auf den Tisch und ging zur Theke, um sich noch ein Bier zu holen. »Hey, Kitty«, sagte er zu der Kellnerin, die an der Bar stand.

»Hey, Hübscher«, begrüßte ihn die große, braunhaarige Frau.

James Brewster füllte Kittys Tablett und wandte sich Logan zu. »Noch eins?«

»Jepp«, sagte Logan und hielt seine leere Bierflasche hoch. Er warf ein paar Scheine auf die Theke, als Brewster ihm sein Getränk reichte. »Danke.«

Er sah, dass sein Essen auf dem Tisch stand und wahrscheinlich kalt wurde, aber er war nicht bereit, wieder dorthin zurückzugehen. Er versuchte auf jede nur erdenkliche Weise, Jax' Aufmerksamkeit zu erregen. Aber es schien, als würde alles, was er tat, nur dazu führen, dass er den umwerfenden Mann verärgerte. Zum Teufel, Jax war der Grund, warum er sich eingestanden hatte, schwul zu sein. Die glänzenden Aussichten in seiner Heimatstadt waren es wohl kaum gewesen.

Seit Jahren hatte er schon ein Auge auf Jax Brolin geworfen. Alles, was er bisher getan hatte, hatte er wegen Jax getan. Logan hatte immer gewusst, dass Jax durch und durch ein Cowboy war, und war bald zu dem Schluss gekommen, dass das die einzige Möglichkeit sein würde, sich ein Leben mit dem älteren Mann aufzubauen. Nicht, dass Jax alt war, aber wenn man ein Teenager war, erschienen einem acht Jahre eher wie Jahrzehnte.

Er wurde zum Billardtisch gerufen. Wie auch immer. Sein Abendessen war sowieso schon kalt, dann konnte er auch eine Runde spielen. Während er den Tisch umrundete und Kugeln versenkte, bemerkte Logan, dass Jax' Blick mehrmals auf ihm ruhte. Er wandte ihm den Rücken zu und beugte sich über den Tisch, um Jax eine Show zu liefern. Als er den Stoß vorbereitete, wackelte er etwas mit den Hüften. Ein paar der Männer pfiffen und einer traute sich sogar, ihm auf den Hintern zu schlagen, doch Logan ignorierte sie. Der einzige Mann, dessen Aufmerksamkeit er begehrte, saß immer noch auf der anderen Seite des Raumes.

Nachdem er das Spiel gewonnen hatte, lehnte er ein weiteres ab und kehrte zum Tisch zurück, um sich seinem mittlerweile kalt gewordenen Abendessen zu widmen. Der Teller voller Tacos wirkte nicht sehr appetitlich. Eine Weile stocherte er in seinem Essen herum und versuchte, so zu tun, als würde er dem Gespräch von Richard und Jax nicht lauschen.

Kitty brachte ihnen einen großen Beutel und stellte ihn auf dem Tisch ab. »Hier sind die Tacos zum Mitnehmen.«

»Danke, Süße.« Jax holte etwas Geld hervor und reichte es ihr. »Behalt den Rest.«

Als Logan sah, dass Jax sich bereit machte, um zur Ranch zurückzukehren, sprang er von seinem Stuhl. »Hast du was dagegen, mich mitzunehmen?«

Jax nahm den Beutel und warf einen Blick auf Logans kaum angerührten Teller. »Willst du nichts essen?«

Logan verzog angewidert das Gesicht und legte etwas Geld auf den Tisch. »Ich besorge mir noch eine Schale Müsli oder so.«

Jax wirkte, als würde er protestieren wollen, doch Logan wusste, dass sein Boss keinen triftigen Grund dafür hatte. »Komm schon«, murmelte Jax, als er auf die Tür zuging.