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Kyra Sänger
Christian Sänger

Canon EOS 6D
Mark II

für bessere Fotos von Anfang an!

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Verlag:

BILDNER Verlag GmbH

 

Bahnhofstraße 8

 

94032 Passau

 

http://www.bildner-verlag.de

 

info@bildner-verlag.de

 

Tel.: + 49 851-6700

 

Fax: +49 851-6624

ISBN: 978-3-8328-0276-9
eISBN: 978-3-8328-5345-7

Covergestaltung: Christian Dadlhuber

Produktmanagement und Konzeption: Lothar Schlömer

Layout und Gestaltung: Christian Dadlhuber

Autoren: Kyra Sänger, Christian Sänger

Herausgeber: Christian Bildner

© 2017 BILDNER Verlag GmbH Passau

Wichtige Hinweise

Die Informationen in diesen Unterlagen werden ohne Rücksicht auf einen eventuellen Patentschutz veröffentlicht. Warennamen werden ohne Gewährleistung der freien Verwendbarkeit benutzt. Bei der Zusammenstellung von Texten und Abbildungen wurde mit größter Sorgfalt vorgegangen. Trotzdem können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden. Verlag, Herausgeber und Autoren können für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernehmen. Für Verbesserungsvorschläge und Hinweise auf Fehler sind Verlag und Herausgeber dankbar.

Fast alle Hard- und Softwarebezeichnungen und Markennamen der jeweiligen Firmen, die in diesem Buch erwähnt werden, können auch ohne besondere Kennzeichnung warenzeichen-, marken- oder patentrechtlichem Schutz unterliegen.

Das Werk einschließlich aller Teile ist urheberrechtlich geschützt. Es gelten die Lizenzbestimmungen der BILDNER-Verlag GmbH Passau.

Inhaltsverzeichnis

1.Die Canon EOS 6D Mark II kennenlernen

1.1Die zentralen Merkmale im Überblick

1.2Die EOS 6D Mark II stellt sich vor

1.3Die flexible Kamerabedienung

1.4Los geht’s mit Akku und Speicherkarte

2.Bilder aufnehmen und betrachten

2.1Wissenswertes über die Bildqualität

2.2Schnellstart mit der Automatik

2.3Kreativ-Automatik für mehr Einfluss

2.4Motivorientierte Programme nutzen

2.5Bilder betrachten, sichern und löschen

3.Professionelle Programme für jede Situation

3.1Für spontane Situationen: die Programmautomatik P

3.2Mit Tv die Geschwindigkeit kontrollieren

3.3Die Schärfentiefe mit Av regulieren

3.4Mehr Sicherheit dank Safety Shift

3.5Manuelle Belichtung

3.6Langzeitbelichtung steuern mit dem Modus B

3.7Eigene Programme entwerfen

4.Die Belichtung im Griff

4.1Belichtungszeit und Bildstabilisierung

4.2Die Lichtempfindlichkeit an die Situation anpassen

4.3Vier Wege zur optimalen Belichtung

4.4Bildkontrolle via Histogramm

4.5Typische Situationen für Belichtungskorrekturen

5.Die Fähigkeiten des Autofokus voll ausreizen

5.1Automatisch fokussieren

5.2Motivbezogene Fokusposition

5.3Einer für (fast) alles: der One-Shot AF

5.4Actionfotos mit Motivverfolgung

5.5Fokussieren im Livebild

5.6Manuell scharf stellen

5.7»Selfies« mit dem Selbstauslöser

5.8Perfekte Schärfe dank Spiegelverriegelung

5.9Die Autofokus-Feinabstimmung

6.Farben steuern mit Weißabgleich und Picture Style

6.1Lichtstimmungen und Farbtemperaturen

6.2Die Bildfarben an die Situation anpassen

6.3Professionelle Ergebnisse mit dem manuellen Weißabgleich

6.4Für Profis: Kamerafarbprofile erstellen

6.5Farbe, Kontrast und Schärfe optimieren

7.Blitzen mit der EOS 6D Mark II

7.1Kreative Blitzsteuerung

7.2Entfesselt blitzen

7.3Systemblitzgeräte für die EOS 6D Mark II

8.Besondere Herausforderungen meistern

8.1Kontraste managen

8.2Doppel- und Mehrfachbelichtungen

8.3Intervall-Timer-Projekte

8.4Bewegungen bei Kunstlicht einfangen

8.5Panoramafotografie

8.6Faszinierende Makrofotografie

9.Filmen mit der EOS 6D Mark II

9.1Einfache Filmaufnahmen

9.2Welche Qualität für welchen Zweck?

9.3Die Aufnahmebedingungen optimieren

9.4Kreative Movie-Projekte

9.5Authentische Tonaufnahmen

10.Bildbearbeitung, WLAN-Funktionen und GPS

10.1Bildbearbeitung in der Kamera

10.2Die Canon-Software im Überblick

10.3Bilder kabelgebunden auf den PC übertragen

10.4Empfehlenswerte RAW-Konverter

10.5WLAN-Funktionen

10.6Die integrierte GPS-Funktion

11.Zubehör, Firmware-Update und weitere Menüeinstellungen

11.1Geeignete Objektive & mehr

11.2Fester Stand mit dem richtigen Stativ

11.3Fernauslöser für die EOS 6D Mark II

11.4Länger shooten mit dem Akkugriff

11.5Sensorreinigung

11.6Die Kamerasoftware updaten

11.7My Menu und Custom-Steuerung

11.8Menükompass

Stichwortverzeichnis

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Die Canon EOS 6D Mark II kennenlernen

Mit der EOS 6D Mark II schickt Canon die erfolgreiche 6D-Serie in ein neue Runde und liefert damit einen großen Vollformatsensor sowie viele aktualisierte und neue Funktionen in einem handlichen und leicht zu bedienenden Gehäuse zum vernünftigen Preis ab. Lernen Sie Ihre neue fotografische Begleiterin im Laufe dieses Buches ganz genau kennen und nutzen Sie das erworbene Wissen, um anschließend eigene Projekte umzusetzen und neue Herausforderungen zu meistern. Dabei wünschen wir Ihnen jede Menge Spaß!

1.1Die zentralen Merkmale im Überblick

Knapp viereinhalb Jahre hat es gedauert, bis Canon mit der EOS 6D Mark II eine würdige Nachfolgerin der beliebten EOS 6D auf den Markt gebracht hat. Etwas tiefer, aber nur 10g schwerer ist das Gehäuse geworden, und die Kamera liegt ergonomisch betrachtet nach wie vor sehr griffig in der Hand.

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Das Gehäuse aus Aluminium und glasfaserverstärktem Polykarbonat liegt gut in der Hand und ist gegen Staub und Spritzwasser geschützt. Das gab uns die nötige Sicherheit, auch unter widrigen Bedingungen bei Nebel und Nieselregen mit der EOS 6D Mark II auf Motivjagd zu gehen.

Toll fanden wir gleich beim ersten Auspacken den schwenkbaren Monitor, den wir bei den höher angesiedelten Vollformatkameras von Canon schon öfter schmerzlich vermisst haben. Damit erleichtert die EOS 6D Mark II die Kameraführung beim Filmen genauso wie das Aufnehmen von Makromotiven auf Bodenhöhe oder Über-Kopf-Aufnahmen bei Konzerten.

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Das AF-Modul wurde von der EOS 80D (1,6× Cropfaktor) übernommen, daher liegen die AF-Messfelder alle recht eng in der Bildmitte.

Was hat sich sonst noch so unter der dunklen Haube getan? Nun, vor allem wurde die Auflösung des Sensors auf 26,2 Megapixel erhöht, die Reihenaufnahmegeschwindigkeit auf maximal 6,5 Bilder pro Sekunde angehoben und die Anzahl an Autofokusfeldern von 11 auf 45 gesteigert, was die EOS 6D Mark II unter anderem auch für Sportaufnahmen bestens präpariert. Davon konnten wir uns selbst bei verschiedenen Veranstaltungen überzeugen.

Wobei zu bemerken ist, dass sich die AF-Messfelder allesamt ziemlich eng in der Bildmitte tummeln. Es wird also bei statischen Motiven des Öfteren notwendig sein, die Schärfe über die Bildmitte einzustellen, sie mit halb gedrücktem Auslöser zu speichern, die Kamera auf den gewünschten Bildausschnitt zu schwenken und dann erst auszulösen – was, nach ein wenig Eingewöhnen, aber auch zügig von der Hand geht. Dazu erfahren Sie im Laufe dieses Buches noch mehr. Bei Motiven in Bewegung muss der Bildausschnitt nachträglich gegebenenfalls etwas beschnitten werden, um das Hauptmotiv aus bildgestalterischer Sicht aus der Mitte zu holen. Bei Livebildaufnahmen sorgt hingegen der schnelle Dual Pixel CMOS AF dafür, dass Motive bis fast an den Bildrand zügig scharf gestellt werden können.

image Dual Pixel CMOS AF

Auf 80% der Sensorfläche setzen sich die Sensorpixel der EOS 6D Mark II aus je zwei Fotodioden zusammen. Diese nutzt der Dual Pixel CMOS Autofokus, um die Schärfe aus zwei unterschiedlichen Messwinkeln zu ermitteln. Damit lässt sich der richtige Autofokusabstand in nur einem Einstellvorgang ultraschnell ermitteln und dem Objektiv zwecks Scharfstellung mitteilen. Der Vorgang ähnelt der Schärfemessung, die beim Fotografieren mit dem optischen Sucher zum Einsatz kommt (Phasenerkennungs-AF), findet aber im Livebildmodus auf Ebene des Sensors statt. Unabhängig von der Schärfemessung liefert jedes Fotodiodenpaar nur einen Bildpunkt.

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Bei hochgeklapptem Spiegel ist der Vollformatsensor der EOS 6D Mark II zu sehen (35,9× 24 mm, 26,2 Megapixel, 6240 × 4160 Bildpixel).

Positiv fällt zudem die gute Signalverarbeitung bei hoher Lichtempfindlichkeit auf, sprich, bis ISO 6400 sind die Bilder erfreulich rauscharm und darüber hinaus können Sie bis ISO 25600 immer noch Bilder erwarten, die sich rein technisch betrachtet nicht zu verstecken brauchen. Nur die ganz hohen Empfindlichkeitsstufen bis ISO 104200 sind dann im Hinblick auf Bildrauschen mit Vorsicht zu genießen. Schlechte Lichtbedingungen schrecken die EOS 6D Mark II somit auch nicht davon ab, Ihnen gute Ergebnisse zu liefern.

Mit von der Partie sind zudem der intuitiv zu bedienende Touchscreen, der Dual Pixel AF zum schnellen Scharfstellen im Livebild und einer leisen und präzisen Schärfenachführung beim Filmen, Funktionen für Mehrfachbelichtungen und Intervallaufnahmen sowie für Zeitraffer- und HDR-Videos. Die Konnektivität umspannt das GPS-Datenlogging zum direkten Einspeichern von Ortsdaten, und die Bluetooth-, NFC- und WLAN-Funktionen, mit denen der Bildaustausch oder die Fernbedienung mit Smartgeräten oder Computern ermöglicht wird.

Da bleiben kaum noch Wünsche offen, oder doch? Einen zweiten Speicherkartensteckplatz hätten wir uns gewünscht, um bei wichtigen Shootings mehr Datensicherheit zu haben. Auch hätte Canon der EOS 6D Mark II ruhig eine 4K-Videofunktion verpassen können. Zwar reicht das Full-HD-Format heute noch für die meisten Anwendungen aus, aber die Zukunft wird sicherlich immer weiter in Richtung höherer Auflösung tendieren.

Insgesamt hat sich die EOS 6D Mark II bei unseren Tests in den unterschiedlichsten Aufnahmesituationen bravourös geschlagen. Wir konnten uns stets auf die zuverlässige Spiegelreflexkamera verlassen, die sich uns als vielseitiges, flexibles und angenehm zu bedienendes Arbeitsgerät präsentiert hat.

1.2Die EOS 6D Mark II stellt sich vor

Um Ihnen einen systematischen Überblick über das Gehäuse und die darauf angeordneten Bedienelemente zu verschaffen, werden wir die EOS 6D Mark II im Folgenden von allen Seiten vorstellen.

Bedienelemente auf der Vorderseite

Wenn Sie sich die EOS 6D Mark II von vorne ohne angesetztes Objektiv anschauen, springt Ihnen sicherlich der Auslöser image als eines der wichtigsten Bedienelemente gleich ins Auge. Er wird zum Fokussieren bis auf den ersten Druckpunkt und für die Bildaufnahme ganz heruntergedrückt. Rechts daneben befindet sich die Selbstauslöser-Lampe image, die die verstreichende Vorlaufzeit bei Aufnahmen mit Selbstauslöser visualisiert. Hinter den beiden kleinen Öffnungen links und rechts des Sucherkastens verbirgt sich das integrierte Stereomikrofon image, das den Ton beim Filmen in Stereo aufzeichnet.

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Canon EOS 6D Mark II von vorne.

Im Zentrum der Kamera ist der silberne Bajonettring lokalisiert. Er trägt eine rote EF-Objektiv-Ansetzmarkierung image, um das Objektiv an der richtigen Stelle anzusetzen und mit einer Drehung im Uhrzeigersinn an der Kamera zu befestigen. Zum Lösen des Objektivs drücken Sie die Objektiventriegelungstaste image und drehen das Objektiv gegen den Uhrzeigersinn. An der Fernbedienungsbuchse image können Kabelfernauslöser mit N3-Anschluss (zum Beispiel Canon RS-80N3, TC-80N3) angeschlossen werden. Die elektrischen Kontakte image am Bajonett sorgen für eine einwandfreie Kommunikation zwischen Kamerabody und Objektiv. Darüber sehen Sie im Innern des Spiegelkastens den schräg angeordneten Spiegel image. Dieser leitet das meiste Licht vom Objektiv zum Sucher weiter und schickt einen kleinen Teil nach unten, damit die Autofokussensoren scharf stellen können. Er schwingt zudem bei der Belichtung nach oben und gibt den Sensor für die Bildaufnahme frei. Den Sensor selbst bekommen Sie daher nur zu Gesicht, wenn Sie im Zuge der Sensorreinigung den Spiegel manuell hochklappen.

Unten, dicht neben dem Bajonettrahmen, befindet sich die Schärfentiefe-Prüftaste image. Mit ihr können Sie die zu erwartende Schärfentiefe vor der Aufnahme im Sucher oder Livebild verfolgen, was für die kreative Bildgestaltung enorm wichtig ist. Sollten Sie Ihre EOS 6D Mark II über den optionalen Netzadapter AC-E6N mit Steckdosenstrom betreiben, können Sie das Kabel des dazugehörigen DC-Kupplers DR-E6 aus dem Akkufach heraus durch die DC-Kuppler-Kabelöffnung image leiten, was das Schließen des Akkufachs dann wieder möglich macht. Mit dem Sensor für die Fernbedienung image (zum Beispiel Canon RC-6) schließen wir den Rundgang durch die frontalen Bedienelemente ab.

Bedienelemente der Kamerarückseite

Von hinten betrachtet präsentiert sich die EOS 6D Mark II zwar mit vielen Tasten, aber dennoch übersichtlich gestaltet. Das fängt mit dem Hauptschalter image an, über den die Kamera ein- und ausgeschaltet wird. Durch den optischen Sucher image sehen Sie das Motiv direkt durchs Objektiv hindurch mit einer Bildabdeckung von 98%. Die äußersten Bildränder sind somit erst im fertigen Bild zu sehen. Um bei Fehlsichtigkeit auch ohne Brille alles detailliert zu erkennen, drehen Sie das Rad für die Dioptrieneinstellung image nach links oder rechts, bis Sie die eingeblendeten Autofokusfelder im Sucher scharf sehen können.

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Bedienelemente auf der Rückseite der EOS 6D Mark II.

Um das Bild in Echtzeit auf dem LCD-Monitor anzuzeigen, drehen Sie den äußeren Schalter auf die Position Livebild image und drücken anschließend die START/STOP-Taste image image herunter. Der Movie-Modus für Filmaufnahmen wird aktiviert, indem der äußere Schalter nach links auf die Position Movie image gedreht wird. Zum Starten bzw. Stoppen des Films dient dann ebenfalls die START/STOP-Taste. Mit der AF-ON-Taste image können Sie alternativ zum Auslöser scharf stellen. Die Sterntaste image image dient zum Speichern der Belichtung ohne (AE-Speicherung) oder mit optional angebrachtem Blitz (FE-Speicherung). Für die Auswahl der aktiven Fokusfelder fungiert die Taste zur AF-Messfeldwahl image image. Über die Lupentaste image image können Sie Bilder in der Wiedergabe vergrößert (Lupenansicht) oder verkleinert (Indexansicht) betrachten. Wenn die Zugriffsleuchte image rot leuchtet, greift die EOS 6D Mark II gerade auf die Speicherkarte zu, um Daten zu sichern oder zu lesen. Die Speicherkartenabdeckung auf der von hinten betrachtet rechten Kameraseite sollte dann keinesfalls geöffnet werden, da sonst Daten verloren gehen können. Um eine Speicherkarte einzulegen, ziehen Sie die Speicherkartenabdeckung in Richtung Kamerarückseite, sodass diese gelöst wird und zur Seite hin aufgeklappt werden kann. Zum Verschließen drücken Sie die Abdeckung wieder zurück und schieben sie in Richtung Kameravorderseite in die Ausgangsposition. Mit der Schnelleinstellungstaste image image können Sie das Schnellmenü aufrufen und die wichtigsten Aufnahmeparameter flink erreichen. Für die Ansicht von Bildern und Movies wird die Wiedergabetaste image image gedrückt und wenn Sie Aufnahmen löschen möchten, verwenden Sie die Löschtaste image image.

Viele Menü- und Aufnahmeeinstellungen lassen sich durch Drehen am Schnellwahlrad image image anpassen und mit der zentral angeordneten SET-Taste bestätigen. Außerdem befindet sich der Multi-Controller image auf diesem Bedienelement, mit dem sich bei der Aufnahme die Position der AF-Messfelder direkt auswählen lässt oder der zum Navigieren in den Menüs dient image. Das Schnellwahlrad image, der Multi-Controller image, das Hauptwahlrad image und der Touchscreen image können mit dem LOCK-Schalter image außer Kraft gesetzt werden, um ein unbeabsichtigtes Verstellen von Funktionen zu verhindern. Der dreh- und schwenkbare 3-Zoll-Touchscreen-Monitor image zeigt das Livebild (Bildabdeckung 100%) oder den Wiedergabebildschirm mit 1.040.000 Bildpunkten an. Mit der INFO-Taste image oben links lassen sich die unterschiedlichen Monitoranzeigen im Aufnahme- und Wiedergabemodus wählen. Zu guter Letzt gelangen Sie mit der MENU-Taste image in die Tiefen der Kameramenüs.

Die EOS 6D Mark II von oben betrachtet

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Bedienelemente auf der Oberseite der EOS 6D Mark II.

Viele Bedienelemente, die für die Bildaufnahme essenziell sind, befinden sich auf der Oberseite der EOS 6D Mark II. Das Ganze fängt links mit dem Modus-Wahlrad image an, über das Sie das Aufnahmeprogramm bestimmen. Damit sich dieses nicht versehentlich verstellt, kann es nur bei gleichzeitigem Drücken der Sperrtaste image gedreht werden. Für die zentralen Aufnahmeeinstellungen gibt es vier Direktwahltasten. Mit der AF-Taste image wird der AF-Betrieb für Sucheraufnahmen bzw. der AF-Modus für Livebild-Aufnahmen gewählt, One Shot für einmaliges Scharfstellen, AI Servo für eine kontinuierliche Schärfenachführung und AI Focus AF für eine Mischung aus beidem.

Die DRIVE-Taste image dient der Auswahl der Betriebsart (Einzel-/Reihenaufnahme, Selbstauslöser, Fernsteuerung). Mit der AF-Bereich-Wahltaste image image lässt sich festlegen, wie viele Fokusfelder verwendet werden sollen (Spot-AF, Einzelfeld AF, Zone, große Zone, Automatische AF-Feld-Wahl). Unterhalb des Auslösers image sehen Sie das Hauptwahlrad image image, das Sie häufig zum Anpassen von Einstellungen benötigen werden. Die ISO-Taste image dient der Anpassung der Lichtempfindlichkeit des Sensors. Sie ist an ihrer Form gut mit dem Finger zu ertasten, sodass eine schnelle ISO-Wert-Änderung auch beim Blick durch den Sucher stattfinden kann. Zur Anpassung der Messmethode image image (Mehrfeld, Selektiv, Spot, Mittenbetont) dient die Taste daneben. Damit Ihnen auch beim Blick auf die Kamera keine wichtigen Informationen entgehen, präsentiert Ihnen die LCD-Anzeige image alle essenziellen Aufnahmeeinstellungen. Bei Bedarf können Sie diese sogar sechs Sekunden lang beleuchten image image. Mit der Markierung für die Bildebene image image wird die Position des Sensors verdeutlicht. Zu guter Letzt befinden sich im Zentrum der Kamera oberhalb des Sucherkastens die GPS-Antenne image, mit der Ortsdaten empfangen werden können, und der Zubehörschuh image mit den Blitzsynchronisationskontakten. Über diesen können Systemblitzgeräte oder andere Zubehörkomponenten wie Fernauslöser oder Mikrofone angeschlossen werden. Und wenn Sie die vielen Informationen jetzt erst einmal sacken lassen möchten, schalten Sie die EOS 6D Mark II mit dem Hauptschalter image zwischenzeitlich einfach aus.

Kameraanschlüsse

An der von hinten betrachtet linken Seite befindet sich zum einen der integrierte Lautsprecher image, der für die Tonwiedergabe beim Abspielen von Filmen zuständig ist. Zum anderen sehen Sie darunter zwei Abdeckungen, hinter denen sich die Anschlüsse verbergen, die für das Koppeln der EOS 6D Mark II mit verschiedenen Zubehörkomponenten benötigt werden.

Dazu gehört die Eingangsbuchse MIC image zum Anschließen externer Mikrofone, die die Tonaufnahme beim Filmen entscheidend verbessern. Über den Digital-Anschluss image image können USB-Kabel vom Typ B angeschlossen werden (zum Beispiel Canon IFC-400PCU, IFC-200U oder IFC-500U), um eine USB-Verbindung zu Druckern und Computern herzustellen. Darunter befindet sich die Buchse HDMI OUT image, über die Sie Bilder und Movies auf Fernsehern oder Computern, die ebenfalls einen HDMI-Anschluss besitzen, in höchster Qualität betrachten können. Neben den Anschlüssen befindet sich die NFC-Antenne image image, über die Sie eine drahtlose Verbindung zu NFC-kompatiblen Mobilgeräten herstellen können, um anschließend per WLAN Bilder und Movies zu übertragen. Die Fernbedienungsbuchse image, über die Fernauslöser vom Typ N3 (zum Beispiel Canon RS-80N3, TC-80N3) angebracht werden können, ist unter einer Klappe an der vorderen Ecke der EOS 6D Mark II zu finden.

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Lautsprecher, Anschlussbuchsen und NFC-Antenne der EOS 6D Mark II.

Informationen von LCD-Anzeige und Monitor

Nicht nur im rückseitigen Monitor, sondern auch auf der Kameraoberseite präsentiert Ihnen die EOS 6D Mark II die wichtigsten Aufnahmeparameter. Dazu zählt die Einstellung des AF-Betriebs image (One Shot für einmaliges Scharfstellen, AI Servo für die Schärfenachführung und AI Focus als Automatik, die zwischen beiden entscheidet). Leuchtet das Symbol image image auf, ist die Mehrfachbelichtung aktiv.

Des Weiteren können Sie die Einstellungen der Betriebsart image (Einzel-/Reihenaufnahme, Selbstauslöser, Fernsteuerung), der Belichtungszeit image, des für die Schärfentiefe zuständigen Blendenwerts image und der Sensorlichtempfindlichkeit (ISO) image ablesen. Der Schriftzug image image weist auf die eingeschaltete automatische Kontrastkorrektur der 6D Mark II hin, die sogenannte Tonwert Priorität. Über die Zahl in der Klammer erfahren Sie die Anzahl möglicher Aufnahmen image, die noch auf die Speicherkarte passen, und das Symbol darüber weist auf die aktuell verwendete Messmethode (Mehrfeld, Selektiv, Spot, Mittenbetont) image hin. Zudem ist der Akkuladestand am Symbol image image erkennbar. Intervallaufnahmen oder Aufnahmen mit dem Langzeitbelichtungs-Timer werden mit image image symbolisiert. Sollte die Bildhelligkeit durch eine Belichtungskorrektur verändert worden sein, ist dies an der Belichtungsstufenanzeige image zu sehen. Bei einer Korrektur wird zusätzlich das Symbol image image eingeblendet. Im Falle von Zeitraffer-Movies wird das Symbol image image angezeigt. Die Aufzeichnung von Ortsdaten mittels GPS image image ist ebenfalls ablesbar. Wenn zusätzlich LOG angezeigt wird, zeichnet die EOS 6D Mark II permanent Ortsdaten auf, auch wenn kein Bild aufgenommen wird. Bei einer kabellosen Verbindung zu Smartgeräten oder einem Internet-Hotspot sehen Sie die Symbole für eine WLAN- image image oder Bluetooth-Verbindung image image. Das Warnsymbol image image leuchtet immer dann auf, wenn bestimmte Funktionen aktiviert wurden, die das Bild gänzlich entfärben (Bildstil Monochrom) oder die andere Funktionen einschränken oder blockieren (Weißabgleichkorrektur image, Multi-Shot-Rauschreduzierung image, HDR-Modus).

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Die LCD-Anzeige liefert Informationen zu allen zentralen Aufnahmefunktionen.

Im hinteren LCD-Monitor finden Sie die Positionen der LCD-Anzeige in etwas abgeänderter Reihenfolge wieder. Zusätzlich kommen noch die folgenden Informationen hinzu: Der Aufnahmemodus image wird oben links angezeigt. Bei einer Belichtungsspeicherung erscheint das Sternsymbol image image. Die Höhe der Blitzbelichtungskorrektur image image und der Status der Automatischen Belichtungsoptimierung image image lassen sich ablesen. Das Symbol der Custom-Steuerung image image weist auf die Möglichkeit hin, die Tastenbelegung der EOS 6D Mark II über das Schnellmenü flink anpassen zu können. Zudem wird die Bildqualität image angegeben und die Anzahl an Reihenaufnahmen image, die mit höchster Geschwindigkeit in Folge aufgenommen werden können. Mit dem Symbol Weißabgleich-Bracketing image image zeigt die EOS 6D Mark II eine aktivierte automatische Weißabgleichreihe an, mit der Bilder unterschiedlicher Farbtonung aufgenommen werden können. Zu guter Letzt können Sie den gewählten AF-Bereich (Spot-AF image, Einzelfeld AF image, Zone image, große Zone image, automatische Wahl image) image und den Bildstil image image ablesen.

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Anzeige der Aufnahmefunktionen im LCD-Monitor.

Anzeigeform wechseln

Mit der INFO-Taste werden die unterschiedlichen Anzeigeformen des LCD-Monitors aufgerufen. So gelangen Sie von der Anzeige für das Schnellmenü zur elektronischen Wasserwaage und können mit einem weiteren Tastendruck die Monitoranzeige auch ganz ausschalten. Durch mehrfaches Betätigen der INFO-Taste springen Sie also von einer Anzeigeform zur nächsten und wieder zurück auf die erste.

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Schnellmenü.

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Elektronische Wasserwaage.

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Monitor ausgeschaltet.

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INFO-Taste Anzeigeoptionen.

Mit dem Eintrag INFO-Taste Anzeigeoptionen aus dem Einstellungsmenü 4 image können Sie die Anzeigeformen einschränken und zum Beispiel die elektronische Wasserwaage deaktivieren, falls Sie die Funktion nicht benötigen und es immer wieder einmal vorkommt, dass sie versehentlich eingestellt wird. Dann kann mit einem INFO-Tastendruck zwischen Schnellmenü und ausgeschaltetem Monitor gewechselt werden.

Wenn Sie das Livebild verwenden, können Sie im Einstellungsmenü 4 image bei INFO-Taste Liveb.-Anzeigeoptionen wählen, welche Informationen mit der INFO-Taste angezeigt werden dürfen. Rufen Sie dazu den Eintrag Einst. Liveb.-Info Umschalten auf und setzen Sie Häkchen bei allen gewünschten Bildschirmanzeigen, die sich durchschalten lassen sollen.

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Livebildanzeigen an- oder abwählen.

Dort ist es auch möglich, sich individuelle Anzeigen zusammenzustellen. Dazu markieren Sie einen der vier Bildschirme und öffnen mit der INFO-Taste/-Touchfläche Bilds. bearb. das Auswahlmenü. Setzen Sie bei den gewünschten Informationsanzeigen einen Haken: Einfache Aufnahmeinformationen image, Detaillierte Aufnahmeinformationen image, Bildschirmtasten image (ermöglichen das Ein-/Ausschalten des Touch-Auslösers, Belichtungskorrekturen, die ISO-Anpassung und die Lupenanzeige), Histogramm image (Helligkeitsverteilung des Livebilds), Elektronische Wasserwaage image.

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Bildschirmanzeigen individuell gestalten.

Unsere vier individuellen Livebildanzeigen sehen beispielsweise folgendermaßen aus: 1. Einfache Aufnahmeinformationen und Bildschirmtasten, 2. Keine Informationsanzeige, 3. nur die elektronische Wasserwaage, 4. nur das Histogramm.

Ein Blick durch den Sucher

Als ambitionierter Fotograf werden Sie zur Einstellung des Motivausschnitts und zur Kontrolle der Schärfe sicherlich meist durch den Sucher der EOS 6D Mark II schauen. Neben dem Motiv können Sie dort viele wichtige Aufnahmeeinstellungen ablesen, und die Umstellung der einzelnen Werte bzw. Felder bei entsprechender Tastenbetätigung direkt verfolgen, ohne das Motiv dabei aus dem Auge zu verlieren.

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Informationen, die im Sucher eingeblendet werden.

Nutzen Sie beispielsweise die Seitenverhältnis-Linie (16:9, 1:1 oder 4:3) image, die Gitteranzeige image image oder die elektronische Wasserwaage image als Hilfsmittel für die Bildgestaltung. Oder peilen Sie mit dem Spotmesskreis image genau den Motivbereich an, der mit der Spotmessung image exakt belichtet werden soll. Die gewählte Messmethode image wird unten mit angezeigt.

In Sachen Autofokus zeigt Ihnen der Sucher ebenfalls alle wichtigen Einstellungen an: den AF-Betrieb (One Shot, AI Servo, AI Focus) image, die Betriebsart (Einzelbild, Reihenaufnahme, Selbstauslöser, Fernsteuerung) image, die Rahmen für die AF-Bereiche (große Zone, Automatische AF-Feld-Wahl) image und die maximal 45 vorhandenen AF-Messfelder image, wobei die ausgewählten Standardfelder mit leeren Quadraten image markiert werden und die besonders genauen Messfelder des Spot-AF mit gefüllten Quadraten image. Die Fokusanzeige image image weist auf eine erfolgreiche Scharfstellung hin.

Darüber hinaus erhalten Sie Informationen über die gewählte Bildqualität image, den Akkuladestand image image und den Aufnahmemodus image. Mit image image weist die EOS 6D Mark II auf ein Flackern der Lampenbeleuchtung hin. Das Warnsymbol image image wird eingeblendet, wenn Funktionen aktiviert wurden, die andere Funktionen behindern oder das Bild gegebenenfalls ungewollt verändern: Bildstil Monochrom, Weißabgleichkorrektur, Multi-Shot-Rauschreduzierung, HDR-Modus.

Unterhalb des Sucherbildes finden Sie Informationen zur maximalen Anzahl an Reihenaufnahmen image, zum ISO-Wert image, zur gewählten Blende image und Belichtungszeit image. Sollte die automatische Kontrastkorrektur (Tonwert Priorität) aktiv sein, sehen Sie das am Symbol image image.

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Sucheranzeige einrichten.

Zudem gibt die Belichtungsstufenanzeige image Auskunft über Belichtungskorrekturen ohne Blitz. Das Symbol image image weist auf eine Blitzbelichtungskorrektur hin. Die Blitzbereitschaft wird mit dem Symbol image angezeigt und die Hi-Speed-Synchronisation fürs Blitzen mit sehr kurzer Belichtungszeit wird mit image markiert. Wenn Sie die Belichtung speichern, können folgende Symbole aufleuchten: image für die Belichtungsspeicherung ohne Blitz (AE-Speicherung) und image für die Speicherung mit Blitz (FE-Speicherung).

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Hinweise ein-/ausblenden.

Die Sucheranzeige individualisieren

Die LCD-Mattscheibe der EOS 6D Mark II blendet die Informationen elektronisch ein. Daher können Sie über das Einstellungsmenü 2 image bei Sucheranzeige selbst wählen, welche Symbole zu sehen sein sollen.

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Warnungen ein-/ausblenden.

Der Übersichtlichkeit halber empfehlen wir Ihnen, die Elek. Wasserwaage und die Gitteranzeige nur bei Bedarf zu aktivieren und bei Im Sucher ein-/ausblenden nur die Optionen Akkuladestand image und die Flacker-Erkennung image einzuschalten.

Im Individualmenü image/C.Fn III: Operation/Weiteres lässt sich bei Warnungen image im Sucher auch noch wählen, bei welcher Einstellung das Warnsymbol eingeblendet werden darf – in unserem Fall nur bei einer aktivierten Weißabgleichkorrektur. Die Auswahl der Funktionen, die ein Warnsymbol auslösen können, gilt auch für die Anzeige der Warnung in image der LCD-Anzeige auf der Kameraoberseite.

1.3Die flexible Kamerabedienung

Das Bedienkonzept der EOS 6D Mark II basiert auf drei grundlegenden Vorgehensweisen. So können Sie die Kamera je nach der einzustellenden Funktion und entsprechend Ihren individuellen Vorlieben bedienen. Die drei Säulen sind das Menü Schnelleinstellung, die Direkttasten für grundlegende Funktionen sowie das systematisch aufgebaute Kameramenü.

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200 mm | f/4 | 1/500 Sek. | ISO 100

Mit dem flexiblen Bedienkonzept können Sie die EOS 6D Mark II schnell auf die jeweilige Aufnahmesituation vorbereiten.

Das Schnellmenü nutzen

Mit dem Schnelleinstellungsmenü, oder kürzer Schnellmenü, lassen sich die wichtigsten Aufnahme- und Wiedergabefunktionen direkt anpassen. Um die Schnelleinstellung anzuwenden, drücken Sie einfach die Taste image auf der Kamerarückseite oder tippen die hellgraue Touchfläche image am Monitor mit dem Finger an. Wählen Sie anschließend mit den Tasten image des Multi-Controllers image oder durch Antippen die gewünschte Funktion aus, beispielsweise die Anpassung der Bildfarben an die Lichtquelle mittels Weißabgleich. Durch Drehen am Hauptwahlrad image oder am Schnellwahlrad image lässt sich der Wert oder die gewünschte Einstellung direkt wählen.

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Schnelleinstellung des Weißabgleichs.

Alternativ können Sie mit der SET-Taste oder durch Antippen des Funktionssymbols auch zum jeweiligen Bildschirm für Funktionseinstellungen wechseln und die Änderung darin vornehmen. In beiden Fällen ist eine Bestätigung der Änderung nicht notwendig. Sie können einfach den Auslöser antippen, um die Schnelleinstellung wieder zu verlassen und das Bild aufzunehmen. Die Schnelleinstellung funktioniert übrigens auch bei aktiviertem Livebild, allerdings mit zum Teil anderen Funktionen.

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Detaileinstellungen im Weißabgleich-Funktionsbildschirm.

Direkttasten für häufige Funktionen

Für einige besonders häufig verwendete Funktionen hat Canon der EOS 6D Mark II ein paar Tasten für den Direktzugriff spendiert. Der Vorteil der Direkttasten gegenüber der Schnelleinstellung ist, dass Sie, sofern Sie die EOS 6D Mark II blind beherrschen, die Funktionen anpassen können, während Sie durch den Sucher blicken. So verlieren Sie das Motiv nicht aus den Augen.

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Die Direkttasten der EOS 6D Mark II.

Zu den Direkttasten auf der Kameraoberseite gehören die AF-Bereich-Wahltaste image (Auswahl der Anzahl aktiver Fokuspunkte), die AF-Taste (einmaliger Autofokus ONE SHOT, Fokusnachführung AI Servo und Automatik AI Focus), die DRIVE-Taste (Einzelbild, Reihenaufnahme, Selbstauslöser, Fernsteuerung), die ISO-Taste (Lichtempfindlichkeit) und die Messmethoden-Taste image (Belichtungsmessung Mehrfeld, Integral, Selektiv, Spot). Hinzu gesellt sich die Taste zur AF-Messfeldwahl image (AF-Bereich wählen, AF-Messfelder positionieren) hinten rechts oben.

Detaileinstellungen via Kameramenü

Das Kameramenü ist die Steuerzentrale Ihrer EOS 6D Mark II. Hier können Sie sowohl allgemeine Einstellungen verändern als auch Aufnahmeeinstellungen anpassen. Drücken Sie dazu die MENU-Taste auf der Rückseite oben links.

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Kameramenü der EOS 6D Mark II mit der ersten Registerkarte des Aufnahmemenüs.

Das Menü präsentiert Ihnen ganz oben die primären Registerkarten mit den Symbolen image und image. Darunter werden die sekundären Registerkarten mit fortlaufender Nummerierung nebeneinander aufgelistet. Die eigentlichen Menüelemente befinden sich darunter mit der aktuell gewählten Einstellung, die sich rechts ablesen lässt.

Mit der Taste image können Sie flink von einer primären Registerkarte zur nächsten springen. Zum Navigieren auf der Ebene der sekundären Registerkarten (1, 2, 3 etc.) verwenden Sie das Hauptwahlrad image. Die Menüelemente können Sie per Schnellwahlrad image oder Multi-Controller image markieren – oder tippen Sie alternativ einfach den gewünschten Eintrag am Touchscreen-Monitor an, ganz wie es Ihnen lieber ist.

Zum Öffnen eines Menüelements drücken Sie die SET-Taste oder tippen erneut auf den Eintrag. Wenn Sie eine Einstellung geändert haben, bestätigen Sie die Auswahl ebenfalls mit der SET-Taste oder tippen auf die Touchfläche SET OK, damit sie übernommen wird.

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Menü zum Einstellen der Bildqualität.

Natürlich können Sie die Aktion auch unverrichteter Dinge abbrechen, indem Sie die MENU-Taste betätigen. Mit dieser Taste können Sie im Menü auch schrittweise rückwärts navigieren. Um das Menü schließlich ganz zu verlassen, tippen Sie einfach kurz den Auslöser an.

Das Menü gliedert sich in die folgenden Teilbereiche. Welche davon angezeigt werden, hängt vom gewählten Kameraprogramm ab:

imageDas Aufnahmemenü image enthält alle Funktionen, die für die Aufnahme von Bildern und Movies benötigt werden.

imageDas Wiedergabemenü image bietet Funktionen für die Bildbetrachtung, die Bewertung und zum Schützen und Löschen von Bildern und Movies.

imageIm Einstellungsmenü image sind alle Funktionen für grundlegende Kameraeinstellungen aufgelistet und Sie können eigene Aufnahmeprogramme speichern.

imageMit den Individualfunktionen image können Sie einige Funktionen und Bedienelemente anpassen und die EOS 6D Mark II damit noch besser auf Ihre Bedürfnisse abstimmen.

imageIm My Menu image können bis zu fünf Registerkarten angelegt und darin jeweils sechs Funktionen gespeichert werden, um schnell darauf zugreifen zu können (siehe ab Seite 333).

Durch die Fülle der Funktionen erscheint das Menü anfangs sicherlich noch etwas unübersichtlich, aber Sie werden sich schnell an die Struktur gewöhnen und die für Sie essenziellen Elemente bald ganz intuitiv ansteuern.

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Hilfestellungen aktivieren oder deaktivieren.

Anleitungen ein- oder ausschalten

Sicherlich sind Ihnen bei der Inbetriebnahme der EOS 6D Mark II gleich die erklärenden Kurzinformationen aufgefallen, die beim Einstellen der unterschiedlichsten Funktionen angezeigt werden. Diese Hilfestellung kann um weitere Anleitungen ergänzt oder auch ausgeschaltet werden.

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Modus-Beschreibung.

Öffnen Sie dazu das Einstellungsmenü 3 image und schalten Sie die gewünschte Hilfefunktion ein. Im Falle der Modus-Beschreibung blendet die EOS 6D Mark II beim Auswählen eines Aufnahmeprogramms, hier die Programmautomatik P, eine Kurzinformation und Beispielbilder ein. Wenn Sie die untere Taste des Multi-Controllers image drücken, erhalten Sie weitergehende Informationen in Textform (zurück geht es mit der Taste image). Ausblenden lässt sich die Modus-Beschreibung mit der Touchfläche OK oder durch Drücken der SET-Taste. Bei Aktivierung der Erläuterungen werden beim Einstellen von Funktionen, wie zum Beispiel dem Weißabgleich Tageslicht, kurze Texte angezeigt, die Zusatzinformationen zur jeweiligen Einstellung liefern. Um diese Texte in etwas größerer Schrift besser lesen zu können, kann bei Hilfetextgröße der Eintrag Standard gewählt werden.

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Erläuterungen.

Gerade am Anfang können die verschiedenen Anleitungen sehr hilfreich sein, aber manch einem ist es dann irgendwann auch zu viel des Guten. In diesem Fall können Sie die Hilfestellungen einfach deaktivieren. Die in diesem Buch abgebildeten Bildschirmanzeigen haben wir der Übersichtlichkeit halber ohne eingeblendete Erläuterungen und Modus-Beschreibungen dargestellt.

Fotografieren im Livebildmodus

Mit dem Livebildmodus der EOS 6D Mark II lässt sich schon vor dem Auslösen erkennen, ob Fehlbelichtungen oder Farbstiche vorliegen. Drücken Sie zur Aktivierung die START/STOP-Taste image, wobei der Livebild-/Movie-Schalter auf Livebild image image stehen muss. Das Livebild steht in allen Aufnahmemodi zur Verfügung und wird mit einem erneuten Druck auf die START/STOP-Taste beendet.

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Livebild starten und anschließend Fotografieren oder Funktionen im Schnellmenü einstellen.

Auch im Livebildmodus können die wichtigsten Aufnahmeeinstellungen justiert werden, indem Sie die image-Taste/-Touchfläche verwenden, mit dem Multi-Controller image oder per Fingertipp ein Menüelement an den Seiten auswählen und die gewünschte Option mit dem Hauptwahlrad image, dem Multi-Controller image oder per Fingertipp einstellen. Sobald Sie den Auslöser antippen, werden die Einstellungen übernommen und Sie können die Auswirkung der Änderungen gleich live begutachten.

Um im Livebildmodus möglichst leise zu fotografieren, aktivieren Sie im Aufnahmemenü 5 image bei Leise LV-Aufnahme den Modus 1 oder Modus 2. Im Modus 1 verzögert die EOS 6D Mark II die Verschlussvorgänge und dämpft die Geräusche etwas. Trotzdem können Sie Reihenaufnahmen auslösen. Im Modus 2 können Sie die Verschlussgeräusche zeitlich voneinander entkoppeln. Der Verschluss öffnet sich beim ersten Drücken des Auslösers recht leise und das Bild wird aufgenommen. Es kommen aber solange keine weiteren Geräusche hinzu, bis Sie den Auslöser wieder loslassen, was dann wieder etwas lauter ist. Reihenaufnahmen sind in diesem Modus nicht möglich. Die Einstellung Deaktivieren kann notwendig werden, wenn externe Blitzgeräte anderer Hersteller als Canon am Zubehörschuh angebracht sind. Der Blitz löst sonst möglicherweise nicht aus.

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Als Standardeinstellung empfiehlt sich der Modus 1 bei der Leisen LV-Aufnahme.

Das Auslösegeräusch ist aber generell im Livebild nur ein wenig leiser als bei einer normalen Aufnahme über den Sucher. Wenn Sie das Livebild gar nicht nutzen möchten, können Sie es im Aufnahmemenü 1 image (4 bei P, Tv, Av, M) bei Livebild-Aufnahme gänzlich deaktivieren.

image Belichtungssimulation

Damit das Livebild die reale Situation möglichst gut abbildet, muss die Belichtungssimulation im Aufnahmemenü 5 image auf Aktivieren stehen. Mit der Option Während image wird die Simulation nur aktiviert, solange die Schärfentiefe-Prüftaste gedrückt wird. Die Einstellung Deaktivieren ist sinnvoll bei Studioaufnahmen mit Blitzanlagen oder entfesselten Systemblitzgeräten. Standardmäßig wird das Bild nur mit Blitzlicht belichtet und das Umgebungslicht wird gänzlich ausgeschlossen. Das Livebild ist in dem Fall extrem dunkel und das Motiv wäre kaum zu erkennen. In sehr heller oder sehr dunkler Umgebung kann es vorkommen, dass die Simulation nicht mehr ganz exakt funktioniert. Wenn Sie mit der INFO-Taste die Ansicht wählen, bei der alle Aufnahmeinformationen eingeblendet werden, können Sie dies image am Blinken des Symbols erkennen. Ganz deaktiviert ist die Belichtungssimulation bei Blitzaufnahmen, Langzeitaufnahmen im Modus B, Aufnahmen im HDR-Modus sowie bei Verwendung der Multi-Shot-Rauschreduzierung.

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Anpassen der Belichtungssimulation im Livebildmodus.

Der praktische Touchscreen

Der schwenkbare Monitor der EOS 6D Mark II ist mit einer praktischen Touchscreen-Funktionalität ausgestattet. Prinzipiell können Sie den Touchscreen auf allen Einstellungsebenen und in allen Menüs anwenden, und selbst der Autofokus kann damit flink an die gewünschte Position gelegt werden.

Zum ersten Ausprobieren können Sie gleich einmal die Touchfläche image antippen. Diese finden Sie bei Sucheraufnahmen unten links und bei Livebildaufnahmen oben rechts im Monitor. Anschließend lassen sich alle umrahmten Touchflächen mit dem Finger antippen und die gewünschte Funktion im nächsten Menüfenster ebenfalls per Fingertipp auswählen image. Wenn die Einträge über die Monitorbegrenzung hinausgehen, können Sie das Menüelement durch Wischen mit dem Finger in horizontaler Richtung verschieben.

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Auswahl des ISO-Werts über den Touchscreen der EOS 6D Mark II.

Sollte es weitere Einstellungsmöglichkeiten geben, blendet die EOS 6D Mark II eine entsprechende Touchfläche ein, hier die INFO-Touchfläche image zur Aktivierung der ISO-Automatik. Durch Antippen wird die Funktion entweder direkt aktiviert oder es öffnen sich weitere Einstellungsoptionen. Um das Menü wieder zu verlassen, tippen Sie die Schaltfläche image an.

In manchen Fällen ist eine Touch-Bedienung allerdings nicht möglich, etwa im Fall der Belichtungszeit und Blende. Die entsprechende Monitorfläche besitzt dann keine abgesetzte Umrahmung.

image Empfindlichkeit der Touch-Steuerung

Sollte Ihre EOS 6D Mark II auf keinerlei Touch-Steuerung reagieren, navigieren Sie zum Einstellungsmenü 4 image und schauen Sie nach, ob bei Touch-Steuerung der Eintrag Standard gewählt ist. Wenn Ihnen die Reaktion der Touch-Steuerung zu unsensibel vorkommt, weil Sie zum Beispiel sehr trockene Finger haben, können Sie auch die Vorgabe Empfindlich wählen, dann sollte es besser gehen.

1.4Los geht’s mit Akku und Speicherkarte

Um die Lebensgeister Ihrer EOS 6D Mark II zu wecken, ist es als erstes notwendig, ihr etwas Energie zu spendieren. Laden Sie dazu den neuen Akku erst einmal im mitgelieferten Ladegerät auf. Bis die Ladeleuchte auf Grün umspringt dauert es circa zwei Stunden.

Am besten nehmen Sie den Akku dann auch gleich wieder aus dem Ladegerät heraus, da sich ein längeres Verweilen im Ladegerät negativ auf die Haltbarkeit und Funktion des Energiespeichers auswirkt. Auch sollten Sie den Akku möglichst nicht fast image oder vollständig image entleeren, da dieser sonst leicht Schäden davontragen kann und die Lebensdauer damit zunehmend verkürzt wird.

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In der EOS 6D Mark II können Akkus vom Typ LP-E6N und LP-E6 verwendet werden.

Der vollgeladene Akku spendet Strom für circa 1200 Sucher- oder etwa 380 Livebildaufnahmen oder circa 2 Stunden und 40 Minuten Filmaufnahme. Häufiges Fokussieren ohne Auslösen, lange Belichtungszeiten, häufiges Blitzen und der Einsatz der WLAN- und GPS-Funktionen reduziert die tatsächliche Anzahl an Aufnahmen aber teils erheblich. Nehmen Sie für intensive Fototouren am besten einen Zweit-Akku mit und verwenden Sie diesen möglichst immer im Wechsel mit dem Erst-Akku.

Akkus in der Kamera registrieren

Wer möchte, kann im Einstellungsmenü 4 image bei Info Akkuladung auch die verbleibende Restkapazität des eingelegten Energiespeichers prüfen.

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Prüfen der Akkuladung.

Über die INFO-Taste/-Touchfläche ist es zudem möglich, bis zu sechs Akkus in der EOS 6D Mark II zu registrieren. Dazu wählen Sie im nächsten Menüfenster die Touchfläche Registrieren aus. Damit erhalten Sie auch dann Informationen über den Ladezustand und die Anzahl an Auslösungen, wenn der Akku gar nicht eingelegt ist. Das kann praktisch sein, wenn Sie mehrere Akkus besitzen.

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Drei Akkus wurden registriert, der unterste ist aktuell in der EOS 6D Mark II eingelegt.

Allerdings wird der Auslösezähler nach jedem neuen Ladeprozess wieder auf null gestellt. Dauerhaft lässt sich somit nicht verfolgen, wie viele Auslösungen ein Akku schon auf dem Buckel hat. Und natürlich stimmt der Ladezustand nicht mehr, wenn der Akku zwischenzeitlich in einer anderen Kamera verwendet wurde. Sollten Sie die Registrieroption dennoch nutzen, kleben Sie am besten ein Etikett mit der Seriennummer auf den Akku, die im Menü angezeigt wird, damit Sie die Informationen dem jeweiligen Energiespender zuordnen können.

image Fremdhersteller-Akkus

Der Original-Akku von Canon ist nicht gerade günstig. Dennoch sollten Sie sich gut überlegen, Akkus anderer Hersteller zu verwenden, denn es kann vorkommen, dass die EOS 6D Mark II den Akku nicht akzeptiert oder die Ladeanzeige nicht richtig funktioniert. Außerdem kann es bei Schäden durch den fremden Akku zu Problemen mit den Garantieansprüchen kommen und die Haltbarkeit und Verlässlichkeit fremder Akkus ist oftmals weniger gut.

Speicherkarten für die EOS 6D Mark II

Als Speicherkarte für Ihre EOS 6D Mark II werden SD-, SDHC- oder SDXC-Karten (SD = secure digital, HC = high capacity, XC = extended capacity) benötigt. Der Steckplatz für die Speicherkarte befindet sich an der rechten Seite. Schieben Sie die Karte wie gezeigt in den Schlitz bis sie mit einem Klick einrastet. Zur Entnahme drücken Sie auf die Karte, sodass sie Ihnen etwas entgegenkommt und entnommen werden kann.

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Einlegen der Speicherkarte.

Da der Speicherkartenschacht der EOS 6D Mark II auf den UHS-I-Standard ausgelegt ist, empfehlen wir Ihnen dementsprechend eine UHS-1-Karte der Geschwindigkeitsklasse 1 image mit 16, 32, 64 oder 128 GB Volumen. Zum Aufnehmen von Movie-Zeitraffer-Aufnahmen empfiehlt Canon UHS-I-Speicherkarten der Geschwindigkeitsklasse 3 image, was aber nicht zwingend notwendig ist, sofern die Schreibgeschwindigkeit der Karte 90MB/Sek. oder höher ist. Speicherkarten der älteren Standards Class 4 image und Class 10 image lassen sich aber auch noch verwenden, genauso wie die neueren UHS-II-Karten, deren Schnelligkeit aber von der EOS 6D Mark II nicht ausgenutzt werden kann.

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Mit UHS-I-Speicherkarten von SanDisk, Kingston, Sony oder Toshiba sollten Sie in Sachen Zuverlässigkeit und Performance stets gut beraten sein.

Damit die EOS 6D Mark II nicht versehentlich ohne Speicherkarte betrieben wird, setzen Sie am besten auch die Funktion Auslöser ohne Karte betätigen im Aufnahmemenü 1 image auf Deaktivieren. Dann wird bei fehlender Speicherkarte der Hinweis Card (keine Speicherkarte) angezeigt und die Kamera löst kein Bild aus.

Speicherkarten, die Sie zum ersten Mal in der EOS 6D Mark II verwenden oder die zuvor in einer anderen Kamera eingesetzt wurden, sollten vor dem Gebrauch über den Eintrag Karte formatieren im Einstellungsmenü 1 image formatiert werden. Wenn zuvor eine Speicherkarten-Fehlermeldung auftritt oder die Karte an andere weitergegeben werden soll, aktivieren Sie mit der Lösch-Taste/-Touchfläche die Option image Format niedriger Stufe. Dann werden alle Daten und Ordnerstrukturen vollständig gelöscht.

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Das Formatieren der Speicherkarte ist die schnellste Methode, um alle Bilder und Movies zu löschen.

Bedenken Sie, dass mit dem Formatieren alle Daten verloren gehen. Sie können später nur noch mit spezieller Software ohne eine Garantie auf Vollständigkeit wieder zurückgeholt werden (z. B. Recuva, CardRecovery, Wondershare Data Recovery). Sichern Sie also vorher alle wichtigen Dateien.

image WLAN-fähige Speicherkarten

Die EOS 6D Mark II akzeptiert auch Speicherkarten mit Eye-Fi-Verbindungseigenschaften, etwa die Karten des Herstellers eyefi selbst oder die angekündigten, aber noch nicht erhältlichen Toshiba FlashAir-Karten mit Eye-Fi-Konnektivität. Damit können die Daten über eine zugehörige App per WLAN auf Ihren Tablet-PC oder das Smartphone übertragen werden. Damit die Datenübertragung funktioniert, muss im Einstellungsmenü 1 image bei Eye-Fi-Einstellungen die Option Eye-Fi-Übertrag. aktiviert werden. Das ist möglich, sobald Sie die Karte eingelegt haben. Im Monitor sehen Sie anschließend das Eye-Fi-Symbol image. Es fängt an zu pulsieren, wenn die Datenübertragung aktiv ist. Allerdings werden diese Karten nicht unbedingt benötigt, denn die EOS 6D Mark II kann über die eingebaute WLAN-Funktion auch Daten von normalen Speicherkarten per WLAN übertragen.

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