cover.jpg

img1.jpg

 

Nr. 809

 

Kosmos zwischen Raum und Zeit

 

Der Arkonide im Zentrum der Zeitfestung

 

von Hubert Haensel

 

img2.jpg

 

Vom Planeten Cirgro ausgehend, hat sich im August 3820 die große Wende für Manam-Turu angebahnt. Die psionischen Kräfte der Galaxis sammelten sich, eine Vereinigung erfolgte, und mit Barquass entstand ein Wesen, das die Geschicke der Völker Manam-Turus zum allgemeinen Wohl zu leiten bereit ist.

Atlan, Anima und Chipol, der junge Daila, die zu Vorkämpfern dieser positiven Entwicklung wurden, können sich somit anderen Zielen zuwenden. Und das tun die drei, indem sie die Spur der Zeitforscher verfolgen.

Fartuloon indessen, Atlans alter Lehrmeister, findet sich nach seinem plötzlichen Verschwinden kurz vor der Klimax in Manam-Turu nicht nur räumlich, sondern auch körperlich versetzt. Er verwandelt sich erneut in Colemayn, den Sternentramp, und gelangt wieder in die Galaxis Alkordoom, wo er mit seinem robotischen Gefährten prompt in Schwierigkeiten gerät.

Doch zurück zu Atlan! Für den Arkoniden und seine Gefährten beginnt eine wahre Odyssee, deren eine Station die Zeitschule von Rhuf darstellt. Aber um in die Zentrale Zeitfestung zu gelangen, bedarf es noch anderer Mittel und Wege. Denn dieses gigantische Gebilde, so stellt sich alsbald heraus, enthält in seinem Innern einen eigenen Kosmos – einen KOSMOS ZWISCHEN RAUM UND ZEIT ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Atlan – Der Arkonide dringt in den Intern-Kosmos vor.

Goman-Largo und Neithadl-Off – Ihre Suche gilt dem Nullzeit-Transfer und den Zeitchirurgen.

Mastrak, Hallan und Perdan – Drei Paddler von RA-perfekt.

Swirlig und Löppse – Zwei Tschirpen auf dem Weg zur Fremden Mutter.

1.

 

Obwohl das scheibenförmige Gebilde aus der Ferne eher wie ein Spielzeug anmutete, besaß es mit seinen achtundneunzig Kilometern Durchmesser und der Dicke von dreiunddreißig Kilometern doch eine beachtliche Größe. Der Anblick weckte in Atlan wehmütige Erinnerungen, und vorübergehend verspürte der Arkonide trotz seiner Abgeklärtheit einen Hauch von Nostalgie. Er hörte nicht auf die spöttischen Bemerkungen des Extrasinns, der ihm einreden wollte, es gäbe weitaus Wichtigeres als diesen winzigen Splitter einer Jahrhunderte zurückliegenden Vergangenheit. Bilder von einst und jetzt fanden in seinen Gedanken ein harmonisches Nebeneinander.

Atlan dachte an KA-preiswert, die Werftplattform des Paddlers Kalak, die im Jahr 2404 von der CREST III entdeckt worden war und als Stützpunkt in Andromeda gedient hatte. Viel war seither geschehen, und niemand hätte wohl geglaubt, dass noch einzelne Werftinseln der Kosmischen Ingenieure existieren könnten. Schließlich waren Hilfstruppen der Meister der Insel für die Zerstörung aller Plattformen verantwortlich.

Der Kosmos steckt voll Überraschungen, bemerkte der Extrasinn spitz. Selbst ein unsterblicher Arkonide bleibt von ihnen nicht verschont.

Verrate mir lieber, wie wir RA-perfekt auf schnellstem Weg erreichen können, gab Atlan in Gedanken zurück.

Sein Extrasinn schwieg. Also wusste er diesmal nicht mehr als die anderen.

Eine Hand legte sich auf Atlans Arm. Als er den Blick wandte, sah er in Animas Augen, die hinter dem Klarsichthelm verheißungsvoll funkelten.

»Wir schaffen es«, sagte sie leise. »Die Distanz, die wir zurückzulegen haben, ist gering.« Im freien Fall trieb die Werftplattform durch den Intern-Kosmos der Zeitfestung, und das Licht einer nahen Sonne wurde von ihr vielfach reflektiert. Obschon Einzelheiten verborgen blieben, wusste Atlan aus Erfahrung, dass das Zentrum auf der Oberfläche von einem riesigen Raumhafen eingenommen wurde, der von vollrobotisierten Industrieanlagen und Reparaturwerkstätten umgeben war. Im Innern der gewaltigen Scheibe existierten außer den Unterkünften ihrer Bewohner vor allem ausgedehnte Werftanlagen, Materiallager, Fabriken und Kraftstationen. Der Energieverbrauch einer solchen Werftinsel sprengte jedes normale Maß.

»Am einfachsten wäre es, ein Raumschiff zu suchen, das uns alle zur Plattform bringt.« Chipol, der junge Daila, steckte voll überschwänglichem Eifer. »Oder was meint ihr? Atlan? Anima? Prinzessin?« Der Reihe nach bedachte er seine Begleiter und schließlich die einundneunzig Paddler mit forschenden Blicken.

»Woher nehmen und nicht stehlen?«, erwiderte Atlan.

Chipol stutzte. »Ich verstehe nicht, wie du das meinst«, gestand er dann schon weniger überschwänglich.

Neithadl-Off, die Parazeit-Historikerin, produzierte mit ihren vorderen Gliedmaßen ein schnippendes Geräusch. »Atlan meint immer alles so, wie er es sagt. Aber du, Chipol, scheinst zu vergessen, dass wir uns nach wie vor im Innern der Zeitfestung befinden. Da stehen Raumschiffe nicht einfach so herum.«

»Die Werftplattform ist da«, beharrte der Daila. »Und so ein riesiges Ding muss einfach über Beiboote verfügen – vielleicht sogar über Hunderte davon. Ist es nicht so?«, wandte er sich an den nächsten Paddler.

Der schwarzhäutige Humanoide mit dem flachen Gesicht, den tief in den Höhlen liegenden Augen und dem traditionell in der Mitte geteilten, über die Schultern geworfenen und im Genick verknoteten roten Bart nickte ernsthaft.

»Also«, lachte Chipol begeistert. »Was wollen wir mehr? Wir müssen nur Goman-Largo oder Dartfur oder Raanak über Hyperkom anrufen und bitten, dass man uns hier abholt, und dann ...« Er stockte, blinzelte und fuhr sich verwirrt mit dem Handrücken über die Augen. »Was ist das?«, stieß er noch hastiger hervor. »Was geschieht da?«

Die Werftplattform, bis eben noch deutlich zu erkennen gewesen, schien von einer Sekunde zur anderen von einer Wolke kosmischen Staubes verdeckt zu werden. Ihre Umrisse begannen zu verschwimmen, stabilisierten sich flüchtig wieder – und dann gab es nichts mehr zu sehen.

Die Stelle im Intern-Kosmos, an der RA-perfekt eben noch gestanden hatte, war leer.

»Unmöglich!«, entfuhr es Chipol. »Ein solches technisches Meisterwerk kann nicht einfach verschwinden.«

»Die Zeitchirurgen haben zugeschlagen«, sagte Neithadl-Off. »Wir hätten damit rechnen sollen. Immerhin wissen wir inzwischen, dass sie die Plattform und die Paddler erst in jüngster Vergangenheit hierher brachten und demzufolge mit größter Wahrscheinlichkeit nach wie vor handlungsfähig sind.«

»Das ist nicht wahr!«, schrie Chipol, dem der Schreck in allen Gliedern steckte. »Du lügst, Prinzessin!« Er wirkte verstört. Und nicht nur er. Auch die Paddler hatten Mühe, den Schock zu überwinden.

»Ich lüge nie«, behauptete Neithadl-Off mit schriller Stimme. »Das solltest du inzwischen wissen, mein Junge.«

 

*

 

Eine halbe Stunde verging, ohne dass etwas Nennenswertes geschehen wäre. Insgeheim wartete wohl jeder darauf, dass entweder RA-perfekt wieder auftauchte oder aber die Zeitchirurgen ein zweites Mal zuschlugen. Immer vorausgesetzt, Neithadl-Offs Behauptung entsprach den Tatsachen.

Vor allem bei den Paddlern machte sich die Anspannung bemerkbar. Schon wurden Stimmen laut, die verlangten, gegen die Zeitfestung vorzugehen, um die im verborgenen bleibenden Gegner zu weiterem Handeln herauszufordern.

Dreißig Minuten können eine kleine Ewigkeit bedeuten – vor allem wenn man vergeblich darauf wartet, dass etwas geschieht.

»Macht dir die Ungewissheit wirklich nichts aus?«, wandte Chipol sich an den Arkoniden. »Manchmal denke ich, du bist nicht so hart, wie du dich gibst.«

Atlans Blick bekam etwas Zwingendes, als er dem Jungen antwortete, und Chipol lief rot an. »Ich habe in meinem Leben unendlich viele Erfahrungen machen müssen«, sagte der Unsterbliche. »Nicht alle waren angenehm. Aber eine der wichtigsten, das solltest du dir merken, ist die, sich niemals verrückt machen zu lassen. Damit provozierst du nur Fehlentscheidungen oder Unterlassungen, die du irgendwann bereust.«

»Tut mir leid«, murmelte der Daila. »Ich wollte nicht kritisieren, dass wir in der Adaptionsschleuse herumstehen, anstatt etwas Vernünftiges ... ach.« Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Am besten halte ich den Mund; ich rede wohl nur noch Unsinn.«

»Wir wissen, was du meinst«, sagte Anima. »Darauf kommt es an, Chipol ...« Sie hatte mehr hinzufügen wollen, wurde aber durch Neithadl-Offs triumphierenden Ausruf unterbrochen.

»Das Warten hat sich gelohnt, Leute«, pfiff die Vigpanderin in den höchsten Tönen. »Mein Modulmann kommt und holt uns von hier ab.«

»Goman-Largo?«, fragte Anima. »Ich denke, er befindet sich mit den anderen an Bord der Werftplattform.«

»Das dachte ich auch. Doch irgendwie muss er es geschafft haben, sich in Sicherheit zu bringen. Er ist jedenfalls auf dem Weg zu uns.«

»Euphorie kann ebenso schädlich sein wie Ungeduld«, seufzte Chipol. Obwohl er sich ausschließlich an den Arkoniden und Anima wandte und nicht gerade besonders laut sprach, schien Neithadl-Off jedes Wort von ihm verstanden zu haben.

»Was habe ich getan, dass du mir absolut keinen Glauben schenkst?«, wollte sie wissen. »Ausgerechnet mir, der Prinzessin der hundert Sonnen?«

»Eben deswegen«, bekannte Chipol ungerührt.

»Vielleicht verstehen wir uns später wieder besser«, vermutete Neithadl-Off. »Ich sehe ein, dass die Ereignisse der letzten Zeit ein wenig viel für dich gewesen sein müssen.«

»Das waren sie bestimmt nicht«, wehrte Chipol ab. »Aber ehrlich, Prinzessin: wie kommst du darauf, dass der Modulmann unterwegs sein soll? Er weiß nicht einmal, dass wir uns inzwischen ebenfalls im Intern-Kosmos aufhalten.«

»Zu Punkt eins: er hat es mir gesagt.«

»Wann?«

»Vor wenigen Minuten, als wir miteinander in Hyperfunkverbindung standen.«

»Natürlich«, machte Chipol wenig überzeugt.

»Damit wären wir bei Punkt zwei«, fuhr die Vigpanderin unbeeindruckt fort. »Goman-Largo erhält von mir ein regelmäßiges Peilsignal. Ich denke, er wird in Kürze eintreffen. Sofern nichts Unvorhergesehenes geschieht.«

»Hm.« Chipol begann auf seiner Unterlippe zu kauen. Ihm war anzusehen, dass er noch eine Menge Fragen parat hatte.

»Warum lässt du dich nicht einfach überraschen«, schlug Atlan vor.

»Weil wir Goman-Largos Funkspruch ebenfalls hätten auffangen müssen.« Der Junge blieb hartnäckig und, was Neithadl-Off weit mehr betraf, ungläubig.

»Mag sein, dass der Modulmann eine besondere Frequenz benutzt, die uns nicht zugänglich ist«, gab Anima zu bedenken.

»So ist es«, bestätigte die Prinzessin.

»Dann hast du noch Verbindung mit Goman-Largo«, vermutete der Daila.

»Nicht mehr. Ich sende lediglich das Peilsignal.«

»Soll ich dir sagen, was ich glaube?« Chipol achtete nicht auf Atlan, der vergeblich versuchte, ihn zum Schweigen zu bewegen. »Du willst uns lediglich Mut machen. Aber das ist unnötig. Das Risiko, das wir eingingen, dürfte jedem von uns schon klar gewesen sein, bevor wir die Zeitfestung betraten. Verrate mir zum Beispiel, weshalb ausgerechnet Goman-Largo die Werftplattform verlassen haben sollte.«

»Dafür können viele Gründe in Betracht kommen«, meinte Neithadl-Off. »Ohne mich ist der Tigganoi hilflos, er braucht mich ganz einfach, um seine Fähigkeiten voll zu entwickeln.«

 

*

 

»Er braucht dich also«, wiederholte Chipol keine fünf Minuten später mit eigenwilliger Betonung. »Woher konntest du das wissen, Prinzessin?«

»So etwas spürt man«, sagte Neithadl-Off. »Du vergisst, dass ich eine hervorragend ausgebildete Spezialistin bin.«

Der Stern, den Chipol als erster entdeckt hatte, kam tatsächlich näher und wuchs dabei rasch an. Zweifellos handelte es sich um ein Raumschiff, wenn auch mit eigenwilligem Äußeren, das am ehesten als plumpe Kastenform zu bezeichnen war.

»Das begreife wer will«, seufzte der Junge. »Vor einigen Minuten glaubte ich noch, du wolltest uns lediglich beruhigen. Aber dass ausgerechnet Goman-Largo nicht mit der Werftplattform verschwunden ist ...« Er brach mitten im Satz ab, doch Atlan und Anima verstanden ihn auch so, und die Paddler, die sich hinter ihnen im engen Innenraum der geöffneten Adaptionsschleuse beinahe gegenseitig auf die Füße traten, schienen längst erkannt zu haben, dass es sich bei dem anfliegenden Objekt in der Tat um ein Beiboot von RA-perfekt handelte.

»Ein Kleintender«, stellte Atlan fest. »Das Beiboot dürfte immerhin eine Länge von 60 Metern haben, bei jeweils 30 Metern Breite und Höhe.«

»Vielleicht kann Goman-Largo uns mehr über das Verschwinden der Plattform sagen«, vermutete Anima.

»Ich glaube nicht«, erwiderte Neithadl-Off. Durch die transparente Mundleiste ihres Raumanzugs hindurch war zu erkennen, dass sie den Prem, ihr mundharmonikaähnliches Multifunktionsgerät, bereits wieder zur Aufzeichnung der Geschehnisse benutzte.

Der Kleintender verzögerte und schwebte in einer weit geschwungenen Kurve ein. Was Goman-Largo mit dem ihm fremden Raumfahrzeug vollbrachte, war beachtlich. Die Parazeit-Historikerin Neithadl-Off behauptete jedenfalls, dass nur er sich an Bord aufhielt und keinen Helfer zur Hand hatte.

Der Tender dockte längsseits am Rund der Adaptionsschleuse an – in einem Manöver, das Zentimeterarbeit war. Kaum mehr als eine Handspanne Platz verblieb zwischen dem hochwertigen, dunkelgrauen Metallplastik der Schiffshülle und dem äußeren Rand der Schleuse.

»So etwas habe ich noch nicht gesehen«, wandte Chipol sich verwundert an den Arkoniden. »Das Ding ist tatsächlich über und über mit blutroten Schriftzügen bepinselt. Sind sie bloß Spielerei, oder besitzen sie irgendeine Bedeutung?«

»Sie sind sogar sehr wichtig«, sagte Atlan ernsthaft.

»Tatsächlich?«

»Reklame ist immer wichtig. Und für einen Paddler ist sie überlebenswichtig.«

»Das ist mir neu«, seufzte Chipol. »Was steht denn überhaupt auf dem Tender?«

Die teilweise mehrere Meter hohen Lettern und Symbole stellten eine Abart des im Andromeda-Nebel gebräuchlichen Tefroda dar. Der am auffälligsten platzierte Spruch bedeutete:

RA-perfekt macht alles perfekt.

»Ich konnte noch einiges lesen.« Atlan grinste belustigt. »›Raanak arbeitet schneller, besser und preiswerter als andere‹, steht da zum Beispiel. Oder ›Ein Maahk kommt selten allein – darum gleich ein neues und schnelles Raumschiff von Raanak‹.«

»Was ist ein Maahk?«

»Ich erkläre es dir später, wenn wir ausreichend Zeit haben«, sagte Atlan.

»Steht da noch mehr?« Chipol sah angespannt zu, wie sich flirrend ein Tunnel aus Formenergie aufbaute. Ein Doppelschott in der Hülle des Tenders glitt auf. Sekunden später zeigten die Außensensoren der Raumanzüge einen steigenden atmosphärischen Druck an.

»Ständig Sonderangebote an gebrauchten Klein-Raumfahrzeugen.« Atlan fühlte sich bemüßigt, die Neugierde des Jungen weiter zu befriedigen. »Von Spitzenkönnern überholt und so gut wie neu. Besucht unsere Ausstellung auf dem 3. Hauptdeck!«

»Ich denke, wir dürfen die Anzüge nun öffnen.« Das leise Zischen, durch den einströmenden Sauerstoff erzeugt, hatte aufgehört. Chipol klappte den Helm zurück und atmete tief durch. »Das Ding da«, lässig deutete er auf den Tender, »scheint so etwas wie ein kosmisches Warenhaus zu sein.«

»In gewissem Sinn hast du Recht«, sagte Atlan, ebenfalls seinen Raumanzug öffnend.

»Freunde, ich grüße euch«, erklang eine klare, helle Stimme. Goman-Largo, der Tigganoi und Spezialist der Zeit, erschien in der Öffnung des Doppelschotts. Seine hagere, nur aus Knochen, Muskeln und Sehnen bestehende Gestalt verlieh ihm das Aussehen eines Hungerkünstlers, der er aber keineswegs war. »Das ist eine Überraschung«, stellte er fest. »Habt ihr Probleme oder Kummer, wählt Goman-Largos Hypernummer.«

Atlan zog die Mundwinkel nach unten. »Falls du Raanak nacheifern willst, lass es lieber. Die Paddler verstehen sich besser auf zugkräftige Werbung.«

»Einen Versuch war es mir immerhin wert«, sagte der Tigganoi.

»Was hältst du davon?«, warf Chipol ein. »Goman-Largo, unser Spezialist, beseitigt jeden großen ...« Er schluckte krampfhaft, während Atlan und Anima lauthals zu lachen begannen. Auch einige Paddler verzogen die Gesichter.

Lediglich Neithadl-Off schwieg betreten. Ihre roten Sensorstäbchen glänzten vor Erregung wie poliert.

»Prinzessin«, rief der Tigganoi, »ich hatte mir unsere Begrüßung ein wenig anders vorgestellt. Stürmischer eben. Deine Zurückhaltung lässt mich glauben, wir hätten uns seit Ewigkeiten nicht gesehen.«

»Es war eine Ewigkeit«, erwiderte die Parazeit-Historikerin.

»Die paar Tage? Allerdings – ich muss eingestehen, dass ich mir deinetwegen Sorgen machte.«

»Völlig unnötig«, sagte Neithadl-Off leider weitaus schroffer als beabsichtigt. »Ich habe lediglich eine kleine Reise durch die Zeit hinter mir. Daran ist nichts Ungewöhnliches.« Sie untertrieb gewaltig. Das wusste auch der Modulmann, der ihr die Hände entgegenstreckte. Zögernd griff Neithadl-Off mit ihren mehrfach geknickten Vordergliedmaßen zu. Die beiden so unterschiedlichen Gefährten – er durchaus menschlich, aber sie wie ein wandelndes Trampolin – blickten einander sekundenlang an.