Cover

Danke

Einen ganz besonderen Dank an alle, die mich dabei unterstützt haben, dieses Buch zu schreiben.

Denjenigen, die es Korrektur gelesen haben und denen, die einfach Freunde an meiner Seite waren und mich auch immer wieder reichlich inspirierten.

Tanja Riedeberger, André Culp, Marius Brünner, Mama, Susanna Fischer, Nicole Bongscho, Janine Aslan, DPBS-Mädels!

Karl W. Fritz für den ersten bedeutenden Satz in meinem Buch. Marleen Riedeberger für die Namensfindung an einem sommerlichen Tag, als ich sie im Krankenhaus besucht habe.

Der beste Dank geht an Sascha Riedeberger für all die Unterstützung. Ohne ihn wäre es niemals so weit gekommen!

Epilog

Die Party war gut. Nüchtern erlebte ich einiges anders als sonst. Ich sah die Menschen. Doch reden wollte ich trotzdem nicht mit ihnen. Das wird wohl auf ewig in mir drinnen sein, dass ich anderen Menschen gegenüber verschlossen bleibe.

Isi redete die ganze Zeit mit Gerrit und ich wünschte mir für sie, dass das endlich mal etwas wird. Amelie und ich standen nebeneinander da und beobachteten, wie sooft schon, die Leute. Aber fast nie sagte einer von uns ein Wort. Sie war traurig, weil sie mal wieder Streit mit ihrem Freund hatte und ich war irgendwie komisch. Ich nahm alles anders war. Ohne diesen Schein vom Besoffensein.

Die Bewegungen der Menschen, wenn sie tanzten. Die Art, wie sie sich miteinander unterhielten. Mal komplett aufgesetzt und dann wieder ehrlich und nicht so oberflächlich. Ich spürte andauernd die Blicke von allen auf mir, wie abwertend ihre Gesichter waren, wenn sie in meine Richtung sahen. Aber das wusste ich ja auch, wenn ich betrunken war, heute war es nur noch viel deutlicher. Neben mir tauchte er plötzlich auf. Louis. Wie oft habe ich in der Zwischenzeit an ihn gedacht? Tausend mal, Millionen mal?

»Hallo Herbstmädchen«, scheinbar ist er überhaupt nicht sauer, dass ich auf der einen Party so blöd zu ihm war. Er drückt mir einen Umschlag in die Hand und jetzt wird auch Amelie ziemlich neugierig.

Ich ziehe Fotos heraus. Die, die wir auf der einen Party geschossen haben. Ich sehe wirklich ganz annehmbar aus.

»Das hast du doch bearbeitet«, sage ich und sehe sein schönes Gesicht, seine fröhlichen Augen. Ich bemerke die kleinen Fältchen um seine Augen, die zuckersüß und männlich aussehen. Es ist als stehe neben mir eine Person, die mich verändern könnte, denn sie ist so glücklich, diese Person.

Das letzte Bild überrascht mich sehr. Ich hätte damit in keiner Weise gerechnet. Es ist das Bild von Carlas Hochzeit. Das Bild, dass Adam gemacht hat, während ich mit Louis getanzt habe. Wir harmonieren so gut zusammen. Und Mein Gesicht strahlt. So habe ich mich noch nie gesehen.

»Ich habe das nicht bearbeitet, Lola...«, ich erschrecke, denn er sagt zum ersten Mal meinen Namen. Seit ich ihn kenne hat er noch nie meinen Namen gesagt. »...du bist so schön. Und in diesen Momenten warst du besonders schön, denn du warst glücklich«. Er sagt es, als wäre das selbstverständlich, als müsste man so was sofort sehen.

Er nimmt meine Hand. »Komm mal mit, ich möchte dir etwas zeigen«, ich gehe mit ihm mit. Ich vertraue ihm blind. Und ich bin auch ein wenig neugierig, wo er mich wohl hinführt. Ich möchte es sofort wissen. Wir rennen durch die Straßen, entlang an Häusern, Bäumen und Autos. An leerstehenden Gebäuden und vollbewohnten Häusern.

Mir geht’s gut. Ich laufe und weder mein Kreislauf macht schlapp, noch fühlen sich meine Beine weich und zittrig an. Ich habe keine Angst irgendwohin mit ihm zugehen. Wir rennen weiter, Hand in Hand.

Ich erschrecke, als ich sehe, wo wir sind. Auf der Brücke. Wir stehen einander gegenüber. Wir sind außer Atmen, aber trotzdem grinsen wir. Der Anblick der Brücke und das er unbedingt hier her mit mir wollte, ist vielleicht komisch. Doch der Gedanke reißt mir nicht mehr vollkommen den Boden unter den Füßen weg.

»Ich habe dich damals gesehen«, sagt er. »Du bist hier rumbalanciert, aber ich habe nie daran geglaubt, dass du wirklich springst. Ich wusste, als ich Dich hier sah, dass du zu klug bist, um dein Leben wegzuschmeißen«. Er küsst mich auf den Mund und ich schmiege mich so fest an ihn, dass wir Eins werden.

»Wolltest du wirklich springen, Lola?«, fragt er mit aufgerissenen Augen nach Minuten der Stille.

»Ja«, flüstere ich. Er küsst mich auf die Stirn, zieht mich auf die Mauer.

Wir sitzen Rücken an Rücken da und ich genieße es zu Schweigen. Dieser Moment ist so endlos schön, dass ich ihn am liebsten nehmen und in ein Vakuum ziehen würde. Die Sonne geht langsam auf und nur er und ich, wir beide sind zusammen an einem Ort, der sehr bedeutend ist für mich.

»Louis?«, frage ich.

»Ja«, sagt er.

»Magst du mich auch als Mademoiselle Herzlos?«, frage ich.

Er lacht und ich erschrecke.

»Aber klar doch«, antwortet er und ich bin überglücklich.