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BODO MÜLLER

Kroatische Küste

Die Kornaten

Liegeplätze und Landgänge

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Edition Maritim

 

 

 

 

 

 

INHALT

Vorwort

Symbole/Piktogramme in Hafen- und Detailplänen

Die Kornaten

Lage und Ausdehnung

Wie entstanden die Kornaten?

Besiedlung und Eigentumsrechte

Warum sind die Kornaten so kahl?

Wer baute wozu meterhohe Steinmauern?

Historische Stätten auf den Kornaten

Was bedeuten die Kreuze?

Warum ist der Fisch so teuer?

Der Nationalpark Kornati

Der Naturpark Telašćica

Winde und Wetter

Seewetterberichte für die Kornaten

Vercharterer für einen Kornaten-Törn

Nautische Literatur

Entfernungen zu den Kornaten

Seenot

Liegeplätze und Landgang

Telašćica (Magrovica) / Dugi Otok

imgTaverna Goro

Telašćica / Dugi Otok

imgKonoba Kršovica

imgMir

Mala Proversa / Katina

imgAquarius

imgBagatela

Luka Žut / Žut

imgACI Marina

imgFešta

imgFischerhaus Sandra

Luka Žut (Strunac) / Žut

imgBain

Luka Hiljača / Žut

imgŽmara

imgVison

imgTrabakul

Stiniva / Kornat

imgStiniva

Lupešćina / Kornat

imgLupešćina

Vela Proversa / Katina

imgMare

Suha Punta / Kornat

imgSuha Punta

Šipnate / Kornat

imgŠoleta

Bucht Anica / Levrnaka

imgLevrnaka

imgAndrija

Kravljačica / Kornat

imgAndrija

Strižnja / Kornat

imgDarko

imgQuattro

Vrulje / Kornat

imgAnte

imgIvo

imgRobinson

imgCore Lounge Bar & Restaurant

Lopatica / Kornat

imgBeban

Ropotnica / Kornat

imgAnkerbucht Ropotnica

Panitula / Piškera

imgACI Marina

imgJadra

Bucht Lavsa / Lavsa

imgIdro

Ravni Žakan / Ravni Žakan

imgŽakan

imgLarus

Koromačna / Kornat

imgKoromačna

Bucht Opat / Kornat

imgOpat

Lojena / Smokvica

imgPiccolo

imgMare

Danksagung

Register

VORWORT

„Am letzten Tag der Schöpfung entschied Gott, sein Werk zu krönen. Und so schuf er die Kornaten-Inseln aus einem Hauch von Tränen und Sternen.“ (George Bernhard Shaw)

Die Kornaten-Inseln waren unter Bootsfahrern von jeher das beliebteste Reiserevier an der dalmatinischen Küste. Das liegt einerseits an der herben Schönheit des aus 147 Inseln bestehenden Archipels. Andererseits bieten die Kornaten gerade für nautische Touristen ein Paradies aus Dutzenden versteckter Buchten, in denen man mit seinem Schiff Schutz finden kann.

Neu hinzu gekommen ist ein völlig anderer Aspekt, der unter zeitgenössischen Bootscrews die Reiselust zu den Kornaten beflügelt: Nach dem Ende des Krieges und mit der Rückbesinnung auf die Werte der Privatwirtschaft kehrten viele ehemalige Besitzer zu ihren Einsiedeleien zurück. Sie reparierten die Behausungen ihrer Vorfahren, gingen wie ihre Väter auf Fischfang, machten Gärten und Weiden wieder nutzbar und schufen kleine Piers zum Anlegen.

Die Terrasse vor dem Haus – überall ist sie nur wenige Schritte von der Pier entfernt – wurde mit Schatten spendenden Weinstöcken bepflanzt, Tische und Bänke für Gäste gezimmert. So wurde die Terrasse zur „Konoba“, was so viel bedeutet wie Taverne oder Restaurant.

Hinter der Konoba gibt es keine Straße, keinen Weg, der durch die unwegsamen Berge Anschluss zu einem anderen Ort schafft. Und es existiert auch keine Fährverbindung zu einer Einsiedelei. Die einzigen Gäste, die dorthin kommen können, sind Segler und Motorbootfahrer.

Während Mitte der 1990er-Jahre die ersten Konoba-Besitzer noch um Gäste – und somit um ihre Existenz – bangten, hat sich das Bild heute total geändert. Die Konobas der Kornaten rangieren unter nautischen Touristen ganz oben unter den Reisezielen an der kroatischen Küste.

Somit ist das vorliegende Buch nicht nur ein Wegweiser zu paradiesischen Liegeplätzen. Es ist zugleich ein Führer zu den kulinarischen Genüssen in der herrlichen Inselwelt der Kornaten.

In einem sich rasant entwickelnden Reiseland wie Kroatien muss man (fast) jährlich mit Änderungen rechnen. Erwartungsgemäß wurden die Bestimmungen und Gebühren zum Befahren des Nationalparks Kornati neu geregelt. Auf der Seite 17 finden Sie die aktuellen Preise. Bitte beachten Sie zudem die angegebene Internetseite.

Schließlich wird immer wieder berichtet, dass gelegentlich ein Lokal geschlossen ist, aber in der folgenden Saison von einem neuen Besitzer weiter betrieben wird oder anderswo eine bislang unbekannte Konoba aufgemacht wurde.

Wenn Sie während Ihres Kornaten-Törns derartige Überraschungen erleben oder mir andere wichtige Hinweise geben möchten, bin ich für jede E-Mail sehr dankbar.

Bodo Müller, im Jahr 2017
info@bodo-mueller.de

 

 

 

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DIE KORNATEN

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Kurs Kornaten: das Leuchtfeuer Sestrica.

LAGE UND AUSDEHNUNG

Als Kornaten bezeichnet man jene Inselgruppe, die sich zwischen der Insel Dugi Otok im Norden und der Insel Žirje im Süden erstreckt. Das Herzstück bildet die zentral gelegene Hauptinsel Kornat. Die seeseitig liegenden kleineren Inseln gehören komplett dazu. In Richtung Festland werden die Inselgruppen Žut und Sit ebenfalls zu den Kornaten gezählt.

Aufgrund seiner Vielgestalt ist der Kornaten-Archipel einzigartig im ganzen Mittelmeer: Auf einer Fläche von rund 320 km2 liegen 147 Inseln, Inselchen und Felsklippen im Meer verstreut. Sie bilden eine Landfläche von 69 km2. Der Archipel wurde nach der größten Insel Kornat benannt. Sie ist 25 km lang, an der breitesten Stelle ca. 3 km breit und an der schmalsten nur etwa 300 m. Der höchste Berg ist 237 m hoch. Auf Kornat entfällt 64 % der Landfläche.

Eine unter Seefahrern übliche Gliederung des Archipels ist die Gruppierung in vier Inselreihen: die Sit-, Žut-, Kornat- und Piškera-Reihe.

Der Kornaten-Archipel wird von drei Meereskanälen geteilt: dem Sitski Kanal, dem Žutski Kanal und dem Kornatski Kanal. Von der im Osten gelegenen Inselgruppe Pašman wird der Archipel durch den Srednji Kanal (Mittlerer Kanal) getrennt, von der im Süden sich anschließenden Insel Žirje durch den Samogradska vrata (Samograder Tor). Die Abgrenzung zur Insel Dugi Otok erfolgt durch die Passage Mala Proversa (Kleine Durchfahrt). Die südlich davon gelegene Insel Katina und die Vela Proversa (Große Durchfahrt) gehören also noch zu den Kornaten.

Nicht mehr zu den Kornaten gehört die 4 sm weit nach Norden in die Insel Dugi Otok hinein reichende Bucht Telašćica. Da diese Bucht – man zählt sie zu den schönsten an der Adria-Küste – aber üblicherweise bei einem Kornaten-Törn auch angesteuert wird, haben wir sie in diesem Buch bei der Beschreibung der Liegeplätze und Restaurants mit aufgenommen.

Ein Großteil der Kornaten steht als Nationalpark unter besonderem Schutz. Die topografischen Grenzen der Kornaten sind nicht identisch mit den Grenzen des Nationalparks – letztere sind enger gefasst. Mehr dazu unter dem Kapitel „Der Nationalpark Kornati“.

WIE ENTSTANDEN DIE KORNATEN?

Geologen gehen davon aus, dass der Kornaten-Archipel noch relativ jung ist. Wahrscheinlich entstanden die Inseln erst in den letzten 15 000 Jahren in ihrer heutigen Form. Gegen Ende der letzten Eiszeit schmolzen infolge einer globalen Erwärmung die Eiskappen der Berge. Nach der Eisschmelze hob sich der Meeresboden um bis zu 100 m. Das Meer überflutete weite Landflächen, die heute auf dem Grund der Adria liegen. Von dem ehemaligen Gebirge ragen in unserer Zeit nur noch die Spitzen der höheren Berge aus dem Meeresspiegel heraus.

Infolge von Bewegungen der Erdkruste sowie tektonischer Verschiebungen versanken Teile des Gebirges immer wieder im Meer bzw. wurden angehoben. Die ehemaligen Lebensgemeinschaften wechselten und hinterließen ihre Spuren in Form von Sedimenten. Noch heute sehen wir auf den Kornaten auf Schritt und Tritt die Ablagerungen ehemaliger Seeorganismen auf der Oberfläche des Gesteins.

BESIEDLUNG UND EIGENTUMSRECHTE