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ROMANTRUHE SF

Band 3

Science-Fiction-Serie

E-Book Edition

 

FÜHLER DER
EWIGKEIT

 

(Ein SF-Klassiker)

 

von

HORST HOFFMANN

IMPRESSUM

 

ROMANTRUHE - SF

SF-Klassiker und neue Romane

Herausgeber: ROMANTRUHE-Buchversand.

Cover: shutterstock.

Satz und Konvertierung:

ROMANTRUHE-BUCHVERSAND.

© 2017 Romantruhe.

Alle Rechte vorbehalten.

Die Personen und Begebenheiten der

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Produced in Germany.

O’Donnell vergewisserte sich mit einem schnellen Blick, dass seine Begleiter noch bei ihm waren. Er sah die beiden Männer in ihrer in der Dunkelheit farblosen Kombination neben sich in der Deckung des Unterholzes liegen.

Für einen Moment schwand die Unsicherheit, die sich seiner bemächtigt hatte, seitdem die Primitiven mit dem Ritual begonnen hatten.

O’Donnell blickte wieder durch den Sucher der geräuschlos arbeitenden Infrarotkamera. Er sah den Kreis der immer noch in wilder Ekstase tanzenden Eingeborenen. Um sie herum saßen einige unbeteiligt wirkende Stammesgenossen mit gesenkten Köpfen, so, als seien sie in tiefe Meditation versunken.

Es war nicht die unheimlich wirkende Beleuchtung des großen Dorfplatzes, die auf ihm lastete und zeitweise Anflüge von Panik in ihm aufkommen ließ. Es war vielmehr der monotone Gesang, der Primitiven, der sich wie ein dunkler Vorhang vor sein Gehirn schob. O’Donnell wusste, dass seine Besorgnis unbegründet war. Er und seine beiden Begleiter lagen tief im dichten Unterholz um den freien Platz versteckt und hatten keine Entdeckung durch die Eingeborenen zu fürchten. Sie waren sicher. Und selbst, wenn die Eingeborenen auf sie aufmerksam werden sollten, so wären sie ohne weiteres in der Lage, einen Angriff zurückzuschlagen.

Es war etwas, wofür er keine Erklärung fand.

Neben ihm stöhnte ein Mann. Aus den Augenwinkeln sah der Leutnant, dass es Perley war, ein junger Kadett, der erst einen interstellaren Einsatz hinter sich hatte. Für ihn musste die Belastung besonders groß sein.

Die Tanzenden auf dem Platz gerieten in immer stärker werdende Ekstase. Die Umsitzenden rührten sich nicht. Sie schienen erstarrt zu sein.

Der größere der beiden Monde stand fast senkrecht über der Szenerie und tauchte die Umgebung in ein fahles Licht, das zusammen mit den überall entfachten kleinen Feuern eine gespenstische Beleuchtung ergab.

Und dann erstarb jegliches Geräusch auf dem Platz. Nur die Stimmen des umgebenden Waldes schoben sich ein wenig mehr in den Vordergrund.

Die drei Männer waren sofort hellwach. Einerseits schien ein Bann von ihnen zu fallen, andererseits jedoch starrten sie nun fasziniert auf das, was nun kommen würde.

Minuten stiller Spannung vergingen, und die Unruhe unter den drei Männern wuchs. Das Bild des Dorfplatzes glich einem zum Stehen gebrachten Film.

Die Eingeborenen warteten.

O’Donnell sah die Fremden erst, als sie inmitten des Kreises der Eingeborenen standen, die nun auf die Knie gesunken waren und ihre Köpfe zum Boden wandten.

Der junge, aber doch bereits erfahrene Leutnant wusste im ersten Augenblick, dass es keine Illusion war, der er zum Opfer gefallen war. Die Fremden waren real.

Er regulierte die Optik der Infrarotkamera, bis er ein optimal scharfes Bild hatte. Die Varioautomatik reagierte auf einen leisen Fingerkontakt und schaltete auf Teleoptik. O’Donnell sah die Fremden in Großaufnahme, und er spürte die Kälte seinen Rücken herabkriechen.

Sie hatten einen Kopf, zwei Arme und zwei Beine. Ihre Größe schätzte er auf knapp zwei Meter. Auf den ersten Blick hätte man sie für Menschen halten können.

Dann sah er ihre Köpfe. Sie hatten keine Gesichter im herkömmlichen Sinn. O’Donnell konnte weder Augen noch Mund oder Nase erkennen. Ihr Gesicht bestand aus einer einfachen ovalen Fläche, über die ein feingespanntes Netz gezogen zu sein schien.

Und doch fiel ihm etwas auf.

Die Fremden waren unglaublich dürr. Sie wirkten zerbrechlich und bewegten sich mit graziösen, ruckhaft wirkenden Schritten ihrer dünnen Beine auf den äußeren Ring der nun aus der Meditation aufgewachten Primitiven zu.

Die Kamera zeichnete jede ihrer Bewegungen auf. Sie registrierte, wie sich die Fremden in ihren irisierendes Licht ausstrahlenden Kombinationen zu den Eingeborenen hinabbeugten und eine Unterhaltung mit ihnen begannen.

So hatte es jedenfalls den Anschein. O’Donnell konnte keinerlei technische Hilfsmittel erkennen, mit Hilfe derer eine Kommunikation zwischen den beiden verschiedenen Gruppen von Wesen zustande gebracht werden konnte.

Einer der bisher schweigenden Primitiven erhob sich plötzlich und fuchtelte mit den Armen wild in der Gegend herum. Immer wieder deutete er in eine ganz bestimmte Richtung. Er schien sehr erregt zu sein.

Wieder spürte O’Donnell die Kälte in sich aufsteigen. Er kannte die Richtung, in die der ausgestreckte Arm des Eingeborenen wies, nur zu genau.

Der in lose herabhängende Felle gekleidete Alte wies dorthin, wo die FALCON stand, ihr Schiff.

0’Donneil stieß seinen Nebenmann an und bedeutete ihm mit einem knappen Nicken, dass die Zeit zum Aufbruch gekommen sei. Sie hatten es auf einmal sehr eilig.

Noch einmal sah er zurück zu dem erleuchteten Platz des Dorfes der Primitiven, und seine Füße versagten ihm den Dienst.

Fünf der Fremden kamen auf ihr Versteck zu. Ihre entschlossen wirkenden Schritte ließen keinen Zweifel an ihrer Absicht.

 

*

 

»Neun Uhr!«

Der Mann, der gerade eben die Uhrzeit herausgeprustet hatte, erhob sich aus seinem Sitz vor einem der Beobachtungsschirme, und nur die feste Verankerung der Sitzgelegenheit verhinderte, dass das Möbel in weitem Bogen durch den Raum geschleudert wurde.

Der Mann war ein mittlerer Riese an Gestalt, was in krassem Widerspruch zu seiner fast schon fistelnden Stimme stand. Er mochte gut und gern an die zwei Meter herankommen, und sein stattlicher Körperumfang sorgte dafür, dass auch das Gewicht stimmte.

Bei Major Kenneth Fogerty stimmte alles, mit Ausnahme seines Blutdruckes.

»Sind Sie nun zufrieden?« Er baute sich vor einem scheinbar unbeteiligt Herumstehenden in der Schiffszentrale auf und stemmte die Fäuste in die gerade noch erkennbaren Hüften. Als er keine Antwort bekam, lief sein stark gelichteter Schädeleine Spur dunkler an, und er wiederholte, wobei er mit dem linken Arm zum Bildschirm hin deutete:

»Ob Sie jetzt zufrieden sind, habe ich Sie gefragt!«

Der Angesprochene war einer jener Männer, die man auf der Erde gern als den kühlen, smarten und unnahbaren Typ des modernen Machers bezeichnete, jener Typ, der am Ende der zusammenlaufenden Fäden saß und in der stillen Zurückgezogenheit koordinierte.

Auch jetzt ließ er sich nicht auf die offene Provokation des Majors ein, wie schon so viele Male, seitdem sie zusammen von der Erde gestartet waren.

Lester C. Barrett war Funktionär des Interstellaren Sicherheitsdienstes und als solcher befugt, in gewissen Situationen Anweisungen an die Schiffsbesatzung zu geben, gegen die auch Fogerty als Chef des Einsatzkommandos nichts ausrichten konnte, selbst, wenn sie ihm noch so unsinnig und verrückt vorkamen.

Und das taten sie.

Major Fogerty konnte und wollte sich nicht beruhigen. Dass der Sicherheitsmann seine Fragen einfach ignorierte, trug nicht gerade dazu bei, seine ohnehin nicht vorhandene Sympathie für diesen zu steigern.

»Sie haben sie rausgeschickt! Drei Mann, lächerlich!« Fogerty kratzte sich mit der Rechten im lichten Haar und suchte mit verzweifelten Blicken Unterstützung bei der Besatzung der Zentrale, die jedoch teilweise mit den Routinearbeiten beschäftigt war und sich des Weiteren nicht mit einem Funktionär des ISD anlegen wollte.

Fogerty kannte solche Skrupel und Befürchtungen nicht. Er war einer jener legendären Männer, die in den vergangenen Jahrzehnten als Pioniere die Voraussetzungen für die Kolonisation der ersten Planeten geschaffen hatten.

Und zwar, einer von denen, die überlebt hatten.

Wenn Barrett verunsichert war, so zeigte er es nicht. Wortlos ging er zu einem der Schirme und beobachtete danach einen Oszillographen, der jedoch ebenso reglos blieb wie die Landschaft um das Schiff herum.

Von O’Donnell, Perley und Troche fehlte jede Spur. Kein Lebenszeichen, keine Energieortung, die darauf hingewiesen hätte, dass sie mit ihrem Beiboot gestartet waren. Keine Energieemission, die darauf hinwies, dass sie von ihren Waffen Gebrauch gemacht hatten.

Um zwei Uhr nachts - umgerechnet auf die Rotationsdauer des Planeten hätten sie zurück sein müssen. Das bedeutete, dass sie nunmehr sieben Stunden überfällig waren.

Selbst ein Schreibtischstratege, wie Barrett nicht nur von Fogerty genannt wurde, wusste, was das auf einer unbekannten Weit bedeutete.

Abrupt wandte der peinlich exakt gekleidete Mann sich von den Anzeigeinstrumenten ab und sah Fogerty an, der ihn immer noch empört anstarrte und jetzt gespannt blickte. Jede der Bewegungen des ISD-Mannes wirkte pedantisch genau.

Heini! dachte Fogerty bei sich.

»Sieben Stunden.« Barrets Stimme ergänzte den Gesamteindruck seiner Erscheinung. »Noch können wir gar nichts schließen. Sie wissen selbst, welche unvorhersehbaren Effekte auf einer Welt wie dieser auftreten, und eine Rückkehr verzögern können, ohne dass jedoch akute Gefahr besteht. Wir warten bis Mittag. Wenn sie bis dahin nicht zurück sind, schicken wir einen Suchtrupp hinaus!«

»Bis Mittag?« Fogerty schienen die Augen aus den Höhlen zu treten. »Haben Sie eine Ahnung, was bis dahin passiert sein kann? Reden Sie doch nicht so, als ob die letzten Tage uns nicht gezeigt hätten, was da draußen los ist! Drei Mann loszuschicken war schon Wahnsinn – und nun wieder warten? Dann werden Sie wieder drei Männer schicken, oder?«

»Wir warten bis Mittag, dann sehen wir weiter. Und nun entschuldigen Sie mich bitte.« Er wandte sich ab und schritt zum Lift. Sekunden später war er verschwunden.

Major Kenneth Fogerty starrte ihm nach wie einem entschwindenden Geist. Dann brach es aus ihm hervor.

»Dieser affektierte Heini!« Er brüllte es aus vollem Leib heraus und gestikulierte dabei eifrig vor den Augen seiner Mannschaft. »Unsere Leute sind seit sieben Stunden überfällig; wer weiß, was mit ihnen los ist, und dieser Schreibtischheini entschuldigt sich! Und in drei Stunden kommt er und schickt wieder drei Leute raus! Aber ohne mich, ohne mich! Wenn einer rausgeht, dann gehe ich! Und er geht mit mir. Beim Pluto, dieser Kerl soll noch den Kosmos kennenlernen, das schwöre ich!«

Nur langsam beruhigte er sich. Einige der Techniker, die an einem ausgefallenen Aggregat arbeiteten, zwinkerten sich verhalten zu. Sie kannten ihren »Chef«, und sie wussten, was von solchen Ausbrüchen zu halten war. Sie wussten, dass sie sich in einem riskanten Einsatz keinen besseren Vorgesetzten wünschen konnten, wenn es wirklich darauf ankam.

Und dass es ein riskanter Einsatz werden würde, daran zweifelte inzwischen keiner mehr an Bord.

Selbst Lester C. Barrett wusste es.

Und nicht nur das.

 

*

 

Es war kurz vor zwölf. Die auf Erdzeit laufenden automatischen Kalender des Schiffes zeigten den 21. August 2081.

Major Kenneth Fogerty saß nachdenklich von seinem Bildschirm. Wer ihn sah, dachte unwillkürlich an die alte Redewendung von der ›Ruhe vor dem Sturm‹.

Fogerty rekapitulierte die Ereignisse der Tage seit ihrer Landung auf PANDORAS STERN.

PANDORAS STERN war natürlich nicht der Name eines Planeten, sondern der dieser kleinen gelben Sonne, welche die Welt, auf der sie sich befanden, umlief. Doch da die Sonne nur einen einzigen Planeten besaß, hatte man auch diesen wie sie benannt.

Fogerty wäre wohler gewesen, wenn er mehr über ihre Mission gewusst hätte, denn dass in seinen Instruktionen, die er bei dem Abflug von der Erde erhalten hatte, nicht alles stand, war einem alten Weltraumhasen wie ihm nicht lange verborgen geblieben. Und Barrett schwieg sich darüber aus.

Das war einer der Gründe, weshalb er den ISD-Mann nicht leiden konnte.

Es war nicht allein die Tatsache, eine Abteilung des ISD an Bord zu haben. Jedes Erkundungsschiff zu unerschlossenen Welten nahm ISD-Leute mit, denn immer noch rechnete man damit, auf Intelligenzen zu stoßen, tief draußen im Weltall. Raumfahrende Rassen, die es vielleicht nicht gern sahen, wenn Fremde (und die Terraner waren immer noch jung und fremd auf der kosmischen Bühne) in ihr vermeintliches Terrain eindrangen.

Doch PANDORAS STERN war bereits vor Jahren von Explorerschiffen angeflogen worden. Die routinemäßigen Untersuchungen hatten die Existenz der primitiven, humanoiden Eingeborenen erbracht und keine Bedenken für einen späteren Kolonisationsplan ergeben.

Niemand konnte Kenneth Fogerty erzählen, der Flug sei eine routinemäßige Angelegenheit. Auch die Andeutungen über angebliche neue Erkenntnisse über die Urbevölkerung aus der ersten Expedition, die für die Erde wichtig sein sollten, nahm er nicht ab.

Fogerty war zu lange im Raum gewesen, um nicht ein Gefühl für brisante Angelegenheiten zu haben.

Und diesmal spürte er mehr als deutlich, dass nicht alles so war, wie man ihnen weiszumachen versuchte.

Vor knapp einer Woche waren sie gelandet. Die FALCON war eines der Schiffe der neuen Serie mit einer Reichweite von fast 5000 Lichtjahren, zu Geschwindigkeiten fähig, die man sich noch vor Jahren nicht hatte träumen lassen.

Um das Verhalten eines Eingeborenenstammes zu studieren, brauchte man weder eine ISD-Abteilung, die einen geordneten Betrieb an Bord - so wie Fogerty ihn sich vorstellte - ebenso wenig zuließ wie förderte, noch eines der neuen superschnellen Schiffe.

Die Eingeborenen waren humanoid. Ihre Haut war tiefrot, und Kiemenansätze zeugten davon, dass sie noch vor relativ kurzer Zeit ihre Heimat in den gewaltigen Ozeanen und den Binnenmeeren des Planeten gehabt hatten. Ansonsten konnte man sie als durchaus menschenähnlich bezeichnen. Sie kleideten sich mit den Fellen erlegter Wildtiere, die sie in der Nähe ihrer primitiven Siedlungen jagten.

Die Primitiven waren von der ersten Begegnung an abweisend gewesen, eine Eigenschaft, die zumindest ungewöhnlich war, zog man die Erfahrungen mit vergleichbaren Begegnungen auf anderen Welten zum Vergleich heran. Eine Kontaktaufnahme war bisher nicht möglich gewesen.

Fogerty wiegte unwillig den Kopf. Er dachte an seine Instruktionen, und die lauteten schlicht und einfach: Nach PANDORAS STERN zu fliegen, die Eingeborenen beobachten, einen Kontakt herstellen und… beobachten.

Major Fogerty verfluchte im Stillen die Schweigsamkeit des ISD-Funktionärs. Er spürte, dass es bei diesem Einsatz um mehr ging als um das, was man ihm und der Mannschaft auf der Erde weiszumachen versucht hatte.

Er dachte an Leutnant O’Donnell und an die beiden anderen Männer, die noch immer nicht zurück waren. Er zweifelte nicht mehr, dass ihnen etwas zugestoßen war. Wieder fühlte er die Wut gegen Barrett in sich aufsteigen. Es war blanker Wahnsinn, auf einer noch so gut wie unbekannten Welt eine Patrouille mit nur drei Männern loszuschicken.

Noch schwerer als das ungewisse Warten wog, dass sich O’Donnell nicht über Funk gemeldet hatte. Und das konnte nur heißen, dass er nicht dazu gekommen war.

Fogerty blickte zur Uhr. Zwölf.

Pünktlich auf die Minute erschien Barrett in der Schiffszentrale. Er wechselte einen kurzen Blick mit dem Major, der den Befehl über die Militäreinheit an Bord des Schiffes und damit das Kommando über die FALCON hatte, soweit nicht der ISD dazwischenfunkte. Fogerty sah, dass Barrett seine Entscheidung gefasst hatte. Insgeheim hoffte er, er würde seinen Mund aufmachen und der Mannschaft endlich sagen, worum es eigentlich ging bei diesem Unternehmen.

Doch es sah nicht danach aus.

»Nun gut.« Barrett sah sich in der Zentrale um und sah, die Augen der Versammelten auf sich gerichtet. »Wir schicken zwei Boote los und sehen nach!«

Mehr brauchte er nicht zu sagen. Die Meldungen für den Einsatz überstürzten sich. Schließlich wurden beide Boote mit jeweils drei Männern besetzt. Fogerty flog das erste, ein junger Pilot das zweite, in welchem zu Fogertys großer Genugtuung Lester C. Bennett auf dem Sitz des Copiloten Platz genommen hatte.

Fogerty grinste in sich hinein. Sein Copilot schmunzelte, als er so etwas wie ›Kosmos schon noch kennenlernen‹ dem Gemurmel des Majors zu entnehmen glaubte.

Die beiden Boote schossen durch die geöffneten Schleusen in den grünen Himmel von PANDORAS STERN.

 

*

 

»Nichts!«

Sergeant Pawel Pelhoff schüttelte verständnislos den Kopf.

Das Dorf der Primitiven war verlassen. Keine Seele lebte mehr in und zwischen den einfachen Hütten, wo noch gestern reges Treiben geherrscht hatte.

Und es gab weit und breit keine Spur von Leutnant O’Donnell und seinen beiden Leuten.

Sergeant Pelhoff kam zurück zu den anderen fünf Männern und zuckte mit betretenem Gesicht die Schultern. Er war noch jung, und das lange blonde Haar hing ihm auf die Schultern herab. Ihn traf das Ergebnis ihrer Suche besonders hart, denn er und Leutnant O’Donnell waren in mehreren Einsätzen zu guten Freunden geworden.

Man sah Pelhoff an, dass er sich am liebsten allein auf den Weg machte, um den verschwundenen Freund zu suchen. Ein unausgesprochener Vorwurf lag in seinem Blick, als er Barrett flüchtig ansah.