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Inspirierende Hintergründe und neue Sichtweisen.

Lesen Sie faszinierende Geschichten, die man sonst eher selten zu hören bekommt.

Überraschende Erlebnisse warten auf Sie.

Entdecken Sie das Besondere, Orte zum Durchatmen und einfach Unbezahlbares.

Magische Momente bringen Sie ins Schwärmen.

Kommen Sie zur rechten Zeit an den richtigen Ort und erleben Sie Unvergessliches.

10 Souvenirs

10 Dinge und Erinnerungen die ich mitnehme ...

1.

Das Nutella von Sylt: leckerer Brotaufstrich aus der Sylter Schokoladenmanufaktur: »Syltella«

2.

Muscheln sowieso Im Geschäft kaufen? Am fast 40 km langen Weststrand findet man garantiert Muscheln selbst.

3.

Fürs Heck: Was Sylt kann, kann Amrum schon längst: Auto-Aufkleber mit der Silhouette der Insel.

4.

Sylter Meersalz aus dem frischen und klaren Nordseewasser rund um Sylt wird von einem der »Sterneköche« auf der Insel vermarktet.

5.

Föhr-Shirts: Kann man gut tragen und zudem noch Sylt-Urlauber ärgern: Gibt es nämlich auch mit dem Aufdruck: »Das schönste an Sylt ist der Blick nach Föhr«

6.

Insel am Weihnachtsbaum: Kitschige Weihnachtsbaum- Anhänger mit der markanten Sylt-Silhouette, gibt’s in Gold und Silber.

7.

Inselduft für zuhause: Von einer kleinen Manufaktur in Handarbeit produziert: wohlduftende Seifen wie »Sylter Heckenrose« oder »Sylter Alge«

8.

»Watt für ein Bier«: Süffig und leicht herb im Abgang, so ist das Sylter Bier namens »WATT« – wie ein Bier aus dem Norden sein muss!

9.

Rind oder Lamm? Das ist hier mal keine Frage des Gaumens. Als Souvenirs gibt es sowohl die Sylt-Kuh als auch seit einigen Jahren die farbenfrohen Sylt-Lämmer.

10.

Insel-Dosen braucht man garantiert zuhause und machen Hunger auf den nächsten Urlaub: Brotdose aus Weißblech mit Amrum-Logo!

Baedekers Top-Ziele

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Magische Momente

Überraschendes

6 x Durchatmen:

Entspannen, wohlfühlen, runterkommen > > >

6 x Erstaunliches:

Hätten Sie das gewusst? > > >

6 x Für Kinder:

Langeweile verboten! > > >

6 x Einfach unbezahlbar:

Erlebnisse, die für Geld nicht zu bekommen sind > > >

6 x Typisch:

Dafür fährt man nach Sylt > > >

D

Das ist...

... Sylt

Die fünf großen Themen rund um die Nordfriesischen Inseln Lassen Sie sich inspirieren!

© Dumont Bildarchiv/Sabine Lubenow

Wer die Ruhe sucht, findet sie auch am Strand bei Kampen

KÖniglicher Hochgenuss

Während sich manch einer schon schüttelt, wenn er nur an Austern denkt, rühmen Feinschmecker die »Sylter Royal« für ihren einzigartigen, nussig-herben Geschmack. Ein Besuch in Dittmeyer’s Austern-Compagnie, wo die edlen Schalentiere seit 1986 gezüchtet werden …

© fotolia/karepa

ES ist Schietwetter auf Sylt. Wer hier Urlaub macht, geht ins Museum oder bleibt bei einer Tasse Tee mit dem Mors auf dem Sofa. Bei Dittmeyer’s Austern-Compagnie spielt das Wetter keine Rolle, die Angestellten müssen raus ins Wattenmeer, und wenn es junge Hunde regnet. Betriebsleiter Christoffer Bohlig hat sich »wattfein« gemacht; so nennt der Austernzüchter das, wenn er sich bei Niedrigwasser in Gummistiefel, Wathose und Regenjacke zwängt, um seinen edlen Schalentieren in der Blidselbucht zwischen Kampen und List einen Besuch abzustatten. Auf einer Fläche, fast so groß wie 50 Fußballfelder, gedeiht auf so genannten Tischkulturen die »Sylter Royal«.

Königliche Pflege

Austern sind anspruchsvolle Geschöpfe; sie wollen umhegt und gepflegt werden. Für die Austernzüchter ist es ein echter Knochenjob; sie müssen die bis zu 20 Kilogramm schweren Netzsäcke mit den Austern – im Fachjargon »Poches« genannt – drehen und wenden, schütteln und rütteln, Seetang und Algen müssen entfernt werden. Die im wahrsten Sinne des Wortes anhänglichen Austern dürfen auf keinen Fall zusammenwachsen. Nur wenn sie stetig vom klaren, salzigen Nordseewasser um- und durchspült werden, erhalten sie ihr einzigartiges Aroma.

Ab in die Waschmaschine

Das Meerwasser benötigen die Austern wie wir die Luft zum Atmen. Wenn es aber zu frieren beginnt, müssen die verkaufsfertigen Exemplare mit dem Traktor ans Festland transportiert werden. Dort geht es dann ab in die Waschmaschine. Im Schongang werden Schlick und Algenreste entfernt – klingt es hohl unter der Schale, ist die Auster bereits tot und wertlos.

Importierte Austern

Seit 1986 werden vor Sylt Austern kultiviert. Rolf H. Dittmeyer, den meisten wohl eher als Orangensaft produzierender »Onkel Dittmeyer« ein Begriff, gründete gemeinsam mit seinem Sohn Clemens die erste und bis heute einzige Austernzucht-Station in Deutschland. Mehr als zwei Millionen Austern werden hier jährlich produziert. Das Austernfischen hat eine jahrhundertealte Tradition in der Nordsee, doch nach der gnadenlosen Überfischung hieß es zu Beginn des 20. Jh.s: Aus für die Auster. Dittmeyer importierte die pazifische Felsenauster, ein robustes, schnell wachsendes und eben äußerst wohlschmeckendes Exemplar. Die Jungaustern werden in so genannten »Hatcheries« in Irland geboren und dort bis zu einem Gewicht von rund 30 Gramm aufgepäppelt. Erst dann können sie ihre Kinderstube verlassen und vor Sylt reifen. Rund zwei Jahre dauert es dann, bis die »Sylter Royal« ihr optimales Verkaufsgewicht von rund 80 Gramm erreicht hat. Was den gesalzenen Preis ein wenig relativiert. Wen die gut drei Euro pro Exemplar abschrecken, dem ist vielleicht mit einem Zitat des Dichters Theodor Fontane geholfen, der da einst sagte: »Ein Optimist ist ein Mensch, der ein Dutzend Austern bestellt, in der Hoffnung, sie mit der Perle, die er darin findet, bezahlen zu können …«

Blutige Anfänger

Auf der Insel isst man die Austern natürlich am besten im Bistro von Dittmeyers Austern Compagnie in List oder ein paar Meter weiter in der »Austernperle«. Dort wird auch mutigen Anfängern gezeigt, wie man der Auster zu Leibe rückt. Denn die Redensart vom »blutigen Anfänger« ist beim Versuch, Austern zu öffnen, allzu oft zur Realität geworden. Ohne das spezielle Austernmesser geht gar nichts, selbst damit dauert es eine Weile bis man den Dreh raus hat. Auf Reet gebettet und in kleinen Holzkisten verpackt, werden die online bestellten Austern auch versandt. 25 Stück kosten 35 Euro.

>>>

Die »Sylter Royal«: geboren in Irland, gereift vor Slyt

Mehr Als Nur Ein Maritimes Erbe

Die Friesen hängen an ihren Brauchtümern, die manch einer sonderbar finden kann: Sie reiten im vollen Galopp auf ein Gestell zu, um mit einer Lanze einen Ring aufzuspießen. Haben sie den Ring mit ihrer Lanze erwischt, wird er beim nächsten Anlauf noch kleiner. Sie reden Friesisch, dabei versteht der Friese auf Sylt den auf Föhr nicht richtig. Die Föhrer Junggesellen treffen sich im »Hualewjonken«, im Halbdunkeln, und die Föhrer Frauen tragen gerne Jahrhunderte alte Trachten.

© Dumont Bildarchiv/Sabine Lubenow

RUND 50 000 Menschen , die sich von Abstammung und Selbstverständnis her als Nordfriesen fühlen, leben in Schleswig-Holstein, viele von ihnen auf den Inseln und den Halligen. Die Bestrebung, einen nordfriesischen Staat zu gründen, fand nie eine Mehrheit. Eine eigene Flagge haben die Nordfriesen allerdings schon. Gehalten ist sie in den Farben »gölj, rüüdj, ween«, also gelb, rot und blau. Auf dem Wappen findet man neben der dänischen Krone und einem halben deutschen Reichsadler auch einen Grütztopf. Der Legende nach sollen wackere friesische Frauen Eindringlinge mit Geschossen aus heißer Grütze vertrieben haben … (>>>)

Alte Traditionen

Fakt hingegen ist, dass gewisse Traditionen wie das Ringreiten oder das BiikeBrennen – zur Vertreibung der Wintergeister bzw. zur Verabschiedung der Walfänger – gepflegt werden. Beim Ringreiten wird derjenige als König gekrönt, der den kleinsten Ring aufspießen konnte, seit den 1920er Jahren dürfen daran auch die Frauen teilnehmen. Das »Hualewjonken« auf Föhr hingegen ist reine Männersache und auch noch nicht so furchtbar alt. Dabei treffen sich die Junggesellen, aber nur so lange, bis einer ein Mädchen sieben Mal ausgeführt hat, dann heißt es »Üütjschiten«, was übersetzt »Ausschießen« heißt, aber Ausschließen bedeutet. Steht der junge Mann nicht zu seinem Mädchen, wird er von den anderen in eine Karre gepackt und aus dem Dorf geworfen.

Die Föhrer Frauen wiederum zeigen sich gern in Tracht. Das wirkt bisweilen arg anachronistisch, wenn sie sich in ihren langen Röcken und den steifen Hauben zu mittelalterlich anmutenden Klängen im Kreis drehen. Und doch, selbst die jungen Friesinnen tanzen mit. Im normalen Leben scheinen auch sie fest mit ihrem Smartphone verwachsen zu sein, tragen Jeans und Sweater – aber wenn es Anlass zum Feiern gibt, werfen sie sich in die Festtagstracht von anno dazumal.

Trachten zeigen Reichtum

Dass diese so prachtvoll ist, hat mit der Ära des Walfangs im 17. Jh. zu tun. Die zu Geld gekommenen Männer brachten ihren Frauen Seidenstoffe und Silberschmuck mit, der in filigraner Form seit jeher vor der Brust getragen wird: silbrige Knöpfe, filigrane Ketten mit Herz, Kreuz und Anker als Symbol für Glaube, Liebe und Hoffnung. Über dem langen, kunstvoll gefalteten Rock, dem Pai, wird eine weiße Schürze getragen. Es dauert eine ganze Weile, bis die Damen fertig angekleidet sind, allein die Fransen des Schultertuchs werden mit rund 60 Nadeln festgesteckt. Und dann ist das Kopftuch noch längst nicht fertig. Schließlich setzt man dem Ganzen zwar nicht die Krone, aber eine mit Perlen bestickte Haube auf. Bei verheirateten Frauen ist sie rot und wird scherzhaft auch »Warndreieck« genannt.

Geschütze Minderheitensprache

Wenn bei solchen Anlässen Friesisch gesprochen wird, verstehen selbst diejenigen »Bahnhof«, die des norddeutschen »Platt« mächtig sind. »Ik skal uun fering tuwais« heißt sinngemäß: »Ich geh in Friesisch raus.« Das Friesische ist eine eigenständige Sprache und zählt zur westgermanischen Sprachgruppe. Es wird von knapp 10 000 Menschen gesprochen, geschützt von der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen. Auf Föhr spricht man Fering, auf Amrum das eng verwandte Öömrang, auf Sylt hingegen Söl’ring, während das wieder etwas andere Hallig-Friesisch inzwischen ausgestorben ist. Damit das nicht auch mit den anderen friesischen Mundarten passiert, wird in vielen Grundschulen wieder Friesisch unterrichtet.

»Goldenes Zeitalter«

Bei einem klassischen Heimatabend auf Föhr werden Shantys zum Besten gegeben, und die Trachtengruppe aus Wyk präsentiert die schönsten Trachten. Vor allem aber erfährt man an diesem Abend allerlei über das gesellschaftliche Leben in den früheren Jahrhunderten, insbesondere über das »Goldene Zeitalter«, in dem die Männer teils monatelang auf den Walfangschiffen unterwegs waren und die Frauen den wahrlich nicht immer einfachen Insel-Alltag ohne ihre »Kerle« bewältigen mussten. Bei einer Veranstaltung im Friesenmuseum können die Trachten genauer unter die Lupe genommen – und teilweise sogar anprobiert werden. Infos unter www.foehr.de

© Dumont Bildarchiv/Ralf Freyer

Der Abschied der traditionell gekleideten Frauen von den davonsegelnden Männern war früher bitterer Ernst.

Relikte Des Festlands

Sie erinnern ein wenig an die heile Welt aus Astrid Lindgrens »Bullerbü«, die Halligen inmitten des Weltnaturerbes Wattenmeer. »Schwimmende Träume« nannte der Dichter Theodor Storm diese Tupfer im Meer. Wo jeder jeden kennt und wo die Lämmer friedlich auf den Sommerdeichen blöken.

© Dumont Bildarchiv/Sabine Lubenow

DOCH diese heile Welt ist bedroht. Es war schon immer eine Welt, in der man mit den Gefahren der Sturmfluten leben musste. 20 bis 30 Mal pro Jahr, auf manchen Halligen bis zu 50 Mal, kommt der »Blanke Hans« zu Besuch; er fragt nicht, ob es gerade passt, er kommt einfach. Und er wird in Zukunft öfter kommen. Die Stürme an der Nordseeküste nehmen zu, warnen Wissenschaftler, und sie fallen heftiger aus als früher.

Keine guten Aussichten

Die Häuser der Halligen stehen seit Jahrhunderten auf so genannten Warften, erhöhten künstlichen Erdhügeln; denn auf den meisten der Halligen gibt es keinen Deich. Wenn »Land unter« droht, flüchten sich die Bewohner in die eigens eingerichteten Schutzräume mit tief in der Warft verankerten Pfählen aus Stahlbeton. Doch in Zeiten des Klimawandels, der Erderwärmung und des daraus resultierenden Anstiegs der Weltmeere muss man sich Sorgen machen, ob diese Räume wirklich noch Schutz bieten. Die Prognosen des UNO-Weltklimarats besagen, dass der Meeresspiegel pro Jahr um mindestens drei Millimeter steigen wird. Das hört sich nicht gleich nach einer Katastrophe an. Aber es gibt andere Berechnungen, nach denen er bereits bis zum Jahr 2100 um bis zu 80 cm ansteigen könnte. »Die Halligen werden sicherlich als erstes betroffen sein«, bestätigt der Chef des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN), Johannes Oelerich. Und Matthias Piepgras, Ortsvorsteher auf der Hallig Hooge, ergänzt: »Es wären deutlich schwierigere ökonomische Bedingungen, die Erreichbarkeit wäre eingeschränkt, die Vermietung von Ferienwohnungen wäre schwerer, die Schule für die Kinder würde noch öfter ausfallen, die Notfallversorgung würde problematischer werden.«

Hilfe ist da!

Und das wäre nur der Anfang. Es geht zum einen natürlich darum, global voranzukommen mit dem Klimaschutz. Es geht aber auch darum, auf regionaler Ebene Lösungen zu finden, damit auch in 100 Jahren und mehr noch Menschen auf den Halligen leben können. Regelmäßig tagt die Insel- und Halligkonferenz; damit aus den »schwimmenden Träumen« nicht irgendwann überschwemmte Albträume werden, wurde die Arbeitsgruppe »Hallig 2050« gegründet, es wurden Millionen von Euro bewilligt, um zu helfen.

Umsetzungen

So sollen Bewohner von älteren, niedrig gelegeneren Hallig-Häusern auf neue und höhere, so genannte »Klimawarften«, umgesiedelt werden. Zudem werden ab 2019 zum Teil sichelartige Mini-Deiche um gefährdete Warften herum errichtet. Bei allen weiterreichenden Maßnahmen gilt es zu berücksichtigen, dass die Halligen inmitten eines Naturparks von großer Bedeutung liegen. Und so hofft man an der Küste, dass die Sturmfluten sogar – so paradox es klingt – gleichzeitig für den Schutz der Halligen sorgen. Denn mit jedem Mal würden Sedimente angetragen, die Landfläche der Halligen würde dadurch anwachsen, ob das wirklich funktioniert, ist noch unklar. Das Überleben dieser grünen Tupfer im Wattenmeer zu sichern hat also zweierlei Gründe: »Für uns sind die Halligen Bollwerke und Wellenbrecher vor dem Festland und elementar für den Küstenschutz«, so LKN-Chef Oelerich. Und zweitens bedeuten die Halligen ein gutes Stück Identität für die Nordfriesen. Schließlich gibt es diese »Schwimmenden Träume« nur ein einziges Mal auf der Welt.

Helfende Hände

Wer sich selbst auf einer Hallig einbringen will und gleichzeitig das ganz besondere Alltagsleben auf einem dieser »Schwimmenden Träume« kennenlernen will, der kann beim Projekt »Hand gegen Koje« auf der Hallig Hooge mitmachen. Hier kann man den Hallig-Bewohnern unter die Arme greifen, die in der Regel mehrere Jobs auf einmal zu erledigen haben. Egal ob Hilfsarbeiten im Touristikbüro, Rasenmähen oder das Einsammeln der Kurtaxe am Fähranläger, die Bewohner freuen sich über jede helfende Hand. Infos zu dieser ganz besonderen Auszeit, bei der die Unterkunft gestellt, die aber nicht vergütet wird, findet man auf www.hooge.de.

© Dumont Bildarchiv/Sabine Lubenow

»Ob ich heute wohl nasse Füße bekomme?« Diese Frage stellen sich hier nicht nur Kühe und Schafe.

Strandgut

Als anno 1875 der Amrumer Leuchtturm gebaut wurde, da hätten sich die Insulaner eigentlich freuen können. Doch genau das Gegenteil war der Fall: Denn nicht eben wenige Amrumer hatten zuvor vom Strandgutsammeln und von der Strandräuberei gelebt. Alles, was die Stürme anspülten, alles, was bei Havarien verschütt ging, das sackten die Inselbewohner ein. Heute sammeln eher die Besucher als die Amrumer.

© mauritius images/Udo Bernhart

DIE »Öömranger« legten früher eine gehörige Portion kriminelle Energie an den Tag, um für Nachschub an Strandgut zu sorgen. Sie wussten genau um die Untiefen ihrer Küstengewässer, um die Tücken der vorgelagerten Sandbänke. Und so führten die Amrumer Spitzbuben die ortsfremden Kapitäne mit Leuchtfeuern in die Irre – sprich auf die nächste Sandbank. Kaum war eines der Schiffe havariert, machten sich die Männer auf den Weg. Wenn es notwendig war, erschlugen sie die überlebende Besatzung vom Kapitän bis zum Leichtmatrosen. Zumindest ehrlichen Strandgutsammlern stand ein Teil des Funds zu, der Rest war beim Strandvogt abzuliefern. Doch auch dabei schummelten die Amrumer gehörig. Entweder hatten die Strandpiraten ihre Beute vor dem Eintreffen der Kontrolleure beiseite geschafft oder sie machten gemeinsame Sache mit den Strandvögten.

Künstlerisches Strandgut

Heutzutage haben es die Insulaner nicht mehr nötig, Strandgut zu sammeln; dazu läuft das Tourismus-Geschäft zu gut. Ganz können sie allerdings nicht davon lassen: Als im Oktober 1998 der Holzfrachter Pallas vor Amrum auf Grund lief, blieb die ganz große Katastrophe gottlob aus. Das Holz, das die Pallas geladen hatte, wurde jedoch anschließend in so manchem Carport oder Gartenzaun auf der Insel verbaut. Und auch in der Kultkneipe »Blaue Maus« (>>>) zieren einige Exponate den Kneipenraum.

Anstelle der Amrumer betätigten sich in der Neuzeit eher die Gäste als Strandgutsammler, allen voran der Berliner Künstler Otfried Schwarz, besser bekannt als »Panscho«. In seiner Strandgutburg hatte er alles verarbeitet, was das Meer freigab. Sei es eine Supermarkt-Plastiktüte aus fernen Ländern, Fischernetze aller Art, Badelatschen, Tonnen, Treibholz sowieso, Tender, Taue und Sonnencreme-Tuben.

Naturschutz

Seine Bude in den Dünen zwischen Nebel und Norddorf war schon beinahe so ein Wahrzeichen wie der Leuchtturm, mit dem die Strandräuberei einst ein Ende fand. Wenn »Panscho« im Frühjahr eines jeden Jahres wieder von Berlin nach Amrum kam, hatte er stets eine Menge zu tun, denn die Winterstürme setzten seiner Bude arg zu. Dabei hat »Panscho« reichlich Nachahmer gefunden, was wiederum die Naturschützer auf den Plan rief. Die störten sich an den nicht immer künstlerisch wertvollen Recycling-Buden. Schließlich gab es ein Agreement, nach dem lediglich »Panschos« Kunstwerk dauerhaft stehen bleiben durfte. Einige Budenbauer hielten sich an die Weisung, andere nicht, die vergruben dann im Spätsommer die Baumaterialien, um sie im nächsten Frühsommer wieder auszubuddeln und das Bauwerk neu zu errichten.

Das Ende von »Panschos« Burg

Nachdem der »Blanke Hans« in den Wintern 2015 und 2016 richtig zugeschlagen hatte, war auch von »Panschos« Burg kaum noch etwas übrig. Der in die Jahre gekommene Künstler scheint keine neue mehr errichten zu wollen. Schon schade, der Kunst wegen; »Panschos« Burg hatte zwischenzeitlich sogar eine Heimat im Museum Altona gefunden. Und schade, weil die kreative Art der Müllentsorgung nebenbei für saubere Strände sorgte. Und die Recycling-Buden, ob nun Kunst oder nicht, dem einen oder anderen Strandspaziergänger auch noch Unterschlupf bei Regen boten.

Sandige Ausstellung

Den Amrumer Kniepsand muss man natürlich selbst mit allen Sinnen erleben, an und auf ihm entlangwandern. Aber es schadet ganz bestimmt nicht, einen der Vorträge von Inselchronist und Sachbuch-Autor Georg Quedens zu besuchen (Interessante Menschen >>>). Dieser war zumindest als Kind und Jugendlicher noch überzeugter Strandräuber. Vertiefen kann man sein gerade erworbenes Hintergrundwissen noch im Amrumer Naturzentrum Maritur. Die Ausstellung dort hat sich das Thema Sand zu eigen gemacht. Denn der ist auf Amrum allgegenwärtig: am Strand, in den Dünen, im Watt – und sogar abends im Bett. Zudem bieten die Naturschützer eine Strand- und Dünenführung an. Infos unter www.naturzentrum-amrum.de

© picture alliance/dpa

Er ist kein Strandpirat, aber ein Strandgutsammler: Otfried Schwarz, bekannt als »Panscho«, baute aus »Müll«, den er am Strand fand, eine bunte Burg.

Wunderwelt Wattenmeer

Das Wattenmeer der Nordsee ist eine der aufregendsten Naturlandschaften der Erde und birgt das eine oder andere Geheimnis. Auf einer Wattwanderung lernt man das Watt am besten kennen, die staatlich geprüften Wattführer geben ihr profundes Wissen gerne und oft mit viel Humor weiter.

© Dumont Bildarchiv/Sabine Lubenow

DIE Wattseite Sylts hat es nicht so leicht. Irgendwie wollen fast alle Urlauber an die Westseite. Ans »richtige Meer«, sagen sie, da wo die Brandung an den Strand donnert, wo die Sonne so schön untergeht wie auf den Postkarten. Die meisten Inselurlauber wollen den feinen Sand auf dem Körper spüren, nicht diese glitschige Matschepampe zwischen den Zehen. Dem Watt sieht man seine Schönheit nicht auf den ersten Blick an …

Unesco-Weltnaturerbe

Grau, ein wenig eintönig mag sich die Wattlandschaft beim ersten Kennenlernen präsentieren. Doch das Watt – nicht Land, nicht Meer – ist alles andere als leblos und eintönig, es wimmelt nur so von unglaublichen Lebewesen. Das Watt ändert sich mit den Gezeiten, offenbart mehrfach täglich ein anderes Antlitz, es ist gewissermaßen das »Chamäleon« der Nordsee. »Eine überragende Naturerscheinung von außergewöhnlicher Naturschönheit und ästhetischer Bedeutung«, hat die UNESCO zur Begründung geschrieben, als sie 2009 das Wattenmeer der Nordsee zum Weltnaturerbe ernannt hat. Damit befindet es sich in illustrer Gesellschaft, beispielsweise mit dem Great Barrier Reef, dem Grand Canyon und den Galapagos-Inseln.

Sensibles Ökosystem

Das Wattenmeer ist ein äußerst sensibles Ökosystem, das es zu schützen gilt. Es ist Kinderstube und Lebensraum für hoch spezialisierte Pflanzen- und Tierarten. Tausende von Lebewesen kreuchen und fleuchen in nur einem Kubikmeter Watt herum. Das Wattenmeer der Nordsee ist zudem das vogelreichste Gebiet Mitteleuropas, Millionen von Vögeln nutzen das Watt und die Salzwiesen als Rast- oder Brutstätte. Am häufigsten lassen sich verschiedene Gänse- und Entenarten, Alpenstrandläufer und Heringsmöwen sowie Säbelschnäbler blicken. Unüberhörbar sind die markanten Triller der Austernfischer. Und die Population von Seehunden und Kegelrobben in der Wunderwelt Wattenmeer hat sich aufgrund intensiver Bemühungen von Natur- und Tierschützern stabilisiert bzw. sogar vergrößert.

Überlebenskünstler

Die ständige Veränderung durch Ebbe und Flut verlangt den Wattbewohnern einiges ab. Man muss sich das ungefähr so vorstellen, als würden sie täglich zweimal durch die Waschmaschine geschleudert und anschließend in den Trockner gesteckt. Die Bewohner haben sich die verrücktesten Tricks »ausgedacht«, um zu überleben: Wattschnecken passen ihr Verhalten perfekt den Gezeiten an. Bei auflaufendem Wasser heften sie sich an die Wasseroberfläche, lassen sich treiben und bilden ein Schleimband, an dem ihre Nahrung kleben bleibt. Bei Ebbe finden sie genug zu essen im Watt. Pfeffermuschel und Plattmuschel hingegen saugen mit dehnbaren Rohren den Schlick auf, sortieren ihn dann vor dem Fressen in Essbares und Unverdauliches.

Fortpflanzung im Schlick

Bei der Fortpflanzung der Wattbewohner geht es ebenfalls ziemlich einfallsreich zu: Die Seeanemonen beispielsweise vermehren sich, indem sie Teile ihrer Fußscheiben abtrennen, aus denen sich Nachfahren bilden. Auch der winzige Pygospio-Wurm braucht keinen Sex. Er zerfällt, wenn es ihm gerade in den Kram passt, einfach mal in mehrere Teile, an denen später Kopf- und Schwanzteil nachwachsen. Die Miesmuschel hingegen setzt auf Quantität, indem sie bis zu 12 Millionen Eier ausstößt. Etwas mehr über diese einzigartige und faszinierende Naturlandschaft zu wissen, hilft vielleicht, sie auch mehr zu mögen. Es ist wie im richtigen Leben: Liebe auf den ersten Blick ist etwas Schönes, aber eine aufrichtige und innige Beziehung braucht ihre Zeit.

Den Schlick Erkunden

Auf keinen Fall auf eigene Faust weit hinein ins Watt! Jedes Jahr werden Urlauber von der Flut überrascht. Wattwanderungen bucht man bei den Touristen-Büros oder in den Nationalpark-Häusern. Besonders zu empfehlen sind die Tagesausflüge zu den Halligen, das sind kombinierte Wattwander-Schiffs-Ausflüge. Informationen erhält man u. a. beim Verein Jordsand (www.jordsand.de).

© Dumont Bildarchiv/Sabine Lubenow

Ob mit Pferdekutsche oder zu Fuß, das Watt zu erkunden lohnt sich auf jeden Fall!

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Touren

Durchdacht, inspirierend, entspannt

Mit unseren Tourenvorschlägen lernen Sie die besten Seiten der Nordfriesischen Inseln kennen.

© laif/Christian O. Bruch

Mit dem Fahrrad lässt sich nicht nur Amrum, sondern auch die anderen Inseln am besten erkunden.

Unterwegs Auf Den Inseln

Nachhaltig mobil

In den letzten Jahren haben die Inseln und Halligen ihre Anstrengungen verstärkt, ihren Gästen einen autofreien Urlaub schmackhaft zu machen. Die Blechkarawane zur Hauptsaison hat auf allen Inseln inzwischen zu einer derartigen Verkehrs- und Umweltbelastung geführt, dass die Grenze der Belastbarkeit erreicht und auf Sylt bereits so weit überschritten ist, dass man über drastische Maßnahmen nachdenkt. Gleichzeitig wurde besonders in den Ausbau der Radinfrastruktur investiert. Elektrofahrräder können heute auf allen Inseln sowie der Hallig Langeneß entliehen werden. Auch Elektroautos sind mancherorts zu bekommen.

Sylt

Wer die Insel ohne eigenes Auto erkunden möchte, kann bei Veloquick am Westerländer Bahnhof bei Vorlage der Fahrkarte vergünstigt Fahrräder leihen oder mit den Bussen der Sylter Verkehrsgesellschaft zu Inselrundfahrten starten, deren kleine in zwei Stunden nach Kampen zur Whiskeymeile Strönwai und zum Roten Kliff führt. Vorbei an den Wanderdünen geht es nach List mit kurzer Pause am Hafen: Für einen Abstecher in die Tonnenhalle oder ein Fischbrötchen bei Gosch reicht die Zeit. Über Braderup, Munkmarsch und das schöne Friesendorf Keitum, in dem sich viele Künstler niedergelassen haben, erreicht man wieder Westerland. Bei der dreistündigen Rundfahrt folgt noch ein Abstecher in den Inselsüden mit Rantum und Hörnum, wo Gelegenheit zu einer kurzen Seefahrt zur Hörnumer Odde besteht.

Veloquick: www.veloquick.de

Sylter Verkehrsgesellschaft: www.svg-busreisen.de

Amrum

Einen anderen Charakter hat Amrum, die waldreichste Nordseeinsel. Tagesausflüge werden von Hörnum, Wyk/Föhr, Hallig Hooge sowie vom Festland aus angeboten. Abgestimmt auf die Ankunftszeiten der Fähren und Ausflugsschiffe in Wittdün starten der Linienzug und der kleine Touristenzug von Insel-Paul, der in 70 Minuten an den fünf Inseldörfern und den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbeirattert. Alternative: ein E-Mobil von der AmrumTouristik. Zu Fuß kann man Wittdün auf der Promenade umrunden, bis zum Süddorfer Leuchtturm wandern, durch Heide- und Dünenlandschaften nach Nebel spazieren und durch grüne Kiefernwälder nach Wittdün zurückkehren (8 km, gut zwei Stunden). Eine zweite, 20 km lange Inselrunde für Wanderer und Radfahrer führt hinauf bis nach Norddorf und von dort auf dem Wirtschaftsweg zurück nach Wittdün.

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Föhr

Auch die wunderbar grüne Insel Föhr ist ein beliebtes Ziel für Tagesausflüge. Während der Saison täglich im Programm ist ein Kombi-Törn, der Föhr und Amrum umfasst. Allerdings ist dann dort die Zeit auf das Kennenlernen des Hauptorts und des dazugehörigen Strands begrenzt. Abgestimmt auf die Schiffsankünfte starten am Hafen geführte Rundfahrten mit dem »Friesenexpress« oder mit den Bussen von Inselrund-Föhr-Fahrten Korf, die zwischen Dunsum und Utersum für einen Blick vom Deich auf die Nachbarinsel Amrum halten. Bei der Premiumtour wird auch der Friesendom in Nieblum besichtigt.

Halligen

In die Welt der Halligen werden von allen drei Inseln aus Ausflugsfahrten angeboten. Eine kleine Kreuzfahrt führt an neun Halligen und an den Seehundbänken vorbei. »Landgang« hat man meistens nur auf Hooge; die anderen Halligen werden nur unregelmäßig von Ausflugsschiffen angefahren.

Wattwanderungen

Von allen Inseln und den Halligen werden regelmäßig Ausflüge ins Watt angeboten. Allein sollte man sich keinesfalls auf den Weg machen. Jede Flut, jede Ebbe verändert die Gestalt der Wattlandschaft und schneidet den Weg zurück ab. Treibsand und plötzliche Seenebel bilden weitere Gefahren, die von Urlaubern oft unterschätzt werden. Zu den beliebten Wattstrecken gehört der Weg von Föhr nach Amrum bzw. umgekehrt, der durch einen meist hüfttiefen Priel und vorbei an einem Wrack führt. Schöne Wattwanderungen gibt es auch von List, Hörnum und Hallig Hooge.

Nordfriesische Westküste

Sehr lohnend ist der Besuch des Nolde-Museums in Seebüll, dessen Garten im Sommer tatsächlich so üppig und vielfarbig blüht, wie es Emil Nolde auf seinen Bildern festgehalten hat. Husum lockt mit Fischmarkt am Binnenhafen, einer idyllischen Altstadt und einem Backsteinschloss, in dessen Schlosspark Ende März Millionen Krokusse blühen. Das nahe gelegene Holländerstädtchen Friedrichstadt lohnt mit seinen Grachten einen Besuch.

Nolde-Museum: www.nolde-stiftung.de

Husum: www.husum-tourismus.de

Friedrichstadt: www.friedrichstadt.de

Dänemark

Von List aus schippert eine Autofähre mehrmals täglich ins dänische Havneby auf der Insel Rømø, wo es hervorragende Strände gibt. Von Rømø ist es nicht weit zum mittelalterlichen Städtchen Ribe mit dem berühmten Dom, zum dänischen Hochzeitsparadies Tønder und ins bezaubernde Møgeltønder, wo Dänenprinz Joachim auf Schackengut residiert. Zu den schönsten Sakralbauten der Region gehört das ehemalige Zisterzienserkloster Løgumkloster. Der Hjemsted Oldtidspark zeigt Repliken eisenzeitlicher Häuser. Bei Familien beliebt ist ein Ausflug in den (teuren) Freizeitpark Legoland bei Billund.

Von Wenningstedt Nach List

Länge der Tour: 15 km

Tour 1

Diese abwechslungsreiche Strecke eignet sich sowohl für eine entspannte Radtour als auch für eine ausgiebige Wanderung und offenbart vieles von der landschaftlichen Schönheit Sylts, denn vorbei am Denghoog und dem »Langen Christian« geht es durch Dünen und Heide sowie durch das wunderschöne Kampen bis in das idyllische Hafenstädtchen List.

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Vom Teich zur Düne

Ausgangspunkt ist die Friesenkapelle gegenüber dem malerischen Dorfteich in Wenningstedt, dem einzigen Tümpel auf Sylt. Hier gibt es zwei Attraktionen zu bestaunen: die schönste Tür Nordfrieslands im Commandeur-Teunis-Haus (Am Dorfteich, derzeit durch einen Bauzaun etwas verdeckt), und das besterhaltene Hünengrab Norddeutschlands, den Denghoog. Über den Leuchtturmweg (rechts) und den Brönshoger Weg (links) wird das 22 m hohe und älteste Leuchtfeuer (1855) der Insel im schwarz-weißen Ringel-Look (kein Aufstieg möglich) erreicht. Vor Jahren gab der Hamburger Thalia-Schauspieler Heinz Klevenow ihm den Spitznamen »Langer Christian«, und so nennt ihn heute jeder Sylter.

In Kampen hat man dann die Qual der Wahl: Soll es ein Bummel durch den Ort mit schönen Geschäften und den hübschen reetgedeckten Friesenhäusern sein – mit Kaffeepause und Friesentorte – oder doch lieber ein etwas schweißtreibenderer Abstecher Richtung Westen zum »Roten Kliff«, einem bis zu 35 m hoch aufragenden Steilufer zwischen Wenningstedt und Kampen. In der »Sturmhaube« kann man sich mit Nordseekrabben auf Friesenbrot und Spiegelei oder hausgemachten Waffeln mit Roter Grütze stärken, ehe es hinauf auf die fast 53 m hohe Uwe-Düne geht. Von hier oben bietet sich ein grandioser Blick über die ganze Insel.

Enten und Austern

Ab Kampen führt die Strecke entlang der früheren Inselbahntrasse Richtung Norden, durch Dünen und Heide. Vorbei an dem Kindererholungsheim Vogelkoje gelangt man zur Heimvolkshochschule Klappholttal,>>>

Kontrastprogramm

Schließlich erreicht man das Hafenstädtchen List, Deutschlands nördlichste Gemeinde. Das bunte Hafentreiben ist ein Kontrastprogramm. In List kann man bei »Dittmeyers Austern-Compagnie« die berühmte Delikatesse probieren. Ein Besuch bei »Gosch« ist für viele Sylt-Besucher Pflicht. Andere zieht es ins Erlebniszentrum »Naturgewalten Sylt«. Individualisten ziehen weiter hinauf zum Ellenbogen, in dessen Dünen- und Strandlandschaft an der Nordspitze von Sylt Ruhe und Einsamkeit wieder garantiert sind.