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Jay Goldner

Die Wahrheit über das

JESUS-FOTO

Das Turiner Grabtuch entschlüsselt

In Zusammenarbeit mit Tibor Zelikovics

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Alle Rechte vorbehalten.

Omega-Verlag ist ein Imprint der Verlag »Die Silberschnur« GmbH
Copyright © Verlag »Die Silberschnur« GmbH

ISBN: 978-3-89845-508-4
eISBN: 978-3-89845-852-8

1. Auflage 2016

Gestaltung: XPresentation, Güllesheim
Druck: Finidr, s.r.o. Cesky Tesin

Verlag »Die Silberschnur« GmbH
Steinstraße 1 · D-56593 Güllesheim
www.silberschnur.de · E-Mail: info@silberschnur.de

INHALT

Danksagung

Prolog – Zwei Vorworte zum besseren Verständnis

I Die abenteuerliche Geschichte des Grabtuchs

Was ist das Turiner Grabtuch?

Karge historische Daten

Die 5000 Kilometer lange Reise des Tuches – ein Entführungskrimi

Die Rolle der weiteren Tücher

II 2000 Jahre später: Das Antlitz im Weizenfeld

Eine (sehr) kurze Geschichte der Kornkreise

Die beiden Jesus-Piktogramme in England

Paraphänomene sind nicht paranormal

III Das spontan gelungene Experiment

Alltag und Hyperrealität

Eine Vision wird Motivation

Der fast gescheiterte Versuch

IV Der lebendige Aufstieg

Die interdimensionale Belichtung

Lichtquanten und Bewusstsein

Was ist die Auferstehung/der Aufstieg wirklich?

Was in der Grabhöhle wirklich geschah

V Das Ringen um die Wahrheit

Jesus war nie tot

Die Säulen der Kirche wackeln

Weitere Jesus-Selfies

Jesus alias Avatar Sananda

Epilog – Aufstieg für alle?

Autorenporträts

Anhang

Hinweise

Bildnachweise

Literaturliste

DANKSAGUNG

Mein erster Dank gilt einem Spezialisten in Sachen Grabtuch, Tibor Zelikovics, der mir bei der inhaltlichen Entwicklung der historischen Dokumentation kompetent und unermüdlich zur Seite stand.

Ein besonderes Dankeschön geht auch an James Barrett, dessen Studien mich über Umwege erreichen sollten.

Weiter gilt mein Dankeschön meinem engeren Freundeskreis innerhalb der Studiengruppe Phoenix sowie den bekannten wie unbekannten Förderern, die mich allesamt mit Ideen, Ratschlägen und auch finanziellen Mitteln unterstützten, um diese Publikation zu erschaffen. Denn ich hatte zwischendurch auch mal Durchhänger samt Schreibblockaden wegen der möglichen Konsequenzen, die meine unorthodoxe Mysterienklärung auslösen könnte.

Mein spezieller Dank gilt natürlich auch meinem Verleger, der es gewagt hat, sich dieses Themas mutig anzunehmen. Es ist in der heutigen Medienlandschaft nicht gerade selbstverständlich, mit tiefgründig erneuernden spirituellen Wahrheiten alte, bereits vermooste Mauern einzureißen.

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Segmente aus dem Grabtuchbild, Jesus-»Parafoto« und Kornkreisantlitz

PROLOG

ZWEI VORWORTE ZUM BESSEREN VERSTÄNDNIS

Dieses Buch ist die stark erweiterte Auskoppelung aus einem breiter angelegten Werk1 und besteht einerseits aus einem kompakten historischen Abriss über die Odyssee des Turiner Grabtuches. Andererseits ist es eine innovative Betrachtung der überlieferten Geschehnisse rund um seine Entstehung samt einem experimentellen Teil über die verblüffende Entdeckung der speziellen Belichtungsart sowie deren Hintergründe.

Da sich mein langjähriger Freund und Forscherkollege Tibor Zelikovics über Jahrzehnte ausführlich und detailliert mit der turbulenten Geschichte des Turiner Grabtuchs beschäftigte, bat ich ihn, ein Konzentrat seiner Recherchen in mein Buch einbringen zu dürfen. Sie werden also quer durch die Kapitel immer wieder aus seinen Studien entnommene Puzzleteile finden. Diese stammen zwar aus der von ihm zusammengetragenen aktuellen wissenschaftlichen Fakten- und Interpretationslage, sind mitunter aber aus einem anderen Blickwinkel verwendet, um zugleich auch neue Erkenntnisebenen zu untermauern. Ohne Zugriff auf seinen Archivfundus hätte sich die Erarbeitung der Chronologie um Monate verlängert. Näheres über seine Person und seine publizistischen Arbeiten finden Sie im Autorenporträt am Ende des Buches. Hier vorerst seine als Gast-Autor beigestellten einleitenden Worte:

Liebe Leserinnen und Leser!

Das Kompliment Jay Goldners, mich ursprünglich als Co-Autor des vorliegenden Buches nennen zu wollen, wollte ich nicht zurückweisen, obwohl ich, um ganz ehrlich zu sein, diese Anerkennung nicht wirklich verdiene. Ich habe zwar einiges zum Inhalt beigetragen – beispielsweise Erkenntnisse über die historische Reiseroute des Grabtuchs sowie solche rund um die Beweisführung zu seinem Alter. Es genügt meiner Meinung nach aber, mich als »Gastkommentator« anzuführen oder zu schreiben »Mit einem Vorwort und Beiträgen von Tibor Zelikovics«.

Ich habe Jay zudem von Anfang an mitgeteilt, dass ich mit ein paar Thesen, die er im Buch präsentiert, nicht einverstanden bin. Es spricht also für seine Offenheit, dass er mich trotzdem eingeladen hat, dieses Vorwort zu schreiben sowie einen Beitrag im Anhang unterzubringen, worin ich meine eigenen Ansichten darstellen konnte.

In diesem Sinne möchte ich mich seiner toleranten Haltung anschließen, indem ich die problematischen Passagen nicht angreife – wir sind uns in vielen Punkten immerhin einig, etwa was die Echtheit des Grabtuchs, die Verwandlung und den Aufstieg Jesu von Nazareth sowie dessen Bedeutung für die Menschheit anbelangt. Ich stelle lediglich Details von Thesen, mit denen ich nicht einverstanden bin, infrage und biete Perspektiven an, die meiner Ansicht nach vielleicht stimmiger sind.

Da ich selbst als begeisterter Buchleser lange Vorreden in der Regel nicht schätze, sondern meine Aufmerksamkeit gleich auf die Inhalte lenken möchte, fasse ich mich hier kurz und lade die Leser zu meinen Beitrag im Anhang ein, den ich mit dem Titel »Es ist vollbracht!« versehen habe.

Ich verbleibe mit meinen besten Wünschen und lieben Grüßen.

Tibor Zelikovics im Februar 2016

Nachfolgend mein eigener Vorspann zu den brisanten Erläuterungen über die »zufällige« Entdeckung des großen Belichtungsrätsels dieses einzigartigen Jerusalemer Grabtuchs, das seit nun über 400 Jahren (fast) durchgehend in Turin beherbergt wird. Es ist die höchst wundersame Hinterlassenschaft eines »Corpus Delicti«2, das die vollzogene Auferstehung oder den Aufstieg Jesu hinein in eine höherdimensionale spirituelle Wirklichkeit endgültig beweist. Diese einzigartige Reliquie berichtet uns facettenreich von einer Erwachensmöglichkeit aus dem (illusionären) Tränental, indem sie uns vom äußeren Erkennen zum inneren Wissen führt.

Freuen Sie sich also auf eine zwischen diesen Buchdeckeln enthaltene so einfache wie verblüffende Untermauerung unserer von vielen verdrängten Unsterblichkeit, somit also auf ein Erinnern an unser real existierendes immerwährendes Leben:

Werte Leserschaft!

Ihr Interesse an der brisanten Thematik zeigt, dass auch in Ihnen ein Feuer der Wahrheitssuche brennt. Aber seien Sie gewarnt: Die schon im Buchtitel angedeutete Lösung und Beantwortung der Fragestellung, wie Jesu Antlitz- und Körperfoto auf das Grabtuch kam, hat die Kraft, Ihre bisherige Einstellung zum Christentum zu verändern. Ihr Alltag könnte durch die präsentierte Faktenlage zum »All-Tag« werden. Zu den transformierenden Informationen sei vorweg gesagt: Ich hatte nie die Absicht, dieses Jahrtausendrätsel zu lösen, doch mein steter Drang, Fragen, die für die gesamte Menschheit von Bedeutung sind, mit meinem persönlichen Lebensweg zu verbinden, brachte mich dieser Thematik in den letzten Jahren immer näher.

Nachdem ich als Freigeist schon in jungen Jahren den Konventionen der Kirche den Rücken gekehrt hatte, bin ich nach meinem unvollendeten Architekturstudium jahrelang quer durch Asien getourt. Dort habe ich vielerlei alternative Weltsichten erfahren, die ich zur Balance meiner westlichen Indoktriniertheit dringend nötig hatte. Dabei erfuhr ich sehr praxisnah von subtileren Welten, die meinen Fokus auf das Weltganze veränderten und mich im wahrsten Sinne des Wortes begeisterten. Dadurch ausgelöst schrieb ich in den drei meiner Jugend nachfolgenden Jahrzehnten knapp ein Dutzend Bücher über zumeist mir persönlich widerfahrene Paraphänomene3. Deshalb scheine ich in gewisser Weise durchaus prädestiniert zu sein, mich im Seniorenalter aus jener mühsam erarbeiteten Distanz zur Kirche mit existenziellen theologischen Fragen zu beschäftigen. Ich meine also, passable Voraussetzungen zu besitzen, um die im Buchtitel genannte Problematik halbwegs unvoreingenommen zu sezieren.

Zudem haben mich meine zeitweise ausufernden paranormalen Grenzerfahrungen schon früh gedrängt, den Wirklichkeiten des Lebens tiefer in die Augen zu sehen. So betreibe ich seit Jahrzehnten ein kleines privates Forschungsinstitut namens »Studio Phoenix« mit der Ausrichtung »Holistic Research», das heißt mit dem Brennpunkt ganzheitlicher Weltbetrachtung. In den letzten 20 Jahren konzentrierten sich meine Erfahrungen und Studien zunehmend auf die sogenannte Cerealogie, sprich Kornkreisforschung. Es geht dabei um die Decodierung von tausenden ungewöhnlichen, oftmals mandalaartigen und teils riesigen Zeichen, die seit rund 30 Jahren in Getreidefeldern rund um den Globus in nahezu 50 Ländern auftauchten. Bei weitem nicht alle dieser Zeichen sind irdisches Machwerk, wie es uns die Massenmedien glauben machen wollen. Dies sei hier speziell erwähnt, weil ein halbes Dutzend solcher pflanzlicher Piktogramme des letzten Jahrzehnts speziell auf die christliche Mythologie verweisen. Diese besonderen Kornkreise sowie meine akribischen Recherchen brachten mich dem Grabtuchthema immer näher. Insbesondere zwei herausragende, wundersame Feldzeichen, welche 2010 in Südengland erschienen und ursächlich mit dem Antlitz Jesu zu tun haben, führten mich letztlich sehr konkret auf den Weg, diesen Geheimnissen auf den tieferen Grund zu gehen. Da jene Recherchen mehr als erfolgreiche Ergebnisse einfuhren, versuche ich, Ihnen diese auf den nachfolgenden Seiten kompakt aufzubereiten und zu erläutern.

Mit den hier vorangestellten Worten soll vorerst nur verdeutlicht werden, dass mich mein ungewöhnlicher Lebensweg – ohne ihn bewusst anzustreben – durch stetiges Hinterfragen von Ursachen und Wirkungen auch mit dem Turiner Grabtuch und dadurch mit dem wahren Christentum jenseits der klerikalen Fassaden mehr und mehr in Kontakt brachte. Das Grabtuch selbst habe ich im Gegensatz zu Millionen Erdenbürgern bis heute noch nicht live erlebt. Ich sehe dafür auch keine dringende Notwendigkeit, da ich in meinen intensiven Studien dem Tuch mit dem Antlitz- und Körperbild am Computer optisch weit näher kam und auch in das Bewusstsein Jesu tiefer eintauchen durfte als so mancher, der es nur besichtigt hat. Denn während der wiederholten Ausstellungen in Turin mit jeweils mehreren Millionen Besuchern kann man sich dem Grabtuch im Vorübergehen nur bis auf ca. fünf Meter nähern. Zudem befindet es sich noch in einem Behälter aus Panzerglas.

Es soll auch noch erwähnt sein, dass ich keinen abgeschlossenen universitären Hintergrund habe, dafür aber auch weniger Scheuklappen vor den Augen und stattdessen einen Blick für gedankliche Querverbindungen. Deshalb erlaube ich mir auch, von den starren Normen universitärer Publikationen abzuweichen und etwas lockerer vom Geschehen um die Findungen zu erzählen. An dieser Stelle kann ich es mir auch nicht verkneifen anzumerken, dass die letztlich relativ einfache Lösung des Rätsels gerade wegen des universitären Tunnelblicks von keiner orthodoxen Instanz geklärt4 werden konnte! Auch die neueste, erst vor wenigen Monaten publizierte Universitätsstudie liefert auf die große Rätselfrage keine Antwort.

Mit Freude teile ich meine revolutionierenden Erfahrungen mit allen, die an den wundersamen Geschehnissen des Lebens Jesu und vor allem an den aufrüttelnden Fakten seines vermeintlichen Tod interessiert sind. Ich verweise vorwarnend auf die tiefgreifenden Konsequenzen, welche die Lektüre dieses Buches mit sich bringen könnte. Als jemand, der den christlichen Kulturkreis schon in jungen Jahren verlassen hat, um nach seiner eigenen Wahrheit zu suchen, nun etwas zu einem solch urchristlichen Kernthema beitragen zu dürfen, ist eine kleine Ironie meiner persönlichen Geschichte.

Diese das Jahrtausendrätsel erst lösenden Erkenntnisse sind übrigens via ausgedehnte Alternativstudien über jenes gänzlich andere »paranormale« Phänomen namens Kornkreise verursacht wurden. Das ist für viele Leser wohl eine ganz besondere Überraschung. Wenn ich zurückblicke, kann ich klar erkennen, dass ich ohne mein Faible für die fantastischen Zeichen im Korn kaum mit dem Grabtuchthema kollidiert wäre. So aber hat ein »Para«-Phänomen zum anderen geführt, und in der Rückschau muss ich sagen, dass hinter der Zusammenführung dieser Wege ganz offenbar eine höhere Absicht steht. Vielleicht bedurfte es eines dem institutionalisierten Christentum Entlaufenen, aber dennoch weiterhin spirituell Suchenden, der auch unbequeme Fragen stellt, um die letzten Puzzlesteine zur Aufklärung dieses Megarätsels ins Bild zu fügen.

In diesem Sinne lade ich Sie ein, meiner Neugierde und Experimentierlust Seite um Seite zu folgen, um den unvorhersehbaren Weg der durch mich auf die Welt gebrachten Entdeckung nachzuvollziehen. Eine ein großes Weltenrätsel lösende Entdeckung, die letztlich so einfach war, dass sie wohl eben deshalb nicht schon früher gemacht wurde. Dass die neue Faktenlage auch vehement am überholten Gottesbild rüttelt, ist ein zwar unbequemer, aber zugleich reinigender und heilsamer Nebeneffekt. Fast ein Jahr brauchte es, meine Findungen zu Papier zu bringen. Nun liegt es an Ihnen, ob Sie diese neue Betrachtungsmöglichkeit der Auferstehung – oder sagen wir besser des Aufstiegs – gelten lassen und eigene Konsequenzen daraus ziehen. Lassen Sie sich vom Thema berühren, und geraten Sie wie ich immer wieder aufs Neue ins Erstaunen. Ich wünsche Ihnen dazu lichtvolle Lesestunden.

Jay Goldner im Januar 2016

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Papst Franziskus versucht in Turin, vom Grabtuch berührt zu werden.

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Die heute kürzeste Reiseroute des Tuchs der Tücher als Luft- und Landlinie

– I –

DIE ABENTEUERLICHE GESCHICHTE DES GRABTUCHS

WAS IST DAS TURINER GRABTUCH?

Es ist schon für sich allein ein schwer erklärliches Wunder, dass dieses Tuch überhaupt noch existiert und trotz aller Unbill zudem so gut erhalten ist. Dieses 4,36 x 1,10 m und somit knapp 5 m2 große, im Fischgrätmuster gewebte Leinentuch ist das wohl zugleich berühmteste und rätselhafteste Objekt der Weltgeschichte. Es ist heute im »Besitz« des Vatikans, wird alle paar Jahre in der Basilika von Turin ausgestellt und von kirchlicher Seite als Ikone bezeichnet, das heißt, es ist zwar ein verehrungswürdiges Objekt, aber keine Reliquie. Es ist hinter 4 Zentimeter dickem Panzerglas in einem gasgefüllten Spezialbehälter gesichert und durfte zuletzt im Frühjahr 2015 nach Voranmeldung von zwei Millionen Gläubigen im Vorübergehen jeweils ein paar Minuten betrachtet werden.

Was man aus dieser Distanz kaum sehen kann, ist die fahle, schattenhafte Abbildung der Vorder- und Rückseite eines offenbar schwer gefolterten menschlichen Körpers. Besser zu erkennen sind massive Brandstellen und die Versuche, diese auszubessern. Das symmetrische Verteilungsmuster der Beschädigungen zeugt davon, dass dieses Tuch zum Zeitpunkt zumindest zweier Brände gefaltet gewesen sein muss.

Der offenbar von diesem Tuch bedeckte Körper eines groß gewachsenen, bärtigen und langhaarigen Mannes ist auf irgendeine – bis kurz vor dem Erscheinen dieses Buches – noch unbekannte Weise auf das Linnen imprägniert worden. Bis dato war der Sprachgebrauch in etwa so: Sollte das Tuch echt, also 2000 Jahre alt sein und halten, was es verspricht, könnte es gemäß den Überlieferungen der Bibel jenes Tuch sein, welches Joseph von Arimathäa für die Verhüllung des »Leichnams« von Jesus besorgte. Das Wort Leichnam ist von mir bewusst in Anführung gesetzt, denn das ist die Krux an der sensiblen Sachlage, wie wir später noch sehen werden!

Bis heute umgeht die katholische Kirche die Frage der Echtheit geschickt, denn Klarheit in dieser Angelegenheit würde weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen. Somit darf das Tuch keinesfalls als historisches Relikt identifiziert werden, weil es dann auch als religiöse Reliquie anerkannt werden müsste. Deswegen ziert sich die Kurie gekonnt vor zu vielen Untersuchungen, denn irgendwelche unvorhersehbaren wissenschaftlichen Möglichkeiten der Zukunft könnten eventuell Fakten ans Licht bringen, die für das weltweit agierende Unternehmen Kirche sehr unangenehm werden könnten. Schließlich geht es um den wackeligen Kern des »christlichen« Dogmas, dass Jesus »für unsere Sünden« am Kreuz »gestorben« ist.

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Die einzigartigen 4,8 m2 Leinentuch im heutigen Zustand

Wenn die Sündentod-Zentralthese durch eine sinnigere Beweislage ins Wanken gerät, und genau das wird in diesem Buch nachvollziehbar präsentiert, gerät auch das Fundament einer Kirche, die Jesus so ohnehin nie anstrebte, schwer ins Wanken. Wie wir später in aller Klarheit sehen werden, kann der gefolterte Körper, der in dieses Tuch eingehüllt war, nur vermeintlich tot gewesen sein.

Auch die zweite Behauptung, dass sich Jesus für unsere »Sünden« geopfert habe, ist längst als manipulative Gängelung der gläubigen Massen entlarvt worden. Was noch im letzten Jahrhundert funktionierte und die klerikalen Kassen klingeln ließ, verkehrt sich zunehmend ins Gegenteil. Viele ehemals Gutgläubige beginnen, das Spiel zu durchschauen und laufen in Scharen einem Verein davon, dem sie zumeist in ihren ersten Lebenstagen mittels Zwangsmitgliedschaft verpflichtet wurden. Die Wiederkunft Christi – damit ist das weltweit erneut aufblühende Christusbewusstsein gemeint – macht heute der Kirche einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Denn das spirituelle Erwachen und geistige Erwachsenwerden der Menschheit braucht keine dogmatische Vereinsstatuten. Die Einsicht, dass »religio« – lat. die Rückbindung (an das eine Ganze) – von jedem Einzelnen allein erreicht werden kann, verbreitet sich zusehends. Und dabei spielt das Grabtuch eine nicht gerade unbedeutende Rolle, wie das jahrhundertelange Gezerre um seine Echtheit bezeugt. Da ging und geht es auch um massive ökonomische Pfründe, die bei geeigneter Handhabe des Linnens rettbar sind oder auch rasch verlustig gehen können.

Auch die Feindseligkeiten der Weltreligionen untereinander zeigen klar, dass sie ihre eigenen Prämissen nicht gerade hochhalten. Es geht um geopolitische Einflusssphären, da legt man sich gern auch mal mit dem »Satan« ins Bett. Und man biegt alle Historie so hin, wie sie für die eigenen Agenden nützlich erscheint – wie etwa AD 553 beim Konzil von Konstantinopel, als das Faktum der Reinkarnation unter den Teppich gekehrt wurde. Stattdessen hat man ein hollywoodartiges Höllenszenario erfunden und mit aller Macht einen strafenden Gott inszeniert, um damit den kollektiven Angstpegel hochzuhalten. So konnte man seine Schäfchen schön im Zaum halten. Das Skurrile an dieser Kirche ist, dass sie letztlich gegen das Bewusstwerden ihrer Mitglieder operieren muss, um ihr eigenes Geschäftsmodell nicht zu gefährden. Damit sind keineswegs die unteren Chargen der Machtpyramide gemeint, die vielfach – auf dem Level ihrer Bewusstheit – ihr Bestes geben.

Wussten Sie, dass sich kaum eine kirchliche Institution oder deren Sprecher an die Grabtuch-Ikonen-Doktrin hält?5 Intern ist es natürlich – im Sinne des Zusammenhalts der Gläubigen – eine ganz besondere Reliquie, irgendeine vergilbte Tuchmalerei würde die Menschen kaum so magnetisch anziehen. Das Massenbewusstsein hat zumindest ein leises Ahnen, dass es sich bei diesem Stück Stoff um ein im wahren Wortsinn weltbewegendes Objekt – um eine Art Brückenschlag in die höheren geistigen Welten – handelt. Und diese Rolle kann das Abbild nur spielen, wenn es authentisch ist, wenn es »wahr»-genommen werden kann. Das Verhalten der Kirche erklärt sich aus der Problematik, dass sie selbst nicht weiß, was sie vom Tuch wirklich halten soll. Deswegen wird eine Strategie gefahren, mit der sie sich in der Causa für alle Eventualitäten gerüstet wähnt: Sollte irgendwann der eindeutige Fälschungsbeweis erbracht werden, hätte der Klerus offiziell ohnehin nie zum Tuch gestanden. Und falls zukünftig – oder in Zeiten wie diesen, wie etwa mit diesem Buch – herauskommen sollte, dass das Abbild Jesu am und die Blutflecken im Tuch zweifelsfrei verbürgt sind, würde sich die Kirche als der schon immer emsige Hüter des Leichentuchs präsentieren!

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Die wichtigste Fotografie der Weltgeschichte als Grünkontrastnegativ

Das Damoklesschwert, das dabei über den Kirchenoberen schwebt, ist der Fakt, dass es gar kein Leichentuch ist! Denn das Tuch konnte, wie wir später noch im Detail sehen werden, von Jesus nur deshalb belichtet werden, weil er auch physisch noch lebte. Wie wir heute wissenschaftlich fundiert wissen, könnte sich ein Körper, aus dem alles Leben entwichen ist, also eine Leiche, in der sich auf der Zellebene bereits nach wenigen Minuten erste Zerfallserscheinungen einstellen, nicht mehr transformieren und definitiv auch nicht auferstehen. Ein vom Geist und allen zugehörigen feinstofflich-energetischen Ebenen verlassener physischer Körper kann aus sich heraus nicht mehr »transfigurieren« und auch von außen nicht mehr transfiguriert werden.6 Als Transfiguration wird der Verklärungsprozess des irdischen Bewusstseins einer Seele bezeichnet, währenddessen auch der dichte Körper durch molekulare und atomare Verwandlung in eine höhere Dimension oder Schwingungsrate mit aufsteigt. Wenn wir also nicht von Wundern, sondern uns im Detail noch unbekannten hyperphysikalischen Prozessen ausgehen, lässt dies das der Kreuzigung folgende Geschehen in einem völlig neuen Licht erscheinen.

Das Grabtuch berührt die Massen ungemein, was der bei jeder Zurschaustellung sich steigernde Pilgerstrom von Millionen Gläubigen eindrucksvoll belegt. Die Menschen fühlen intuitiv, ja wissen es innerlich, dass hier ein großes Menschheitsrätsel mitsamt seiner Lösung vor ihnen liegt. Doch das Rätsel liegt nur vordergründig im Tuch, im wundersamen Geschehen selbst liegt die zentrale Bedeutsamkeit. Tausende Bücher und vielerlei Studien wurden inzwischen weltweit zu diesem »Para-Phänomen« verfasst. Vieles konnte entdeckt und verifiziert werden, doch keine einzige der teils sündteuren Studien und kein einziger Autor konnte bis dato die in Sachen Grabtuch relevanteste aller Fragen beantworten:

Wie kam das Antlitz auf das Tuch?

Sobald dieses Weltenrätsel objektiv gelöst ist, wissen wir nicht nur, ob das »paranormal« belichtete Leinentuch echt ist, sondern auch, wessen Körper und Antlitz das Gewebefoto zeigt. Was also sagen uns diese phänomenalen und sagenumwobenen vier Meter Leinentuch heute wirklich? Wir werden zum einen feststellen, dass es »Paranormales« nur so lange gibt, wie die dahinter stehenden Gesetzmäßigkeiten nicht bekannt sind. Und im Weiteren werden wir sehen, dass dieses Tuch wie eine Fahne für das globale Erwachen des Christusbewusstseins weht. Aber diese kosmischen Winde wehen nicht für die Religion, und schon gar nicht für die katholische. Wenden wir uns also dem Tuch und seiner heimlichen eigenen Leidensgeschichte zu. Sie werden staunen!

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Tausende Autoren versuchten sich bereits am Grabtuchrätsel.

KARGE HISTORISCHE DATEN

Unzählige Menschen glauben, dass dieses elfenbeinfarbene Tuch mit der fahlen Abbildung eines Körpers jenes Leinen ist, das Joseph von Arimathäa vor nahezu 2000 Jahren besorgt hat, um den Körper Jesu darin einzuhüllen. Also sollten wir uns die historischen Details etwas näher ansehen und sie auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfen. Wenn das Tuch wirklich unter und über dem »Leichnam« Jesu gelegen hat, ist dies heute möglicherweise mit modernsten kriminaltechnischen Untersuchungsmethoden verifizierbar.

Millionen wurden jahrzehntelang erfolglos ausgegeben, um die vorrangige Echtheitsfrage zu klären, wobei davon ausgegangen wurde, dass es das Antlitz und der Körper von »wem auch immer« sein könne. Alle möglichen Wenn und Aber wurden gewälzt, um darüber geistige Befreiung zu erlangen. Unzählige Pro und Kontra wurden in Stellung gebracht, um die diversen Ideologien der Hinterfrager zu rechtfertigen.

Die genauen Analysen der Folterspuren und vieler weiterer Merkmale auf dem Tuch zeigen längst eindeutig, dass es nur der von seinen engsten Freunden und Verwandten in die Grabeshöhle gebrachte Körper Jesu sein kann. Doch obwohl sein Konterfei nach 2000 Jahren zwar etwas verblichen, aber immer noch markant auf dem Tuch haftet, verlangt unsere angeblich so aufgeklärte heutige Zeit eine stichhaltige, zufriedenstellende, rationale Erklärung. Denn viele Menschen ahnen unbewusst, dass das Um und Auf der gesamten Menschheit darin verborgen liegt. Was die Große Pyramide7 für die Archäologie, ist wohl das Grabtuch für die Theologie. Die Zeit ist mehr als reif, beide Menschheitsfragen zu lösen – und zwar in einer für jedermann nachvollziehbaren Art und Weise, aber auch so, wie es von wissenschaftlichen Beweisführungen verlangt wird.

Es ist ein riesiges Glück für die Menschheit, dass dieses – zumindest in seinen theologischen Konsequenzen überirdische – Artefakt die Wirren der Jahrtausende überlebt hat. Es wurde uns in einer Zeit tiefster Bewusstseinsdunkelheit von einer höheren Instanz absichtlich hinterlassen, um uns verirrten und verwirrten Menschenseelen heute die Chance zu geben, daran selbsttätig zu wachsen, also geistig erwachsen zu werden. Nicht um erneut in einer pseudoreligiösen Machtklüngelei zu versumpfen, sondern um daraus hellwach hervorzugehen. Um zu einer höheren Dimension des Lebens zu erwachen, in der das Licht und letztlich auch wir alle zu Hause sind – sobald wir von unserer egomanen Verblendung gesunden. Das Tuch ist ein Liebesbeweis des Allbewusstseins, des Vaters, wie Jesus das voll erwachte Sein für das Weltverständnis der damaligen Epoche nannte. Die Botschaft des Leinenabdrucks muss allerdings durch eigene Anstrengung erkannt werden, um ihre Wirksamkeit zu entfalten zu können.

Dazu müssen wir möglichst viele der Feinheiten klären, die das »Grabtuch« betreffen. Woher kamen die Rohstoffe? Wo, wie und von wem wurden die Fasern verwoben? Wie lief der Produktionsprozess insgesamt ab? Wer hat es wo gekauft? Wie wurde es konkret verwendet? All diese Antworten sind möglichst detailliert nötig, um die in der Grabeshöhle letztlich abgelaufenen Vorgänge vollständig klären zu können.

Da die für die Verhüllung des Jesus-Körpers verwendete originale Tuchbahn noch immer physisch vorhanden ist und viele der obigen Fragen schon von anderen gestellt und teils auch sinnig beantwortet wurden, tun wir uns heute etwas leichter. Das Material ist eindeutig aus Flachs gewonnenes Leinen, mittels einer Verarbeitung, die auch im alten Palästina Verwendung fand.

Die Abmessungen des Tuchs betragen je nach Dehnung zwischen 4,41 und 4,36 x 1,10 bis 1,13 Meter. Das entspricht einem damaligen Standardmaß von rund 8 x 2 Ellen, einer Verkaufseinheit, die im Orient des ersten Jahrhunderts üblich war.

Die feine Webart bezeichnet man als Fischgrätmuster, das in der Antike für Bestattungen zwar unüblich, aber nicht unbekannt war. Für Leichentücher war die einfache, weil günstigere Webform damals wesentlich verbreiteter. Die auch als »Sindone« geläufige Tuchbezeichnung könnte vom Wortstamm her auch auf einen indischen Ursprung hindeuten, jedenfalls ist belegt, dass diese Webart auch dort schon bekannt war.

Der Flachsfaden ist damals von Hand gesponnen worden. Zudem wurde festgestellt, dass die Fäden vor dem Weben gebleicht worden sind, auch das war damals nicht unüblich.

Das spezielle Muster des Gewebes mit einer 3-zu-1-Webart entspricht einem bekannten syrischen Entwurf. Beispiele für dieses und ähnliche Webmuster fand man bei Stoffen, die bis 2000 v. Chr. datiert wurden.

Die Schlussfolgerung diverser Untersuchungen ist, dass das Leinen des Grabtuchs im Nahen Osten, höchstwahrscheinlich in Syrien, gewebt wurde. Auch wenn es eine eher seltene und teurere Webart ist, gibt es Nachweise, dass sie im 1. Jahrhundert und schon zuvor Verwendung fand.

In der Bibel wird das Grabtuch nur sehr knapp erwähnt, aber immerhin gibt es griffige Anhaltspunkte, so etwa in Johannes 19,31-37: »… damit nicht die Leichname am Kreuze blieben den Sabbat über (…) baten [Mitglieder der Synagoge] den Pilatus, dass ihnen die Beine gebrochen und sie abgenommen wurden.

Da kamen die Kriegsknechte und brachen dem ersten die Beine und dem andern, der mit ihm gekreuzigt worden war.

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100-fache Vergrößerung des Leinentuchs mit Blut im Gewebe

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300-fache Vergrößerung des Gewebes mit einigen dunkleren, das Abbild tragenden Fasern

Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon gestorben war, brachen sie ihm die Beine nicht; sondern der Kriegsknechte einer öffnete seine Seite mit einem Speer, und alsbald floss Blut und Wasser heraus …«

Es ist bekannt und unwidersprochen, dass die Bibeltexte erst Jahrhunderte nach Jesu Erdenleben zusammengestellt, oftmals umgeschrieben, ergänzt, verändert, neu übersetzt wurden und dass einander widersprechende Versionen kursierten. Wir kennen alle das Spiel »Stille Post», das eindrücklich zeigt, wie sehr mündliche Überlieferungen ursprüngliche Inhalte verzerren können – und dies zumeist auch tun. Auch Pergament ist geduldig, und von den die ersten Bücher handschriftlich kopierenden Mönchen wurde oftmals auch nicht hinterfragt, warum die Texte mal so und dann wieder anders lauteten. Dabei waren die Motive für die diversen ausgewählten Varianten nicht immer hehr.

Glücklicherweise haben wir immer noch dieses rätselhafte Tuch, das uns authentische Antworten geben kann, wenn wir es zu lesen beginnen, indem wir, durch verschiedene Hinweise angeregt, die richtigen Fragen stellen.

Wir halten uns nicht lange mit der allseits bekannten Folterung und Kreuzigung sowie dem Leiden Jesu auf, beidem wird ohnehin zu viel Raum gegeben. Klarerweise gab es auch für einen spirituellen Rebell der Liebe damals kein Pardon. Die Römer waren in ihrem damaligen Machtrausch gnadenlos und haben alles ausradiert, was ihnen im Weg stand. Eben wegen dieser so dunklen Zeit und besonders rauen Sitten war Jesus gekommen, um sie durch seine Inkarnation aufzuhellen. Heutige Generationen kennen davon nur mehr das immer noch amtliche römische Recht, das zwar inzwischen etwas dezenter auftritt, mit dem man aber gegen Aufbegehrende immer noch erbarmungslos vorgeht. Irdische Gesetze und die kosmische Liebe sind eben per se schon unvereinbare Gegensätze.

Was also ist nach der Kreuzigung im Detail geschehen? Die Soldaten vollbrachten auftragsgemäß ihr Tötungswerk – zumindest bei den beiden zusammen mit Jesus gekreuzigten Verbrechern – und zerschlugen ihnen die Knie, um sicherzugehen, dass sie der Tod ereilte. Denn ohne Rückhalt durch die Füße sackt der Körper hilflos zusammen und erstickt in Bälde elendiglich. Dieses Los blieb Jesus erspart, da er ohnehin schon seinen Geist aufgegeben hatte, zumindest sah es für die Beteiligten so aus. Da sich alle wegen des anstehenden Sabbats beeilen mussten, wurde Jesus noch schnell mit der Lanze in die Seite gestochen, wobei die herausquellende wässrig-rötliche Flüssigkeit den Soldaten letzte Gewissheit über seinen Exitus gab. Es handelte sich dabei angeblich um einen gezielten Lanzenstoß von der rechten Seite aus, auf den die römischen Soldaten trainiert waren. Das Grabtuch attestiert die dadurch verursachte Wunde mit dem sichtbaren Wundausflussfleck. Forensiker sprechen in ihrer Diagnose hier vom sogenannten Perikarderguss, der üblicherweise den Herzstillstand verursacht.

Jesus wurde kurz darauf von seinen Liebsten vom Kreuz genommen und in dieser dramatischen Situation, in der (fast) alle annahmen, dass er gestorben sei, in ein bereitgelegtes Tuch gehuüllt (nicht unbedingt jenes, das in der Gruft Verwendung fand). Da der Sabbat anbrach, war keine Zeit für stille Trauer. Trotz der Schwere der Situation musste effizient und rasch gehandelt werden, um den römischen Staatslakaien nicht weitere Vorwände für brachiale Handlungen zu liefern. Es galt, den Körper Jesu so rasch wie möglich von diesem Ort des Verderbens weg an einen stillen, friedlichen Ort der Trauer zu bringen.

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Golgotha-Szenerie der Kreuzigung in einer Darstellung von Giovanni Antonio da Pordenone, ital. Fresko aus dem Jahr 1520

Josef von Arimathäa, der begüterte Onkel von Jesus, stellte selbstverständlich – so wird es von den Evangelisten berichtet – die für ihn selbst aus dem Fels gehauene Grabkammer im nahen Olivenhain zur Verfügung. Seltsamerweise wurde diese verblüffende Nähe des Grabes bislang nicht sonderlich hinterfragt. Ein Leichentuch wie üblich am Tempelmarkt zu besorgen, war wegen der fortgeschrittenen Zeit nicht mehr möglich, denn die Händler waren sabbatbedingt schon vom Tempelvorplatz abgezogen. Da blieb wohl nur noch ein städtischer Stoffladen als zweite Wahl, wo der reiche Onkel von Jesus noch rasch und ohne lange zu überlegen das beste vorrätige Tuch in der erwähnten Standardabmessung erstand oder einkaufen ließ. Oder er brachte es aus seinem häuslichen Fundus mit. Jedenfalls war es von der Funktion her eher ein Tischtuch für Festivitäten von Begüterten, deswegen der für ein Leichentuch völlig unübliche edle Twill. Aber für Meister Jesus war ihm das Beste gerade gut genug.

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Das Leinenfoto ist nach neun Reisestationen in mehr als 1500 Jahren heute über 2700 Meilen vom Ursprungsort entfernt.

DIE 5.000 KILOMETER LANGE REISE DES TUCHES – EIN ENTFÜHRUNGSKRIMI

Genau genommen sind es 4734 Kilometer heutiger Landroute und 2794 Kilometer Luftlinie, die der spirituelle Schatz in 1545 Jahren (+/- ein paar Jahre8) bis zu seiner Ankunft in Turin überstanden hat.