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Theologie heute

Pfingstkirchliche Beiträge zur Theologie

2019 • Band 1

Schriftverständnis und die Folgen für die Lebensführung

Mit Beiträgen von
Dr. Bernhard Olpen, Matthias C. Wolff M. Th., Marcel Locher M. A., Christian Knorr M. A., Marc Schröder M. A. (NCIU)

Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden

 

Herausgegeben im Auftrag des Theologischen Ausschussses des
Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden KdöR (TA).

Verantwortlicher Leiter des TA ist Dr. Bernhard Olpen, Düsseldorf.

 

 

 

 

 

Copyright © 2019 Forum Theologie & Gemeinde (FThG)

im Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden KdöR, Erzhausen

2., ergänzte Auflage 2019

 

Abkürzungen von Reihen u. Ä. orientieren sich an: Redaktion der RGG4 (Hg.): Abkürzungen Theologie und Religionswissenschaften nach RGG4. Tübingen: Mohr Siebeck. 2007. 

 

Bibelstellen sind, wenn nicht anders angegeben, der Revidierten Elberfelder Bibel, © 1985/1991/2006 SCM R. Brockhaus, Witten, entnommen.

 

Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigungen in Form von Kopien einzelner Seiten oder Ausdrucken einzelner Abschnitte (digitale Version) sind nur für den privaten Gebrauch bzw. innerhalb einer Ortsgemeinde gestattet. Alle anderen Formen der Vervielfältigung (Mikrofilm, andere Verfahren oder die Verarbeitung durch elektronische Systeme) sind ohne schriftliche Einwilligung durch das Forum Theologie & Gemeinde nicht gestattet. 

 

 

 

Layout u. Umschlag: admida-Verlagsservice, Erzhausen

Umschlagbild: by Eran Menashri on unsplash.com

Realisierung E-Book: admida-Verlagsservice, Erzhausen

 

ISBN der Printausgabe: 978-3-942001-90-8

ISBN E-Book: 978-3-942001-91-5

Bestell-Nr. Th001

 

 

Forum Theologie & Gemeinde (FThG)

Industriestr. 6–8, 64390 Erzhausen

fthg@bfp.dewww.forum-thg.de

 

Inhalt

Vorwort

Einführung

A Der Kampf um die Deutung der Schrift. Ein kirchenhistorischer Überblick mit Schwerpunkt auf der Sexualethik

I Schriftverständnis in der Geschichte der Theologie

II Schriftverständnis und die Folgen für die Sexualethik

III Zusammenfassung

B Sacra scriptura sui ipsius interpres (Die Schrift legt sich selbst aus).
Auf dem Weg zu einer biblischen Hermeneutik

I Vorbemerkungen

II Thesen zum Umgang mit der Bibel in sexuellen Fragen

III Antithesen

IV Konkrete Begriffe und ihre Bedeutung

C Gott als Spaßbremse: Kein Sex vor der Ehe!?

I Einleitung

II Hat Gott wirklich gesagt …? Die Frage nach dem Gebot

III Was ist der Sinn dieser Weisung, dieses Gebots?

IV Wie sollen wir dies denn leben?

V Schlussgedanken

D Impuls für die Praxis – Beispiel der Christus Gemeinde Wuppertal

I Einleitung

II Die Wichtigkeit der Formulierung von Richtlinien

III Offene Ränder und im Kern verbindlich

IV Klar in der Sache und wertschätzend/einladend in der Kommunikation

E Impuls für die Praxis – Beispiel der Elim Leipzig

I Wie das Thema „Sex vor der Ehe“ in der Elim Leipzig gehandhabt wird

Veröffentlichungen im Forum Theologie & Gemeinde

 

Vorwort

Die Bibel ist in meinem Leben stets eine prägende und verändernde Kraft gewesen. Kein anderes Buch begleitet mich so intensiv über solch eine lange Dauer wie sie. Dabei ist sie auch für mich nicht immer leicht zu verstehen. Sie fordert mich manchmal heraus und ich muss intensiv mit ihr arbeiten und Nachforschungen anstellen. Nicht selten kam ich durch sie zu neuen Erkenntnissen und musste meine alten Sichtweisen ablegen. Zum besseren Verständnis diskutiere ich hin und wieder auch mit anderen über einen bestimmten Abschnitt in der Bibel. Dabei ist es schon vorgekommen, dass mein Gegenüber einen Textabschnitt der Bibel anderes verstanden hat als ich. Häufig habe ich in solchen Gesprächen ein Wort gehört, welches mir gar nicht gefällt. Es handelt sich um das Wort „biblisch“. Sehr schnell können wir unsere Interpretation der Bibel als die „biblische“ Variante und damit als die richtige Variante verstehen. Dabei handelt es sich aber immer nur um unsere eigene Erkenntnis.

Es geht im Leben auch nicht immer um „rechthaben“ oder um „besserwissen“. Schon gar nicht, wenn wir uns mit der Bibel beschäftigen. Dieses Buch ist nicht dazu da, um anderen vermeintliche Wahrheiten „um die Ohren zu hauen“. Vielmehr spricht es von sich selbst als eine „Offenbarung Gottes“. Im Johannesevangelium wird Christus selbst als „das Wort“ (logos) bezeichnet. Da bleibt dann nur, sich einzugestehen, dass wir Menschen – auch auf diesem Gebiet – Lernende bleiben; in aller Demut und Bescheidenheit verbunden mit dem Streben, dieses Buch immer besser zu verstehen. Das vor allem, da die Bibel ja nach ihrem Selbstzeugnis das Wort Gottes an und für uns Menschen ist.

Ich freue mich, dass mit diesem Tagungsband zum 1. theologischen Studientag im Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden eine neue Reihe begründet wird. „Theologie heute. Pfingstkirchliche Beiträge zur Theologie“ soll Hilfestellung und Orientierung gleichermaßen sein. Dass es in diesem ersten Band dann auch gleich um das Verstehen der Bibel und deren Anwendung im Alltag geht, freut mich umso mehr. Das Leben als Christ sowie der Gemeindeaufbau ist ohne die Lektüre der Bibel und die Umsetzung in die Praxis nicht denkbar. Dass sich die Referenten bzw. Autoren nicht scheuen, das – oft heiße Eisen – Sexualität anzupacken, zeigt die bewusste Praxisausrichtung dieser Reihe.

Im BFP bzw. im freikirchlichen Raum liegt mit dieser Reihe jetzt Material vor, welches gelesen, studiert, angewandt und weitergeben werden sollte, damit die Bibel – das Wort Gottes an uns – noch besser verstanden werden kann. Ich wünsche der Reihe „Theologie heute. Pfingstkirchliche Beiträge zur Theologie“ eine stetig wachsende Leserschaft.

 

Johannes Justus

- Präses des BFP -

 

Einführung

„Wohin mit dem Sex?“ Unter diesem, zugegebenermaßen etwas provozierendem Titel fand im März 2019 der 1. theologische Studientag des BFP in Erzhausen statt. Dieser Studientag stellt die theologische Standortbestimmung zur Schrift vor, wie sie das Präsidium des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP) vertritt, und wendet es exemplarisch auf eine konkrete und relevante Lehrfrage des gemeindlichen Alltags an. Der Theologische Ausschuss (TA), das Theologische Seminar BERÖA und das Forum Theologie & Gemeinde (FThG) haben diesen Studientag gemeinsam ausgerichtet und wollen damit die theologische Kompetenz von Leitern auch in Zukunft nachhaltig stärken. Mit diesem Tagungsband geben wir die Möglichkeit zum Nachlesen und Weiterstudieren.

Unterschiedliche Antworten auf theologische und ethische Fragestellungen im Raum der Kirche haben ihren Grund nicht in unterschiedlichen Textgrundlagen, sondern in unterschiedlichen Interpretationen der gemeinsamen Textgrundlage. Das grundlegende Schriftverständnis ist dabei von entscheidender Bedeutung. Handelt es sich bei der Bibel um ein historisches Dokument wie jedes andere aus vergangenen Zeiten? Oder kann sie für sich in Anspruch nehmen, in Inhalt und Form Dokument des Handelns Gottes in der Geschichte zu sein und zuverlässige Quelle, um den Willen Gottes für unser Leben zu erfahren? Ausgehend von einem historischen Blick auf das Verständnis der Schrift in der Geschichte, stellt der Band den hermeneutischen Ansatz vor, wie ihn das Präsidium des BFP vertritt, und entfaltet ihn in einer exegetischen Anwendung zur Frage des Sex vor der Ehe.

 

Dr. Bernhard Olpen

- Leiter des Theologischen Ausschusses -