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Ida Hegazi Høyer

TROST

Aus dem Norwegischen übersetzt
von Alexander Sitzmann

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Dieses Buch wurde mit Unterstützung von NORLA gedruckt.

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in

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sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

www.residenzverlag.at

© 2016 der Originalausgabe »Historier om trøst« im Tiden Norsk Forlag, Oslo

© 2019 der deutschsprachigen Ausgabe Residenz Verlag GmbH, Salzburg – Wien

Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten.

Keine unerlaubte Vervielfältigung!

Umschlaggestaltung: BoutiqueBrutal.com

Typografische Gestaltung, Satz: Lanz, Wien

Lektorat: Jessica Beer

ISBN ePub:

978 3 7017 4613 2

ISBN Printausgabe:

978 3 7017 1707 1

Consume my heart away; sick with desire
And fastened to a dying animal
It knows not what it is

W. B. YEATS

Inhalt

Kapitel I

Kapitel II

Kapitel III

I.

Sie treffen einander, so wie man sich nur durch Zufall trifft. Um jemanden zu treffen, muss man suchen, muss man vorweisen, was man zu bieten hat. Man muss sich sowohl mit warmer als auch mit kühler Richtigkeit treffen, in der Balance zwischen Offenheit und Tarnung. Bin ich gut genug für dich? Und so weiter. In einer Stadt, in einer Nacht, in einem Lokal – diese Reihen von Blicken, die nach Blicken suchen, um sich darin einzuschließen.

Er überragt alle anderen um einen Kopf und ist nicht zu übersehen. Im Grunde ist er ein wenig zu schneidig für sie, aber sie nimmt auf diese Art von Spielregeln keine Rücksicht. Ist zu unerschrocken, vielleicht, oder ganz einfach gleichgültig. Bedürfnis schlägt Eitelkeit ohnehin, so ist es bei allen. Sie neigt dazu, so zu denken; ein schneidiger Mann ist auch nur ein Mann.

Und vielleicht glaubt sie, dass man ihr nicht ansieht, wie bedürftig sie ist, oder vielleicht glaubt sie, dass alle anderen am selben Schrei leiden, aber jedenfalls sagt sie zu ihrer Begleitung, dass sie auf die Toilette muss, und im Klo schreibt sie ihre Telefonnummer auf einen Zettel. Dann, in einem Anfall promiskuitiver Einsamkeit, drückt sie, während sie auf dem Rückweg an ihm vorbeigeht, dem Fremden den Zettel in die Hand, gezielt, damit er versteht, dass diese Kontakterlaubnis, die sie ihm gibt, unter keinen Umständen ein Irrtum ist. Die Gleichung lässt sich lösen, wie es wohl immer der Fall ist. Wer hätte keinen Bedarf nach einem Ersatz? Und wer wäre nicht geeignet, um sich in ihm zu vergessen? Er sieht es ihr an. Die Erlaubnis könnte genauso gut ein Befehl wie ein Hilferuf sein.

Sie nimmt an, dass sie am nächsten Tag von ihm hören wird. Höchstwahrscheinlich meldet er sich im Lauf des Vormittags, denkt sie. Aber er wartet nicht bis morgen. Die erste Nachricht schickt er sofort, während sie einander immer noch im Blick haben. Olá, schreibt er. Und sie schreibt dasselbe zurück. Hallo. Und damit ist ihr Raum etabliert. Es ist unglaublich, wie wenig es dazu braucht. Wie erstaunlich wenig nötig ist, damit die Idee, miteinander in Beziehung zu treten, entstehen kann. Wer ist das neben dir, steht in der nächsten Nachricht. Sie antwortet: ein schlechtes Date. Und wieder sehen sie einander an und lächeln, wie sie es schon den ganzen Abend getan haben. Jeder von seinem Ende der Bar, jeder von seinem armseligen Ausgangspunkt. Mehr braucht es nicht. Als er geht, nickt er ihr kurz zu. Wir sehen uns wieder, sagt dieses Nicken, und noch bevor sie zu Hause ist, hat er die entscheidende Nachricht geschickt. Freitag in einer Woche, viertel vor acht, Miradouro de São Pedro bei den Ruinen, o.k.? Und sie wägt nicht ab, ob sie ihn treffen oder es sein lassen soll. Wozu hätte sie ihm ihre Nummer geben sollen, wenn sie nichts von ihm will? Sie antwortet: O.k., freu mich! Er soll nicht daran zweifeln, dass sie unkompliziert ist. Fein, schreibt er zurück, mit Punkt. Kein freu mich auch, kein Smiley. Und sie ist froh darüber, es gefällt ihr, dass beide sachlich und konzis sind. Womöglich hat sie den richtigen Mann gewählt.

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Sechs Tage lang denkt sie nicht an ihn. Sie freut sich nicht, ist nicht nervös, sieht keine verschiedenen Szenarien oder Ergebnisse vor sich, denkt nicht nach, worüber sie sich unterhalten sollen, kalkuliert keine eventuelle unbehagliche Stille ein, kann sich im Grunde nicht an sein Gesicht erinnern und stellt sich nicht vor, wie es sein könnte, mit ihm ins Bett zu gehen und die Nacht zu verbringen. Sie ist schwer in die Studien vertieft, die sie betreibt, und außerdem gehört sie nicht zu denen, die einem Mann zu viel Platz einräumen. Erst als der Tag kommt, erlaubt sie sich, ein wenig an ihn zu denken; was, wenn dies, was, wenn jenes, was, wenn nicht? Sie wäscht sich, pflegt sich, macht sich zurecht. All die weibliche Arbeit mit Haar, Haut, Nägeln, Schminke, Unterwäsche und Oberbekleidung. Die Genauigkeit hinter einer offensichtlich alltäglichen Fassade. Vielleicht ist er ein Mann, der am Offensichtlichen vorbeisieht, darüber weiß sie nichts, aber sie kleidet sich alltäglich – der Ort, den er gewählt hat, gebietet nichts anderes. Das Einzige, was es an diesem Aussichtspunkt gibt, ist ein einfaches Gartenlokal, fast schon eine Bude, das trotz seiner flotten Lage Wein in Plastikbechern serviert.

Sie kommt pünktlich, nimmt wie selbstverständlich an, dass er auch von der pünktlichen Sorte ist. Es ist dunkel, eine Woche ist vergangen, dennoch erkennt sie die lange Gestalt sofort. Er steht am Zaun und blickt hinaus, dreht sich aber um, bevor sie ihn erreicht. Boa noite, sagt er und schaut auf die Uhr – pünktlich auf die Minute. Er lächelt hinter dem schwarzen Bart. Sie bemerkt, dass er besser gekleidet ist als sie.

Vielleicht ist sie ein wenig nervös. Das wäre sicher natürlich. Am Ende ihrer sonst so pragmatischen Annäherung an die Sache gibt es eine Spannung, ein Beben. Wahrscheinlich spürt sie dieses Beben gerade jetzt. Alles an ihm ist geradlinig. Kein Fummeln, kein Zögern. Als hätte er bereits unzählige Male hier gestanden und gewartet, als würde er alle unbekannten Frauen von früher kennen. Er gibt ihr die üblichen Küsschen auf die Wange, legt ihr die Hand ins Kreuz, ganz leicht, lässt es aussehen, als wären sie einander gestern begegnet oder vielleicht erst vor ein paar Stunden. Wie nett, dass du gekommen bist, sagt er, und mit einem galanten oder vielleicht auch gewagten Schubs, mit der Hand, die er bereits auf ihren Rücken gelegt hat, dreht er sie zur Aussicht: Schau. Das ist meine Stadt.

Er hält sich am Geländer fest. Ein großer Käfer landet auf dem Pfosten gleich dahinter. Sie sieht auf seine Hände. Wünschte, sie könnte zeichnen. Und während sie hier stehen, Seite an Seite vor der Aussicht, während er erklärt, wo er aufgewachsen ist und wo er zur Schule gegangen ist, fällt ihr auf – so machen das erwachsene Menschen. Alle, die ihre Jugend hinter sich haben. Alle, die weiterwollen. Und sie sieht ihn an, während er spricht. Sie sieht auf die Hand, die abwechselnd das Geländer loslässt, um auf etwas zu zeigen, oder das Zeigen aufgibt, um wieder auf dem Geländer zu ruhen. Die Hand, die eingezogen und freigelassen wird. Und die andere Hand, die vollständig in Ruhe ist. Er redet. Sie schaut. Sie schätzt, er muss um die zehn Jahre älter sein als sie, zwanzig Zentimeter größer, dreißig Kilo schwerer. Aber beide sind erwachsen. Wenn auch aus verschiedenen Städten, verschiedenen Ländern – sie sind erwachsen, sie haben niemanden oder nichts, worauf sie sich ausreden können, niemanden oder nichts, woran sie sich festhalten können. Das ist es, was sie gemeinsam haben. Ihre Eltern haben das Haus unterschiedlich geschmückt, haben ihnen unterschiedliche Lieder und Märchen beigebracht, unterschiedliche Spiele gespielt. Aber sie sind aus Blut. Sie sind aus Haut. Vielleicht ist das alles, was nötig ist. Der Gedanke ist da.

Siehst du den Park dort hinten, fragt er – in dem Park habe ich immer gespielt. Sie sieht keinen Park, aber nickt, als würde sie ihn sehen. Und bei der Statue dort unten auf dem Platz, fährt er fort, du siehst sie vielleicht nicht, jetzt, wo es dunkel ist, aber dort bekam ich meinen ersten Kuss. Und auf der anderen Seite des Flusses, weit draußen dort bei den Lichtern, da hatte mein Onkel ein Sommerhaus. Und hinter dem Sommerhaus, ja, das ist von hier unmöglich zu sehen, aber da gab es einen Strand. So. Und dann dreht er sich zu ihr um. Der große Käfer hebt wieder ab.

Erzähl ein wenig von dir, fordert er sie auf. Sie wünschte, sie könnte damit noch warten. Wer bist du, weshalb bist du hier? So klare, große Fragen. Wem tut eine Unterbrechung des gewohnten Alltags nicht gut, fragt sie zurück. Oder Abstand. Wer braucht nicht hin und wieder Abstand? Ist Veränderung nicht gut für uns? Er sieht sie an, still, ohne eine Miene zu verziehen. Ich habe diese Stadt immer gemocht, sagt sie. Die Straßen und die Sprache, das Meer gleich da draußen. Ungewöhnlich, schön, stellt sie fest.

Er legt den Kopf schief. Eine Hand auf ihrer Schulter. Ja, es ist schön hier, sagt er. Aber du – es sieht aus, als würde er vielleicht lächeln, sie ist sich nicht sicher –, du kannst glauben, du kennst diese Stadt, du kannst dich hier sogar zu Hause fühlen, aber egal, wie viel Mühe du dir gibst, diese Stadt wird nie deine Stadt werden. Du weißt es, nicht wahr, es geht einfach nicht. Und sie kann nicht deuten, ob er schroff ist oder umsichtig oder woher er die Sicherheit nimmt. Warum nicht, fragt sie. Woher weißt du, dass es nicht meine Stadt werden kann? Als sollte es eine Beleidigung sein. Vielleicht weiß sie es nicht besser. Vielleicht ist sie noch jung genug, um ihre Befreiung in der Flucht zu sehen. Aber sie sind erwachsen. Er sieht sie an, als sollte sie die Antwort kennen. Weil, sagt er, und das Milde in der Stimme verändert sich in etwas anderes, Älteres – weil ich auch, so wie du, versucht habe, wegzuziehen.

Er hat beschlossen, dass sie den Aperitif in einer Weinbar an der Straße, die vom Aussichtspunkt hinunterführt, trinken werden. Dachtest du, wir würden uns hier hinsetzen, fragt er lachlustig, während er sie von dem Aussichtspunkt weggeleitet. Er hat sich nicht nur ausgedacht, wo, sondern auch, was sie trinken werden, und als sie sich auf das Sofa setzen, in der Lounge, die er ganz hinten im Lokal reserviert hat, stoßen sie mit dem grünen Wein an, der so speziell für dieses Land ist, und den er gewählt hat, weil er glaubt, dass sie ihn vielleicht noch nie probiert hat.

Alles an ihm ist dunkler als in ihrer Erinnerung. Alles ist dunkler als an ihr. Sie sieht es, als sie ins Licht kommen. Dass seine Haut mehr als golden ist. Dass sein Blick mehr als ruhig ist. Und wie ungewöhnlich schön er ist, denkt sie. Vielleicht ist es fast unmöglich, nicht zu denken, dass sie Glück hat.

Sie stoßen an. Den ersten Schluck behalten sie eine kleine Weile im Mund, während sie beide ein gurgelndes, schmatzendes Geräusch machen. Sie beherrschen sie, die internationale Sprache für kulturelle Kompetenz, obwohl sie nicht dieselbe Sprache sprechen. Sie sind aus Sprache. Das ist auch etwas, was sie gemeinsam haben. Sie sind aus Blut. Sie sind aus Haut. Solange Wörter etwas bedeuten, werden sie alles Mögliche mit Sinn versehen können; auch einander. Sie sprechen nicht dieselbe Sprache, aber sie sprechen dennoch dieselbe Sprache. Es ist für keinen von ihnen die vertraute, aber sie ist vertraut genug, dass sich beide entspannen können. Sprache breitet sich aus. Worte breiten sich aus. So wie Blicke andauernd spiegeln, andauernd gespiegelt werden. Bald werden sie eine Reihe von Lauten gelernt haben. Bald werden sich diese Laute vermehren. Er sagt, dass er sie attraktiv findet. Sie verliert sich in einem Augenblick von Verlegenheit. Sie lächeln einander an, müssen sich über etwas unterhalten.

Das Gespräch hat unzählige Fallgruben. Besonders, wenn es um die Arbeit geht, um das richtige Ausmaß an Interesse für die Arbeit. Man darf nicht zu viel fragen, aber man muss schon ein wenig nachfragen. Und immer wird man nach Übereinstimmungen suchen, besonders dort, wo die Ähnlichkeiten nicht auffällig sind. Sie arbeitet mit Worten. Er mit Zahlen. Es ist somit nicht leicht, deutlich zu machen, dass sie, wenn sie einander besser kennenlernen wollen, trotz ihrer Ungleichheiten Verständnis für das haben können werden, womit sich der jeweils andere beschäftigt.

Grammatik ist Mathematik, sagt sie. Etwas muss ja gesagt werden. Die Sprache besitzt eine Ökonomie. Ein Text ist in erster Linie eine Rechenaufgabe. Die Technik ist mindestens genauso wichtig wie der Gedanke. Und sie sieht ihn an, sorgt dafür, dass er sie ansieht, erzählt kurz über die Projekte, an denen sie arbeitet, und über die Sprachstudien, in die sie sich vertieft hat. Weshalb willst du gerade diese Sprache studieren, fragt er. Sie zuckt die Achseln. Ich habe daran gedacht, hier zu leben. Genau, lächelt er. Alles ist Ausgleich.

Weißt du, wer mein Lieblingsschriftsteller ist? Er dreht seinen Oberkörper zu ihr, legt den Arm auf die Sofalehne. Oder Schriftstellerin, sollte ich wohl sagen. Wenn du Sprache studierst, liest du wohl? Natürlich, antwortet sie, ich lese viel. Etwas peinlich wird es für sie beide, dass sie trotzdem nie von dieser Schriftstellerin gehört hat. Sie ist sehr berühmt, sagt er. Das hilft herzlich wenig.

Er erzählt eine ihrer Novellen nach. Es ist eine ziemlich bizarre Erzählung, sagt er. Sie beginnt mit einer gewöhnlichen Abendgesellschaft, eine Familie, die eine andere Familie zu sich nach Hause eingeladen hat. Es spielt in den USA, könnte aber auch an jedem beliebigen anderen Ort spielen. In den Fünfzigerjahren, könnte aber genauso gut auch heute sein. Alles ist gewöhnlich. Alles ist langweilig. Erwachsene und Kinder um einen Tisch, ein schönes Tischtuch, Wein in den Gläsern etc. Aber dann – und seine dunkelbraunen Augen beginnen zu funkeln – in dem Staat, in dem sie wohnen, sind in letzter Zeit einige grauenhafte Morde verübt worden, und gerade diese Morde sind das Gesprächsthema bei Tisch. Schau, alles ist gemütlich und gewöhnlich. Es wird Essen serviert, man macht Komplimente für das Essen, und dann wird über diese Morde gesprochen. Ganz alltäglich, ganz trivial, auf die übliche Art und Weise, mit der man über grausame Geschehnisse spricht. Auf die einzige Art und Weise. Ach, das ist so schrecklich, ich begreife nicht, wie jemand so etwas tun kann, und so weiter – er nimmt einen Schluck Wein, leert beinahe das halbe Glas, ist jetzt in Fahrt, beinahe lebhaft –, und dann, während sie über diese Morde sprechen und darüber, was für eine besorgniserregende Situation es ist, einen oder mehrere Mörder in der näheren Umgebung auf freiem Fuß zu wissen, kommt ein Auto die Straße entlanggefahren, langsam, ein Auto, das sie nicht kennen. Wer kann das sein, fragen sie sich, während es in der Einfahrt anhält. Vielleicht denken sie, dass sich jemand verfahren hat, oder dass jemand versuchen will, ihnen etwas zu verkaufen, ich kann mich nicht erinnern, aber egal – keiner von ihnen ist beunruhigt. Das, was sie fürchten, ist weiter weg, glauben sie. Wie aus einer anderen Welt. Menschen sind ja so simpel und dumm – und seine Hände sind nicht ruhig, seine Hände versuchen, sie zu überzeugen, wie gut diese Erzählung ist, und er lächelt so schön mit den Augen, er ist süß, wenn er in Fahrt gerät –, die Menschen glauben ja nie, dass etwas Grauenhaftes sie jemals selbst treffen könnte. Es kann beim Nachbarn brennen. Wir glauben nicht, dass der Brand sich ausbreiten wird. So sind wir, und so sind die Menschen in der Erzählung auch. Sie glauben, sie sind sicher. Ihr Gehirn ist von einer Sicherheitsidee gewaschen. Dann klopft es an die Tür.

Und? Sie sieht ihn mit leuchtender Erwartung an. Es klopft an die Tür, und dann? Was passiert weiter, fragt sie. Er lacht. Es ist das erste Mal, dass sie sein Lachen hört. Dass er beim Einatmen lacht. Ein Lachen, das nicht ansteckend ist. Was glaubst du, fragt er zurück. Du musst die Novelle lesen. Sie ist ein Klassiker.

Er ändert die Sitzposition, macht dem Barkeeper ein Zeichen. Sie bemerkt, wie viel größer sein Körper ist als ihrer. Er sitzt breitbeinig da, sodass sein Knie die Außenseite ihres Schenkels berührt. Offensichtlich eine gewollte Berührung, denkt sie. Der Barkeeper stellt neue, volle Weingläser auf den Tisch. Beide bedanken sich höflich. Er erhebt das Glas, deutet an, dass er auf sie wartet, und als sie ihm entgegenkommt, mit dem Glas und mit dem Blick, sagt er saúde – auf deine Gesundheit –, ich glaube, das wird ein netter Abend.

Sie muss nicht aufs Klo, aber sie geht auf die Toilette. Vielleicht, um sich und ihm die Möglichkeit zu geben, zu überlegen, wie sie das Gespräch weiterführen können. War da jetzt nicht eine Art Pause? Liegt nicht etwas Unsicheres in allen Pausen? Oder vielleicht nicht. Vielleicht geht sie nur, um sich ein wenig zu bewegen, ein Einfall nahezu, um sich im Spiegel zu sehen, um zu sehen, ob sie gut aussieht, ob man ihr ansieht, dass sie bezaubert ist. Jedenfalls geht sie auf die Toilette. Und man sieht ihr an, dass sie bezaubert ist. Sie sieht sich im Spiegel, richtet ihr Haar, legt Lippenstift auf. Was mache ich da, fragt sie sich, aber es fehlt ihr nicht an Selbstironie. Sie benimmt sich albern und macht einen Schmollmund in Richtung des Spiegels. Ertappt sich dabei, albern zu sein, und rollt mit den Augen, kichert über das Verzweifelte ihrer eigenen Situation. Aber als sie zurückkommt, fällt ihr erneut sein Aussehen auf. Sie kann nichts dagegen tun. Es liegt eine Feierlichkeit in diesem untadeligen Äußeren. All das Alberne gleitet von ihr ab. Als ob das, ein sogenanntes Date, etwas Ernstes wäre. Ist alles okay mit dir, fragt er. Sie denkt, warum fragt er danach?

Auf dem Weg zum Restaurant gehen sie dicht beieinander. Das Wetter macht es ihnen leicht, es weht ein ziemlich kräftiger Wind. Kalte Körper suchen einander, so wie Zugvögel, die den richtigen Zeitpunkt für den Abflug verpasst haben, gemeinsam festfrieren.

Sie braucht nicht zu fragen, wohin sie unterwegs sind. Alles ist geplant, ausgedacht, reserviert. Es ist nicht weit, sagt er. Das Einzige, was sie zu tun braucht, ist ihm zu folgen. Der Typ Mann, der ihr ganz natürlich den Weg weist, ihr die Tür aufhält, ihre Jacke nimmt, ihren Atem, ihre Worte, sein Blick für die anderen Frauen im Raum. Der Typ Mann, der vorgeht, um die Frau zuerst eintreten zu lassen. Alles ist einstudiert, trainiert, perfektioniert. Wärmere Dominanz gibt es nicht.

Natürlich nimmt er die Bestellung in die Hand. Er fragt, was sie sich zu essen vorstellen könnte, ob sie Lust auf Fisch oder Fleisch hat oder vielleicht Geflügel. Das Frikassee hier ist unwiderstehlich gut, sagt er, sie machen es sowohl mit Huhn als auch mit Ente und Taube. Und sie will es nicht verderben damit, dass sie sagt, dass sie bereits etwas gegessen hat. Frikassee hört sich ausgezeichnet an, sagt sie und sieht, dass er Wert darauf legt, dass die Dinge wie geplant laufen. Sobald die Bestellung aufgegeben ist, lehnt er sich zurück, streckt sich ein wenig. Jetzt hoffe ich, du hast Hunger, sagt er. Sie lächeln einander wieder an. Ich habe fast immer Hunger, antwortet sie, und auch wenn der Unterton vielleicht überdeutlich ist, vielleicht sogar ordinär, scheint es ihm zu gefallen, dass sie ein bisschen frech ist, dass sie furchtlos genug ist. Als der Wein gebracht, gutgeheißen und in die Gläser eingeschenkt ist, liegt der Abend vor ihnen wie eine Reise. Jetzt sind sie unterwegs. Er geht, um sich die Hände zu waschen.

Erzähl von deinem schlechten Date. Er sagt es scherzhaft, auch wenn er eigentlich nicht scherzt. Das schlechte Date, wiederholt sie fragend. Ob sie es wirklich vergessen hat oder nur so tut, jedenfalls macht sie deutlich, dass es nicht denkwürdig genug war, um darüber zu reden. Aber er gibt nicht nach. Er ist nicht der Typ, der unbeschwert über unbeantwortete Fragen hinweggeht. Ja, fährt er fort, der, mit dem du vor einer Woche zusammen warst, was ist aus ihm geworden? Es ist offensichtlich, dass er sie nicht einfach so davonkommen lässt und dass es für die weitere Entwicklung des Abends notwendig ist, dies auf die richtige Art und Weise zu beantworten. Er hat mich nach Hause gefahren, sagt sie. Er hat mich nach Hause gefahren, sich für einen netten Abend bedankt, mir einen Kuss auf die Wange gegeben, und das war’s. Aber es gelingt ihm nicht ganz, es dabei bewenden zu lassen, sie sieht das, er entspannt sich nicht. Sie sitzen beide nach vorn gelehnt da. Sie ist damit beschäftigt, eine Olive zu essen. Habt ihr immer noch Kontakt? Nein, antwortet sie wieder. Ist das nicht ein wenig seltsam? Das weiß sie nicht.

Sie muss jetzt gleichzeitig überlegen, kauen, eine Lösung finden, einen Stein ausspucken, richtig antworten. Ich weiß nicht, sagt sie, gleichsam verwundert, unschuldig – er war ein kleiner Mann mit einem großen Auto, wenn du verstehst, was ich meine. So. Und natürlich versteht er, was sie meint. Sichere Zone jetzt. Kleine Männer in großen Autos. So einfach und ungefährlich. Alle Männer mit kleinen Autos finden, das ist lustig. Alle groß gewachsenen Männer finden das auch lustig. Nur wenig ist effektiver, als über seinen Rivalen lachen zu können. Er lehnt sich jetzt zurück, sagt, dass er kein Auto hat, dass er entweder zu Fuß geht oder ein Taxi nimmt, und sie weiß nicht, was sie daraus für Schlüsse ziehen kann, aber der Abend kann weitergehen, das ist das Wichtigste.

Das Abendessen verläuft galant. Sie sagt nicht, dass sie nach der Vorspeise satt ist, sondern dass sie immer langsam isst. Sie reden darüber, wohin sie gereist sind und wohin sie noch reisen wollen. Man sieht es ihnen an, sie haben es gut. Es scheint, dass keiner von ihnen daran zweifelt, dass der andere es auch gut hat. Und so. Nach einer flirtenden Pause mit langen Blicken und hintergründigem Lächeln schiebt sie den Teller zur Seite und lehnt sich über den Tisch. Komm her, sagt sie, bringen wir es hinter uns.

Zum Kaffee trinken sie Madeira und teilen sich eine Mousse au Chocolat. Der Kuss hängt ihnen immer noch nach. Er hat sie mit einem süßen Abdruck oder Ausdruck zurückgelassen. Sie hat ihn übermütig zurückgelassen. Was ist das, fragt er und berührt mit der Fingerkuppe eine Hautunreinheit, die sie wegzuschminken versucht hat. Ganz unbeschwert tut er es, er macht nicht den Eindruck, als wolle er sie beleidigen oder verlegen machen. Vielleicht weiß er, dass sie zu resolut ist, um sich von so wenig beleidigen zu lassen. Oder vielleicht denkt er, Beleidigtsein sei nur Theater. Das ist nichts, was ein Mann eine Frau fragen sollte, sagt sie. Und er nickt, ich weiß, aber er zieht die Frage nicht zurück. Er lässt die Frage in der Luft hängen, er wartet immer noch auf eine Antwort, also antwortet sie, vielleicht überraschend klar und deutlich, das ist ein Pickel, sagt sie und geht ins Detail, damit er nicht glaubt, sie leide an einem Hautproblem, ich bekomme meistens ein paar Pickel, direkt bevor ich meine Tage habe, verstehst du. Er nickt immer noch, gleichsam sachlich. Auch jetzt bedauert er die Unhöflichkeit nicht. Auch jetzt scheint ihm nicht aufzufallen, wie sehr das mit seinem bislang raffiniert ausgetüftelten Flirtmuster bricht. Dann … er zögert ein wenig mit den Worten. Dann bist du also direkt davor, deine Tage zu bekommen?

Auch wenn sie das etwas stutzig macht, übergeht sie es vermutlich relativ rasch. Der Abend ist bisher unverhältnismäßig schön gewesen, eine kleine Dummheit macht das nicht zunichte. Merkwürdige Fragen, na und? Unglückliche Antworten, was soll’s? Belanglose Kuriositäten dürfen nicht die Oberhand gewinnen, weder im Leben noch in der Liebe, das weiß sie genau, doch wenn sie ehrlich zu sich selbst sein soll, denkt sie im Grunde genau wie er, sie ist weder besser noch wertvoller, und kann sich so eine natürliche Berechnung selbst auch zugestehen. Klar, keine Frau will in der ersten Nacht mit einem neuen Mann bluten. Jetzt wissen sie beide, entweder passiert es heute Nacht oder erst in ein paar Tagen. Nun ist es umso offenkundiger, denkt sie, dass sie heute Abend mit ihm nach Hause gehen wird.

Bist du satt, fragt er. Er hat sein leicht schiefes, hintergründiges Lächeln wieder. Seine Hände ruhen auf dem Tisch, die eine in der anderen, sodass er sich selbst festhält. Vielleicht hat sie noch nie einen Mann mit so schönen Händen gehabt. Sie würde sich daran erinnern, hätten solche Hände sie jemals berührt. Danke, sagt sie, ich bin bestens gesättigt. Und mit einer Kopfbewegung deutet er auf die Flasche, die beinahe leer ist, fragt ohne Worte, nur durch das Heben der Augenbrauen, und ja, gern, sagt sie, streckt ihr Bein unter dem Tisch zu ihm, und er presst es zwischen seinen fest, während er ihr das halbe Glas einschenkt, das noch übrig ist. Sie achtet darauf, ihr Glas ziemlich schnell zu leeren. Er achtet darauf, es nicht zu bemerken.

Sie freut sich. Das ist nicht zu leugnen. Als sie das Restaurant verlassen, ist es da, das unverkennbare Beben. Sie strahlen es aus. Der Gedanke an Körper lässt sich nicht leicht verdecken. Kaum sind sie hinter der Straßenecke, umschlingen sie einander. Es ist nicht auszumachen, wer es ist, der den anderen zu sich heranzieht, ob der, der gezogen wird, den Schritt eigentlich selbst tut, und ob es überhaupt eine glasklare Unterscheidung gibt zwischen Heranziehen und Sich-dagegen-Pressen. Entscheidend ist, dass sie stehen bleiben, dass sie einander finden. Dass sich Arme um Rücken legen. Dass Bäuche einander berühren. Und dass er küssen kann. Und dass sie küssen kann.

Er ist taktvoll, aber nicht übervorsichtig. Das gefällt ihr. Sein schwarzer Bart sticht nicht. Das gefällt ihr auch. Als der Kuss vorbei ist, während sich ihre Gesichter immer noch ganz nah sind, beißt sie sich in die Lippe, schiebt die Vorderzähne leicht über die Unterlippe, langsam, beinahe lächelnd, um ihm zu zeigen, wie gut es ihr gefallen hat, und sie ist froh, dass sie nach demselben riechen, dass sie das Gleiche gegessen haben, und sie ist froh zu spüren, dass er wächst, das bedeutet, er reagiert normal. Vielen Dank für das herrliche Abendessen, sagt sie, gibt sich so süß, wie sie überhaupt nur kann. Lass uns gehen, sagt er und nimmt ihre Hand.

Vielleicht läuft alles nach Plan. Absichtlich und bewusst. Sie folgen bereits festgelegten Bewegungen, Spielregeln, die beide kennen und nach denen beide handeln. Ein einfacheres Skript gibt es nicht. Aber etwas stört sie jetzt. Etwas mit der Hand oder etwas mit den Händen. Sie gehen durch eine Straße, es ist spät, sie sind auf dem Weg nach Hause, sie hat es gewollt. Aber es gefällt ihr nicht, dass er sie bei der Hand nimmt. So ist es. Sie hat Unterhose und Zahnbürste in der Tasche, aber sie will nicht geführt werden. Nicht, dass er sie zu fest hält, das tut er nicht. Nur, dass er sie führt. Bedeutet, die Hand eines anderen zu halten, nicht eine Art Deklaration? Das letzte Mal, dass sie die Hand eines anderen gehalten hat, hat es sich jedenfalls so angefühlt. Das letzte Mal, dass sie sich halten ließ, tat es weh, loslassen zu müssen. Vielleicht zu weh. Und das ist nicht dasselbe. Es soll nicht wehtun. Es soll eher lindern. Aber seine Hand stört sie, das ist nicht zu übersehen. Vielleicht ist eine unsichtbare Hand im Weg, das ist möglich. Eine unsichtbare, verlorene Hand, die in ihrer wohnt. Sie will nicht, dass er es merkt. Doch als sie die Hand zurückzieht, merkt er es trotzdem.

Sie beschließen, einen Absacker zu nehmen. Sie beschließt, dass ihnen ein Drink guttun wird. Und natürlich begreift er, dass sie begonnen hat zu zögern, und ziemlich sicher frustriert ihn das. Bis zu diesem Moment hat er geglaubt, er habe die Kontrolle. Wer weiß, vielleicht hat er bis zu diesem Moment auch die Kontrolle gehabt, bis sie an einer Bar vorbeikommen und sie sagt, lass uns hier hineingehen. Denn so ist er nicht. Nicht nur hat er bereits genug Getränke gehabt, er ist auch nicht der Typ, der dazu neigt, einen Abstecher in willkürliche Lokale zu machen. Warte, lass mich nachdenken, sagt er und bleibt stehen, lässt ihre Hand los. Dort. Das ist gut für sie. Er schaut zu Boden und reibt sich die Schläfen. Ich weiß, wo wir einen Drink nehmen können, sagt er nach einer Weile, ich kenne ein Lokal ganz in der Nähe. Sie kann nicht sehen, was mit der Bar nicht stimmt, die sie vorgeschlagen hat, aber das spielt keine Rolle. Die Hauptsache ist, dass sie ein wenig Zeit gewinnt. Zeit, dieses unbestimmbare Gefühl loszuwerden, das in ihr aufgestiegen ist, sodass sie auf unbeschwerte Weise nach Hause gehen können. Zeit, die für ihn bedeutet, im Zeichen der Geduld auf einem Barhocker zu sitzen, das begreift sie natürlich, und sie versucht, das zu rechtfertigen, indem sie darauf besteht, für die Drinks zu bezahlen. Als würde sie sagen, du sollst zumindest nicht für deine eigene Langeweile bezahlen müssen. Aber er macht es ihr nicht leicht. Tatsächlich macht er es unnötig kompliziert, denkt sie und muss sich kontrollieren, um nicht verärgert zu klingen. Du hast den ganzen Abend bezahlt, das ist blöd, sagt sie und weiß, dass sie gewisse kulturelle Barrieren einreißt, kümmert sich aber nicht besonders darum. Man sollte sich nicht darum schlagen müssen, für sich selbst bezahlen zu können.

Und wahrscheinlich ist es ohnehin schon zu spät. Der kleine Zweifel hat sich bereits breitgemacht. Breit genug, damit sie jetzt einsieht, dass die Fortsetzung nicht nur aufgeschoben ist, sie ist abgesagt. Denn sie hat sich umentschieden. Nach diesem Moment wird nichts, was er sagt, sie dazu bringen können, mit ihm nach Hause zu gehen. Nicht heute Abend. Alles wurde zunichtegemacht, als er ihre Hand nahm.

Ihre Überlegungen erweisen sich jedoch als überflüssig. Sie hat die Szene vor sich gesehen, hat sich ausgedacht, was sie antworten wird – aber dann fragt er nicht. Sie verlassen die Bar zusammen. Sie stehen auf einer Straße, sie wohnen in verschiedenen Richtungen. Und ob er nur versucht, einfühlsam zu erscheinen, oder ob er einfühlsam ist, jedenfalls bittet er sie nicht, mit zu ihm zu kommen. Etwas muss sich verändert haben, denkt sie. Etwas in Verbindung mit dem Drink womöglich. Oder mit ihr. Etwas mit ihr, das sich auf ihn übertragen hat, auf sie beide. Vielleicht ist er aufmerksam genug, klug genug, um es zu sehen. Vielleicht will er ihr die Mühe ersparen, Nein zu sagen, oder sich selbst die Niederlage ersparen, sie weiß es nicht, aber er küsst sie ziemlich lange und sagt, dass er sich auf das nächste Mal freut. Das nächste Mal mache ich Abendessen für uns, sagt er, und sie nickt, streichelt ihm über die Wange, es war sehr nett, sagt sie, und jetzt küsst sie ihn, jetzt, wo geklärt ist, dass jeder zu sich nach Hause gehen wird, jetzt bedeutet es sowohl mehr als auch weniger, aber ihr ist wichtig, dass er weiß, und zwar ohne jeden Zweifel –, sie hat trotz allem Lust auf ihn.

Aus der Entfernung kann das gut nach Liebe aussehen. Zumindest nach etwas, das ihr ähnelt. Er empfängt sie mit Nähe, nahezu fahrlässiger Nähe, und lässt sie nicht ohne Umsicht los. Sei brav, scherzt er, als sie auseinandergehen. Er sieht sie neckend an, gewissermaßen ermahnend. Porta-te bem, wiederholt er und gibt ihr einen letzten Kuss. Einen ziemlich harten Kuss, bevor jeder in seine Richtung davongeht.

Bereits an der ersten Ecke, an der sie vorbeikommt, dreht sie sich um. Sie weiß nicht, wieso oder ob es berechtigt ist, aber sie dreht sich um, um zu sehen, ob er ihr folgt. Sie hat dieses Gefühl immer wieder, dass jemand ihr folgt. Vielleicht kann sie es auf ein angelerntes Verhaltensmuster schieben. Manchen Frauen geht es so. Ein Seitenblick, der immer wachsam ist.

Sie entscheidet sich, durch Bairro Alto zu gehen, die kleinen, engen Sträßchen, sie weiß, dass es dort vor Leuten wimmeln wird. Aber trotz des Gewimmels dreht sie sich immer noch um. Nicht an jeder Ecke, das wäre zu offensichtlich, aber alle eineinhalb Häuserblöcke, so ungefähr, bis sie ihre eigene Straße erreicht. Und an der Tür kontrolliert sie noch ein letztes Mal, ob sie allein ist, sie kann nichts dagegen tun. Muss sowohl die Straße hinauf als auch hinunter spähen, bevor sie die Tür aufschließt.