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eISBN 978-3-99025-384-7

Alle Rechte vorbehalten

Layout: freya_art, Christina Diwold

Fotos:

weitere Credits siehe Seite 257

printed in EU

Anmerkung: Für die in diesem Buch beschriebenen Pflanzen, Rezepte und Heilanwendungen übernehmen Autorin und Verlag keine Haftung. Weder Autorin noch Verlag haften für Schäden, die aus der Anwendung der im Buch vorgestellten Hinweise und Ratschläge entstehen könnten. Bei gesundheitlichen Störungen sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Die vorgestellten Methoden bieten keinen Ersatz für eine therapeutische oder medizinische Behandlung.

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Inhalt

Vorwort

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Heilmethoden der Natur-Stallapotheke

Akupressur

Ätherische Öle

Bach-Blüten

Basenpulver

Effektive Mikroorganismen

Egel (Blutegel)

Grapefruitkern-Extrakt

Heilerde

Heilkräuter

Heilmoor

Heilpilze

Heilsteine

Homöopathie

Honig

Hydrolate

Kieselgur

Knospenmittel

Kokos als Kokosfett, Kokosöl oder Kokosflocken

Kolloidales Silberwasser

Kolostrum

Propolis

Schüssler-Salze

Spagyrik

Wassertherapie

Wickel und Packung

Zusätzliche Methoden

MSM, Glucosamine und Co.

Pflanzenöle

Flohsamen, Leinsamen

Aura Soma

Handauflegen

Symbole und Zeichen

Farben

Austesten (Rute, Pendel, Tensor, Muskeltest)

Systemische Tieraufstellungen

Vitalfunktionen beim Tier

Atmung

Temperatur (rektal gemessen)

Puls

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Erkrankungen

Abmagerung

Abszess

Analbeutel-Erkrankung

Arthrose

Bindehautentzündung

Blähungen

Blasenentzündung

Bluterguss

Bronchitis

Darmparasiten

Darmreinigung und Aufbau der Darmflora

Durchfall

Ekzem

Entzündung

Erbrechen

Erkältung

Fieber

Gebärmutterentzündung

Gehirnerschütterung

Gelenkentzündung

Hautpilz

Herz und Kreislauf

Hitzschlag/Sonnenstich

Insektenstich

Knochenbruch

Kolik

Kollaps

Lebererkrankung

Lymphknoten- und Lymphgefäßentzündung

Magen- und Darmschleimhautentzündung

Nasenbluten

Nervenschmerzen

Nierenerkrankung

Ohrenentzündung

Parasiten

Scheinträchtigkeit

Schnupfen

Sehnen- und Sehnenscheidenentzündung

Verbrennung

Verstauchung

Verstopfung

Zecken

Literaturverzeichnis

Index

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Zeichenerklärung

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Bei jeder Heilmethode im Buch finden Sie eine Symbolleiste, die Ihnen zeigt, für welche Tiere die Methode geeignet ist.

image Natur-Stallapotheke

Vorwort

Die Vielfalt unserer Haustiere ist ebenso groß wie die Vielfalt an Fragen zur Haltung und Fütterung, zu Krankheiten und Problemen im Leben mit den Tieren. Erkrankungen sind Alltag für Tierhalter und Tierbesitzer und stellen uns jeden Tag vor neue Herausforderungen.

Wir haben dem eine Fülle von Naturheilverfahren und Hausmitteln entgegenzuhalten, die wir uns selbst und unseren Haustieren, egal welcher Art, ob Kuh, Pferd, Schaf, Hund oder Katze, Hase, Huhn oder Meerschweinchen, zugutekommen lassen.

Am besten nutzen wir diese Heilkräfte der Natur nicht erst im Krankheitsfall oder im Verlauf einer langwierigen Erkrankung, wenn gewohnte, konventionelle Therapien nicht greifen, sondern vorbeugend, bevor wir sichtbare Anzeichen eines gesundheitlichen Problems haben. Wenn wir erahnen und fühlen, dass bei dem Tier etwas im Argen und aus dem Gleichgewicht ist.

Die Naturapotheke bietet unter anderem die Möglichkeit einer Frühjahrs- oder Herbstkur oder einer Kur nach einer großen Belastungsphase, die dann wieder stärkt und kräftigt und einer Erkrankung die Grundlage nimmt.

Viele Naturheilverfahren erscheinen einfach. Oft sind sie schon unerkannter oder unbeachteter Bestandteil des Haushalts oder der Hausapotheke.

Sie entdecken mit diesem Buch alte Weisheiten der Tierheilkunde und erfahren Neues und Erstaunliches aus dem großen Gebiet der Naturheilkunde.

Der Vorteil sind Unabhängigkeit und Freiheit, innere Sicherheit und Gelassenheit im Alltag mit den Tieren, denn gegen ein Zipperlein ist ein Kraut gewachsen und ein Problem hat eine oder mehrere Lösungen. Und diese hat man sofort zur Hand, wenn man sie braucht, und nicht erst nach Zeitverzögerung oder gar nicht. Der Schwerpunkt liegt auf der Vorbeugung, der Prophylaxe von Erkrankungen, auf der Gesunderhaltung der Tiere. Unsere Blickrichtung schwenkt auf gesunde, lebhafte, fröhliche und energiegeladene Tiere. Wir vermeiden das ständige Befürchten von Problemen und Krankheiten, Unglücksfällen und Verletzungen, sondern üben uns in Zuversicht und Vertrauen auf die Natur und ihre Weisheit.

Die Grundlagen der Anwendung von Naturheilverfahren bei Mensch und Tier sind ähnlich, ebenso ob diese bei einem Huhn, Hund oder Pferd erfolgen. Wo Unterschiede bei den Tieren aufgrund der Körpergröße und der anatomischen und physiologischen Eigenarten bestehen, zum Beispiel bei der Dosierung oder Verabreichung von Heilmitteln, ordnet man mit Logik und gesundem Menschenverstand diese Besonderheiten ein.

Die Möglichkeiten einer naturheilkundlichen Stallapotheke reichen von A bis Z und es kommen immer neue Dinge hinzu, die den bunten Strauß der Methoden und Heilmittel erweitern. Von A wie Akupressur über H wie Honig bis Z wie Heilen mit Zeichen oder Symbolen ist alles möglich.

Bei unklaren und schweren Erkrankungen suchen Sie die Hilfe und Unterstützung eines erfahrenen Therapeuten, eines Tierarztes oder Tierheilpraktikers.

Viele der beschriebenen Therapien werden von der Schulmedizin nicht anerkannt und wissenschaftlich angezweifelt. Die Naturheilverfahren im Allgemeinen sollen und können nicht die Schulmedizin ersetzen. Sie ergänzen sie aber wunderbar, runden ein Behandlungspaket ab und stellen die wichtige Ganzheitlichkeit in der Therapie her. Viele kleine Gesundheitsprobleme und die Gesundheitserhaltung unserer Haustiere sind oftmals mit Naturheilkunde ohne Schulmedizin möglich und diese ist von den Tierbesitzern, die nah an ihren Vierbeinern (oder Zweibeinern, dem Geflügel) leben, zu erlernen und dann in die Tat umzusetzen.

Wichtig: Haben Sie Pferde und nehmen Sie damit an Turnieren teil? Dann informieren Sie sich über die aktuellen Bestimmungen zum Einsatz von Homöopathie und Phytotherapie sowie von Futterzusätzen.

Heilmethoden der Natur-Stallapotheke

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Akupressur

Die Akupressur gehört zur Traditionellen Chinesischen Medizin, kurz TCM genannt, und ist eine Abwandlung der Akupunktur, die mit Nadelstechen und Räuchern, der Moxibustion, therapiert. In unserer Stallapotheke helfen einige Punkte in Notsituationen und zur Unterstützung anderer Naturheilverfahren. Die praktische Anleitung eines Therapeuten ist anfangs ratsam, um die Punkte für den Haus- bzw. Stallgebrauch sicher zu finden.

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Der Name Akupressur setzt sich aus dem lateinischen Wort acus für Nadel und pressus für Druck zusammen. Bei der Akupunktur steht das Wort pungere für stechen.

Beide Therapien beeinflussen den Energiefluss des Körpers durch die Reizung klar definierter Hautareale mit Nadeln, Hitze oder Druck.

Gesundheit wird definiert als ein Gleichgewicht im Organismus. Die Energie fließt in ihrem Kreislauf ungehindert und harmonisch durch den Körper. Wird diese Balance gestört, kommt es zu einer Erkrankung.

Qi ist die gesamte Lebensenergie zur Regelung der Körperbalance. Sie kommt über Futter und die Atmung von außen in den Körper und wird durch spezielle Organe in eine absorbierbare Form gewandelt. Andere Organe speichern und verteilen die Energie. Bei einer Erkrankung wird das Qi gestört und aus dem Gleichgewicht gebracht. Organe werden geschwächt und entwickeln „Leere“ oder bekommen zu viel Energie und Fülle.

Wichtig: Ein Organismus mit einer stabilen Konstitution und gesunden Veranlagung gleicht eine Störung von alleine aus. Durch Stress, mangelhafte Lebensbedingungen oder Störfelder wird er langfristig geschwächt und Organe erkranken.

Meridiane sind Bahnen, in denen das Qi und das Blut zirkulieren und die alle Organe verbinden. Die Organe werden aufgrund von Funktion und Struktur in sechs Yin-Organe und sechs Yang-Organe unterteilt. Die Yin-Organe oder Speicherorgane (Milz/Pankreas, Herz, Lunge, Leber, Niere, Herzbeutel) verarbeiten und speichern die Nährstoffe, während die Yang-Organe oder Hohlorgane (Magen, Dünndarm, Dickdarm, Gallenblase, Harnblase, Dreifacher Erwärmer) die Nährstoffe aufnehmen und Abfallstoffe ausscheiden.

Das Meridiansystem hat 12 Hauptmeridiane, von denen jeder mit einem der Yin- oder Yang-Organe verbunden ist und die paarig sind, das heißt, auf beiden Körperseiten symmetrisch verlaufen.

Es gibt acht außerordentliche, unpaarige Gefäße, dann das Lenkergefäß und Konzeptionsgefäß, die über die Rücken- bzw. Bauchlinie verlaufen.

Viele Akupunktur- und Akupressurpunkte liegen entlang der Meridiane und jeder hat eine beschriebene Wirkung. Durch ihre Behandlung werden Störungen im Energiefluss behoben und Erkrankungen geheilt.

Die Akupunktur mit Nadeln ist ein Gebiet ausgebildeter Therapeuten, die Akupressur kann in vereinfachter Form auch der Tierhalter ausüben. Die Punkte werden mit einer stumpfen Nadel oder einem Stäbchen behandelt oder es wird mit speziellen Handgriffen, mit der ganzen Hand oder einem Finger gearbeitet. Ein großes Tier erfordert mehr Kraft und den Einsatz der Hand oder eines Stäbchens, ein kleines und zartes Tier wird mit der Kraft eines Fingers akupressiert. Sie behandeln diese Stellen etwa eine Minute, lassen zwischendurch den Druck nach und bei beidseitig liegenden Punkten wechseln Sie die Seiten ab.

Wichtig: Bei trächtigen Tieren verzichten Sie vorsichtshalber auf die Akupressur oder fragen Ihren Therapeuten.

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Einige Akupressurpunkte für den Notfall und bei Erkrankungen:

Beruhigungs-Kombi: Lenkergefäß 26 (LG 26), ein „Notfallpunkt“, der auf der Oberlippe zwischen den Nasenlöchern liegt, dann Lenkergefäß 20 (LG 20) an der höchsten Stelle des Kopfes und Konzeptionsgefäß 24 (KG 24) in der Mitte der Unterlippe. Sie behandeln die drei Punkte nacheinander und wiederholen diese Kombination.

Ein Beruhigungspunkt ist Herz 7 (He 7), der außen am Vorderbein liegt und Herzbeschwerden und Herzrasen lindert.

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Akupressurpunkte am Beispiel Pferd

Bild © Sabine Erkens

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Akupressurpunkte am Beispiel Hund

Schmerzen: Dickdarm 4 (Di 4), der „Aspirinpunkt“ und Meisterpunkt für Kopf und Maul. Er findet sich an der Innenseite des Vorderbeines und hilft bei Kopfverletzungen, Augenerkrankungen, Schwellungen im Gesichtsbereich, Zahnschmerzen, Bauchschmerzen und Kolik.

Dickdarm 11 (Di 11) liegt am Vorderbein in Höhe des Ellenbogens und unterstützt bei Darmerkrankungen, offensichtlichen Schmerzen im Bewegungsapparat und Hauterkrankungen.

Blase 54 (Bl 54) findet sich im Bereich des Beckens. Er gilt als Meisterpunkt für Hüftgelenksdysplasie (HD) und wird bei Problemen in der Hüfte und Lendenwirbelsäule behandelt.

Blase 60 (Bl 60) liegt an der Außenseite des Hinterbeins im Bereich der Achillessehne. Er ist ein Schmerzpunkt für orthopädische Probleme der Wirbelsäule und des hinteren Körperbereichs. Er hilft bei Spondylose, Lähmungen und Schwierigkeiten während der Geburt und mit der Nachgeburt.

Leber 1 (Le 1) liegt am inneren Hinterbein am Huf bzw. der Pfote und hilft bei akuten Schmerzen im Unterbauch, Bewusstlosigkeit und Epilepsie.

Leber 2 (Le 2) und Leber 3 (Le 3) liegen über Le 1 und sind Punkte bei Krämpfen, Koliken und Leberproblemen.

Magen 36 (Ma 36) und Milz 6 (Mi 6), evtl. zusammen mit Dickdarm 4 (Di 4) helfen bei allgemeinen Schmerzen. Magen 36 (Ma 36) ist kräftigend, hilft bei Verdauungsproblemen und chronischen Erkrankungen. Er liegt am Hinterbein an der Außenseite des Unterschenkels.

Milz 6 (Mi 6), als Meisterpunkt für den hinteren Bauchbereich, die Blase und Geschlechtsorgane, liegt am Hinterbein an der Rückseite des Unterschenkels und hilft bei Harnwegserkrankungen. Der Punkt stärkt Milz, Magen und Nieren.

Lenkergefäß 20 (LG 20) als Punkt der Bewegung und Beruhigungspunkt kommt bei Krampfanfall und Schock zum Einsatz.

Dreifacher Erwärmer 5 (3E 5) ist der Meisterpunkt für rheumatische Erkrankungen und hilft bei Fieber, Ohrenentzündung und allen Schmerzen seitlich am Körper. Er liegt an der Vorderseite des Vorderbeins.

Schock: Herz 9 (He 9) wird zur Wiederbelebung gedrückt, bei Fieber, einem Panikanfall und Blutungen. Er liegt an der Außenseite des Vorderhufes bzw. der Vorderpfote.

Lenkergefäß 26 (LG 26), der beste Schockpunkt, unterstützt die Atmung und Herztätigkeit und hilft bei Koma, Atemnot, Schnupfen, lokalen Ödemen, Nasenbluten und Lumbago. Bei größeren Tieren kneift man ihn.

Lenkergefäß 20 (LG 20) ist der Beruhigungspunkt und hilft bei Gehirnerschütterung, Schock, Unfall oder Epilepsie.

Lunge 11 (Lu 11), ein Notfallpunkt und Meisterpunkt der Halskrankheiten, wird zur Wiederbelebung, bei Koma, Kollaps und Atemnot gedrückt. Er liegt an der Innenseite von Vorderhuf bzw. Vordepfote.

Niere 1 (Ni 1) finden wir am hinteren Huf bzw. Pfote an der hinteren Innenseite und drücken ihn bei Bewusstlosigkeit, Schock, Krämpfen, Atemnot der Neugeborenen oder Entzündungen im Halsbereich.

Perikard 9 (Pe 9) ist der „Energieimpuls für die Mitte“ und Notfallpunkt bei plötzlicher Schwäche, Ohnmacht, Schwindel, großer Erschöpfung und Übelkeit. Dieser Punkt liegt an Vorderhuf bzw. Vorderpfote.

Insektenstich: Lenkergefäß 26 (LG 26) wird bei Insektenstich, Lippenödem und Kieferklemme gedrückt.

Rekonvaleszenz: Dickdarm 4 (Di 4) hilft bei Verletzungen und Schmerzen. Zusammen mit dem anregenden und aufbauenden Magen 36 (Ma 36), der allgemein bei chronischen Erkrankungen hilft, und Niere 1 (Ni 1) bei allgemeiner Erschöpfung.

Magen-Darm-Probleme: Hier helfen Magen 25 (Ma 25) in Nabelhöhe und Magen 36 (Ma 36) am Hinterbein.

Milz 1 (Mi 1) ist ein Notfallpunkt, der bei Tympanie (Meerschweinchen) hilft, bei Durchfall und Erschöpfung. Er liegt in der Mitte des Hinterhufes bzw. der hinteren Pfote.

Atemwegsprobleme: Lunge 10 (Lu 10) finden wir an der Innenseite der Vordergliedmaße, er hilft bei Lungenerkrankungen, Laryngitis (Kehlkopfentzündung), Atemnot oder Fieber.

Konzeptionsgefäß 22 (KG 22) ist ein Punkt bei chronischem Husten und Asthma. Er liegt an der Spitze des Brustbeins. Dickdarm 4 (Di 4) zur Unterstützung drücken.

Blasen-Probleme: Blase 39 (Bl 39) hilft bei Erkrankungen der Harnblase. Dieser Punkt liegt in der Nähe des Kniegelenkes.

Fieber: Dickdarm 4 (Di 4) und Dickdarm 11 (Di 11), Dreifacher Erwärmer 5 (3E 5), Herz 9 (He 9).

Kurz und knapp: Die Akupressur ist eine hilfreiche Notmaßnahme, denn die Hände hat man immer dabei. Wenn man sich die wichtigsten Punkte aufschreibt plus ihrer Lage am Tier, diesen Zettel in der Stallapotheke oder in der Futterkiste aufbewahrt, kann man im Fall der Fälle direkt helfen und etwas Sinnvolles unternehmen. Wichtige Notfallpunkte hat man nach ein wenig Üben im Kopf und kann sie zu jeder Zeit anwenden.

Die Akupunktur hilft bei Schmerzen, Lahmheit und Stoffwechselproblemen und ein Therapeut erreicht mit dem Setzen der Akupunkturnadeln und der TCM viel im Bereich der Tiergesundheit.

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Ätherische Öle

Die Aromatherapie ist Duftmedizin mit ätherischen Ölen, die über ihre Inhaltsstoffe auf Körper und Geist wirken. Tiere riechen diese Öle noch intensiver als wir.

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Wichtig: Bei Kauf und Anwendung der Öle achten Sie auf eine therapeutische Qualität. Sind die Öle nicht zu 100 % rein und nach therapeutischem Standard hergestellt, richten sie mehr Schaden an als Nutzen und verursachen Verbrennungen und Vergiftungen.

Da die duftenden Öle hochkonzentriert sind und oft 1 Tropfen ausreicht, ist der Preis Nebensache. Sie benötigen nur kleinste Mengen.

Es gibt Heilpflanzen und deren Öle, die sich zur Reinigung und Desinfektion, als Schutz vor Infektionen und Parasiten, zum Lindern von Schmerzen, zum Fördern der Heilung, Verdauung und Atmung eignen. Andere Öle sorgen für das seelische Wohlbefinden mit Entspannung, Gelassenheit, Lebensfreude.

Ätherische Öle wirken auf körperlicher Ebene (auf die Haut, ins Futter oder Wasser bzw. als Zusatz von Wickel und Packungen) und werden nach medizinischen Indikationen wie Ekzem, Durchfall, Verletzung oder Entzündung eingesetzt. Durch ihren Geruch oder Duft wirken sie ebenso auf seelischer Ebene und kommen bei Verhaltensauffälligkeiten, Ängstlichkeit, Nervosität, zur Aufarbeitung erlebter Verletzungen und begleitend bei Transport, Umzug oder anderen stressreichen Ereignissen zum Einsatz.

Die Öle werden einzeln oder in Mischungen verwendet. Man merkt den Tieren an, ob sie den Geruch und die Energie des Öls lieben, ob es ihnen guttut oder ob sie es ablehnen und nicht benötigen. Hier sind genaue Beobachtung und Einfühlen in das Tier angebracht.

Wichtig: Ätherische Öle wirken über Maul, Nase und Haut und gelangen über Blut und Lymphe an ihre Zielorgane. Bei der inneren Anwendung sollten Sie sehr vorsichtig vorgehen und die Beratung eines Therapeuten nutzen. Hier sind minimale Mengen des Öls und allerbeste Qualität überaus wichtig!

Die Öle werden nicht in oder nahe an den Augen aufgebracht. An den Ohren behandelt man nur am äußeren Ohr.

Katzen sind äußerst speziell. Hier verdünnen Sie immer stark, vor allem bei Oregano, Thymian und Zitrus. Teebaumöl in minderer Qualität oder synthetisch hergestellt, ist Gift für Katzen!

Trächtige Tiere bekommen auf keinen Fall das ätherische Öl von Thymian, Salbei, Rosmarin oder Fenchel.

Pflanzenfresser wie Schaf, Pony und Hühner lieben ätherische Öle und kennen sie, wenn auch in geringer Dosierung, aus ihrem Grundfutter.

Riechen Sie an jedem Öl, bevor Sie es dem Tier anbieten. Schmecken und probieren Sie es zuerst selbst aus.

Wann passt welches Öl?

Allergie: Manuka (bei allergischem Schnupfen), Waldkiefer.

Atmung: Cajeput, Copaiva, Eukalyptus, Fenchel, Ingwer, Latschenkiefer, Lavendel, Lorbeer, Majoran, Neroli, Niaouli, Oregano, Palmarosa, Pfefferminze, Rose, Rosmarin, Teebaum, Thymian, Wacholder, Weihrauch, Zitrone, Zypresse.

Beruhigung: Anis, Baldrian, Copaiva, Kamille blau, Kamille römisch, Lavendel (niedrige Dosierung), Lorbeer, Majoran, Mandarine, Manuka, Melisse, Neroli, Patchouli, Rose, Schafgarbe, Teebaum, Zitrone.

Herz und Kreislauf: Lavendel, Neroli, Pfefferminze, Rose, Rosmarin, Thymian.

Immunsystem: Latschenkiefer, Melisse, Myrte, Oregano, Patchouli, Teebaum, Thymian, Weihrauch, Zitrone.

Knochen und Gelenke: Citronella, Copaiva, Immortelle, Ingwer, Kamille römisch, Latschenkiefer, Lavendel, Lorbeer, Mandarine, Pfefferminze, Rosmarin, Thymian, Wacholder, Waldkiefer, Weihrauch.

Muskeln: Cajeput, Ingwer, Latschenkiefer, Lavendel, Lorbeer, Pfefferminze, Rosmarin, Thymian, Wacholder, Waldkiefer.

Reinigung und Desinfektion: Citronella, Eukalyptus, Lavendel, Niaouli, Rosmarin, Teebaum, Thymian, Zitrone.

Schmerzen: Immortelle, Ingwer, Melisse, Oregano, Pfefferminze, Schafgarbe, Thymian.

Verdauung: Anis, Baldrian (nervöse Verdauungsstörung), Fenchel, Ingwer, Kamille blau, Kamille römisch, Mandarine, Neroli, Oregano, Patchouli, Pfefferminze, Wacholder, Zitrone, Zitronengras, Zypresse.

Verletzung/Entzündung: Cistrose, Citronella, Copaiva, Immortelle, Kamille blau, Kamille römisch, Lavendel, Manuka, Melisse, Neroli, Niaouli, Oregano, Patchouli, Rose, Rosengeranie, Schafgarbe, Teebaum, Thymian, Weihrauch.

Wichtig: Lavendel, Teebaum und Schafgarbe, alle in bester Qualität, sind die Öle, die Sie pur auf Haut und Wunde geben. Alle anderen Öle werden immer mit einem Trägeröl, Aloe-Vera-Gel oder einer Zinksalbe gemischt.

Rezepte für die Stallapotheke

Für einen UNGEZIEFER-SPRAY zum Aufsprühen nehmen Sie 2 Esslöffel Pflanzenöl als Träger, dazu je 1 Tropfen Lavendel, Grapefruit (bei Katzen besser Zedernholz), Eukalyptus, Zitronengras, Teebaum und Geranie (oder auch Oregano), geben alles in eine 30-ml-Glasflasche mit Zerstäuber und füllen mit Wasser auf.

Eine ANTI-FLIEGEN/FLOH-MISCHUNG besteht aus einer ähnlichen Basis plus Citronella, Eukalyptus, Lavendel, Lemongras, Patchouli, Pfefferminze, Rosengeranie, Teebaum oder Zitrone oder Nelkenöl (Syzygium aromaticum).

Eine Mischung mit ANTIBIOTIKA-WIRKUNG für kleine Verletzungen besteht aus Eukalyptus, Gewürznelke, Rosmarin, Zimt und Zitrone und wird mit Pflanzenöl verdünnt.

Ein ANGST-SPRAY zur Beruhigung alleingelassener Tiere, die im Raum und am Schlafplatz des Tieres versprüht wird, besteht aus je 3 Tropfen Lavendel, Vetiver und Weihrauch in etwa 50 ml Wasser.

Zur OHR-REINIGUNG mischen Sie einige Öle aus der Rubrik Reinigung und Desinfektion, geben 2–3 Tropfen Pfefferminze dazu (für Katzen ohne Zitronen-Öle) und davon einige Tropfen in ein Pflanzenöl. Je nach Größe des Tieres und Häufigkeit der Verwendung setzen Sie 50 oder 100 ml dieses Reinigungsöls an. Bei einer Ohr-Entzündung massieren Sie zusätzlich zur Reinigung am äußeren Ohrgrund ein wenig Lavendel und Weihrauch ein.

Eine PFLEGE-CREME wird aus 4 EL Kokosfett/Kokosöl mit je 2 Tropfen Baldrian, Copaiva, Lavendel, Weihrauch, Rose oder Rosengeranie und Teebaum gemischt. Diese Zusammensetzung hilft bei Schuppen, Krusten und trockener Haut. 2 Mal täglich wird die Creme auf betroffene Stellen aufgetragen und sanft einmassiert.

Eine WUNDHEILSALBE EXTRA stellen Sie mit 50 g Zinksalbe aus der Apotheke her. Dazu kommen 15 Tropfen Lavendel, 5 Tropfen Kamille blau, 5 Tropfen Cistrose und je 2 Tropfen Teebaum und Rosengeranie.

Eine DARM-KUR, die zusätzlich gegen Innen-Parasiten hilft, besteht aus einer Mischung von Copaiva, Fenchel, Majoran, Oregano, Pfefferminze, Thymian und Weihrauch. Davon geben Sie täglich für 1 Woche etwa 4 Tropfen bei einem mittelgroßen Hund morgens und abends ins Futter, dann 1 Woche Pause und das einige Male wiederholen.

Das PRO-MILCHL sind Anis und Fenchel, das Sie mit einigen Tropfen unter das Futter mischen oder verdünnt eingeben, sowie Schwarzkümmelöl.

PRO-HUFELE sind Eukalyptus und Lorbeer, die Sie ins Huffett oder in ein Pflanzenöl rühren und damit den Huf, hier vor allem den Kronrand, einreiben.

Zur NARBEN-PFLEGE eignen sich Lavendel, Neroli, Patchouli, Rose, Rosengeranie, Schafgarbe und Weihrauch.

Ein GUTE-LUFT-SPRAY in Haus und Stall setzt sich aus Cajeput, Citronella, Eukalyptus, Kiefer, Latschenkiefer, Teebaum, Waldkiefer und Zitrone zusammen.

Als GEBURTSHILFE setzen Sie Anis, Fenchel, Palmarosa oder Rose ein, die Sie in der Umgebung des Tieres zerstäuben, es daran riechen oder lecken lassen.

Bei TRAUER nehmen Sie Neroli, Orange, Rose, Rosengeranie, Weihrauch, Zeder als Bedufter der Luft um das trauernde Tier oder massieren es sanft ins Fell ein.

DICKE BEINE sind ein Thema im Pferdestall, wenn die Tiere zu lange ohne ausreichende Bewegung sind. Hier helfen die Öle von Immortelle, Latschenkiefer, Lorbeer, Patchouli, Rosmarin und Zitrone in einem Trägeröl zum Einmassieren.

ALLESKÖNNER LAVENDEL: In keiner Haus- und Stallapotheke darf ein Fläschchen mit Lavendelöl fehlen. Dieses Öl ist vielseitig und Erste Hilfe für alles und jeden. Es wirkt entzündungshemmend, gegen Bakterien, Viren und Pilze, es fördert die Wundheilung und hilft gegen Juckreiz. Ein Öl bei Entzündungen der Nerven und Gelenke, bei Verbrennungen, als Pflege von Narben, Ekzemen und Hautgeschwüren. Die Blüte des Sommers und des Südens für das Wohlbefinden von Mensch und Tier. Ein Ausnahmeöl, das unverdünnt sparsam verwendet wird.

MANUKAÖL kommt aus Neuseeland, hat viel mehr Inhaltsstoffe und ist hautfreundlicher als das australische Teebaumöl. Beide Öle wirken sehr stark gegen Keime, auch die multiresistenten.

Bei WARZEN probieren Sie die Kombination von Teebaumöl mit Thymianöl und tragen diese beiden mehrmals täglich für einige Wochen im Wechsel pur auf.

Extra-Tipp für Katzen: Ätherische Öle werden für Katzen nur extrem verdünnt mit Wasser, Hydrolaten oder Pflanzenöl eingesetzt.

Folgenden Öle empfehle ich für Stubentiger: Copaiba, Elemi, Geranie, Immortelle, Lavendel, Muskatellersalbei, Römische Kamille, Rosmarin, Weihrauch, Zedernholz.

Nie mindere Ölqualitäten oder synthetisch hergestellte Öle nehmen, vor allem kein Teebaumöl, diese sind für Katzen sehr gefährlich und giftig. Öle mit vielen Phenolen, wie Gewürznelke, Oregano, Thymian oder Zimt und alle Zitrusöle sind ebenfalls nichts für Katzen. Der Grund für diese Besonderheit liegt im Stoffwechsel der Tiere, denen ein Enzym zur Entgiftung fehlt und die Giftstoffe deshalb schlechter ausscheiden können. 1 Tropfen Baldrian bringt Katzen zum Schnurren und Schmusen.

Dosierung: Die Dosierung richtet sich außer nach den oben genannten Grundsätzen nach der Größe des Tieres. Zu Beginn einer Therapie starten Sie mit einem zarten Hauch des Öls und Duftes. Kleineren Tieren reicht am Anfang 1 Tropfen Öl, verdünnt mit 100 ml Wasser oder reinem Pflanzenöl. Hier können Sie Kokosöl oder Olivenöl nehmen. Von dieser Mischung geben Sie ½ Tropfen ins Futter oder tunken ein Holzstäbchen in das Öl und rühren damit das Futter um. Bei größeren Tieren nehmen Sie 3 Tropfen und verdünnen diese in 100 ml Trägerflüssigkeit. Starke Öle sind am Anfang zu meiden und bei Kaninchen und Hasen generell nicht angebracht. Große Tiere wie Pferde und Rinder bekommen eine Mischung mit 10 Tropfen Öl in 100 ml Flüssigkeit. Geben Sie anfangs ein wenig ins Futter und tasten sich dann an eine höhere Menge heran.

Neben der Verabreichung des Öls über das Futter oder Trinkwasser können Sie es mit einem Aroma-Diffuser vernebeln, über die Haut einstreichen, einmassieren oder einkraulen oder in flüssiger Form aufsprühen, was bei Vögeln praktisch ist.

Ein MASSAGEÖL stellen Sie mit 250 ml Pflanzenöl und 15–30 Tropfen ätherischen Ölen her. Das Öl reiben Sie bei Hunden praktischerweise auf die Unterseite der Pfoten ein.

Eine SPRÜHFLÜSSIGKEIT stellt man mit derselben Menge Wasser statt Öl und einer Sprühflasche her. Kein Weichplastik verwenden, das vom ätherischen Öl angegriffen wird. Wenn Sie Tiere waschen, fügen Sie dem Waschwasser einige Tropfen Öl bei.

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Extra-Tipp: Statt Wasser Hydrolate einsetzen. Lesen Sie hierzu im entsprechenden Kapitel mehr (siehe Seite 113).

Liste der deutschen und botanischen Namen der Öle (wichtig bei der Bestellung):

Anis » Pimpinella anisum (bei trächtigen und jungen Tieren sehr stark verdünnen, nicht bei Allergie und Entzündung)

Baldrian » Valeriana officinalis

Cajeput » Melaleuca leucadendra var. Cajeputi

Cistrose » Cistus ladaniferus

Citronella » Cymbopogon nardus

Copaiva » Copaifera officinalis

Eukalyptus » Eucalyptus globulus oder radiata (mildere Sorte)

Fenchel » Foeniculum vulgare var. dulce (nicht bei trächtigen Tieren)

Immortelle » Helichrysum italicum

Ingwer » Zingiber officinale

Kamille blau (deutsche Kamille) » Chamomilla recutita

Kamille römisch (englische Kamille) » Anthemis nobile (Chamaemelum nobilis)

Latschenkiefer (Legföhre) » Pinus mugo

Lavendel (Berg-Lavendel, wilder Lavendel) » Lavandula angustifolia (officinalis, vera)

Lemongras » Cymbogon flexuosus

Lorbeer » Laurus nobilis (Vorsicht bei trächtigen Tieren & immer verdünnen)

Majoran » Origanum majorana (Vorsicht bei trächtigen Tieren)

Mandarine » Citrus reticulata

Manuka (Neuseeländischer Teebaum) » Leptospermum scoparius

Melisse » Melissa officinalis

Myrte » Myrtus communis

Neroli (Orangenblüte) » Citrus aurantium ssp. aurantium

Niaouli (Goménol) » Melaleuca (quinquenervia) viridiflora

Oregano » Origanum vulgare (Verdünnung beachten!)

Palmarosa (indische, türkische Geranie) » Cymbogon martinii var. motia

Patchouli » Pogostemon cablin/patchouli

Pfefferminze » Mentha piperita

Rose (Rose otto (englisch)) » Rosa damascena

Rosengeranie (Geranie, Duftgeranie) » Pelargonium graveolens

Rosmarin » Rosmarinus officinalis (nicht bei trächtigen Tieren und Jungtieren)

Schafgarbe » Achillea millefolium (nicht bei trächtigen Tieren und Jungtieren)

Teebaum » Melaleuca alternifolia (mit Vorsicht anzuwenden)

Thymian » Thymus vulgaris c.t. linalool (für Hühner bei Atemproblemen)

Wacholder » Juniperus communis (nicht in der Trächtigkeit)

Waldkiefer (Föhre) » Pinus sylvestris

Weihrauch (Olibanum (arabisch)) » Boswellia sacra, Boswellia carteri

Zitrone » Citrus limonum (nicht bei Hühnern)

Zitronengras » Cymbopogon flexuosus

Zypresse » Cupressus sempervivens

Mein Tipp: Kaufen Sie sich erst einmal 2–3 ätherische Öle, fangen Sie beispielsweise mit Lavendelöl, Teebaumöl und Oregano an und experimentieren Sie damit. Probieren Sie es an sich und für sich selbst aus, bevor Sie damit zu den Tieren gehen.

Ein Fläschen Lavendelöl passt in jede Jackentasche und in die Putzkiste beim Pferd, Sie haben damit eine prima Erste Hilfe zur Hand und etwas Gutes zum Schnuppern zwischendurch.

Eine erweiterte Grundausstattung kann aus Eukalyptus, Lavendel, Neroli, Pfefferminze, Rosmarin, Schafgarbe und Teebaum bestehen. Damit haben Sie schon einige vielseitig einsetzbare Öle zur Hand.

Kurz und knapp: Ätherische Öle sind praktische kleine Helfer im Alltag mit den Tieren und können innerlich und äußerlich eingesetzt werden. Stellen Sie sich je nach Bedarf eine Mischung gegen Insekten, zur Heilung, für die Verdauung oder zur Beruhigung zusammen, stecken Sie das Fläschchen in die Jackentasche und Sie sind für viele Fälle gewappnet.

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Rosmarin

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Thymianöl

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Alleskönner Lavendel

Bach-Blüten

Heilpflanzen wirken durch ihre Inhaltsstoffe sowie durch ihre Energie und Ausstrahlung. Diese Pflanzenenergie wirkt besonders in der Blüten-Therapie. Sie haben damit eine sanfte Möglichkeit, Ihren Tieren im psychischen Bereich mit einer nebenwirkungsfreien Behandlung zu helfen.

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Probleme im Hinblick auf die Gesundheit oder das Verhalten des Tieres können durch den Schock eines Unfalls, eines stressigen Umzugs in ein neues Zuhause oder einen neuen Stall, eine lange und schwere, schmerzhafte Krankheit, Trauer, eine große Operation oder Verletzung verursacht werden. In diesem Fall unterstützen die passenden Blüten die Heilung der seelischen Wunden und den Weg zurück zu Gesundheit und Wohlbefinden des Tieres.

Der Begründer einer Blüten-Therapie-Variante war Dr. Bach, daher die Bezeichnung Bach-Blüten-Therapie. Er betonte die Eigenverantwortung jedes Einzelnen für sich (und seine Kinder und Tiere) und schenkte uns mit den Blütenessenzen diese selbstverantwortliche Behandlungsmöglichkeit und einen wertvollen Bestandteil unserer Stallapotheke.

Kommt es im Alltag zu einer stressigen Situation, haben Sie eine Erste Hilfe zur Hand. Bei der Betreuung traumatisierter Tiere aus schlechter Haltung oder einer Auffangstation im Ausland finden Sie in den Blüten eine unkomplizierte und für jedermann anwendbare Therapiemöglichkeit.

Es gibt eine Vielzahl von Blüten-Therapien, nicht nur die Bach-Blüten-Therapie, sondern kalifornische oder australische Blüten, hawaiianische oder brasilianische, holländische, schweizerische oder deutsche Blüten.

Die BACH-BLÜTEN-THERAPIE ist eine von vielen Blütentherapien und weder besser noch schlechter als andere. Ich bevorzuge einheimische Heilpflanzen, da diese näher an uns und unseren Tieren sind als Pflanzen von der anderen Seite der Erdkugel. Heilmittel wachsen dort, wie man sagt, wo sie gebraucht werden, und wir haben hier in Europa viele zur Verfügung und müssen nicht unbedingt auf Exoten zurückgreifen.

Dr. Bach betonte die praktikable Anwendung für jedermann und unsere Haustiere. Die Blüten setzen Sie zur Behandlung von Gemütssymptomen ein, bei Verhaltensauffälligkeiten, Stress und Ängsten und vorbeugend oder unterstützend vor Transporten oder Umstellungen im Leben und Alltag, damit erst gar nicht Krankheiten entstehen.

Im Fall der Behandlung von Haustieren meint Dr. Bach, dass wir Anteil an der Erkrankung unserer Tiere haben, wissen, wie wir sie heilen können, und die Tiere dieses Wissen ebenso in sich haben.

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Die Bach-Blüten im kurzen Überblick:

Nr. 1 Agrimony: Kleiner Odermennig, Ehrlichkeitsblüte. Die Tiere erscheinen gesellig und friedlich. Sie wollen es uns immer recht machen, sind harmoniebedürftig und empfindsam. Agrimony fördert Offenheit, Fröhlichkeit, Harmonie und Frieden mit sich selbst. Es unterstützt die Entgiftung und zeigt das wahre Wesen und die Krankheit auf.

Nr. 2 Aspen: Espe oder Zitterpappel, Ahnungsblüte. Es zeigen sich unerklärliche, vage Ängstlichkeit und Schreckhaftigkeit. Die sensiblen Tiere erscheinen dünnhäutig und entwickeln eine Angst im Dunkeln, bei Alleinsein sowie Stoffwechselprobleme. Aspen nimmt die Furcht und gibt Vertrauen.

Nr. 3 Beech: Rotbuche, Toleranzblüte. Die Tiere sind intolerant und aggressiv gegenüber allem und jedem oder auf der anderen Seite extrem angepasst. Es entwickeln sich Probleme in der Herde oder mit Menschen. Beech entwickelt mehr Toleranz und Einfühlungsvermögen und die Tiere können Tadel und Kritik besser annehmen. Eine Blüte bei Allergien, wie Sommerekzem, oder zu viel Mutterschutzverhalten.

Nr. 4 Centaury: Tausendgüldenkraut, Blüte des Dienens. Diese braven Tiere haben wenig eigenen Willen und reagieren übermäßig auf Wünsche anderer. Sie dienen und ordnen sich in jedem Fall unter. Es kann zu vermehrten Infektionen, Parasitenbefall oder Verletzungen kommen. Diese Blüte stärkt das Tier im Inneren, es kann sich integrieren und bleibt sich dabei selbst treu. Eine Blüte gegen Entzündungen (wie Holly).

Nr. 5 Cerato: chinesische Bleiwurz oder Hornkraut, Intuitionsblüte. Die auffallend unsicheren Tiere haben kaum eigene Instinkte und keine innere Stimme. Sie gehorchen jedem und ordnen sich unter. Eine Blüte für Jungtiere, die zu früh von ihrer Mutter getrennt wurden oder aus dem Nest gefallen sind. Cerato weckt Instinkte und macht das Tier in sich ruhend und vertrauend.

Nr. 6 Cherry Plum: Kirschpflaume, Gelassenheitsblüte. Die Tiere neigen zu Kurzschlusshandlungen und unbeherrschten Temperamentsausbrüchen, wobei sie sich selbst verletzen können. Das Verhalten ist sprunghaft und zwanghaft, es gibt Angstbeißer oder Angsttreter. Cherry Plum gibt Mut, Kraft und Gelassenheit und die Tiere gehen besser mit ihren Gefühlen um. Selten als Einzelblüte verabreicht, meist in Mischungen und in den Notfalltropfen.

Nr. 7 Chesnut Bud: Knospe der Rosskastanie, Lernblüte. Die Tiere machen immer die gleichen Fehler, zeigen keine Lernfortschritte und passen nicht auf. Es kann zu periodisch auftretenden Erkrankungen kommen. Ein Mittel für junge Tiere in der Ausbildung, denn es erleichtert das Lernen und erhöht das Interesse.

Nr. 8 Chicory: Wegwarte, Mütterlichkeitsblüte. Diese Tiere haben eine hohe Machtposition in der Herde, wirken übertrieben mütterlich oder bewachen streng das eigene Territorium. Bei Verletzung oder Erkrankung ist die Reaktion darauf extrem wehleidig. Chicory weckt innere Kraft, Ruhe und eine gesunde Mütterlichkeit. Chicory wirkt auch auf die Leber.

Nr. 9 Clematis: Weiße Waldrebe, Realitätsblüte. Dieses Tier hat wenig Interesse für seine Umwelt. Es erscheint ungeschickt und schläfrig und möchte bei Krankheit nicht gesund werden. Clematis holt es zurück in die Realität, macht es wach für alles. Es stärkt das Immunsystem und fördert die Entgiftung.

Nr. 10 Crab apple: Holzapfel, Reinigungsblüte. Das Tier putzt sich ständig. Diese Blüte fördert die Entgiftung und stärkt das Immunsystem, hilft bei Parasitenbefall und Hauterkrankung und rückt den Ordnungssinn in normale Bahnen. Zur Nachbehandlung einer Vergiftung, denn es unterstützt die Entgiftung.

Nr. 11 Elm: Ulme, Verantwortungsblüte. Das Tier hat wenig Selbstvertrauen. Es kommt zu plötzlicher Schwäche nach Leistung, zu Nervosität und Konzentrationsstörung. Eine Blüte zur Geburtsvorbereitung und bei Tieren mit mangelndem Mutterinstinkt. Elm schafft Vertrauen und Verantwortungsbewusstsein, auch für sich selbst. Vorsicht: Überprüfen Sie, ob das Tier nicht zusätzlich körperlich erkrankt ist.

Nr. 12 Gentian: Bitterer Enzian, Glaubensblüte. Diese Blüte ist empfehlenswert bei langwierigen Erkrankungen, schlechter Wundheilung und baut Zuversicht, Vertrauen und Lebensmut auf. Eine Blüte bei häufigem Besitzer-, Stalloder Artgenossenwechsel.

Nr. 13 Gorse: Stechginster, Hoffnungsblüte. Wir haben einen dem Tod nahen Patienten vor uns. Die lange Erkrankung lässt das Tier apathisch werden, ohne Appetit und in schlechtem Allgemeinzustand. Gorse bringt die Hoffnung zurück, Lebensfreude und Optimismus und hilft bei chronischen Erkrankungen und langer Leidensgeschichte. Selten als einzelne Blüte verabreicht, gut in Kombination mit Gentian, Hornbeam, Olive oder Wild Rose.

Nr. 14 Heather: Heidekraut, Identitätsblüte. Das Tier braucht ständige Ansprache, ist aufdringlich, kann nicht alleine sein und erscheint extrovertiert. Eine Blüte für Klein- und Schoßhunde. Heather ermöglicht Zuwendung und Einfühlen in andere und eine innere Ruhe und Geborgenheit.

Nr. 15 Holly: Stechpalme, Herzöffnungsblüte. Hier haben wir Ärger, Wut und Eifersucht. Die Tiere sind aggressiv, bissig und gefährlich und dies nicht wahllos, sondern auf ein Ziel gerichtet. Holly öffnet wieder das Herz, lässt Gemeinschaft zu und Verbundenheit. Holly wirkt entzündungshemmend (wie Centaury).

Nr. 16 Honeysuckle: Geißblatt oder Jelängerjelieber, Vergangenheitsblüte. Sie kann nach einer schweren Misshandlung, einem Trauma oder Verlust des Besitzers, eines Familienmitglieds oder des Zuhauses, im Alter und bei chronischen Erkrankungen nötig sein. Honeysuckle führt in die Gegenwart, lässt Lernerfahrung aus der Vergangenheit zu und schließt Frieden damit, was war.

Nr. 17 Hornbeam: Hain oder Weißbuche, Spannkraftblüte. Die Tiere erscheinen motivationslos, wirken alt und schwach. Eine Blüte in der Erholungsphase nach einer Erkrankung oder großer Belastung, für alte, schwache und überlastete Tiere. Sie gibt neue Spannkraft im Geist, neue Lebendigkeit und Lebensfreude. Hornbeam stärkt das Bindegewebe und kann bei Bindehautentzündung helfen.

Nr. 18 Impatiens: Drüsentragendes Springkraut, Zeitblüte. Hier herrscht die Ungeduld vor, die Tiere sind leicht gereizt, nervös und agieren überschießend. Impatiens ermöglicht eine angemessene Reaktion und Auffassungsgabe.

Nr. 19 Larch: Lärche, Selbstvertrauensblüte. Tiere mit einem Mangel an Selbstvertrauen sind oft rangniedrig, neigen zu einem schwachen Immunsystem, wiederkehrenden Infekten oder langwierigen Erkrankungen. Larch rückt das Tier in die richtige Position.

Nr. 20 Mimulus: Gefleckte Gauklerblume, Tapferkeitsblüte. Furchtsame, scheue Tiere, die genau wissen, wovor sie sich ängstigen. Die Tiere wollen alleine sein, schrecken vor Neuem zurück, werden krank vor lauter Angst. Mimulus gibt Mut und Zuversicht und lässt die eigenen Grenzen erkennen.

Nr. 21 Mustard: Ackersenf, Lichtblüte. Tiere erleben Perioden tiefer Melancholie, die kommen und gehen, ohne dass sie eine für uns erkennbare Ursache haben. Die Tiere wirken antriebslos und niedergeschlagen. Jetzt gibt Mustard wieder Vertrauen ins Leben, besänftigt und erhellt die Gefühle. Wichtig ist die Ursachenfindung für diese Melancholie. Gute Kombination mit Star of Bethlehem.

Nr. 22 Oak: Eiche, Ausdauerblüte. Das Tier erscheint wie ein niedergeschlagener, erschöpfter Kämpfer. Es kommt oft aus dem Leistungssport, hat eine große Umstellung hinter sich oder eine chronische Erkrankung. Eine Blüte für Sporttiere oder im therapeutischen Einsatz wie Blindenhunde oder Therapiepferde.

Nr. 23 Olive: Olive, Regenerationsblüte. Hier haben wir viele chronische Erkrankungen oder eine Überanstrengung, eine hohe Infektanfälligkeit und den Tieren ist alles zu viel. Sie wirken erschöpft und ausgelaugt und wollen nur Ruhe. Olive fördert die Genesung auf allen Ebenen. Ein wichtiges Mittel für alte Tiere und in der Erholungsphase.

Nr. 24 Pine: Kiefer, Blüte der Selbstakzeptanz. Diese Tiere sind absolut rangniedrig und unterwürfig. Pine erhöht das Selbstbewusstsein.

Nr. 25 Red Chesnut: Rote Kastanie, Abnabelungsblüte. Die Blüte hilft bei Problemen, die beim Umstallen oder Absetzen der Jungtiere oder bei Todesfällen in der Herde auftreten. Diese Blüte lässt das Tier mehr bei sich bleiben, es grenzt sich von den anderen im positiven Sinne ab. Die Blüte für überbesorgte Tiermütter oder bei Scheinträchtigkeit.

Nr. 26 Rock Rose: Gelbes Sonnenröschen, Eskalationsblüte. Hier haben wir Tiere mit akuten Angstzuständen und Panik. Es kann zu Durchfall, Schwitzen, Kollaps oder plötzlichen Unfällen kommen. Eine Hilfe nach großen Schrecken, Operation, Kolik, Unfall und bei Sonnenstich.

Nr. 27 Rock Water: Wasser aus heilkräftigen Quellen. Tiere, die starr und hart erscheinen, passen zu Rock Water. Sie kommen nicht mit Veränderungen zurecht und haben feste Gewohnheiten. Dieses Mittel macht weicher und beweglicher. Diese Tiere können Probleme mit der Fruchtbarkeit, Verstopfung, Krämpfe, Arthrose und der Beweglichkeit haben.

Nr. 28 Scleranthus: Einjähriges Knäuel, Balanceblüte. Die Tiere zeigen wenig Ausdauer. Sie finden keinen Platz in der Gemeinschaft und entwickeln wechselnde Symptome, sind wetterfühlig, leiden unter Reiseübelkeit oder einseitig ausgeprägten Erkrankungen. Diese Blüte fördert das innere Gleichgewicht.

Nr. 29 Star of Bethlehem: Doldiger Milchstern, Trostblüte. Eine wichtige Blüte für alle Nachwirkungen eines körperlichen, seelischen oder geistigen Schocks, die in fast jede erste Mischung gehört. Der Milchstern steht für Anpassung.

Nr. 30 Sweet Chesnut: Ess- oder Edelkastanie, Erlösungsblüte. Das Tier steckt in tiefster Verzweiflung, da es unter einer langwierigen, chronischen Erkrankung oder schlechter Haltung leidet oder gelitten hat. Die Blüte holt das Tier aus der Krise und gibt ihm Gelassenheit und Stärke.

Nr. 31 Vervain: Eisenkraut, Begeisterungsblüte. Das Tier ist wie ein Workaholic, ist reizbar und impulsiv. Die Blüte fügt wieder alles in die rechte Ordnung, gibt Gelassenheit und Toleranz. Geeignet bei Sporttieren, die hyperaktiv und übertrieben erscheinen.

Nr. 32 Vine: Weinrebe, Autoritätsblüte. Hier haben wir einen kleinen Tyrannen, der dominieren möchte. Das ist das Leittier, das sich nicht unterordnet, das durch Vine wieder Rücksicht walten lässt, einen gesunden Eifer zeigt und im Miteinander lebt. Eine Kombination mit Heather oder Holly ist oftmals angeraten. Hilft bei chronischen Erkrankungen.

Nr. 33 Walnut: Walnuss, Geburtshelferin. Eine wichtige Essenz bei Geburt und Sterbeprozessen, bei Beginn der Trächtigkeit, bei Zahn- oder Fellwechsel und zur Narbenbehandlung.

Nr. 34 Water Violet: Sumpfwasserfeder, Kommunikationsblüte. Das Tier hebt sich durch Zurückhaltung ab. Es ist ein stolzer, unnahbarer Einzelgänger und Außenseiter, der mit dieser Blüte wieder Anteil nehmen kann und Nähe erlaubt. Es kann sich um ein vernachlässigtes und einsames Tier handeln.

Nr. 35 White Chesnut: Rosskastanie oder Weiße Kastanie, Gedankenblüte. Das Tier findet keine Ruhe. Die Kastanie macht klarer und ruhiger.

Nr. 36 Wild Oat: Waldtrespe, Berufungsblüte. Das Tier wirkt unzufrieden. Es ist begabt und gelangweilt, folgt nur eine kurze Zeit einem neuen Reiz. Ein Jungtiermittel zur Orientierung. Mögliche Blüte bei Neigung zu Ersatzhandlungen und bei Zerstörungstrieb, auch an sich selbst. Oft als Einzelblüte, wenn alle Blüten passen könnten und nichts hilft.

Nr. 37 Wild Rose: Hundsrose oder Heckenrose, Blüte der Lebenslust. Hier fallen Teilnahmslosigkeit und Resignation auf, die aufgrund einer chronischen Erkrankung, schweren Misshandlung oder schlechten Haltung bestehen. Wichtig ist hier Ursachenforschung! Mit dieser Blüte überprüft man den Lebenswillen und kann bei chronischen Erkrankungen helfen.

Nr. 38 Willow: Gelbe Weide, Schicksalsblüte. Die Tiere sind angefüllt mit Groll. Ihre schlechten Erfahrungen machen sie misstrauisch, übel gelaunt und aggressiv. Ein Mittel für misshandelte und vernachlässigte Tiere.

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Die Anwendung der Bach-Blüten:

Jede Bach-Blüte können Sie einzeln oder im Sortiment als kleine Vorratsflasche oder Stock bottle in der Apotheke kaufen oder selber herstellen. Aus dem Fläschchen nehmen Sie mit der Pipette einige Tropfen und verabreichen diese dem Tier verdünnt mit Wasser. Sie können sich ein Fläschchen mit einer Einnahmemischung mischen, die aus einigen Tropfen der Blüte in einem Gemisch von ¾ Wasser und einem Viertel Obstessig (alternativ kolloidales Silberwasser) zur Konservierung besteht. Man rechnet mit etwa 1 Tropfen Blütenessenz auf 10 ml Flüssigkeit. Wenn Sie auf einen Konservierungsschutz verzichten wollen, wird die Mischung nicht so lange haltbar sein. Die Kombination einiger Blüten macht durchaus Sinn. Sie wählen 5–6 Blüten aus, es können auch nur 2–4 sein, und geben diese Mischung.

Dosierung: Die Dosierung ist in Abhängigkeit von der Größe des Patienten zu wählen. Bei kleinen reichen 2–3 Tropfen der Mischung und bei Großtieren nimmt man etwa 10 Tropfen. Da es eine energetische Therapie ist, ist die exakte Menge nicht von großer Bedeutung.

In akuten Situationen wie Unfall oder Schock kann die Verabreichung alle paar Minuten erfolgen, bis sich der Zustand verbessert. Hier helfen die NOTFALLTROPFEN