Was ist was beim Vogel?

Körperregionen und Gefiederpartien einer Goldammer

Gefieder eines Stockenten-Weibchens

Das Buch, das zwitschern kann

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1. Besuchen Sie im Internet den AppStore oder GooglePlay.

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3. Öffnen Sie die App und laden Sie die Inhalte für »Der Kosmos-Vogelführer für unterwegs« herunter.

4. Um die Stimmen zu hören, geben Sie in der App den vor dem Artnamen angegebenen dreistelligen Code ein.

Mehr Informationen finden Sie unter plus.kosmos.de

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Die Vogelsymbole

Innerhalb der einzelnen Lebensräume finden Sie die Vögel stets in der Reihenfolge ihrer Verwandtschaft. Das heißt von den Hühnervögeln über die Greifvögel, Watvögel, Tauben und so weiter bis hin zu den Singvögeln. Die Symbole oben links im Farbcode helfen bei der Bestimmung und der Zuordnung zu den einzelnen Gruppen.

Hühnervögel: Hühner sind mit ihren kräftigen Beinen gute Fußgänger.

Greifvögel: Ein kräftiger Hakenschnabel, spitze Krallen und gute Augen sind wichtige Voraussetzungen für ihre Jagd auf Beutetiere.

Watvögel: Watvögel werden auch Limikolen genannt, was so viel bedeutet wie Sumpfbewohner. Mit ihrem Schnabel stochern sie im Schlamm nach Essbarem.

Tauben: Die häufig grau gefärbten Vögel mit dem kräftigen Rumpf bewegen ihren kleinen Kopf beim Gehen markant vor und zurück.

Eulen: Die Jäger der Nacht haben einen großen Kopf mit nach vorn gerichteten Augen, ein ausgezeichnetes Gehör und kräftige Füße.

Spechte: Ihr Hämmern ist Programm. Kräftiger Meißelschnabel, kurze Beine und Stützschwanz sind wichtige Kennzeichen.

Störche, Löffler, Reiher, Kraniche: Sie schreiten auf langen Beinen. Die großen Vögel mit langem Hals und langem Schnabel sind meist gut zu beobachten.

Rallen: Die den Hühner- oder Entenvögeln ähnelnden Rallen leben am Wasser oder in Feuchtgebieten, häufig gut versteckt und heimlich.

Entenvögel: Schwäne, Gänse und Enten haben Schwimmhäute zwischen den Vorderzehen und sind so bestens an das feuchte Element angepasst.

Taucher: Taucher jagen unter Wasser gekonnt nach Fischen. Ihre Beine sitzen sehr weit hinten.

Möwen und Seeschwalben: Sie haben meist ein helles Gefieder und sind kunstvolle Flieger. Wir begegnen ihnen regelmäßig an Küsten und Gewässern.

Singvögel: Sie bilden die größte und bekannteste Vogelgruppe. Dank ihres besonderen Stimmorgans sind viele von ihnen gute Sänger.

Inhalt

Mit dem Vogelführer unterwegs

Im Wald

Hühnervögel 

Greifvögel 

Watvögel 

Tauben 

Eulen 

Spechte 

Singvögel

Auf Wiese und Feld

Hühnervögel

Störche

Greifvögel

Rallen

Watvögel

Tauben

Eulen

Nachtschwalben, Spinte, Wiedehopfe

Singvögel

Am Gewässer

Entenvögel

Taucher

Kormorane, Ibisse, Reiher 

Störche

Greifvögel

Kraniche

Rallen

Watvögel

Möwen

Seeschwalben

Eisvögel

Singvögel

An der Küste

Entenvögel 

Sturmvögel

Tölpel

Watvögel 

Alke

Möwen

Seeschwalben

In den Bergen

Hühnervögel

Greifvögel

Segler

Spechte

Singvögel

In Siedlungen

Vögel in Dorf und Stadt 
Alle Arten im Überblick, die aus den natürlichen Lebensräumen kommen, aber auch in Dorf und Stadt leben

Vogelnester

Gewölle

Spuren der Nahrungssuche

Was ist was beim Vogel?

Impressum

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Mit dem Vogelführer unterwegs

Für den Einsteiger scheint es manchmal an Hexerei zu grenzen – da saust ein blauer Blitz flach übers Wasser: „Oh, ein Eisvogel!“. Ein unscheinbares braunes Etwas singt aus dem Schilf. „Ganz eindeutig: ein Teichrohrsänger.“ Ein anderer hockt weit weg in dornigen Hecken: „Das kann nur ein Neuntöter sein.“

Foto: Buchhorn/Hecker

… AUCH OHNE FERNGLAS

Am einfachsten ist es natürlich, einen erfahrenen Vogelkenner dabeizuhaben, der einem in wenigen verständlichen Sätzen plausibel erklärt, warum es denn nun genau diese oder jene Art ist. Ganz ehrlich: Man muss nicht jede Feder an einem Vogel kennen, um ihn zu erkennen. In den meisten Fällen brauchen Vogelbeobachter zum Bestimmen nicht einmal das Fernglas. Bestimmte Verhaltensweisen, unverwechselbare Flugsilhouetten, bezaubernde, verschiedenartigste Gesänge und natürlich der Lebensraum, in dem wir einen Vogel beobachten, liefern schlüssige Indizien. Der Blick durch das Fernglas ist oft sozusagen der letzte Beweis oder auch nur eine Art Rückversicherung.

… UND AUF EIGENE FAUST

Hat man gerade keinen erfahrenen Vogelbeobachter dabei, dann ist dieses Buch die nächstbeste Möglichkeit, Vögel zu bestimmen. Sehr praktisch: die Einteilung in farbig markierte Lebensräume. Denn wer zwischen Feldern und Wiesen in hohen Brennnesseln einen Sumpfrohrsänger entdeckt und die Gesänge noch nicht so gut kennt, der braucht nicht lange zu rätseln, ob es denn nun etwa die Zwillingsart Teichrohrsänger sein könnte. Denn der befindet sich auch in diesem Buch dort, wo er hingehört: im Lebensraum Gewässer, weil er immer im Schilf brütet.

Ganz wichtig: die Kopfzeile über jeder Art, in der Sie die Monate finden, in denen sich die Art bei uns in Mitteleuropa aufhält. Haben Sie z. B. im Juni eine Weißwangengans entdeckt, sehen Sie auf einen Blick, dass diese Art sich gar nicht im Sommer in Mitteleuropa aufhält und Sie sie möglicherweise mit der ähnlichen Kanadagans verwechselt haben. In der Randspalte finden Sie Erkennungsmerkmale oder andere wichtige Informationen und unter „Merkmale“, „Lebensweise“ und „Wissenswertes“ das Besondere und Interessante zu jeder Vogelart.

… MIT EXTRATEIL „SIEDLUNGEN“!

Natürlich gibt es auch Vögel, die durchaus verschiedene Lebensräume bewohnen oder besuchen. Vor allem gilt das für die Vögel in unseren Dörfern und Städten. Sie brüten ja ursprünglich in Wäldern, auf Felsen oder anderswo und haben unsere Siedlungen erst nachträglich erschlossen. Diese Vögel, wie z. B. die Amsel, haben wir in ihren natürlichen Lebensräumen belassen und hier auch ausführlich beschrieben, aber nicht nur hier!

Als praktische Besonderheit finden Sie nämlich im Extrateil „Siedlungen“ alle hier häufig anzutreffenden Arten noch einmal mit Foto (die Amsel) – mit dem entsprechenden Verweis auf die Seite, wo die Art in ihrem natürlichen Lebensraum zu finden ist (bei der Amsel ist das z. B.).

Foto: Frank Hecker

… VÖGEL ANLOCKEN

Eine unschlagbare Möglichkeit, Vögel einmal ganz von Nahem zu sehen (vor allem auch für Kinder, die mit dem Fernglas oft noch Schwierigkeiten haben), ist eine Futterstation. Ob im Garten, auf dem Hinterhof, Balkon oder sogar im Stadtpark. Hier ist die Bestimmung oft kinderleicht, denn die Vögel sind nicht nur nah – sie kommen auch immer wieder zurück, sodass man ganz in Ruhe im Vogelführer nachschlagen kann.

Mithilfe der Kosmos-Plus-App können Sie zu jeder Vogelart auch deren Lautäußerungen hören. Und das sind nicht nur die Gesänge der vielen Singvögel, sondern auch die Rufe von Enten und Gänsen, das Klappern von Störchen oder das Hämmern von Spechten.

Wir, die auch mal „klein angefangen“ haben, wünschen Ihnen viele schöne und spannende Stunden draußen in der Natur, und wenn es mit der Bestimmung mal nicht auf Anhieb klappt: Bitte nicht verzweifeln, das geht jedem mal so – nächstes Mal klappt es umso besser!

Katrin und Frank Hecker

Im Wald

Foto: Frank Hecker

Hühnervögel

Greifvögel

Watvögel

Tauben

Eulen

Spechte

Singvögel

Wald: Hühnervögel

Haselhuhn

Tetrastes bonasia|Jan–Dez

Foto: Mestel/Hecker

MERKMALE 34–38 cm. Gräulich braun gemustert; Männchen mit charakteristischer Kopfzeichnung. Ruft pfeifend.

Lebensweise Bewohnt Misch- und Nadelwälder mit einer großen Artenvielfalt an Kräutern, Sträuchern und Bäumen aller Altersstufen. Nur so findet es ganzjährig genügend verschiedene Früchte, Knospen und Sämereien.

Wissenswertes Die meisten mitteleuropäischen Wälder bieten dem Haselhuhn zu wenig Nahrung und Verstecke. So brütet es heute nur noch im Hügelland und im Alpenraum.

Wald: Greifvögel

Sperber

Accipiter nisus|Jan–Dez

Foto: Buchhorn/Hecker

Foto: Frank Hecker

MERKMALE 29–41 cm. Im Flug fallen der lange Schwanz und die relativ kurzen, abgerundeten Flügel auf (vgl. Turmfalke mit schmalen, spitzen Flügeln. Im Winter ist eine Verwechslung mit dem Merlin möglich.

LEBENSWEISE Brütet hauptsächlich in relativ eintönigen Fichtenwäldern, aber auch auf Friedhöfen und in Parks. Erbeutet fast ausschließlich Kleinvögel wie Finken, Meisen und Drosseln, die er in rasantem Flug jagt.

WISSENSWERTES Im Winter sieht man den Sperber regelmäßig in menschlicher Nähe, denn am Vogel-Futterhäuschen macht er leichte Beute.

Wald: Greifvögel

Habicht

Accipiter gentilis|Jan–Dez

Foto: Bethge/Hecker

MERKMALE 50–61 cm. Das Weibchen des Habichts ist etwa bussardgroß, das Männchen deutlich kleiner, kaum größer als ein Sperber-Weibchen. Typisch ist die Querbänderung ausgewachsener Vögel (vgl. Sperber) und im Flug der auffällig lange Schwanz in Kombination mit den eher breit und kurz wirkenden Flügeln.

LEBENSWEISE Rasanter Vogeljäger, der meist Tauben, Drosseln und Krähenvögel erbeutet, aber auch Säugetiere wie Kaninchen oder Eichhörnchen.

WISSENSWERTES Zu Unrecht wird der Habicht auch heute noch mancherorts geschossen, gefangen oder man sägt seine Horstbäume ab.

Wald: Greifvögel

Baumfalke

Falco subbuteo|Mai–Okt

Foto: Mestel/Hecker

MERKMALE 29–35 cm. Ähnelt mit seinen sichelförmigen Flügeln („Bumerang“) im Flug auf den ersten Blick eher einem Mauersegler als einem Greifvogel. Das kontrastreich schwarz und weiß gezeichnete Gesicht ist auch aus größerer Distanz erkennbar, die roten „Hosen“ dagegen nicht.

LEBENSWEISE Brütet an Waldrändern in alten Krähen- oder Elsternestern, vorzugsweise in der Nähe von Seen oder Flüssen. Erbeutet Insekten und Kleinvögel in sehr rasanten Flugmanövern.

WISSENSWERTES Zugvogel, der dann im südlichen Afrika überwintert.

Wald: Watvögel

Waldschnepfe

Scolopax rusticola |Jan–Dez

Foto: Alfred Limbrunner

MERKMALE 33–38 cm. Unsichtbarer, taubengroßer Waldvogel, getarnt als Stück Rinde. Typisch ist der lange, pinzettenartige Schnabel.

LEBENSWEISE Lebt in ungestörten, feuchten Mischwäldern. Das Nest ist eine schlichte Bodenmulde, meist am Fuß eines Baumes. Stochert im feuchten Waldboden nach Würmern und Insekten.

WISSENSWERTES „Schnepfenstrich“ heißt die Balzzeit der Waldschnepfe: Zwischen März und Juni vollführen die Männchen ihre Hochzeitsflüge. Diese Zeit nutzen Jäger, um auf die umstrittene Schnepfenjagd zu gehen – obwohl sie mittlerweile zu den gefährdeten Brutvögeln zählt.

Wald: Tauben

Ringeltaube

Columba palumbus|Jan–Dez

Foto: Mestel/Hecker

MERKMALE 38–42 cm. Massige Waldtaube; unverwechselbar mit ihren weißen Flecken am Hals und auf den Flügeln (im Flug gut zu sehen).

LEBENSWEISE Brütet in Wäldern und kleinen Feldgehölzen, ist mittlerweile aber auch in Städten und Tierparks häufig. Futtersuche am Boden, in freier Natur auf Feldern und Waldlichtungen. Ernährt sich vegetarisch von Eicheln, Bucheckern, Sämereien, Blättern und Früchten.

WISSENSWERTES Unsere häufigste Wildtaube, mischt sich aber auch unter Stadttauben und brütet hier sogar auf Gebäuden.

Wald: Eulen

Raufußkauz

Aegolius funereus|Jan–Dez

Foto: Hortig/Limbrunner

MERKMALE 22–27 cm. Kleine Eule (kleiner als eine Haustaube) mit leuchtend gelben, erstaunt blickenden Augen und weißem Gesichtsschleier. Ähnlich Steinkauz, der aber in offenem Gelände lebt.

LEBENSWEISE Brütet hauptsächlich in Nadelwäldern und erbeutet Waldmäuse. Ist zum Brüten auf verlassene Schwarzspechthöhlen angewiesen, nimmt gebietsweise auch Nistkästen an.

WISSENSWERTES Namengebend waren seine pelzartig bewachsenen Füße: „Rauch“ war früher eine Bezeichnung für Pelz. Aus „Rauchfüßiger Kauz“ wurde später dann „Raufußkauz“.

Wald: Eulen

Sperlingskauz

Glaucidium passerinum |Jan–Dez

Foto: Alfred Limbrunner

MERKMALE 15–19 cm. Durch seine geringe Körpergröße kaum mit anderen Eulen zu verwechseln. Typisch sind der flache Kopf und seine gelben Augen.

LEBENSWEISE Bewohnt ältere Mischwälder mit hohem Fichtenanteil bis hinauf in die Hochgebirge. Brütet in verlassenen Spechthöhlen. Erbeutet Mäuse und Kleinvögel bis zur eigenen Körpergröße.

WISSENSWERTES Der winzige Sperlingskauz muss sich vor anderen Eulen in Acht nehmen. Deshalb fliegt er schon in der frühen Dämmerung aus und schläft nachts.

Wald: Eulen

Uhu

Bubo bubo |Jan–Dez

Foto: Frank Hecker

MERKMALE 60–70 cm. Unverwechselbar durch Körpergröße, lange Federohren und orangegelbe Augen.

LEBENSWEISE Bewohnt verschiedenste Lebensräume vom Hochgebirge über ausgedehnte Wälder bis zu Kiesgruben im Flachland und erbeutet, was das Gebiet hergibt: vom Igel über Frösche und Mäuse bis hin zu Feldhasen und Wasservögeln.

WISSENSWERTES Wurde in Mitteleuropa Mitte des 19. Jahrhunderts bis an den Rand der Ausrottung bejagt. Heute durch Schutzmaßnahmen und Wiederansiedlung vielerorts wieder regelmäßiger Brutvogel.

Wald: Eulen

Waldohreule

Asio otus|Jan–Dez

Foto: Frank Hecker

Foto: Frank Hecker

MERKMALE 31–37 cm. Mittelgroße Eule mit langen Federohren und orangeroten Augen (oben). Junger Ästling (unten).

LEBENSWEISE Brütet meist an Nadelwaldrändern oder in kleinen Feldgehölzen. Ruht tagsüber und fliegt erst in der Dämmerung über angrenzende Felder und Wiesen, um hier Wühlmäuse zu jagen. Überwintert oft zu mehreren gemeinsam in Parks und auf Friedhöfen und ist hier oft wenig scheu.

WISSENSWERTES Obwohl sie neben dem Waldkauz unsere häufigste Eule ist, bekommt man sie im Sommer aufgrund ihrer heimlichen Lebensweise nur selten zu Gesicht.

Wald: Eulen

Waldkauz

Strix aluco |Jan–Dez

Foto: Buchhorn/Hecker

MERKMALE 37–42 cm. Mittelgroße Eule mit schwarzen „Kirschaugen“ und auffallend kurzem Schwanz.

LEBENSWEISE Unsere anpassungsfähigste und damit auch häufigste Eule. Erbeutet neben Mäusen auch Kleinvögel, Regenwürmer, Käfer, Fledermäuse oder Fische. So machen schlechte Mäusejahre dieser Eule nicht so schwer zu schaffen.

WISSENSWERTES Der Waldkauz ist ein Kulturfolger. Er brütet nicht nur in Wäldern, sondern auch in Parks und Gärten, solange es dort alte, höhlenreiche Bäume gibt. Auch Nischen in ungestörten Gebäuden und Nistkästen nimmt er als Brutplatz an.

Wald: Spechte

Wendehals

Jynx torquilla|Mai–Sep

Foto: Buchhorn/Hecker

MERKMALE 16–18 cm. Schlanker und unauffälliger, rindenfarbener Specht.

LEBENSWEISE Brütet in Höhlen oder Nistkästen. Sucht seine Nahrung am Boden, hauptsächlich Ameisenlarven und -puppen. In den vergangenen Jahrzehnten drama-tische Bestandseinbußen durch Rückgang extensiver Streuobstwiesen und Brachflächen. Der Wendehals zieht im Winter bis südlich der Sahara.

WISSENSWERTES Er trommelt nicht, hat nur ein schlicht rindenfarbenes Federkleid und kann keine eigene Höhle zimmern – dennoch zählt der seltene Wendehals zu den Spechten!

Wald: Spechte

Schwarzspecht

Dryocopus martius|Jan–Dez

Foto: Buchhorn/Hecker

MERKMALE 40–45 cm. Größter europäischer Specht (fast krähengroß); unverkennbar durch schwarzes Gefieder mit roter Kappe und kräftigem Meißelschnabel.

LEBENSWEISE Zimmert jedes Jahr eine neue, geräumige Bruthöhle in alte Buchen oder Kiefern. Stochert in morschen Bäumen und unter Rinde nach Ameisen, Käferlarven und Spinnentieren. Trommelt laut und kraftvoll.

WISSENSWERTES Die geräumigen Schwarzspechthöhlen vom Vorjahr sind wichtige und begehrte Bruthöhlen für viele andere Vogelarten, die nicht selbst zimmern können; darunter Kleiber, Dohle, Raufußkauz, Hohltaube und Gänsesäger.

Wald: Spechte

Grünspecht

Picus viridis |Jan–Dez

Foto: Alfred Limbrunner

MERKMALE 30–35 cm. Hübscher grüner Specht mit roter Kappe. Im Flug fällt der gelbe Bürzel (Bereich oberhalb des Schwanzes) auf (ähnliche Art: Grauspecht).

LEBENSWEISE Ein Specht, der offene und lichte Landschaften bewohnt. Hier hüpft er zur Nahrungssuche am Boden herum, denn er jagt hauptsächlich Ameisen. Die angelt er mit seiner 10 cm langen Klebzunge aus den Gängen. Braucht alte Bäume zum Bau seiner Bruthöhle. Trommelt kaum und nur schwach.

WISSENSWERTES Durch Insektengifte im Obstbau und Ausräumung von Feldgehölzen bedrohte Art.

Wald: Spechte

Grauspecht

Picus canus|Jan–Dez

Foto: Schmidt/Hecker

MERKMALE 27–32 cm. Grüner Specht mit grauem Kopf (Name!). Nur das Männchen hat einen roten Fleck auf der Stirn (vgl. mit roter Kopfkappe beim Grünspecht). Im Flug wird der gelbe Bürzel sichtbar.

LEBENSWEISE Oft im selben Lebensraum wie der Grünspecht, bewohnt aber mehr das Innere der Wälder. Auch auf offenen Flächen zur Ameisensuche, stochert aber öfter in Rinde und Totholz als der Grünspecht.

WISSENSWERTES Die „moderne“ Forstwirtschaft, in der Morsches keinen Platz hat, macht ihm zu schaffen.

Wald: Spechte

Buntspecht

Dendrocopos major|Jan–Dez

Foto: Frank Hecker

Foto: Frank Hecker

MERKMALE 23–26 cm. Kontrastreich schwarz-weiß mit großen weißen Schulterflecken und auffallend roten Unterschwanzfedern (vgl. Mittel- und Kleinspecht). Das Männchen (oben) hat außerdem einen roten Fleck am Hinterkopf.

LEBENSWEISE Meißelt Bruthöhlen in morsche Baumstämme. Ernährt sich von holzbewohnenden Käfer- und Schmetterlingslarven, von Beeren, Baumfrüchten, Samen und räubert Eier und Küken aus fremden Nestern.

WISSENSWERTES Dass der Buntspecht so häufig ist, liegt an seiner Vielseitigkeit: So ist er nicht auf eine bestimmte Nahrung spezialisiert.

Wald: Spechte

Mittelspecht

Dendrocoptes medius |Jan–Dez

Foto: Frank Hecker

MERKMALE 20–22 cm. Ähnlich Buntspecht, aber kleiner und sowohl Männchen als auch das Weibchen mit roter Kappe (vgl. Kleinspecht).

LEBENSWEISE Braucht urwüchsige Eichen- und Buchenwälder, Auwälder mit Bäumen, die mindestens 250 Jahre alt sind sowie Streuobstwiesen.

WISSENSWERTES