Inhaltsverzeichnis
Alles im Kasten
Kartenverzeichnis
Unterwegs mit
Frank Naundorf & Yvonne Greiner
Rollkoffer waren noch unbekannt, als wir vor mehr als einem Viertel­jahr­hun­dert das erste Mal nach Kos kamen, be­la­den mit viel zu schweren Rucksäcken und in der Mit­tagssonne schwitzend. Doch schon damals stimmte die Lo­gis­tik - und sie stimmt bis heute: Die Bus­se pen­deln pünkt­lich, Taxis stehen in den Tou­ris­ten­or­ten bereit und Fahr­rä­der, Mo­peds oder Autos sind zu mie­ten. So ist es leicht, die Insel zu er­kun­den. Und es macht Spaß.
Bei unseren Recherchen be­su­chen wir das Asklepieion, eines der ersten Kran­ken­häu­ser der Welt­ge­schich­te, rö­mi­sche Thea­ter und Ther­men, Fe­s­tun­gen des Johan­niter-Ordens und tür­ki­sche Mo­scheen. Wir wan­dern über die Hän­ge des Dikeos und erklimmen den höchs­ten Punkt von Kos - mit einem ganz leich­ten Rucksack, was trotzdem ein wenig Kondition verlangt.
Viel schwerer fällt es uns, eine der klei­nen Badebuchten an der Westküste wie­der zu verlassen und von den fein­san­digen Stränden an Nord- und Süd­küs­te auf­zu­bre­chen. Oder eine wirklich gute Taverne nur einmal zu besuchen, weil noch andere zu te­sten sind. Doch manch­mal überrascht einen das Glück und man findet eine noch bessere. Das freut uns dann natürlich sehr.
Be­geistert hat uns, dass auf Kos im Lau­fe der Jahre ein dichtes Netz an Fahr­rad­we­gen entstanden ist. Eine In­ves­tition, die nicht nur die Umwelt schützt, son­dern auch die Logistik wei­ter ver­bes­sert. Und für Rollkoffer sind die Wege auch ganz her­vorragend ge­eig­net.
Orientiert auf Kos
Die Insel im Profil
Kos ist ...
♦ 290 km2 Fläche
♦ Küstenlänge ca. 120 km
♦ Ost-West-Entfernung 50 km
♦ Größte Nord-Süd-Ausdehnung 13,5 km
♦ schmalste Stelle: 1,4 km
♦ ca. 30.000 Einwohner
♦ Hauptstadt Kos-Stadt (ca. 19.500 Einwohner)
... eine Insel des Dodekanes. Diese In­sel­gruppe schmiegt sich in der öst­li­chen Ägäis dicht an die türkische Küs­te. Dodekanes heißt übersetzt „zwölf In­seln“, wo­mit aber nur die Haupt­in­seln des Archi­pels gemeint sind. Tat­säch­lich sind es etwa 160 In­seln und In­sel­chen, die al­lermeisten da­von sind un­bewohnt.
... der schwimmende Garten der Ägäis. Die­sen Beinamen hat Kos seit der An­ti­ke. Tatsächlich gleicht die In­sel im Früh­jahr auch heute noch einem Tep­pich aus Blu­men: Narzissen, Klatsch­mohn, Jasmin, Chry­santhemen ... Auch im Sommer bleibt die Insel er­staun­lich grün. Die Flanken des Dikeos-Gebirges sind bewaldet, an den Hängen stehen Wein­stöcke und Oli­venbäume, in der Tief­ebene ent­lang der Nordküste wach­sen Feigen, Zitronen, Oran­gen und Ge­mü­se.
... eine Insel mit bewegter Geschichte. Über zwei Jahrtausende haben Ero­be­rer ei­ne Vielzahl von Spu­ren hin­ter­las­sen: Die Römer haben sich in der In­sel­haupt­stadt mit einem Odeon und ih­ren Ther­men ver­ewigt, die Kreuz­rit­ter mit ei­nem mäch­ti­gen Kastell, die Tür­ken mit zwei Moscheen und einem Ha­mam, die Ita­liener mit ei­nem Gou­ver­neurs­palast. Nicht zu vergessen die zahl­rei­chen Zeugnisse aus der hel­le­ni­schen An­ti­ke wie die Agora oder das Asklepieion.
... die Insel des Hippokrates. Mitten in den Relikten der Vergangenheit steht die Platane des Hippokra­tes, in deren Schat­ten der be­deu­tendste Sohn der Stadt seine medi­zi­nischen Weis­heiten wei­ter­ge­ge­ben haben soll. Mit 500 Jah­ren ist der Baum dafür allerdings viel zu jung. Tat­sache ist, dass Hip­po­kra­tes, der Be­grün­der der Medi­zin als Wis­sen­schaft, wasch­echter Koer war, im 5./4. Jh. v. Chr. auf der Insel als Arzt prak­ti­zierte und dort auch Unter­richt er­teil­te.
Kos-Stadt: die „Inselmetropole“
Die meisten Koer leben in der Haupt­stadt, von der aus sich die Insel gut er­kun­den lässt. In den Sommermonaten sind die rund 20.000 Einwohner in der Min­derheit. Touristen be­stim­men das Bild, tanken Son­ne an den Stadt­strän­den, fla­nie­ren entlang der Ha­fen­pro­me­na­de und bestaunen die zahlreichen archäo­logischen Sehenswürdigkeiten. Die Auswahl an Restaurants, Tavernen und Bars ist groß - die Nacht lässt sich bei Bedarf auch gut zum Tage machen. Link
Die Nordküste
Mit mehr als 25 km schmückt einer der längs­ten Sandstrände Griechenlands den Küstenabschnitt von Tigaki über Mar­mari und Mastihari. Die drei Orte sind perfekt auf die Bedürfnisse von Son­nenanbetern und Wasserratten ein­ge­stellt. Auch Wassersportler dürften sich hier wohlfühlen, besonders Surfer, die sich vom Meltemi, dem starken Som­merwind, über die Wellen der Ägäis treiben lassen. Link
Das Dikeos-Gebirge
Mit 846 m ist der Dikeos die höchste Er­hebung der Insel, die Besteigung eine He­rausforderung für jedermann. In den be­waldeten Nordhängen ver­ste­cken sich Bergdörfer, die Be­su­chern einiges zu bieten haben - ge­ra­de auch für Wan­derer und Moun­tain­biker. Na­tür­lich kann man diese Re­gion auch be­quem mit Bus, Auto oder Mo­tor­roller er­kun­den. Besonders schön ist es am Abend, wenn die Son­ne hinter den kah­len Felsen der Nach­bar­inseln Pse­ri­mos und Kalymnos ver­sinkt. Link
Die Inselmitte
Antimachia und Kardamena - ge­gen­sätz­licher könnten zwei Orte kaum sein. Antimachia liegt im Lan­des­in­ne­ren, Kardamena am Strand. In Anti­ma­chia gibt es kein einziges Hotel, in Kar­da­mena mehrere Dutzend. In Anti­machia lebt man von der Land­wirt­schaft, in Kardamena vom Tourismus. Auf hal­bem Weg zwischen den Orten liegt das Kastell, in dem die Bewohner bei­der Orte zusammenlebten, bis sie 1850 in zwei Richtungen loszogen - und eine sehr gegensätzliche Ent­wick­lung nah­men. Link
Der Westen
Die Bucht von Kefalos ziert Magazin­cover, Kalender und taucht in TV-Bei­trä­gen auf. Der feinsandige, ki­lo­me­ter­lan­ge Strandabschnitt östlich der Bucht lässt Urlauberherzen höherschlagen. Auf der Halbinsel finden Sie die alte In­selhauptstadt Kefalos, das verlassene Klos­ter Agios Ioannis und an der zer­klüf­teten Westküste etliche einsame Traum­buchten. Link
Unbedingt besuchen
Asklepieion: Heiligtum nahe Kos-Stadt
Paleo Pyli: Geisterdorf an den Hängen des Dikeos
Markthalle in Kos-Stadt: große Aus­wahl lokaler Spezialitäten
Einmal um die Insel
Die Strände
Kos ist eine ideale Badeinsel. Rund 70 km der insgesamt 112 km Küs­ten­li­nie sind Sand- und Kiesstrände. Auf dieser Seite stellen wir Ihnen die verschiedenen Küsten­abschnitte vor.
Auf Kos sind acht Strände mit der Blauen Fla­g­ge aus­ge­zeichnet. Sie do­ku­mentiert nicht nur die ho­he Ba­de­was­ser­qua­li­tät, son­dern auch, dass strenge Si­cher­heits­standards und wei­tere Um­welt­auf­la­gen ein­ge­hal­ten wer­den. Die Strände, das Aushängeschild der Insel, wer­den von den Koern gehegt und ge­pflegt.
Der Tag am Meer
An den meisten Stränden lässt die In­fra­struktur kaum Wünsche offen: Was­ser­sportangebote gibt es (fast) überall. Na­tür­licher Schatten dagegen ist sel­ten (ca. 6 € pro Tag für zwei Liegen und Schirm). Strandtavernen und Beach­bars sind reich­lich vorhanden. Die Pa­let­te reicht von der einfachen Bret­ter­bu­de im Ein-Mann-Betrieb wie am Cavo Paradiso bis zu Tavernen wie dem Tam Tam nahe Mastihari mit Betrieb von früh bis spät und angeschlossenem Shop oder der Bar Mylos am gleich­na­mi­gen Strand von Kos-Stadt mit DJ-Sets und gro­ßer Cocktailauswahl.
Obwohl in Griechenland verboten: Oben-ohne-Baden ist auf Kos an der Ta­gesordnung. Ba­deschuhe sind an ei­ni­gen Strän­den hilfreich, um über hei­ßen Sand gehen zu kön­nen oder an den we­nigen fel­si­gen Strän­den schmerz­haf­ten Kontakt mit See­igeln aus­zu­schlie­ßen.
Kos-Stadt: der Betriebsame
Am Stadtstrand Lambi Beach finden Sie alle touristischen Un­ter­hal­tungs­mög­lichkeiten: Wasserski, Paragliding, Surf­brett- und Sonnenschirmverleih, Strand­cafés, Eisverkäufer ... Nur Ruhe fehlt manchmal. Die finden Sie in Rich­tung des Kap Skandari, zum Beispiel am Mylos-Beach, an dem Bäume ein we­nig Schatten spenden. Auf der an­de­ren Seite, in Richtung des Kap Agios Fo­kas, ist der Sand-Kies-Strand we­ni­ger frequentiert, was die Surfer freut, die flott übers Wasser ziehen. Link
Empros-Therme: die heiße Quelle
Am östlichsten Punkt der In­sel strömt aus einer Quelle nahe dem Ufer heißes Was­ser ins Meer. Dort wird es in ei­nem etwa 35 m2 großen Be­cken aus auf­ge­schich­teten Stei­nen gestaut - fertig ist die Na­tur­therme. Dieser wird eine hei­len­de Wirkung zu­ge­schrie­ben, doch das hei­ße Bad ge­nie­ßen mit­nich­ten nur Rheu­ma­geplagte; be­son­ders nachts un­ter dem grandio­sen Ster­nen­him­mel ist es ein einmali­ges Er­leb­nis. Link
Nordküste: Strand ohne Ende
An der Nordküste zwischen Mas­ti­hari und Marmari begrenzt ein Band klei­ner Dü­nen den 25 km langen Strand. Der Mee­resboden ist sandig und fällt nur flach ab - gut für Kinder und Eltern. Be­sonders am Strand von Tigaki reihen sich die Liegestühle an­einan­der. Doch wer sich zum Beispiel Rich­tung Salzsee auf­macht, findet auch in der Haupt­saison ein ruhigeres Plätz­chen.
Auch Wassersportler fühlen sich an der Nordküste wohl, besonders Surfer, die sich vom Meltemi, dem starken Som­merwind über die Wellen der Ägäis trei­ben lassen. Gleich vier Surf­sta­tio­nen sind in Marmari angesiedelt, mehr gibt es an keinem anderen Strand von Kos. Wer es einsam mag, für den dürfte der Strand westlich von Mastihari eine gute Adresse sein. Link
Kardamena: Blick auf den Vulkan
Größtenteils sandig und breit prä­sen­tie­ren sich die Strände bei Karda­mena, vis-à-vis der Vulkaninsel Nissiros. Der Sand zieht sich über etwa 9 km am Meer entlang. Nur vor den großen Ho­tel­anlagen ist einiges los, abseits davon lässt sich ein ruhiges, teils auch schat­ti­ges Plätzchen finden. Westlich des Ha­fens ist das Ufer ziemlich flach und es herrscht im Gegensatz zur Nord­küste kaum Seegang, was die Strände be­son­ders kinderfreundlich macht. Link
Bucht von Kefalos: nah am Paradies
Traum­strände gibt es an der Südküste ei­nige, z. B. die Bucht von Ke­fa­los im Südwesten. Das vorgelagerte Inselchen Kastri wirkt hier wie ein Schön­heits­fleck: Er macht die weit ge­schwun­gene Bucht nur noch in­te­res­san­ter. Weiter öst­lich zieht sich der Sandstrand breit und weit bis zum Kap Helona. Der be­kann­teste Abschnitt ist der Paradise Beach. Abgesehen von Tavernen und Beach­bars ist die Region unverbaut - und das ist in den Augen der Besucher ein großer Pluspunkt. Am Paradise Beach gibt es dennoch alles, was das Ur­lauberherz begehrt: eine Bus­ver­bin­dung, Parkplätze, Sonnenstuhlverleih, Schlepp­fahrten mit Banana und Co., Jet-Ski ... 3 km östlich dagegen finden Sie nur ein paar Sonnenschirme am Strand - und ganz viel Ruhe. Link
Westküste: wild und einsam
An der Westküste finden Sie wilde und ein­same Buchten, wo auch im Hoch­som­mer kaum jemand an­zu­tref­fen ist. Dazu gehören zum Beispiel die Strände Agios Theologos, Kap Kata und weitere klei­ne Buchten ringsherum; allerdings schla­gen Ihnen hier bei starkem Wind mit­unter hohe Wellen entgegen. Am süd­westlichen Ende der Insel wartet der Cavo Paradiso Beach auf Sie. Die müh­same Anfahrt lohnt: ein absoluter Traum­strand. Link
Familienurlaub
Kos mit Kindern
Für einen Urlaub mit Kindern bietet Kos gute Voraus­set­zun­gen. Die kinderfreundlichen Griechen tun in der Regel alles, damit sich die kleinen Gäste auf der Insel wohl­füh­len - viele Hotels bieten auch ein Kinder­programm. Für eigene Aktivi­täten bekommen Sie hier ein paar Tipps.
Ermäßigungen
♦ Der Be­such von ar­chä­o­lo­gi­schen Stätten und Museen kostet für Kin­der nur die Hälfte.
♦ In kleineren Ho­tels und Pen­sio­nen wird für Kinder ge­gen einen ge­rin­gen Aufpreis ein Zustellbett ins Zim­mer gestellt. Die gro­ßen Hotels ha­ben meist spe­zielle Kinderta­rife.
Pack die Badehose ein!
Dem Strandurlaub mit Kindern steht auf Kos nichts im Wege. Der Mee­res­bo­den fällt oft nur flach ab, wie z. B. rund um den Paradise Beach an der Süd­küs­te oder an den Stränden der Nordküste. So können auch Nicht­schwim­mer (un­ter Aufsicht) im Wasser spie­len. Grö­ße­re Wellen und Strömungen gibt es nur am Strand Agios Theologos bei Ke­falos im äußersten Westen.
An einigen Abschnitten bieten Strandt­amarisken natürlichen Schat­ten, sodass man im Sand darunter et­was sonnengeschützt buddeln und spie­len kann.
In Mastihari gibt es hinter dem Orts­ba­destrand einen kleinen Spielplatz, und die Tam-Tam-Bar verfügt über ei­ne Rutsche und eine Schaukel - und hat auch noch einen gigantischen Eis­be­cher auf der Karte.
An den meisten Strän­den werden Schlepp­fahrten (Ringo, Banana Boat etc.) angeboten. Ebenso wie Segel- und Surf­kurse, an denen sich Jugendliche aus­probieren können.
Wem der Strand nicht reicht, findet in dem 75.000 m2 großen Lido Wa­ter­park bei Mastihari unter anderem acht gro­ße Wasserrutschen und ein Wel­len­bad. Für kleinere Kinder gibt es einen se­paraten Bereich. Wer es ganz lang­sam mag, entspannt in den Pools oder auf dem Lazy River.
Nicht nur für Kinder ist der zweite Was­serpark bei Kardamena, Aquatica Wa­terpark, mit seinen sieben Rutschen kon­zipiert. Für die ganz Kleinen gibt es einen Wasserspielplatz.
Mit einem oder viel PS
Bei einer Fahrt mit dem Mi­ni Train (Tre­naki) durch Kos-Stadt oder zum As­kle­pie­ion sorgen Fahrtwind und Schat­ten für Abkühlung, so gelangt die gan­ze Familie bequem zu den in­te­res­san­testen Se­hens­wür­dig­kei­ten - und ne­benbei kann man sich noch die Ge­schich­ten über die Geschichte von Kos an­hören.
Noch mehr Fahrtwind spürt man auf dem Go­kart. Bahnen gibt es beim Kap Agios Fo­kas oder bei Kar­damena. Chris­tos Go Karts Cen­ter zwi­schen Ti­ga­ki und Marmari bietet neben Ben­zin- auch Elektrokarts für Kinder ab drei Jah­ren.
Ponyausritte sind an den Hängen des Dikeos und in der Ebene rund um den Salzsee möglich. Hier emp­feh­len wir Erikas Horse Farm nahe Marmari. Nicht nur Kinderherzen dürften bei ei­nem Aus­ritt am Strand höherschlagen.
Kinder, die Tiere lieben, dürften sich bei den Pfauen in der Plaka oder im Na­tu­ral Park of Zia wohl­füh­len. Schattig ist es an beiden Orten; in Letzterem gibt es einen Spielplatz, Tiere von Kos (in­klusive Esel) - und sehr bequeme Hän­gematten zum Chillen.
Alte Steine, Ritter und Geister
Auch für die Ausgrabungen können Kin­der zu begeistern sein, denn nicht nur in der Ago­ra oder dem Odeon in Kos-Stadt ist das Klettern auf den Stei­nen er­laubt.
Die Kreuzritterburgen in Kos-Stadt und bei Antimachia beflügeln die Fan­ta­sie. Auch hier ist das Herumtollen er­laubt, aber Vorsicht: die Si­cher­heits­absper­run­g­en sind mangelhaft.
Außerhalb der Mittags­hitze bietet sich zudem ein Ausflug zur Geis­ter­stadt Paleo Pyli an. Das Hinaufklettern auf die Festung ist eine machbare He­raus­forderung und vor allem die alten Kir­chen in den Dorfruinen sorgen für ein klein wenig Gruselatmosphäre.
Und Action!
Für Fahrradtouren ist die Nordküste ein aus­gezeichnetes, weil flaches Ter­rain. Zu­dem gibt es zumindest in und rund um Kos-Stadt Fahrradwege und we­nig befah­re­ne Nebenstraßen, z. B. auf unserer Tour zum Asklepieion (Tour 1). Und die Runde auf der Nord­seite des Isthmus kann man je nach Aus­dauer verlängern - mit Badestopp (Tour 10).
Ein paar Tipps am Rande
Wo vie­le Familien Urlaub machen, ha­ben Re­stau­rants Spielecken oder kleine Spiel­plät­ze ein­ge­richtet. Ideal für Fa­mi­lien: Taver­nen am Strand.
Babynahrung (und Windeln) führen die gro­ßen Supermärkte und Apo­the­ken.
Manchmal sind Mücken eine Plage. Er­kundigen Sie sich vorher, ob Ihr Ho­tel bei Bedarf Moskitonetze verleiht. Insektenschutzmittel soll­ten Sie bereits zu Hause kaufen. De­cken Sie sich auch mit Sonnenmilch ein, denn die ist auf Kos teurer als zu Hause.
Im Krankheitsfall helfen Hausärzte in Ka­ma­ri, Kardamena und Tigaki. In Kos-Stadt sind zu­dem mehrere Kin­der­ärzte niederge­las­sen. Im Notfall kön­nen Sie sich auch an die Er­ste-Hilfe-Sta­tionen wenden oder an das Kran­ken­haus in Kos-Stadt.
Unterwegs auf Kos
Kos-Stadt & Umgebung
Kos ist das logistische Zentrum der Insel - und keine dieser pittoresken Städte, deren Charme man so­fort verfällt. Oft sind die schönen Häuser hin­ter schrillen Pergolen versteckt. Man muss dann zweimal hin­sehen, um die sympathische Vielfalt zu entdecken.
Einwohner: ca.19.500
Gründung: 366 v. Chr.
Venezianer, Johanniter und Osma­nen kontrollieren über fünf Jahr­hunderte vom Kastell Neratzia aus die Meerenge zwischen Kos und dem türkischen Festland.
Kos ist eine Stadt der Widersprüche: Wäh­rend ihr unzählige Palmen und die bei­den Moscheen orientalisches Flair ver­lei­hen, hebt sich wenige Hundert Me­ter wei­ter der weiße, italienische Gou­verneurspalast gegen den blauen Mit­tagshimmel ab. In der flirrenden Hit­ze der steinernen Trägheit antiker Stät­ten ist es schwer, sich vorzustellen, dass an der Uferpromenade hek­tisches tou­ristisches Leben tobt.
Die Überreste der antiken Agora, die rö­mischen Bäder, das Kastell der Jo­han­niter, das Minarett der Hadji-Hassan-Moschee und der italienische Gou­ver­neurspalast liegen nur wenige Hun­dert Meter voneinander entfernt. Kaum ein Ort bietet auf so kurzem Weg Zeug­nis­se aus so vielen verschiedenen Kul­tu­ren und Epochen. Dabei ist die Stadt alles andere als antiquiert oder zu Staub erstarrt.
Kos ist quicklebendig. Die Stadt ist so­wohl verwaltungstechnisch die Haupt­stadt der Insel als auch deren kul­tu­rel­les und touristisches Zentrum - und als solches weltweit bekannt. Tag und Nacht herrscht in den Som­mer­mo­na­ten Tru­bel, die Stadt kommt nie ganz zur Ruhe. Die Touristenschar reicht von Jacht­ka­pi­tä­nen, die mit ihren Schif­fen im Sporthafen festmachen, über Pauschalrei­sende al­ler Kontinente bis hin zu Rucksackreisenden, die vom Mandraki-Hafen zum Island Hop­ping über den Dodekanes starten.
Entlang des Hafens flanieren die Koer wie auch die Touristen, werfen abends einen Blick auf die Aus­flugs­boo­te auf der einen Seite oder die Bars und Tavernen auf der anderen. Auf­fäl­lig sind die vielen Fahrräder, die in Kos-Stadt unterwegs sind. Die Ver­wal­tung hat schon vor über zwei Jahr­zehn­ten begonnen, Radwege ein­zurichten, die gerne ge­nutzt werden, auch weil das Stadtgebiet flach ist.
Was anschauen?
Asklepieion: Das Hei­lig­tum des Askle­pios ist die archäo­lo­gi­sche Haupt­attraktion der In­sel. Fast ein Jahr­tau­send lang war es ei­ne der wich­tigs­ten Heil­stät­ten des antiken Grie­chenland; Kran­ke und Ärzte pil­ger­ten von weit­her nach Kos. Obwohl Hip­po­kra­tes, der be­rühm­teste Sohn der Insel, vermutlich nicht mehr selbst hier wirkte, basierte die dort angewandte Heil­kunst doch auf seinen Lehren. Die Rui­nen der ur­sprüng­lich be­ein­dru­ckend großen Ter­ras­sen-Anlage be­fin­den sich auf einer An­höhe oberhalb von Kos-Stadt und wur­den 1902 frei­ge­legt. Heute las­sen sich die Ausmaße nur­mehr er­ahnen, Lü­cken schließt die an­ge­schlos­sene klei­ne Ausstellung. Und wenn man schon mal da ist: Die Aus­sicht von hier oben ist gigantisch.
Hafenviertel: Schritt auf Schritt Ge­schich­te. Auf rund einem Qua­drat­ki­lo­me­ter treffen Sie überall auf Zeugnisse aus Antike und Mittelalter: die Agora und das Gymnasion aus der Zeit des Hel­lenismus, die römischen Thermen oder das Johanniter-Kastell, um nur die wich­tigsten zu nennen.
Wo baden?
Mylos: Der Strand direkt vor der Stadt ist von Juni bis September ein Rum­mel­platz. Wer es privater mag, der soll­te ein klein wenig Richtung Norden aus­wei­chen. Der Strand nahe der Mylos-Bar ist unserer Ansicht der beste in Stadtnähe. Hie und da spenden Bäume Schatten, das Meer ist meist sehr ruhig - und einen Abstecher in die Bar kön­nen wir auch nur empfehlen.
Empros-Therme: Aus einer ufer­na­hen Quel­le strömt heißes Wasser ins Meer, wo es sich in einem Becken aus Fels­bro­cken mit dem Meerwasser mischt. So einfach geht Therme. Ro­man­tisch ist der Besuch nachts, wenn Sie nach oben in einen imposanten Ster­nen­him­mel blicken.
Was sonst?
Einkaufen in der Markthalle: Am zen­tra­len Eleftherias-Platz steht die Markt­halle von Kos, die die ita­lie­ni­schen Herrscher 1934 errichteten. Hier kön­nen Sie kaufen, was die Insel zu bie­ten hat: eine breite Palette von Obst und Gemüse, Thymianhonig, qualitativ hoch­wertiges Olivenöl, Süßigkeiten oder die verschiedenen koischen Wei­ne.
Ausgehen: Kos-Stadt lockt mit einer gro­ßen Auswahl an Restaurants und Bars aller Art. Beenden Sie einen abend­lichen Einkaufsbummel mit dem Be­such der Taverne Elia und kosten Sie nach dem Essen einen von Sotiris’ le­cke­ren Likören. Die moslemische Min­der­heit auf Kos setzt im Ali oder im Arap, im Vorort Platani, leckere köst­li­che kulinarische Akzente. Trinken Sie grie­chische Craft-Biere im Café Zero oder Cocktails in der hippen Kaseta.