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Am Jaufenpass, auf über 2000 Meter Höhe

Dietrich Hub

DAS MOTORRADBUCH

DOLOMITEN

UND SÜDTIROL

20 Routen um die Drei Zinnen

Exklusiv für Sie als Leser:

MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD

unter: gps.bruckmann.de

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Schloss Tirol nördlich von Meran. Darin befindet sich das Südtiroler Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte. Siehe S. 21

INHALT

Vorwort

DIE TOUREN

1Vom Timmelsjoch kommend nach Bozen

2Vom Reschensee über Meran bis Bozen

3Von Sterzing hinauf zu einem Bergwerk

4Um die Plose herum auf unbekannten Sträßchen

5Rund um die Plose, übers Würzjoch und übers Grödner Joch

6Die Sackgasse zum Pfitscher Joch

7Von Cortina d’Ampezzo zu den Drei Zinnen

8Die klassische Pässeroute

9Bozen und der Kohlern-Aussichtsturm

10Hoch über dem Eisacktal

11Auf der alten Brennerstraße

12Ein grünes Tal, interessante Seen und ein langweiliger Pass

13Das Grödnertal

14Vorbei an der Marmolada

15Das Villnößtal

16Rund um die Seiser Alm und den Rosengarten

17Das Schnalstal, das Passeiertal und das Pfelderer Tal

18Das Rittner Horn, der Berg der Sommerfrische

19Stilfser Joch & Co

20Pustertal und Gadertal

SÜDTIROL – DIE HARD FACTS

Politisches und Geschichtliches

Praktische Tipps

Register

Impressum

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Auffahrt zum Sellajoch

VORWORT

DIE DOLOMITEN SIND DAS SCHÖNSTE BAUWERK DER WELT

Südtirol ist ein Traumziel für Motorradfahrer: grandiose Berge mit perfekt ausgebauten Straßen, wunderschöne Täler und eine touristische Infrastruktur, die keine Wünsche offenlässt. Man kann auf Passhöhen in Berghütten übernachten oder in Vier-Sterne-Hotels, vorhanden ist alles.

Die 20 Touren in diesem Buch sind bewusst so konzipiert, dass die Strecken nicht allzu lang sind. Trotzdem empfehle ich, diese Touren mit 100 bis 150 Kilometern als Tagespensum einzuplanen. Nämlich um Zeit zu haben, dieses wunderschöne Region wirklich zu genießen. Auch wer normalerweise keine Museen mag, sollte trotzdem mal »Ötzi« mit eigenen Augen gesehen haben und deshalb das Archäologiemuseum in Bozen besuchen. Ebenso sollten auch diejenigen, die sich normalerweise selbst die Cafés so aussuchen, dass sie ihr Motorrad noch sehen können, in Südtirol mal mit einer Seilbahn fahren. Die Seiser Alm sollte man von oben gesehen haben, mit der Marmolada sollte man auf Augenhöhe gewesen sein und auch der Berg Lagazuoi über dem Falzaregopass ist traumhaft und selbst in Motorradklamotten gut erreichbar.

Südtirol liegt am Schnittpunkt zweier Kulturen: Im Eisacktal wachsen an manchen Stellen Palmen. Der größte Teil des Landes ist jedoch hochalpines Gelände. Trotzdem gibt es weite Hänge mit Weinreben. Die Tradition der Alpen einerseits und die mediterrane Leichtigkeit andererseits prägen dieses Land, auch wenn diese erzwungene Kombination nicht immer einfach ist und erst recht nicht einfach war. Hundert Jahre ist es inzwischen her, dass Tirol aufgeteilt wurde und Südtirol zu Italien kam, gegen den Willen der dort lebenden Menschen. Die folgenden Jahrzehnte mit Mussolini waren zweifellos nicht dazu geeignet, dass die Südtiroler sich mit Rom anfreunden konnten. Die Eigenständigkeit, die Südtirol heute hat, musste sich diese Region hart erkämpfen. Doch für die allermeisten Südtiroler gehört der Streit mit Rom der Vergangenheit an. Vor allem im Tourismussektor weiß man, dass solche Querelen ein Land nicht einladender machen. Wobei Südtirol sehr zufrieden damit sein kann, wie es von Urlaubern angesehen und geliebt wird.

Dietrich Hub

DIE TOUREN

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Auf der Großen Dolomitenstraße zwischen dem Falzaregopass und Cortina d’Ampezzo

1

VOM TIMMELSJOCH KOMMEND NACH BOZEN

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Auffahrt zum Penser Joch

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Im Alpenrosenhof an der Passhöhe des Penser Jochs kann man auch übernachten, siehe S. 15.

Die meisten Dolomitenfahrer, die über den Hauptkamm der Alpen nach Südtirol fahren, düsen zielstrebig weiter in Richtung Osten zum Pustertal oder zum Grödnertal. Es wäre aber sehr schade, wenn man die Region westlich der Brenner-Autobahn nur im Vorbeifahren wahrnimmt.

Wer nach langer Zeit mal wieder übers Timmelsjoch fährt, wundert sich, was sich hier oben verändert hat. Die Zeiten, als hier nur eine Mautstation stand, sind schon lange vorbei. Der neue »Top Mountain Crosspoint« an der Mautstation der Timmelsjoch Hochalpenstraße auf ca. 2200 Metern Höhe beherbergt nicht nur ein Restaurant, sondern auch das neue »Top Mountain Motorcycle Museum«. Immerhin 230 klassische Motorräder werden hier präsentiert, dazu noch einige Auto-Oldtimer.

TOUR-TIPP

Andreas-Hofer-Museum

In Andreas Hofers Geburtshaus in St. Leonhard in Passeier ist ein Museum für ihn eingerichtet. Auch ein Dokumentarfilm über Hofer wird hier gezeigt. Anders als man befürchten könnte, wird im Museum keine kritiklose Heldenverehrung betrieben und kein unhistorischer Mythos gepflegt. So gibt es auch den Bereich »Helden & Hofer«, in dem thematisiert wird, wie Helden entstehen und wofür man sie gebrauchen und auch missbrauchen kann. Zum Museum gehört auch ein Freigelände, auf dem diverse traditionelle Häuser der Region zu betrachten sind.

Unsere Route beginnt an diesem österreichischen Grenzpass und führt nach Bozen, aber bewusst nicht auf dem direkten Weg. Natürlich wäre man auf der normalen Strecke über Meran schneller in Bozen als auf der hier beschriebenen Route. Aber zwei eher unbekannte Pässe, nämlich den Jaufenpass und das Penser Joch, wollen wir schon noch mitnehmen, bevor wir in die bekannteren Regionen Südtirols gelangen. Außerdem wollen wir uns unterwegs gleich zwei historisch bedeutsame Bauten anschauen. Dazu kommt, dass der Jaufenpass und das Penser Joch weniger stark befahren sind als die klassischen Dolomitenpässe wie Grödner Joch und Sellajoch. Diese beinahe einsame Route westlich der Brenner-Autobahn ist also insbesondere in der Hochsaison zu empfehlen, wenn es auf der sehr bekannten Dolomitenstraßen ziemlich eng zugeht. Für Spaß auf dieser Route sorgen auch die enormen Höhenunterschiede, die man innerhalb einer relativ kurzen Strecke überwinden muss.

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Deutliche Höhenunterschiede gibt es auf jeder der hier beschriebenen Routen.

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Das Jaufenhaus: Einfache Zimmer, aber mit Sonnenunter- und aufgängen auf über 2000 Metern Höhe

Das Timmelsjoch ist 2509 Meter hoch und deshalb für Motorräder nur wenige Monate im Jahr befahrbar. Für den Grenzpass wird Maut verlangt, für Motorradfahrer für die einfache Strecke 14 €. Direkt am Pass werden unter dem Namen »Timmelsjoch-Erfahrung« Kunstwerke präsentiert. Die Kunstwerke sind aber recht groß, denn entwickelt wurde ein Erlebniskonzept aus sechs Stationen: Steg, Schmuggler, Passmuseum, Fernrohr, Granat und Museum Timmel Transit. Das Passmuseum ist ein seltsamer Betonkasten, der horizontal in die Gegend ragt. Darin kann man sich darüber informieren, wie die Hochalpenstraße erbaut wurde.

Vom Timmelsjoch ins Passeiertal fährt man 1800 Höhenmeter bis nach Sankt Leonhard hinunter. Auf halber Strecke steht in Moos im Passeiertal ein ehemaliger Bunker, der mit einer Glasfassade aufgepeppt wurde. Er war Teil des Alpenwalls, mit dem Italien sich vor Angriffen aus dem Norden schützen wollte. Konkret befürchtete man, dass der Feind übers Timmelsjoch nach Italien eindringen könnte. Falls das Timmelsjoch nicht zu halten wäre, sollte der Feind danach in tieferer Lage gestoppt werden. Italien hat auch dann noch am Alpenwall weitergebaut, als es schon mit Deutschland-Österreich verbündet war. Offensichtlich zweifelte Italien daran, dass man sich auf Verbündete wirklich verlassen kann. Einstmals war die Anlage bewusst unauffällig in den Fels hineingebaut, um sie vor feindlichen Artillerie- oder Bombenangriffen zu schützen. Heute ist dieses Relikt aus vergangenen Zeiten mehr als auffällig, weil man davor eine imposante Fassade erstellt hat. Aus zerbrechlichem Material, nämlich mit einem Glasvorbau vor die Bunkerfront. Das Bunkermuseum ist keineswegs nur als Kriegsmuseum gebaut. Es informiert auch über Flora und Fauna der Texelgruppe, zeigt archäologische Funde und vermittelt in audiovisuellen Shows etwas vom Gefühl der Soldaten, die im Bunker auf den herannahenden Feind warteten. Angegriffen wurde der Bunker in Moos nie, genauso wenig wie die anderen Festungen des Alpenwalls.

Von Sankt Leonhard in Passeier geht es wieder 1400 Meter nach oben, bis wir den Jaufenpass erreichen. Der Jaufenpass (italienisch Passo di Monte Giovo) ist 2094 Meter hoch. Aufgrund seiner Randlage ist er einer der weniger befahrenen Pässe in Südtirol. Nördlich des Passes ragen die Ötztaler Alpen in die Höhe, südlich die Sarntaler Alpen. Seinen Namen hat der Pass vom Berg Jaufenspitz. Was Südtirol insgesamt angeht, liegt der Pass etwas abseits. Man kommt hier eigentlich nur vorbei, wenn man vom Timmelsjoch kommend nach Sterzing fährt oder aber von Sterzing nach Meran. Diese Lage etwas abseits der üblichen Touristenmagnete macht den Jaufenpass so schön: Hier herrscht kein Massenbetrieb wie z.B. auf dem Sellajoch.

In Sterzing kommt man wieder unten in der Talsohle des Eisacktales an. Interessant ist es, auf dem Weg nach Süden nicht dem »Mainstream« der Brenner-Autobahn oder der alten Brennerstraße nach Bozen zu folgen, sondern wieder nach oben aufs Penser Joch zu fahren. Die Nordrampe des Penser Joches, die 19 Kilometer von Sterzing aus bergauf führt, ist interessanter als die fast 50 Kilometer, die man dann wieder bergab in Richtung Süden bis Bozen fährt.

TOUR-TIPP

Übernachten in Berghütten

Auf mehreren Passhöhen kann man übernachten. Die Häuser auf den Pässen liegen über 2000 Meter hoch und sind praktisch Berghütten, auch wenn sie im Sommer per Auto oder Motorrad erreichbar sind. Berghütten heißt: kein Luxushotel, sondern meistens Zimmer ohne eigene Sanitärzelle, Toilette und Dusche gibt es auf dem Stockwerk. Auch sonst ist keine gediegene Ausstattung zu erwarten. Manche der Hütten haben auch noch Matratzenlager. Der große Vorteil solcher Quartiere ist: Kurven gibt es bis zum Abendessen und gleich nach dem Frühstück. Noch beeindruckender ist es abends, wenn auf der Passstraße Ruhe eingekehrt ist, den Sonnenuntergang auf der Terrasse bei einem Gläschen Wein zu genießen.

DIE TOUR IM ÜBERBLICK

Schwierigkeitsgrad: Leicht

Streckenlänge: 132 km

Reine Fahrtzeit: 3 Std.

Zeitaufwand inkl. Sightseeing: Es wäre äußerst schade, einfach nur »durchzuheizen«. Einmal übernachten sollte man schon, am besten oben auf dem Jaufenpass oder dem Penser Joch.

Beste Jahreszeit: Mai bis Oktober

Startort: Timmelsjoch

Zielort: Bozen

Mein Hotel-Tipp: Die beiden Berghütten Jaufenhaus oder Alpenrosenhof

Unbedingt anschauen: Die Pässe Timmelsjoch (2509 Meter), Jaufenpass und Penser Joch (2211 Meter), das Andreas-Hofer-Museum und das Bunkermuseum Moos

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VOM RESCHENSEE ÜBER MERAN BIS BOZEN

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Blick ins Vinschgau. Links unten das Schloss Tirol.

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Der Reschensee – mit dem wohl weltweit am meisten fotografierten Kirchturm

Die Anfahrt über den Reschenpass kommt vor allem für diejenigen Motorradfahrer infrage, die vom Bodensee kommend durch Vorarlberg nach Tirol und von dort aus nach Südtirol fahren.

Der knapp einen Kilometer hinter dem Reschenpass liegende Reschensee ist vor allem wegen eines Foto-motives berühmt: Der Kirchturm des versunkenen Ortes Graun ist schon von so vielen Menschen fotografiert worden, dass er wohl von Portugal bis Japan bekannt ist. Was heute eindrucksvoll aussieht, wurde 1950 gegen den Willen der Einwohner durchgesetzt: 163 Häuser des Ortes Graun versanken in den Fluten des neu erbauten, sieben Kilometer langen Stausees. Den Reschensee gab es schon vorher, allerdings wurde der Wasserspiegel um 22 Meter erhöht – und dafür ein Dorf geopfert. Das ab 1948 erbaute Großkraftwerk in Schluderns sah man als wichtiger an als die Schicksale der Dorfbewohner, die sich irgendwo eine neue Heimat suchen mussten. Trotz Entschädigungszahlungen verschlechterte sich für die meisten von ihnen ihr weiteres Leben.

TOUR-TIPP

Die Thermenanlage in Meran

In Meran gibt es auch eine große Thermenanlage. Der im Jahr 2005 fertiggestellte Wellnesstempel ist schon von seiner Architektur her beeindruckend. In der lichtdurchfluteten Anlage – ein Komplex aus Stahl und Glas – gibt es alles, was man sich zum Thema Wellness vorstellen kann. Allein zum Baden stehen 15 Pools zur Verfügung, www.termemerano.it/de.

Der Reschenpass ist einer der Grenzpässe zwischen Österreich und Italien. Nach dem Brenner ist er der tiefste Punkt des Hauptkammes der Alpen und deshalb schon lange ein Alpenübergang. Üblicherweise fährt man von hier aus weiter aufs Stilfser Joch, nach Sulden oder nach Meran. 30 Kilometer südlich des Reschenpasses liegt der Ortler, mit 3905 Metern Höhe das Wahrzeichen der Region. Da der Ortler alles überragt, hat man schon vom Reschenpass aus eine gute Sicht auf diesen Berg. Sein Gipfel ist das ganze Jahr über schneebedeckt.

Am Reschenpass befindet sich die Quelle der Etsch. Erreichbar ist diese allerdings nur zu Fuß. Von der Ortsmitte von Reschen gelangt man in 20 Minuten über den Vinschger Höhenweg, Markierung Nummer 2, direkt zur Quelle. Dort befinden sich auch zwei militärische Relikte, die von der wechselhaften Geschichte zwischen Italien und Deutschland zeugen.

Die hier beschriebene Tour folgt der Etsch bis Meran, sie führt also durch den Vinschgau. Der Vinschgau, italienisch Val Venosta, ist der obere Teil des Etschtales. Durch das Tal verläuft genauso wie durch das Pustertal eine Eisenbahnlinie. Der Vinschgau wird genau definiert als der Talverlauf ab dem Reschensee bis nach Töll bei Partschins. Der Obervinschgau verläuft vom Reschensee bis Laas, der Untervinschgau von Laas bis Töll. Der Name des Ortes Töll kommt tatsächlich von »Zoll«, denn hier an der Steilstufe der Etsch befand sich lange Zeit eine Zollstation. Diese Steilstufe im Flussverlauf führte auch dazu, dass hier schon im Jahr 1896 ein Wasserkraftwerk gebaut wurde.

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Die Churburg. Siehe dazu S. 21

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Blick auf Meran mit seiner 40 Hektar großen Pferderennbahn

Da wir auf dieser Tour bis Meran ausschließlich durch das Etschtal fahren, geht es kontinuierlich bergab. Das Etschtal ist tief eingeschnitten. Häufig ragen die Berge rechts und links 1000 oder gar 1500 Höhenmeter in den Himmel, was einer Fahrt durch diese »Schlucht« einen besonderen Charakter gibt. Ab Meran ist noch eine Bergstrecke eingeplant, da die normale Route von Meran bis Bozen auf der »MeBo – der 31 Kilometer langen, vierspurigen Straße, die die Städte »Merano« und »Bolzano« miteinander verbindet – ziemlich langweilig wäre.

Die Etsch, italienisch Adige, ist nach dem Po der zweitlängste Fluss Italiens. In Bozen fließt die Eisack in die Etsch. Obwohl die Eisack mehr Wasser führt als die Etsch, galt seit jeher die Namensgebung, dass die Eisack in die Etsch mündet und die Etsch ihren Namen behält. Nach dem Etschtal durchfließt sie die Po-Ebene, bis sie nach 415 Kilometern nahe Venedig in die Adria mündet.

Vom Reschenpass aus fahren wir weiter in Richtung Süden auf der SS 40 im Etschtal durch das Vinschgau. Der Weg über den Reschenpass hinein nach Südtirol ist uralt. Hier verlief die römische Straße »Via Claudia Augusta.« Man kommt vorbei am Benediktinerkloster Marienberg bei Burgeis, das auch besichtigt werden kann. Das hochgelegene Kloster wirkt mit seinen hohen weißen Mauern wie eine Bergfestung. Nur an den Zwiebeltürmchen ist auch von Weitem schon zu erkennen, dass es sich um ein kirchliches Gebäude handelt. Weiter auf der SS 40 kommt man an Schluderns vorbei. Hier ist die Churburg sehenswert. Erbaut wurde sie im 13. Jahrhundert. Die ältesten Teile der Burg sind im romanischen, andere im gotischen Stil erbaut. Die Burg ist sehr gut erhalten bzw. restauriert. Besichtigen kann man sie nur im Rahmen einer Führung. Gezeigt werden der Arkadengang, das Jakobszimmer, der Ahnensaal, der Wehrgang, die alte Burgkapelle und die Rüstkammer, wo die Rüstungen der früheren Schlossbesitzer ausgestellt werden. Immerhin 50 Exemplare dieser »Herren in Blech« sind hier zu sehen.

Ziel dieser Route ist Meran, mit etwa 40 000 Einwohnern nach Bozen die zweitgrößte Stadt in Südtirol. Jahrhundertelang war Meran die Hauptstadt Tirols – zu der Zeit, als Tirol noch nicht in Nord- und Südtirol geteilt war. Die Bevölkerung Merans setzt sich etwa je zur Hälfte aus Italienern und Südtirolern zusammen. Meran ist eine Kurstadt, das Klima ist mediterran geprägt. In der Nähe von Meran befindet sich das Schloss Tirol, in dem heute das Südtiroler Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte untergebracht ist.