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Könnte Stein riechen, wäre es Oleander.

HIGHLIGHTS | GEHEIMTIPPS | WOHLFÜHLADRESSEN

»Tout ce beau pays ne vit que par la lumière.«
(Dieses schöne Land lebt nur durch das Licht.)
Alphonse Daudet

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Abendstunde im Luberon - von Bonnieux aus gesehen

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INHALT

Das sollten Sie sich nicht entgehen lassen

Willkommen in der Provence

DIE NORDPROVENCE

 1  Die Weinstraße

 2  Grignan und Umgebung

 3  Suze-la-Rousse

 4  Vaison-la-Romaine

 5  Séguret

 6  Orange

 7  Bagnols-sur-Cèze

 8  Die Schluchten der Ardèche

 9  Der Aven d’Orgnac

10 Die Rhône

DAS HISTORISCHE ZENTRUM

11 Nîmes

12 Uzès

13 Der Pont du Gard

14 Avignon

15 Palais des Papes in Avignon

16 Carpentras

17 Der Mont Ventoux

18 Gorges de la Nesque

19 Fontaine de Vaucluse

20 Pernes-les-Fontaines

DER MIDI

21 Apt

22 Roussillon und Rustrel

23 Der Lubéron

24 Cavaillon

25 Die Alpilles

26 Saint-Rémy-de-Provence

27 Glanum

28 Les Baux-de-Provence

29 Tarascon

30 Beaucaire

AIX UND DER OSTEN

31 Forcalquier

32 Moustiers Sainte-Marie

33 Gorges du Verdon

34 Montagne Sainte-Victoire

35 Vauvenargues

36 Aix-en-Provence

37 Salon-de-Provence

AN DER KÜSTE

38 Arles

39 Montmajour

40 Aigues-Mortes

41 Die Camargue

42 Étang de Berre

43 Marseille

44 Marseille – Stadtrundgang

45 Die Calanques

46 La Ciotat

47 Bandol

48 Toulon

49 Die Halbinsel Giens

50 Die schönsten Strände

REISEINFOS

Provence von A bis Z

Kleiner Sprachführer

Register

Impressum

MEHR WISSEN

Lavendel – Die Seele der Provence

Künstler und das Licht

Salz – Das weiße Gold der Camargue

MEHR ERLEBEN

Boule und Lebensart

Einfach lecker – die provenzalische Küche

Für Kinder und Familien

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Lavendel und Provence gehören zusammen wie Blüten und Insekten.

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Dolce Vita auf Französisch – das »Café de France« in L’Isle-sur-la-Sorgue

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Provenzalischer Schilderwald

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Die Terrasse des »au Chineur« ist ein beliebter Treffpunkt in L’Isle-sur-la-Sorgue.

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Bärtige Brunnenfigur im Sockel des Obelisken von Arles

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Dieser Trompeter gibt auf Marseilles Cours Julien den Ton an.

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Platanenallee bei Saint-Rémy-de-Provence. Das Wort Allee stammt vom französischen Verb aller, gehen, ab.

DAS SOLLTEN SIE SICH NICHT ENTGEHEN LASSEN

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Zeitzeugen römischer Vergangenheit – in den Ausgrabungen von Vaison-la-Romaine

image Vaison-la-Romaine (S. 44)

Der Ort ist wie eine Zeitreise von der Antike ins Mittelalter in die Gegenwart. So viel Geschichte kann eine Stadt allein kaum schultern. Von den Römern gegründet, ab dem 12. Jahrhundert von einer Ritterstadt überbaut, präsentiert sie sich heute als lebendiges Freilichtmuseum.

image Nîmes (S. 74)

Nîmes ist einmalig. Hier wurde die Jeans erfunden und eines der größten Amphitheater des Römischen Reiches errichtet. Außer mit antiken Bauwerken kokettiert die Stadt mit neuzeitlichem Design. Andere Städte würden daraus eine Zeitenwende konstruieren. Nîmes hingegen ist eine Sowohl-als-auch-Stadt, in der sich das historische Erbe mit Spaß an der Zukunft verbindet.

image Avignon (S. 92)

Die Stadt war fast ein Jahrhundert lang das Zentrum des Christentums. Dieser Epoche verdankt sie ihre Wehrmauern und den päpstlichen Palast, die größte Zitadelle Frankreichs. Daraus hat sie ein Geschichtsbewusstsein entwickelt, das in kaum einem anderen Ort ähnlich lebendig ist.

image Mont Ventoux (S. 114)

Nicht nur der höchste Berg der Provence, mit Weitsicht bis zum Meer. Er ist zugleich ein Sinnbild für Lebenswillen. Denn jahrhundertelang rücksichtslos abgeholzt, drohte er zur Geröllhalde zu werden, hat sich aber inzwischen zu einem einmaligen Naturreservat entwickelt.

image Les Baux-de-Provence (S. 160)

Die Burgherren von Les Baux glaubten, sie würden von einem der Heiligen Drei Könige abstammen. Selbstbewusst stimmten sie Lieder über schöne Frauen an und warfen Feinde in den Felsabgrund. Der Berg mit den wilden Rittern erregte den Zorn des Königs, der alles zerstören ließ, Bergfestung, Ritter und ihre Kultur. Was noch davon übrig ist, fasziniert als eine ganz besondere Geschichte.

image Gorges du Verdon (S. 184)

Die Schlucht des Verdon-Flusses ist die tiefste Europas. Der Blick in den Abgrund löst den Wunsch aus, fliegen zu können. Gleichzeitig macht der französische Grand Canyon aber auch die Kräfte deutlich, die während Jahrtausenden am Kalkstein der Hochprovence rüttelten.

image Aix-en-Provence (S. 202)

Die Stadt, in der die meisten Franzosen gern leben würden, in der ein Fluidum von Chic und Charme herrscht, das sich wohltuend von der herben Hektik der Hauptstadt unterscheidet. Eine Stadt, die aus den Kulissen des alten Königreiches zu bestehen scheint, in Wahrheit jedoch viel aufgeschlossener und kultivierter ist.

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Wasserspiele auf der Place d’Albertas in Aix-en-Provence

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Der Tour du Roi René des Fort St. Jean ist Teil der Festungsanlage von Marseilles altem Hafen.

image Die Camargue (S. 232)

Die Region hat in den vergangenen 50 Jahren eine Wandlung vom brackigen Sumpfland zum Naturwunder erlebt. Schwarze Stiere, weiße Pferde, rosa Flamingos sind bis heute ihr kennzeichnendes Farbenspiel. Seit 300 Jahren ist jedem Franzosen der freie Zugang zum Meer garantiert. Die Camargue wäre freilich beinahe an zu vielen Menschen erstickt.

image Marseille (S. 240)

In der provenzalischen Metropole vermischen sich Jugendkultur und Tradition, Europa und Nordafrika, Kommen und Gehen zu einem einmaligen Schmelztiegel, der einzigartig ist, widerspenstig und zugleich kokett. Die älteste und zweitgrößte Stadt Frankreichs, der größte Mittelmeerhafen, die einzige Stadt mit einem Hafen als Zentrum feiert sich und strotzt vor Selbstbewusstsein. Und leidet dabei doch unter den fortgesetzt sich drehenden Winden der Seefahrt.

image Die Calanques (S. 254)

Sie scheinen von einem Riesen in die Küste gefräst worden zu sein: Täler mit steilen Bergwänden, kristallisch schimmerndes Wasser, seltene Pflanzen, vergleichbar den Fjorden im hohen Norden. Dass sie nicht ganz einfach zugänglich sind, hat sie bis heute davor bewahrt, vom Massentourismus überrannt zu werden.

WILLKOMMEN in der Provence

»Zu Beginn eines heißen Sommertags im Lubéron bei einer Schale café crème auf der Terrasse zu sitzen, während die Bienen im Lavendel summen und das Licht den Wald in ein tief leuchtendes Grün taucht – das ist besser, als plötzlich als reicher Mensch aufzuwachen«, hat Peter Mayle in seinem Bestseller »Ein Jahr in der Provence« geschrieben. Ihm hatte es der Lubéron angetan. Allerdings besteht die Provence aus vielen unterschiedlichen Landschaften. Ihre Provence zu finden soll dieses Buch helfen.

So wie Uneinigkeit herrscht, ob die Gebiete jenseits der Rhône oder das Languedoc noch zur Provence zählen, so wird auch immer wieder gefragt, wo im Westen eigentlich die Côte d´Azur beginnt – kurz hinter Marseille oder bei Toulon oder erst mit dem Badeort Hyères? Amtliches ist dafür nicht bekannt. In der Bevölkerung hat sich die Aufteilung durchgesetzt, dass der Küstenabschnitt von Marseille bis Toulon entsprechend dem bis zum Meer reichenden Gestein als Kalkprovence bezeichnet wird. Dort schließen sich ostwärts das Massif des Maures und das Estérel-Bergland mit ihren typisch rotbraunen Gesteinsformationen an, kurz Côte Vermeille genannt. Unter der eigentlichen Riviera versteht man den Abschnitt zwischen Menton und Fréjus mit den Fremdenverkehrszentren Cannes, Antibes, Nizza und Monaco. Fraglos haben Ost- und Westprovence viel gemeinsam. Hier wie dort konkurriert das Ginstergelb mit den Sonnenblumenfeldern, das Lavendelblau mit dem Tintenblau der Fischernetze. Endlose Platanenalleen, Dutzende von Olivensorten, Sonne pur und laue Abende am Strand, das alles ist beiden Regionen gemeinsam. Die griechisch-römischen Ursprünge und die sich daraus entwickelnde christliche Kultur sowie die Versammlung von Literaten, Künstlern oder Schauspielern sind Merkmale beider Teile der Provence.

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»Huile d’Olive de Provence« ist eine AOC-geschützte Bezeichnung.

Am Pastis erkennt man die Regionen

Doch es gibt auch Unterschiede. Es waren zuerst englische Aristokraten, die aus ihrem regenverhangenen Norden an die milde Küste flüchteten und damit einen der Völkerwanderung vergleichbaren Tourismus auslösten. In die Rhône-Provence hingegen kamen deutlich mehr Reisende, die sich für die ältesten Städte Europas interessierten und den Spuren der Geschichte folgten. Es sind vor allem bildungsbewusste Besucher, die den Westteil bevorzugen. Dabei stoßen sie auf feine Unterscheidungsmerkmale wie etwa die für Pastis: In Paris trinkt man Ricard, in den Alpilles Pernod, in Marseille den Casa, in Aubagne Janot und an der Riviera alles gleich meterweise, nämlich so weit nebeneinandergestellte Pastisgläser reichen.

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Gigondas schmiegt sich an die Westflanke der Dentelles de Montmirail.

Vieles ist im Westen der Region wirklich einzigartig: Eine Stadt wie Aix, die noch heute das Ambiente des Königreiches pflegt, hat kein Pendant in der östlichen Provence. Cannes mag mondän sein, doch die Päpste, die ihre römischen Streitigkeiten in Avignon austrugen, sind eine unerreichte Attraktion. Von besonderem Format sind auch zahlreiche Geschichten, wie beispielsweise die von den Bürgern von Arles, die mangels ordentlicher Grabstellen im sumpfigen Umland ihre Verstorbenen einfach in Salzfässern die Rhône hinabtreiben ließen. Amphitheater-Städte und antike Ruinen wie Vaison oder Glanum sind vornehmlich dem Westen vorbehalten.

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Blick in die Tiefe der Calanque d’En-Vau bei Cassis

Die Geschichte prägt den Alltag bis heute

Die Geschichte der Rhône-Provence ist eine Abenteuerstory. Die niedlichen Dörfer, gleich Vogelnestern auf Hügel gepflanzt und, seien sie noch so klein, durch eine massive Stadtmauer gesichert, geben einen Eindruck von dem Risiko, dem man durch marodierende Räuberbanden und Sarazenenüberfälle jahrhundertelang ausgesetzt war. Wer von Grignan - weithin sichtbar von einem Kastell überragt – nach Suze-la-Rousse fährt, kommt durch winzige Orte wie Chamet oder Solérieux, die durch Wehranlagen geschützt sind. Heute mag das malerisch anmuten, vor allem aber ist es ein Hinweis darauf, was die Provence einmal war: der wilde Süden Frankreichs.

Wer glaubt, das alles sei alte Geschichte, sieht sich schnell mit deren aktuellen Folgen konfrontiert. In der Französischen Revolution – heute liegt sie gerade etwas mehr als 200 Jahre zurück – sollten alle Geistlichen den Eid auf die neue Verfassung ablegen. Wo sie sich weigerten, blieb die Bevölkerung katholisch und wählt bis heute vorzugsweise konservative Parteien. Damals lag Frankreich mit ganz Europa im Krieg. Freiwillige aus Marseille marschierten mit dem »Kriegslied« auf den Lippen an die Front, der 1792 von Claude Joseph Rouget de Lisle komponierten »Marseillaise« und heutigen Nationalhymne. Während sich damals in Paris die verschiedenen Interessengruppen (Jakobiner, Girondisten, Sansculotten) um die Macht stritten und 3000 Köpfe rollen ließen, gingen die Provinzen ihre eigenen Wege. Dem Chaos verdankte der Mann seinen Aufstieg, der jene Ordnung schuf, die bis heute Frankreich bestimmt. In jedes Département schickte er einen allmächtigen Präfekten. Die Nationalstraße 7 entlang der Rhône, bis ins 20. Jahrhundert eine von nur zwei durchgehenden Nord-Süd-Trassen der Provence, wurde auf sein Geheiß ausgebaut. Napoleon suchte das Land aus seinem schläfrigen Dasein zu reißen. Ohne Erfolg, wirtschaftliche Zentren waren die jährlich etwa 7000 Messen und 3000 Wochenmärkte.

Der lange vergessene Süden

Die Industrialisierung ging langsamer vonstatten als etwa in England. Drei Viertel der Menschen lebten auf dem Land. Die Provence drohte zu verarmen. Noch 1954 hatte ein Drittel der Haushalte kein fließendes Wasser, und 1965 gab es in nur jedem zweiten Haus eine Toilette. Auf den Kalkflächen mit ihren ärmlichen Böden lohnen nur Wein- und Olivenanbau. Eine Ausnahme machte nur Marseille, im 19. Jahrhundert fünftgrößter Hafen der Welt und berüchtigt für die bewusste Abkapselung von der Pariser Zentralgewalt, die sich prompt revanchierte, indem sie den Süden wirtschaftlich vernachlässigte. Es waren vor allem drei Aspekte, die einen Wandel zum Besseren behinderten. Zunächst herrschte in den Pariser Ministerien die Meinung, die Provence sei zu klein für den wirtschaftlichen Aufschwung. Deshalb gab es Bemühungen, den ganzen Süden zur Region Okzitanien zusammenzufassen, ein Drittel der Fläche Frankreichs mit 31 Départements, von der Côte d´Azur bis zum Périgord im äußersten Westen. Doch der Zusammenschluss kam nie zustande. Er entsprang nur dem Glauben an die Größe, um Einfluss auf die Politik nehmen zu können.

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Radfahren ist Nationalsport, und die Gorges de la Nesque sind dafür besonders beliebt.

Hinzu kam, dass der Fremdenverkehr als tragende Wirtschaftskraft weit überschätzt wurde. Der Wintertourismus beschränkte sich vornehmlich auf Kuren für Rheumatiker, Gichtkranke und Asthmatiker. Der Sommertourismus konzentrierte sich auf die beiden Ferienmonate Juli und August, sodass die Infrastruktur – Strände, Hotels, Feriensiedlungen – nur durch öffentliche Subventionen erhalten werden konnten. Ohnehin kam die Hälfte der Feriengäste aus dem Umland der großen Tourismuszentren.

Drittes und schwerwiegendstes Problem war der Zentralismus. Die Präfekturen – als verlängerter Arm der Pariser Regierung – bestimmten sämtliche Maßnahmen, was sich lähmend auf die Eigeninitiative der Regionen auswirkte.

Als Folge wurde noch in den 1960er-Jahren in Südfrankreich kaum ein Drittel des nationalen Bruttosozialprodukts erwirtschaftet. Zwischen 1945 und 1955 flossen 85 Prozent der Industrieinvestitionen in den Norden. Dort betrug das Durchschnittseinkommen fast das Doppelte gegenüber dem Süden. Mitte des 20. Jahrhunderts war im Midi höchstens jeder zehnte Beschäftigte in der Industrie tätig. Städte wie Nîmes, Avignon, Arles oder Aix hatten fast ausschließlich als Zentrum ihres landwirtschaftlichen Umlandes Bedeutung. Die wachsende Bevölkerung kam nur dadurch zustande, dass viele Franzosen nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben in den klimatisch milden Süden übersiedelten, was wiederum den Nachteil brachte, dass die Provence bis heute überaltert ist. Kein einziges Ziel des seit 1947 unter der Präsidentschaft von de Gaulle eingeführten Planungsamtes wurde im Midi erreicht.

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Chapeau! Den richtigen hat die Chapellerie Marseillaise.

Moderne Wirtschaft

Unter dem Druck dieser Verhältnisse reagierte die Politik, wie sie immer reagiert, wenn es um Probleme geht: Sie ließ Beton regnen. Den Anfang machte eine durchgehende Autobahn von Nizza durch das Rhônetal bis Paris. Als Nächstes folgte die Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke, die Marseille und die Hauptstadt mit einer Fahrzeit von drei Stunden verbindet. An der Rhône entstand eine Kette von Kernkraftwerken. Im Centre Bourse an der Canebière von Marseille, dem Sitz von Europas ältester Industrie- und Handelskammer, fand eine Ausstellung über Zukunftstechnologien statt. Stolz führte man das Modell eines Fusionsreaktors vor, an dem auf Knopfdruck bunte Lämpchen aufleuchteten. Am realen Vorbild waren indessen die Lampen längst ausgegangen. Man hatte das Projekt aufgegeben. Am Flughafen von Marseille hat die Firma Eurocopter ihren Sitz, die zum EADS-Konzern gehört, ein deutsch-französisches Unternehmen, 50 Milliarden Umsatz, 140 000 Beschäftigte. Vorstand und Finanzabteilung werden von Deutschen geführt, doch im mittleren Management, wo die praktischen Entscheidungen getroffen werden, haben Franzosen das Sagen, weshalb nationale Eifersüchteleien den Erfolg belasten.

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Neuigkeitenbörse an einer Busstation

Technischer Fortschritt bedroht die Natur

Die Einfriedung des Étang de Berre nördlich von Marseille durch Schwerindustrie und Petrochemie zeigte überdies den hohen Preis, den die Natur von Frankreichs größtem Binnensee bezahlen musste. Der Bau des Tiefwasserhafens von Fos in unmittelbarer Nachbarschaft zum Tierparadies Camargue demonstriert ebenfalls, wie nah der technische Fortschritt der Natur rückte. Aber darauf wurde wenig Rücksicht genommen. Alle Großprojekte, fast die gesamte Industrialisierung des Südens, liegt in der Hand des Staates. Mehr als die Hälfte des nationalen Bruttosozialprodukts, also der Summe aller wirtschaftlichen Leistungen, entfällt auf den Staat. Von jeweils 1000 Beschäftigten sind 90 beim Staat angestellt. In Deutschland sind es nur halb so viele. Was fehlt, ist ein gesunder Mittelstand zwischen den staatlich dominierten Großunternehmen und den häufig am Rand der Selbstausbeutung existierenden Minifirmen.

Die internationale Finanzkrise Anfang des 21. Jahrhunderts legte zahlreiche Schwächen von Frankreichs Strukturen bloß, die in einem wirtschaftlich mangelhaft entwickelten Gebiet wie der Provence besonders deutlich durchschlagen. Frankreich begriff sich lange als Führungsnation Europas. Inzwischen verbreiten sich Zweifel, ob das bestehende Wohlstandsniveau zu halten ist. Das Gesundheitswesen funktioniert, die Renten sind auskömmlich, die 35-Stunden-Woche ist üblich. Aber die Sozialversicherungsbeiträge sind mit einem Drittel des Bruttolohns höher als sonst in der Eurozone. 144 Tage im Jahr gehen die Kinder zur Schule, Minusrekord in Europa. Mehr als die Hälfte aller Studenten brechen innerhalb von zwei Jahren ihr Studium ab. Eine technische Ausbildung gilt als wenig attraktiv. Der Widerstand gegen Reformen wird von der Angst gespeist, die Vorteile des bequemen Lebens würden harten Zeiten geopfert. Das Motto lautet: Alles muss so bleiben, wie es ist, damit sich etwas ändert.

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Das Palais Longchamps in Marseille strahlt im Abendlicht.

Provenzalen und ihre Identität

2013 wurde Marseille zur Kulturhauptstadt Europas ausgerufen. Nach Format, Ausstrahlung und Geschichte wäre mindestens ein halbes Dutzend weiterer Städte in Frankreichs Süden ebenfalls dafür geeignet. Aber dieses Selbstbewusstsein ist fragil, seitdem nahezu alle Lebensbereiche ökonomisiert wurden und Arbeitsplätze mehr zählen als die 2000-jährige Kultur. Es geht um Identität, und die ist im Süden wichtiger als im übrigen Frankreich. Hier gibt es sogar eine eigene Sprache, die Langue d´Oc, ein Idiom mit würzigem Zungenrollen und ohne das im Norden übliche Nasalieren. Der Süden sagt »oc«, der Norden dagegen »oui«. Es gibt sogar einen Namen für das außerhalb der Provence gelegene Frankreich, er lautet »Francien«. Die eigene Sprache ist in ganz Frankreich wichtig. Rundfunksender bekamen von der Regierung die Auflage, überwiegend französische Musik zu spielen. Für Bezeichnungen des elektronischen Alltags wie Mail, PC oder WLAN wurden französische Namen eingeführt. Das sei eine Sache der nationalen Identität, hieß es in den Pariser Ministerien. »Aha, und was ist mit dem Provenzalischen?«, fragte man im Süden, wo jahrzehntelang alle Bemühungen, den eigenen Dialekt in Schulen zu lehren, von denselben Ministerien abgeschmettert wurden. Dabei sprach noch im 19. Jahrhundert ein Viertel der Bevölkerung kein Französisch.

Die meisten Südfranzosen betrachten sich gleichermaßen als Provenzalen wie als Franzosen, doch ihre lokale und regionale Verankerung ist stabiler als das Nationalgefühl. Ihr Baustil ist bis heute römisch geprägt. Das römische Recht ist Basis lokaler Gesetze. Der Bauernstand spielt wirtschaftlich zwar nur noch eine nachgeordnete Rolle, seit sich bis 1975 der Anteil der landwirtschaftlichen Betriebe mit einer Fläche von weniger als fünf Hektar auf über 60 Prozent erhöhte. Aber er prägt das Bewusstsein des Südens. Auf welch labilem Niveau die ländliche Wirtschaft balancierte, zeigte sich nach 1855 mit der Aufnahme des Bahnverkehrs zwischen Marseille und Paris. Die Strecke wurde für die sogenannten Blumenzüge benutzt, die Schnittblumen täglich in das Pariser Absatzgebiet transportierten – ständig bedroht von Wetter und Fahrtunterbrechungen.

Und wenn sich landwirtschaftliche Katastrophen ereignen, gerät gleich die gesamte Region an den Rand des Ruins: Im öffentlichen Bewusstsein eingebrannt ist die pélrine genannte Viruskrankheit, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts unter den Seidenraupen wütete und damit die halbe Rohseidenproduktion vernichtete. Die erste Rebkrankheit trat 1850 mit dem Mehltau auf. Schlimmer war der Reblausbefall 1864, der im unteren Rhônetal fast die gesamten Rebstöcke vernichtete. Der Wetterkalender zählt 14 Jahre auf, in denen das Quecksilber unter zehn Grad minus fiel. Aber 1956 kam es schlimmer. Auf 15 000 Hektar erfroren die Olivenbäume.

Die Provence versteht sich als geschichtsträchtigster Teil der Nation. Zwar freut man sich über den höchsten Schornstein der Welt, er steht im Atomzentrum von Marcoule. Oder über den größten Stausee, die Talsperre von Serre-Ponçon in den Alpen. Und über das weltweit erste Elektronenmikroskop, im provenzalischen Saint-Michel gebaut. Aber man nimmt übel, wie Umfragen belegen, dass der wirtschaftliche Aufschwung spät, halbherzig und ungeplant angegangen wurde.

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An der Route des Crêtes zwischen Cassis und La Ciotat sieht man über die Calanques.

Unverwechselbare Provence

Frankreich ist bekannt für seine streitbaren Minderheiten wie Basken, Bretonen, Elsässer und auch die Provenzalen, deren Städte und Landschaften mit einem exklusiven Erbe wuchern können. Avignon profitiert vom 100-jährigen Aufenthalt der Päpste als Geschichtsplot schlechthin, der seltsamerweise noch nicht vom Trash-Fernsehen verfilmt wurde. Nîmes präsentiert eine bemerkenswerte Symbiose von Alt und Neu. In den mittelalterlichen Gassen von Arles hallen die Gipsy Kings wider, und man könnte hier dem Geist von van Gogh begegnen, dem König der besessenen Maler. Orange gibt sich bescheiden mit einem der größten Musikfestivals, das es freilich auch in Aix gibt, gewürzt mit royalistischem Ambiente und überzogen mit Edelrost. Salon hat seinen Nostradamus, Toulon den Kriegshafen, die Camargue ihre schwarzen Stiere, und Marseille ist eine fiebrige, lärmige Metropole. Die ganze Provence ist aus dem Stoff, der für Monumentalfilme in Serie taugt, wilde Geschichten, große Kulissen, aus den Fugen geratene Typen. Hier gibt es alles, Mordbuben und Liebschaften, Genuss und Verderben.

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In diesem schattigen Idyll in Bédoin könnten die Uhren getrost stehen bleiben.

In Frankreich gibt es mehr Gemeinden als in allen übrigen Ländern der Europäischen Union zusammen, mehr als 30 000. Keiner dieser Orte ist geschichtslos, vor allem, wenn er in der Provence liegt. An der Küste hat die Natur die Provence so geschaffen, dass wenig Platz bleibt zwischen Meer und unmittelbar aufsteigenden Bergen. Man muss sparsam mit dem Platz umgehen, die Straßen sind eng, die Plätze klein. Also sitzt man auf der Straße und teilt sich den Nachbarn mit. Provenzalen sind gute Erzähler. Und wenn sie das Pech haben, irgendwo im Norden zu leben und vom Süden berichten, dann sind sie davon überzeugt, man könnte sie mit verbundenen Augen irgendwo absetzen, sie würden am Duft ihre Heimat erkennen.

Steckbrief Provence

Lage: Heute erstreckt sich das Gebiet, zur Verwaltungsgemeinschaft Provence-Alpes-Côte d´Azur zusammengefasst, von der Grenze zu Italien im Osten bis zum rechten Rhône-Ufer. Die Landschaft gliedert sich in drei große Bereiche: das untere Rhônetal, die Küste und das bergige Hinterland. Die niedrigsten Ausläufer der Mittelgebirge sind die Alpilles, die Dentelles de Montmirail oder die Chaîne de l´Estaque. Das Plateau de Vaucluse sowie die einsame Hochprovence, Ausläufer der Alpen, sind von tiefen Einschnitten durchzogen, etwa den Gorges du Verdon, der tiefsten Schlucht Europas.

Fläche: 31 000 km2

Einwohner: 5 Millionen Einwohner

Amtssprache: Französisch

Währung: Euro

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Bevölkerung: 90 Prozent der Bevölkerung konzentrieren sich in den Flussebenen und an der Küste. Die städtische Bevölkerung verteilt sich auf insgesamt 963 Kommunen, davon lediglich 34 mit mehr als 20 000 Einwohnern, von denen wiederum 90 Prozent auf die Städte Marseille, Nizza, Avignon und Toulon entfallen.

Verwaltung: Die Verwaltung der Großregion Provence gliedert sich in sechs Départements: Alpes-de-Haute-Provence mit der Hauptstadt Digne-les-Bains, Alpes-Maritimes, die Hauptstadt ist Nizza, die Bouches-du-Rhône mit Marseille als Zentrum, Hautes-Alpes mit der Hauptstadt Gap, das Var mit Toulon als Zentrale sowie das Département Vaucluse mit der Hauptstadt Avignon. Höchste Regionalinstanz ist jeweils die Präfektur, die als verlängerter Arm der Pariser Zentralregierung fungiert.

Tourismus: Die Provence ist eine bei Urlaubern besonders beliebte Region. Circa 34 Millionen Besucher zählt sie jährlich. Davon besucht ein großer Teil die Küstenregion. Doch wenn man von der Côte d'Azur absieht, sind vor allem die Gebiete der historischen Städte, der blauen Lavendelfelder und der abgelegenen Bergdörfer touristisch attraktiv.

Klima: Es gilt allgemein als mild und südlich – doch diese Einschätzung stimmt so nicht ganz. Zwar weist der Süden 3000 und der Norden immerhin auch noch 2200 Sonnenstunden jährlich auf, doch bläst der kalte und oft sehr heftige Mistralwind fast ein Drittel des Jahres. Der meiste Niederschlag fällt von Januar bis März. Von Gewittern abgesehen, herrscht zwischen Mai und Oktober herrliches Sonnenwetter, das im November mit Schnee in den Höhenlagen abbricht. Der Dezember gehört dem Mistral, dem kühlen Nordwind, der die Wolken wegschiebt, und ist deshalb ein Sonnenmonat.

Geschichte im Überblick

Eine endlose Liste von Völkern war an der Geschichte der Provence beteiligt. Die erste wichtige Epoche begann mit den Griechen und endete mit dem Abzug der Römer, denen herumziehende Germanenstämme mächtig zusetzten. Das waren die ersten 800 Jahre. Dass die Franzosen dabei keine Rolle spielten, lag daran, dass es sie damals noch nicht gab, die Provence aber bereits in reifem Alter war.

Vermutlich deshalb versuchten die Franzosen zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert alles nachzuholen. König Charles VI. (1368–1422), genannt »der Verrückte«, erstickte erst Königin Jeanne zwischen zwei Sofakissen, dann starb er kinderlos und hinterließ sein provenzalisches Erbe seinem Bruder. Nachfolger René I. (1409–1480), wegen seiner jovialen Art als »der Gute« gerühmt, sorgte für wirtschaftliche Blüte, während der anschließende Ludwig XI. (1423–1483) sich nicht weiter um die Provence kümmerte. Geschichtsbücher geben das Jahr 1481 als Datum des Beitritts der Provence zum Königreich Frankreich an.

Der dritte Abschnitt handelt von den immer wieder aufflammenden Kriegen gegen die »ungläubigen Christen«, wie man die Anhänger der Reformation nannte, die Katharer, Albigenser, Waldenser und Hugenotten. Erst König Henri IV. (1553–1610) beendete den Glaubensstreit, indem er 1598 den Hugenotten volle Bürgerrechte zuerkannte. Die Würze dieser Story lieferten Absonderlichkeiten wie der Umzug von sieben Päpsten nach Avignon.

Vor 1 Million Jahren Frühzeitliche Funde belegen eine erste Besiedelung der Region.

Um 1000 v.Chr. Reger Handel am Mittelmeer. Griechen aus Rhodos befahren »Rhodanos«, die Rhône.

2. Jh. v. Chr. Griechen rufen die Römer gegen germanische Überfälle zu Hilfe. Die Römer erklären die Provence zur römischen Provinz.

124 v. Chr. Die Römer gründen das spätere Aix-en-Provence als erste eigene Stadt.

Um 100 v. Chr. Durch Kanäle im Sumpfgebiet bei Arles schaffen die Römer einen Zugang zum Mittelmeer.

Um 50 v. Chr. Cäsar nimmt Gallien ein und erobert auch Massalia (49 v. Chr.).

27 v. Chr. Lyon (Lugdunum) wird unter Augustus zur Hauptstadt Galliens, die römische Kultur breitet sich aus.

308 Kaiser Konstantin macht Arles (Arelate) zur Residenz.

Um 470 Westgoten erobern Arles, werden von Burgundern verdrängt, die den Ostgoten weichen müssen. Die römische Herrschaft ist beendet.

5. Jh. Das Christentum setzt sich durch.

6.–7. Jh. Franken beherrschen die Provence.

738 Araber (Sarazenen) erobern Arles und werden von den Franken vertrieben. In dieser Zeit entstehen die villages perchés, befestigte Dörfer in Hügellage.

10. Jh. Die Provence fällt an das Heilige Römische Reich.

1209–1229 Erste Religionskriege gegen reformierte Sekten.

1248 Kreuzzug von Aigues-Mortes aus.

1309–1403 Päpste in Avignon.

1434–1480 Blütezeit unter René d'Anjou, dem »guten König René«.

1481 Die Provence fällt an Frankreich.

1539 Französisch wird Amtssprache.

1598 Nach zahlreichen Religionskriegen erteilt Heinrich IV. im Edikt von Nantes den Protestanten volle Religionsfreiheit, Hugenotten erhalten die Bürgerrechte.

1789 Französische Revolution.

1790 Frankreich wird in Départements, vergleichbar den deutschen Bundesländern, eingeteilt.

1904 Der provenzalische Dichter Frédéric Mistral erhält den Literatur-Nobelpreis.

1942–1944 Deutsche Truppen besetzen im Zweiten Weltkrieg die Provence.

1944 Alliierte Truppen landen bei Toulon und befreien die Provence.

1962 Ende des Algerienkrieges; Hunderttausende Algerienfranzosen wandern über die Provence nach Frankreich ein.

1965 Baubeginn des riesigen Industriehafens bei Le Fos.

1970 Bau der Autobahnen zwischen Marseille und Paris.

1972 Regionalreform schafft den Verwaltungsbezirk Provence-Alpes-Côte d'Azur mit Marseille als Hauptstadt.

1981 Der TGV verkürzt die Fahrzeit zwischen Marseille und Paris auf drei Stunden.

1995 Die rechtsradikale Front National übernimmt in zahlreichen Gemeinden die kommunale Regierung.

2013 Marseille ist Kulturhauptstadt Europas.

2015 Bei den Regionalwahlen im Dezembertriumphiert Marion Maréchal-Le Pen vom rechten Front National, sie erhält 45,22 Prozent der Stimmen.

2016 In Arles werden Fresken freigelegt, die auf eine erste Besiedlung der Römer 45 v. Chr. hindeuten.

2017 Marseille wird »Europäische Hauptstadt des Sports« und damit Gastgeber für zahlreiche Wettkämpfe.

DIE NORDPROVENCE

1Die Weinstraße

2Grignan und Umgebung

3Suze-la-Rousse

4Vaison-la-Romaine

5Séguret

6Orange

7Bagnols-sur-Cèze

8Die Schluchten der Ardèche

9Der Aven d’Orgnac

10Die Rhône

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Befeuert Landlust: weitflächige Sonnenblumenfelder, ein altes Gehöft und Pappeln – hier bei Orange

1 Die Weinstraße

Die schönsten Dörfer, der beste Wein

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Provenzalen sagen, die Côte d’Azur sei etwas für die Pariser. Als ihre eigene Heimat betrachten sie die zahllosen Dörfer. Sie sind ein nüchterner Menschenschlag: Von Touristen leben sie, ihren Wein lieben sie. Das ist unübersehbar, wenn man der Weinstraße rund um die aus den Rebenfeldern aufragenden Felsen der Dentelles de Montmirail folgt. Mitten in die Seele des Landes von Farben, Düften, Zikaden und sonnengegerbtem Wein.

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Gut 1200 Einwohner zählt Sablet, erbaut auf einem Sandhügel. Die Rotweine hier sind kräftig und werden zu Wild empfohlen.

Jeder, der einmal hier war, hat ihn schon mal gehört, den Satz: »Ich kenne da ein Dorf in der Provence …« Ein Satz, der auch Großstadtmenschen ihre Erinnerungen zurückholt, die gerade noch von Berlin oder London schwärmten. Die Provence ist Bauernland, Weinland, Dörflerland. Solche Dörfer kann man nicht einfach erfinden wie Filmkulissen. Sie müssen wachsen, altern, verrotten, erneuert werden. Sie leben auch dann, wenn zur Mittagszeit keine Menschenseele in den Gassen unterwegs ist, weil sich vor der brütenden Hitze jeder hinter die Klappläden geflüchtet hat. Das Dorfleben bricht am späten Nachmittag aus, in der Ortskneipe bei einem Glas Roten und einem guten Boulespiel.

GUT ZU WISSEN

SINN UND UNSINN VON WEINPROBEN

Wozu taugen eigentlich Weinproben? Kann ein Weintrinker tatsächlich ein halbes Dutzend Weine durch einen Probeschluck unterscheiden? Kenner halten das für eine unlösbare Herausforderung. Und: Weinexperten testen nicht bei der Kooperative. Sie gehen zum Erzeuger, weil sie dort die Qualität unverfälscht kosten können. Dann ist da noch die Frage, ob Wein bei der örtlichen Kooperative billiger ist. Nein, denn auch deutsche Weinhandlungen bieten vergleichbare Preise. Was also spricht für eine Weinprobe im Anbaugebiet? Ehrlich gesagt: nur der Spaß, die Stimmung, das Gefühl, einem guten Tropfen nahe zu sein und ihn als Souvenir mitzubringen.

Im Herzen des Weinlandes

Tricastin heißt dieses Weingebiet am nördlichen Rand der Provence. Dörfer, die zu den schönsten der Nation zählen (siehe S. 50). Und deren Wein zum Besten gehört, was die Provence zu bieten hat. Die Rundfahrt durch Weinberge beginnt in Saint-Paul-Trois-Châteaux, hoch über dem Tal der Rhône. Es riecht nach Geruhsamkeit. Nach Jahren des Laisser-faire erlebt der Ort eine Welle der Renovierung. Neue Fassaden, Cafés, Bistros, chambres d’hôtes. Wie überall im südlichen Frankreich machen sich Subventionen der Brüsseler Europaregierung bemerkbar, die den Verfall der Ortskerne bremsten. Die Stadt ist das Tor zur Weinstraße, ostwärts nach Suze-la-Rousse. Dort sitzt trotzig die Burg auf ihrem Felsen, in der heute die einzige Weinuniversität der Europäischen Union ihren Sitz hat (siehe S. 32).

Auf dem Weg nach Sainte-Cécile-les-Vignes sind bereits von Ferne die Kalkfelsen der Dentelles de Montmirail zu erkennen, die ein wenig an die Dolomiten erinnern. Tatsächlich sind die Alpen nicht weit entfernt, und ihre Ausläufer überragen die Schwemmlandebene des Rhônetals. 734 Meter ist der größte Dentelles-Felsen hoch. Der Col de Cayron kann mit 396 Metern zwar keine alpine Höhenlage beanspruchen, ist aber dank der steil aufragenden Felswände ein Dorado für Kletterer. Sérignan du Comtat ist der nächste Ort, bekannt durch den Naturforscher Jean-Henri Fabre (1823–1915), der so ziemlich alles zusammengetragen hat, was sich in der Provence bewegt und regt, besonders Insekten. Sein Wohn- und Arbeitshaus, das Harmas, ist heute Museum.

Geheimtipp

GAUMENKITZEL

»Promenade Gourmande«, so heißt ein Rundgang durch die vielfältigen Reize der Geschmacksnerven. Wie die meisten gallischen Provinzen fällt auch die Provence durch eine Fülle an Gerichten und Zutaten mit ausgeprägtem Geschmack und Geruch auf. Zwar hat sich auch in Deutschland einiges geändert, und die Gewürzauswahl beschränkt sich nicht mehr allein auf Salz und Pfeffer, Essig und Senf. Aber die Finesse der vielen französischen Aromen ist kaum zu toppen. Genau das will die Feinschmeckertour an Beispielen mit Käse und Trüffeln, Nougat und Wein erläutern. Individuelle Wünsche werden – soweit möglich – bei der Buchung berücksichtigt. Weinkellereien stehen ebenso auf dem Programm wie Restaurants, die sich durch eine Aromaküche auszeichnen. Auskunft erteilt das Tourismusbüro in Montélimar.

Promenade Gourmande. www.montelimar-tourisme.com, www.promenade-gourmande.fr

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Die Provence abseits der Küste ist eine Region der Dörfer und abgelegenen Gehöfte.

300 Tage Sonnenschein

Cairanne ist ein typischer Weinort. »Village« heißt der vielfach ausgezeichnete Côtes du Rhône aus dieser Gegend. Die Weinstraße führt durch Reben, so weit das Auge reicht. Vor jeder Reihe Weinstöcke wachsen Rosen, freilich nicht als Blumenschmuck, sondern weil sie frühzeitig einen drohenden Schädlingsbefall der Reben signalisieren. In Rasteau drängen sich Touristen zur Weinprobe in der örtlichen cooperative, wie man in Frankreich die Niederlassung der zur Produktions- und Vermarktungsgemeinschaft zusammengeschlossenen Weinbauern nennt. Lange Zeit hatten Rhôneweine nicht den besten Ruf. Man hatte sich zu sehr auf die Ertragsmenge und weniger auf die Qualität konzentriert. Das hat sich gründlich geändert. Fast die Hälfte der Tropfen kommt aus Anbaugebieten der höchsten Qualitätsstufe. Der »Village« gehört dazu. Er wird in 18 Dörfern gekeltert, im Wesentlichen als Roter. Rund 60 Prozent der Provenceweine sind Rosés, 35 Prozent Rotund lediglich fünf Prozent sind Weißweine. Weinbauern unterscheiden scharf nach Anbaugebiet, Anbaufläche, Bodenbeschaffenheit, Traubensorten, Qualitätsstufen, Farbe, Geschmack, Bukett, Duft, Menge …

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Auf dem Dorfplatz von Vinsobres

Wettbewerb der Kellermeister

Welche Kooperative die beste ist, darüber tobt hinter den Kulissen der Streit. Als vor einigen Jahren in Suze-la-Rousse ein Kellermeister den erfolgreichen Sekt der méthode champenoise, also dem Champagner ähnlich, aus dem Sortiment nahm, wurde der Verdacht laut, er habe den Kollegen in der Champagne einen Gefallen getan. Wenn es um Wein geht, verstehen die Provenzalen keinen Spaß. Und weil sie als dickköpfig und gelegentlich mäkelig gelten, herrscht zwischen den Kooperativen latenter Missklang. Vorteil für Touristen: Jede Kooperative bietet ein, zwei Spezialitäten an, um sich gegen die Konkurrenz abzusetzen.

Die Weinstraße: Zwischen Rhône und Voralpen

image Saint-Paul-Trois-Châteaux – Nicht nur Wein-, sondern im Herbst/Winter auch Trüffelzentrum.

image Suze-la-Rousse – Die kleine Stadt mit der massigen Burg aus dem 12. Jahrhundert ist eines der größten Weinzentren der Region.

image Sainte-Cécile-les-Vignes – Im 1800 Hektar großen Anbaugebiet werden jährlich 115 000 Hektoliter Wein erzeugt.

image Sérignan-du-Comtat – Wohnort der Diane de Poitiers, Mätresse von König Henri II., und des Insektenforschers Jean-Henri Fabre, dessen Bronzestatue vor der Kirche steht.

image Cairanne, Rasteau, Sablet – Winzige, ruhige Ortschaften mit großen Weinen. Auf der Hochebene werden die Reben von der Sonne verwöhnt.

image Gigondas – Mit den Nachbarorten Vacqueyras und Beaumes-de-Venise ein Dreieck der berühmten Tropfen. Der tiefrote Wein ist einer der kräftigsten seiner Art, der süße Weiße gehörte zu den Lieblingsgetränken der Könige.

image Montmirail – Ehemals ein berühmtes Thermalbad, in dem sich im 19. Jahrhundert auch der Provence-Dichter und Nobelpreisträger Frédéric Mistral verwöhnen ließ.

image Lafare – Von hier führt die kurvenreiche Straße nach Malaucène, mit bester Aussicht auf die Felszacken der Dentelles de Montmirail.

image Le Barroux – Malerisches Dorf mit Trutzburg, die einst den Herren von Les Baux gehörte, und mit herrlichem Blick auf den Mont Ventoux.

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Einfach gut!

WEINSEMINAR

Drei Tage alles über Wein. Das Ehepaar Bernard und Sylvie Mendez ist auf Biowein spezialisiert. Sie führen ihre Gäste durch Weinberge und Kellereien rund um die Dentelles de Montmirail. Wer nun aber glaubt, auf diese Weise das ganze Repertoire von Komasaufen bis Dauerblau in gleichgesinnter Gesellschaft absolvieren zu können, täuscht sich. Es geht um das Kulturgut Wein, um biologische Herstellung und deren Bedeutung. Selbstverständlich sind Weinproben und Unterkunft mit Frühstück im Programm enthalten. Zum Abschied erhalten die Gäste drei Flaschen der Domäne Valcinte (in Suzette, nicht weit von Beaumes-de-Venise). Der Preis liegt pro Person bei 110 Euro. Da die Nachfrage erheblich ist, empfiehlt sich eine frühzeitige Reservierung.

Domaine Beauvalcinte. Suzette, Tel. 04 90 65 08 37 oder contacts@domainebeauvalcinte.com, www.domainebeauvalcinte.com

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Von wegen Abendrot! Rosé ist auch sehr erfrischend.

Sablet ist ein typisches village crèche, ein Vogelnestdorf, 900 Jahre alt, dessen Häuser sich in konzentrischen Kreisen um die Kirche oben auf dem Hügel gruppieren. In Gigondas ist es aus mit der Abgeschiedenheit der Provinz, denn von hier kommt einer der bekanntesten Weine des Rhônetals, den schon die Bischöfe von Orange im 14. Jahrhundert auf ihrem Tisch hatten, tiefrot und kräftig und buchstäblich sonnengegerbt. Vorbei an den Resten der Stadtmauer und der Schlossruine führt ein Wanderweg hinauf zum Col du Cayron (etwa eine Stunde).

Kälte ist der Feind des Weines

Rund 300 Tage im Jahr scheint hier die Sonne, schwer vorstellbar, dass über diese Region eine Klimakatastrophe hereinbrechen könnte. Doch genau das passierte 1956. Die Kältewelle kam von Russland. In Marseille sank das Thermometer im Februar auf minus acht Grad, bei den Dentelles noch um zwei Grad tiefer. Der Mistral tobte mit 120 Stundenkilometern. Auf dem Mont Ventoux wurden minus 30 Grad gemessen. Am 10. Februar: minus 12 in Marseille, minus 20 in Carpentras, minus 15 Grad an der Weinstraße. Die Rhône begann eine Eisdecke zu entwickeln. 15 000 Hektar Olivenbäume erfroren. Die Weinstöcke brauchten zwei Jahre, um sich vom Kälteschock zu erholen. Die Weinbauern an den Dentelles sind misstrauisch, wenn es um das Wetter geht, in Gigondas ebenso wie in Vacqueyras. Auch hier steht noch die alte Stadtmauer, abermals thront eine Schlossruine über dem Ort. Und von Mai bis Oktober brennt die Sonne so viel Alkohol in die Trauben, dass ein goldgelber, schwerer Muskateller heranwächst, der unter Kennern international bekannt ist.

Die Sarazenen im Rhônetal

Von hier geht es auf kurvenreicher Straße etwa zwei Kilometer nach Montmirail, einem versteckten Ort mit einer großen Geschichte als Thermalbad. Das Bad, das Kasino und ein Hotel zeugen vom anschwellenden Fremdenverkehr im 19. Jahrhundert, darunter auch so berühmte Gäste wie der Dichter Frédéric Mistral und die Pariser Schauspielerin Sarah Bernhardt. Die Solequelle plätschert hinab ins Souirastal, über dem ein 800 Jahre alter Turm steht, der durch die Stellung seiner drehbaren Holzarme Nachrichten über große Entfernungen vermitteln konnte. Tour Sarazine heißt er im Volksmund, in Erinnerung an die vor über 1000 Jahren das Rhônetal heraufdrängenden Sarazenen, die der Grund dafür waren, dass sich auch noch so kleine Orte durch eine Stadtmauer zu schützen suchten. Ein kleiner Ausflug über Beaumes-de-Venise, Lafare und Roque-Alric nach Le Barroux lohnt sich nicht zuletzt wegen der Fernsicht. Über den Gassen des Felsenortes erhebt sich eine ursprünglich als Festung errichtete Wehranlage, die im 16. Jahrhundert zum Renaissanceschloss ausgebaut wurde, das weithin als verborgenes Kleinod galt. Bis der lange Arm der Weltpolitik danach griff, als im Zweiten Weltkrieg 1944 deutsche Truppen im Schloss Feuer legten.

Geheimtipp

MIT KROKODILEN AUF DU UND DU

Ein Kuriosum hat internationale Berühmtheit erlangt: die Krokodilfarm. Die Anlage besteht aus einem Glashaus von 8000 Quadratmetern und wurde für 350 Krokodile und zahlreiche Seychellen-Schildkröten errichtet. Anders als im herkömmlichen Zoo befindet sich der Besucher mit den Tieren in einem gemeinsamen Raum. Ein Fußweg führt über Brücken und blickdichte Bepflanzungen, die schnell mal den Gedanken zulassen, wie das wäre, einer der Bestien plötzlich gegenüberzustehen. So absurd ist die Vorstellung nicht, denn auf den Wegen kommen die Besucher bis auf zwei, drei Meter an die Tiere heran – freilich geschützt durch Stahlgitter. Durch diese Nähe gewinnt man einen guten Blick für die Besonderheiten der verschiedenen Arten.

La Ferme aux Crocodiles.

März–Juni, Sept., Okt. tgl.

10–18 Uhr, Juli, Aug. 9.30–19 Uhr, Nov.–Feb. 10–17 Uhr, 395, Allée de Beauplan, Pierrelatte, Tel. 04 75 04 33 73, www.lafermeauxcrocodiles.com

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Infos und Adressen

SEHENSWÜRDIGKEITEN

Saint-Paul-Trois-Châteaux. Neben der durchaus respektablen Ortskirche befindet sich eine Kapelle mit ungewöhnlichem Tonnengewölbe und Fresken des 14. und 15. Jh. Nicht versäumen: die einmalige Aussicht vom Turm der ansonsten völlig zerstörten Burg über das ganze Rhônetal.

Suze-la-Rousse. Die Weinuniversität im Schloss bietet Ein-, Zwei- und Dreitageskurse an, bei denen man die Qualität von Wein aus dem Côte du Rhône erkennen und testen lernen kann. Ende März–Nov. tgl. 9.30–17.30 Uhr, Anmeldung empfehlenswert, Tel. 04 75 97 21 30, www.universite-du-vin.com, zu Suze-la-Rousse siehe S. 40.

Sérignan du Comtat, Harmas von J.-H. Fabre. Ganzjährig geöffnet, wechselnde Öffnungszeiten, Tel. 04 90 30 57 62, www.harmasjeanhenrifabre.fr

Séguret. Der Ort gehört zu den schönsten Dörfern Frankreichs, siehe S. 50 f.

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Wer Wein der Domaine des Richard probieren will, ist hier in Beaumes-de-Venise richtig.

ESSEN UND TRINKEN

In den meisten Dörfern der Weinstraße findet man kleine Landgasthöfe, deren Küche deutlich regional ausgerichtet ist. Und genau das ist ihre Stärke! Zu empfehlen sind insbesondere:

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Ortsschilder, die die Herzen von Weinliebhabern höher schlagen lassen

Auberge Saint-Roch, Beaumes-de-Venise. Im idyllischen Ortskern gelegen. 9, Route de Caromb, Tel. 04 90 65 08 21, www.lafourchette.com

Auberge La Tuilerie, Vacqueyras. Ruhige Atmosphäre, Blick auf die Weinberge, bodenständige, köstliche regionale Küche. 786, Chemin de la Tuilerie, Violes, Tel. 04 90 70 92 89.

Carré Gourmand, Gigondas. Ambitioniertes Feinschmeckerlokal in der Rue du Corps-de-Garde, Tel. 04 90 37 11 28.

In der gesamten Region werden auf Bauernhöfen sogenannte Gästetische angeboten, tables d’hôtes, die sehr empfehlenswert sind: Hier kocht die Bäuerin zu moderaten Preisen selbst, in der Regel Gerichte der regionalen Küche. Außerdem besteht auf diese Weise die Möglichkeit, persönlichen Kontakt zur Gastgeberfamilie aufzunehmen. Da dieses Angebot stark variiert, empfiehlt es sich, entsprechende Adressen beim jeweiligen Office de Tourisme zu erfragen.

ÜBERNACHTEN

Ein Hotel ist ein Hotel ist ein Hotel. Sagt man. Aber von wegen. Es fehlen in der Region zwar große Übernachtungsbetriebe, doch rund um die Dentelles de Montmirail gibt es kleine Hotels von ganz erstaunlichem Reiz.

Hôtel Payan-Champier, St-Paul-Trois-Châteaux. In der Nähe des charmanten alten Ortskerns. 2 Place de l’Esplan, Tel. 06/80 20 00 84, www.hotel-payan-champier.com

Ferme du Truinas, Saint-Restitut. Ein echter Geheimtipp, in einem regelrechten Schneewittchen-Tal gelegen. Tel. 04 75 96 73 69, www.fermedutruinas.free.fr

Hôtel Les Florets, Gigondas. Von gepflegtem, gehobenem Niveau, direkt in der Ortsmitte gelegen. 1243, Route des Florëts, Tel. 04 90 65 85 01, www.hotel-lesflorets.com

Chambres d’hôtes Thym et Romarin, Beaumes-de-Venise. Kleine, aber gepflegte Zimmer in herrlicher Lage. Rue Flandre-Dunkerque.

Tel. 06 12 45 61 42, www.thym-romarin.com

AKTIVITÄTEN

Der den dörflichen Gegebenheiten angemessene Reiz und die schönste Unternehmung in dieser Region besteht in einem lauschigen Weinabend auf der Hotelterrasse oder in einem Dorfgasthaus. Empfehlenswert ist auch eine Autotour über den Dentelles-Pass, der die wildromantisch aufragenden Dentelles de Montmirail erschließt. Alle Weinkellereien laden zur kostenlosen Weinprobe ein, um ihr Können zu präsentieren. So schlecht kann das nicht sein, denn von den sieben Milliarden Flaschen Wein, die Frankreich jährlich produziert, werden zwei Drittel im eigenen Land getrunken.

INFORMATIONEN

Beaumes-de-Venise: Office de Tourisme. 122, Place du Marché, Tel. 049 0 62 94 39, www.ot-beaumesdevenise.com

Gigondas: Office de Tourisme. Place du Portail, Tel. 04 90 65 85 46, www.gigondas-dm.fr

St-Paul-Trois-Châteaux: Office de Tourisme. Place Chausy, Tel. 04 75 96 59 60, www.office-tourisme-tricastin.com

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Nach einem solchen Abend in Suzette lässt sich auch der Tag loben.

2 Grignan und Umgebung

Von der Rhône zu den Voralpen

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Wie das elegante Werk aus einer Porzellanmanufaktur, so wirkt das weiße Schloss von Grignan an der Nordgrenze der Provence. Und auch die Nachbarorte profitieren von der Strahlkraft des Château, das ganz ohne Krieg und Gewalt zu einem Zentrum von Frankreichs Kultur aufstieg. Ein Ausflug in die Geschichte einer Schlossherrin, die gerne Briefe schrieb.

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Dorfansicht von Grignan mit der romanischen Chapelle Saint-Vincent

Gleich der erste Eindruck ist verblüffend. Ein riesiger Felsen, gleich einer Faust aus der Ebene ragend, gekrönt von einem weißen Schloss, wie das Bühnenbild einer Märchengeschichte. Bauherren dieses Anwesens waren die Seigneurs d’Adhémar, ein an Edelimmobilien schon damals reiches Adelsgeschlecht. Insgesamt rund 300 Jahre dauerte die Errichtung des Baus, um den sich noch heute die kleine Stadt drängt. Jede Gasse führt hinauf zum Schlosstor.

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So beschaulich kann es in Grignan zugehen.

GUT ZU WISSEN

KLEINE LÄDEN, GROSSE PREISE