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HIGHLIGHTS | GEHEIMTIPPS | WOHLFÜHLADRESSEN

Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
Im dunklen Laub die Goldorangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch im Lorbeer steht?
Kennst du es wohl?
Dahin, dahin möchte ich mit dir,
O mein Geliebter, ziehn!
(Johann Wolfgang von Goethe)

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INHALT

Das sollten Sie sich nicht entgehen lassen

Kennen Sie Sizilien?

PALERMO UND UMGEBUNG

1  Historischer Stadtkern

2  Die Altstadtviertel

3  Zwischen Oper und Viale della Libertá

4  Außerhalb der Altstadt

5  Monreale

DER WESTEN

6  Castellammare del Golfo und Scopello

7  San Vito lo Capo

8  Naturpark Lo Zingaro

9  Gibellina Antica und Gibellina Nuova

10  Segesta

11  Erice und Trapani

12  Via del Sale und Mozia

13  Marsala

14  Mazara del Vallo

DER SÜD-WESTEN

15  Agrigent

16  Der archäologische Park von Selinunt

17  Sciacca

18  Scala dei Turchi

DAS LANDESINNERE

19  Enna

20  Caltanissetta

21  Sant’Angelo Muxaro

22  Villa Casale bei Piazza Armerina

23  Caltagirone

DER SÜDOSTEN

24  Palazzolo Acréide

25  Ragusa

26  Castello di Donnafugata

27  Modica

28  Noto

29  Vendicari

30  Pozzalo, Marzamemi und Portopalo

31  Syrakus

32  Pantalica

DER OSTEN

33  Catania

34  Ebene von Catania

35  Aci-Städte

36  Ätna

37  Alcantara-Schlucht

38  Taormina

39  Messina

DER NORDEN

40  Naturpark Nebrodi

41  Naturpark Madonie

42  Milazzo

43  Santo Stefano di Camastra

44  Cefalú

45  Termini Imersse und Cerda

46  Bagheria

DIE INSELN

47  Liparische Inseln

48  Ägadische Inseln

49  Pantelleria

50  Ustica

REISEINFOS

Sizilien von A–Z

Festkalender

Kleiner Sprachführer

Register

Impressum

MEHR WISSEN

EIN HAUCH VON ORIENT

SIZILIANISCHE KOCHKUNST

INSEL DER »PATEN«?

DIE SIZILIANISCHE SPRACHE

MEHR ERLEBEN

EINE WOCHE SIZILIEN

ECHT SIZILIEN

SIZILIEN FÜR KINDER UND FAMILIEN

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Der Tempel von Segesta

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Mühle und Meersalz an der Salzstraße zwischen Trapani und Marsala.

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Sizilianische Süßigkeiten

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Der gewaltige mittelalterliche Normannendom in Cefalù.

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Carretto siciliano – geschmückter sizilianischer Bauernkarren.

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Mosaik in der Villa Casale.

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Buntes Markttreiben in Caltanissetta

DAS SOLLTEN SIE SICH NICHT ENTGEHEN LASSEN

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Der »Karren« der Stadtpatronin Santa Rosalia vor der Kathedrale.

image Der »Zauber des Orients« in Palermo (S. 30)

Zu Zeiten der Emire zählte Siziliens Hauptstadt – mit Hunderten Moscheen, bunten Märkten, duftenden Gärten und marmorgepflasterten Straßen – zu den prächtigsten Städten der muslimischen Welt. Die Normannen steigerten den Glanz noch, indem sie sich von ihren arabischen Untertanen entzückende Paläste und Kirchen bauen ließen, welche von byzantinischen Meistern mit farbenfrohen Mosaiken ausgeschmückt wurden. Wer durch die heutigen Altstadtgassen streift, trifft immer wieder auf Relikte jener Zeit und spürt den Zauber des Orients.

image Erice: Ein Streifzug durchs Mittelalter (S. 78)

Das Städtchen Erice thront auf einem 751 Meter hohen Berg, ganz im Nordwesten der Insel. Vom Stadtpark aus genießt man einen traumhaften Blick auf die Ägadischen Inseln, Trapani, auf die Salinen und die Küste und das Hinterland. Beim Bummel durch die zauberhafte Altstadt, vorbei an den Ruinen des Venuskastells, vielen hübschen – Palazzi, Kirchen und Klöstern wird die Vergangenheit wieder lebendig. Nach dem Abtauchen in die Historie lassen sich in einer Konditorei die unvergleichlich leckeren – und sehr kalorienreichen – Mandelplätzchen probieren, für die Erice geradezu berühmt ist.

image Marsala – sizilianische Rebsorten, edle Weine (S. 88)

In und um die Stadt Marsala herum dreht sich alles um den Wein. Die lokalen Winzer stellen Spitzenprodukte in einer unglaublichen Bandbreite her: Aus heimischen Traubensorten produzierte feurig-kräftige Rotweine; fruchtig-trockene Weißweine; duftende Passito-Weine und schließlich in Eichenfässern gereifte Marsalaweine. Liebhaber »edler Tropfen« sollten keinesfalls den Besuch einer Weinkellerei versäumen! Darüber hinaus lädt eine hübsche Altstadt zum Bummeln ein und das archäologische Schiff lockt mit dem berühmten punischen Museum.

image Majestätische dorische Tempel in Agrigent (S. 100)

In der griechischen Antike »die schönste aller sterblichen Städte«, ist Agrigent heute eine verschlafene Provinzhauptstadt. Aus der Blütezeit ist jedoch das weltberühmte »Tal der Tempel« übrig geblieben, welches die UNESCO in die Liste mit dem kulturellen Welterbe aufgenommen hat. Was gibt es Schöneres, als die nachts beleuchteten, grandiosen Tempel zu bewundern? – Vielleicht mit einem Glas Prosecco in der Hand?

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Tal der Tempel in Agrigent: Der Concordia-Tempel ist ein Besuchermagnet.

image Bei den »alten Römern« in Piazza Armerina (S. 126)

Ein absolutes Highlight stellt die römische Villa Casale außerhalb des Städtchens Piazza Armerina dar. Der aus der römischen Kaiserzeit stammende Landsitz besticht weniger durch seine Architektur, als durch die Pracht seiner über 4000 Quadratmeter bunter Bodenmosaike. In dem ehemaligen vornehmen Landgut, lässt sich das Alltagsleben der alten Römer gut nachvollziehen.

image Dolce Vita auf der Wachtelinsel in Syrakus (S. 164)

Syrakus lockt nicht nur mit beeindruckenden Bauwerken der griechischen Antike, sondern auch mit seiner zauberhaften, auf der Wachtelinsel gelegenen Altstadt. Hier lässt sich in einem der vielen Straßencafés auf dem zauberhaften Domplatz, der vielen als die schönste Piazza in ganz Sizilien gilt, das Leben so richtig genießen. Den Gipfel des Glücks stellt im Sommer eine kühle Maulbeer-Granita mit Sahne dar. Echte Nymphen lassen sich dort auch bestaunen: So die von Artemis in eine Quelle verwandelte Arethusa …

image Barocke Pracht in Noto und Ragusa (S. 140 und 152)

Das Erdbeben von 1693 machte die Städte Ostsiziliens fast dem Erdboden gleich. Der Wiederaufbau erfolgte – gemäß der Architekturmode der Zeit – im Barockstil. Allerdings sind die lokalen Künstler ganz eigene, besonders phantasievolle Wege gegangen. In der »Perle« des sizilianischen Barock, Noto, sowie in der Altstadt von Ragusa lässt sich von den glanzvollen Zeiten der sizilianischen Aristokratie träumen – oder nachvollziehen, in welchem Glanz der Adel einst schwelgte.

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Spitzenprodukte der Winzer!

image Innehalten im Stadtpark von Taormina (S. 208)

Das malerisch auf einer Felsenterrasse gelegene Städtchen mit seinem antiken Theater und der mittelalterlichen Altstadt lockte als exklusiver Ferienort einst Aristokraten, Schriftsteller und Filmstars an. Nachvollziehbar, dass die Entdeckung durch den Massentourismus nicht ausblieb. Wem der Rummel in dem Gassengewirr zu viel wird, bleibt als »Oase der Ruhe« der zauberhafte Stadtpark, von dem sich ein toller Blick auf das Meer und den Ätna bietet.

image Wandern oder Skifahren auf dem Vulkan (S. 198)

Der Ätna ist der größte aktive Vulkan Europas. Ein Erlebnis der ganz besonderen Art stellt in der Zeit von Sommer bis Herbst eine Wanderung auf dem »gigantischen Riesen« dar, welcher über eine ganz eigene Vegetation verfügt. Im Winter ist der Ätna ein beliebtes Skigebiet, das südlichste in ganz Europa! Mit etwas Glück, lässt sich in sicherer Entfernung auch eine »Naturfeuerwerk« erleben. Schließlich »spuckt« der Ätna fast jedes Jahr ein bisschen …

image Unbekanntes Sizilien – die fast vergangene Welt der Bauern (S. 222)

Einen Geheimtipp stellen die Madonien dar. Sie bestechen durch eine einzigartige Berglandschaft, in der es noch intakte Wälder gibt – mit so seltenen Bäumen wie Mannaeschen oder Korkeichen. In den kleinen Bergstädtchen sind noch immer die Traditionen des bäuerlichen Sizilien lebendig. Ist schon toll, dem Käser frühmorgens bei der Ricotta-Produktion zuzuschauen und anschließend zu probieren …

image »Inselhoppen« auf weitgehend erloschenen Vulkanen (S. 246)

Bei den Liparischen Inseln handelt es sich um aus dem Meer herausragende Vulkanspitzen. Einige dieser Vulkane sind erloschen, andere aber nach wie vor aktiv. Zu letzteren zählt der Stromboli, welcher nachts dank regelmäßiger Eruptionen ein ganz besonderes Schauspiel liefert. Es ist schon ein Erlebnis der ganz besonderen Art, oben auf dem Gipfel »die Feuerfontänen« des Stromboli zu erleben. Übrigens, auch von Booten aus lässt sich das Spektakel nachts erleben.

KENNEN SIE SIZILIEN?

Die im Zentrum des Mittelmeers gelegene Insel Sizilien stellt allein aufgrund ihrer enormen Größe einen kleinen »Kontinent« dar. Keine Region im gesamten Mittelmeerraum weist eine ähnliche Kulturvielfalt wie Sizilien auf, wo so unterschiedliche Völker wie die alten Griechen, Römer, Araber, Normannen oder Spanier, um nur einige zu nennen, ihre Spuren hinterlassen haben. Die ständigen Fremdherrschaften prägten darüber hinaus Mentalität, Lebensweise und auch Sprache der Einheimischen.

Insel der Sagen und Mythen

Viele Schauplätze berühmter antiker Mythen sind auf der sagenumwobenen Insel angesiedelt: So soll der griechische Held Odysseus einige seiner Gefährten an das mehrköpfige Ungeheuer Skylla und den Strudel Charybdis in der Straße von Messina verloren haben. Im Vulkan Ätna arbeitete der hinkende Schmied der griechischen Götter, Hephaistos bzw. Vulcanus, zusammen mit seinen Gehilfen, den Zyklopen. Wenn Aphrodite, die schönste aller Göttinnen, ihren hässlichen Mann betrügt und er es bemerkt, läuft ihm dabei das heiße Metall über – der Ätna bricht aus.

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Badevergnügen in der Malfa-Bucht

Polyphem, einer der Zyklopen, hielt Odysseus bis zu dessen listiger Flucht in seiner Höhle gefangen. Ja, Polyphem hatte es nicht leicht, war er doch auch in die schöne Nymphe Galateia verliebt. Diese wollte aber von ihm nichts wissen, denn sie hatte eine Liebelei mit dem hübschen Schäferjungen Akis. Der vor Eifersucht rasende Polyphem warf Steine auf das Liebespaar, die heute die pittoreske Zyklopenriviera an der Ostküste Siziliens bilden.

Die Nymphe Arethusa

Die Nymphe Arethusa, welche vor den Nachstellungen des Flussgottes Alpheios nach Sizilien floh, wurde von ihrer Herrin Artemis bzw. Diana in Syrakus in eine Quelle verwandelt. Persephone bzw. Proserpina wurde am Pergusasee von Hades respektive Pluto in die Unterwelt entführt. Die Nymphe Kyane bzw. Cyane war so untröstlich über den Vorfall, dass sie sich in Tränen auflöste, wodurch die Cyane-Quelle von Syrakus entstand. Am Pergusasee stieg übrigens auch Orpheus hinab in die Unterwelt, um seine Frau Eurydike zu befreien.

Wer noch mehr darüber erfahren will, wird in den Göttersagen und Mythen der Griechen und Römer fündig, wie etwa in den Erzählungen von Homer, Vergil und Ovid.

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Die berühmte Keramiktreppe von Caltagirone.

Von der Steinzeit bis zu den Arabern

Für Siziliens historisches Schicksal waren vor allem seine strategisch günstige Lage sowie das fruchtbare Land verantwortlich. Die größte Insel des Mittelmeers liegt genau in dessen Zentrum.

Wer Macht über die Insel hatte, konnte also den Handel über den Meerweg kontrollieren und zu großem Reichtum gelangen.

Lebten in der Steinzeit noch relativ wenige Menschen auf Sizilien, so wanderten bereits in der Bronzezeit verschiedene Bevölkerungsgruppen ein, welche die heutigen Sizilianer als ihre Vorväter betrachten. Von damals existieren in Sizilien heute noch steinzeitliche Höhlenmalereien, bronzezeitliche Nekropolen, Keramiken, Werkzeuge und Waffen.

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Die barocke Chiesa di San Giuseppe von Taormina.

In der Antike, im 8. Jahrhundert v. Chr., kamen die ersten Fremden auf die Insel: Phönizier und Griechen. Ihre Gründe waren unterschiedlich: Die Phönizier, Händler und Seefahrer aus dem heutigen Libanon, wollten Handel betreiben und gründeten dafür Handelsstützpunkte, zunächst auf der ganzen Insel. Nach der Ankunft der Griechen beschränkten sie sich aber auf den Nordwesten Siziliens. Die dortigen Stützpunkte gerieten nach dem Aufstieg des phönizischen Karthago in Nordafrika unter dessen Kontrolle. Die Griechen hingegen wanderten wegen Überbevölkerung aus ihrer Heimat aus und kolonisierten fast ganz Sizilien.

Die Zeit der Phönizier, Karthager und Griechen war eine der größten Blütezeiten Siziliens, eine Zeit, in der buchstäblich Milch und Honig floss. Davon zeugen heute vor allem die architektonischen Hinterlassenschaften der alten Griechen, ihre großartigen Tempel und Theater, die zu den am besten erhaltenen Bauwerken der Antike zählen.

Im 3. Jahrhundert v. Chr. eroberten die Römer während der ersten beiden Punischen Kriege Sizilien, womit für die Insel eine »Sauregurkenzeit« einsetzte:

Die Römer ließen die griechische Kultur weiterhin bestehen und beschränkten sich darauf, die Insel ökonomisch auszubeuten. Sizilien wurde, wie sich der alte Cato (234–149 v. Chr.) einmal ausdrückte, zur »Nährmutter«, also zur Kornkammer Roms.

In der Römerzeit kamen zu den auf der Insel bereits präsenten griechischen und phönizisch-karthagischen Kulten weitere Religionen hinzu, vor allem das Judentum und das Christentum. Letzteres wurde spätestens Ende des 4. Jahrhunderts zur dominanten Religion, wovon zahllose auf der Insel vorhandene frühchristliche Katakomben Zeugnisablegen.

Erst die Kaiserzeit brachte wieder einen gewissen Wohlstand und in den wichtigsten Städten jener Epoche, etwa Syrakus, Catania und Lilybaeum, das heutige Marsala, entstanden öffentliche Bauten wie Amphitheater oder Thermen. Auf dem Land wurden derweil prächtige Villen errichtet.

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Dekoration im Palazzo Senatorio in Caltagirone.

468 wurde Sizilien von den germanischen Vandalen erobert, die bereits vorher, nämlich im Jahr 429, in Nordafrika ein Reich errichtet hatten. Sie überließen die Insel aber schon 476 wieder einem anderen, nämlich dem Germanen Odoaker; diesem wurde Sizilien 493 von dem Ostgoten Theoderich (ca. 451–526), der die gesamte italienische Halbinsel kontrollierte, entrissen. Kulturell blieb die Zeit der »Barbarenherrschaft« in Sizilien folgenlos.

Die Gotenherrschaft fand schließlich im Jahr 535 ihr Ende, als General Belisar Sizilien für den byzantinischen Kaiser Justinian (527–565) eroberte. Justinian hatte es als seine vordringlichste Pflicht angesehen, die Westprovinzen von den barbarischen Eroberern zu befreien, was ihm 555 auch gelungen war. Sizilien wurde nachfolgend eine byzantinische Provinz und verarmte aufgrund der großen Steuerlast, die dieser Umstand mit sich brachte. Die Kirche begann sich Richtung Osten zu orientieren, vor allem als die zwölf sizilianischen Diözesen im Jahr 732 dem Patriarchen von Konstantinopel unterstellt worden waren. Übrig geblieben aus der byzantinischen Zeit sind nur die Reste einiger Höhlendörfer sowie einige bescheidene Höhlenkirchlein.

Ganz anders hingegen verhielt es sich mit der fast 200 Jahre andauernden arabischen Herrschaft. Die Einwanderung von Muslimen veränderte die ethnische Zusammensetzung von Siqqilliyya, wie die Insel nun hieß, völlig: Sizilien wurde – auch wenn Christen und Juden weiterhin ihre Religion ausüben durften – ein arabisches Land. Der Islam war vorherrschende Religion und Arabisch die dominante Sprache. Auch wenn heute kaum mehr Architektur aus dieser Epoche auf der Insel vorzufinden ist, so ist der arabische Einfluss dennoch an allen Ecken und Enden spürbar: in der sizilianischen Sprache, bei den damals eingeführten Nutzpflanzen wie Maulbeerbäumen, Dattelpalmen, Pistazien, Artischocken und Melonen, in der Inselküche, bei vielen Ortsbezeichnungen, in der westsizilianischen Bauernhausarchitektur, im Suk–Charakter vieler Märkte sowie im Sackgassengrundriss der meisten westsizilianischen Städte.

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Fröhliches Feiern der Sagra delle nocciole, also des Haselnussfestes, im Madoniestädtchen Polizzi Generosa.

Von den Normannen zu den Spaniern

Die unter den Arabern vorherrschende nen fort. Hauptsächlich wegen der Toleranzpolitik Rogers II. kam es auf der nunmehr multikulturellen Insel – mit verschiedenen Ethnien, unterschiedlichen Sprachen und Religionen – zu einem weitgehend friedlichen Nebeneinander. In der Hauptstadt Palermo entwickelte sich mit der arabisch-normannischen Architektur eine großartige Baukunst. Die Normannen gaben Paläste und Kirchen in Auftrag gaben, welche hauptsächlich von Arabern gebaut und – zusammen mit byzantinischen Kunsthandwerkern – ausgeschmückt wurden.

Unter den Staufern begann Siziliens Bedeutung zu sinken. Denn Friedrich II. von Hohenstaufen war nicht nur König von Sizilien, sondern auch Kaiser des Heiligen Römischen Reichs und verbrachte damit einen Großteil seines Lebens außerhalb der Insel. Zudem war er kein großer Bauherr, weshalb es aus seiner Zeit nur wenige architektonische Spuren gibt: Geblieben sind lediglich frühgotische Festungen wie das Kastell Ursino in Catania. Doch geblieben ist auch Friedrichs Muttersprache, das Sizilianische, welches die erste italienische Hochsprache war. Nicht umsonst leitete die sizilianische Dichterschule am Hofe Friedrichs den Beginn der italienischen Literatur ein.

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Die Kathedrale von Noto mit ihrer eindrucksvollen Doppelturmfassade thront über einer großen Freitreppe.

Die Anjou hinterließen nichts auf der Insel. Dazu hatten sie keine Gelegenheit, da die Sizilianer sie nach nur vierzehn Jahren Herrschaftszeit vertrieben.

Die Aragonesen hingegen, und nachfolgend die Spanier, beeinflussten Sizilien beträchtlich. Aus der aragonesischen Periode sind zahlreiche Bauten im Stile der Chiaramonte-Gotik erhalten, einem Baustil, der sich durch die Verschmelzung arabisch-normannischer mit gotischen Elementen auszeichnet. Aus spanischer Zeit stammen die vielen, wegen der Piraten- und Türkengefahr, im 16. Jahrhundert gebauten Küstenwachtürme sowie die Befestigungsmauern vieler Städte. Die Renaissance, welche ab dem 14. Jahrhundert auf dem italienischen Festland ihren Siegeszug antrat, ist in Sizilien wenig präsent. Im spanischen Sizilien wurde weiterhin »altmodisch« gotisch gebaut, wobei der Chiaramonte-Stil im 15. Jahrhundert von der katalanischen Spätgotik abgelöst wurde.

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Fischer auf den Liparischen Inseln.

Vom Barock zur Jetztzeit

Im 17. Jahrhundert setzte sich in Sizilien, wie in ganz Europa, der Barockstil durch. Auf der kompletten Insel entstanden nun barocke Kirchen, Klöster, Oratorien und zahllose Adelspaläste. Vor allem der Osten ist barock geprägt, da die dortigen Städte nach dem großen Erdbeben von 1693 im »modischen« Barock wiederaufgebaut wurden. Ein spanisches Erbe sind ferner die Heiligenprozessionen, welche auf der Insel Fuß fassten, sowie viele aus der neuen Welt eingeführte Nutzpflanzen, so Tomaten, Kartoffeln oder Chilischoten.

In der späteren Bourbonenzeit und nach der Italienischen Einigung wurde der Barock zunächst vom Klassizismus, dann vom Jugendstil abgelöst.

Vor allem während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als Sizilien dank des Orangen- und Schwefelexports einen ökonomischen Boom erlebte, entstanden in den großen Städten großartige öffentliche Bauten, vor allem Theater, aber auch zahlreiche Paläste und Villen im klassizistischen Stil und Jugendstil.

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Blick auf Palermo Modello, im Hintergrund der Monte Pellegrino.

Der Abschwung setzte Ende des 19. Jahrhunderts ein. Heute ist Sizilien, wie der gesamte Süden Italiens, von schweren ökonomischen und sozialen Problemen, von Massenarbeitslosigkeit, Armut und mafioser Gewalt gekennzeichnet, denen eine korrupte Politikerklasse und ein unfähiger staatlicher Verwaltungsapparat nichts entgegenzusetzen haben.

Klima und Landschaftsbild

Das Klima Siziliens ist typisch mediterran mit heißen Sommern und milden Wintern. Je nach Inselgegend gibt es aber auch Unterschiede: An der Südwestküste werden im Sommer manchmal fast tropische Temperaturen erreicht, während es im Landesinneren – vor allem in hoch gelegenen Orten – deutlich kühler ist und im Winter sogar schneit.

Sizilien wurde wegen seiner dreieckigen Form von den alten Griechen trinakria (drei Vorgebirge) genannt. Trinakria heißt übrigens auch das Symbol Siziliens – drei abgewinkelte Beine mit dem Gorgonenhaupt in der Mitte –, welches die sizilianische Fahne ziert und in den Souvenirgeschäften als Keramik feilgeboten wird.

Das Landschaftsbild ist voller Gegensätze: An der Nordostküste bestimmt mit dem Sikulischen Appenin – untergliedert in die Madonie, die Nebrodi sowie die Peloritani – ein spektakuläres Bergmassiv die Landschaft. Mit den Monti Iblei gibt es eine weitere Bergkette im Südosten, mit den Monti Sicani im Südwesten und den Monti Erei in der Inselmitte. Das Landesinnere hingegen besteht weitgehend aus sanftem Hügelland, während die Südwest- und die Südküste eher flach sind. Mit dem Ätna und dem Inselchen Stromboli hat Sizilien auch feuerspuckende Vulkane zu bieten.

Außerdem gehören mit den Liparischen Inseln, den Ägadischen Inseln und den Pelagischen Inseln drei große Archipele zur Hauptinsel sowie eine Reihe weiterer Inseln, von denen Pantelleria und Ustica die bedeutendsten sind. Der kleine Pergusasee bei Enna in der Inselmitte ist der einzige natürliche See Siziliens, Stauseen gibt es dafür aber eine ganze Reihe. Auch Flüsse sind recht spärlich gesät auf der Insel. Die meisten finden sich im Osten, wo der Ätna das größte natürliche Wasserreservoir Siziliens bildet.

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Auch die Kretische Zistrose blüht hier.

Flora und Fauna

Die vorherrschende Vegetationsform ist die der mediterranen Macchie. Größere Waldgebiete gibt es in den Madonien und in den Nebrodischen Bergen sowie auf dem Ätna. Zu den wichtigsten einheimischen Bäumen zählen Pinien, Zypressen, Steineichen, Zwergpalmen, Zedern, Ulmen, Pappeln, Kiefern, Platanen, Buchen, Stechpalmen, Oleaster sowie Rhizinus- und Judasbäume. Zu ihnen gesellten sich im Verlaufe der letzten Jahrhunderte diverse tropische und subtropische Arten, wie verschiedene Spezies von Gummibäumen, der Eukalyptus, der peruanische Pfefferbaum, diverse Palmenarten, Akazien, der brasilianische Florettseidenbaum. Wichtige einheimische Sträucher sind Ginster, Mastix, Kaktusfeigen, Oleander, Myrten, ferner Wolfsmilchgewächse, der Riesenfenchel sowie der stechende Mäusedorn.

Dazu kommen typisch mediterrane Nutzbäume wie Johannesbrot-, Feigen-, Lorbeer-, Pfirsich-, Aprikosen-, Granatapfel-, Mispel-, Mandel- und Ölbaum, schwarze und weiße Maulbeerbäume sowie praktisch alle Arten von Agrumen, von Orangen-, Zitronen- und Mandarinenbäumen bis hin zu Pomeranzen. Auf ganz Sizilien, vor allem aber auf den Liparischen Inseln gedeihen – zumeist wild – Kapern. Außerdem werden auf der Insel, insbesondere in der Gegend rund um das Dorf Cerda in der Provinz Palermo, Artischocken angebaut.

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Etwas ungewöhnlich aber praktisch: das Fahrrad als Zitronentransporter.

Besonderheiten stellen die vor allem in den Madonien verbreiteten Mannaeschen und Korkeichen dar. In Syrakus wächst darüber hinaus der echte Papyrus und im Dorf Misilmeri bei Palermo Kakifrüchte. Auf dem Ätna finden sich Kastanien und – in der Gegend von Bronte – Pistazienwälder.

An Blumen mangelt es ebenfalls nicht. Im Frühling explodiert die Natur und präsentiert sich in einem wahren Farbenmeer aus weißem Affodil, gelben Wucherblumen und Sauerklee, blauem Borretsch, orangen Ringelblumen, roten Gladiolen sowie verschiedenfarbigen Knabenkräutern. Mit Süßklee bedeckte Wiesen wirken wie große rote Teppiche. Dazu kommt im April, während der berühmten primavera siciliana, des »sizilianischen Frühlings«, der betörende Duft der blühenden Orangenbäume. Im Mai dominieren das Rosa und das Weiß des Oleanders sowie der Bougainvillea. Im Juni, wenn die Weizenfelder zur Ernte bereitstehen, wird die Insel golden. Im Hochsommer überwiegt das Grün der Weinberge, das sich mit dem Gelb der Honigmelonen mischt. Im Herbst wird es wieder bunt, mit dem Violett der Alraunen, dem Rot der früchtetragenden Granatapfelbäume und dem Lila des blühenden Rosmarins.

Zu den auf der Insel wild lebenden Säugetieren gehören Füchse, Wildschweine, Stachelschweine, Wildkatzen, Marder, Wildhasen und Fledermäuse. In den Nebrodischen Bergen gibt es außerdem die seltenen Sanfrattellani-Pferde. Darüber hinaus sieht man Greifvögel wie Königsadler, Wanderfalken und Bussarde, auch Reiher, Wildenten und Wasserhühner sind auf der Insel anzutreffen. Die wichtigsten Singvögel, die man hier zu hören bekommen kann, sind Meisen, Amseln, Zaunkönige, Girlitze und Zwergrohrdommeln. Auch wenn das Umweltbewusstsein der Sizilianer oft zu wünschen übrig lässt, so wurden doch zwischenzeitlich fünf Regionalparks etabliert: der Parco dell’Etna (1987), der Parco delle Madonie (1989), der Parco dei Nebrodi (1993), der Parco fluviale dell’Alcantara (2001) und schließlich der Parco dei Monti Sicani (2012). Darüber hinaus gibt es ca. 80 Naturschutzgebiete und sechs Meeresschutzzonen. Die Parks und Naturschutzgebiete laden zum Wandern, Fahrradfahren und Entdecken einer wirklich zauberhaften Natur ein, während die herrlichen Sand-, Kiesel- und Felsenstrände nicht nur Bade-, sondern auch Taucher-, Windsurferund Schnorchlerparadiese sind.

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Mmm, wie wunderbar duftet doch das Basilikum!

Sizilianische Lebensart

Sizilianer lieben es zu feiern, wobei sich die Feste hauptsächlich am katholischen Kalender orientieren. Mehr als 95 % der Bevölkerung gehört der römisch-katholischen Kirche an, auch wenn der Anteil der praktizierenden Katholiken zurückgeht. Das Feiern von Weihnachten, Ostern, dem Giorno dei Morti (2. November) sowie von aufwendigen Heiligenfesten sind wichtige Bestandteile der Tradition und stets eine gute Gelegenheit, bei der sich die Familie zu einer großen mangiata, einem Essen, zusammenfindet.

Ganz ähnlich verhält es sich mit Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen, welche allesamt im großen Stil abgehalten werden. Einige Feste, beispielsweise der in ganz Italien verbreitete Ferragosto (15. Aug.), haben auch heidnische Wurzeln. Überhaupt spielt der Aberglaube immer noch eine Rolle und viele Leute wissen immer noch, wie der malocchio, der böse Blick, abzuwenden ist, beispielsweise durch das Tragen eines Amuletts mit dem corno, einem Hörnchen. Zum Feiern gehört natürlich Musik, und zur typisch sizilianischen Volksmusik das friscalettu (Hirtenflöte), die Maultrommel sowie das Tamburin.

Wenngleich Sizilianer, wie schon Cicero feststellte, Außenstehenden mit gesundem Misstrauen begegnen, ist doch die Gastfreundschaft eines der hervorstechendsten Merkmale der Insel. Dies dürfte vermutlich ein Erbe der Antike sein, in der die Gastfreundschaft nahezu »heilig« war. Und so gibt es auch keine Probleme zwischen den Einheimischen und den auf der Insel lebenden Ausländern, deren Anteil offiziell ohnehin bei nur drei Prozent liegt, in der Realität aber deutlich höher sein dürfte. Das Misstrauen richtet sich in erster Linie gegen den Staat und seine Institutionen, welche – nicht ohne Grund – seit Jahrhunderten als feindlich erlebt werden, was übrigens die Landesregierung in Rom mit einschließt.

Der gesamte öffentliche Bereich, also die Verwaltung, das staatliche Krankenwesen, die Wirtschaft, die Schulen und Universitäten, funktionieren nur unzureichend. In der Folge kommt der Familie größte Bedeutung zu, weshalb die Familienbande eng und die Scheidungsraten niedrig sind.

Steckbrief Sizilien

Lage: Sizilien liegt zentral in der Mitte des Mittelmeeres. Die engste Verbindung nach Süditalien beträgt 3 km, nach Nordafrika sind es 140 km.

Fläche: 25 702 km2

Küste: ca. 1100 km

Hauptstadt: Palermo

Flagge:

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Amtssprache: Italienisch. Untereinander verständigen sich die Inselbewohner aber auf Sizilianisch, einer eigenständigen Sprache.

Einwohner: In Sizilien leben 5 100 000 (Stand 2015).

Währung: Euro

Zeitzone: MEZ und MESZ von Frühsommer bis Herbst.

Geografie: 61,4 % der Fläche Siziliens bestehen aus Hügelland, 24,5 % aus Bergen und nur 14,1 % sind Ebenen. Der Ätna ist mit über 3300 Metern nicht nur der höchste Berg, sondern auch der wichtigste Vulkan der Insel.

Staat und Verwaltung: Sizilien wurde bereits im Jahre 1946 ein Autonomiestatut gewährt. Seit 1947 wird mit dem Regionalparlament ein Landtag gewählt, der für die Gesetzgebung zuständig ist, während der Ministerpräsident mit seinem Kabinett die Regierungsgeschäfte tätigt. Administrativ ist die Region in insgesamt neun Provinzen unterteilt (Palermo, Catania, Messina, Agrigento, Trapani, Syrakus, Ragusa, Caltanissetta, Enna), welche einerseits dezentrale staatliche Verwaltungseinheiten mit einem Präfekten an der Spitze darstellen, andererseits aber auch eigenständige Gebietskörperschaften mit eigenständigen Gebietskörperschaften. Auf lokaler Ebene gibt es 390 Kommunen mit Stadt- und Gemeinderäten.

Wirtschaft und Tourismus: Die Arbeitslosenquote ist mit 23 % (Stand: 2015) außerordentlich hoch, 18,5 % der Familien leben aktuell an der Armutsgrenze. 3,7 % der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft und Fischerei, während die Industrie mit nur 18 % der Beschäftigen wenig entwickelt ist. Die meisten Erwerbstätigen finden sich mit 82 % im tertiären Sektor, wobei viele davon im aufgeblähten öffentlichen Sektor tätig sind. Gegenwärtig kommen jährlich ca. viereinhalb Millionen Touristen nach Sizilien.

Religion: Mehr als 95 % der Bevölkerung gehört offiziell der römisch-katholischen Kirche an.

Bevölkerung: Ca. 70 % der Einwohner leben in den großen Küstenstädten und nur 30 % im Landesinneren. Die größte Stadt ist die Hauptstadt Palermo (678 500 Einwohner), gefolgt von Catania (315 600 Einwohner) und Messina (240 400 Einwohner). Der Anteil der registrierten Ausländer liegt bei 3,4 % (Stand 2014).

Geschichte im Überblick

35000 v. Chr. In der Altsteinzeit leben bereits erste Menschen auf Sizilien.

2000 v. Chr. In der Bronzezeit kommen sukzessive neue Volksgruppen nach Sizilien – Sikaner, Sikuler und Elymer – und die Insel beginnt dicht besiedelt zu werden.

9./8. Jh. v. Chr. Die Phönizier gründen erste Handelsstützpunkte, welche ab dem 6. Jh. von Karthago kontrolliert werden.

8. Jh. v. Chr. Die Griechen besiedeln Ostsizilien und breiten sich im 7./6. Jh. v. Chr. auf fast der ganzen Insel aus.

3. Jh. v. Chr. Im Verlaufe der ersten beiden Punischen Kriege erobern die Römer Sizilien und beginnen die Insel systematisch auszubeuten: Die Wälder werden abgeholzt und große Weizenlatifundien entstehen. Ab dem 4. Jh. n. Chr. breitet sich das Christentum aus und wird zur vorherrschenden Religion.

5. Jh. n. Chr. Vandalen, Germanen und Ostgoten eignen sich nacheinander die Insel an, womit ein dunkles Jahrhundert beginnt.

535 n. Chr. nimmt der oströmische General Belisar die Insel ein, welche nun dem byzantinischen Kaiserreich einverleibt wird. Die Insel verarmt.

827 n. Chr. beginnt – ausgehend von Nordafrika – die nach langem Hin und Her erfolgreiche arabische Eroberung Siziliens. Unter den Arabern blüht die Insel wieder auf, hauptsächlich wegen der Verbesserung der Bewässerungsmethoden und der Einführung neuer Nutzpflanzen.

1061–1091 In nur dreißig Jahren erobern die Normannen die Insel, nachfolgend (1130) entsteht das normannische Königreich Sizilien. Die Toleranzpolitik der Normannen führt auf der Insel, in der verschiedene ethnische Gruppen leben, zu einem weitgehenden friedlichen Nebeneinander und die Blütezeit setzt sich weiter fort.

1194 Mit der Krönung von Heinrich VI., der mit der Normannenprinzessin Konstanze verheiratet ist, beginnt die Herrschaftszeit der schwäbischen Hohenstaufen. Der spätere Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen wächst in Palermo auf.

1268 Der Enkel Friedrichs II., Konradin, unterliegt den französischen Anjou, womit die Stauferzeit endet. Die Anjou übernehmen die Herrschaft, werden aber von den Sizilianern 1282 während der Sizilianischen Vesper aus Sizilien vertrieben.

1282 Die sizilianischen Barone wählen Peter von Aragon zu ihrem neuen König, womit die Herrschaftszeit der Aragonesen beginnt.

1516 wird Karl V. König von Spanien und somit Eigentümer von Sizilien. Die Insel ist jetzt nur mehr ein Anhängsel des spanischen Weltreiches.

1713 Nach dem Ende des Spanischen Erbfolgekrieges geht Sizilien an Viktor Amadeus von Savoyen-Piemont über, der die Insel wenige Jahre später mit den Österreichern gegen Sardinien eintauscht.

1734 Spanien erobert Sizilien wieder zurück. Neuer König wird 1735 der in Neapel residierende Karl von Bourbon.

11. Mai 1860 Giuseppe Garibaldi landet mit seinen tausend Freischärlern in Marsala und vertreibt die Bourbonen. Die überwältigende Mehrheit der (wenigen wahlberechtigten) Sizilianer spricht sich für den Anschluss an Italien aus.

1861 Nach der Entstehung des Italienischen Königreichs wird Sizilien wie annektiertes Land behandelt, weshalb die lokale Elite gegen den neuen Staat obstruiert. Sie bedient sich dabei auch krimineller Banden, welche sie im Gegenzug schützt, womit das Phänomen der Mafia explodiert.

Ende 19. Jh. Es setzt eine schwere Wirtschaftskrise ein und über eine Million Menschen wandert nach Übersee aus.

1922 Nach der Machtergreifung Mussolinis rottet der eiserne Präfekt Cesare Mori die Mafia, zumindest aber deren untere Chargen, weitgehend aus.

1943–1946 Sizilien wird im Frühsommer 1943 von den Briten und Amerikanern im Rahmen der »Operation Husky« vom Faschismus und den Deutschen befreit. Es entwickelt sich eine starke Separatistenbewegung, welche die Unabhängigkeit Siziliens anstrebt. Um der Bewegung »den Wind aus den Segeln zu nehmen«, wird Sizilien im Mai 1946 Autonomie zugestanden.

1950er-Jahre Der schweren Wirtschaftskrise Siziliens begegnet die italienische Regierung in der Nachkriegszeit einerseits mit einer Agrarreform, andererseits mit staatlich finanzierten und gelenkten Infrastruktur- und Industrialisierungsprojekten. Beide Maßnahmen scheitern weitgehend.

1981–1983 Der »Mafiakrieg«, in den alle mafiosen Banden auf der Insel verwickelt sind, kostet ca. 1000 Menschenleben. Der Konflikt endet mit der Machtübernahme der brutalen »Corleonesi«, also der mafiosen Bruderschaft (cosca) aus Corleone und ihren Verbündeten.

2008 Der sizilianische Ministerpräsident Salvatore Cuffaro tritt von seinem Amt zurück, nachdem er wegen Zusammenarbeit mit der Mafia verurteilt wurde.

2012 Mit Rosario Crocetta wird erstmals ein Antimafiapolitiker zum Ministerpräsidenten gewählt.

2015 Palermo wird wegen seiner arabisch-normannischen Architektur zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt. Viele Straßen und Plätze werden zu Fußgängerzonen umgewandelt und die neue Tram wird eröffnet.

PALERMO UND UMGEBUNG

1Historischer Stadtkern

Im Zentrum der Macht

2Die Altstadtviertel

Kirchen, Kunst und multikulturelle Märkte

3Zwischen Oper und Viale della Libertà

Die edle Neustadt

4Außerhalb der Altstadt

In den Bergen und am Meer

5Monreale

Der Berg des Königs

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Boote in der Cala, dem alten Hafen von Palermo.

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1 Historischer Stadtkern

Im Zentrum der Macht

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Die Hauptstadt Siziliens fasziniert mit ihrem morbiden Charme, ihrer riesigen Altstadt (UNESCO-Weltkulturerbe) mit arabisch-normannischen Bauten, mittelalterlichen Palästen, barocken Kirchen, interessanten Museen und bunten Märkten. Am besten erkundet man die Altstadt vom historischen Stadtkern aus, in dem sich mit dem Normannenpalast, der Kathedrale und dem Rathaus die Zentren der politischen und religiösen Macht befinden.

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Der spanisch-katalanische Portikus an der Südseite der Kathedrale.

Der Ursprung der Stadt geht auf das 8. und 7. Jahrhundert v. Chr. zurück, als phönizische Händler auf einer von den Flüssen Kemonia und Papireto umgebenen, felsigen Landzunge einen Handelsstützpunkt gründeten. Der älteste Kern, die Paleapolis, befand sich zwischen der Anhöhe, auf der sich heute der Normannenpalast erhebt, und der Kathedrale. Bis zur arabischen Eroberung 831 war zis, die »Blume«, – wie die Phönizier ihre Siedlung damals nannten – nicht weiter bedeutend. Erst die Araber werteten den Ort zum Sitz ihres Emirats auf. Damit entwickelte sich Balarm, wie die Stadt nun hieß, zu einer der prächtigsten Metropolen der gesamten arabischen Welt.

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Barocke Pracht in der Jesuitenkirche Casa Professa.

Die Glanzzeit setzte sich nach der normannischen Eroberung 1072 fort, Palermo wurde jetzt sogar Sitz eines wohlhabenden Königreichs.

Da die Araber in der Stadt blieben und für die Normannen arbeiteten, entstanden im 12. Jahrhundert orientalisch anmutende Bauwerke, deren schönste Vertreter sich im historischen Stadtkern befinden.

Vom Palazzo Reale zur Kathedrale

Nach dem Besuch des Normannenpalastes (um 1130, später erneuert) mit der Hofkapelle gelangt man, über das Renaissance-Stadttor Porta Nuova (1583), zur ältesten Straße Palermos, dem Corso Vittorio Emanuele. Der obere Teil dieser Hauptstraße wird von den Einheimischen noch heute cassaro genannt, lag doch hier während der arabischen Herrschaftszeit das befestigte Viertel Al-Qasar mit seiner Burg. Am palmenbestandenen Stadtpark Villa Bonanno vorbei geht es weiter zur monumentalen Normannenkathedrale (1179–1185) mit den berühmten Königs- und Kaisergräbern. Vor allem für Schwaben zählt der Porphyr-Sarkophag von Friedrich II. von Hohenstaufen (1194 bis 1250), einem der wichtigsten Kaiser des Mittelalters, in der Kathedrale zum Pflichtprogramm! Auch der astronomische Meridian (1798), die Kapelle der Santa Rosalia sowie die juwelenbesetzte Krone von Friedrichs Frau Konstanze in der Schatzkammer sind einen Blick wert.

Von den Quattro Canti zum Rathaus

Vorbei am Bronzedenkmal Kaiser Karls V. (1630) sind es nur wenige Schritte zum Herzen der Altstadt, dem Barockplatz Quattro Canti (1609–1620). Die Kreuzung entstand, als die im Jahre 1600 fertiggestellte Via Maqueda den Cassaro schnitt. Der spanische Vizekönig Vigliena beauftragte den Florentiner Architekten Giulio Lasso (ca. 1565–1617) mit der Gestaltung des Platzes. Dieser schuf – orientiert an der Piazza Quattro Fontane in Rom – vier identische, mit Brunnen und Statuen versehene, nach innen schwingende Fassaden.

Die Quattro Canti bildeten lange Zeit das Zentrum der Stadt, treffen sich doch hier alle vier historischen Altstadtviertel.

Nicht verpassen

NORMANNENPALAST

Seit fast 900 Jahren stellt der Palazzo dei Normanni das Zentrum der politischen Macht Siziliens dar: Einst regierten hier die Normannenkönige, später die Vizekönige der Spanier und Bourbonen und heute befindet sich das sizilianische Parlament im Palast. Zu besichtigen sind: die punischen Mauern und die Krypta, die Hofkapelle König Rogers II., der Herkulessaal, der Saal der Vizekönige, das pompeijanische Schlafzimmer, der Windsaal, der Saal des Roger sowie die königliche Palastkapelle mit ihrer kunstvoll geschnitzten und bemalten arabischen Muqarna-Decke sowie ihre byzantinischen Mosaiken.

Complesso Monumentale Palazzo Reale. Cappella Palatina: Mo–Sa 8.15–17.45 Uhr, So 8.15-10 Uhr, 11.15–13 Uhr. Mura Puniche, Parlamento, Sala di Ruggiero: Fr–Mo 8.15–17.45 Uhr: Piazza del Parlamento 1, Tel. 334/899 69 92, www.federicosecondo.org

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Fassade des Palazzo Napoli am Barockplatz Quattro Canti.

Vom Barockplatz ist es nicht mehr weit zum Palazzo Pretorio (1470), dem Rathaus. Davor thront der von Francesco Camilliani (1530–1576) in Florenz aus Carrara-Marmor erbaute Pretoria-Brunnen (1552–1555), einer der schönsten Renaissance-Brunnen Italiens. Die damals recht prüde Stadtbevölkerung war von der Nacktheit der Brunnenfiguren – alles Wesen aus der römischen Mythologie – so empört, dass sie den Brunnen Fontana della Vergogna, »Schandbrunnen«, nannte.

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Drei rote Kuppeln zieren das orientalisch anmutende Kirchlein San Cataldo, welches sich Maio di Bari Mitte des 12. Jahrhunderts hat erbauen lassen.

Hinter dem Rathaus, an der Piazza Bellini, empfiehlt sich der Besuch der byzantinischen La Martorana (um 1143), die Georg von Antiochien (um 1100–1149), der »Emir der Emire« des Königs Roger II., als Privatkirche bauen ließ. 1433 ging die Kirche an einen Benediktinerinnenorden über, der sie umbauen ließ. Heute wird in der Martorana aber wieder byzantinisch zelebriert, gehört sie doch der italo-albanischen Gemeinde. Gleich nebenan befindet sich die Kirche San Cataldo (gegen 1159), welche Georg von Antiochiens Nachfolger, Maio di Bari (gestorben 1160) bauen ließ.

GUT ZU WISSEN

DIE EINTRITTE GEHEN INS GELD …

In einer Kulturregion wie Sizilien locken viele Museen mit interessanten Sehenswürdigkeiten, sodass Kunstfreunde am Ende einen großen Teil ihres Reisebudgets für Museumseintritte auszugeben haben. Die einst in ganz Italien praktizierte Freikartenregelung für Pensionäre wurde abgeschafft. Nur noch Jugendliche unter 18 Jahren erhalten in staatlichen Museen bei Vorlage ihres Ausweises Ermäßigungen bis hin zu Freikarten.

Infos und Adressen

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Mythologische Figuren am Pretoriabrunnen.

SEHENSWÜRDIGKEITEN

Cattedrale Maria SS. Assunta. Mo–Sa 7–19 Uhr, So 8–13 und 16–19 Uhr, Corso Vittorio Emanuele, Tel. 091 61 61 692, 329/397 75 13.

Chiesa della Martorana/Chiesa Santa Maria dell’Ammiraglio. Mo–Sa 9.30–13 Uhr, 15.30 bis 17.30 Uhr, So 9–10.45 Uhr, Piazza Bellini 3, Tel. 345/828 82 31.

Chiesa di San Cataldo. Mo–So 9.30–12.30 Uhr, 15–18.30 Uhr, Piazza Bellini 3, Tel. 091/611 81 68, 091/61 61 692, www.amicimuseisiciliani.it

ESSEN UND TRINKEN

Trattoria di Cascinari. Einheimischenlokal mit palermitanischer Küche. Unbedingt reservieren! Di–So mittags, Mi–Sa auch abends. Via D’Ossuna 43/45, Tel. 091/651 98 04.

Caffè del Kássaro. Preisgünstiges Mittagslokal mit hervorragenden Pastagerichten. So Ruhetag, Corso Vittorio Emanuele 390, Tel. 334/368 12 60 oder 389/981 33 62.

Pasticceria Cappello. Besonders »göttlich« ist die sette veli-Torte, eine Schokotorte, von Maestro Cappello selbst erfunden! Mi Ruhetag, Via Colonna Rotta 68, Tel. 091/48 96 01.

ÜBERNACHTEN

Casa Parco d’Orleans. Reizende Ferienwohnung beim Normannenpalast mit Balkon zum Park. Tel. 339/660 06 12, www.sizilienreisen.com

Hotel Centrale. Zum edlen Hotel umgebauter Palast. Tel. 091/33 66 66, www.centralepalacehotel.it

Private Ferienwohnungen. Günstige Altstadt-Apartments. www.private-ferienwohnungen-palermo.de

EINKAUFEN

Mercato delle Pulci. Antiquitäten und Kunsthandwerk. Mo–Sa ca. 9–20 Uhr. Piazza Papireto.

VERANSTALTUNGEN

Festa della Santa Rosalia. Beim Patronatsfest der heiligen Rosalie findet ein Festumzug statt, den ein tolles Feuerwerk krönt. In der Nacht zum 14. Juli.

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Esszimmer der Ferienwohnung Parco d’Orleans.

2 Die Altstadtviertel

Kirchen, Kunst und multikulturelle Märkte

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Ein großer Teil der Altstadt wurde während des Zweiten Weltkriegs beschädigt oder zerstört. Wer es sich leisten konnte, zog an den Stadtrand. In der Altstadt blieben die Armen, zu denen sich im Laufe der Jahre Immigranten aus vielen Ländern der Welt gesellten. Mitte der 1980er-Jahre begann die Restaurierung und die Reichen kehrten in die Adelspaläste des centro storico zurück. Noch heute begegnet dem Besucher hier ein kunterbuntes Völkergemisch.

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Multikulturell: Auf den Stadtmärkten gibt es sizilianische, indische, pakistanische und afrikanische »Supermercati«.

In der Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen konzentrieren sich die interessantesten Museen, Kirchen und Palazzi sowie die orientalisch anmutenden Märkte. Da Palermo über eines der größten Altstadtzentren Europas verfügt, durchstreift man ein Viertel nach dem anderen, am besten übrigens zu Fuß. Parkplätze sind nämlich nur schwer zu finden.

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Auch wenn sie noch grün sind, sind sie schon reif, diese sizilianischen Salattomaten.

Capo oder Monte di Pietà

Ursprünglich war die Gegend ein Sumpfgebiet jenseits des Flussbettes des später unterirdisch in den Hafen abgeleiteten Papireto. Als Palermo in der Zeit der Araber auf 300 000 Einwohner anwuchs, entstand hier – außerhalb des befestigten Stadtkerns Al-Qasar – das bevölkerungsreiche Viertel Harat-as-Saqalibah sari al Qadi. In der Normannenzeit konzentrierten sich im Seralcadio, wie die Gegend dann genannt wurde, die in der Stadt verbliebenen Muselmanen. Der Seralcadio, in dem vornehmlich Händler und Handwerker wohnten, dehnte sich allmählich bis zum Hafen aus. Der obere Teil des Viertels wurde jetzt Caput Seralcadi, also höchster Punkt des Seralcadi, genannt. Daraus wurde später Capo.

Der Stadtteil ist das traditionelle Marktviertel Palermos. Zwar ist der Fleischmarkt verschwunden, doch die malerische Textilstraße der Via S. Agostino, der pittoreske Lebensmittel- und Gewürzmarkt Capo sowie der Möbelmarkt der Via Panneria sind geblieben. Wichtigstes Bauwerk ist das Augustinerkloster, welches dank reicher Stiftungen zweier Adelsfamilien am Ende des 13. Jahrhundert als eines der ersten Klöster der Stadt entstand. Für die arme Bevölkerung spielte hier früher der Monte di Pietà (1591), die Pfandleihanstalt, eine große Rolle. Und dann befanden sich im Capo angeblich auch noch die Treffpunkte der Beati Paoli, der Sekte der Rächer hilfloser Witwen und armer Waisen.

Am besten beginnt man die Erkundung des Capo an der Via S. Agostino. An der Ecke Via Maqueda/ Via S. Agostino oder an einem Straßenstand bietet ein Straßenverkäufer Sfincione feil, die palermitanische Pizza. In dem engen Gässchen bekommt man dann von sizilianischen, indischen, pakistanischen und chinesischen Händlern alles, was das Herz begehrt: Schuhe, Unterwäsche, Socken und schöne Stoffe. Angekommen an der Kreuzung zur Via S. Spirito, bietet sich ein Besuch der mittelalterlichen Klosterkirche S. Agostino mit ihrem barocken Interieur an. Bemerkenswert sind die Stuckfiguren, mit denen das nach einem Brand zerstörte Innere der Saalkirche Anfang des 18. Jahrhunderts erneuert wurde. Hübsch ist auch der aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammende Kreuzgang nebenan, mit dem gotischen Eingang zum Kapitelsaal.

Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zur Via Porta Carini, welche den berühmten Capo-Markt mit seiner großen Vielfalt an Lebensmitteln, vor allem aber an Gewürzen, beherbergt. Wer den Capo an einem Vormittag besucht, sollte unbedingt einen Blick in das barocke Innere der ehemaligen Benediktinerinnenkirche Chiesa dell’Immacolata Concezione (1604–1612) werfen.

Nicht verpassen

BALLARÒ: BUNTES MARKTTREIBEN

Am Eingang des Ballarò-Marktes am Corso Tukory staut es sich bei den großen Fischständen: frischer Schwertfisch, Langusten, Calamari, Tintenfisch, Meerbarben und Goldbrassen, Muscheln … Auf dem Markt wird verkauft, was hier produziert wird und gerade reif ist: grüne Zucchini, lilafarbene Auberginen, gelber Blumenkohl, saftige Orangen, leckere Erdbeeren, fast weiße Bergpfirsiche, süße Melonen und Weintrauben. Durch enge Gässchen gelangt man – vorbei am Karmeliterkonvent (1626–1667) mit seiner majolikaverzierten barocken Kuppelkirche – zur Piazza Ballarò, dem Herzen der Albergheria. Dort stärkt man sich am besten in einer der traditionellen Tavernen.

Ballarò-Markt. Mo–So durchgehend, Mi und So nachmittags geschl. Zugang zum Markt über die Piazza Ballarò oder die Ecke Corso Tukory/ Via Birago.

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Detail an der Fassade der Kathedrale von Palermo.

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Die gotische Kirche Santa Maria della Catena ist ein Hauptwerk des Architekten Matteo Carnilivari.

Albergheria

Weitere volkstümliche Stadtviertel, die sich in arabischer Zeit außerhalb des Al-Qasar entwickelten, waren der Harat-masgid-Ibn-Saqlab, in dem die jüdische Bevölkerung lebte, und der angrenzende Harat-al-Gadidah. Die Bezirke lagen jenseits des Kemonia-Flusses, der im 16. Jahrhundert zugeschüttet wurde, weil er häufig über das Ufer trat. Im 10. Jahrhundert wuchs das Gebiet weiter an, zur heutigen Albergheria. Auch wenn in der Barockzeit einige Aristokraten hier Palazzi bauten, blieb die Albergheria vornehmlich ein Händler- und Handwerkerviertel. Zwar hat sie sich immer noch nicht völlig von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs erholt, ist aber heute – vielleicht gerade deshalb – der ursprünglichste Altstadtteil.

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Die Fresken im Tonnengewölbe von Il Gesù sind modern.