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Malin Edholm

Ein feuchter Mittsommernachtstraum: Erotische Novelle

 

Lust

Ein feuchter Mittsommernachtstraum

Malin Edholm

 

Am Tag vor Mittsommer komme ich am Ferienhaus an. Mittsommer, das einzige Fest, das es wirklich wert ist, zu feiern. Ein Tag, der der Natur gewidmet ist, der Wiedergeburt, der Fruchtbarkeit und der Liebe. Ein Tag für uns.

 

Alle sind hier, eine große Gruppe Freunde und Bekannte – sowohl Pärchen als auch Singles, was für unser Alter nicht selbstverständlich erscheint. Wir haben Essen und Trinken eingekauft und werden das Wochenende in diesem Sommerhäuschen verbringen. Oder vielmehr in diesem Haus, es ist ein großes gelbes Holzhaus mit großen Fenstern und weißen, gehäkelten Gardinen, etwas abseits gelegen und an drei Seiten von Wald umgeben. Die Wiese auf dem Grundstück ist grün und wurde schon länger nicht mehr gemäht. Hier und da wachsen wilde Blumen und lassen die Wiese scheinbar nahtlos in den Wald übergehen. Das Haus ist ein Paradies auf Erden und solang ich mich zurückerinnern kann, bin ich jeden Sommer hierhergekommen.

Der Tag ist warm, keine Hitze wie in südlicheren Breitengraden, sondern angenehm und frisch. Das Haus spiegelt sich in dem blanken See, das schwimmende Saunafloß schaukelt sanft auf dem Wasser und der Wald hält erwartungsvoll den Atem an. Ein Gefühl von freudiger Erwartung und Glück erfüllt meinen Körper, als ich mithelfe, die Einkäufe aus dem Auto ins Haus zu tragen.