Vorwort
01Die Domestizierung des Hundes
02Welcher Hund passt zu mir?
03Mietmobil und Hund
04Camping- und Caravan-Messen
05Vorbereitung für die erste Tour
06Es geht los – die Jungfernfahrt
07Das Wohnmobil-Reiseland Nummer eins
08Welcher Grundriss soll es sein?
09Wie viel Hund darf es sein?
10Mit Hund auf der Fähre
11Mit Hund unterwegs in Europa
12Beliebtes Reiseland Italien – Traumziel in Europa 1
13Wahl des Wohnmobilstellplatzes
14Das muss mit – Packliste für den Hund
15Sicherheit – so reist die Fellnase richtig
16Medizinische Versorgung – Reiseapotheke
17Wohnmobil und Campingplatz
18Abwechslungsreiches Frankreich – Traumziel in Europa 2
19Einmaleins der Futterlogistik
20Alarmanlage Hund
21Freies Stehen – wenn alle die Freiheit genießen
22World Dog Show und Crufts
23Der Hund vor dem Wohnmobil
24Jetzt kommt der Hund zu Wort
25Charmantes Großbritannien – Traumziel in Europa 3
26Wildromantisches Schottland – Traumziel in Europa 3a
27Außendusche ergänzen – bequeme Hundereinigung
28Der nasse Hund im Wohnmobil
29Ungeliebte Hinterlassenschaft
30Hunderudel oder Herdenmensch
31Mobilitätsplus dank Radanhänger
32Reisetipp Bayerischer Wald
33Wenn der Hund abhandenkommt
34Hier bekommen sogar Hunde Rabatt
35Sehnsucht Skandinavien – Traumziel in Europa 4
36Bestimmungen in Skandinavien
37Feuerwerk, des Hundes Schreck
38Wasser für die Vierbeiner
39Willkommen an der Ostsee
40Luft und Temperatur beachten
41Wasser zum Trinken … und zum Wohlfühlen
42Freundliches Kroatien – Traumziel in Europa 5
43Schnüffelweltmeister Hund
44Ganz legal kostenlos übernachten
45Böse Verführungen
46Weniger ist mehr – wandern mit Hund
47Der Hund wird krank, was nun?
48Faszinierendes Spanien – Traumziel in Europa 6
49Der Maut-Dschungel in Europa
507 No-Gos – diese Patzer sind tabu
51Stellplatz mit Hundezaun
52Top-Ten-Reiseländer mit Hund
53Alpenrepublik Schweiz – Traumziel in Europa 7
54Wie viel Bewegung tut not?
55Was Neues für die Teambildung
56Die Frage der Toilettengänge
57Wie lange bleibt der Hund allein?
58Sonniges Griechenland – Traumziel in Europa 8
59Der genormte Wasseranschluss
60Fakten, Fakten, Fakten
61Der Hund allein im Wohnmobil
62Winterurlaub bringt Spaß
63Der Hund hat keine Wechselräder
64Die Beneluxstaaten – Traumziel in Europa 9
65Allein mit dem treuen Freund
66Hitliste der schönsten Stellplätze in Deutschland
67Der hundefreundlichste Campingplatz
68Der optimale Tourenmodus
69Frühling, Sommer, Reisezeit
70Was ist teurer: Womo oder Hund?
71Man ist abhängig, wenn …
72Hitliste der Campingplätze
73Gastliches Österreich – Traumziel in Europa 10
74Schon mal Gedanken gemacht?
75Wohlbefinden durch Bewegung
76Faszination Hund und kein Ende
77Freund oder Feind?
78In der Mittelmeerregion
79Antworten auf viele Fragen
80Tierarztbesuch im Ausland
81Mantrailing
82So tickt die Fellnase
83Liebenswertes Ungarn – Traumziel in Europa 11
84Ein Hund als Urlaubsmitbringsel
85Campingzubehör für Hundehalter
86Hundefreundlicher Stellplatz mit Komfort
87Ein biologisches Problem
88Herausforderung Mehrhundehalter
89Hundesport der Extraklasse
90Tschechien und Slowakei – Traumziel in Europa 12
91Wie sage ich es den Nachbarn
92Gemeinsame Gaumenfreuden
93Unterwegs mit Rabatt
94Attraktives Baltikum – Traumziel in Europa 13
95Hundestrände in der Heimat
96Überraschungspaket im Allgäu
97Wassergefahren für den Hund
98Der kleine »Halter-Knigge«
99Hommage an Wohnmobil und Hund
Register
Impressum
Die Verkaufszahlen von Wohnmobilen steigen seit Jahren stetig und die Urlaubsform Camping allgemein boomt. Dies liegt nicht nur an den niedrigeren Reisekosten oder einem romantischen Blick auf Abenteuer und Freiheit. Nein, der Reiz für viele liegt an einem ganz besonderen Reisebegleiter: dem treuesten Freund des Menschen. Mit der Symbiose von Mensch, Hund und Wohnmobil gelingt es zum einen besser, eine Bleibe für sich und den Vierbeiner zu finden. Sie ist auch die Ideallösung, um die Wünsche aller unter einen Hut zu bringen. Nah an der Natur, brauchen Herrchen und Frauchen morgens nicht lange die geeignete Gassi-Runde suchen, meist reicht es, einen Schritt vor die Tür zu tun.
Aber auch hier gilt: Drum prüfe, wer sich ewig bindet. Die Anschaffung selbst eines gebrauchten Wohnmobils sollte wohlüberlegt sein. Bei einer Neuanschaffung ist ein Fehlgriff besonders kostspielig, da in den ersten drei Jahren der Wertverlust am höchsten ist. Das ist aber nur eine von vielen Fragen, die man sich stellen sollte. Andere lauten: Verträgt der Hund das Wohnmobilfahren? Wie lebt man auf so engem Raum mit Hund und was erwartet einen am Traumziel? Kann ich auch mit zwei oder mehr Hunden auf Tour gehen? Wie ist es an Bord einer Fähre? Was sollte man auf dem Wohnmobilstellplatz beachten?
Für all diese Dinge geben wir wertvolle Tipps, die Entscheidungen erleichtern und vor allem davor bewahren sollen, unnötige Fehler zu machen. Dabei geht es nicht darum, »schlaue Sprüche« zu klopfen oder Thesen und Regeln aufzustellen, deren Verbreitung unumstößlich ist. Sie sollen interessant und unterhaltsam sowohl für den Anfänger, den Nichthundebesitzer wie auch den erfahrenen »Rudelführer« sein.
Eines steht fest: Es gibt nichts Schöneres, als die Freizeit individuell und ohne überflüssige Zwänge zu verbringen. Jeder soll dabei den für sich besten Weg finden, denn wir alle möchten entspannt und erholt aus dem Wohnmobilurlaub nach Hause zurückkehren!
Viel Freude unterwegs in unserer schönen Wohnmobilwelt wünscht
Torsten Berning
mit Reiseteam Sylke Zimmermann und Bordhund Henry
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Die Domestizierung des Hundes |
»Canis lupus familiaris«, unser heutiger Haushund, wird als Heimund Nutztier gehalten. Seine wilde Stammform ist der Wolf, dem er als Unterart zugeordnet ist. Ob seine Domestizierung, seine Züchtung aus der Wildform, vor 15 000 oder 90 000 Jahren vor unserer Zeit stattfand, ist uns dabei egal.
Wichtig für den Hundefreund: Sie hat stattgefunden! Wichtig ist auch, dass unser Haushund, wie wir ihn kennen, sozialisiert ist. Heißt: Er ist an das Zusammenleben mit Menschen gewöhnt und ist bzw. hat sich an die menschliche Gesellschaft angepasst. Ein wild lebender Dingo oder frei lebender Streuner ist also zwar ein domestizierter Hund, aber eben kein sozialisierter.
Weltweit gibt es schätzungsweise 500 Millionen Haushunde, davon wiederum 75 Prozent (!) frei lebend. Die Kontrolle dieser Hundepopulationen ist in vielen Ländern ein großes Problem. Wer schon einmal den Süden Europas mit dem Wohnmobil bereist hat, wird etwa in Spanien, Italien, Portugal oder Griechenland damit seine Erfahrungen gemacht haben.
Das Leben und Wohlergehen der Hunde hängt wesentlich von den Lebensumständen der Menschen, mit denen sie zusammenleben, ab. Somit geht es den meisten Hunden in unseren Breiten gut. Ein Umstand, dem Nichthundebesitzer nicht selten mit Unverständnis begegnen. Doch Hunde sind nützliche Begleiter. Der geschichtliche Werdegang des Zusammenlebens von Mensch und Hund brachte verschiedene Formen der Gemeinsamkeit hervor. War es zu Beginn der Zug- und Transporthund, heute z. B. noch in Form des Schlittenhundes von Eskimos, wurde in der weiteren Entwicklung der Wachhund wichtig zum Schutz von Haus, Hof und Vieh. Später war es dann der Hirtenhund, der die Schafe vor dem Wolf schützte und die Herde zusammenhielt; schließlich der Jagdhund, der den Menschen bei der »Futtersuche« half.
Heute gibt es außerdem den Gebrauchshund, der den Menschen als Drogen- oder Vermisstenspürhund unterstützt, oder den Blindenhund, den Assistenz- und Therapiehund. Die jüngste Zeit brachte schließlich den Freizeithund hervor. Der geht mit uns gemeinsam zum Sport, Stichwort Agility, oder macht uns schlichtweg Freude und begleitet uns durchs Leben – einfach, weil es schön ist!
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Welcher Hund passt zu mir? |
Wer unterwegs ist mit seinem rollenden Urlaubsgefährt, dem Wohnmobil, kann schnell auf den Geschmack kommen, einen Hund als treuen Reisebegleiter mit an Bord zu nehmen. Doch bevor man sich zu diesem Schritt entschließt, sollten einige Überlegungen angestellt werden.
Denn wer mit dem Labrador der Freunde mal Gassi gegangen ist, merkt schnell, welche Anforderungen ein solches Tier stellen kann. Da reicht es nicht aus, mal eben »um die Ecke« zu gehen, schnell sind 30 oder 60 Minuten vergangen. Bei schlechter Witterung muss das Tier anschließend gesäubert werden, denn es soll ja wieder in Ihr kleines Reich! Wäre ein bisschen weniger Arbeit auch in Ordnung, schaut man vielleicht mal bei den Nachbarn mit dem netten kleinen Yorkshire Terrier. Nicht nur, dass dieser statt 30 nur sechs Kilo wiegt, nein, er haart auch nicht! Ach, so etwas gibt es auch? Ja, das gibt’s und soll heißen, dass neben Ihrer eigenen Fitness und Vorliebe noch ganz viel zu beachten ist. Eben auch, ob ein Hund haart, man ein Männchen möchte oder ein Weibchen, einen Jagdhund oder einen Schoßhund. Wer im Bekanntenkreis keine Hundebesitzer hat, schaut vielleicht in einem Tierheim vorbei. Dort kann man verschiedene Hunderassen kennenlernen und eine kostenlose Beratung aus berufenem Mund erhält man auch.
Wer bereits ein Wohnmobil sein Eigen nennt, kann gut einschätzen, wie viel Platz ein Hund im Fahrzeug hätte. Denn dieser braucht ein eigenes Terrain, in das er sich zurückziehen kann, und sei es nur ein schönes Hundekissen, das zu jeder Zeit zugänglich ist. Ein Hund schläft bzw. ruht gern mal 12 bis 15 Stunden und mehr am Tag. Ein weiteres Kriterium ist die Frage, wie viel Zeit man am Tag für das neue Familienmitglied opfern kann oder mag. Berufstätige sollten sich diesen Schritt gut überlegen und den Hund nicht zu einem »Halbwaisen« degradieren, der acht Stunden am Tag allein verbringen muss. Wer schon im Ruhestand ist, sollte sich darüber im Klaren sein, dass ein Hund den Alltag ganz schön durcheinanderwirbeln kann. Aus persönlicher Erfahrung kann ich allerdings sagen, dass die positive Bereicherung überwiegt – oder wann waren Sie das letzte Mal im Herbstregen morgens um neun Uhr spazieren?
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Mietmobil und Hund |
Allein die beiden Gruppen »Wohnmobil mit Hund« und »Camping mit Hund« haben in den sozialen Medien über 25 000 Mitglieder! Und immer wieder taucht hier die wichtige Frage auf: »Wer kennt einen Wohnmobilverleih, der uns erlaubt, unseren Hund mitzunehmen?«
Sicherlich findet man mit etwas Glück einen Anbieter, der die Mitnahme unter bestimmten Voraussetzungen zulässt. Oftmals ist dies verknüpft mit der Größe des Hundes, immer aber mit der Anzahl. Die Mitnahme von zwei oder mehr Hunden ist eigentlich ein Ausschlusskriterium.
Ist man nach einiger Recherche fündig geworden, stellt sich die Frage, ob das Wohnmobil für den Hund passend ist und vor allen Dingen, ob er sicher darin befördert werden kann. Denn anders als im eigenen Wohnmobil hat man hier natürlich nicht die Gelegenheit, alles den eigenen Bedürfnissen anzupassen oder entsprechend umzubauen.
Zum Glück gibt es inzwischen Spezialisten, die sich dieses Themas angenommen haben. Mit Kompetenz und Sachverstand entwickelten sie einen Hundetraum vom Wohnmobil für die Vermietung. Ihre tierischen Begleiter freuen sich über ein Willkommenspäckchen, Wasser- und Fressnäpfe, eine Langlaufleine und vieles mehr. Herrchen und Frauchen wiederum wissen ein Erste-Hilfe-Paket mit Zeckenzange etc. zu schätzen, spezielles Hundegeschirr für den sicheren Transport, eine Kofferraumgarage als Ruheort oder zum »Abtropfen« nach einer Wanderung – und einiges mehr, was Hunden und Besitzern den Alltag erleichtert.
Zum Markenzeichen ist inzwischen der eigens eingebaute Durchgang von der Garage zum Wohnraum geworden. Hier kann sich der Hund nach Lust und Laune zurückziehen. An 17 Standorten in Deutschland, Österreich und in der Schweiz können Sie auf der Suche nach dem richtigen Wohnmobil z. B. bei www.waumobil.de fündig werden. Fest steht, dass die Leihgebühr für solch ein Wohnmobil gut investiertes Geld ist, denn nur so können Sie sicher sein, den richtigen Schritt für sich und Ihren Hund zu machen.
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Camping- und Caravan-Messen |
Für die Suche nach dem passenden Urlaubsgefährt in vierbeiniger Begleitung ist der Besuch einer der großen Camping- und Caravan-Messen ein guter Tipp. Hier findet man, ohne viele Kilometer an verschiedenen Orte abspulen zu müssen, alles übersichtlich vereint, vorausgesetzt, man ist gut vorbereitet.
Die größten Messen sind die CMT in Stuttgart (www.messe-stuttgart.de) im Januar und der Caravan Salon Düsseldorf (www.caravan-salon.de) im August. Interessante Regionalmessen sind im Februar die Reise und Camping in Essen (www.die-urlaubswelt.de), im November die Touristik & Caravaning (www.tc-messe.de) in Leipzig und Ende Januar / Anfang Februar die abf in Hannover (www.abf-hannover.de). Speziell in Stuttgart und Düsseldorf präsentieren sich die großen Anbieter von Hundewohnmobilen (www.4pfoten-mobile.de, www.waumobil.de, www.fellnasenmobil.de, www.hundecamper.eu, www.pfotencamper.de). Hinzu kommen Hersteller wie die Firma Dethleffs (www.dethleffs.de) aus Isny, die Hundepakete als Zubehör anbieten.
Damit der Besuch nicht zur Odyssee wird, sollte man sich auf der Homepage der Messe vorab über Aussteller und Lage informieren. Mit diesem »Fahrplan« geht man gezielt zu den Angeboten, die einen interessieren. Jede Messe hat inzwischen einen Online-Ticket-Service mit oftmals guten Rabatten. Allen, die bereits im Besitz eines Wohnmobils sind, sei gesagt, dass jeder Messeort über eine Übernachtungsmöglichkeit auf dem Messegelände verfügt.
Hersteller wie Vermieter buhlen mit speziellen Angeboten um die Gunst der Kunden. Bei der Vermietung sollte man solche Preise spontan nutzen. Ansonsten gilt, sich nicht unter Druck setzen zu lassen, alle seriösen Anbieter und Hersteller halten ihr Messeangebot bis zu zwei Wochen aufrecht. Die Messerabatte sind teilweise enorm und ziemlich sicher im Rest des Jahres an einem Handelsplatz vor Ort so nicht zu erzielen.
Besonders bei den großen Herstellern sollte man an der Information des Messestandes einen Berater aus seiner Nähe verlangen. Für die spätere Abwicklung oder bei eintretenden Garantiefällen hilft dies ungemein. Wohnmobilstell- und Campingplätze präsentieren sich ebenso. Hier kann man die Angebote auf ihre Hundefreundlichkeit prüfen.
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Vorbereitung für die erste Tour |
Der große Tag ist gekommen und die Jungfernfahrt steht an. Dabei spielt es keine Rolle, ob es das eigene oder das Mietmobil ist, denn es ist immer ein besonderer Moment. Bevor es ans Packen geht, sollte es einige Trockenübungen für Hund und Wohnmobilbesatzung geben.
Dem Hund wird es bestimmt schwerer fallen, sich mit der neuen Umgebung vertraut zu machen als uns. Vertrauen ist genau das richtige Stichwort, und so lässt man die Fellnase das neue Gefährt am besten zunächst in Ruhe beschnüffeln. Beim Einstieg dann sollte der Hund ein Gefühl von Sicherheit haben, was ihm das nötige Selbstvertrauen gibt. Je nachdem, wie man den Einstieg des Hundes vorgesehen hat – ob Rampe bei schweren Hunden, die Treppe bei kleineren oder Hinaufheben der Kleinsten –, sollte man den Hund entsprechend unterstützen, damit möglichst nichts schiefgeht. Springt der Hund selbst, sollte innen bereits Frauchen oder Herrchen warten und ihn mit einem Lob in Empfang nehmen.
Der Hund wird sich zunächst auch innen ausgiebig umschauen und seine Umgebung erschnüffeln. Schön ist, wenn er etwas Bekanntes, etwa seine Decke oder Körbchen, ein Spielzeug oder Ähnliches findet. Hat man eine bestimmte Stelle für ihn vorgesehen, sollte man diese sofort aufsuchen und ihm zu verstehen geben, dass dieser Platz nur für ihn ist. Welche Stelle auch immer, sie muss gut zugänglich sein und nichts sollte den Hund dort behindern oder stören. Ist sie z. B. unter dem Tisch, achtet man darauf, ihn nicht mit den Füßen beiseitezustoßen, da er sich sonst unerwünscht fühlt.
Ist ein spezieller Platz während der Fahrt für ihn vorgesehen, weil hier z. B. ein Anschnallpunkt ist, muss der Hund ihn von Beginn an nutzen. Genauso wichtig ist der Ruhe- oder Schlafplatz, falls das Wohnmobil aufgrund der Größe nur einen zulässt. Schläft der Hund zu Hause in Ihrer Nähe, sollte dies auch im Wohnmobil ermöglicht werden. Aufgrund des Platzangebotes sollte dies aber kein Problem sein.
Auch wenn es sich etwas übertrieben anhört, eine Probenacht vor der eigenen Haustür kann sinnvoll sein, denn der erfolgreiche Erstkontakt ist die Basis für das Vertrauen des Hundes in das neue Zuhause und Reisegefährt.
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Es geht los – die Jungfernfahrt |
Der Tag X ist gekommen und es geht los auf die erste gemeinsame Tour. Für den Hund ist dieser Augenblick mindestens so aufregend wie für die menschliche Besatzung. Ist der Hund ein guter Autofahrer, wird es ihm an Bord des Wohnmobils gut gefallen, zumal das Platzangebot meist größer sein wird als im Pkw.
Egal ob eigenes Wohnmobil oder Mietmobil, am Anfang sollten Sie sich nicht überfordern. Wer mit seinem Wohnmobil bereits am selben Tag oder nächsten Morgen die Fähre erreichen muss, setzt sich unnötig unter Druck. Es können technische Probleme auftreten, mit denen man so nicht gerechnet hat, ganz abgesehen von den üblichen Staus oder Verspätungen. Besonders moderne Wohnmobile verfügen über viel Equipment, mit dem man vielleicht noch nicht so vertraut ist. Man glaubt nicht, wie viele Wohnmobilisten vor der ersten Fahrt nicht in die große Tasche mit der schätzungsweise drei Kilo schweren Bedienungsanleitung geschaut haben.
Die erste Übernachtung sollte man möglichst den häuslichen Schlafbedingungen anpassen, das heißt, wer nicht in der Nähe einer Bundesstraße wohnt, sollte auch nicht an einer solchen nächtigen. Optimal ist ein ruhiger, naturnaher Ort, wo man mit dem Hund eine schöne Gassi-Runde drehen kann. Gerade in den Internetforen der verschiedenen Wohnmobil-mit-Hund-Chats erhält man nützliche Tipps.
Ist der Hund an einen bestimmten Futterrhythmus gewöhnt, sollte man diesen auch in den ersten Tagen einhalten. Im Lauf der Tour wird das entsprechend den Freizeit- und Urlaubsgepflogenheiten angepasst. Hat man einen festen Platz erreicht und es sich vor dem Wohnmobil gemütlich eingerichtet, wird der Hund bestimmt auch gern mal draußen gefüttert. Ebenso gehört es dazu, den Hund – egal ob Camping, freies Stehen oder Wohnmobilstellplatz – zunächst an der Leine zu lassen, bis er seine entsprechende Sicherheit gefunden hat. Man darf nicht vergessen, er ist ja nicht in der gewohnten und bekannten Umgebung.
Ob und wann man den Hund allein im Wohnmobil lässt, entscheidet natürlich jeder für sich selbst. Das Verhalten des Hundes kann man gut beobachten, indem man selbst vor der Tür ist (weitere Tipps dazu siehe Kapitel 23).
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Das Wohnmobil-Reiseland Nummer eins |
Wozu in die Ferne schweifen … wenn das Gute ist so nah! Deutschland ist und bleibt unangefochten das Lieblingsreiseziel der Wohnmobilfahrer aus der Heimat. Mehr als 3000 Wohnmobilstellplätze und 700 Campingplätze sprechen eine deutliche Sprache. Kaum ein Fleck, den die mobilen Camper nicht erobert haben.
Und kaum ein Landstrich, der seine mobilen Gäste nicht willkommen heißt, denn der Camper ist ein gut zahlender Tourist, auf den so manches Örtchen nicht mehr verzichten kann und will. Unkomplizierter kann eine Reise nicht sein, das gilt auch für die Hundefreunde. Im Heimatland gelten die gleichen Bedingungen wie im gewohnten Zuhause und es gibt keine besonderen Impfungen, keine Sprachbarrieren und auch das Futter ist nahezu überall verfügbar.
Deutschland ist darüber hinaus ein vergleichsweise günstiges Reiseland, sicher mit ein Grund, warum so viele Wohnmobiltouristen aus dem europäischen Ausland ihren Urlaub hier verbringen. Eine ähnliche bzw. noch größere Auswahl an Wohnmobilstellplätzen bieten eigentlich nur Frankreich und Italien. Besonders Urlauber aus der Schweiz, den Beneluxstaaten, Österreich, Skandinavien oder von den Britischen Inseln fühlen sich bei uns wie im Schlaraffenland! Denn ja, liebe Wohnmobilfreunde, es ist so: Unsere in den vergangenen Jahren entstandene »Geiz ist geil«-Mentalität ist in anderen Ländern lange nicht so ausgeprägt.