Kreuzgangspiele Feuchtwangen
Blick hinter die Kulissen
© 2019 Claudia Hinderer
1. Auflage
Umschlaggestaltung: Claudia Hinderer und Marion Leidig
Bilder Umschlag: Claudia Hinderer
Lektorat, Korrektorat: Uli Kohler
Verlag und Druck: tredition GmbH
Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN Paperback: |
978-3-7482-0301-8 |
ISBN Hardcover: |
978-3-7497-5222-5 |
ISBN e-Book: |
978-3-7497-5223-2 |
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Vorwort
Die Kreuzgangspiele können auf siebzig Jahre Erfolgsgeschichte zurückblicken. Heute sind sie größer, schöner und niveauvoller denn je. Bis zu 50.000 ZuschauerInnen besuchen jedes Jahr die Aufführungen. Feuchtwangen gehört zu den traditionsreichen Festspielorten im deutschsprachigen Raum und ist Gründungsmitglied in der Arbeitsgemeinschaft „Zehn deutsche Festspielorte‟, die sich zum Ziel setzt, anspruchsvolle Inszenierungen zu bieten, bei denen das Ambiente des Ortes selbst Teil der Inszenierung wird.
Die Besonderheit dieses Freilichttheaters ist sein kammerspielartiger Charakter. Der Theaterraum liegt im ehemaligen Klostergarten und ist umrahmt vom Kreuzgang mit Blick auf die imposante Fassade der Stiftskirche. Die Bühne liegt im Nordteil des in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbauten romanischen Kreuzganges mit seinen Arkaden und den beiden mittig angeordneten alten Kornelkirschbäumen. 819 wurde das Benediktinerkloster erstmals urkundlich erwähnt. Im Klostergarten, den der Kreuzgang umschließt, wurden Heilkräuter und Gemüse angepflanzt, er diente aber auch als Grabstätte für Angehörige des Klosters und dessen Wohltäter. Der Kreuzgang selbst war für die Mönche ein Ort der Einkehr, des Gebets und der Lektüre der Heiligen Schrift. Novizen erhielten hier ihren Unterricht, aber es wurde dort auch Wäsche gewaschen und nötige Reparaturen durchgeführt. Spätestens 1197 wurde das Kloster aufgelöst und in ein Augustiner-Chorherrenstift umgewandelt. Damit verlor der Kreuzgang seine sakrale Bedeutung, denn die Chorherren lebten nicht in klösterlicher Gemeinschaft, sondern in eigenen Häusern nahe der Stiftskirche. Nach dem Tod des letzten Kanonikers wurde 1563 das Chorherrenstift aufgelöst und von Markgraf Georg Friedrich eingezogen. Der Protestantismus hatte sich schon in den 1530er Jahren in der Region durchgesetzt.
Bis Anfang der 1930er Jahre war der gesamte Innenhof des Kreuzganges bis zum Beginn der Arkadenbögen mit Erde aufgefüllt und diente den Anwohnern, die im Haus des jetzigen Kulturamtes wohnten, als Gemüsegarten und Hühnerstall. Bei der Renovierung wurde die Erde ausgehoben, alles ebenerdig gemacht und die zum Teil mit Eisenstäben versehenen und völlig zugemauerten Kreuzgangbögen freigelegt und erneuert.
1949 wurde der Grundstein der Freilichtfestspiele in Feuchtwangen mit 16 Aufführungen der „Gretchentragödie‟ gelegt. Zu verdanken haben wir das dem Dreigespann Otto Schäfer, Leiter des Volksbildungswerkes im Landkreis Feuchtwangen, dem Landrat Paul Keim und dem Regisseur und Schauspieler Otto Kindler. Die Zuschauer saßen damals auf einfachen Holzbänken und gespielt wurde ebenerdig, eine Bühne gab es noch nicht. Die erste Tribüne für 585 Zuschauer wurde 1969 gebaut. 2010 wurde sie erneuert und mit 511 gepolsterten Sitzen versehen. Der erste Intendant der Kreuzgangspiele war Karlheinz Komm von 1975–1979. Dieser erweiterte den Umfang der Kreuzgangspiele um eine große Kindertheater-Inszenierung. Ihm folgte von 1979–1988 Joachim Fontheim, der die Kreuzgangbühne für Shakespeare entdeckte. 1989–1993 leitete Imo Moszkowicz die Festspiele, ihm folgten Lis Verhoeven (1994–2000), Heinz Trixner (2001–2005) und Johannes Reitmeier (2006–2008). Seit 2009 ist Johannes Kaetzler Intendant und hat die Kreuzgangspiele um vieles bereichert. Er erweiterte die von Heinz Trixner ins Leben gerufene Reihe „Kreuzgangspiele extra‟, für außergewöhnliche Produktionen einzelner SchauspielerInnen oder auch des gesamten Ensembles. Im ‚Nixelgarten‘ wurde 2009 eine kleine Bühne geschaffen, auf der ein Theaterstück für Kleinkinder und eines für Jugendliche gespielt wird. 2018/19 wurde dieser komplett umgebaut und eine wunderschöne Außenspielstätte sowie im Inneren der angrenzenden Scheune eine Bühne und ein Zuschauerraum geschaffen.
Die Liste berühmter Schauspielerinnen und Schauspieler, die hier aufgetreten sind, ist lang: Hans Clarin, Gudrun Landgrebe, Bruni Löbel, Inge Meysel, Hans Korte, Friedhelm Ptok, Hartmut Reck, Ellen Schwiers, Thekla Carola Wied, Rosel Zech, Ulrich Matthes, Markus Majowski, Thomas Huber, Rainer Basedow, Jasmin Wagner und Horst Janson. Alexander Golling und Jörg Hube profilierten sich hier erstmals als Regisseur.
Ein Theaterbesuch in Feuchtwangen ist ein wunderbares Erlebnis. Für den Erfolg ist aber nicht nur das Spiel auf der Bühne entscheidend, sondern auch das „Dahinter‟. Nur in guter Zusammenarbeit aller Fachbereiche wird eine Produktion erfolgreich. Ich möchte Sie nun einladen, mit mir einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Wie entsteht eine Theaterproduktion? Wer macht wann was? Daran möchte ich Sie am Beispiel der Kreuzgangspiele mit ihren besonderen Herausforderungen teilhaben lassen und in unterhaltsamer Weise Informationen mit lustigen Begebenheiten und einigen Pannen würzen. Außergewöhnliche Bilder gewähren zusätzlich einen besonderen Einblick.
Ich wünsche Ihnen vergnügliche und informative Lesestunden.
Claudia Hinderer
Mai 2019
Inhalt
Intendant |
Johannes Kaetzler |
Dramaturgin, Leiterin des |
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Kulturamtes |
Dr. Maria Wüstenhagen |
Leiter des künstlerischen |
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Betriebsbüros, Inspizient |
Daniel Asofiei |
Regisseur |
Yves Jansen |
Regieassistentin |
Sabine Bolenius |
Bühnen- und Kostümbildner |
Werner Brenner |
Gewandmeisterin |
Marion Schultheiss |
Maskenbildner |
Manfred Massler |
Technik |
Max Kraft |
Künstlerischer Maler, |
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Requisiten |
Elmar Sölle |
Musikalischer Leiter |
Bernd Meyer |
Choreograf |
Emanuele Soavi |
Schauspieler |
Wolfgang Beigel |
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Clara Cüppers |
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Lennart Matthiesen |
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Alexander Schellworth |
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Ulrich Westermann |
Bühnenbau |
Mitarbeiter des Bauhofes |
Hausmeister |
Werner Ehrmann |
Ext. Dienstleister, |
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Sicherheitsdienst |
Carsten Köpke |
Café am Kreuzgang |
Fritz Karg |