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CAROLIN

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Die Überraschung

 

 

Jürgen Bruno Greulich

 

 

 

Cover: Giada Armani

Copyright: BERLINABLE UG

 

 

Berlinable lädt dich ein, alle deine Ängste hinter dir zu lassen und in eine Welt einzutauchen, in der Sex der Schlüssel zur Selbstbestimmung ist.

Unsere Mission: Die Welt verändern - Seele für Seele.

Akzeptieren Menschen ihre eigene Sexualität, formen sie eine tolerantere Gesellschaft.

Worte der Inspiration, des Mutes, der Veränderung.

Öffne deinen Geist und befreie deine tiefsten Begierden.

 

 

Alle Rechte vorbehalten. Es ist nicht erlaubt, die Inhalte dieses eBooks ohne die ausdrückliche Genehmigung durch den Verlag zu kopieren, weiter zu verbreiten öffentlich vorzutragen oder anderweitig zu publizieren. Änderungen, Satzfehler und Rechtschreibfehler vorbehalten. Die Handlung und die handelnden Personen dieses Buchs sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit toten oder lebenden Personen oder Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ist nicht beabsichtigt und wäre rein zufällig.

Im roten Kleid

 

Was um Himmels willen fand sie nur an diesem Simon, dem stillen Mann mit der leisen Stimme, der viele Jahre älter als sie war? In seinem dunklen Haar schimmerten die ersten grauen Strähnen, er war groß und schlank, aber reichlich unsportlich. Seine Zeit, so hatte er erzählt, verbrachte er mit dem Schreiben von »Geschichten aller Art« und sein »bisschen Lebensunterhalt« finanzierte er mit irgendwelchen Nebenjobs, zurzeit eben hier bei der Messe der kleinen Stadt. Ein merkwürdiger Typ. Auf ihre Bitte hin hatte sie zuerst zwei »normale« Kurzgeschichten von ihm zum Lesen bekommen und nun war vor wenigen Stunden per E-Mail eine erotische Erzählung eingetrudelt, in der eine Frau mit Ketten gefesselt und von zwei Männern missbraucht wurde … Hm. Auch wenn die Frau unter den Misshandlungen nicht litt, sondern sie ihr Lust bereiteten, war es doch sehr verstörend, dabei aber auch unbegreiflich faszinierend. Carolin druckte die Geschichte aus und las sie mehrere Male in den nächsten beiden Tagen, dann schrieb sie Simon eine E-Mail, in der sie ihm mitteilte, dass ihr die Geschichte recht gut gefallen habe, und sie ihn fragte, ob es noch mehr davon gäbe.

Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Natürlich gäbe es noch einiges mehr und natürlich könne sie es lesen, allerdings unter einer Bedingung: Sie müsse ihm mitteilen, ob die Lektüre sie erregt habe. — Ach, wollte er etwa ein kleines Spielchen mit ihr anfangen? Was tun? Sich darauf einlassen und damit ein intimes Band knüpfen? Na ja, so schlimm war es ja nicht, menschliche Regungen, die jeder kannte und jede, warum sie nicht bekennen? Ja, schrieb sie ihm, die Geschichte habe sie erregt, das Lesen war sehr angenehm gewesen.