SARAH SCHOCKE & ALEXANDER DÖLLE

Was fasziniert euch an Ramen?

Ramen sind Soulfood. Sie wärmen von innen und liefern Geschmacksexplosionen – wenn sie gut gemacht sind. Ramen-Köche haben ihre lang erprobten Geheimrezepturen. Die Zubereitung dauert oft viele Stunden. Ironischerweise werden Ramen in Japan dennoch als Fast Food eingeordnet. Inzwischen haben sie sich vom Arbeiteressen zum hippen Trendfood gemausert und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Die Zutaten lassen sich sehr gut vorbereiten, trotzdem braucht man viele kleine Arbeitsschritte. Die ganze Mühe, die in der Suppe steckt, sieht man nicht, wenn sie dampfend vor einem steht. Aber man kann sie schmecken.

Was zeichnet gute selbst gemachte Ramen aus?

Gute Ramen brauchen Zeit – zum Einkochen, Einlegen und Marinieren. Das ist der Schlüssel für ein intensives Umami-Aroma, das so zur vollen Entfaltung gebracht wird. Die Zubereitung folgt dem Baukastenprinzip: Die Grundlage bildet ein aromatischer Fond in Verbindung mit einer kräftigen Würze. Dann folgen die separat gegarten Nudeln und die Beilagen. Hier ist erlaubt, was gefällt, beispielsweise Fleisch, Gemüse oder gekochtes Ei. Zum Schluss kommt das Topping wie geröstetes Sesamöl oder Nori-Flocken als i-Tüpfelchen. Das harmonische Zusammenspiel und die Dosis der einzelnen Zutaten sind das Geheimnis jeder guten Ramen.

Schmecken Ramen auch vegetarisch?

Auf jeden Fall! Auch als Veggie-Variante können Ramen einen konzentrierten Umami-Geschmack mitbringen. Kombu-Algen und getrocknete Shiitake verleihen dem Fond ein würziges Aroma. Seidentofuwürfel, Ei oder im Teigmantel geröstetes Gemüse sind krönende Beilagen.