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Das Buch

Schule ist oft anstrengend – aber manchmal auch krass komisch. Hinter geschlossenen Klassentüren spielt sich schließlich das wahre Leben ab, in der Hauptrolle: Schräge Pädagogen, an die sich Schüler ihr Leben lang erinnern.

Sie haben mitunter liebenswerte Spleens und eklige Marotten, geben absurde Aufgaben oder haben keinen Bock. So guckt manche Klasse ein Schuljahr lang „James Bond“, die nächste schleppt Wassereimer wie im bolivianischen Dschungel oder lässt sich vom Lehrer die Pausenbrote klauen.

Eine witzige Sammlung voller verrückter Lehrer-Anekdoten und Schulzeit-Erinnerungen von SPIEGEL-Lesern.

Die Autorinnen

Lena Greiner, geboren 1981 in Hamburg, ist Journalistin und Buchautorin. Sie studierte Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen in Hamburg, Berlin und Washington, D.C. Seit 2013 ist sie Redakteurin beim SPIEGEL. Zusammen mit Carola Padtberg hat sie bereits fünf Bücher veröffentlicht, darunter mehrere Bestseller.

Carola Padtberg, geboren 1976 im Rheinland, ist Journalistin und Buchautorin. Sie studierte Literatur und Politik in Bonn und London und ist seit 2005 Redakteurin beim SPIEGEL.

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Verlagsqualität Ullsteinbuchverlage

ULLSTEIN

Hinweis der Autorinnen:

Rechtschreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler in den Anekdoten wurden von uns korrigiert. Die meisten Gesprächspartner und Einsender baten um strikte Anonymität; wenn Namen und Orte vorkommen, haben wir diese geändert. Wir können die Erinnerungen unserer Leserinnen und Leser nicht in Gänze verifizieren, haben aber keinen Anlass, an deren Richtigkeit zu zweifeln. Wenn wir für Begriffe wie „Schüler“, „Lehrer“ oder „Pädagogen“ das generische Maskulinum verwenden, sind damit selbstverständlich alle Geschlechter gemeint.



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ISBN 978-3-8437-2310-7


Originalausgabe im Ullstein Taschenbuch

1. Auflage August 2020

© Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2020

In Kooperation mit DER SPIEGEL, Hamburg

Umschlaggestaltung: zero-media.net, München

Titelabbildung: FinePic®, München

E-Book: LVD GmbH, Berlin

Alle Rechte vorbehalten.

Einleitung

»Die Schule ist wie eine Sitcom«, schreibt eine Schülerin der Jahrgangsstufe 12 aus Nordrhein-Westfalen. »Ich habe nur noch nicht die versteckte Kamera gefunden.«

Jeder war in der Schule, und jeder erinnert sich daran. An trostlose Gebäude und zugige Schulhöfe, an Mattenwagen (stinken) und Medienwagen (defekt) und an das mulmige Gefühl, wenn die Mathelehrerin den Notenspiegel an die Tafel schrieb, bevor sie die Arbeit zurückgab. An die lähmend stickige Kreideluft im Geschichtsunterricht in der siebten Stunde.

Aber da waren auch: Dieses irre Prickeln am Vorabend vor der Klassenfahrt. Die Freude über eine gelungene Klausur. Die Freundschaften, die wechselten oder auch fürs Leben geschlossen wurden.

Die Schule ist ein Ort, an dem sich das ganze Kaleidoskop menschlicher Regungen täglich wieder neu entfaltet: Freude, Lachflashs, Verknalltsein – aber auch Ungerechtigkeiten, Enttäuschungen, Langeweile. Und vorne steht stets eine Person, Herrscher und Opfer der Klasse zugleich, die schon immer als Zielscheibe für Witze und Streiche herhalten musste: die Lehrkraft. Sie führt und formt, tröstet und tadelt, soll Kinder stärken und aufs Leben vorbereiten – inhaltlich und charakterlich. Eine denkbar große Aufgabe, die oft gelingt, selten scheitert, aber häufig ein klein wenig danebengeht.

Deshalb ist das, was in Klassenzimmern passiert, oftmals ganz große Comedy. So skurril, dass man sie ein Leben lang nicht vergisst. Als der US-Moderator und Komiker Jimmy Fallon in seiner TV-Sendung »The Tonight Show« die Zuschauer bat, skurrile Erinnerungen an die Schulzeit und die eigenen Lehrer auf Twitter unter dem Hashtag #myteacherisweird zu veröffentlichen, war der Rücklauf enorm. Eine Zuschauerin berichtete von dem Tag, an dem sie einen Mars-Riegel auf ihrem Pult liegen hatte. Ihr Mathelehrer griff nach der Süßigkeit, stampfte mit dem Fuß darauf und rief: »Schaut, ein Mann auf dem Mars!«

Wir baten daraufhin auch SPIEGEL-Leser, uns Anekdoten aus ihren Klassenzimmern zu schicken. Hunderte folgten unserem Aufruf. Sie berichteten uns von versehentlich explodierten Stinkbomben, dem Geschichtslehrer, der gern seinen Schlafanzug unter seinem Anzug trug, oder dem Musiklehrer, der immer sein Gebiss auf den Flügel legte. Sie schickten uns ihre Erinnerungen daran, wie sie ein Schuljahr lang fast nur »James Bond« guckten, weil der Lehrer keine Lust hatte zu unterrichten, wie sich die Lehrerin im Unterricht ausgiebig schminkte und wie während des Corona-Shutdowns plötzlich ein Porno in das Zoom-Meeting eingeblendet wurde. Ooopsi.

Diese und viele weitere lustige und bizarre Begebenheiten aus deutschen Schulen und Klassenzimmern haben wir in diesem Buch versammelt. Sie zeigen: Lehrer und Lehrerinnen sind auch nur Menschen – und wie wir alle manchmal ganz schön schrullig. Im Gegensatz zu den meisten anderen können sie ihre Spleens und Macken allerdings kaum verstecken, da sie ja jeden Tag stundenlang Hunderte Zuschauer haben. So manches Exemplar scheint es sogar zu genießen, sich vor den Kindern und Jugendlichen völlig ungehemmt und unkontrolliert ausleben zu können – denn dass sich Pädagogen im Lehrerzimmer genauso benehmen, bezweifeln wir doch sehr.

Außerdem ist es wie immer: Die meisten Lehrkräfte sind sicherlich ganz normal, freundlich und am Fortkommen ihrer Schüler interessiert. Aber dann gibt es diese paar Prozent, die einfach nur schräg sind und eventuell ihren Beruf verfehlt haben. Und die vergisst man eben nicht. Vielleicht lernt man an ihnen am Ende sogar fürs Leben, wer weiß das schon.

Lesen Sie auf den folgenden Seiten von absurden Aufgaben, die Lehrer verteilen – so sollten Schüler Wasserkanister durchs Schulgebäude schleppen, um zu erfahren, wie sich bolivianische Frauen beim täglichen Wasserholen fühlen. Von schrägen Aktionen, die sich Pädagogen einfallen lassen, zum Beispiel mit verspiegelter Sonnenbrille auf einem Stuhl auf dem Pult die Klausur zu überwachen. Und von zum Teil ziemlich ekligen Marotten, wie der Öko-Lehrer, der seinen müden Schülern empfahl, ein paar rostige Nägel in einen Apfel zu stecken und diesen ein paar Tage später zu essen.

Einige Lehrkräfte fühlen sich nie ernst genommen, andere müssen immer den Boss markieren. Wieder andere haben ein Nähe-Distanz-Problem, so wie die Lehrerin, die im Stuhlkreis mit den Schülern ihren eigenen Liebeskummer erörterte. Zusammengenommen macht all das die Schulzeit so unvergesslich.

Natürlich kommen auch faule Lehrer vor, fiese Lehrer und solche, die sich vielleicht sogar strafbar gemacht haben. Zwar kommt physische Gewalt an Schulen heutzutage glücklicherweise kaum mehr vor, psychisch demütigen Lehrer ihre Schüler allerdings zuweilen immer noch gerne. Und so gehören auch diese Berichte zu den Schulzeit-Erinnerungen unserer Leserinnen und Leser.

Doch wo ist die Grenze – was dürfen Pädagogen, was nicht, und was sagen die Gerichte dazu? Das klären wir in einem Kapitel übers Schulrecht. Außerdem stellen wir in einer kleinen Typologie 13 Lehrer und ihre Eigenarten vor, damit Schüler und Eltern wissen, worauf sie gefasst sein müssen.

Und schließlich haben wir natürlich auch die Pädagogen selbst befragt. In den Geständnissen aus dem Lehrerzimmer können sie ihren Frust ablassen über bildungsresistente Intelligenzallergiker, die im Unterricht Sprachnachrichten abhören oder an ihrer Insta-Story feilen. Oder über die Drückeberger-Kollegen, die gut gelaunt durchs Schulgebäude hüpfen, gebräunt und entspannt – da sie ja keine korrekturintensiven Fächer haben und damit ihre Wochenenden nur aus Freizeit bestehen. Sie verraten, warum Sportlehrer unter sich ständig über Sex reden, und wie traumatisch es ist, als Junglehrer zum ersten Mal vor einer Klasse zu stehen und sich von den Kollegen nicht ernst genommen zu fühlen.

Auch der Comedian und Ex-Lehrer Johannes Schröder kommt zu Wort. Er sagt: »Lehrer sind großartiges Comedy-Material. Man kann sie so herrlich zu Klischees formen. Und sie haben eine enorme Gestaltungsfreiheit in ihrem Beruf, dass daraus manchmal sehr wundersame Persönlichkeiten erwachsen.«

Finden wir auch. Viel Spaß mit diesem Buch!

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