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Malerei ist Aneignung von Wirklichkeit. Fiktiv und real. Seit Jahrhunderten adoptierten und adaptierten Menschen ihre eigenen Sehnsüchte und Erwartungen von Wirklichkeit. Ihnen war bewusst, wie hinfällig das Leben ist und wie, trotz aller Fährnisse, jeder Mensch an seiner Unsterblichkeit arbeitet, um in der Erinnerung – der memoria – weiterzuleben. Nicht umsonst erzählten die Menschen einander, dass, als die Büchse der Pandora geöffnet wurde und Verwirrung sowie Unheil in die Welt gebracht wurden, sie am Boden der Büchse die Hoffnung erblickten. Genug, um ihrem Leben die notwendige Motivation zu geben, durchzuhalten.

Hannes Scheucher stellt sich, seit er sich erinnern kann, gegen alle Beliebigkeiten des Lebens. Er zeichnet und malt gegen alle Widrigkeiten an. Er verändert und verrückt die Wirklichkeit unmerklich, aber doch nachhaltig, sodass der Betrachter unversehens auch zu vertrauten Bildern und Vorstellungen eine neue Blickrichtung gewinnt.