Copyright © 2008 by Christof Uiberreiter Verlag

Castrop Rauxel • Germany

Herstellung und Verlag:

BoD – Books on Demand, Norderstedt

ISBN 978-3-7357-3147-0

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Weitere Bücher aus dem Christof Uiberreiter Verlag:

Das goldene Blatt der Weisheit

Seila Orienta/Franz Bardon

Zum ersten Mal in der okkulten Literatur wird die 4. Tarotkarte des Hermes Trismegistos verständlich beschrieben und offengelegt. Sie beinhaltet unbekannte Konzentrations- und Meditationsübungen. Des Weiteren gibt sie Hinweise und erklärt die Unterschiede zwischen Magie und Mystik und Gefahren des einseitigen Weges. Am Ende steht die Verbindung mit der universellen Gottheit, dem Herrn der Sonnensphäre, welcher quabbalistisch „Metatron“ genannt wird.

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5. Tarotkarte – Mysterien des Steins der Weisen

Seila Orienta/Franz Bardon

Dieses Buch stellt die Vorderseite der Alchemie dar, die die einzelnen praktischen Übungsschritte erklärt, ohne die verschlüsselten Mystifikationen der alten Alchemisten auch nur annähernd zu erwähnen, wie man es aus den anderen Büchern des Franz Bardon kennt. Es wird erklärt, dass ohne vollkommene Beherrschung der 4 Elemente keine Alchemie möglich ist. Des Weiteren wird mit den einzelnen Ebenen, mit den Matrizen, dem elektromagnetischen Fluid usw. gearbeitet. Doch der Hauptpunkt stellen die göttlichen Eigenschaften wie z. B. die Allmacht dar, mit denen der Göttliche Stein der Weisen durch gewisse Übungen geladen wird.

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Talismanologie und Mantramkunde

Seila Orienta/Franz Bardon

Zum ersten Mal werden hier (magisch) geladene Mantrams – Gebetssätze – preisgegeben, welche bei nötiger Reife, Ausgeglichenheit und Reinheit durchdringende Erfolge versprechen. Mantrams sind ja nach Bardon nicht irgendwelche „Suggestionssätze“, sondern sie sind Ideenausdrücke, mit denen man mit Mächten, Kräften, Eigenschaften, also Gottheiten, in Verbindung kommen kann. Gleichzeitig werden die dazugehörigen Siegelzeichen der göttlichen Ideen preisgegeben, welche im rituellen Zusammenhang mit den Mantrams stehen. Ein Buch, dass nicht nur die Hermetiker, sondern auch die Anhänger der Yogawissenschaften inspirieren wird!

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Eine Sammlung der schönsten und lehrreichsten Beschwörungsgeschichten

Hohenstätten

Dieses Buch ist einzigartig, denn es zeigt den zweiten Band von Franz Bardon an Hand von interessanten Evokationsberichten, die genau das bestätigen, was Bardon in seinem Buch geschrieben hat, und noch darüber hinaus. Es werden sensationelle Erlebnisse geschildert, die man sonst niemals findet. Auch aus unveröffentlichten Schriften wird zitiert.

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Verkörperungen des Meister Arion

Hohenstätten

Man wird beim Lesen dieses Buches nicht glauben, wie viele bekannte und unbekannte Inkarnationen Franz Bardon hatte. Die paar, die im „Frabato“ bekannt gegeben wurden, stellen nur einen geringen Teil seiner Verkörperungen dar. Wir mussten, da es dermaßen wenig Literatur über die Verkörperungen gab, wieder hunderte und aberhunderte von Büchern, Aufsätzen, Zeitschriften und Artikeln durcharbeiten, bis wir genügend Material für dieses Buch hatten. Aber der Leser wird sich beim Lesen sicherlich über unsere Arbeit freuen, denn sie wird ihn in Erstaunen versetzen!

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Shamballa, der goldene Tempel des Lichts

Hohenstätten

Dieser Tempel dürfte jeden Leser von Bardons Roman „Frabato“ fasziniert haben. Dass es aber in der okkulten Literatur noch viel mehr Informationen darüber gibt, die man aber nur findet, wenn man alles Veröffentlichte gelesen hat, dürfte dem einen oder anderen unbekannt sein. Es wurden wieder ganze Stöße von Büchern durchgesehen und das Ergebnis wird hier veröffentlicht. Es wird aber gleichzeitig darauf hingewiesen, wie viel Schundliteratur es darüber gibt, wie viel Lügen im Umlauf sind, damit sich der Schüler der Hermetik ein klares Bild machen kann. Wir bringen in diesem Buch alles, was wir an Material darüber gefunden haben und es wird auch noch einiges aus der eigenen Erfahrung, was das Wertvollste ist, mitgeteilt. Nicht nur über den Tempel wird berichtet, sondern auch über die damit verbundene „Bruderschaft des Lichts“, dessen Sitz er darstellt.

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Auf der Suche nach Meister Arion

Hohenstätten

Diese Autobiographie eines Schüler der Hermetik des Franz Bardon schildert sein magische Leben, in welcher zahlreiche Erfahrungen zu den Übungen aus dem Adepten geschildert werden, die die Hauptperson selbst erlebt hat. Es wird der schwere Weg des Adepten aus autobiographischer Sicht gezeigt, seine vielen Tiefschläge, aber auch seine glanzvollen Seiten und Zeiten. Der harte Kampf mit dem Seelenspiegel wird bis in alle Einzelheiten aufgezeigt, genauso wie die vielen anderen Wege, in welche der Autor reinschnupperte, um dadurch reichlich Erfahrung sammeln zu können. Darüber hinaus enthält es unzählige Erfahrungen und Berichte betreffs Mantramistik nach Bardon, die wahre Runenmagie, zahlreiche Evokationen sowie Invokationen mit seinem Lehrer Anion, einen magischen Exorzismus, wie er bisher noch nie öffentlich geschildert wurde. Mentalreisen, Beeinflussungen, Übungen zur Gottverbundenheit, Erscheinungen, Alchemie, Heilungen mit den verschiedensten magischen Methoden z. B. Quabbalah oder durch die Elemente, Schutzgeistevokationen und viele andere magische „Wunder“ seines Freundes und Lehrers Anion. Auch einige magische Fotos in Farbe, ein bisher von Bardon unveröffentlichtes Akashafoto von Christus und ein Bild des schwebenden Meister Arion werden in diesem Buch preisgegeben. Der Inhalt ist viel reichlicher, als hier kurz beschrieben werden kann.

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Magisches Gleichgewicht

Hohenstätten

Dieses Buch zeigt eindeutig, dass in allen anderen Systemen das „Gleichgewicht“ genauso gebraucht wird, wie bei Bardons Werken. Er war nicht der Einzige, der das erwähnte, aber er war der erste, welche es deutlich erklärte, denn die anderen Systeme sprachen nur durch das Symbol, welches nicht jedem Leser verständlich war. Obendrein bringen wir noch Unveröffentlichtes vom Meister Arion zu dieser Grundlage der magischen Entwicklung.

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Das Leben und die Erfahrungen eines wahren Hermetikers

Seila Orienta

Diese Autobiographie eines Magiers ist unübertroffen, denn bis jetzt hat kein einziger, okkult Geschulter, so offen und ehrlich gesprochen wie Seila Orienta. Er gibt in diesem Werk sein Leben bekannt, sowie seine zahlreichen und äußerst interessanten Erlebnisse und Erfahrungen. Es werden auch zum ersten Mal Fotos von Wesen der Sphären gezeigt, welche Franz Bardon höchstpersönlich in den 20ern gemacht hat. Des Weiteren schreibt Seila Orienta über die Sphären, über Dämonen, Logenkontakte und vieles, vieles mehr, was einem ehrlich strebenden Hermetiker das Herz übergehen lassen wird.

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Das Leben des Franz Bardon

Hohenstätten

Dieses Buch beschreibt das Leben des Meisters außerhalb des Frabatos, welches seine Sekretärin – Otti V. – geschrieben hat. Es beinhaltet Erklärungen zu seiner „Biografie“, weitere Einzelheiten über den Kampf mit der FOGC, seine Beziehung zu Wilhelm Quintscher und anderen Okkultisten, was alles bisher unbekannt war! Des Weiteren werden viele Erlebnisse seiner Schüler in Prag erzählt, verschiedene magische Leistungen und interessante Geschichten Bardons beschrieben, die bis dato unveröffentlicht sind. Es werden auch seine drei Lehrwerke und deren Wirkung auf die Öffentlichkeit von einem anderen, unbekannten Standpunkt geschildert, welcher durch bisher schwer zugänglichen Schriften unterstützt wird. Als Krönung wird seine aus dem tschechischen übersetzte „Runenschrift“ zum ersten Mal veröffentlicht. Auch einige Seiten aus anderen unveröffentlichten Schriften von ihm sowie interessante Fotos des Meister Bardon und seiner Freunde werden hier preisgegeben und vieles, vieles mehr.

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In Verbindung mit der Gottheit

Hohenstätten

Über das Thema der Gottverbundenheit mit all seinen Formen und Methoden wurde bis heute noch nie ein Buch verfasst geschweige denn eine Schrift geschrieben. Man findet in der okkulten wie in der östlichen Literatur nur spärliche Hinweise, die größtenteils verschlüsselt sind oder so geschrieben wurden, dass man sie kaum versteht. Im Gegensatz dazu wird in diesem Buch offen dargelegt, dass das 1. kleine Arkanum der 78 Tarotkarten die Gottverbundenheit in ihrer Reinform darstellt.

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Hermetische Heilmethoden

Hohenstätten

Dieses Buch stellt in der okkulten Literatur ein absolutes Unikum dar, denn über die Gesamtheit der okkulten Heilmethoden wurde bis jetzt noch NIE etwas Sinnvolles geschrieben. Es werden alle Heilmethoden erwähnt, die der hermetische Schüler mit Hilfe seiner bisher erlangten Konzentrationsfähigkeit ausüben und verwenden kann.

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Erste hermetische Zeitschrift

„Der hermetische Bund teilt mit“ ist eine der wenigen magisch-mystischen Zeitschriften, welche sich soweit als möglich auf die universelle Lehre von Franz Bardon bezieht. Sie versucht sich an die Gesetze des 4-poligen Magneten zu halten und vermittelt Wissen sowie Hinweise für die Praxis, damit der Leser die Möglichkeit hat, sie in seinen hermetischen Weg aufzunehmen und für sich gewinnbringend zu verarbeiten.

Noch viel mehr hermetische Literatur finden Sie auf unserer Website:

http://www.hermetischer-bund.com.

Viel Vergnügen beim Stöbern!

Der Verlag

Mein Dank geht an Peter Windsheimer für das Design des Titelbildes.

Für Schäden, die durch falsches Herangehen an die Übungen an Körper, Seele und Geist entstehen könnten, übernehmen Verlag und Autor keine Haftung.

Inhaltsangabe:

Vorwort:

Da Anion immer wieder gesagt hat, dass okkulte Geschichten am besten hermetischen Probleme beleuchten, haben wir uns entschlossen, eine wirklich gute Sammlung von okkulten Geschichten und wirklich interessanten Berichten herauszugeben. Vorab muss ich noch sagen, dass es leider nur sehr wenig okkulte Literatur gibt, die aussagekräftig ist. Unsere Romane, Kurzgeschichten und Tatsachenberichte würden leider untergehen, da sie großteils unbekannt sind. Sie wurden in den frühen 20ern in okkulten Zeitschriften wie „Psyche“, „Die magischen Blätter“, „Dido“, „ZfO“, „Prana“, „Lotusblühten“, „Weiße Fahne“, „Asgard“ und anderen veröffentlicht und wer kann heutzutage behaupten, alle gelesen zu haben. Wohl die Wenigsten.

Aus diesem Grund veröffentlichen wir all die Geschichten, die gut, sinnvoll und die wir gefunden haben. Ich hoffe, unsere Leser sind mit dem 1. Band dieser Reihe der hermetischen Literatur zufrieden.

1. Ein erschlagener Dämon Gottfried Buchner

Die Herbstnacht war eben hereingebrochen, Pfarrer Morgner von Tannenhausen hatte schon die Lampe in seinem Studierzimmer angezündet, um noch ein gemütliches stillvergnügtes Stündchen, rauchend und lesend zu haben bis zur Nachtessenszeit. Da trat in dem Pfarrhof ein Mann herein, klopfte an der Türe und bat, den Herrn Pfarrer sprechen zu dürfen. Die alte Wirtschafterin des Pfarrhauses öffnete und ließ den späten Besucher ohne viel Umstände in das Studierzimmer des Pfarrers eintreten. Dieser erhob sich und trat mit freundlichem Gruße dem sichtlich erregten und verstörten Mann, in dem er den Waldarbeiter Knauser erkannte, entgegen, bot ihm einen Stuhl an und hieß ihn niedersitzen. Der Pfarrer: „Guten Abend mein lieber Knauser! Ihr kommt noch spät, mich zu besuchen, aber Ihr seid mir herzlich willkommen. Legt nun Euren Hut ab und nehmt Platz; so – da mir gegen über; so ist´s recht; macht Euch´s bequem in dem Lehnstuhl; Ihr müsst zurückliegen, lieber Knauser, hinten anlehnen, so sehen sie! Das ist gemütlicher.“

Knauser (der sich auf des Pfarrers Geheiß etwas widerstrebend in den Stuhl zurückgelehnt hatte, aber von Unruhe getrieben, sich alsbald wieder frei setzte): „Herr Pfarrer, ich bin zu Ihnen gekommen, weil ich keinen Rat mehr weiß; Sie müssen mir helfen, sonst bin ich verloren.

Der Pfarrer: „Hab´s schon gemerkt, lieber Knauser; Euch drückt was und recht´s ist, dass Ihr zu Eurem Pfarrer kommt; wenn es in meiner Macht steht, Euch zu helfen, werde ich Euch gerne beistehen.“

Knauser: „Herr Pfarrer, ich bin verhext!“

Der Pfarrer: „So, so! Verhext! Ei, das ist ja eine ganz merkwürdige Sache.“

Knauser: „Lachen Sie mich nicht aus, lieber Herr Pfarrer, aber es ist tatsächlich so und die Hexen wollen mir ans Leben, sie wollen mich umbringen; es ist fürchterlich Herr Pfarrer, ich bin keine Stunde mehr sicher, ob ich nicht tot an einem Baume hange.“

Der Pfarrer: „Wie soll das zugehen? Wie sollen die Hexen, von denen Ihr sprecht, Euch aufhängen können?“

Knauser: „Herr Pfarrer, ich weiß, dass Sie mich für verrückt halten werden und ich bin vielleicht mit dem letzten bisschen Verstand, den ich noch habe zu Ihnen geeilt, damit Sie mich retten sollen. Niemand kann mich retten als Sie. Es ist jetzt acht Tage her, als ich wie gewöhnlich morgens in den Wald zur Arbeit ging. Plötzlich fährt in mich ein Gedanke hinein: Nimm einen Strick und hänge dich auf! Ich bin erschrocken über diesen Gedanken; es ist mir ganz gruselig geworden. Warum soll ich so eine Sünde tun! Nie habe ich zuvor an Selbstmord gedacht. Und nichts könnte mich dazu veranlassen; ich habe keinen Unfrieden im Hause, habe nichts böses getan, habe ein liebes Weib und ach! Meine lieben Kinder! Herr Pfarrer, es ist fürchterlich. Seit jener Stunde flüstert mir eine Stimme ins Ohr: „Häng dich auf“ und wenn ich auch noch so sehr mir vornehme, es nicht zu tun, diese bösen Gedanken zu verscheuchen, – immer wieder ist die Stimme da, die mir das fürchterliche ins Ohr flüstert. Ich kann es nicht mehr los werden. Heute habe ich mein Töchterlein mit in den Wald genommen, dass es bei mir sei als mein Schutzengel, der mich behüten soll vor der schrecklichen Tat, da hat mir die böse Stimme ins Ohr geflüstert: „Schick das Kind weg, es soll nach Hause gehen, häng dich auf!“ Und unwillkürlich, auch wenn ich gar nicht will, muss ich nach Baumästen schauen, auch wenn mir ein Schauer über den Rücken läuft. Ich bringe den Gedanken nicht von mir weg. Herr Pfarrer, ich bitte Sie um Gottes Willen, helfen Sie mir!“

Der Pfarrer war während der Rede Knausers aufgestanden, hatte den Mann scharf angesehen. Dieser blickte ihn aber so angstvoll an, wie ein Schuldiger seinen Richter. Der Mann war sichtlich in großer Seelennot. Ein ganz außergewöhnlicher Fall war es, der dem Pfarrer hier begegnete und er forderte von ihm ein überlegtes Handeln. Er musste den Mann von seinen Halluzinationen befreien; es stand nicht nur ein Menschenleben auf dem Spiel, sondern ein Menschenleben, das durch Selbstmord unendlichen Jammer über sein und seiner Familie Schicksal heraufbeschwören wollte. Dies musste er verhindern; es durfte nicht nur versuchen, die schreckliche Tat zu verhindern; nein – der Versuch musste unter allen Umständen Erfolg haben. Was sollte er tun? Sollte er mit dem Manne vernünftig reden, um ihn durch Überredung wieder vernünftig machen; oder sollte er mit dem Manne beten, um durch die Macht des Gebetes ihn zu retten, oder sollte er seine Zuflucht nehmen zur Zeremonie des Exorzismus? Dass er durch Überredung den Mann von seinen Zwangsgedanken heilen konnte, war sehr unwahrscheinlich, dazu war der Mann nicht verständig genug. Die normale geistige Widerstandskraft war zu gering. Das Nächstliegende für den Pfarrer war das Gebet. Der Pfarrherr kam in große innere Beklemmung. Gewiss wollte er beten, für den armen Mann und mit ihm, aber: Wenn das Gebet nichts half? Als Pfarrer und als gläubiger Christ durfte er gar nicht denken: „Wenn es aber nichts hilft!“ Er hatte noch nie zuvor eine solche innere Anfechtung und solche Zweifel; er war keiner von denen, die ungläubig waren und zweifelten. Im Gegenteil er war ein aufrichtiger glaubender Mann, der durch seinen lebendigen Glauben schon viele seiner Gemeindemitglieder gestärkt hatte. Und der auch das volle Vertrauen seiner Gemeinde besaß. Aber dieser Fall war ganz außergewöhnlich. Hier trat dem Pfarrer etwas Dämonisches entgegen, etwas so Teuflisches und doch Reales, dem man mit vernünftigen Gründen nicht beikommen konnte und das so energisch, gewaltig und herausfordernd schien, dass es nicht ohne weiteres durch Gebet sich vertreiben ließ. Es blieb noch der Exorzismus, die Austreibung des bösen Geistes aus dem besessenen Mann durch feierliche Zeremonie kraft seines Amtes als Geistlicher und Priester. Und wieder war Pfarrer Morgner vor eine sehr peinliche innere Situation gestellt. Kraft seines Amtes konnte er wohl Gebrauch machen von der Beschwörungsformel, aber in diesem Augenblick erschien ihm dieses Tun wie eine riesengroße Verantwortung. Er hatte nicht die innere Freiheit dazu. – Pfarrer Morgner rang in sich nach Kraft und Erleuchtung, dem armen Manne der seine Hilfe suchte und der sein ganzes Vertrauen auf ihn setzte, zu helfen.

Der Pfarrer, nachdem er längere Zeit nachgedacht hatte, trat vor seinem Betschemel, nahm von dem Gesims oberhalb des Schemels ein Kruzifix und gab es dem Knauser in die Hand mit den Worten: „Nehmt das Bild des gekreuzigten in die Hände und betrachtet es, solange, bis ich euch weiteres sage.“ Dann trat er an den Betschemel zurück, kniete nieder und versank in ein längeres stilles Gebet. Als er sich erhob und auf den Knauser zutrat, diesem das Kruzifix aus den Händen nehmend, blitzte sein Auge. Der Pfarrer war jetzt voller Energie und Sicherheit, was Knauser sofort mit großer Freude bemerkte. Jetzt wird ihm der Pfarrer helfen und der Pfarrer kann ihm helfen, das war ihm zur Gewissheit geworden schon aus dem einem Blick, den dieser auf ihn warf.

Der Pfarrer: „Knauser! Euch soll geholfen werden und Euch kann geholfen werden. Aber nicht ich, Euer Pfarrer, bin es, der Euch helfen kann: Ihr müsst Euch selber helfen und ihr könnt Euch selber helfen. Ich darf euch nur den Weg dazu zeigen. Aber Mut und Kraft müsst ihr jetzt für einige Minuten haben, verstanden!“

Der Pfarrer hatte dies so feurig und freudig gesprochen, dass Knauser an seinen Worten nicht zweifelte.

Knauser: „Wenn Sie bei mir sind, Herr Pfarrer, dann habe ich schon Mut. Sagen sie mir nur, was ich tun soll.“

Der Pfarrer: „Wohlan, so folgt mir. Hier ist eine Gipsbüste, die nehmet mit.“

Der Pfarrer nahm von einem Kasten eine Gipsbüste herunter, die irgend einen Dichter darstellte und übergab sie den Knauser. Dann nahm er einen mächtigen eichenen Spazierstock, legte einen Mantel an, griff nach seinem Hut, verständigte die Wirtschafterin, das er mit Knauser noch einen Ausgang mache vor dem Abendessen und schritt dann mit seinem Schützling in die Herbstnacht hinaus.

Die beiden Männer schritten, solange sie innerhalb des Dorfes waren, schweigend nebeneinander her. Der Pfarrer schlug den Weg zum Hochwald ein und begann, als niemand mehr die Unterhaltung hören konnte, den Knauser einiges zu sagen.

Der Pfarrer: „Es ist gut, dass Ihr zu mir gekommen seid, Knauser. Ihr habt nicht so ganz unrecht, wenn Ihr meint, dass Ihr verhext seid. Es ist tatsächlich ein böser, finsterer Geist, der Euch sehr viel übel und Euren Untergang will. Ich will Euch das ein wenig erklären. Die Menschen sind umlagert von guten und bösen Geistern, die beständig den Versuch machen, Einfluss auf den Menschen zu gewinnen, um durch ihn noch am irdischen Leben teilnehmen zu können. Derjenige, der Eurer Ohrenbläser ist und Euch immer die schrecklichen Gedanken zuflüstert, ist ein böser Geist und gewiss nicht Euer Freund, sondern Euer Feind. Nun sagt mir, Knauser, was würdet Ihr tun, wenn statt einem bösen Geist, den Ihr nicht sehen könnt, ein Mensch von Fleisch und Blut Euer hartnäckiger Feind und Widersacher wäre, der bei jeder Gelegenheit Euch hinterlistig überfallen, schlagen, mit Steinen werfen und Euch sonst jeden Schabernack spielen würde. Wie würdet Ihr Euch einem solchen bösartigen und feindseligen Menschen gegenüber verhalten? Sagt mir nur frei heraus Eure Meinung.“

Knauser: „Herr Pfarrer, ich würde ihm die Knochen entzwei hauen und ihn zeichnen, dass er ein für allemal genug hat und mich künftig ihn Ruhe ließe.“

Der Pfarrer: „Wenn aber Euer Feind sich zur Wehr setzt und den Stil umdreht und Euch alle Knochen entzwei haut, dass Ihr liegen bleibt, was dann?“

Knauser: „Das wird darauf ankommen, Herr Pfarrer, aber in einem solchen Fall krieg ich einen so fürchterlichen Zorn und in diesem Zorn eine solche Kraft, dass mir der stärkste Mann nicht widerstehen könnte. Da würde keiner mit mir fertig werden und eher wollte ich selber kaputt sein, als mich von einem solchen Schuft überwältigen lassen.“

Der Pfarrer: „Gut so. Gegen einen solchen bösartigen sichtbaren Feind würdet Ihr euch zur Wehr setzen und ihn unschädlich machen. Sagt mir noch das Eine. Würdest Ihr da auch zu Eurem Pfarrer kommen, damit er Euch helfe, Euren Feind zu schlagen? Und würdet Ihr da auch sagen: Herr Pfarrer, nur Sie können mich vor meinem Widersacher retten?“

Knauser: „Nein, Herr Pfarrer. Mit einem Menschen von Fleisch und Blut, da werde ich schon fertig. Aber mit einer Hexe oder einem bösen Geist, ist´s was anderes.“

Der Pfarrer: „Es ist nichts anderes, Knauser. Ihr wisst nur nicht, wie Ihr diesen Teufel von Euch aus- und wegtreiben könnt. Das will ich Euch jetzt zeigen. Aber austreiben, oder wenn Ihr wollt, totschlagen müsst Ihr ihn selbst. Es erfordert aber Mut und Kraft. Nur wenn Ihr Euch gewaltig anstrengt, wird es gelingen. Vor allem sagt mir: Seid Ihr bereit, ohne an meinen Anweisungen zu zweifeln, alles zu tun, was ich Euch sage?“

Knauser: „Ja wohl, Herr Pfarrer!“

Der Pfarrer: „Dann werdet Ihr in weniger als einer halben Stunde von Eurem Plagegeist befreit sein!“

Unter diesem Gespräch waren die beiden Männer ein ziemliches Stück des steilen Waldweges emporgeschritten und kamen an die, wo einzelne große Felsblöcke aus dem Boden hervorragten. Auf einem dieser Felsblöcke, der eine tischartige Fläche hatte, trat der Pfarrer zu. Knauser folgte. Der Pfarrer warf seinen Mantel über die nächststehende junge Tanne, nahm dem Knauser die Gibsbüste ab, die dieser seither getragen hatte, und stellte sie mitten auf den Felsen. Dann sprach er.

Der Pfarrer: „Knauser. Jetzt gilts. Hier seht ihr einen Kopf, der einen Menschen darstellt. Jedes Wesen, dass bewusst denken kann, muss einen menschlichen Kopf haben. Auch der böse Geist, der Euch einflüstert, Ihr sollt Selbstmord begehen, hat einen Kopf, in dem er seine teuflischen Gedanken denkt und ausbrütet. Natürlich ist dieser teuflische Geisterkopf nicht die vor Euch stehend Gibsfigur, aber stellt Euch vor: Dieser künstliche Kopf wäre der Kopf Eures bösen Feindes. Denkt so, dass er es sei. Hier ist mein Bergstock. Kräftig genug ist er, etwas auszuhalten, Knauser. Jetzt gilts! Nehmt diesen Prügel. Schlagt den Kopf entzwei, haut auf ihn ein, bis kein ganzer Brocken mehr da ist, schreit ihn an, wie wenn er lebendig wäre. Also los und drauf!“

Knauser war etwas verblüfft und verlegen, den Stock hatte er aus des Pfarrers Hand entgegengenommen. Er schickte sich auch an, auf den Kopf einzuschlagen, war aber sichtlich von dem Gedanken gehemmt, seines Pfarrers Eigentum nicht zu zerstören. – Da plötzlich stürzte der Pfarrer, wie wild geworden, auf Knauser zu, schüttelte ihn in höchstem Zorn und brüllte ihm ins Ohr.

Der Pfarrer: „Knauser! Feigling erbärmlicher! Lumpiger, liederlicher Geselle! Das ist doch keine Arbeit nicht! Schäm dich! Darauf! Sag ich! Drauf, dass die Fetzen fliegen! Wenn der Stock kaputt ist, ist das ganz gleich! Drauf! Willst du hauen! Donnerwetter! Herzhafter! Los drauf!“

Knauser ließ sich von des Pfarrers Zorn und Feuer anstecken und hieb auf die Figur und die abgesprungenen Gipsbrocken ein, immer wilder und wilder, während der Pfarrer ihn durch energische Zurufe zu höchster Kraftanstrengung anfeuerte. Es war schon gut, dass niemand die beiden Männer beobachtete, denn der Herr Pfarrer schien jetzt mehr ein wilder Gesell als ein sanfter Pfarrherr und der Knauser ein wildes schäumendes Tier zu sein. Aber hier waren die beiden Männer in nächtlicher Waldeinsamkeit allein. Der Bergstock des Pfarrers war in Fetzen gegangen. Da hatte der Pfarrer dem Knauser einen Prügel von einer Brennholzbeuge in die Hand gedrückt.

„In Bächen muss der Schweiß von Körper laufen!“, hatte der Pfarrer gerufen.

Endlich, als die ganze Büste zu Staub zerhauen war und Knauser sichtlich ermattet, ließ ihn der Pfarrer aufhören. Er sagte kurz:

„Knauser, Ihr seid Euren Plagegeist los. Kommt, wir gehen nach Hause!“ Damit nahm er seinen Mantel, hing diesen um und schritt voraus hinunter ins Tal. Knauser hinter ihm drein. Kein Wort wurde gesprochen, bis die beiden Männer am Pfarrhof angekommen waren. Knauser wollte sich vom Pfarrer verabschieden, aber dieser erklärte kurz: „Nein! Jetzt Ihr mit mir herein!“ Er begab sich mit Knauser in das Wohnzimmer, erklärte der Wirtschafterin, dass Knauser sein Gast beim Abendessen sei und befahl eine Flasche Wein auf den Tisch zu stellen.

Als das Essen aufgetragen war und die Wirtschafterin sich entfernt hatte, nötigte der Pfarrer seinen Gast, zuzugreifen.

Der Pfarrer: „Ihr habt tüchtig gearbeitet, Knauser! Ihr seid hungrig und durstig geworden und habt viel von Euch weggeschafft. Stärkt Euch! Ihr habt Euch aufgeregt, beruhigt Euch! Wir haben einen guten Kampf gekämpft und haben gesiegt! Freut Euch!“

Dann aßen die beiden Männer schweigend. Als sie gesättigt waren, entkorkte der Pfarrer die Weinflasche und schenkte die Gläser voll. Sie tranken. Dann begann der Pfarrer zu sprechen.

Der Pfarrer: „Euer Fall war ein ganz besonderer. Er braucht eine ganz besondere Behandlung. Ihr waret schwach geworden und unterlagt den Einflüsterungen eines Dämons. Ihr musstet wieder stark werden. Der männliche Geist des Trutzes, des Kampfes und des Bewusstseins der Kraft musste ihn Euch geweckt werden. Nicht durch Glauben an eine fremde Kraft und Macht, die nicht eure eigene gewesen wäre, sollte und konnte Euch geholfen werden, sondern dadurch, dass Ihr selbst in Euch die vorhandene Energie erweckt. Das ist mir im Gebet klar geworden. Denn manchmal soll der Christ den Weg der Sanftmut und Demut gehen, und manchmal den Weg der Anstrengung, der Kraft und Stärke. Wenn er immer den Weg der Sanftmut, Demut und Ergebung geht, wenn er aufhört, dem Bösen Widerstand zu leisten, dann entschwindet seine Kraft, er weiß schließlich nicht mehr, dass er überhaupt noch eigenen Kraft und Stärke hat, verlässt sich höchsten noch auf Andere und wird schließlich wie ein entmannter Ochse von jedem das Kind, das nur einen geringen eigenen Willen hat, geleitet und vielfach missbraucht. Es ist mir klar geworden, dass ich die Euch schlummernde eigene Kraft wecken musste, damit Ihr erfahret, dass der Mensch tatsächlich auch eigene Kraft und Stärke hat, um dem Bösen zu widerstehen und dass nur der Mensch sicher ist und wird, keine Beute solcher heimtückischen Einflüsterungen zu werden, der sie aus eigener Kraft besiegt hat. Dies erfordert Anstrengung und Kampf, äußerlich und innerlich, körperlich und geistig. Das muss beides nebeneinander hergehen, muss miteinander übereinstimmen. Durch die gewaltige Anstrengung war Euch klar geworden, über welch große körperliche Kräfte Ihr verfügt. Gerade so groß sind auch Eure geistigen Kräfte, dem Bösen zu widerstehen, aber sie müssen heraus aus Euch, müssen erweckt werden. Durch das körperliche Kämpfen weckt ihr Euren eigenen Geist und macht ihn trutzig und stark auch im geistigen Kampf. Euer Mut wächst und Ihr schlaget die in Euch aufsteigenden Gedanken, die bösen Einflüsterungen des Feindes in die Flucht. Ihr befreit Euch von den bösen sündigen Ideen, es wird Euch klar, was Ihr selbst seid und wollt und was der böse Feind ist und will. Dadurch werdet Ihr dann auch geistig stark und Überwinder des Bösen in Euch! Heraus muss es in die Sichtbarkeit, Greifbarkeit und Angreifbarkeit, so wie Ihr den Gegenstand erschlaget, der Euch als Sinnbild der bösen Macht erscheint, so erschlaget Ihr die böse Macht selber durch die Gewalt Eures feurigen wollenden Willens. Und wenn Euch wieder einmal ein böser und sündiger Gedanke kommt, dann macht es nur, wie ich es heute Euch gezeigt habe: Ergreift den nächst besten Prügel und sagt zu dem nächst besten Stein am Feldweg: `Du bist der Teufel; Ich schag dich tot!´ Reizet Euch zur Wut gegen dieses steinerne Sinnbild des Bösen damit durch diesen äußern Vorgang Euer eigener Wille sich aufrafft zu einer gewaltigen Anstrengung und wenn Ihr dann mit einem wilden Donnerwetter hinausschreit: `Das und das will ich! Und das und das will ich nicht!´ Dann wird Euer ganzes inwendiges Wesen zu einem solchen bewussten Willen mächtig erregt und angeregt und auf diese Weise schaffet Ihr mit der körperlichen Anstrengung zugleich die dummen bösen und sündigen Gedanken aus Eurem inwendigen Menschen hinaus. – So, nun wollen wir nochmal die Gläser leeren als Ausdruck der Freude über den Sieg über das Böse und als Gelübde, auch in Zukunft dem Bösen männlich und stark zu begegnen.“

Die Gläser klangen zusammen. Der Pfarrherr unterhielt sich mit seinem Gaste noch über mancherlei Alltägliches, über Familie und Arbeit und entließ ihn dann mit einem Segenswunsch und der Einladung, ihn am kommenden Sonntag nach dem Gottesdienst wieder zu besuchen und Bericht zu erstatten, wie es ihm ergangen sei.

Knauser stellte sich auch pünktlich zur bestellten Stunde ein und reichte seinem Pfarrer freudestrahlend die Hand: „Ich bin ganz frei von den Versuchungen geblieben, lieber Herr Pfarrer. Ich kann Ihnen nicht genug danken!“

Der Pfarrer drückte ihm herzlich die Hand und sagte: „Ich freue mich mit Euch, lieber Freund. Wir wollen immer fest und treu zusammenstehen im Kampfe wider alles Böse zu unseren zeitlichen und ewigen Heil. Vergesst nicht, Gott zu danken, dass er uns erleuchtet und Kraft gegeben hat, so zu handeln, dass wir zu seiner Ehre den Kampf gut bestanden haben.“

2. Incubus Frieda Beyer-Kämmerer

„Blut will Geist, Geist will Blut! – Das neue Blut, das geboren wird, erhält durch das Symbol der Taufe den „heiligen“ Geist. Dieses ist das eigentliche Symbol der Taufe, der Geist wird dadurch geheiligt. Christus ließ für uns sein Blut, da die Menschen durch die Sünde den Tod erworben hatten. – Wer daran glaubet, der wird leben (ob er gleich stürbe), d. h. für den wird sein Blut zum lebendigen Quell, für diesen gab er es hin. So wird Blut immer zum Lebendigen, zum Leben. Und wenn der Leib starb, braucht der ruhelos irrende Geist das Blut wieder, um wieder zu werden, – neu aus Geist und Blut, – ein lebendiges Wesen! Der Leib starb; sein eigenes Blut – sein Leben – starb damit. Nun sucht der Geist nach Blut, nach Blut von seinem Blute. Er wird es da suchen, wo er auf Erden eine Verbindung hatte. Ich schickte dir eine Nacht – so dunkel und so tief und du lagst in dem apathischen krankhaft-kraftlosen Zustande, der mir die Macht gab über dich, und ich trieb dich in die Brunst und ich schürte das brünstige Verlangen in dir. Als du dich wandtest in Qualen der Wollust, die ich dir eingoss, kam ich zu dir – da kam ich über dich – da drang ich ein in dich – da floss ich zusammen mit Dir, – … da zeugte ich ein Kind – ein Geisteskind in dem Traum der Nacht – aber es hatte noch kein Blut, daher kein Leben, und da es zum Leben erst geboren werden kann durch Geist und Blut, so wird dies sein, erst wenn du dein Blut, dein Leben ihm gibst – deine Todesstunde wird seine Geburtsstunde sein; gib dein Leben, dein Blut für mein Kind, du, die du noch auf Erden lebst in Geist und Blut. Denn um mich sind die Blutlosen. Blutleere Gesichter allüberall – – gleich Larven und ich brauche Blut – Blut – – – Blut von einem Lebendigen.“

Und bei diesem seltsamen Schriftstück lag noch ein kleinerer Zettel, geschrieben von zitternder Frauenhand: „Verflucht die Tat, die ich soeben tun musste, verflucht der Traum der Nacht! – Wer befruchtet das, was von mir kommt, welch ein Dämon zeugt daraus ein neues Wesen, das nicht irdische Gestalt tragen wird, – aber dennoch ein Wesen wird, das leben wird, – ein unsichtbares Leben? – Mir graut vor dieser Frucht…“

Der junge Arzt, Dr. Claus starrte auf diese Blätter. Dann musste er an den seltsamen Menschen denken, der so verstört in seine Sprechstunde gekommen war, um sich Rat zu holen. Wie hatte er gesagt? – Seine Frau müsse fort, sie sei irrsinnig. „Ja, ja, Doktor, Sie werden es selber zugeben, wenn Sie diese Blätter lesen werden, die ich unter ihrem Kopfkissen heimlich fortgenommen habe, und so schreibt sie oft des nachts in einem seltsamen Zustand; bei Mondlicht scheint sich der Zustand zu verschlimmern. Also kommen Sie, mein Name: Wolfram, Mottlaugasse 12.“ – Dann war er rasch gegangen.

Jedenfalls ein interessanter medizinischer Fall … – Und Dr. Claus beschloss, seinem Versprechen gemäß, heute noch nach der Kranken zu sehen.

Es dämmerte bereits, als Dr. Claus die ausgetretenen Treppenstufen des alten Hauses im Hafenviertel hinaufstieg. Oben in dem großen Flur musste er erst Licht machen, ehe er die richtige Tür gefunden, auf der der Name auf einer Karte stand. „Jacob Wolfram, Graveur“. Eine Klingel gab es nicht, und er musste klopfen. Dann hastige Schritte. Der seltsame Mensch mit dem schwarzen verwilderten Bart, der ihn heute aufgesucht, öffnete selbst und ließ ihn eintreten. Eine Atmosphäre von Weihrauch, Aloe, Sandelholz und Rosmarin schlug ihm entgegen. „Habe wieder geräuchert“, sagte erklärend der unheimliche Mensch, „es ist wegen der „Schwarzen“, wissen Sie, das vertragen sie nicht, dann ist´s eine Weile besser.“ Dr. Claus verstand zuerst den Sinn nicht recht; er glaubte, der Mann da spreche von irgendeiner Art Ungeziefer, das er ausräucherte, dann aber als der Andere eine lateinische Formel im Weitergehen murmelte, welche wie ein Bann sich anhörte, musste er sich im Innern sagen, dass dieser hier wohl nur ein Verrückter wäre, der sein Weib des Irrsinns beschuldigte. Und gespannt auf das Weitere, trat er in ein niedriges Zimmer, das der Andere geöffnet hatte.

In der Dämmerung unterschied man zunächst nur die undeutlichen Konturen einiger Möbelstücke, dann erst, als die Lampe angezündet war, gewahrte Dr. Claus eine Frauenperson, die in Kissen gebettet auf einem alten Sopha lag. Der Arzt trat an das Lager und nun blickte er in ein schmales, blasses, abgezehrtes Gesicht, das fast noch ein Kindergesicht war, wenn nicht die tiefen Leidensfalten frühzeitig Furchen gegraben hätten.

„Nun“, fragte er teilnahmevoll. „Wo fehlt es denn?“

Erstaunt blickten traurige, kluge Augen zu ihm auf und gingen dann ängstlich suchend nach dem Tisch, zu der Stelle, wo der dunkle Mann stand, scheu forschend. Der Arzt verstand: Sie wollte nicht sprechen in Gegenwart eines andern Menschen, und so nahm er seinen Notizblock und schrieb ein harmloses Rezept, das er dem Andern übergab, mit der Weisung, es gleich zu holen. Als Jacob Wolfram fort war, richtete sich die blasse Frau fast wie erlöst auf, jetzt erst sah der Arzt, wie schmächtig und abgemagert ihre jungen Glieder waren. Sie streckte ihm wie hilfebittend die Hände entgegen: „Wollen Sie mir helfen, können Sie das …?“

„Aber gewiss, Frau Wolfram“, sagte Claus und ließ sich an ihrem Lager nieder, „wenn Sie Vertrauen zu mir haben?“ – „Ich bin nicht seine Frau“, sagten ihre Lippen tonlos, „nur seine Sklavin“, setzte sie dann leise seufzend hinzu. Und dann erzählte sie hastig. Wie sich überstürzend brach es hervor, all das stumme, so lange wohl schon verhaltene Leid. Aus all ihren Reden entnahm der Arzt, dass es sich hier um eines der scheußlichsten Verbrechen handelte. Sie war einem Hypnotiseur zum Opfer gefallen, der sie völlig unter seinem Willen hielt, ja sie soweit beeinflusst hatte, dass ihr das Gedächtnis an frühere Zeiten fast ausgelöscht war. Sie wusste nicht einmal mehr, wo die Ihrigen Waren, und wie das alles gekommen war, so hatte dieser unheimliche Schurke all ihre Erinnerung systematisch allmählich abgetötet und verwirrt.

„Und wie oft tut er dies Verbrechen? Ich meine, wie oft bringt er Sie in diesen somnambulen Zustand?“, fragte der Arzt gespannt.

„Früher experimentierte er täglich mit mir, – er hat es im Anfang wohl nicht bedacht, was es für Folgen haben könnte. Er glaubt, dass in diesem Zustand die Geister durch mich sprechen, – er ist Okkultist. Nun – wo ich so elend bin, lässt er die Experimente, und doch geschieht es, dass ich selbst plötzlich ohne sein Zutun diesem Dämmerzustande anheimfalle. Er hat mich dadurch den dämonischen Mächten ausgeliefert und diese treiben mit mir seitdem ihr Spiel.“

Der Arzt musste an den seltsamen Brief denken, den Zettel, den ihm der Mann heute dortgelassen. Er holte das Papier hervor und fragte so obenhin: „Kennen Sie dies? Haben Sie dieses geschrieben?“

Sie erschrak heftig, und griff unter die Kissen am Kopfende, dann sagte sie scheu: „Ja, ich – meine Hand hat es geschrieben, aber es war der Schwarze, der böse Dämon, der mich zu sich holen will, der es mir in die Hand diktierte. Ich erwachte und fand dieses geschrieben hier auf meinem Tischchen, ich war ihm Werkzeug im Traum, wie immer; – und das Andere, ja …“, und sie zögerte – wie, wenn sie sich dessen schämte – „das Andere schrieb ich selbst bei klarem Bewusstsein dann nieder, aus meiner Verzweiflung heraus.“ Dann schluchzte sie auf: „O Gott helfen Sie, retten Sie mich Herr Doktor, wenn Sie es vermögen, von den okkulten Mächten, in deren Bannkreis ich geraten bin durch diesen Schwarzmagier! Ich bin so unglücklich“, schluchzte sie, „zwei Wesenheiten sind in mir, die einander fremd sind. Am Tage bin ich eine kranke, müde Frau, die hilflos tatenlos daliegt, und in der Nacht wandelt das Andere, das keine Stätte für sich finden kann. Meine Erdenschwere vom Tag streift sich ab, und ich sehe das unbegreifliche Narrenspiel der Menschen und verstehe nicht mehr das Einfachste, das in dem Tag wurzelt; alles ist mir fremd, alle Menschen, all ihr Tun und Lassen, fremd mein eigenes Beginnen. Mein Gott wer bin ich? – was bin ich? Wer löst das Rätsel meines Doppelwesens. Ich bin tief unglücklich! Und in der Nacht, dann kommt er – der Schwarze – der Tote, ein Bruder von Jakob, der vor Jahresfrist gestorben, und mit dem er durch mich eine Verbindung herstellte, bis“, – – und sie schauerte zusammen – „bis mich der Tote nicht mehr losließ. O ich weiß, ich weiß, er wird nicht ruhen, bis er mich zu sich geholt hat … o die Nächte … all die Qualen …!“

Beruhigend strich der Arzt ihr über die Stirn, und dann rückte er ganz nahe zu der Kranken: „Ihr Nervensystem ist überreizt, das ist das Ganze, kein Wunder, wenn sie täglich diesem Einfluss ausgesetzt waren, aber ich will und werde Ihnen helfen, wenn Sie versprechen, mir in allem zu folgen. Und nun sagen Sie mir erst einmal, wie kam der Mensch dazu, mich erst heute aufzusuchen, nachdem sie schon so lange doch anscheinend so leidend sind?“

„O mein Gott“, schluchzte sie von neuem, „er ist so schlecht! Glauben Sie, er hätte Sie gerufen, um mir zu helfen? O nein, – Aber hier spielt eine andere Sache dazwischen. Ich weiß es, ich fühlte es lange schon, er ist meiner überdrüssig geworden, er hat eine Andere, die ihn fast halbe Tage von mir fernhält, er will sich meiner entledigen, aber zum direkten Verbrechen, zum Mord fehlt ihm der Mut – und so will er durch die Aussage eines Arztes die Bestätigung haben, dass ich verrückt sei, um mich eines Tages einfach in eine Anstalt zu bringen, sich so meiner zu entledigen.“

„Zum Teufel auch!“ Dem Arzt schwoll die Zornesader. „Da sollte man …“

Aber schnell unterbrach sie ihn: „Lieber Herr Doktor, ich bitte Sie, lassen Sie nicht merken, dass ich Ihnen dies alles gesagt habe, denn dann ist alles verloren. Sie müssen so tun, als wüssten Sie nichts von alledem, damit er sicher ist, sonst – ich weiß es – macht er sofort seinen Einfluss auf mich geltend, und – was dann geschehen mag – weiß Gott allein!“

„Stehen Sie jetzt auf!“, befahl der Arzt in einer Art Gegenhypnose. – Sie versuchte es; da ging die Tür, und Jakob Wolfram trat ein. Ein Blick genügte. Kraftlos brach die Kranke unter seinem stummen Befehl zusammen.

Nein, auf diese Weise war hier nichts zu machen, das sah der Arzt ein, sie stand zu weit schon unter, seinem Willen. Das junge Geschöpf dauerte ihn, und er entschloss sich, rasch zu handeln, denn wer weiß, was der dunkle Ehrenmann da noch alles mit ihr anstellte. So fasste er seinen Plan: Scheinbar auf alles eingehend, nahm er Jakob Wolfram zur Seite und teilte ihm mit, dass es höchste Zeit sei, heute noch müsse sie einer Anstalt überführt werden. Er musste sich zusammennehmen, um dem Andern nicht ins Gesicht zu schlagen, als er sah, wie ein schadenfrohes, erleichtertes Aufleuchten über seine Züge ging, und mit welcher Bereitwilligkeit er alles dazu vorbereitete, wenn – der Wagen käme, sie abzuholen. Ja, dann wäre er sie auf eine gute, bequeme Art losgeworden, dann brauchte er sich keine Vorwürfe zu machen, wo sie bleiben würde, wenn er die Andere in sein Haus holte, dann wusste er sie sicher aufgehoben, denn hinter wem sich die Tore schlossen, der war wohl wie tot für die Welt, und bis zu seinem Lebensende versorgt.

Der Händedruck des Arztes beim Abschied sagte der Kranken, dass nun bald ihre Rettung kommen würde. Und als dann der Krankenwagen vor dem Hause hielt, den viele Gaffer umstanden, da ließ sie sich ruhig von den Sanitätsmannschaften hinuntertragen und fast wie erlöst klang das Lebewohl, das sie Jakob Wolfram als Abschiedswort zurief.

Vor dem Hause des Dr. Claus hielt der Wagen. Der junge Arzt kam selber herunter, um die Kranke in seinem Heim in Empfang zu nehmen. Er hatte ihr ein Zimmer in seiner eigenen Wohnung zur Verfügung gestellt. Das arme junge Ding, das zweifellos aus guten Verhältnissen stammen musste, dauerte ihn, und der Fall selbst interessierte ihn wissenschaftlich ungemein. Er hatte extra eine Wärterin für sie genommen, welche mit ihr das Zimmer teilen sollte, um sie auch des Nachts überwachen und beobachten zu können. Er würde sie schon bald wieder hochbringen, denn allem Anschein nach, hatte der Verbrecher sie auch hungern lassen. Er würde – sie, von der fixen Idee des Geisterglaubens schon kurieren!

„Schwester Maria“, sagte er zu der Pflegerin, „bringen Sie die Kranke gleich zu Bett und sorgen Sie für ein gutes warmes Essen. Und bei Bedarf ein Pulver, ich werde wohl erst spät heute zurück sein.“

Als Dr. Claus gegen Mitternacht heimkam, wunderte er sich, in seinem Arbeitszimmer Licht zu sehen. Nichts Günstiges ahnend, ging er hinauf. Verstört kam ihm die Pflegerin entgegen, und ehe er noch eine Frage gestellt hatte, berichtete sie eine höchst seltsame Geschichte:

Sie habe der Kranken noch Essen gebracht, doch habe diese kaum etwas davon genossen, dann habe sie ihr noch ein Schlafmittel gegeben, und sich, als sie glaubte, die Patientin sei eingeschlafen, selber zur Ruhe gelegt. Aber plötzlich sei sie durch ein Stöhnen der Kranken geweckt worden und kaum noch ganz wach, habe sie eine hohe, dunkle Männergestalt am Lager der Patientin bemerkt, die sich über sie gebeugt hatte. Ein Irrtum sei ausgeschlossen gewesen, der Vollmond hätte gerade über dem Hof gestanden und im Zimmer sei es so hell gewesen, dass sie alle Dinge im Raum deutlich habe wahrnehmen können. „Zuerst,“ sagte Schwester Maria, „zuerst habe ich geglaubt, Sie wären es Herr Doktor, dann aber sah ich ganz deutlich einen großen, hageren Mann mit einem schwarzen Vollbart und hörte die Kranke wimmern und stöhnen; es hörte sich genau so an, als wenn sie einem Kinde das Leben geben wollte. Mich hatte eine unerklärliche Angst gepackt, dass ich nicht wagte, aufzustehen, um meines Amtes zu walten, erst nach einigen Minuten, als sich die Gestalt aufzulösen begann, und wie eine Rauchwolke über der Kranken zerging, fand ich den Mut, und musste fast lächeln über meine kindische Furcht, über den vermeintlichen Spuk, den mir die Phantasie meiner Einbildungskraft vorgegaukelt hatte. Ich machte nun rasch Licht und trat an das Lager der Kranken, aber da ergriff mich plötzlich wieder eine so unerklärliche, rätselhafte Angst, ich konnte ein Gefühl nicht loswerden, dass außer uns beiden noch irgend jemand im Zimmer anwesend sein müsse, den wir nicht sehen konnten, dazu die irren, seltsamen Reden der Kranken, die anscheinend mit irgend jemand Zwiesprache hielt, den sie am Fußende ihres Bettes zu sehen glaubte. Dazwischen – nach immer kürzeren Pausen – das unheimliche Stöhnen und Wimmern, das war alles so furchtbar, dass ich nun telefonieren wollte, aber – Gott Lob, nun sind Sie ja selber schon gekommen, Herr Doktor.“

Dr. Claus runzelte ärgerlich die Stirn und sagte verweisend: „Dann hätten Sie nicht Schwester werden müssen, wenn Sie ihren Nerven so wenig zutrauen, dass Sie durch ein Traumbild in solch einen Zustand geraten, wie ein kleines Kind, das sich vor Gespenstern fürchtet…“

Aber kaum noch hatte er Hut und Mantel abgelegt, da kam ein langgezogener, durchdringender Aufschrei aus dem Krankenzimmer, so dass er gleich mit Schwester Maria hinüberging. Als er eintrat, fand er die Kranke total erschöpft mit kaltem Schweiß bedeckt. In halbsitzender Stellung, das Hemd vorn geöffnet, die rechte Brust freilassend, schien sie etwas in den Armen zu halten. Aber als er näher zu ihr trat, sah er nur ihre beiden Arme in einer Stellung, als hielte sie ein Kind an ihrer Brust.

„Aber Sie sollen doch schlafen, was tun Sie denn da?!“, schalt er. Ihr Blick war verstört, der ihn nun traf. – – Er sah genau hin … Das war ja der brechende Blick einer Sterbenden! –! Um Gotteswillen, was war hier geschehen? …!

„Schwester!“, rief er dann entsetzt, indem seine zitternden Hände nach einem Schächtelchen griffen, das noch auf dem Nachttische stand. „Schwester Maria, mein Gott, was haben Sie getan?! Sie haben sich ja in den Medikamenten vergriffen, wie konnten Sie nur und haben anstatt der Schlafpulver, welche doch jetzt in der roten Schachtel sind, der Armen scharfes Gift gegeben, das nur für äußerliche Zwecke verwandt wird! …“

… Eine unheimliche, bange Stille folgte den Worten, – Schwester Maria lehnte totenblass an der Wand. Da stammelten die Lippen der Sterbenden im Delirium immer wieder die grässlichen Worte:

„Ja – ja Herr Doktor, heute Nacht ist es geboren, das Kind, – – das Wesen, um dessen Willen nun mein Leben verlöschen muss, … Dämon, nun hast du doch gesiegt… und mein Leben genommen, um dein Kind zum Leben zu rufen – – aus Geist und Blut… aus Geist und Blut… –“

Es war furchtbar diese Anklagen mitanzuhören und hier nicht mehr helfen zu können!… –

Dann bemerkte Dr. Claus Flecke von frischem Blut an dem Leinen ihres Bettes – und als er die Bettdecke zurückschlug, konnte er nur noch eine starke Blutung konstatieren, die vermutlich durch die Wirkung des Giftes hervorgerufen worden war.

Vergeblich strich er der Kranken beruhigend über die feuchtkalte Stirn, immer sprachen ihre klagenden Lippen dieselben irren Worte: Von einer Geburt, – – von einem Kinde, – einem Wesen, das sie nun geboren hätte, von einem Dämon, der triumphierend das Kind zuerst in Empfang genommen – – – …

Hier war nicht mehr zu helfen! Dr. Claus stand unschlüssig vor dieser furchtbaren Tatsache. Die Schwester starrte mit wilden Augen bald auf die Kranke, bald auf den Arzt und konnte kein Wort hervorbringen, Oh, wenn er doch nur noch helfen könnte! – – Aber an seinem Gesicht sah sie, dass hier alles vorbei war. Plötzlich fuhr sie zusammen: War das nicht wirklich der Schrei eines Neugeborenen? …? War das nicht das Wimmern eines kleinen Kindes …? Sie schauerte zusammen, aber nein, diese Töne gingen ja wohl nur von der Kranken selber aus, und die Nerven spielten ihr nun, nach all der Aufregung, diesen Streich. Aber auch der Arzt war erschreckt, nervös zusammengezuckt bei diesen seltsamen Lauten.

Dann – plötzlich ein grässlicher Schrei, der sich anhörte, nicht wie wenn er aus Menschenmund käme, sondern als wenn er von einem andern Wesen – aus einer andern Welt herkäme… –

Dann fiel ihr Kopf hintenüber … – – Sie hatte ausgelitten… –

3. Seltsames von närrischen Käutzen Frieda Beyer-Kämmerer