Die Trauer ist wie der Tod

Die Gedanken, die sie suchen, ihre Seele die nach ihr ruft und ihr Herz, das sich so sehr nach ihr sehnt, lassen  die Eltern nicht zur Ruhe kommen. Einsam und still ist es in ihrer Nähe geworden. Die Grabesstille durchweht wie ein nicht enden wollender schrecklicher Alptraum ihre  Umgebung. Alles in ihrem Haus ruft nach der Tochter. Ihr Kinderzimmer fühlt sich verlassen und krank vor Sehnsucht  nach ihrem unbeschwerten Lachen, nach der Fröhlichkeit und ihrer Lebensfreude. Überall an den Plätzen die sie liebte, sind sie auf der Suche nach ihr, und finden doch nur Einsamkeit und unendliche Leere.

 

Wo bist du, wo können wir dich finden? Denken unentwegt die Eltern. Und wie ein Echo durcheilen auch die Hilfeschreie der Tochter nach dem Vater, der Mutter und der Schwester die Grenzenlosigkeit des Universums.  Die Rufe versuchen das Einsamkeitsgefühl und die Leere zu verdrängen - vergebens! Ungewollt und gewaltsam wird die Tochter in eine andere Welt geschickt, und kann die Eltern nicht erreichen. Wie soll sie sich in der Einsamkeit und in der unendlichen Weite zurechtfinden? Wie soll sie wieder die Wärme, Liebe und Geborgenheit der Eltern fühlen, nach der sie sich so sehr sehnt? Wo sind die Stunden, Tage, Jahre, als ihr gemeinsamer Weg noch mit ihren  Herzen verbunden war. Wie gelähmt, wie betäubt und wie benommen bewegen sich die Gedanken des  Vaters und der Mutter auf der Suche nach einer Antwort. Alles ist so unwirklich und ohne Halt. Die Seele windet sich im Kummer und Schmerz, und will sich nicht besänftigen lassen. Sie bäumt sich auf, und versucht mit ihren Hilferufen die Tochter zu finden. Alle diese Mühen, sie sind vergebens.