Horaz: Oden und Epoden
Übersetzt von Johann Heinrich Voß
Neuausgabe.
Herausgegeben von Karl-Maria Guth, Berlin 2016.
Umschlaggestaltung unter Verwendung des Bildes:
Albert Dreßler, Frauen am Brunnen, vor 1897
ISBN 978-3-8430-9321-7
Dieses Buch ist auch in gedruckter Form erhältlich:
ISBN 978-3-8430-9244-9 (Broschiert)
ISBN 978-3-8430-9245-6 (Gebunden)
Die Sammlung Hofenberg erscheint im Verlag der Contumax GmbH & Co. KG, Berlin.
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O Mäcenas, entsproßt herrschendem Ahnenstamm,
Du mir waltender Schutz, köstliche Zierde mir!
Viel sind, welche den Staub, Renner Olympias,
Aufzuwölken erfreut, und das mit glühendem
Rad umflogene Ziel und der Verherrlichung
Palmzweig hoch zu den weltherrschenden Göttern hebt.
Diesen, wenn der bestandlosen Quiriten Schwarm
Zu dreifältiger Ehr' ihn zu erhöhen ringt;
Jenen, wenn als Besitz er in dem Speicher birgt,
Was von Libyens Fruchttennen gefeget wird.
Wer sein väterlich Feld mutig mit scharfem Karst
Aufwühlt, biete sogar Schätze des Attalus,
Nie wird solcher bewegt, daß er in Cyprus Boot
Dir myrtoische Flut bange durchsegele.
Wann des Afrikus Kampf Ikarus Wog' empört,
Zagt der Krämer und Ruh lobt er und seiner Stadt
Segensgegenden; bald zimmert er neu des Schiffs
Lecken Rumpf und verschmäht arme Genügsamkeit.
Auch giebt's, welche den Trunk alternden Massikers
Und an nächtlichen Schmaus Stunden des Tags zu reihn,
Nicht verachten, gestreckt unter des Arbutus
Hellgrün, oder am sanft plätschernden Nymphenborn.
Dem ist Lager und Wall, und zu Trompetenklang
Heller Zinke Verein, Seligkeit, und der Krieg,
Den die Mutter verwünscht. Jupiters kalte Lust
Trägt der Jäger und nicht denkt er der jungen Frau,
Ob ihm etwa den Hirsch wackere Hund' ersahn,
Ob des Marsergebirgs Eber das Garn durchbrach.
Mich hat Epheu, der Kranz edler Begeisterung,
Himmelsmächten gesellt; mich hat der kühle Hain
Und die Nymphen im Chor schwebend mit Satyrvolk,
Abgesondert vom Volk: falls mir den Flötenklang
Nicht Euterpe versagt, noch Polyhymnia
Mir zu stimmen verschmäht lesbisches Saitenspiel.
Wenn du mich in die Reihn lyrischer Seher fügst,
Mit hochragendem Haupt rühr' ich den Sternenpol.
Schon genug Schneewirbel dem Land und grausen
Hagelschlag gab Zeus, und mit rotem Arme
Donnerglut auf heilige Höhn entschwingend,
Schreckt er die Hauptstadt,
Rings der Erd' Umwohner, daß Pyrrhas Graunzeit
Kehrte, die wehklagte ob neuer Wunder:
Als gesamt sein Vieh zu erspähn die Berge
Proteus emportrieb;
Als die Fischbrut hoch in der Ulme festhing.
Wo die Waldtaub' einst sich gefreut der Wohnung
Und die Gems durch hochaufwallende Meerflut
Bange dahinschwamm.
Ja wir sahn vom tuskischen Strand den Tibris
Gelb die Wog' abdrehn, und dem Königsdenkmal
Ungestüm androhen den Sturz und Vestas
Heiligem Tempel:
Weil zu sehr durch Ilias Klag' empöret
Er zur Rach' auffuhr, und den linken Strand weit
Überfloß, mißfällig dem Zeus, der frauen-
liebende Stromgott.
Einst vernimmt, daß Bürger geschärft den Mordstahl,
Dem mit Fug hinsänke der Perser Hochmut,
Einst vernimmt Feldschlachten durch Schuld der Eltern
Seltene Jugend!
Welchen Gott soll rufen das Volk beim Hinfall
Seiner Macht? Durch welche Gebet' ermüdet
Keuscher Jungfraun Chor die dem Liede wenig
Horchende Vesta?
Wem wird Zeus, Aussühner zu sein des Frevels,
Anvertraun? Komm endlich, o komm, wir flehn dir,
Eingehüllt in Nebel die lichten Schultern,
Seher Apollo!
Oder willst, holdlächelnde, du vom Eryx,
Die der Scherz umschwebt, und der Tändler Eros!
Oder schaust zum armen Geschlecht der Enkel,
Du, der Erzeuger:
Ach. des allzu dauernden Spiels gesättigt!
Den der Schlachtruf freut und der Glanz des Helmes,
Auch des Mauren grimmiger Blick auf seinen
Blutigen Gegner.
Oder wenn, aus Flügelgestalt verwandelt,
Jünglingsgleich auf Erden du gehst, der hehren
Maja Sohn, und gerne genannt dich hörest
Rächer des Cäsar:
Kehre spät zum Himmel zurück, und lange
Fröhlich weil' annoch beim Volk des Quirinus!
Nicht, gekränkt durch unsre Sünd', enteil' auf
Schnelleren Lüften
Steigend! Hier laß große Triumph auch künftig,
Hier dir wert sein, Vater und Fürst zu heißen!
Ungestraft nicht tummle der Mederschwarm dir,
Waltender Cäsar!
So geleite dich Cypria,
So tyndarische Macht leuchtender Zwillinge,
Und der Bändiger Äolus,
Dem kein Lüftchen entweh', außer Japyx Hauch:
Schiff, das meinen Vergilius
Treu auf Glauben empfäht, setz' ihn in Attika,
Fleh' ich, ohne Gefährdung aus,
Und erhalte der Seel' andere Hälfte mir!
Machtvoll starrete dreifach Erz
Jenem Mann um die Brust, welcher das morsche Floß
Grausem Wogengewühl zuerst
Hingab, ohne zu scheun Afrikus stürzenden
Tilgungskampf mit dem Aquilo,
Noch die finstre Hyad', oder des Notus Grimm,
Der die Brandungen Adrias,
Unumschränkter Gewalt, steigen und sinken heißt.
Welchem Peinigertod entfloh,
Wer mit trocknem Blick schwimmendes Ungeheu'r,
Wer aufstürmende Fluten sah,
Und verrufnes Gestein hoher Ceraunien?
Fruchtlos spaltete Land von Land
Ein vorsorgender Gott durch des Oceanus
Scheidung, wenn den verbot'nen Sprung
Doch das frevelnde Schiff über das Meer sich wagt.
Tollkühn, aller Gefahr zum Trotz,
Rennt das Menschengeschlecht Gräuel und Sünd' hindurch.
Tollkühn trug des Japetus
Heillos täuschender Sohn Feuer den Völkern zu.
Nach des Feuers Entheimlichung
Aus ätherischer Burg, hielten mit Hagerkeit
Neue Fieber die Erd' umschwärmt;
Auch des ferneren Tods späteres Notgesetz
Eilte rascheren Schritts heran.
Zur Einöde der Luft wagte sich Dädalus
Aus nicht menschlichen Fittigen.
Durch den Acheron brach Herkules Heldenkraft.
Nichts ist Sterblichen allzu schwer!
Selbst den Himmel bedrohn thörichte wir; und nicht
Duldet unsere Missethat,
Daß den zornigen Strahl lege der Donnerer!
Winternde Kälte verthaut dem Favonius und dem schönen Frühling;
Und trockne Kiele rollt die Wind' vom Meerstrand.
Nicht mehr freuet das Vieh sich der Stallungen, noch des Herds der Pflüger;
Nicht schimmert nun von grauem Reif der Anger.
Tänze nunmehr mit Gesang führt Cypria, weil der Mond herabblickt;
Und Grazien, zu Nymphen hold gesellet,
Heben der stampfenden Tritt' Abwechselung: doch Vulkanus glühend
Entflammt der Donnerschmiede grause Werkstatt.
Jetzt um das glänzende Haupt, so ziemet es, Myrtengrün gewunden,
Auch Blumen, die das lockre Land uns darbeut!
Jetzt auch ziemt's, in der Hain' Umschattungen Faunus Macht zu feiern;
Er fordr' ein Schaflamm oder heisch' ein Böcklein.
Pocht doch der bleichende Tod nicht säumiger, als an Armer Obdach,
An Königsburg'? O Sestius, Beglückter,
Eng ist das Leben beschränkt und wehret dir langgedehnte Hoffnung!
Bald birgt dich Nacht und Fabelreich der Manen,
Und das plutonische Haus, das nichtige! Wenn du dorthin wanderst,
Nicht losest du das Königtum des Weines,
Nicht auch entzückt dich der Reiz des Lycidas, dem ein jeder Jüngling
Nun glüht, und bald die Mägdelein entlodern.
Welcher Knabe, so schlank und mit Gedüft besprengt,
Liebkost feuriger dir, Pyrrha, im Rosenschwarm,
Froh der dämmernden Grotte?
Welchem knüpfst du dein blondes Haar,
Einfach wählend den Schmuck? Wehe, wie oft, wenn Treu
Sich und Götter gewandt, weint er! wie tobende
Flut in schwarzen Orkanen
Staunt er wild mit Befremdung an:
Der nun deiner genießt, goldener Träume voll:
Der dich ewig die Sein', ewig die zärtliche
Hofft, unkundig des Lüftchens,
Welches täuscht! Weh' dem Armen, den
Glatt dein Schimmer bethört! Ich, die geweihete
Tafel zeigt's im Gebild, hängt an die Tempelwand
Meine triefenden Kleider
Jüngst dem waltenden Gott des Meers.
Dich verkünd' im Gesang Varius, tapfrer Held
Und Obsieger der Feind', er ein Mäonenschwan;
Was in Schiffen auch je, oder zu Roß, das Heer,
Deiner Führung getrost, vollbracht.
Uns, Agrippa, gewährt solches zu singen nicht,
Noch, den schrecklich im Trotz eifernden Peleussohn,
Noch Meerirren des verschlagenen Ithakers,
Noch des Pelops ergrimmten Stamm,
Unser Mut, zu gering' Höherem: weil die Scham,
Und unkriegrischen Ton stimmende Muse winkt,
Cäsars, o des emporragenden, Lob und deins,
Nicht zu schwächen durch Geistes Schuld.
Wer wohl möchte den Mars im diamantenen
Harnisch würdig erhöhn? Wer den Meriones,
Schwarz von troischem Staub oder durch Pallas Macht
Tydeus Sprößling den Göttern gleich?
Nur vom fröhlichen Schmaus, nur von dem Mädchenkampf,
Wann ihr Nagel gestümpft Jünglingen tapfer droht,
Singen wir, ob gelöst, ob in der Fessel noch,
Flatternd nach dem Gebrauch und leicht.
Andere preisen dir Rhodos, die herrliche, bald Mytilene,
Ephesos bald und der hohen Korinthos
Doppelgestade, auch Theben durch Bacchus, auch durch Apollo
Delphi gefei'rt, und der Thessaler Tempe.
Dem ist's einzig Geschäft, jungfräuliche Pallas, die Burg dir
Durch nie endenden Preis zu erhöhn, und
Ihn, den alle berupft, um die Stirn zu flechten, den Ölbaum.
Ganz vertieft in der Juno Verehrung,
Singt der Argos, von Rossen umtrabt, und die reiche Mycene.
Mir hat nie die gehärtete Sparta
Also die Seele gerührt, noch die Flur des reichen Larissa,
Als Albunea's rauschende Wohnung,
Oder des Anio Sturz und Tiburnus Hain und des Obstes
Gärten getränkt von geschlängelten Bächlein.
Wie oft heiterer Süd den dunkelen Himmel von Wolken
Reiniget und nicht gießende Schauer
Stetig gebiert: so denke du selbst auch weise zu enden
Finsteren Gram und Mühe des Lebens,
Plancus, mit Balsamwein: ob dich, hellleuchtend von Adlern,
Lager und Wall, ob in dichter Umschattung
Dich dein Tibur verweilt. Da von Salamis Flur und dem Vater
Teucrus entfloh, hat die Schläfen er dennoch,
Sagt man, feucht vom Lyäus, mit Pappellaube gekränzet,
Also die Freund' anredend im Kummer:
Wo auch immer das Glück, mehr hold denn der Vater, uns hinführt,
Wollen wir gehn, o Freund' und Genossen!
Nichts ist der Hoffnung versagt, wo Teucrus führt und die Gottheit:
Denn es verhieß unfehlbar Apollo,
Salamis soll gleichnamig auf Fremdlingsboden hervorblühn.
Tapfre, wohlan, noch herberes oftmals
Trugt ihr Männer mit mir! Nun tilgt im Weine die Sorgen;
Morgen erneu'n wir den mächtigen Meerlauf!
Lydia, sprich, bei aller
Götter Macht! was treibst du in Hast Sybaris Herz vor Liebe
Gar zu vergehn? Wie ward ihm,
Welcher Staub und Gluten ertrug, sonniges Feld zum Abscheu?
Wie, daß er nicht heroisch
Teilt der Jugendfreunde Galopp, noch mit geschärftem Wolfszaum
Gallische Rosse bändigt?
Was so scheu vor Tiberis Flut bebt er zurück? was scheut er,
Banger denn Blut der Nattern,
Edles Öl? und träget nicht mehr Arme gebläut von Rüstung?
Jener, der oft die Scheibe,
Oft den Wurfspieß über das Ziel herrlich an Ruhm hinwegschwang?
Was so geheim doch lau'rt er,
Gleich als Thetis Sohn, wie man sagt, gegen das Jammerschicksal
Ilions, daß der Männer
Kleidung nicht zum Mord ihn entrafft unter die Schar Sarpedons?
Du siehst, wie glanzhell steht in getürmtem Schnee
Sorakte, kaum noch unter der Flockenlast
Der Wald sich aufringt, und von scharfer
Kälte der laufende Bach erharscht ist.
Den Frost zu lindern, häufe Gehölz dem Herd
In reicher Fülle; und, Thaliarchus, mild
Gewähr uns dein vierjährig Labsal
Aus dem sabinischen Henkelweinkrug!
Das andre laß du Himmlischen! denn sobald
Ihr Wink die Sturmwind' auf dem zerwühlten Meer
Gehemmt vom Ansturz, ruhn Cypressen,
Ruhn ungeregt die bejahrten Ornen.
Was morgen annaht, meide vorauszuspähn:
Und welchen Tag auch gönnet das Los, empfah
Ihn als Gewinn: nicht traute Liebe,
Jüngling, verschmäh, noch o du! den Reihntanz,
Dieweil du blühest, ferne des grauen Haars
Mißlaunen! Nun sei Kamp noch und Wandelbahn,
Und leises Dämmerungsgeflüster
Gerne gesucht in besprochner Stunde;
Nun auch des Mägdleins, wo sie geheim sich barg,
Verrätrisch holdes Lachen vom Winkel her;
Und Herzenspfand, dem Arm entwendet,
Oder, wie trotzig er thut, dem Finger.
O Merkur, des Atlas beredter Enkel,
Der der Urwelt Menschen aus rohem Unfug
Durch des Worts Weisheit und der Leibesübung
Zierde gebildet:
Dir, dem Herold Jupiters und der Götter,
Sing' ich, dir, dem Vater der krummen Lyra:
Der du schlau, was auch dir gefiel, in leisem
Scherze verheimlichst.
Dich, wofern du trüglich entwandte Rinder
Nicht herausgäbst, schreckte vordem, den Knaben,
Durch der Stimm' Androhn, und, beraubt des Köchers,
Lächelt' Apollo.
Als von Troja Priamos kam der König,
Deiner Obhut froh, hat er selbst des Atreus
Stolze Söhn', auch Thessalerglut, und Feindes-
Lager getäuschet.
Du verleihst, daß Seelen, die fromm gewandelt,
Still in Wonn' ausruhn, mit dem Schwung des Goldstabs
Leichte Schwärm' abführend, des Himmels Göttern
Wert und der Tiefe.
Nicht vorwitzig geforscht, gegen Verbot, was, o Leukonoe,
Mir zum Lose, was dir, Götter bestimmt; noch babylonische
Wunderzahlen versucht! Besser fürwahr dulden wir, was auch kommt;
Ob mehr Winter annoch, oder ob Zeus diesen zuletzt beschied,
Der nun gegen des Strands Felsengeklüft dort das Tyrrhenermeer
Abarbeitet. Sei klug! Wein uns geklärt und in den engen Raum
Lange Hoffnung beschränkt! Mitten im Wort flieht uns die neidische
Jugend! Nütze den Tag, nicht um ein Haar trauend dem folgenden!
Welchem Mann lobsingest du, welchem Heros
Auf der Laut' und klingenden Flöte, Klio?
Welchem Gott? wes Namen soll froh erwidernd
Tönen der Nachhall?
Sei's, wo grün sich Helikons Flur umschattet,
Sei's, wo Pindus ragt und der kalte Hämus,
Dem sich wild entdrängte der Wald zur hellen
Stimme des Orpheus!
Als durch Kunst der Zeugerin er des Bergstroms
Jähen Fall aufhielt und den Flug der Winde,
Schmeichelnd auch, nicht taub sie dem Saitenwohlklang
Eichen heranzog.
Was erheb' ich eher als Zeus gewohnte
Ehren? Ihn der Menschen- und Götterschicksal,
Ihn, der Meer und Land und im Zeitenwechsel
Lenket das Weltall!
Welchem nichts, das größer denn er, entstammet,
Welchem nichts auch ähnliches blüht noch zweites!
Doch zunächst nach jenem gewann der Ehren
Herrlichste Pallas.
Du im Kampf Mutvoller, von dir nicht schweig' ich,
Liber! und jungfräuliche Macht, du Feindin
Grausem Wild, noch dir mit Geschoß des Schreckens
Treffender Phöbus!
Auch Herakles sing' ich, die Söhn' auch Ledas,
Den zu Roß, den, Sieger zu sein im Faustkampf,
Hochberühmt. Hat jener Gestirn dem Seemann
Heiter gefunkelt;
Nieder fleußt am Fels der empörte Salzschaum,
Alle Wind' auch ruhn, es entfliehn die Wolken,
Rings im Meer, wenn jene gewollt, entsinket
Drohende Brandung.
Ob zuerst nun Romulus ich, ob Numas
Friedensreich ich sing', ob vielmehr das stolze
Machtgebund Tarquinius, oder Catos
Rühmliches Ende?
Regulus, ihr Scaur', und erhabner Paulus
Der die Seel' aushaucht in der Pöner Obmacht,
Seid gegrüßt, Fabricius auch, mit hohem
Liede des Dankes!
Den und dich, o Curius rauhgelockten,
Zog zu Kriegsheilanden, und dich, Camillus,
Strenge Armut auf, und der Ahnenflur gleich-
mäßiger Hausgott.
Wie geheim fortaltend der Baum emporwächst,
So Marcellus Ruhm. Es durchblinkt das Sternheer
Dein Gestirn, o Julius, gleich wie Luna
Kleinere Funken.
Vater du, uns Erdengeschlecht', und Hüter,
Kronos Sohn! dir gab das Geschick des großen
Cäsars Sorg': Allwaltender du, ein zweiter
Walte dir Cäsar!
Ob er nun auf Latium hergewandte
Parther scheucht, durch Rächertriumph gebändigt,
Ob des Ausgangs äußerstem Rand' entsproßne
Serer und Inder;