Freude leben – Freude geben

Mein Dank gilt

meinen Eltern, die mir eine wunderbare Basis
für ein glückliches Leben geschaffen haben

meinem Liebsten, der mich liebt, wie ich bin

meinen Freunden, denen keine meiner Ideen zu
verrückt ist

meinen Lesern, Zuhörern und Fans, die mich
mit ihrem Zuspruch so sehr ermutigen

allen Menschen, die mich inspirieren,
berühren und an ihrem Leben teilhaben lassen

Inhalt

Vorwort – von Herzen

Über mich und dieses Buch

Besonderheiten des Buches

Ist Liebe eine Illusion?

Wie ich liebe

Lieben und loslassen

Die alte Eiche – Teil I

Operation am offenen Herzen

Das innere Leuchten

Heimatliebe

Liebe deinen Nächsten

10 Die inneren Stimmen

11 Liebe und lebe lebendig

12 Liebe darf sein

13 Wut, Ärger, Trauer – ein schlechter

14 Zu gut für diese Welt

Die alte Eiche – Teil II

15 Lebensbejahend leben ist eine

16 Herausforderung

17 Magnetische Anziehungskraft des

18 Herzens

19 Meinungsvielfalt für ein besseres

20 Miteinander

21 Wenn es mal dumm läuft…

22 Neid, Missgunst, Unzufriedenheit

23 Zufriedenheit oder Besitz?

24 Klarheit und Entscheidungsfreudigkeit

25 Alles beginnt in dir

Die alte Eiche – Teil III

27 Die Bedeutung der Familie

28 Lernen von Kindern

29 Großzügigkeit

30 Wertigkeit des Menschen

31 Freude ins Leben bringen

32 Literaturtipps

Vorwort – von Herzen

»Kleines Herz ganz groß« beschreibt meinen Weg zu einem bewussten, lebensbejahenden, für andere offenen und wohlwollenden Leben mit einem einfühlsamen Herzen. Schon immer hat mich Liebe begleitet, trat ich meinen Mitmenschen und den Lebewesen dieser Welt eher aufgeschlossen und wohlwollend gegenüber. Meinen Optimismus und meine lebensbejahende Einstellung sehe ich auch als wichtiges Erbe meiner Eltern an.

Doch wie es so ist, wir alle werden älter, die Anforderungen steigen, wir lernen. Wachsendes Wissen hat allerdings leider wenig damit zu tun, wie sich unsere sozialen Fähigkeiten entwickeln. Empathie, Mitgefühl, Wertschätzung und Dankbarkeit stehen auf keinem Lehrplan. Im Gegenteil. Wer zu nett ist, wird oft eher ausgenutzt oder ausgelacht. Gutmütigen Menschen wird in unserer Leistungsgesellschaft häufig wenig zugetraut. So war es auch bei mir. Oft bekam ich die indirekte Empfehlung, mein Herz zu verschließen. Weniger zu geben, wenn dafür keine Gegenleistung zu erwarten war. Wenn ich mal wieder in Stress kam, weil ich mich für andere einsetzte, wurde ich öfters gefragt, wieso ich das denn tue. »Andere machen das doch auch nicht« oder »Lass das die anderen machen« waren die üblichen Reaktionen.

Es ist leicht, so zu denken, doch ich bin anders. Das wurde mir in den vergangenen Jahren noch mal deutlich bewusst. Ich habe mein offenes Herz wiedergefunden. Ich weiß, dass ich verletzbar bin, dass ich getäuscht werden kann und dass Veränderungen oder auch ein Sprung ins kalte Wasser durchaus schmerzlich sein können. Ich bin heute davon überzeugt, dass ich keinen anderen Weg als den der Liebe und der Offenherzigkeit wählen möchte. Mein kleines Herz darf ganz groß sein für mich, für andere, für unsere Welt. Liebe darf verschenkt werden, sie wird dadurch nur mehr. Mit jedem liebevollen, wertschätzenden Akt verbessern wir den Tag unseres Gegenübers. Diese kleinen Impulse ziehen große Kreise, wie Steine, die ins Wasser geworfen werden. Nur wenn wir leben, ohne uns zu verschließen, wenn wir uns öffnen und unsere Herzen sprechen lassen, dann werden wir uns positiv entwickeln. Anfangs im kleinen Rahmen, vielleicht als harmonisches Miteinander in der Familie. Je mehr Menschen so leben, umso mehr steigt die Chance auf weniger Leid, Missgunst und Krieg in dieser Welt. Davon bin ich überzeugt.

Dabei ist mir bewusst, dass es auch schlechte Phasen in jedem Leben gibt. Schattenseiten, Verletzungen und negative Erfahrungen sind notwendig, damit wir die positiven Momente zu schätzen wissen. Nur wer die Dunkelheit kennt, versteht die Bedeutung des Lichts. Daher brauchst du keine Sorge zu haben, dass ich in diesem Buch Dinge schönrede oder nur im rosa Wolkenmeer verweile. Ich berichte ehrlich auch von Situationen, in denen ich mich fehlverhalten oder schlecht gefühlt habe. So, wie es im Leben eben gerade passiert.

In diesem Buch beschreibe ich meine Sicht auf die Liebe, auf ein wertschätzendes und urteilsfreies Miteinander. Ich möchte meiner Vision eines Lebens für die Menschlichkeit mit all ihren positiven und negativen Facetten Ausdruck verleihen. Und vor allem möchte ich meine Einstellung, meine Intention und meine Motivation so zu leben für mich festhalten. Damit ich diesen Weg beibehalte und offenherzig und lebensbejahend lebe, weil mich nur das zufrieden macht. Ich schreibe dieses Buch also für mich. Und für dich. Lass dich ein, hab Freude, schau, was du davon mitnehmen kannst.

PS: Ich duze dich in diesem Buch, weil es mir eine bessere Verbindung zu dir ermöglicht. Und weil ich es sehe wie Rainer Guse (Leaders Academy by Gedankentanken), der sagte: »Fremde sind Freunde, die wir nur noch nicht kennen.«

Diese Karikatur von mir ist 2004 bei der 100-Jahr-Feier des Harzer Tourismusverbandes entstanden. Sie strahlt für mich Lebensfreude und Leichtigkeit aus.

Über mich und dieses Buch

Auch wenn du auf den nächsten Seiten noch ganz viel zu mir und meiner Weltanschauung lesen wirst, möchte ich dir hier einen kurzen Einblick in mein Leben geben. Damit du ein Gefühl dafür bekommst, wer dir hier schreibt.

Ich bin 1974 geboren und mit zwei Brüdern (sieben Minuten und zwei Jahre älter) aufgewachsen. Wir hatten eine schöne Kindheit. Meine Eltern, zeitweise selbstständig mit einem eigenen Restaurant, haben sich immer Zeit für uns genommen. Sie haben ihr Bestes gegeben, um uns sorgenfrei großzuziehen. Auch wenn es mit drei Kindern durchaus turbulent werden konnte und es ab und an mal krachte, standen sie immer zu uns. Sie haben uns eine wunderbare Basis dafür geschaffen, in Selbstliebe und Selbstvertrauen aufzuwachsen. Dafür bin ich ihnen heute unendlich dankbar.

Mein Leben verlief recht abwechslungsreich, wenn auch aus meiner Sicht durchaus gelungen. Privat gab es immer mal wieder Veränderungen in den Partnerschaften, eine kurze Ehe und eine lange Beziehung von fast elf Jahren. Beruflich war ich siebzehn Jahre lang beim Harzer Tourismusverband tätig, ehe ich mich in die Selbstständigkeit begab.

Detaillierter beschreibe ich mein Leben und die Menschen, die mich begleitet und geprägt haben, in meinem ersten Buch »JA! Leben DARF leicht sein!«. Ich möchte mich ungern wiederholen. Nur so viel: Ich würde mein Leben als ganz normal beschreiben. Es gab Veränderungen, doch auch wenn einige in dem Moment schmerzhaft oder angsteinflößend waren, so waren es für mich rückblickend keine großen Krisen. Ich sehe mich also als ganz »normalen« Menschen. Daher bin ich überzeugt, dass jedem von uns Glück, Freude und ein leichtes Leben zustehen. Jede von uns kann sich ihr eigenes, ganz persönliches Paradies auf Erden schaffen – oder sich die eigene Hölle bereiten. Um sein Leben wohlwollend und lebensbejahend zu gestalten, bedarf es einiges an Energie und Willenskraft. Eigenartigerweise scheint leiden leichter zu fallen, als zu lernen und sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Vielleicht auch, weil wir dank unseres Sozialsystems im Falle eines Falles gut aufgefangen werden und uns häufig schon von Kindesbeinen an Entscheidungen abgenommen werden.

Obwohl ich mich als »normalen« Menschen empfinde, begegne ich vielen, die ganz anders ticken als ich. Die schon ewig auf der Suche nach dem Glück sind oder sich in einem schwierigen Abschnitt ihres Lebens befinden. Menschen, die in ihrer Vergangenheit gefangen sind und damit ihre Zukunft blockieren. Die ihre bisher gemachten Erfahrungen auf jede neue Situation übertragen und dadurch immer wieder die gleichen Erlebnisse heraufbeschwören. Einige sehen sich als Opfer des Lebens und scheinen sich teilweise sehr wohl zu fühlen in ihrer Rolle als bemitleidenswerte Geschöpfe. Andere würden gern etwas ändern, ihnen fehlt jedoch das Vertrauen, dass sie es wirklich selbst in der Hand haben. Es gibt sehr viele verschiedene Lebenswege und jede wird ihren eigenen finden. Mir persönlich ist mein Leben allerdings zu schade, um es überwiegend mürrisch und demotiviert zu leben. Ich wünsche mir Lebendigkeit, Freude und spannende Erlebnisse. Davon hält das Leben tagtäglich genügend bereit, sofern wir die Augen dafür geöffnet halten.

Die Idee hinter meinen Büchern ist es, dir auf lockere, unterhaltsame und gut verständliche Weise (m)einen Weg in ein Leben mit mehr Lebendigkeit, Lebensfreude und Liebe zu zeigen. Ich teile meine persönlichen Erfahrungen mit dir und lasse dich an meinen teils kreativen Gedankengängen teilhaben. Dabei sehe ich mich als gute Freundin statt Coach oder Berater. Entsprechend wirst du in meinen Büchern keinen Leitfaden zum Glück finden. Denn für jede gibt es ihren eigenen, rein persönlichen Weg. Ich hoffe, dass dich meine Gedanken inspirieren, motivieren und dir neue, andere Blickweisen auf das Leben bieten oder dich an bereits bekannte Möglichkeiten wieder erinnern.

Häufig werde ich gefragt, wie ich denn meinen/diesen Weg gefunden habe. Hm, er war irgendwie schon immer in mir. Ich weiß, dass diese Antwort selten befriedigend ist. Tatsächlich, wie bereits oben beschrieben, habe ich schon immer eher fröhlich, optimistisch und positiv gelebt. Ich hatte grundsätzlich schon immer eine super Basis für ein freudiges Leben. Wie ebenfalls schon im Vorwort erwähnt, hat der Alltag bei mir einiges verändert. Durch äußere Einflüsse, ein weniger enthusiastisches und empathisches Umfeld und die eine oder andere Ellenbogen-Auseinandersetzung war meine offene, lebensfreudige, lebendige Lebensweise etwas ausgebremst worden. Negativität überschattete meinen Frohsinn, für viele kaum bemerkbar. Zudem habe ich früher positiv gelebt und mein Wesen als selbstverständlich angesehen, ohne diese Lebensweise bewusst zu erfahren und sie als meinen Sinn des Lebens zu verstehen.

Nach veränderten Lebenswegen im Sommer 2017 hatte ich dann spannende Begegnungen und Gespräche. Begonnen hat es mit einem Seminar »Gesunder Umgang mit Stress«, von dem ich auch Buchempfehlungen mitnahm. Irgendwann in den folgenden Wochen packten mich die Zeilen in den verschiedenen Büchern, ich erkannte, dass Glücklichsein von meiner Einstellung abhängt, und ich wurde von jetzt auf gleich zurückkatapultiert in meinen lebensbejahenden, offenen Lebensmodus. Die Anfangsphase war wie ein Rauschzustand. Ich habe sehr viele Bücher gelesen, mich intensiv mit Gleichgesinnten (sofern ich sie finden konnte) ausgetauscht und meine Freundinnen an meiner neuen Begeisterung für mein Leben teilhaben lassen. Das führte häufiger zu verwundertem Kopfschütteln und Aussagen wie »Bist du jetzt spirituell?« oder »Oh je, verliebte Menschen«. Mittlerweile haben sie sich dran gewöhnt, dass ich in mich selbst verliebt bin und mein »Zustand« keineswegs besonders ist, sondern lediglich meine Art zu leben.

Um meinen Weg wiederzuentdecken, wurde ich von vielen Autoren inspiriert; im Anhang findest du eine Sammlung von Tipps zu Büchern und Hörbüchern. Geholfen haben mir meine Offenheit und eine unbändige Neugier auf das Leben. Nur so konnte ich mich vertrauensvoll auf diese Veränderungen einlassen. Ich habe es zugelassen, dass sich das Rad in eine bestimmte Richtung dreht. Wenn der Stein erst einmal ins Rollen kommt, dann gibt es kein Halten mehr. Dann kommen die passenden Personen ins Leben, »zu-fällige« Ereignisse geschehen und der Sinn des Lebens wird klarer.

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens durfte ich feststellen, dass dieser ganz leicht sein darf. Mein Sinn des Lebens in Kurzform ist »Freude leben und Freude geben«. Das kann ich immer umsetzen, jeden Tag in jeder Situation. Das macht mich glücklich und erfüllt mich. Wenn Entscheidungen anstehen, kann ich relativ leicht reinspüren, ob sie mir langfristig Freude bereiten. So richte ich mein Leben mehr und mehr nach diesem Fokus aus.

Übrigens hatten diese inneren Veränderungen keine allzu großen Auswirkungen auf mein äußeres Umfeld. Ich habe weiterhin mein Unternehmen Fuchs PR, erfreue mich nach wie vor an den Projekten mit meinen Kunden, mein Freundeskreis erweiterte sich, ohne dass ich großartig aussortiert hätte. Wenn du freudiger und offener leben möchtest, dann geht dies auch, ohne dass du dein Leben völlig umkrempelst. Anders, als viele Ratgeber es vermuten lassen, denke ich, dass sich in jeder bestehenden Lebenssituation positivere Energien und Ansichten einbringen lassen. Würde ich dein Leben mit meinen Zeilen komplett infrage stellen und von dir die totale Veränderung erwarten, so hättest du sicher ganz viele Ausflüchte, warum dies unmöglich wäre. Ich habe es bei einigen Freundinnen erlebt, die durch nur ganz wenigen Impulsen meinerseits an einigen kleinen Stellschrauben in ihrem Leben gedreht haben und dadurch zu mehr Freude gekommen sind. Sich einzulassen auf das Leben bedeutet auch, zu lernen. Das ist ein Prozess, der dauern kann und der diesen Weg zugleich so spannend und attraktiv macht. Wichtig ist, dass du Verantwortung übernimmst für dein Leben. Niemand sonst kann dir zu Freude und Leichtigkeit verhelfen. Lebensbejahend zu leben bedeutet, Selbstverantwortung zu übernehmen, gerade dann, wenn es mal anstrengend wird.

Ich wünsche dir sehr, dass auch du deinen Sinn des Lebens findest und dein Leben danach ausrichtest. Keine Sorge, er kann variieren und sich über die Zeit hinweg verändern. Das gehört zu unserer Entwicklung dazu. Manch klare Vision wird am Ende ganz anders aussehen als gedacht, doch sie wird dich erfüllen. Wenn du von einer Idee, einer Vision begeistert bist und angetrieben wirst, dann wird sich vieles in deinem Leben fast von allein entwickeln. Du wirst jeden einzelnen Tag bunter, lebendiger, reicher gestalten können und viel mehr aus deiner Zeit auf Erden herausholen, als du dachtest. Lass es zu, lass dich ein. Trau dich.

Besonderheiten des Buches

Wie schon in meinem ersten Buch habe ich mich auch in diesem Werk einigen Herausforderungen gestellt. Unsere Sprache ist wichtig und, wie im Leben auch, sind es oft die kleinen Feinheiten, die die Atmosphäre ausmachen und einer Botschaft mehr Kraft verleihen.

So verzichte ich in diesem Buch ganz bewusst soweit es irgendwie möglich ist auf die Wörter müssen, sollen, aber, nicht und einfach. Müssen und sollen bauen Druck auf und lassen vermuten, ich würde wissen, was für dich gut ist. Was für dich gut ist und welcher Weg dir mehr Zufriedenheit und Lebensfreude verschafft, entscheidest nur du. Nur weil bei mir etwas funktioniert oder mir etwas leicht von der Hand geht, ist es kein Allheilmittel. Im Gegenteil. Wir Menschen sind glücklicherweise sehr verschieden und so ist mein Weg eben nur ein Weg.

Aber relativiert häufig Dinge, macht sie klein oder hinterfragt Aussagen. Ich empfinde Gespräche mit »Ja, aber«-Menschen sehr anstrengend. Ganz gleich, welche Antwort ich auf eine Frage finde, meine Gesprächspartnerin hat immer ein Gegenargument. Da wundere ich mich dann, warum sie überhaupt fragt. Und auch ein »Ich liebe dich, aber…« hat für mich wenig mit bedingungsloser Liebe zu tun, wie ich sie teilen möchte.

Eine Formulierung mit nicht ist für mich häufig wenig konkret und eher schwach. Natürlich ist es schon mal ein guter Anfang zu wissen, was man nicht möchte. Doch kraftvoller ist ein konkretes Ziel. Statt zu sagen »Ich möchte nicht mehr betrogen werden« ist für mich »Ich möchte einen liebevollen, ehrlichen Partner an meiner Seite« die deutlichere Botschaft. »Nicht fallen lassen« oder »gut festhalten« – was klingt für dich erfolgversprechender?

Da ich weiß, dass viele Dinge, die ich als einfach empfinde, für andere Menschen alles andere als leicht sind, habe ich auch dieses Wort im Buch gestrichen. Das Leben darf zwar leicht sein, einfach hingegen ist es eher selten. Auch mir fallen manche Dinge schwer, über die andere nur lächeln. Ordnung halten beispielsweise. Ich möchte mit meinen Zeilen motivieren, und das wird sicherlich eher gelingen, wenn ich darauf verzichte, dir zu erzählen, wie einfach alles wäre.

Worauf ich in diesem Buch auch so gut es geht verzichte, sind Bewertungen. Richtig, falsch, gut oder schlecht – wer entscheidet, wie wir was zu empfinden haben? Ich denke, ganz viel von dem Unglück und Leid in unserer Gesellschaft rührt auch daher, dass wir es seit jeher gewohnt sind, Dinge und Menschen zu bewerten und zu vergleichen. Statt auf das eigene Glück zu schauen, ist es spannender, sich mit dem Nachbarn zu messen. Viele Medien, Filme und auch die Werbung unterstützen das Denken in Statussymbolen und materiellen Dingen. Vergleiche, Bewertungen und Beurteilungen sind nur selten gewaltfrei und freundlich.

Den Hinweis zu diesem Thema hatte ich im Zuge meines ersten Buches von meiner Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation erhalten. Ich finde ihn sehr wichtig und bemühe mich daher, ohne Bewertungen im Buch zurechtzukommen. Dadurch entsteht aus meiner Sicht auch eine andere Atmosphäre beim Lesen1.

Eine letzte Besonderheit ist noch das Gender-Thema. Ich wechsle von Kapitel zu Kapitel zwischen der männlichen und weiblichen Ansprache. Hintergrund dazu ist eine Anregung meiner Hundetrainerin Dagmar Spillner. Sie hatte vor einigen Jahren die Berichterstattung zu einer Rettungsaktion verfolgt, als eine Jugendfußballmannschaft in Thailand in einer Höhle eingeschlossen war. Die Sprache mit »Helden«, »Rettern« und »Tauchern« machte glauben, dass nur Männer in der Rettungsmannschaft seien. Doch die Bilder zeigten auch Frauen, die ihr

Nun wünsche ich dir viel Freude beim Lesen. Mögest du inspirierende Gedanken für deinen Lebensweg finden.

1 Marshall B. Rosenberg entwickelte die Gewaltfreie Kommunikation bereits in den 1960er-Jahren. Sie soll Menschen dazu verhelfen, vertrauensvoller, offener und wertschätzender miteinander umzugehen. Sie basiert auf den Bedürfnissen eines jeden Einzelnen, auf Gefühlen, die entstehen, und Handlungen, die daraus resultieren. Sie wurde und wird oft in Konflikten und Krisen angewendet, ist aus meiner Sicht allerdings auch eine wunderbare Methode, um die zwischenmenschliche Kommunikation zu verbessern, Missverständnisse zu vermeiden und das Leben liebevoller zu gestalten. Sie wird auch als »Sprache des Herzens« bezeichnet, was es sehr genau trifft.