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Silvia Federici

Hexenjagd

Die Angst vor der Macht der Frauen

 

aus dem Englischen von Margarita Ruppel

 

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Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

 

 

Silvia Federici

Hexenjagd

1. Auflage, März 2019

 

 

ebook UNRAST Verlag, April 2020

ISBN 978-3-95405-059-8

 

© UNRAST-Verlag, Münster 2019

www.unrast-verlag.de – kontakt@unrast-verlag.de

Mitglied in der assoziation Linker Verlage (aLiVe)

 

 

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme vervielfältigt oder verbreitet werden.

 

Titel der Originalausgabe:

Silvia Federici: Witches, Witch-Hunting, and Women

© 2018 PM Press

 

Umschlag: Felix Hetscher, Münster

Satz: Andreas Hollender, Köln

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Silvia Federici ist emeritierte Professorin für politische Philosophie und internationale Politik an der Hofstra University im Bundesstaat New York. Sie ist seit vielen Jahren als politische Aktivistin tätig und ist unter anderem Autorin von Caliban und die Hexe: Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation (2017) und Aufstand aus der Küche: Reproduktionsarbeit im globalen Kapitalismus und die unvollendete feministische Revolution (2012).

Inhalt

Danksagung

Einleitung

TEIL EINS
Die Akkumulation des Kapitals und die Hexenverfolgung in Europa

1 – Midsommervisen »Vi elsker vort land«

2 – Warum wieder über die Hexenverfolgung sprechen

3 – Hexenjagden, Einhegungen und der Untergang der kollektiven Besitzverhältnisse

4 – Hexenverfolgung und die Angst vor der Macht der Frauen

5 – Über die Bedeutung von ›gossip‹

TEIL ZWEI
Neue Formen der Kapitalakkumulation und Hexenverfolgung in der heutigen Zeit

6 – Globalisierung, Akkumulation des Kapitals und Gewalt gegen Frauen:
Eine internationale und historische Perspektive

7 – Hexenverfolgung, Globalisierung und feministische Solidarität im heutigen Afrika

Schlussfolgerung

Bibliografie

Anmerkungen

Danksagung

Dieses Buch verdankt seine Existenz der Arbeit, dem Zuspruch und den Ratschlägen Camille Barbagallos, die das enthaltene Material in seinen verschiedenen Bearbeitungsstufen durchgelesen und mir mit ihren Anregungen und Einsichten dabei geholfen hat, es als einen zusammenhängenden Diskurs zu begreifen. Besonderer Dank gilt auch Rachel Anderson und Cis O’Boyle, Vorsitzende der Idle Women, eine Künstlerinnenorganisation, die mich darum bat, die Geschichte des Bedeutungswandels von ›gossip‹ niederzuschreiben, sowie Kirsten Dufour Andersen, die mir gemeinsam mit weiteren Frauen, derer Namen ich mich nicht mehr entsinne, in ihrem Kunstzentrum in Kopenhagen den Text und die Übersetzung zu »Midsommervisen« gab. Herzlich danken möchte ich auch Josh MacPhee für das Design des Covers [der amerikanischen Ausgabe] und den Mitherausgeber*innen Ramsey Kanaan von PM Press, Jim Fleming von Autonomedia und Malav Kanuga von Common Notions. Nicht zuletzt danke ich den vielen jungen Frauen, die in den letzten Jahren mit großem Enthusiasmus meine Darstellungen aus Caliban und die Hexe aufgenommen haben und sofort den Zusammenhang zwischen den Hexenverfolgungen in der Zeit der »ursprünglichen Akkumulation« und dem heutigen Anstieg der Gewalt gegen Frauen erkannten. Ihnen allen – die stolz rufen: »Wir sind die Enkelinnen all der Hexen, die du nicht verbrennen konntest«, »somos las nietas de todas las brujas que no pudiste quemar«, wie der berühmte Spruch lautet – ist dieses Buch gewidmet.

Einleitung

Verschiedene Faktoren haben mich zur Veröffentlichung der Essays in diesem Band bewegt, auch wenn sie erst einmal nur den Ansatz einer neuen Forschung darstellen und teilweise, zumindest in Teil Eins, Theorien sowie Dokumentationen beinhalten, die ich bereits in Caliban und die Hexe präsentiert habe. Zum einen wurde ich in letzter Zeit oft gebeten, eine Kurzfassung der Hauptthemen aus Caliban und die Hexe zu erstellen, die eine breitere Leserschaft erreichen könnte. Hinzu kam mein Wunsch, einige Aspekte der Hexenverfolgung in Europa weiter zu erforschen, die von besonderer Bedeutung für das Verständnis ihres ökonomischen/politischen Kontextes sind. In diesem Band konzentriere ich mich auf zwei dieser Aspekte. Ich möchte meine Arbeit jedoch noch in Bezug auf die folgenden Themen fortsetzen: das Verhältnis zwischen Frauen und Geld, welches die Hexenverfolgung in ihrer ideologischen Kampagne propagierte; die Rolle von Kindern als Ankläger und Beschuldigte; und vor allem die Hexenverfolgung in der kolonialen Welt.

In diesem Buch analysiere ich noch einmal die sozialen Bedingungen und Motivationen, aus denen heraus viele der Anklagen wegen Hexerei entstanden. Insbesondere konzentriere ich mich auf zwei Themen. Erstens das Verhältnis zwischen der Hexenjagd und der damaligen Einhegung und Privatisierung von Land. Daraus entstand eine Klasse von Landbesitzern, die die Landwirtschaft in ein kommerzielles Unternehmen verwandelte, und zur gleichen Zeit, durch die Einzäunung von gemeinschaftlich genutzten Ackerflächen, eine Bevölkerungsschicht von Bettlern und Vagabunden, die eine Bedrohung für die aufkeimende kapitalistische Ordnung darstellte. Die Veränderungen spielten sich nicht nur auf der ökonomischen Ebene ab, sondern berührten jeden Aspekt des Lebens und führten zu einer bedeutenden Neuausrichtung von gesellschaftlichen Prioritäten, Normen und Werten. Zweitens diskutiere ich den Zusammenhang zwischen der Hexenverfolgung und der zunehmenden Einhegung des weiblichen Körpers durch die Ausweitung der staatlichen Kontrolle über die weibliche Sexualität und Reproduktionsfähigkeit. Dass diese beiden Aspekte der Hexenverfolgung in Europa gesondert betrachtet werden, bedeutet nicht, dass sie in der Realität voneinander getrennt waren. Armut und Verstöße gegen sexuelle Normen waren häufige Elemente im Leben vieler Frauen, die der Hexerei beschuldigt wurden.

Wie schon in Caliban und die Hexe stelle ich heraus, dass Frauen die Hauptziele dieser Verfolgung waren, weil sie durch die Kapitalisierung des ökonomischen Lebens am stärksten verarmten und weil die Regulierung der weiblichen Sexualität und Reproduktionsfähigkeit eine Bedingung für die Einführung weiterer strenger Formen der gesellschaftlichen Kontrolle war. In den drei hier aufgenommenen Artikeln stelle ich jedoch die Sichtweise infrage, dass Frauen bloße Opfer in diesem Prozess gewesen sind, indem ich aufzeige, welche Angst sie in den Männern auslösten, die in ihren Ländern und Gemeinden den Umbruch vorantrieben. So betonen die beiden ersten Artikel in diesem Band, »Hexenverfolgung und die Angst vor der Macht der Frau« und »Hexenjagden, Einhegungen und der Untergang der kollektiven Besitzverhältnisse«, die Angst der Machthaber vor der Rebellion der Frauen und der Macht ihrer Faszination, während sich der Artikel »Über die Bedeutung von ›gossip‹« mit der Bedeutungsverschiebung dieses Wortes beschäftigt, von der positiven Konnotation der weiblichen Freundschaft hin zur negativen Assoziation mit übler Nachrede, die mit der Degradierung der gesellschaftlichen Stellung der Frau und der Hexenjagd als Gipfel dieser Entwicklung einherging.

Beide Texte stellen lediglich eine Einführung in die entsprechenden Themen dar und bedürfen weiterer Forschung und Ausführung. Ein anderes Anliegen hat mich jedoch dazu gebracht, eine gründlichere Untersuchung zu verschieben. Meine Rückkehr in die Vergangenheit ist stets durch den Drang unterbrochen worden, die Ursachen der neuerlichen Wogen der Gewalt gegen Frauen zu verstehen. Im zweiten Teil dieses Bandes erstelle ich eine Karte dieser neuen Formen der Gewalt und bringe sie in Zusammenhang mit den neuen Formen der kapitalistischen Akkumulation. Darum geht es in dem Artikel »Globalisierung, Akkumulation des Kapitals und Gewalt gegen Frauen«, den ich ursprünglich für ein Forum über Femizide schrieb, das im April 2016 in Buenaventura, Kolumbien, stattfand. Teil Zwei enthält ebenfalls einen Artikel aus dem Jahr 2008, in welchem ich die Rückkehr der Hexenverfolgung in vielen Teilen der Welt mit den Entwicklungen in Verbindung bringe, die den Weg für die Globalisierung der Weltwirtschaft bereitet haben.

Mehr als fünf Jahrhunderte sind vergangen, seit die »Hexerei« in die Gesetze vieler europäischer Länder Einzug hielt und Frauen, die als Hexen verrufen waren, zum Ziel einer Massenverfolgung wurden. Heute ist Hexerei in den meisten Ländern, in denen Frauen als Hexen verfolgt und ermordet werden, zwar kein offizieller Straftatbestand. An der Wurzel dieser neuen Verfolgung finden wir dennoch viele Faktoren wieder, die bereits die Hexenjagden des 16. und 17. Jahrhunderts initiiert haben. Ihre ideologische Rechtfertigung beruht auf Religion und dem Wiederaufkeimen höchst frauenfeindlicher Denkweisen.

Seit der Veröffentlichung von »Hexenverfolgung, Globalisierung und feministische Solidarität im heutigen Afrika« im Jahr 2008 sind die Morde, die im Namen der Hexenjagd verübt wurden, stark angestiegen. Laut Berechnungen werden allein in Tansania mehr als 5.000 Frauen jährlich als Hexen mit Macheten ermordet, lebendig begraben oder verbrannt. In manchen Ländern, wie der Zentralafrikanischen Republik, sind die Gefängnisse voll von als Hexen beschuldigten Frauen und 2016 wurden mehr als hundert von ihnen hingerichtet, von Rebellensoldaten auf dem Scheiterhaufen verbrannt, die genau wie ihre Vorgänger im 16. Jahrhundert ein Geschäft aus der Hexenjagd machen und mit drohenden Exekutionen Geld erpressen.

Auch in Indien greifen Hexenmorde um sich – vor allem in den ›Stammesgebieten‹, wie etwa dem Gebiet der Adivasi, wo eine großangelegte Landprivatisierung im Gange ist. Das Phänomen breitet sich immer weiter aus. Über Hexenmorde wird auch aus Nepal, Papua-Neuguinea und Saudi-Arabien berichtet. Auch der ISIS hat schon ›Hexen‹ exekutiert. Wie schon im 16. Jahrhundert liefert die Technologie Hilfsmittel für die Verfolgung. Heute können Fotos von Hexenmorden im Internet heruntergeladen werden sowie Handbücher, die beschreiben, wie man eine Hexe erkennt. Es ist auch belegt, dass manche dieser neuen, selbsternannten Hexenjäger Computer nutzen, um Hexen zu ›demaskieren‹!

Ein wichtiger Aspekt hingegen, der sich seit 2008 verändert hat, ist der wachsende Widerstand der Frauen gegen die neuerlichen Hexenverfolgungen. Vor allem in Indien haben sich Frauen zusammengeschlossen, um von Dorf zu Dorf zu ziehen und gegen die Gerüchte anzukämpfen, die von örtlichen Behörden, Hexenjägern und anderen mehr oder weniger okkulten Verfolgern über die Existenz von Hexen verbreitet werden. Andere sammeln Beweise und üben Druck auf die Behörden aus, die oftmals kaum Interesse an der Strafverfolgung der Hexenmorde haben. Langsam verbreiten sich die Informationen über die neue Welle der Hexenverfolgung auch in den USA, wobei dort die Hexenlager im Norden Ghanas im Fokus der Aufmerksamkeit stehen, wo hunderte Frauen Zuflucht gesucht haben, die von Menschen in ihren Gemeinden, einschließlich der eigenen Familie, in ein permanentes Exil gezwungen wurden. Die Bücher und Dokumentarfilme über dieses Thema haben zwar meist eher journalistischen Charakter, zeigen jedoch trotzdem die Verbindung zwischen diesen neuen Angriffen auf Frauen und den Umwälzungen der Wirtschaftssysteme in Afrika durch den Neoliberalismus auf, was in vielerlei Hinsicht einen Prozess der Rekolonialisierung darstellt. Bis jetzt lösen diese Erkenntnisse jedoch kaum Reaktionen aus.

Eine Analyse dieser neuen Hexenverfolgung, wie auch anderer neuer Formen von Gewalt gegen Frauen, ist dringend nötig. Dieses Unterfangen erfordert eine breit angelegte und langfristige Arbeit, da dieses Phänomen von globalem Ausmaß ist. Um dieses Projekt voranzutreiben, haben wir in New York eine Webseite ins Leben gerufen, auf der ähnliche Initiativen zusammenfinden sowie Informationen austauschen und verbreiten können, nicht nur über die neuen Formen der Verfolgung, sondern auch über die neuen Formen des Widerstands.

Im Sinne des Widerstands schließe ich diese Einleitung mit einem weiteren Faktor ab, der mich dazu motiviert hat, die Vergangenheit und Gegenwart der Hexenjagden gleichzeitig zu beleuchten – die kommerzielle, touristische Ausnutzung der Hexenverfolgung in einigen Orten Europas. An berühmten Schauplätzen der Prozesse und Verfolgungen finden sich nun puppenartige Darstellungen der Hexen in einem Laden nach dem anderen. In dieser grotesken Modeerscheinung werden genau dieselben Stereotype reproduziert, die von den Hexenjägern erfunden wurden und zum Tod Tausender Frauen führten. Durch die bedruckten Teller, Handtücher und Kaffeebecher sowie die vielen Puppen, die unter die Touristen gebracht werden, wird eine Ideologie und verzerrte Geschichte propagiert, die die Vorstellung junger Generationen auf Jahre hin prägen wird. Die Verkäufer*innen dieser fabrizierten Geschichtsdarstellungen stehen dem Schaden, den sie damit anrichten können, gleichgültig gegenüber. Auf meinen Protest gegen diese empörenden Souvenirs antwortete mir einer der Verkäufer einfach nur: »Die verkaufen sich eben.« Das ist unter anderem deshalb möglich, weil die europäischen Regierungen sowie politischen und kirchlichen Vertreter*innen mit wenigen Ausnahmen[1] nie jenes große Verbrechen anerkannt haben, das ihre Vorgänger*innen gegen so viele Frauen verübt haben. In keinem der europäischen Kalender gibt es einen ›Gedenktag‹, der an die Hexenmassaker erinnert. Im Gegenteil sind die Hexenverbrennungen in manchen Ländern sogar Teil der Volkskultur geworden, wie das Lied (in diesem Band enthalten) demonstriert, das in Dänemark bei jedem Freudenfeuer in der Johannisnacht gesungen wird. Aus diesem und den davor genannten Gründen dürfen wir die Geschichte der Hexen nicht in Vergessenheit geraten lassen, damit sich ihr Schicksal nicht wiederholt, wie es in manchen Teilen der Welt bereits geschieht.

Das Anprangern der kommerziellen Ausbeutung von weiblichen Körpern und deren Tod für touristische Zwecke ist bloß ein erster Schritt. Weitere Schritte werden nötig sein, um sicherzustellen, dass jene, die heute davon profitieren, ein erniedrigendes Bild von Frauen zu verkaufen, dem vergossenen Blut und dem vielen Schmerz gleichgültig gegenüber, all ihre Puppen, Becher und Handtücher mit dem Bild der hässlichen, sadistisch lachenden alten Hexe aus ihren Regalen nehmen.

 

Silvia Federici

New York, August 2017

 

 

 

 

 

 

 

TEIL EINS

Die Akkumulation des Kapitals

und die Hexenverfolgung in Europa

 

 

 

 

 

 

 

TEIL ZWEI

Neue Formen der
Kapitalakkumulation und
Hexenverfolgung
in der heutigen Zeit

Eins
Midsommervisen »Vi elsker vort land«

De tre første vers, som normalt synges ved bålfester.

Die ersten drei Strophen, die üblicherweise bei Freudenfeuerfesten gesungen werden.

Text: Holger Drachmann, 1885

Musik: P.E. Lange-Müller, 1885

 

 

Vi elsker vor land,

Wir lieben unser Land,

når den signede jul

wenn die heilge Christnacht

tænder stjernen i træet med glans i hvert øje.

den Stern im Baum erleuchtet und alle Augen funkeln.

når om våren hver fugl,

Wenn im Frühling jeder Vogel,

over mark, under strand,

über Feld, unter Strand,

lader stemmen til hilsende triller sig bøje:

seine Stimme lässt erklingen in grußvollem Gesang:

vi synger din lov over vej, over gade,

wir singen dein Gesetz auf dem Weg, auf der Straße,

vi kranser dit navn, når vor høst er i lade,

wir bekränzen deinen Namen, ist die Ernte in unsren Scheunen,

men den skønneste krans,

doch der schönste aller Kränze

bli’r dog din, Sankte Hans!

wird deiner sein, Sankt Johannis!

Den er bunden af sommerens hjerter,

Er ist geflochten aus den Herzen des Sommers,

så varme så glade.

so warm und so glücklich.

 

Vi elsker vort land,

Wir lieben unser Land,

men ved midsommer mest,

doch zum Mittsommer am meisten,

når hver sky over marken velsignelsen sender,

wenn jede Wolke über dem Feld Segen bringt,

når af blomster er flest,

wenn am meisten Blumen sind,

og når kvæget i spand

und das Vieh in den Eimer

giver rigeligst gave til flittige hænder;

gibt reichlich Gaben den fleißigen Händen,

når ikke vi pløjer og harver og tromler,

wenn wir nicht pflügen und eggen,

når koen sin middag i kløveren gumler,

wenn die Kuh im Kleefeld zu Abend isst,

da går ungdom til dans

dann tanzt die Jugend

på dit bud, Sankte Hans

auf dein Geheiß, Sankt, Johannis

ret som føllet og lammet, der frit

wie das Fohlen und das Lamm, beide frei

over engen sig tumler.

über das Feld taumeln.

 

Vi elsker vort land,

Wir lieben unser Land

og med sværdet i hand

und mit dem Schwert in der Hand

skal hver udenvælts fjende beredte os kende,

wird jeder fremde Feind uns kennenlernen,

men mod ufredens ånd

doch wider dem Kampfesgeist,

under mark, over strand,

unter Feld, über Strand,

vil vi bålet på fædrenes gravhøje tænde

entzünden wir das Feuer auf den Grabstätten unsrer Wikinger-Väter,

hver by har sin heks,

jede Stadt hat ihre Hexe

og hver sogn sine trolde.

und jede Pfarrei ihre Trolle.

Dem vil vi fra livet med glædesblus holde

Wir werden sie vom Leben fernhalten mit dem Freudenfeuer,

vi vil fred her til lands

wir wollen Frieden im Lande,

Sankte Hans, Sankte Hans!

Sankt Johannis, Sankt Johannis!

Den kan vindes, hvor hjerterne

Dort ist der Sieg, wo die Herzen

aldrig bli’r tvivlende kolde.

niemals zweifelhaft kalt werden.

 

 

Anmerkungen

Early Modern European Witchcraft: Centres and Peripheries