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„Wenn Sie nicht täglich
an Ihren Zielen
wenigstens in kleinsten Einheiten arbeiten,
ist das Verrat an sich selbst!“

Gewidmet meinen Enkeln

Marina, Rebecca, Hakon, Ronja und Raul

Ich danke allen, die mich in Wort und Schrift, Tun oder Unterlassen inspiriert und mir geholfen haben, das Buch zu vollenden. Allen voran meiner Familie. Ohne diese Inspirationen wäre das Buch nicht entstanden. Vielen Dank.

Franz König

„Mein Opa
hat ‘nen Knall!“

Ein besseres Leben in kleinen Schritten
Impulse/Anregungen/Inspirationen

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Hinweis: Zur besseren Lesbarkeit des Textes verzichtet der Autor auf Schreibweisen wie „Leserinnen und Leser“ oder „Leser*innen“. Das mag heutzutage politisch inkorrekt sein, sollte Sie aber nicht weiter stören.

Franz König

„Mein Opa hat ‘nen Knall!“

Ein besseres Leben in kleinen Schritten

Impulse/Anregungen/Inspirationen

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt.

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© 2020

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ISBN E-Book 978-3-96136-082-6

ISBN Print 978-3-96136-081-9

Zitate als Tischauflieger: ISBN 978-3-96136-083-3

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Inhalt

Vorwort

Gewohnheiten

Veränderungen

Mein Weg zu meiner Entscheidung

Jetzt sind Sie dran!

Wo stehen Sie heute und wo zukünftig?

Was sind Ihre Werte?

Wie viel Sinn geben Sie Ihrem Leben?

Übernehmen Sie die volle Verantwortung für sich selbst!

Geben Sie im Beruf alles – wirklich alles?

Wie halten Sie es mit Familie / Freunden / Beziehungen?

Sind Sie bereit, Ihr Wissen bzw. Ihre Bildung zu erweitern?

Was tun Sie für Ihre Gesundheit, Ihre Ernährung, Ihre Fitness?

Und wie steht es um Ihre Finanzen?

Was glauben Sie über sich selbst?

Wie groß ist Ihr Selbstvertrauen?

Wie viel Vorstellungskraft besitzen Sie?

Bringen Sie genügend Willenskraft auf, um Ihre Vorhaben in die Tat umzusetzen?

Halten Sie Ihre Motivation?

Wie viel Disziplin können Sie aufbringen?

Können Sie den Fokus auf einer Sache halten?

Wie beeinflusst Sie Ihr Umfeld?

Was sind Ihre Ziele im Leben?

Haben Sie über Ihren Mut nachgedacht?

Was nun?

Nachwort

Nachwort einer Erst-Leserin

Anhang

Vorwort

„Mein Opa hat ‘nen Knall!“ Diesen Satz hörte ich aus dem Mund meiner damals neunjährigen Enkelin Marina. Es war in einem Supermarkt an der Kasse. Sie erzählte den Wartenden, warum ich einen „Knall“ habe, also „verrückt“ sei. Ihr war nicht verborgen geblieben, dass ich seit einiger Zeit neue Gewohnheiten angenommen hatte, Gewohnheiten, die sie damals nicht so richtig einordnen konnte.

Ich hatte einige Zeit nachgedacht. Ich war unzufrieden. Ein Gefühl, dass ich aus der Routine ausbrechen und mal etwas ganz anderes anfangen möchte, machte sich in mir breit. Ich fühlte mich allzu oft von außen gesteuert und zu sehr an die Erwartungen anderer angepasst. Daran wollte ich etwas ändern.

„Du kannst
ein Problem
nicht
von derselben Ebene
aus lösen,
die das Problem
erschaffen hat.“

(Albert Einstein)

So nahm ich mir vor, unterschiedliche Lebensbereiche anzuschauen und aus der gewonnenen Erkenntnis wollte ich kleine Justierungen vorzunehmen. Es sollten kleine Änderungen in meinem Tagesablauf sein. Neue Routinen galt es zu etablieren, die dann durch Ritualisierung neue Gewohnheiten wurden. Und diese führten dazu, dass ich mich verändert habe. Weil ich z.B. immer zu viele Mails in meinem Posteingang aufbewahrte, löschte ich als erste kleine Gewohnheit fortan täglich 50 Mails.

Achtete ich früher noch stark darauf, was andere Menschen aus meinem näheren und weiteren Umfeld über mich denken könnten, so interessiert mich das jetzt nicht mehr. Nun lebe ich mein Leben und nicht das Leben der Anderen. Ich nehme mir die Freiheit, zu tun und zu lassen, was ich für richtig halte.

Wo gibt’s denn so was, Opa und neue Gewohnheiten? Das war für meine Enkelin unfassbar. Also wollte sie dann auch unbedingt beim ersten Lauftraining ihres Opas, das eine neue Gewohnheit werden sollte, dabei sein und sich persönlich davon überzeugen, was da abgeht.

In diesem Buch lasse ich Sie an meinen Gewohnheiten teilhaben und biete Ihnen die Möglichkeit, sich inspirieren zu lassen. Sie erfahren, wie auch Sie konkret Veränderungen angehen können. Mit minimalem Einsatz.

Diese bescheidenen kleinen Abweichungen zu Ihrem normalen Leben werden Ihnen leichtfallen. Wenn Sie die Anregungen für die kleinen Schritte tagtäglich umsetzen, werden Sie ebenfalls neue Gewohnheiten entwickeln. Sie werden auch Ihr Leben verändern und Veränderungen in Ihrem Verhalten bemerken, die Sie bisher nicht für möglich gehalten haben. Und Sie werden damit ebenso wie ich positive Erfahrungen machen. Davon bin ich überzeugt.

Sie werden entscheiden, welche Schritte Sie ansprechen und welche nicht. Sie werden ein Problem erkennen, vielleicht ist es Ihr Problem. Dann werden Sie eine Entscheidung treffen und sich auf den Weg machen. Unterwegs stoßen Sie auf schwierige Aufgaben, die Sie lösen werden. Immer wieder gilt es neue Aufgaben zu lösen. Auch das werden Sie schaffen. Nach dem Überwinden vieler Hindernisse erreichen Sie schließlich das Ziel. Und das ist Ihr eigenes, selbstgestecktes Ziel.

„Auch der weiteste Weg
beginnt mit einem ersten Schritt.“

(Konfuzius)

Den Ausspruch „Mein Opa hat ‘nen Knall!“, finde ich so gut, dass er nun der Titel dieses Buches ist. Dafür vielen Dank, Marina.

Noch ein Hinweis: Die Darstellung in Textform erfordert, dass ich die Themen nacheinander bearbeite. Sie stellen keine Wertung oder eine Ordnung nach Wichtigkeit dar. Jedes angesprochene Thema hängt mit den anderen zusammen. Die Themen greifen ineinander und bedingen sich gegenseitig.

Das Format dieses Büchleins habe ich so gewählt, dass Sie es immer bei sich tragen können, in der Jackentasche oder in der Handtasche.

Gewohnheiten

Wir haben im Laufe unseres Lebens viele Verhaltensmuster angenommen, gute und schlechte. Diese wurden zu Gewohnheiten und übernehmen einen Großteil unserer täglichen Entscheidungen, damit bei Routineaufgaben das Nachdenken entfallen und das Gehirn Energie sparen kann. Es wäre schier unmöglich, wenn wir alles bewusst und rational denken müssten.

Unsere Gewohnheiten sind entstanden aus Erfahrungen, aus tatsächlich Erlebtem und auch aus Gedanken. Sie werden Teil unseres Unterbewusstseins. Die meisten Denk-, Gefühls- und Verhaltensgewohnheiten liegen dort. Nur wenige registrieren wir und können so unser Verhalten danach ausrichten und sie im Bedarfsfall steuern. Daraus entsteht einerseits Stabilität, gleichzeitig aber auch eine Starrheit. Wir mögen viele Gewohnheiten; sie schützen uns auf verschiedene Weise und sie werden ein wichtiger Bestandteil unserer Komfortzone. Deshalb hängen wir in Gedankenmustern fest, was uns auch daran hindert, anders zu denken.

„Die Gewohnheit
ist ein Seil.
Wir weben jeden Tag
einen Faden,
und schließlich
können wir es
nicht mehr zerreißen.“

(Thomas Mann)

Wenn wir etwas für die Zukunft ändern wollen, müssen wir unsere Gewohnheiten kritisch überprüfen und auch bereit sein, diese zu ändern.

Wie können wir dann auf möglichst viele Muster zurückgreifen, wenn wir sie aufgrund unserer neuen Ziele ändern möchten?

Die schlichte Antwort: Sie müssen unser Unterbewusstsein verlassen und Teil unseres Bewusstseins werden. Erst wenn sie uns bewusst sind, können wir sie kritisch überprüfen. Wir müssen also zum kritischen Beobachter unseres eigenen Tuns werden.

Und wie sollte die Prüfung dann erfolgen? Auch hier eine recht einfache Antwort: Wir müssen uns Fragen stellen.

Trägt die Gewohnheit zu meinem Wohlbefinden bei?

Gibt sie mir einen Halt, eine Struktur?

Ist sie Bestandteil eines angenehmen Miteinanders mit den Ihnen wichtigen Menschen?

Finden Sie einen Sinn hinter dem gewohnten Tun?

Entstehen dann negative Antworten, so geben uns diese die Richtung vor, wo Änderungen vorrangig vorgenommen werden können.

Vielleicht gilt es, Zwischenmenschliches zu hinterfragen, körperliches Unbehagen zu ergründen oder sinnentleerte Zeiträuber zu entlarven. Ganz gleich, was es sein wird, wir geben uns quasi den Auftrag mit dem neuen Ziel im Visier, alle Art von Änderungen vorzunehmen, ganz gleich wie umfangreich sie sein werden oder wie schwer sie uns fallen könnten.

Sobald eine erste Maßnahme erfolgt ist, wird eine Kettenreaktion vergleichbar mit angestoßenen Dominosteinen in Gang gesetzt. Sehr wahrscheinlich wird nichts mehr so bleiben, wie es einmal war. Daraus entstehen mehr oder weniger große Lücken und die können wir nun füllen. Und hier beginnt unsere Freiheit, neue Gewohnheiten zu etablieren mit Mustern, die Wohlbefinden auslösen.

Möglicherweise werden Sie die eine oder andere Maßnahme, die in eine neue Gewohnheit münden soll, zunächst überprüfen müssen, ob sie wirklich geeignet ist, das neu gesteckte Ziel dadurch erreichen zu können. Haben Sie aber einmal den Entschluss gefasst, das entsprechende Denk-, Gefühls- oder Verhaltensmuster zu ändern, beginnt das Antrainieren durch intensives Wiederholen. Das können nur Sie selbst tun!

Fahrradfahren lernen Sie nicht durch das Anschauen von YouTube-Videos. Wenn Sie schwimmen lernen wollen, müssen Sie selbst ins Wasser.

„Wir sind, was wir immer wieder tun.“

(Aristoteles)

Wenn Sie ein anderes Ergebnis wünschen, müssen Sie ein anderes Vorgehen wählen. Wenn Sie beispielsweise Rot und Gelb mischen, erhalten Sie Orange. Wenn Sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden sind, müssen Sie das Mischungsverhältnis ändern, um ein anderes Ergebnis zu erhalten. Das leuchtet ein. Ebenso wird es einleuchten, dass Sie die Handlungen ändern sollten, um andere Ergebnisse zu ermöglichen. Beginnen Sie, das Richtige zu tun.

Haben Sie sich schon einmal gefragt, was Sie Ihre jetzigen Gewohnheiten kosten? Was kostet Sie Ihr Fernsehkonsum, Ihre Zeit auf Facebook, YouTube, Netflix usw.? Was kostet Sie eine ungesunde Ernährung, was das Rauchen?

Die Zeit vor dem Fernseher mit Serienkonsum oder die Zeit auf den Plattformen der sozialen Medien könnten Sie einschränken und sinnvoller nutzen. Ich kenne ein Ehepaar, das sich in seiner arbeitsfreien Zeit überwiegend mit einem Computerspiel beschäftigt. Dafür haben sie sich mehrere Nutzerkonten angelegt. Aus meiner beschränkten Sicht ist die Zeit, die sie mit dem Computerspiel verbringen, fehlinvestiert. Aber zumindest hatten sie neulich die Erkenntnis „irgendetwas falsch zu machen“. Noch fehlt aber die Einsicht, dass sie die Zeit sinnvoller verbringen könnten.

Machen Sie sich bewusst: Ihre Gewohnheiten haben Sie dahin gebracht, wo Sie jetzt stehen. Wenn Sie das Resultat nachdenklich macht, könnten Sie die Entscheidung treffen, sich mal andere, förderliche Gewohnheiten zuzulegen.

„Von Natur aus
sind die Menschen
fast gleich;
erst die Gewohnheiten
entfernen sie voneinander.“

(Konfuzius)

Prüfen Sie also Ihre Gewohnheiten. Legen Sie sich welche zu, die Sie unterstützen und Ihr Wohlbefinden steigern. Legen Sie ebenso diejenigen ab, die Sie stören oder ungesund sind. Trennen Sie sich von Angewohnheiten, die schädlich für Sie und für Ihre Mitmenschen sind.

Vielleicht möchten Sie zunächst keine radikalen Änderungen. Fangen Sie mit etwas an, was Sie bereits können, etwas, was alles andere danach einfacher macht.

Lösungen, wie Sie Ihre Gewohnheiten dauerhaft ändern können, habe ich in den nachfolgenden Kapiteln dieses Buches erläutert. Sie sind das Ergebnis meiner eigenen Erfahrungen und mögen als Anregungen gelten. Es sind keine Aufforderungen, es genauso zu machen. Jeder wird eigene Erfahrungen sammeln und eigene Erkenntnisse gewinnen. Aber warum nicht ein paar dieser Vorschläge mal ausprobieren?!

Den Abschluss jedes Kapitels bilden fokussierende Fragen. Auch diese stellen keineswegs den Anspruch auf Ausschließlichkeit, sondern sind als eine Art der Zusammenfassung gedacht.

Über welche Gewohnheiten haben Sie bewusst nachgedacht?

Wie viel Zeit nehmen bestimmte Gewohnheiten in Anspruch?

Welche Ihrer Gewohnheiten machen Sinn und welche nicht?

Welche Gewohnheiten, die Ihnen in Ihrem Bekanntenkreis aufgefallen sind, möchten Sie gerne übernehmen?

Veränderungen

Es ist ein altbekanntes Phänomen, meistens zu Silvester oder zum Geburtstag, sich etwas vorzunehmen. Das, was als Unart, schlechte Gewohnheit oder sogar als mehr oder weniger große Gefahr für die Gesundheit entlarvt worden ist, wollen wir ändern. Wir sind in den meisten Fällen davon überzeugt, dass unser Wille ausreichen wird, die Änderung auch herbeiführen zu können. Und doch müssen sehr viele Menschen nach nur wenigen Tagen erkennen, dass von den guten Absichten nichts mehr übrig geblieben ist.

Da auch ich zu diesen Menschen gehörte, ließ mich die Frage nicht mehr los, warum das so ist. Ist es eine Art Resignation? Sind es die Ablenkungen des Alltags? War die Formulierung der Änderung zu unpräzise? Reicht das umfangreiche Wissen nicht aus, um mit Kompetenz das Durchhalten zu stärken? Was könnte der Auslöser gewesen sein, damit der Veränderungswunsch nicht weiter verfolgt wurde?

Es dauerte einige Zeit, in der ich mir auch zusätzlichen Input holen musste, um die Zusammenhänge zu begreifen. Das Vornehmen allein reicht nicht aus. Klarheit galt es zu schaffen, warum und wozu ich diese Änderung vornehmen wollte. Es ist dieser starke Beweggrund, der letztlich den großen Antreiber spielen muss. Und so bin ich auf den Sinn gestoßen, der mich zum Handeln bringen wird. Wenn ich einen starken Beweggrund hatte, kam ich ins Handeln. Er wurde zum Auslöser für meine Motivation, konnte mich dauerhaft animieren, den Weg zur Änderung auch vollständig bis ans Ende zu gehen.

Trotzdem wurde mir nach ein paar fehlgeschlagenen Versuchen bewusst, dass auch die Sinnhaftigkeit alleine nicht ausreicht, um dauerhaft zur Tat zu schreiten. Musste ein gewisser Druck erzeugt werden? Kann es nur der Druck von außen sein? Oder muss nicht vielmehr auch ein Schub von innen kommen, der ein Handeln täglich neu auslöst? Sind es rationale Prozesse oder eher emotionale, die den Zündfunken entstehen lassen?

Sehr wahrscheinlich ist es in den meisten Fällen eine Kombination von beiden. Die rationale Komponente wird sich auf die Konsequenzen konzentrieren, die emotionale auf die Vermeidung von Schmerz und ähnlich gelagerten Gefühlen wie das Erreichen von Freude. Sind beide Komponenten groß genug, kommt es zu einem Handeln. Erst dann entsteht eine Form von Stärke, die uns die Bequemlichkeit überwinden lässt. Ein Aufschieben wird als Risiko empfunden, schürt Ängste und aktiviert so neue Energiequellen. Die Vermeidung von Schmerz zeigt dabei mehr Wirkung wie der Weg zur Freude hin. Denken Sie zum Beispiel an die Abgabe einer Steuererklärung. Die Aussicht auf eine Steuererstattung motiviert nicht so sehr wie die Vorstellung, dass man die Steuererstattung verwirken könnte. Im Prinzip muss der Druck sehr groß werden, zumindest groß genug, damit eine Sache erledigt wird.

Wie können wir nun ohne äußeren Druck zu einem eigenverantwortlichen Handeln kommen, das uns den Weg ebnet, Veränderungen in unserem Leben möglich werden zu lassen?

Hier habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Kraft der Bilder die maßgebliche ist. Es sind die Vorstellungen, die Sie mit einer Veränderung verbinden.

Sehr wirkungsvoll ist die Vorstellung von Schmerz, der nicht mehr aushaltbar ist und der Sie zwingt, tätig zu werden. Solange die Schmerzen bzw. die zu erwartenden Nachteile nicht groß genug sind, sorgt die Bequemlichkeit dafür, dass alles so bleibt, wie es ist. Möglichst nicht jetzt etwas verändern, es hat ja noch Zeit. Die Bilder eines Verlustes bringen Sie stärker und nachhaltiger in die Veränderung als die Vorstellung eines Nutzens, auf den Sie deshalb verzichten könnten, weil Sie ihn noch nicht realisiert haben.

Bedenken Sie: Alles im Leben geschieht, um Schmerz zu vermeiden und Freude zu erhalten. Wenn der Leidensdruck groß genug ist und Sie in Ihren Vorstellungen die alten Gewohnheiten mit genügend Schmerz verbinden, werden Sie bereit sein, sie zu ändern. Wenn Sie konsequent an den neuen Gedanken festhalten und von der Notwendigkeit der Umsetzung überzeugt sind, werden Sie nicht mehr zweifeln. Verbinden Sie starke Emotionen mit Ihren neuen Vorstellungen und Sie werden Ihre neuen Überzeugungen festigen.

Nutzen Sie die schönen, positiven Seiten der Vorstellung. Denn damit können auch Sie Ihr Ziel förmlich zeichnen. Sie kreieren es, Sie werden schöpferisch tätig und gestalten den nun in Gang gesetzten Prozess. Dieses Visualisieren füllen Sie mit positiven Elementen, es wird ein buntes, lebendiges Werk, das Schwingungen erzeugt. Verstärken Sie Ihre Bilder im Kopf durch positiv aufgeladene Eindrücke und machen Sie diese deutlich größer und lebendiger als die vielleicht vorhandenen negativen Vorstellungen.

Die neuen Vorstellungen werden Sie auf ungeahnte Weise mobilisieren, um die ins Auge gefassten Veränderungen auch vornehmen zu können. Mit etwas Übung gelingt Ihnen das!

Hinzu kommt aus meiner Sicht eine Beschäftigung mit den sogenannten Glaubenssätzen. Ich nenne diese verinnerlichte, recht kurze und plakative Denkmuster, die uns über viele Jahre aus dem Unterbewusstsein heraus begleiten, in den allermeisten Fällen schon seit unserer frühen Kindheit. Wir haben sie von den uns prägenden Menschen übernommen, haben sie mit zunehmendem Alter mit unseren Wertvorstellungen und Lebenseinstellungen verknüpft. Und so wurden sie als einzelne Elemente fast unsichtbar, drangen aber tief in unser Unterbewusstsein.

Es gilt auch hier, Bewusstsein zu schaffen, um das Unsichtbare sichtbar zu machen. Überzeugungen, wie wir uns und die Welt sehen, basieren auf unseren Glaubenssätzen. Und wollen wir von nun an die Welt mit dem Blick auf unsere neuen Ziele sehen, die wir nur durch Veränderungen realisieren können, so werden wir neben der Visualisierung auch neue Glaubenssätze schaffen müssen. Wir wollen uns Räume erschließen für mehr Freude, mehr Leichtigkeit, mehr Ausgeglichenheit, mehr Zufriedenheit und mehr Sinnhaftigkeit in unserem Leben. Und nur, wenn wir das Alte eliminieren, wird die Größe des Raumes reichen, um das große Neue mit entsprechender Kraft, Energie und Motivation leben zu lassen. So heißt es nun: Schenken Sie sich Zeit, um neue Glaubenssätze zu formulieren. Dabei mögen Sie besondere Aufmerksamkeit darauf lenken, dass die Worte in ihrer Kombination gute Gefühle auslösen. Es reicht nicht, dass sie keine schlechten erzeugen. Das wird weder in Summe noch auf Dauer genügen.

Haben Sie hier dann Ergebnisse geschaffen, auf die Sie mit großer Euphorie schauen können, ist der Moment des Handelns gekommen. Denn nur durch unser Tun, werden wir Veränderungen herbeiführen können. Gedanken und die daraus entstandenen Ideen alleine reichen nicht aus.

Ein kontinuierliches Tun mit einer starken Fokussierung führt unweigerlich zu neuen Gewohnheiten. Denn jede Wiederholung festigt und stärkt das Verhaltensmuster. Es geht uns förmlich in Fleisch und Blut über und wird so zu unserem wichtigsten Instrument, um die Veränderungen zu etablieren.

Die meisten Menschen neigen aber zu „Aufschieberitis“ und verschieben vieles auf später. Sie scheuen sich aus unterschiedlichen Gründen, etwas in ihrem Leben zu verändern, trauen sich vielleicht etwas nicht zu oder sind plötzlich der Ansicht, dass es sowieso nichts bringen würde, werden von ihrem Umfeld von der Umsetzung der Idee abgebracht, lassen sich überwiegend von Bedenkenträgern beeinflussen und geben zu viel auf die Meinung anderer. Und so wird verschoben, weggeschoben und aufgeschoben. Morgen. Morgen, nur nicht heute beginnen. Die Zukunft dieser Menschen muss wunderbar werden, bei all dem, was so im Leben aufgeschoben wird. Machen Sie damit Schluss. Treffen Sie eine Entscheidung und seien Sie bereit, Veränderungen einzuleiten.

„Das Geheimnis des Erfolges:
Ausdauer und Entschlossenheit.“

(Leo Tolstoi)

Mir wurde rasch bewusst, dass viele Gefahren in den Einflüssen von außen liegen. Besonders Ihr Umfeld, das sich an Sie und Ihre Funktionalität mit Ihren alten Verhaltensmustern gewöhnt hat, wird zahlreiche Versuche unternehmen, um Sie davon abzubringen, sich neu zu positionieren. Vielleicht werden Sie mit Unmöglichkeitsszenarien konfrontiert, möglicherweise wird versucht werden, durch Verbalangriffe Ihr Selbstbewusstsein auf ein Minimum zu reduzieren oder Sie erhalten mehr oder weniger deutlich artikulierte Drohungen, Ihnen die Sozialkontakte zu entziehen, um leidvolle Gefühle des Isoliertseins auszulösen.

Ich will keine fiktiven Ängste erzeugen, lediglich Elemente erwähnen, gegen die Sie gewappnet sein sollen, falls diese auftauchen.

Nur dann können Sie den verschiedenen Bedenkenträgern ausweichen oder begegnen, ohne sich von Ihrem Weg abbringen zu lassen. Die sogenannte „Aufschieberitis“ wird bei Ihnen kaum Chancen haben, in Ihre Verhaltensmuster einzudringen.

Aufschieben ist nicht die Lösung. Es ist nachgewiesen, dass die Wahrscheinlichkeit, eine Absicht in die Tat umzusetzen, geringer wird, je länger Sie das Beginnen hinausschieben. Fangen Sie deshalb mit der Umsetzung Ihres Vorhabens innerhalb von 72 Stunden nach einer Entscheidung an und bleiben Sie mit wenig Aufwand dran. Das ist ein Richtwert. Wenn Sie nicht innerhalb dieser Zeit beginnen, werden Sie Ihr Vorhaben vermutlich nicht weiterverfolgen. Sie werden es deshalb aufschieben oder das Begonnene abbrechen, weil es Ihnen schlichtweg nicht wichtig ist. Wenn Sie sich dann etwas anderes „Wichtiges“ vornehmen und beginnen wiederum nicht, ist auch der neue Vorsatz nicht wichtig. Wenn Sie öfter so verfahren, werden Sie sich daran gewöhnen, nichts zu beginnen bzw. Begonnenes wieder abzubrechen. Wenn Sie nichts beginnen, bringen Sie auch nichts zu Ende. Ohne Beginn und das nötige Dranbleiben wird sich auch in Ihrem Leben nichts ändern. So einfach ist das.

„Jeder Erfolg
beginnt mit einer Sehnsucht.“

(Napoleon Hill)

Immer wenn Sie etwas Neues anfangen, werden Sie sich bewusst damit beschäftigen und Ihr Unterbewusstsein wird sich bemerkbar machen. Für die angestrebten Veränderungen ist es nun der Saboteur, der alle Vorsätze angreift und Sie schließlich überzeugen möchte, es doch nicht zu tun. Er will Sie nur schützen und glaubt nicht, dass Veränderungen für Sie gut sind.

Dieser Besserwisser begleitet Sie schon Ihr ganzes Leben und kennt Sie gut. Deshalb müssen Sie diesen Bedenkenträger überzeugen, nicht ignorieren. Hören Sie ihn an und tun Sie es dann trotzdem. Er kann Sie ja auf Ihrem Weg begleiten. Und wenn der Saboteur merkt, dass es Ihnen ernst ist, akzeptiert er auch Ihren neuen Weg. Diese Überzeugungsarbeit wird Ihnen am besten gelingen, wenn Sie dieses Teufelchen nicht überrumpeln, sondern ihn langsam und in kleinen Schritten an die Veränderungen gewöhnen. Wenn Sie das lange genug betreiben, wird sich auch Ihr Besserwisser wohlfühlen und Sie nicht mehr boykottieren. Im Gegenteil, dieser Begleiter lernt, dass es Ihnen guttut und wird Sie sogar unterstützen.

„Man braucht nicht viel Licht,
um die Dunkelheit zu vertreiben.“

(Anthony Robbins)

Ich habe in meinem 64. Lebensjahr den Entschluss gefasst, Veränderungen herbeizuführen, nichts mehr aufzuschieben.

Was macht Sie mit Ihrem Leben unzufrieden?

Worüber ärgern Sie sich?

Was hätten Sie gern geändert?

Mein Weg zu meiner Entscheidung

Im Laufe meines Lebens habe ich mich mit unterschiedlichen Themen beschäftigt, las schon viele interessante Bücher. Motivationsbücher waren auch darunter.

Mit fortschreitendem Lebensalter machte sich eine unbestimmte Unzufriedenheit in mir breit. Da draußen musste es noch etwas geben, was ich noch kennenlernen möchte. Zunehmend hatte ich das Gefühl, von den Meinungen anderer Menschen bestimmt zu sein. Weil mich dieses störte, kam der Wunsch nach Selbstverwirklichung immer stärker zutage. Ich hatte es satt, mein Leben von anderen bestimmen zu lassen. Deren Einflussnahme wollte ich deutlich einschränken. Ich habe dabei realisiert, dass ich in meinem eigenen Glaubenssystem gefangen war. Und das wollte ich ändern. Aber wie? So habe ich mich seit einigen Jahren mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt und bin dabei auch auf Neurolinguistische Programmierung (NLP) aufmerksam geworden. Das ist eine Methode, mit der man Vorgänge im Gehirn mit systematischen Handlungsanweisungen „umprogrammieren“ kann.

Irgendwann las ich etwas über den Motivationstrainer Jürgen Höller. So nahm ich am 26. September 2015 am „Europäischen Motivationstag“ in Nürnberg teil. Ich weiß nicht mehr, was konkret der Anlass war, mich zu dieser Veranstaltung anzumelden. Vermutlich war es meine Neugierde.

Mitten in der Nacht fuhr ich los, um unter den ersten zu sein, die in die Arena Nürnberger Versicherung eingelassen werden. Als ich ankam, warteten schon Hunderte darauf, dass sich die Tore öffneten.

Eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung begann der Einlass. Interessant, wie die Teilnehmer erwartungsvoll in die Arena strömten, wie sich die Plätze füllten und wie die Besucher im Vorprogramm auf den Tag eingestimmt wurden. Interessiert, aber reserviert nahm ich ziemlich weit hinten Platz, obwohl zu dieser Zeit weiter vorne noch genügend freie Plätze vorhanden waren.

An diesem Tag wurde eine beeindruckende Atmosphäre und eine Show mit Uri Geller geboten. Es passte alles. Die Arena war mit ca. 6500 Personen gefüllt. Die Stimmung unter den Event-Teilnehmern war mit Energie geladen. Jürgen Höller mit seinem gesamten Team, Mike Dierssen und die anderen Redner sorgten für einen erlebnisreichen Tag. Stellenweise fragte ich mich, ob ich auch so „bekloppt“ sein solle, als ich meinem Nachbar den Nacken massieren und mich an den gymnastischen Übungen mit Hüpfen und Abklatschen beteiligen sollte, angefeuert von Jürgen Höller und seinem Team. Diese Anteile in einem Seminar waren für mich befremdlich, so etwas kannte ich nicht. Und mit dem Klopfen auf die eigene Brust, verbunden mit lauten „Chi-Ka“-Rufen konnte ich nichts anfangen. Nicht nur mir erging es so. Dennoch verschloss ich mich nicht und ließ mich von der Stimmung und der Unbefangenheit einfangen.

Die Vorträge waren äußerst spannend, einige sogar mitreißend und rhetorisch geschickt. Einer der Redner, der bei mir einen besonderen Eindruck hinterließ, war Dirk Kreuter. Er sprach übers Verkaufen, emotional vorgetragen, mit vielen neuen Impulsen. Abends bin ich dann zurückgefahren und war nach Mitternacht wieder zu Hause. Schlafen konnte ich nicht. Die Fahrt hatte mich nicht angestrengt, aber die Inhalte der Vorträge gingen mir durch den Kopf.

So besuchte ich etwas später in Bielefeld die Powerdays von Jürgen Höller, wollte mehr aus den Inhalten lernen. Diesmal war ich allerdings in der Stadthalle schon mittendrin und ich machte ohne Zögern mit. Die Aktivitäten kamen mir nicht mehr komisch vor. Es machte Spaß, bei einer vollgefüllten Stadthalle Teil einer La-Ola-Welle zu sein.

Für mich gab es dort einen besonderen Höhepunkt: das Zerbrechen eines Pfeils am eigenen Hals. Bei dieser Übung wird die Metallspitze eines Pfeils, wie er beim Bogenschießen verwendet wird, auf die weiche Stelle oberhalb des Schlüsselbeins gelegt. Ein Partner hält das andere Ende des Pfeils fest. Er bewegt sich nicht von der Stelle. Auf Kommando geht derjenige, der die Pfeilspitze am Hals hat, auf den Partner zu. Der Pfeil wird zerbrechen und sich nicht durch den Hals schieben. Mir machte es eindrücklich klar, dass es nicht gefährlich sein konnte, aber das Selbstvertrauen heben würde. Wer diese Übung mitgemacht hat, traut sich auch andere Sachen zu. Als Symbol ist sie geeignet, Zweifel zu überwinden und ins Handeln zu kommen.